
FF Vetzan feiert neues Gerätehaus

FF Vetzan - Foto: Martin Rechenmacher
Vorab: Bereits drei Neuzugänge gab es seit die Freiwillige Feuerwehr Vetzan vor wenigen Wochen das neue Gerätehaus bezogen hat. Und auch drei Einsätze wurden bereits bestritten. „Einsatztechnisch ist die neue Halle genial“, erklärte Kommandant Klaus Ratschiller bei der Einweihungsfeier am vergangenen 23. August 2025. Zahlreiche Gäste waren gekommen. Zum einen, um zu gratulieren, zum anderen, um der FF Vetzan Respekt zu zollen, Dank und Anerkennung auszudrücken und die Ehre zu erweisen. Der Grundtenor der Gastreden: Ihr seid unverzichtbar.
LR Luis Walcher: „Wir können nur Mauern bezahlen. Ihr seid es dann, die den Geist des Rettens, Bergens und Schützens lebt.“ Landesfeuerwehrpräsident Martin Künig meinte: „Vetzan hat nun ein modernes, vor allem funktionelles Gebäude bekommen. “ Roman Horrer, der Präsident des Feuerwehrbezirks Untervinschgau, ebenso im Reigen der Festredner, erklärte: „Die beengten Verhältnisse im Oberdorf sind beendet. Die neue Halle ist ein Ort der Hilfsbereitschaft.“ Wertschätzende Worte fand BMin Christine Kaaserer: „Euer Einsatz ist für uns unverzichtbar. Möge euch das Haus Schutz geben so wie ihr uns Schutz gebt.“
Architekt Lukas Wielander ging auf die Architektur und den Werdegang des Projekts ein. Sieben Jahre haben die Planung und der Bau gedauert (siehe Bericht unten). Wielander: „Der Bau wird kontrovers diskutiert.“ Es gebe Komplimente, „aber auch Kritik.“
Die Segnung des neuen Gerätehauses nahm Dekan Matthew vor. Die MK Goldrain-Morter gab der FF Vetzan ebenfallls die Ehre und begleitete den Festakt musikalisch.
Die Architektur.
Eine maßgeschneiderte Ziegelfassade bekleidet das neue Gerätehaus. Die Architekten Lukas Wielander, Martin Trebo und Martin Egger wollten eine Architektursprache finden, die einerseits der FF Vetzan gegenüber Wertschätzung zum Ausdruck bringt und zum anderen in einen spannenden Dialog mit der ehemaligen Ziegelei, nur einen Steinwurf entfernt, tritt. In dieser wurde in den Jahren 1854 bis 1959 Ton gebrannt und Ziegel hergestellt. Trebo: „Um eine stimmige landschaftliche Einbindung des Baukörpers mit dem dahinter liegenden kargen Vinschger Sonnenberg zu erzielen, erschien uns die Wahl von dunkel gehaltenen Langformatziegeln als stimmiger Ansatz.“
Daneben wollten die Architekten natürlich optimale Funktionsabläufe sicherstellen. Die Raumaufteilung folgt deshalb dem Einsatzschema: Ankunft, Vorbereitung, Einsatz, Reinigung und Wartung. Als zweigeschossiger Bau wurde das neue Gerätehaus konzipiert. Das Herzstück des Gebäudes bildet die Fahrzeughalle, direkt am Dorfeingang von Vetzan, die ein schnelles Ausrücken der Feuerwehrfahrzeuge ermöglicht. Egger: „Daran anschließend sind Kommandoraum, Versammlungsraum und Umkleideraum im Osten der Halle angeordnet und bilden ein etwas niedrigeres, klares Bauvolumen.“
Dazwischen steht der Schlauchturm, der die Funktion des Zweckbaus unübersehbar nach außen trägt. Das Untergeschoss beherbergt verschiedene Lager-, Service- und Technikräume. Auch im Inneren wurden genau gewählte Elemente in Rot gehalten und unterstreichen damit die Funktion des Baus. „Wir haben dem roten Faden folgend, damit eine funktionelle, selbstverständliche und trotzdem wertige Raumatmosphäre geschaffen.“ Dieses Material- und Farbkonzept wurde zusammen mit dem Künstler Manfred Alois Mayr geplant und umgesetzt. Die Gemeinde Schlanders hatte als Bauherr 2018 zu einem einstufigen Wettbewerb geladen.

Foto: Renè Riller



