An den Bächen

Bei der Lawinenschutzverbauung Steintal in Trafoi (von links): Prader Bürgermeister Rafael Alber, Techniker Julius Staffler, Funktionsbereichsdirektor Fabio De Polo, Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher, Amtsdirektor Peter Egger, Agenturdirektor Klaus Unterweger, amtsführender Stilfser Bürgermeister Samuel Marseiler, Gemeindereferentin Karin Wallnöfer
Im Zentrum standen insbesondere die Maßnahmen bei den drei Brunnen in Trafoi, wo sich nach wiederholten Murenabgängen durch schmelzende Gletscher zunehmendes Schubmaterial abgelagert hat – ein Prozess, der sich bei Starkregenereignissen in den nächsten Jahren weiter verstärken könnte. Landeshauptmann Kompatscher betonte bei der Besichtigung in Trafoi die Bedeutung solcher Schutzbauten für die langfristige Sicherung der ländlichen Regionen: „Diese Investitionen in Schutzbauten und Sicherungsmaßnahmen sind die Grundvoraussetzung für den Erhalt und die Weiterentwicklung des ländlichen Raums als Wirtschafts- und Lebensraum.“ Beim letzten starken Unwetter am 27. August 2023 hatten immense Materialmengen, schätzungsweise zwischen 150.000 und 200.000 m³, die Wallfahrtskirche zu den Heiligen Drei Brunnen und eine Fußgängerbrücke vermurt. Um ähnliche Szenarien künftig besser zu bewältigen, wurden daraufhin Schutzmaßnahmen umgesetzt. Dennoch sind diese Vorkehrungen laut Experten für zukünftige Großereignisse unzureichend, weshalb Kompatscher gemeinsam mit lokalen Vertretern weitere Maßnahmen diskutierte. Der Besuch galt auch dem Pflanzgarten in Prad am Stilfserjoch, in dem heimische Laubhölzer für die Begrünung von Wildbach- und Lawinenverbauungen angezogen und vermehrt werden. Jährlich werden rund 50 bis 60.000 Gehölze produziert und im Frühjahr in ganz Südtirol verwendet. In den vegetationsruhigen Monaten kümmern sich die Mitarbeitenden um Pflegearbeiten wie Schilfmähen und Durchforstung der Ufervegetation. Bürgermeister Rafael Alber unterstrich für den Vinschgerwind die Bedeutung des Vor-Ort-Termins mit folgenden Worten: „Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger steht an oberster Stelle. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, die Situation am Sulden- und Trafoibach gemeinsam mit dem Landeshauptmann sowie den Verantwortlichen des Zivilschutzes direkt vor Ort zu beurteilen. Nur durch den persönlichen Austausch und die Analyse der bestehenden Verbauungen lassen sich gezielte Maßnahmen umsetzen, um den Schutz vor Naturgefahren zu verbessern.” Er betonte weiter: „Für die Gemeinden Prad und Stilfs war es wesentlich, die aktuelle Gefahrenlage gemeinsam mit den zuständigen Fachleuten zu begutachten. Die Begehung vor Ort hat dazu beigetragen, ein gemeinsames Verständnis für die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zu schaffen.“