
Kunst die berührt

„Berührung“ ist der Titel der Herbstausstellung im Schloss Kastelbell. Gezeigt werden Arbeiten des Laaser Künstlers Reinhold Tappeiner vom 14.09. bis 31.10.2025. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr; sonn- und feiertags von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Montag Ruhetag, ausgenommen Feiertage.
Reinhold Tappeiner, geboren 1959, lebt und arbeitet in Laas. Von 1974 - 79 besuchte er die Kunstschule in Gröden und von 1979 - 83 die Accademia di Belle Arti in Urbino. Seit 1983 arbeitet er als freier Künstler und zugleich von 1985 - 2021 als Fachlehrer an der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas. Seit 1983 zeigt er seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Die Ausstellung in Kastelbell ist ein Spiegelbild seines künstlerischen Werdegangs in den letzten Jahrzehnten. Es ist ein Suchen nach einer eigenen Kunstsprache, nach Farbe und Form, nach Identität und eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Existenz, mit der Natur, dem eigenen Körper und der Rolle des Menschen im Kosmos. Alle Bilder sind Ausdruck großer Gefühle und innerer Spannungen, es sind größtenteils abstrakte Bilder, skizzierte Körper und Köpfe, die das Innenleben spiegeln und viel Raum für Interpretationen zulassen. Es sind Farbkompositionen auf Marmorsand mit Grafiken, ausgeführt mit schwarzen Kohlestrichen. Im Werkzyklus Lichtflut steht die Natur, die Struktur und die Suche nach Farbbildern im Mittelpunkt. Sind es Straßen, Baumrinden, ein Geflecht, ein Gewebe oder Blutbahnen? Und wer bewegt und berührt sich auf diesen Bahnen? Der Zyklus Essenz mit den Kohlezeichnungen ist eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, der durch eine Krankheit nicht mehr funktioniert und nur noch daliegt, überschüttet mit Schmerzen und Ängsten. Die Frage nach der eigenen Existenz, Identität und Zukunft durchdringt den Körper und findet keine klare Antwort. Auch der Werkzyklus Caput ist eine philosophische Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Lebens. Es geht um das Wunder Mensch, der Großartiges leisten kann, aber auch Verletzungen, tiefe Wunden und Verunsicherungen in sich trägt, oft sichtbar, oft unsichtbar. Schwingungen ist das Thema des letzten Zyklus. Alles Leben ist Schwingung, Bewegung, Veränderung in einer weiten Welt, im unendlichen Kosmos. Es ist ein optimistischer Ausblick. Alles ist offen, alles ist möglich. Wir schweben in Raum und Zeit, auf der Suche nach geistigen und körperlichen Berührungen, nach dem Sinn unseres Lebens, auf der Suche nach Glück und Frieden.