Liquidator Georg
Man muss sich vor Augen halten, dass drei Komponenten gemacht worden sind: die Trinkwasserleitung wurde saniert, die Beregnung und die Energieproduktion realisiert. Georg Sagmeister
Es war eine reine Formsache, eine Pflichtübung für die Schlanderser Gemeinderäte:
Die Liquidierung der Schlandraun Konsortial GmbH. Generalsekretär Georg Sagmeister hat als Multisekretär Erfahrung im Auflösen von Konsortial GmbHs, Beispiel Rambach.
„Ich habe das einige Male gemacht und würde Liquidator machen. Umsonst“, ließ er die Gemeinderäte bei der jüngsten Sitzung am vergangenen 13. November 2025 wissen.
Die Schlandraun Konsortial GmbH hatte den Auftrag, die Kraftwerkskette im Schlandrauntal innerhalb von zwei Jahren zu bauen. Das System mit einer Konsortial GmbH zu bauen ist nicht neu. Der große Vorteil: Die Arbeiten können im Privatverhandlungswege vergeben werden. Sagmeister: „Das ist am effizientesten und kostengünstigsten so. Ansonsten wäre das Projekt schon allein an den Tiefbauarbeiten gescheitert.“
Als Partner ist das VEK, das Vinschger Energiekonsortium, mit 10 Prozent eingestiegen. Eine Beteiligung desselben, Wunsch des VEKs, wurde aber kategorisch abgelehnt. Die Finanzierung der Schlandrauner Kraftwerkskette ist, so Sagmeister bei der Sitzung wörtlich, „legendär“. 15 MillionenEuro an Darlehen hat die Gemeinde bei der Volksbank für die Finanzierung aufgenommen.
19,2 Millionen stehen nun am Ende. Die Endabrechnungen liegen vor. Sagmeister: „Das Hilfskonstrukt ist nun aufzulösen und zu erledigen.“
Denn: Die Schlandraun Konsortial GmbH hat keine Vermögensrechte. Eigentümerin der E-Werke ist die Gemeinde. Die Konzessionen liegen ebenfalls bei der Gemeinde. Auch in die Verträge mit der Beregnungsinteressentschaft ist die Gemeinde eingetreten.
Der Vorteil der Führung durch die Gemeinde: Diese zahlt keine direkten Steuern, muss keine Abschreibungen machen und kann außerordentlich Investitionsgelder hernehmen.
Die Baustellen, die, nach der Auflösung, noch offen bleiben, sind folgende: „Es wird noch etwas übrig bleiben für das nächste Jahr zu zahlen, weil die Gemeinde die Liquidität nicht hat.“ (Sagmeister) Und: Das Beregnungswerk Zahlwaal wurde zusammen mit dem Bonifizierungskonsortium realisiert. Sagmeister: „Die Endabrechnung ist noch zu diskutieren.“
Mit der Auflösung der Konsortial GmbH schien es Sagmeister und BM Christine Kaaserer eilig zu haben. Bereits für den nächsten Tag, den 14. November 2025 war der Notartermin angesetzt worden.
Übrigens: 479.128 Euro an zusätzlichen Stromeinnahmen konnte die Gemeinde Schlanders von der Kraftwerkskette im Schlandrauntal bereits generieren (Vorstellung ab Seite 50). (ap)