Zum Hauptinhalt springen

Naturns

„Lou & Horst“

von Anna Pfitscher
veröfftl. am 25. November 2025

„Lou & Horst“ war der Titel der Vorstellung der Bibliografie von Lorenz Blaas und die Kunstausstellung von Horst Ringel

Unter dem Titel „Lou & Horst“ kombinierte das Team der Bibliothek Naturns in Zusammenarbeit mit „Kultur Naturns“ die Vorstellung der Bibliografie von Lorenz Blaas, alias „Lou“, mit der anschließenden Vernissage der Kunstausstellung von Horst Ringel.
Im ersten Teil des Abends erzählte Michl Schaller aus Lorenz Blaas` Leben, indem er Auszüge aus dessen Bibliografie „Lou, Philosoph der Tiere (und Menschen)“ vorlas, welche 2024 von Christine Losso verfasst wurde. Es ist die Geschichte von dem einst stotternden und von Selbstzweifeln geplagten Lou, der während seiner Kindheit immer wieder sowohl vom alkoholkranken Vater als auch von Lehrern schikaniert und tyrannisiert wurde. Trotz der Demütigungen schaffte er es, seinen Weg zu finden, lernte Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und so aus auch aus negativen Erlebnissen wertvolle Erfahrungen zu gewinnen. Bereits in sehr jungen Jahren erkannte er, vor allem durch das Hüten im Matscher Tal, seine Affinität zur Natur, zu den Tieren und vor allem zu den Hunden. Seine gesammelten Erfahrungen gibt er heute Hundebesitzern vor allem bei gesundheitlichen Fragen zu ihren Vierbeinern weiter. Zudem unterstützt er sie in schwierigen Situationen, die sich im Umgang mit ihren Tieren ergeben, oder, wie Lou es formuliert: „I hilf den Hunden, mit die Leit zurechtzukemmen“-alles eine Frage des Blickwinkels.
Der zweite Teil des Abends stand im Zeichen der Erinnerung an den Grafiker und Künstler Horst Ringel, wobei Peter Erlacher aus dessen Leben erzählte: Horst Ringel wurde 1933 in Dresden geboren, wo er die Ausbildung zum Grafiker absolvierte. Ende der 80er Jahre zog er nach Naturns, wo er sich durch die aktive Tätigkeit im Theaterverein und das Anbieten von Malkursen bald in die Dorfgemeinschaft integrierte. Zudem war Horst Ringel täglicher Stammgast in der Bibliothek, wo er stundenlang Zeitschriften las und für ihn interessante Artikel kopierte, über welche er gerne mit Bekannten diskutierte. Seinen besonderen und auch etwas skurrilen Charakter (zum Beispiel nutzte er den Kühlschrank nur, um darin Bücher aufzubewahren) lernte auch Lou kennen: Horst Ringel arbeitete für einige Zeit als dessen Küchenhilfe, aber der Koch musste akzeptieren, dass sein Gehilfe, auch während des Kochens immer wieder ohne ein Wort zu verlieren, in seinem Zimmer verschwand um zu malen. Dennoch, so Lou, „hatten wir einen sehr guten Weg für das Miteinander gefunden“. Als Horst Ringel am 12.12.2024 verstarb, hinterließ er eine ansehnliche Sammlung seiner Werke, darunter vor allem Portraits und Plakate, welche im Anschluss der Veranstaltung betrachtet und gegen eine freiwillige Spende erworben werden konnten.