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Naturns

Bernardin Astfäller- der (fast) vergessene Schmetterlingsforscher aus Naturns

veröfftl. am 28. Oktober 2025

So mancher hat sich wohl schon gefragt, woher der eigentümliche Name „Bernardin Astfäller“ stammt, nachdem sowohl der neugestaltete Platz als auch das vor rund einem Jahr eröffnete Naturparkhaus in Naturns benannt sind. Um diesen Namen und die Persönlichkeit dahinter bekannter zu machen, fand am 21. Oktober im Texelhaus ein Vortrag von Schaller Michael, einem Urenkel von Bernardin Astfäller, statt. Dabei erzählte er Geschichten und lustige Anekdoten aus dem Leben des Schmetterlingsforschers und Sammlers: Bernardin Astfäller lebte von 1879 bis 1964 mit seiner Familie in der sogenannten Engelsburg in Naturns, in welcher er eine ansehnliche Sammlung von Schmetterlingspräparaten, unter anderem auch mit Exemplaren aus dem Fernen Osten, aufbaute. Diese wurde allerdings, bis auf einen kleinen Teil, nach seinem Tod von seinem Sohn verkauft und blieb, trotz angestrengter Suche seiner Nachkommen, leider bis heute unauffindbar. Im Rahmen seiner Tätigkeit entdeckte Bernardin Astfäller zudem zwei bis dahin unbekannte Schmetterlingsuntergruppen, die „Euxoa distinguendi astfälleri“ sowie die „Anzitype Astfälleri Schawerda“. Da es ihm gelang, diese zum ersten Mal einzufangen und zu katalogisieren, scheinen sie im Tierlexikon mit seinem Namen auf. Außerdem veröffentlichte er in Fachzeitschriften neun Publikationen im Bereich der Schmetterlingskunde, was ihn in Fachkreisen äußerst bekannt machte.
Umrahmt wurden die Erzählungen von Volksliedern, welche von Hermann Kristanell, Schwiegersohn von Bernardin Astfäller, geschrieben und von Michael Schaller selbst sowie von dessen Frau Norma und Schwester Monika vorgetragen wurden.
Gleichzeitig wurde von der Leiterin des Naturparkhauses, Annamaria Gapp, die Gelegenheit genutzt, im Rahmen des Vortrages die „Bernardin Astfäller Wand“ vorzustellen. Dabei referierte auch der Entomologe und Schmetterlingsforscher Elia Guarienti von der EURAC in Bozen über die Etymologie in der Schmetterlingskunde.
Abschließend gab es für die anwesenden Gäste, welche teilweise auch selbst direkte Nachkommen von Bernardin Astfäller waren, die Gelegenheit, sich bei einem kleinen Umtrunk auszutauschen und zu fachsimpeln.
Das Naturparkhaus und damit auch die aktuelle Dauerausstellung „Bye, bye Butterfly“, bleiben noch bis zum 29. November geöffnet. Dabei bietet sich den Besuchern die Möglichkeit, in den erstaunlichen Lebenszyklus dieser faszinierenden Insekten einzutauchen und auch einen Teil der noch vorhandenen Schmetterlingssammlung von Bernardin Astfäller zu bestaunen.
Anna Pfitscher