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Montag, 20 März 2023 15:04

Raika unterstützt Regionalentwicklung

Spondinig - Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) in Spondinig wird seit dem Jahre 2001 von den Raiffeisenkassen unterstützt. Zuerst war es die Raiffeisenkasse Prad-Taufers, und mittlerweile ist es der Verbund der Raiffeisenkassen des Vinschgaus.
Kürzlich wurde wiederum der Sponsorenvertrag verlängert. Die Unterstützung durch die Raiffeisenkassen ermöglicht es der Genossenschaft GWR die unterschiedlichsten Maßnahmen im Bereich der Kultur, des Sozialen der Seniorenbetreuung, des Volontariats sowie Initiativen im Bereich Biodiversität/Umweltbildung aktiv anzugehen. Ein Schwerpunkt liegt in der Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen, für die spezielle Ausbildungs- und Betreuungsinitiativen organisierte werden (Integrierte Volkshochschule). Die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung war 2001 als Folgeorganisation der EU-Förderprogramme für den ländlichen Raum LEADER und INTERREG) gegründet worden. Die Genossenschaft mit Geschäftsführer Friedrich Sapelza konnte auf die Kontakte und Erfahrungen aufbauen und trägt seither den Geist der ländlichen Entwicklung im Vinschgau weiter. Ein weiterer Schwerpunkt der Genossenschaft GWR ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Dreiländereck. Unterschiedliche Initiativen werden angeregt, gestartet und begleitet. (mds)

Montag, 20 März 2023 15:04

Depression – die Weltkrankheit

Schlanders/Bibliothek/Buchvorstellung - Bis zu Beginn dieses Jahrhunderts hieß es, psychisch Kranke seien unheilbar, unberechenbar und gefährlich. Das glatte Gegenteil ist wahr: Die allermeisten psychischen Störungen kann man ganz ausgezeichnet behandeln. Dies ist ein Zitat (Seite 45) aus dem Buch „Depression - Viel mehr als Traurigkeit“ des Südtiroler Psychiaters Roger Pycha, das der Autor am 14. April in der Bibliothek Schlandersburg vorstellte. Pycha nennt die Depression die wichtigste Erkrankung des 21. Jahrhunderts. Weltweit leiden etwa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Dabei sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Durch die Corona Pandemie hat die Anzahl der Menschen mit Depressionen, körperlicher Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen und seelischer Erschöpfung stark zugenommen. Rund 5 Prozent der Bevölkerung der westlichen Welt leidet an einer depressiven Erkrankung. In den Ländern mit niedrigem Einkommen sind es 2-3 Prozent. In den Großstädten finden sich bis zu 10% depressiv Erkrankte. Ungefähr jede vierte Frau und jeder achte Mann erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Als Hauptsymptome nennt Pycha den verminderten Antrieb, die gedrückte Stimmung und den Verlust von Freude und Interessen. Außerdem führt er im Buch sieben Nebensymptome an: Gefühl von Schuld und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsperspektiven, verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit, Appetitminderung, vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Medikamente und Psychotherapie können helfen, genauso wie Bewegung und Sport, Naturkontakt, Selbsthilfegruppen, frische Luft und Licht. Richard Santifaller berichtete als direkt Betroffener von seinem langen Leiden, dem Versagen, von Schuld- und Schamgefühlen. Er brauchte lange, bis er verstand, dass es eine Krankheit ist. Die Meditation hat ihm Kraft gegeben, die Therapie hat zu einem Erkenntnisgewinn über seine eigene Person geführt und Medikamente haben ihm geholfen schwere Zeiten zu überstehen. (hzg)

Pressemitteilung SVP Vinschgau - Nach jahrelangen Verhandlungen und intensiver Planung wird nun eine langersehnte Forderung des Vinschgaus nach einer schnellen Verbindung zwischen Mals und Landeck Wirklichkeit. Nachdem die Finanzierung steht, haben diese Woche die beiden Länder Südtirol und Tirol entschieden, eine direkte Busverbindung einzusetzen.
Viele Pendler:innen und Student:innen in der westlichen Landeshälfte fordern seit langem eine schnellere Busverbindung vom Obervinschgau über Landeck nach Innsbruck. „Mit der Realisierung dieser Direktverbindung wird endlich ein wichtiges Anliegen des Vinschgaus umgesetzt. Die neue Verbindung bringt für viele Penlder:innen einen klaren Vorteil mit sich!“, unterstreicht Bezirksobmann Albrecht Plangger.
„Auch für die Student:innen war die bisherige Fahrzeit relativ lang und der Umstieg teilweise knapp bemessen, sodass die Busverbindung keine attraktive Alternative zum PKW darstellte. Das ändert sich nun mit der neuen Direktverbindung!“, freut sich Bezirksjugendreferent Matthias Tappeiner.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider kann diesen Punkt nur hervorheben: „Dieses Projekt stellt den konkreten Anwendungsfall in der Zusammenarbeit der Europaregion dar: Es lässt die Landesteile ein stückweit näher aneinanderrücken und bietet der Bevölkerung einen klaren Mehrwert“.
Zufrieden zeigt sich auch Landtagsvizepräsident Sepp Noggler. „Der Vinschgau und das Tiroler Oberland pflegen seit jeher einen intensiven Austausch. Diese direkte und deshalb attraktive Verbindung stellt hierbei eine weitere, wesentliche Facette dar“, so Noggler.

Montag, 20 März 2023 15:01

Neue lvh-Führung in Laas

Laas - Im Rahmen der jüngsten Ortsversammlung übergab lvh-Ortsobmann Bernhard Riedl das Ruder an die nächste Generation. Der Holzbaumeister und Zimmerer Konrad Blaas (Holzbau Blaas) und Schmiede und Schlosser Peter Ladurner (Ladurner Karl J. & Co. Ohg) teilen sich die Führung des Ortsausschusses: die ersten zweieinhalb Jahre steht Blaas der Ortsgruppe vor und die restliche Amtszeit übernimmt Ladurner. In den Ausschuss gewählt wurden außerdem Rita Egger (Egger Herbert), Gerd Telser (Color & More Ohg), Bruno Lechner (Natursteine Lechner) und Thomas Mayr (Mayr Josef & Co. KG).

Dienstag, 21 März 2023 15:02

Kultur: Entmilitarisierung und Umnutzung

Wie kann eine Entmilitarisierung und eine Umnutzung ohne Abriss der ex Drususkaserne in Schlanders aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich vom 9. bis 18. Februar rund 40 Student:innen von fünf europäischen Universitäten beim Architekturworkshop „Demilitarise Gently”, der Sanften Entmilitarisierung. In vier Arbeitsgruppen wurden Ideen entwickelt und konkrete Pläne erstellt. Am 18. Februar wurden die Ergebnisse in einer Finissage der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Viele kamen und diskutierten mit den Studenten. Nicht gesehen wurden die Gemeindeverwalter:innen von Schlanders.

In Sachen Nachhaltigkeit die wichtigste Bau-Regel: Abriss vermeiden!

„Ich wünsche mir, es käme nochmals zu einem Dialog. Das war jedenfalls für mich persönlich eine der großen Motivationen hier mitzuarbeiten. Die Zeiten haben sich radikal geändert, auch in Schlanders. Ein Einlenken dahingehend, dass Pläne aus dem letzten und vorletzten Jahrzehnt nicht mehr zeitgemäß sind, bedeutet für niemanden einen Gesichtsverlust. Vielmehr wäre es ein Zeichen von Sensibilität und Gegenwärtigkeit“. Das meint Gabriel Prenner aus Taufers im Münstertal in einem Interview auf der Online Plattform Salto.bz. Prenner war in Schlanders als Betreuer der Studierenden tätig. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der Hochschule der Angewandten Wissenschaften in München ist er derzeit freiberuflicher Planer und Masterstudent des Bauingenieurwesens an der TU München, mit Spezialisierung auf energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Nach Prenner braucht es ein Umdenken beim Planen mit vorhandener Gebäudesubstanz. Im Gebäudesektor fallen europaweit ca. 40 % der Treibhausgase, 55 % der Abfälle, sowie 90 % der Rohstoffe an. Deshalb ist in Sachen Nachhaltigkeit die wichtigste Bau-Regel: Abriss vermeiden!, so Prenner. Es geht um die „Graue Energie“, die bei uns noch ein Fremdwort ist. Die sogenannte Graue Energie bezeichnet die gesamte Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes oder eines Gebäudes aufgewendet werden muss. Bei einem Abriss muss auch die Energie mit einkalkuliert werden, die nötig wäre, um ein Bauteil in den Materialkreislauf zurückzuführen bzw., falls dies nicht möglich ist, s28 5 Palazzina Comando Entwurfes zu entsorgen. Man sollte also bedenken, dass bei jedem Abriss diese graue Energie, die bereits aufgewandt wurde, im ungünstigsten Fall einfach auf der Müllkippe landet. Die Debatten um die Klimaerwärmung, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit muss zu einem Umdenken, einer Zeitenwende auch im Bausektor führen. Der frühmorgendliche Aufmarsch mit Baggern und der Beginn des Abrisses der Gebäude am 5. Oktober 2022 haben nicht nur in Südtirol ein großes Medienecho hervorgerufen, sondern anscheinend europaweit Wellen geschlagen. Vom Landesdenkmalamt wurde ein Baustopp verfügt und ein Verfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung der ehemaligen Drususkaserne eröffnet. Damit stehen sämtliche Bau- und Grundparzellen 180 Tage lang unter vorläufigem Denkmalschutz, bis die Landesregierung innerhalb dieses Termins das Verfahren abschließt. (soweit das LPA vom 12.10.2022). Die Frage steht im Raum: Führt die erzwungene Denkpause zu einem Umdenken, oder wartet man in der Gemeindeverwaltung einfach ab, weil man sich sowieso im Recht findet und das bestehende Projekt durchziehen will?

40 Studenten der Universitäten Bologna, Wien, Leuven, Lissabon und Ljubljana planen

Die Studenten und Dozenten der fünf Universitäten aus Italien, Österreich, Belgien, Portugal und Slowenien haben sich jedenfalls intensiv mit dem 3 ha großen Gelände und den Gebäuden der ex-Drususkaserne beschäftigt und Pläne für eine Nachnutzung entwickelt. Die Gesamtorganisation hatte die Universität Bologna mit der Professorin Alessia Zampini. Miteinbezogen waren auch die Universitäten Bozen und Trient, sowie die Architekturstiftung Südtirol und die Architektenkammer Bozen. Bereits im Vorfeld des Workshops gab es zwischen dem 31. Jänner und 3. Februar mehrere Online Workshops mit verschiedenen Professoren zu den Themen: Militärische Bauten in den Alpen, Nachnutzungen, Prozessentwicklung bei Nutzung von Denkmälern, Stadtplanung und Geschichtliche Aufarbeitung. Die vier Arbeitsgruppen mit den Studenten der verschiedenen Universitäten beschäftigten sich mit folgenden Themen: 1. Gruppe: Nutzung/Erhalt/Abbruch der Marmorfassade der Palazzina Comando, 2. Gruppe: Nachnutzung/Umbau/Erhalt der Palazzine Musurata und Tagliamento, 3. Gruppe: Nachnutzung/Gestaltung/Projektierung Exerzierplatz und 4. Gruppe: Aufarbeitung Gestern-Heute-Morgen mit künstlerischer Performance. Im Mittelpunkt der Überlegungen standen folgende Fragen: Wie geht man mit dem Abbruch der Gebäude um, wie können aus den derzeitigen Durchgangsräumen Einzelwohnungen gemacht werden, wie kann die Raumhöhe von rund 4 Metern genutzt werden und wie soll der große Exerzierplatz genutzt bzw. verbaut werden? Überlegt wurde auch wie der Gebäudekomplex in die umliegenden Wohn- und Schulstrukturen eingebunden werden kann. Bei der Finissage am 18. Februar wurden auf den s28 3gruppeTischen, an der Wand und in einer Präsentation die Ergebnisse gezeigt. Durch neue Stiegenhäuser von außen oder innen sollen in den beiden Nebengebäuden Palazzine Musurata und Tagliamento Einzelwohnungen in verschiedenen Größen für rund 150 bis 200 Personen entstehen. Mit speziellen Ziegeln sollten die Abrisse wieder aufgebaut, aber der Abbruch sichtbar bleiben. Die Palazzina Comando soll noch weiter aufgerissen und mit Bäumen bepflanzt werden, die Fassade an der Vorderseite aber erhalten bleiben. Die restlichen Gebäudeteile können vielfach genutzt werden. Nach Auffassung der Studenten soll der große Exerzierplatz nicht verbaut, sondern als Garten bzw. Arena genutzt werden. Vorschläge für eine Doppelnutzung der hohen Gebäude wurden ebenfalls entwickelt: oben die Betten und unten Einbaukästen.

Die KlimaGemeinde Schlanders und die Vorbildfunktion

„Die Gemeinde Schlanders ist im Herbst 2022 dem KlimaGemeinde-Light-Programm beigetreten und hat somit einen weiteren konkreten Schritt in Richtung Klima- und Umweltschutz unternommen.
Bei der Umsetzung einer nachhaltigen Umweltpolitik haben die Gemeinden eine Vorbildfunktion. Durch den Betritt zum KlimaGemeinde-Light-Programm stehen wir am Anfang eines langen klimabewussten Prozesses, den es gilt gemeinsam zu meistern“. So steht es auf der Homepage der Gemeinde Schlanders. Bei der Finissage am 18. Februar war von politischer Seite nur der grüne Landtagsabgeordnete Hans Peter Staffler anwesend, genauso wie die Schlanderser Gemeinderätin und Architektin Julia Pircher. Von der Gemeindeverwaltung war niemand anwesend. War es die Angst vor dem Gesichtsverlust und die Angst sich mit den Ideen der Studenten auseinander zu setzen? Ist es zu spät für ein Umdenken? Kommt es nochmals zu einem Dialog? Die Gemeinde muss entscheiden: Was ist gesamtheitlich die beste Lösung? Oder: Was bringt kurzfristig am meisten Geld? Und natürlich geht es um die Gretchenfrage: Nun sag’, wie hast du’s mit der Nachhaltigkeit?

Heinrich Zoderer

 

Clara Schönthaler aus Laas hat einen Kurzfilm über den Workshop „Demilitarise Gently - Sanfte Demilitarisierung“ gemacht:
https://www.salto.bz/de/article/11032023/sanfte-demilitarisierung

Am 11.03.23 fand hier im Revoluzer Treff wieder nach zwei Jahren ein Erste Hilfe Workshop mit Toni vom Weißen Kreuz statt. Er hat uns ziemlich viele Dinge zur Ersten Hilfe erklärt. Wir waren leider wenige Jugendliche, aber es war sehr toll und es hätte bestimmt mehreren gut gefallen. Wir durften unsere Fähigkeiten an einer Puppe ausprobieren und einen Erste Hilfe Quiz fehlerfrei meistern. Die Erste Hilfe App ist auch für den Notfall sehr praktisch, hat uns Toni gezeigt. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und hat bei uns die Lust erweckt, später mal zum Weißen Kreuz zugehen.
Alina, Rafaela, Katharina

Montag, 20 März 2023 14:56

Jugend: Graffiti Workshop

Ein bisheriges Highlight im Jugendtreff Time Out in Schnals war ein Graffiti Workshop mit dem Graffiti Künstler Paul Löwe. Schon vor einigen Jahren wurde zusammen mit Paul der Jugendraum besprüht, dieses Mal durften die Jugendlichen ihre Ideen auf Holztafeln sprühen und diese mit nach Hause nehmen. Es gab unter anderen verrückten Lamas, Tiger, Traum und Berglandschaften zu bewundern. Alle arbeiteten motiviert und kreativ mit und hielten nachher einzigartige Kunstwerke in ihren Händen.

Schlanders/SKI/Kulturhaus - Alma Rosé wurde 1906 in Wien als Tochter von Arnold Rosé (1863–1946) und dessen Frau Justine Mahler (1868–1938) in eine jüdische Musikerfamilie geboren. Ihr Vater war Erster Konzertmeister der Wiener Hofoper und der Wiener Philharmoniker, sowie Leiter des weltbekannten Rosé-Quartetts. Ihr Onkel war der Komponist Gustav Mahler, ihre Patentante Alma Mahler-Werfel. In diesem familiären Umfeld wurde Alma Rosé von ihrem Vater zur Violinistin ausgebildet. Die Musik war ihr Leben. Sie interessierte sich nicht für die Politik und auch nicht für die Religion. 1930 heiratete sie den Tschechen Váša Příhoda (1900 – 1960), der als einer der größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts gilt. Einige Jahre später gründete sie ein Frauenorchester, die „Wiener Walzermädchen“. Erfolgreich unternahmen sie Konzertreisen durch ganz Europa. Alles änderte sich als 1933 die Nazis in Deutschland die Macht übernahmen. Das Damenorchester wurde 1938, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich, aufgelöst. Alma Rosé und ihre Familie waren in das kulturelle Leben voll integriert und keine praktizierenden Juden, trotzdem traf sie die Judenverfolgung. Zusammen mit ihrem Vater gelang ihr 1939 die Flucht nach London. Später zog sie nach Holland. Auf der Flucht in die Schweiz wurde sie 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Im KZ Auschwitz-Birkenau wurde sie ab August 1943 zur Leiterin des dortigen Mädchenorchesters. Die Musikerinnen blieben von der Tötungsmaschinerie verschont. Alma Rosé lebte wieder für und von der Musik, überlebte das KZ dennoch nicht und starb auf unerklärliche Weise am 4. April 1944 in Auschwitz. Bei einer Lesung aus Briefen und Auszügen aus Anita Lasker-Wallfischs Lebenserinnerungen durch die Schauspielerin Corinna Harfouch wurde die Lebensgeschichte von Alma Rosé nacherzählt, begleitet von wunderbarer Musik der Violinistin Latica Honda-Rosenberg und der Pianistin Hideyo Harada. Vorgetragen wurden Werke von Mozart, Bach, Beethoven, Brahms, Schubert, Schumann und Chopin bis Fritz Kreisler, Ernest Bloch oder Pablo de Sarasate. (hzg)

Latsch - Die Musikkapelle Latsch ist vor 250 Jahren erstmals schriftlich erwähnt worden. Seitdem ist sie eng mit dem Dorfgeschehen verbunden. Aufgrund der Markterhebung von Latsch (1906) darf sie sich Bürgerkapelle nennen.

von Maria Raffeiner

Im Jahr 1772 erlebte der Vinschgau eine Hochwasserkatastrophe. Hans Pegger berichtete in seiner Chronik von der Gefahr für die Latscher Bevölkerung. Das Gnadenbild aus der Brückenkapelle musste gerettet und in die Pfarrkirche überführt werden. Ein Jahr später soll es dann am Weißen Sonntag eine feierliche Prozession zur Kapelle gegeben haben, als Dank für den guten Ausgang. Laut Rechnungen hatten Musikanten zur festlichen Umrahmung beigetragen, die schon am Vorabend „mit einer guten Marende traktiert“ (bedeutet: reichlich bewirtet) worden waren. Demnach ist die Musikkapelle Latsch vor 250 Jahren erstmals schriftlich erwähnt worden. Seitdem ist sie eng mit dem Dorfgeschehen verbunden. Aufgrund der Markterhebung von Latsch (1906) darf sie sich Bürgerkapelle nennen.
Beim Jubiläumskonzert unter dem Motto „250 Jahre für Latsch“ ließen die Musikant:innen am 4. März unter der Leitung ihres Kapellmeisters Wolfgang Schrötter (Algund) die Musik sprechen. Bis auf die Grußworte von Obfrau Anna Maria Pedross gab es keine Jubiläumsreden. Sie zollte ihren Musikant:innen großen Respekt und dankte allen, die seit Kurzem oder schon lange bei der Bürgerkapelle mitspielen oder andere ehrenamtliche Aufgaben ausführen. Vorgestellt wurden die Jungmusikant:innen Johanna Pirhofer (Klarinette), Maximilian Pedross (Altsax) und Inga Weiss (Trompete). Ein besonderer Gruß ging an alle ehemaligen Mitglieder.
Mit einem wuchtig strahlenden Werk stimmte die BK Latsch die vielen Zuhörer:innen im CulturForum auf einen feierlichen Abend ein. Gebannt lauschten diese anschließend dem Stück „Il Convegno“ für Blasorchester und zwei Soloklarinetten. Wie der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba als Konzertsprecher erläuterte, hatten die Solisten Melanie Pichler und Gerd Wielander ihre Solopartien bereits 2020 vorbereitet. Das Konzert hatte nicht stattgefunden. Umso mehr beeindruckten sie heuer mit ihrer virtuosen Spielweise. Im Saal hätte man eine Stecknadel fallen hören können, während sich die beiden mit Leicht- und Lebhaftigkeit auf ihren Instrumenten unterhielten. Den bekannten Marsch „Sempre Unita“ hatte Wolfgang Schrötter im Zentrum des Programms platziert, möglicherweise als Sinnbild für die beständige und Einheit demonstrierende Bürgerkapelle. Sie hatte sich, wie Dalla Barba erinnerte, auch in Zeiten des Faschismus widerspenstig gezeigt. Als Zeitreise bezeichnete er das Auftragswerk „Dominica in Albis 1773“, von Tobias Psaier (Villnöss) für die Jubelkapelle geschaffen. Den mehr als 50 Musikant:innen gelang eine erstklassige Uraufführung, in der sie den Weißen Sonntag 1773 und die wechselvolle Geschichte des Traditionsvereins melodisch aufleben ließen.
Die Klangfarbe war von Cello und Kontrabass unterstützt. Bei einem Schlaflied setzte sich Lukas Fleischmann (Latsch) ans Klavier. Bevor lang anhaltender Applaus das harmonische Zusammenspiel der BK Latsch feierte, erklangen russische Volkslieder mit Harfenstimme. Mauro Dalla Barba lenkte die Gedanken weg von der politischen Dimension, die den Umgang mit Russland schwierig mache. Beim Jubiläumskonzert gehe es allein um die Musik.


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