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Vinschgau/Burggrafenamt
Treffen WEST“ nennt sich ein Kulturaustausch, bei welchem sich die Bildungsausschüsse des Burggrafenamts und Vinschgaus alternierend treffen. Heuer fand dieser auf Einladung des örtlichen Bildungsausschuss in Laas statt. Viele Ehrenamtliche von Taufers im Münstertal, über Glurns, Schluderns, Laas, Schlanders, Partschins bis nach Riffian-Kuens, St. Martin und St. Leonhard, sowie Freiwillige aus Algund, Marling waren als Botschafter der sogenannten „kleinen Kultur- und Bildungsarbeit in den Dörfern“ dabei. Zuerst konnte man bei der 10. Auflage des Franz Tumler Literaturpreises hautnah miterleben, wie jungen RomanautorInnen ihre Bücher vorstellten und sich kritische wie auch wohlwollende Statements der hochkarätigen Jury stellten. Traditionell gehört ein kurzer Spaziergang zum Treffen. Diesen leitete Susanne Saewert vom Ba Laas an der Apsis der Pfarrkirche vorbei zum Bahnhof. Das zentrale Thema: der Marmorabbau. Bei einer Filmvorführung wurden Fragen beantwortet und reichlich Lust an vertiefendes Kennenlernen der Laaser Marmor Historie geweckt. Bei einer kulinarischen Stärkung in der Marmor Welt wurde der Austausch informell fortgesetzt und abgeschlossen. Ganz Literaturinteressierte ließen es sich nicht nehmen, noch der Preisverleihung des Tumler Preises in der Laaser Markuskirche beizuwohnen. 145 Bildungsausschüsse, begleitet von acht Bezirksservicestellen, sorgen alltäglich, freiwillig, ehrenamtlich, unentgeltlich und mit viel Einsatz und Engagement in ganz Südtirol für lebendige Dörfer und sind mit unzähligen Initiativen und Aktionen zum Wohle der lokalen Gemeinschaft präsent. Für die Motivation, Stärkung, Anerkennung und Wertschätzung dieser unbezahlbaren Arbeit sind die Treffen WEST geplant, welche nun schon seit einigen Jahren alternierend von dessen Betreuern Ludwig Fabi und Markus Breitenberger zusammen mit den jeweiligen Bildungsausschüssen vor Ort organisiert werden. Schön, dass diesmal auch Martin Peer vom Amt für Weiterbildung (den Bildungsbotschafterhafen in Bozen) beim Treffen dabei sein konnte. Zusammenkommen, konstruktive Vernetzung, Motivation und Stärkung, sowie gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung, das bedeutet Treffen WEST. (lu)
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Glurns/Ferienregion Reschensee
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Venosta Festival hat für den Sommer 2025 interessanten Veranstaltungen und Begegnungen vor historischer Kulisse auf die Beine gestellt. Die Venosta Festival Event-Reihe stellt die Kultur in den Fokus. Mit verschiedenen Acts und Performances aus dem Dreiländereck, Südtirol, Österreich und der Schweiz werden die kulturelle Vielfalt und die Verbundenheit der Gebiete gefeiert.
Zu einem der Höhepunkte zählte am Freitag, 8. August das Mountainstory Bergfilmfestival mit prominenten Filmemachern und Persönlichkeiten aus der alpinen Szene. Die Gäste sahen die faszinierende Welt der Berge durch die Linse talentierter Filmemacher. Die Film-Highlights waren „Meru – The Ascent of the Goldfish“ von Daniel Hug (@terragraphy) mit den Alpinisten @simongietl_alpinist, @rogerschaeli_alpinist und @mathieumaynadier – ein epischer Einblick in die Welt des Alpinismus und der Expeditionen Blue Sky Thinking“ von @andrecosta.co mit @martin_sieberer und Hannes Hohenwarter (@fu_zi) – ein energiegeladener Mix aus Biken, Paragliding und Klettern.„Dropping Molly“ von Cedar Wright und Molly Mitchell – der Kampf mit der Tradroute Crank it 5.13 c und Mollys inneren Konflikten „Dare to trust“ von Janina Weig und David Ferk (Drohne Mario Kaeppeli) – ein atemberaubender Einblick in die Bikepacking- und Skitour von Garmisch-Partenkirchen zum Piz Bernina. Dazu kamen zwei Produktionen aus dem Vinschgau „Schattenjäger“ von @philipp_egger_photography – beeindruckende Natur- und Wildlife-Aufnahmen. „Nando – Lebensgeist im Eis“ von Michael Tscholl (@joe_fahlz) und @claraschoenthaler – ein bewegendes Porträt des Eiskletterers und Alpinisten. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Alpinisten Simon Messner.
Das Mountainstory Bergfilm war in Zusammenarbeit mit der „Nacht der Kultur“ organisiert worden. Das Bergfilmfestival regte zum Nachdenken an. Denn die Berge sind in Bedrängnis. Den Raum, der einst nur der Natur vorbehalten war, beansprucht der Mensch immer mehr für sich: Für neue Schigebiete, mehr Tourismus und mehr Strom durch Wasserkraft.
Ziel des Bergfestivals war es auch, eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Initiativen zum sorgsamen Umgang mit der Natur zu schaffen. Es ging auch um die Förderung von lokalen Filmemachern. Für das leibliche Wohl sorgten die Vereine des Laubenkomitees von Glurns mit ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die Fäden der Veranstaltung liefen in den Tourismusbüros der Ferienregion Reschensee zusammen. (mds)
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Glurns/Bozen/Innsbruck
Jedes Jahr wird zu Herbstbeginn eine junge Künstlerin bzw. ein junger Künstler aus Nord- oder Südtirol mit dem Paul-Flora-Preis ausgezeichnet. Die Preisverleihung und die Übergabe des Preisgeldes von 10.000 Euro findet abwechselnd in Innsbruck oder in Glurns, dem Geburtsort von Paul Flora, statt. Ermittelt werden die Preisträger:innen durch eine Jury, bestehend aus drei Personen: Nina Tabassomi für Tirol, die Südtiroler Kuratorin Sabine Gamper, sowie Andreas Flora als Vertreter der Familie Flora. Am 27. August konnte der Glurnser Bürgermeister Erich Wallnöfer im Innenhof des Schallerhauses neben dem Landesrat Philipp Achammer auch die diesjährige Preisträgerin Margarethe Drexel, sowie kunstinteressierte Personen aus Nord- und Südtirol begrüßen. Die multidisziplinäre Künstlerin, geboren 1982 im Tiroler Außerfern, lebt und arbeitet heute zwischen Steeg im Bezirk Reutte, Innsbruck und Los Angeles. Sie studierte Performance, Digitale Kunst und Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und der Universität der Künste in Saarbrücken, sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Innsbruck. In Los Angeles absolvierte Drexel den MFA-Studiengang in Public Practice am Otis College for Art and Design. Sowohl LR Achammer als auch die Laudatorin Nina Tabassomi betonten in den Ansprachen, dass sich die Künstlerin in ihren Installationen, Textilarbeiten und Skulpturen mit den Ambivalenzen des Lebens und mit den großen Fragen der Zeit beschäftigt. Es geht um die Mechanismen von Herrschen und Unterwerfen, um Traditionen, Bräuche und Rituale, um Heimat und Heimatverlust, um das Entstehen und Wachsen, Trauer und Verluste, die Erinnerungskultur, Angst und Hoffnung, den Umgang mit Ohnmacht und Schmerzen und den positiven Blick in die Zukunft. Der Festakt und der Umtrunk bei der Preisverleihung in Glurns wurde von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau und der Südtiroler Kulturabteilung organisiert. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Quartett Flouraschworz mit den bekannten Korrnrliadrn. (hzg)
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Mals/Vinschgau
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Leukämie und andere schwere Blutkrankheiten können jede:n treffen – Kinder ebenso wie Erwachsene. Für viele Betroffene ist eine Stammzell- oder Knochenmarkspende die einzige Hoffnung auf Heilung. Doch dafür braucht es passende Spender:innen. Und das ist gar nicht mal so einfach: Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen genetisch zueinander passen, liegt bei nur 1 zu 500.000. Umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele Menschen typisieren lassen.
Am 20. September, beim Tag der offenen Tür im Zivilschutzzentrum Mals, bestand die Möglichkeit, sich mit einem einfachen Wangenabstrich typisieren zu lassen. Gemeinsam mit dem Verein „Geben für Leben – Leukämiehilfe Österreich“ hat das ELKI Obervinschgau die Aktion organisiert. Wer gesund, zwischen 16 und 45 Jahre alt und über 50 Kilogramm schwer ist, kann sich registrieren lassen. Die genetischen Merkmale werden anonymisiert in das internationale Spenderregister aufgenommen. Die Aktion war sehr erfolgreich:
Es wurden über hundert Typisierungen vorgenommen, also über hundert potentielle Spender:innen gefunden.
Oft herrscht Unsicherheit, was es bedeutet, wenn man als Spender:in nun tatsächlich infrage kommt. In den meisten Fällen werden die Stammzellen direkt aus dem Blut gewonnen – ein Verfahren ähnlich wie bei der Dialyse. Nur in seltenen Fällen, etwa bei Kindern oder akuten Leukämien, wird eine Knochenmarkspende durchgeführt. Um hierbei einem weit verbreiteten Missverständnis vorzubeugen: Das Rückenmark bleibt bei der Spende unberührt; die Blutstammzellen werden dem Knochenmark im Becken entnommen.
Wer am 20. September nicht nach Mals kommen konnte, hat weitere Möglichkeiten: Man kann sich ein Testkit bestellen, den Abstrich zu Hause machen und es per Post verschicken. Informationen dazu gibt es direkt beim ELKI Obervinschgau unter +39 340 104 5466 (Natalie Telser). Zudem sind in Zukunft weitere Typisierungsaktionen bei Festen, Märkten und in Unternehmen geplant. Wer sich selbst nicht als Spender:in registrieren lassen möchte, der kann die entsprechenden Vereine auch mittels einer Geldspende unterstützen, da jede Typisierung um die 40,00€ kostet.
Stammzell- und Knochenmarkspende – das Wichtigste auf einen Blick
Wer kann Spender:in werden?
Alter zwischen 16 und 45 Jahren,
Körpergewicht über 50 kg,
keine schweren oder
chronischen Erkrankungen.
Wie läuft die Typisierung ab?
Einfacher Wangenabstrich mit Wattestäbchen.
Daten werden anonymisiert ins internationale Register aufgenommen.
Spender:innen bleiben bis zum
61. Geburtstag gespeichert.
Wo kann ich mich typisieren lassen?
Ein Testkit für zu Hause
anfordern unter +39 340 104 5466
(Natalie Telser)
Bei zukünftigen Typisierungsaktionen bei Festen, Märkten und Events.
Wie läuft die Spende ab?
90% über die Stammzellspende, bei der die gesunden Stammzellen aus der Blutbahn durch eine Blutwäsche, ähnlich der Dialyse, gewonnen werden.
10% über die Knochenmarkspende, bei der die gesunden Stammzellen unter Narkose mit einer Punktionsnadel direkt aus dem Knochenmark am Beckenkamm entnommen werden. Am nächsten Tag wird der:die Spender:in aus der Klinik entlassen. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb von zwei Wochen vollständig.
Wo finde ich weitere Infos?
Verein Geben für Leben –
Leukämiehilfe Österreich,
ADMO Südtirol
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Obervinschgau
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Streuobstwiesen gehören zu den ältesten und artenreichsten Kulturlandschaften Europas. Die hochstämmigen Obstbäume, locker verteilt in Wiesen, sind Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten – von Insekten über Vögel bis hin zu Kleinsäugern. Gleichzeitig prägen sie seit Jahrhunderten das Landschaftsbild und liefern Früchte, die zu regionalen Spezialitäten weiterverarbeitet werden können. Auch im Obervinschgau hat diese Tradition tiefe Wurzeln. Alte Sorten wie die Palabirne, die Vinschger Marille oder der Gravensteiner Apfel erzählen von der Vielfalt, die in der Region gepflegt wurde. Heute gehen viele Bestände durch fehlende Nachpflanzungen zurück. Hier möchte die Bürger*genossenschaft Obervinschgau (BGO) gegensteuern – mit einem Projekt, das Genuss und Naturschutz miteinander verbindet. Es werden Geschenkboxen zusammengestellt, gefüllt mit handverlesenen, biologischen Produkten aus der Region – hergestellt von der BGO selbst und ihren Mitgliederhöfen. Betriebe können die Box als Mitarbeiter:innen- oder Kund:innengeschenk nutzen, beispielsweise zu Weihnachten.
Für jede hundertste verkaufte Geschenkbox wird ein neuer Streuobstbaum gepflanzt. Jeder dieser Bäume erhält ein Namensschild mit den Personen und Betrieben, die das Projekt durch den Kauf einer Geschenkbox unterstützt haben. Bis Ende 2026 sollen so hundert neue Bäume in die Erde kommen.
„Ein Streuobstbaum ist ein Generationengeschenk“, so die BGO. Denn er braucht rund 15 Jahre, bis er erstmals Früchte trägt, kann dafür aber bis zu 200 Jahre alt werden. Die Namen der Unterstützer:innen sollen über diesen Zeitraum hinweg an den Bäumen ersichtlich sein und so eine Brücke über die Generationen schaffen.
Mit dieser Aktion will die Genossenschaft nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung von Streuobst schärfen, sondern auch einen Beitrag zum Erhalt der regionalen Kulturlandschaft leisten. „Unsere Streuobstwiesen müssen wieder mehr geschätzt und geschützt werden“, betont die BGO.
Katja Telser