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„Redet zu Lebzeiten über Organspende!“

144.300 Personen haben sich in Südtirol bereit erklärt ein Organ zu spenden. „Das sind 27 Prozent“, informierte LR Hubert Messner die Anwesenden am 3. Oktober 2025 im CulturForum Latsch. Vor allem über die Möglichkeit die Organspende im Ausweis eintragen zu lassen, hat man in Südtirol viele erreicht. Ulrich Seitz, Ausschussmitglied von Nierene, sagte: „Man muss im Jahre 2025 zu Organspende, zu Patientenverfügung und zu Sachwalterschaft Bescheid wissen und darüber reden.“

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Alula

  • Dachzeile: Buchtipp

Dieses einfühlsame Kinderbuch widmet sich einem Thema, das Kinder wie Erwachsene gleichermaßen betrifft: dem Traurigsein. In einfachen, klaren Worten erzählt die Autorin Anja Chindamo die Geschichte von Alula, einem Kind, das spürt, wie sich Traurigkeit wie ein schwerer Stein im Herzen anfühlen kann.
s18 BuchEffektDoch Alula entdeckt, dass Gefühle ihren Platz haben dürfen – und dass es Wege gibt, mit ihnen umzugehen. Mit Teddy an der Seite macht sie sich auf in die Natur, wo Blumen, Tiere, Sonne, Regen und Wind ihr helfen, den Stein loszulassen, bis er sich in eine Feder verwandelt.
Das Buch vermittelt kindgerecht und poetisch, dass wir auch in Momenten der Traurigkeit getragen und geliebt sind – von unserer Familie, unseren Freunden und von etwas Größerem, das uns umgibt. Es richtet sich an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter und möchte zugleich auch Erwachsene berühren, die daraus vorlesen.
Über die Autorin:
Anja Chindamo lebt in Südtirol und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen rund um Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität und Familie. Mit Alula legt sie ihr erstes Kinderbuch vor, das ihre Herzensbotschaft transportiert: Kindern Mut machen, ihre Gefühle zu leben und die Verbindung zur Natur als Quelle der Heilung zu entdecken.

Anja Chindamo – Alula.
Eine Geschichte über den
Umgang mit dem Traurigsein
36 Seiten, 21 x 21 cm,
Hardcover, effekt!BUCH,
Neumarkt – 2025,
ISBN 979-12-5532-114-9;
15,90 Euro

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Bildungs-BotschafterInnen treffen sich

  • Dachzeile: Vinschgau/Burggrafenamt

Treffen WEST“ nennt sich ein Kulturaustausch, bei welchem sich die Bildungsausschüsse des Burggrafenamts und Vinschgaus alternierend treffen. Heuer fand dieser auf Einladung des örtlichen Bildungsausschuss in Laas statt. Viele Ehrenamtliche von Taufers im Münstertal, über Glurns, Schluderns, Laas, Schlanders, Partschins bis nach Riffian-Kuens, St. Martin und St. Leonhard, sowie Freiwillige aus Algund, Marling waren als Botschafter der sogenannten „kleinen Kultur- und Bildungsarbeit in den Dörfern“ dabei. Zuerst konnte man bei der 10. Auflage des Franz Tumler Literaturpreises hautnah miterleben, wie jungen RomanautorInnen ihre Bücher vorstellten und sich kritische wie auch wohlwollende Statements der hochkarätigen Jury stellten. Traditionell gehört ein kurzer Spaziergang zum Treffen. Diesen leitete Susanne Saewert vom Ba Laas an der Apsis der Pfarrkirche vorbei zum Bahnhof. Das zentrale Thema: der Marmorabbau. Bei einer Filmvorführung wurden Fragen beantwortet und reichlich Lust an vertiefendes Kennenlernen der Laaser Marmor Historie geweckt. Bei einer kulinarischen Stärkung in der Marmor Welt wurde der Austausch informell fortgesetzt und abgeschlossen. Ganz Literaturinteressierte ließen es sich nicht nehmen, noch der Preisverleihung des Tumler Preises in der Laaser Markuskirche beizuwohnen. 145 Bildungsausschüsse, begleitet von acht Bezirksservicestellen, sorgen alltäglich, freiwillig, ehrenamtlich, unentgeltlich und mit viel Einsatz und Engagement in ganz Südtirol für lebendige Dörfer und sind mit unzähligen Initiativen und Aktionen zum Wohle der lokalen Gemeinschaft präsent. Für die Motivation, Stärkung, Anerkennung und Wertschätzung dieser unbezahlbaren Arbeit sind die Treffen WEST geplant, welche nun schon seit einigen Jahren alternierend von dessen Betreuern Ludwig Fabi und Markus Breitenberger zusammen mit den jeweiligen Bildungsausschüssen vor Ort organisiert werden. Schön, dass diesmal auch Martin Peer vom Amt für Weiterbildung (den Bildungsbotschafterhafen in Bozen) beim Treffen dabei sein konnte. Zusammenkommen, konstruktive Vernetzung, Motivation und Stärkung, sowie gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung, das bedeutet Treffen WEST. (lu)

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„Schatzkammer der Gotik – Laatsch, umgeben von Kunst und Verkehr“

  • Dachzeile: Laatsch
  • Redakteur: Andreas Paulmichl

Seit kurzem gilt in Laatsch Tempo 30. Die Maßnahme soll dem Durchzugsverkehr Einhalt gebieten – jener täglichen Blechlawine aus Pendlern und Durchreisenden, die sich besonders morgens und abends s24 StLeonhard2durch den Ort bahnt, meist ohne mehr als die nächste Kurve und Engstelle im Blick zu haben. Ob das neue Tempolimit tatsächlich eine spürbare Entlastung bringt, bleibt abzuwarten. Dabei gäbe es mehr als genug Gründe, stehenzubleiben, den Blick zu heben, sich umzusehen. Denn kaum jemand vermutet hinter den historischen Mauern ein kulturelles, zum Teil kunsthistorisches Erbe von so außergewöhnlicher Dichte.
Trotz jahrhundertelanger Herausforderungen – Brände, Kriege, Hochwasser, Seuchen, Missernten und klimatische Widrigkeiten – fanden die Menschen in Laatsch stets die Mittel, ihre Kirchen und Kunstwerke zu bewahren, sodass sich beeindruckende Zeugnisse der Kunst, speziell der Gotik, erhalten haben. Laatsch trägt nicht umsonst den Beinamen „Schatzkammer der Gotik“ und hinter unscheinbaren Fassaden verbergen sich wahre Kunstschätze.
Den Ortseingang von Laatsch – und damit auch den Ausgangspunkt unserer kunsthistorischen Wanderung durch das Dorf – prägen zwei Türme: Zum einen der romanische Turm der alten Pfarrkirche, die erstmals im Jahr 1307 urkundlich erwähnt wurde, zum anderen der imposante Pfarrturm der neuen Pfarrkirche die 1910 zu Ehren des heiligen Bischofs und Märtyrers Lucius Flügelaltar mit zwei Schreinfiguren in St. Thomasvon Chur geweiht wurde. Die alte Lucius-Pfarrkirche war in ihren Anfängen offenbar recht bescheiden, denn zahlreiche Quellen aus dem 15. Jahrhundert bezeichnen sie lediglich als „capella“. Über die Jahrhunderte hinweg geriet sie mehrfach in die Kritik: So bezeichnete der Churer Bischof die Kirche 1638 im Rahmen einer Visitation als „minderwertiger als alle anderen Kirchen des Dorfes“. Schließlich entschied man sich, unter großen Anstrengungen, auch durch den damaligen Pfarrer Gottfried Grissemann, anfangs des 20. Jahrhunderts zu einem Neubau in neoromanisch-gotischen Mischformen. Die barocken Altäre und die Kanzel wurden von der alten Kirche übertragen und die die Ausmalung erfolgte in den Jahren 1936/37 durch Johann Peskoller. Als wahres architektonisches Juwel thront die Kirche St. Leonhard auf dem felsigen Berghang. Besonders markant ist die gewölbte Durchfahrt unter dem Chor- und Altarraum, durch die bislang die Straße nach Taufers führte. Künftig wird St. Leonhard im Zuge der Tempo-30-Zone umfahren. Die Durchfahrt ist dann nicht mehr erlaubt, was für die Kirche durchaus eine Aufwertung bedeuten könnte. Die im Kern romanische Leonhardskirche wurde 1408 im gotischen Stil über den Felsen hinaus erweitert und im Zuge der Calvenschlacht 1499 so sehr in Mitleidenschaft gezogen, sodass sie 1505 neu geweiht werden musste. Im Turm befindet sich ein historisch wertvolles Glockenpaar des Glockengießers Francesco Sermondo aus Bormio, gegossen 1522 und 1528, das mit seinem unverkennbaren, Quellheiligtumeigentümlichen Klang beeindruckt. Bei Unwettergefahr wurden in früheren Zeiten stets die Glocken von St. Leonhard geläutet, um das Unheil abzuwehren. Der Flügelaltar, der der Werkstatt von Hans Schnatterpeck zugeschrieben wird, gehört zu den wertvollsten Arbeiten dieser Kunstgattung in Südtirol. Erwähnens- und sehenswert ist auch die malerische Ausstattung der Kirche: die spätgotischen Fresken am Chorgewölbe sowie die außergewöhnlichen Fresken an der Westfassade im Innenraum, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Leonhard von Limoges zeigen. Zudem beherbergt St. Leonhard eine seltene spätromanische Plastik der „Maria lactans“.
Abseits, jedoch keinesfalls an unbedeutender Stelle im heutigen Laatscher Ortsteil Flutsch, steht die Kirche zum Hl. Cäsarius von Arles, übrigens die einzige Kirche in der Diözese mit diesem Patrozinium. s24 FlutschDie Kirche, ehemals Pfarrkirche von Flutsch, ist nicht nur ein bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Glaubensgeschichte, sondern liegt auch in unmittelbarer Nähe zu den bei Bauarbeiten zur Beregnungsanlage entdeckten Überresten einer weitläufigen römischen Siedlung, die sich über rund vier Hektar erstreckt. Urkundlich scheint die Kirche erstmals Anfang des 15. Jahrhunderts auf und musste durch die Zerstörung im Jahr 1499 wieder aufgebaut und 1519 neu geweiht werden. Das Herzstück der Kirche bildet der spätgotische Schnitzaltar, dessen Schaffung möglicherweise auf Leonhard Luchsenhofer zurückgeht, einen Landsmann Jörg Lederers. Der Flügelaltar, der die Betrachter mit seiner wieder vollständigen Figurenbesetzung in Staunen versetzt, wurde ebenso mustergültig restauriert wie die Kirche selbst. Der Überlieferung nach wurden die Opfer der berühmt-berüchtigten Schlacht an der Calven bei St. Cäsarius bestattet. Daher galt es in der Vergangenheit unter den Burschen des Dorfes als Mutprobe, die abgelegene Kirche St. Cäsarius zu nächtlicher Stunde aufzusuchen, am Portal zu klopfen und zu rufen: „Ich klopfe hier mit diesem Ring, steht auf ihr Schweizer Tatterling!“
Gleich neben St. Cäsarius liegt ein weiterer, besonderer Ort: nämlich das Quellheiligtum der Hl. Ärztebrüder Kosmas und s24 StLeonhardDamian. Einst sprudelte hier ein Wasser, dem heilende Kräfte nachgesagt wurde, ein Wasser, das „Augen auf hatte“, wie eine mündliche Überlieferung berichtet. Viele Pilger suchten in den Bädern dieses Quellwassers Heilung und im 17. und 18. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt zu dieser Kapelle ihre Blütezeit. Zahlreiche Votivgaben zeugen von der einst tief verwurzelten Volksfrömmigkeit. Die Quelle versiegte durch die Errichtung der befestigten und asphaltierten Straße, die oberhalb der Kapelle ins Münstertal führt. St. Cosmas und Damian beherbergte lange Zeit einen kleinen spätgotischen s24 FluegelaltarFlügelaltar, der um 1500 entstand und ein seltenes Beispiel für einen Altar mit nur zwei Figuren im Schrein darstellt. Nach einer mustergültigen Restaurierung steht er heute in der St.-Thomas-Kapelle am Friedhof von Laatsch.
Vielleicht lenkt die langsamere Fahrt nun das Auge endlich auf das, was hier verborgen liegt: eine Fülle an Kunst und Geschichte, die weit über die Mauern der Kirchen hinausstrahlt. In einer Welt, die oft zu schnell vorbeizieht, ist das eine mögliche Einladung, kurz innezuhalten und zu entdecken, was dieses kleine Dorf so besonders macht.

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Jugend: Alkohol in Jugendtreffs?

  • Dachzeile: Jugend

Die Frage, ob in Jugendtreffs und -zentren Alkohol an Volljährige ausgeschenkt werden soll, wird oftmals kontrovers diskutiert. Dafür sprechen Argumente, die vor allem pädagogisch begründet sind und den Blick auf die Lebenswelt Jugendlicher richten.

Zunächst gilt: Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig – auf Festen, in der Familie, im Freundeskreis. Ein Jugendtreff oder Jugendzentrum, der diesen Teil der Lebenswelt völlig ausblendet, läuft Gefahr, an der Realität vorbeizugehen.

Der pädagogische Wert liegt auf der Hand. Der kontrollierte Ausschank macht Altersunterschiede deutlich: Volljährige haben Rechte, die Jüngeren noch nicht zustehen. Dies kann Gesprächsstoff schaffen über Verantwortung, Reife und gesetzliche Grenzen. Eine klare Regel - Bier nur in begrenzter Menge, ausschließlich an Volljährige und zu bestimmten Anlässen – verdeutlicht zudem, dass Genuss erlaubt, aber seine Grenzen hat. Wird Alkohol in einem geschützten Rahmen ausgeschenkt, kann dies dazu beitragen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen. Besucher*innen könnten als Modell dienen: Sie zeigen, dass Alkoholkonsum maßvoll, sozial verträglich und ohne Exzesse möglich ist.
Tatsache ist auch, dass z.B. ein gemeinsames Bier ein Ritual der Gemeinschaft sein kann. Daraus ergeben sich einige Fragen: Besteht die Gefahr, dass vielleicht ab 18-Jährige die Einrichtung meiden und sich stattdessen in weniger kontrollierte Umgebungen zurückziehen, wenn dieses Bedürfnis in Jugendtreffs ignoriert wird? Könnte der Ausschank auch zur Integration dieser Altersgruppe beitragen? Oder spielt das keine Rolle im Hinblick darauf, ob über 18-Jährige Jugendeinrichtungen besuchen? Am besten könnten uns wohl die Jugendlichen selbst sagen, wie sie das sehen…

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