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Obervinschgau

Streuobst erhalten: Initiative der Bürger*genossenschaft Obervinschgau

veröfftl. am 15. September 2025

BGO Geschäftsführer Michael Hofer bei der Palabirnernte

Streuobstwiesen gehören zu den ältesten und artenreichsten Kulturlandschaften Europas. Die hochstämmigen Obstbäume, locker verteilt in Wiesen, sind Lebensraum für unzählige Pflanzen- und Tierarten – von Insekten über Vögel bis hin zu Kleinsäugern. Gleichzeitig prägen sie seit Jahrhunderten das Landschaftsbild und liefern Früchte, die zu regionalen Spezialitäten weiterverarbeitet werden können. Auch im Obervinschgau hat diese Tradition tiefe Wurzeln. Alte Sorten wie die Palabirne, die Vinschger Marille oder der Gravensteiner Apfel erzählen von der Vielfalt, die in der Region gepflegt wurde. Heute gehen viele Bestände durch fehlende Nachpflanzungen zurück. Hier möchte die Bürger*genossenschaft Obervinschgau (BGO) gegensteuern – mit einem Projekt, das Genuss und Naturschutz miteinander verbindet. Es werden Geschenkboxen zusammengestellt, gefüllt mit handverlesenen, biologischen Produkten aus der Region – hergestellt von der BGO selbst und ihren Mitgliederhöfen. Betriebe können die Box als Mitarbeiter:innen- oder Kund:innengeschenk nutzen, beispielsweise zu Weihnachten.
Für jede hundertste verkaufte Geschenkbox wird ein neuer Streuobstbaum gepflanzt. Jeder dieser Bäume erhält ein Namensschild mit den Personen und Betrieben, die das Projekt durch den Kauf einer Geschenkbox unterstützt haben. Bis Ende 2026 sollen so hundert neue Bäume in die Erde kommen.
„Ein Streuobstbaum ist ein Generationengeschenk“, so die BGO. Denn er braucht rund 15 Jahre, bis er erstmals Früchte trägt, kann dafür aber bis zu 200 Jahre alt werden. Die Namen der Unterstützer:innen sollen über diesen Zeitraum hinweg an den Bäumen ersichtlich sein und so eine Brücke über die Generationen schaffen.
Mit dieser Aktion will die Genossenschaft nicht nur das Bewusstsein für die Bedeutung von Streuobst schärfen, sondern auch einen Beitrag zum Erhalt der regionalen Kulturlandschaft leisten. „Unsere Streuobstwiesen müssen wieder mehr geschätzt und geschützt werden“, betont die BGO.

Katja Telser

Passen gut zusammen: Marillenbäume und Getreide

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Die vegetarische Geschenkbox

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