Monteverdi am Tartscher Bühel

Großen Applaus gab es für zauberhafte Stimmen und ergreifende Barockmusik an einem der magischsten Orte im Vinschgau: in der Bichlkirche am Tartscher Bühel. V. l. Alessandro Baldessarini, Alberto Maron, Alexa Mairhofer, Laure Cazin, Andrea Ferroni und Josef Höhn
In der St. Veitkirche am Tartscher Bühel organisiert Ende Juli bzw. Anfang August der Konzertverein „Musica viva Vinschgau“ jedes Jahr ein Konzert. Am Sonntag, den 3. August gab es eine wunderbare Musikaufführung mit italienischer Barockmusik vor allem von Claudio Monteverdi (1567-1643). Im Altarraum der Kirche erklangen die zauberhaften Stimmen von Alexa Mairhofer aus Gais im Pustertal (Sopran) und von Laure Cazin aus Frankreich (Mezzosopran), die im Duett bzw. als Solistinnen ihr Bestes gaben. Mairhofer erwarb ihren Masterabschluss in Renaissance- und Barockgesang am Konservatorium in Mailand, Laure Cazin studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München. Musikalisch begleitet wurden die Sängerinnen von den Barockmusikern Alberto Maron (Cembalo), Alessandro Baldessarini (Laute) und von Josef Höhn und Andrea Ferroni (beide Violine). Die zahlreichen Konzertbesucher aus dem ganzen Vinschgau genossen die Lieder von Monteverdi. Im Duett „Zefino torna“ aus dem Madrigalbuch Nr. 6 wird die Rückkehr des Westwindes (Zefiro) und der Beginn des Frühlings besungen. Der Wind erfüllt die Landschaft mit Leben, Musik und Liebe. „Chiome d´oro“ aus dem Madrigalbuch Nr. 7 ist ein heiteres Liebeslied, das die Schönheit und Anziehungskraft einer Geliebten feiert. In den Liedern „Voglio di vita uscir“ und „Sì dolce è ‚l tormento” werden die emotionalen Abgründe unerfüllter Liebe besungen. Es geht um Verzweiflungsausbrüche und Todessehnsucht der leidgeprüften Liebenden. Gesungen bzw. gespielt wurden auch Werke von Vincenso Calestani, Tarquinio Merula, Francesco Antonio Bonporti, Adriano Banchieri und Bonifacio Graziani, alles Zeitgenossen von Claudio Monteverdi. (hzg)