Alpingeschichte vom Bergsteigerdorf Matsch
Raimund Rechenmacher hat ein Buch über die Alpingeschichte von Matsch verfasst, das im Merzwecksaal Matsch vorgestellt wurde. V.l.: vorne: Karin Thöni, Fabian Seidl, Klaus Telser und Luis Weger. Hintere Reihe stehend v. l.: Raimund Rechenmacher, Willi Gunsch, Marion Veith, Martin Tschiggfrei, Ines Telser und Ramona Telser-Wille
Nach Grußworten von BM Josef Thurner, Edwin Heinisch, dem Präsidenten der Eigenverwaltung Matsch und von Albert Platter, AVS-Bezirksvertreter im Vinschgau, begann die Gesprächsrunde, moderiert von Marion Veith. Matsch ist seit 2017 das erste Bergsteigerdorf in Südtirol. 2018 kam Lungiarü im Gadertal dazu. So wie viele andere Bergsteigerdörfer, hat nun auch Matsch ein 160 Seiten umfassendes handliches Buch über die Alpingeschichte. Raimund Rechenmacher aus Schlanders, der bereits seine Diplomarbeit über das Matscher Tal verfasst hat, ist der Autor dieses Werkes. Es geht um die Bevölkerungsentwicklung, Geologie, Klima und Vegetation im Matschertal, die Besiedlungsgeschichte, Flurnamen, Abwanderung und Naturkatastrophen, sowie Krieg und Not. Behandelt wird der aufkommende Fremdenverkehr und die erste Begegnung mit den „Hearischen, die Erstbesteigung der Weißkugel und über die Matscher Bergführer, besonders über den Pionier Johann Josef Renner. Ausführlich dargelegt ist die Geschichte der Schutzhütten, vom Bau der Karlsbader Hütte 1883 bis zum Neubau der Oberetteshütte von 1985 – 1988. Erzählt wird von Ehrenbürgern, Hüttenwirtinnen und verschiedenen Ereignissen auf den Hütten, der Umbenennung durch die Faschisten und dem Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg. Festgehalten sind auch Lawinen- und Bergunglücke, wie die Lawine, die am 1. Mai 2009 den bekannten Hüttenwirt und Bergsteiger Roman Burgo in den Tod riss. In der Gesprächsrunde erzählte Rechenmacher über Hüttenwirtinnen und den Hüttenwirt Johann Josef Renner, der auch für kurze Zeit nach Amerika auswanderte. Willi Gunsch und Martin Tschiggfrei erzählten über den Bau der Oberetteshütte und betonten die Naturschönheiten im Matschertal, die unbedingt erhalten werden müssen. Fabian Seidl und Klaus Telser, zwei junge Matscher, berichteten über erlebte Bergtouren und das Hüttenleben auf der Oberetteshütte. Abgeschlossen wurde die gut besuchte Veranstaltung mit einer Gulaschsuppe, verschiedenen Getränken und langen Gesprächen. Der Mehrzwecksaal wurde von der Arbeitsgruppe Bergsteigerdorf Matsch und von Luis Weger mit einigen seiner zahlreichen Sammlerstücke über das Alpinwesen gestaltet. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Anja Heinisch mit dem Akkordeon.