Die perfekte Welle

Im neuen Naturparkhaus hat die Naturnser Politik den perfekten Rahmen für einen „Aperitivo lungo“, sprich für die Bürgerversammlung gefunden. Bis auf den letzen Platz waren die hohen Stufen im Vorführungssaal gefüllt und BM Zeno Christanell konnte nach einem musikalischen Intro durch eine Bläsergruppe der MK Naturns und nach einem Drink vor dem Naturparkhaus eine beinahe perfekte Welle reiten. Denn, so sagte es Christanell, die Gemeinde Naturns sei gut aufgestellt, die Verwalter arbeiten emsig, haben viel vor und Projektumsetzungen gelingen nur im Konsens mit der Bevölkerung. Christanell ließ Zahlen sprechen, etwa den aktuellen Haushalt von 15,2 Millionen Euro und einen Finanzbedarf von rund 30 Millionen Euro, wenn man alle 250 Punkte im Bürgermeisterprogramm umsetzen möchte. Am Ende des Jahres 2025 werde man bei einem Schuldenstand von 1,14 Millionen angelangt sein. „Wir sind höchst solide unterwegs“, sagte Christanell. Für die Gemeindedienste (Trinkwasser, Abwasser, Müllentsorgung) zahle ein 4-Personenhaushalt pro Jahr im Schnitt um die 672 Euro. Und zu den Großprojekten sagte Christanell: „Wir schaffen Strukturen für unsere Leute. Der Mensch steht im Mittelpunkt.“ Ein großer Applaus am Ende des Vortrages brandete auf. Die Frage nach dem Deckungsgrad im Schwimmbad, beantwortete die zuständige Referentin Astrid Pichler mit sem Hinweis, dass die Gemeinde seit Jahren schon bis zu 400.000 Euro zuschießen müsse. Das werde wohl auch so bleiben. Nach der auffordernden Feststellung, dass es in Sachen Radwege noch Luft nach oben gebe, wies der zuständige Referent Florian Gruber auf die engen Straßen im Dorf hin, die keinen großen Radwegausbau möglich machten. Außer man lasse die Autos draußen. Und auf die Frage, wer denn die brusthohen Scheißmalven beim Wanderweg in Richtung Klettergarten mähen solle, sagte die zuständige Referentin Barbara Pratzner, dass das die Gemeinde übernehmen werde. Dann wurde die Tiefgarage bei der Gemeinde angesprochen. BM Christanell wies auf den Schiffbruch hin, den man diesbezüglich erlebt habe, darauf, dass man die Situation falsch eingeschätzt habe. Aber man werde einen Techniker mit der Ausarbeitung von 3-4 Szenarien beauftragen und dann neu über jedes einzelne diskutieren. (eb)