Auszeichnung im Gedenken an Claus Gatterer an Julia Herrnböck überreicht - Schülerpreis CLAUS geht an Maximilian Schileo für den Beitrag "Glaube - (k)ein Thema der Jugend?"
SEXTEN (LPA). Mit der „Auszeichnung für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer“ wurde heuer die Journalistin Julia Herrnböckgeehrt. In ihrer im DOSSIER-Magazin veröffentlichten Recherche "Die Schande von Lehen" beleuchtet Herrnböck strukturelle Missstände im österreichischen Pflegesystem, exemplarisch am privaten Heimbetreiber Senecura. Mit klarer Haltung, präziser Sprache und großem Respekt gegenüber den Betroffenen dokumentiert die Journalistin, wie Behördenversagen, wirtschaftlicher Druck und der Rückzug der öffentlichen Hand auf Kosten der Menschenwürde gehen. Die Jury hebt besonders die investigative Leistung, die gesellschaftliche Relevanz sowie die sachlich-eindringliche Darstellung eines Themas hervor, das – ganz im Sinne Claus Gatterers – zwar sehr viele Menschen betrifft, aber weitgehend tabuisiert bleibt.
Die Laudatio des Jurysprechers Peter Huemer hielt in dessen krankheitsbedingter Vertretung der Journalist Christoph Francheschini. Er betonte die Bedeutung von Herrnböcks Bericht, weil er zeigt "wie empörender Umgang mit Menschen möglich ist, obwohl die Behörde dabei zuschaut, aber nichts daran finden kann. Dieses aufzuzeigen und exakt zu beschreiben, das ist ganz im Sinne des großen Journalisten Claus Gatterer."
Kulturlandesrat Philipp Achammer nannte die Auszeichnung ein "wahres Herzensanliegen" für ihn persönlich und hob hervor, wie wichtig der Schülerpreis und die Auszeichnung in Gedenken an Claus Gatterer sei: "Der Preis weckt bei jungen Journalistinnen und Journalisten das Interesse für das, was Gatterer ein Anliegen war: Nicht ängstlich sein und dort hinschauen, wo andere wegschauen. Heute wird ein fairer, konstruktiver und mutiger Journalismus ausgezeichnet, der gerade in Zeiten von Fake News und von doppelten bzw. neuen Realitäten von Bedeutung ist", unterstrich der Landesrat.
Die Gatterer-Auszeichnung wurde gemeinsam mit dem CLAUS Schülerpreis verliehen. Der Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt des Schulverbundes Pustertal, der pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion Südtirol, der Gemeinde Sexten und des ORF, an dem sich Oberschüler*innen aus Südtirol beteiligt haben. Barbara Bachmann, Teresa Indjein, Wolfgang Mayr und Andreas Pfeifer haben aus zwölf eingereichten Video- bzw. Audiobeiträgen den Sieger ermittelt: "Glaube - (k)ein Thema der Jugend?", ein Film von Maximilian Schileo aus Olang, der die 3. Klasse der Technologischen Fachoberschule, Fachrichtung Grafik und Kommunikation in Brixen besucht.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist dem Südtiroler Journalisten, Historiker, Schriftsteller und Dokumentarfilmer Claus Gatterer gewidmet. Sie wird seit 2021 vom Presseclub Concordia und der Michael Gaismair Gesellschaft verliehen, vom Land Südtirol gestiftet und von der Gemeinde Sexten unterstützt. Die Jurymitglieder im Jahr 2025 waren Peter Huemer (Jurysprecher), Günther Pallaver, Edith Meinhart, Armin Wolf, Corinna Milborn, Christoph Franceschini und die Vorjahrespreisträgerin Barbara Bachmann.
red/ck
Als Katholischer Familienverband Südtirol (KFS) setzen wir uns seit jeher für die Stärkung und Begleitung von Familien in ihrer ganzen Vielfalt an Lebensrealitäten ein – auf der Grundlage eines christlichen Menschenbilds, das die Würde jedes Menschen achtet und schützt.
Der Pride-Monat erinnert jährlich daran, dass Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität bis heute mit gesellschaftlichen Herausforderungen, Ausgrenzung oder Diskriminierung konfrontiert sind. Als Verband, der für ein respektvolles und solidarisches Miteinander eintritt, sprechen wir uns klar gegen jede Form von Diskriminierung oder Ausgrenzung aus. Wertschätzung, Respekt und Dialog sind Grundhaltungen, die wir – auch in herausfordernden gesellschaftlichen Diskussionen – als Grundlage sehen.
Das Thema Regenbogenfamilien wirft komplexe Fragen auf – rechtlicher, sozialer, ethischer und auch theologischer Natur. Wir nehmen wahr, dass es in Südtirol wie auch europaweit eine wachsende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Themen gibt. Dabei ist es uns ein Anliegen, sowohl die Diskussion als auch die betroffenen Menschen mit Achtsamkeit und Offenheit zu begleiten, ohne vorschnelle Urteile zu fällen.
Gleichzeitig halten wir am christlichen Familienbild fest, das Ehe und Familie als Gemeinschaft von Frau und Mann sowie ihre Offenheit für Kinder versteht. Dieses Leitbild prägt unsere Arbeit und unser Engagement – und wir sind überzeugt, dass es in unserer Gesellschaft auch heute einen wichtigen Beitrag leisten kann.
Wir glauben jedoch auch: Wahrheit und Barmherzigkeit schließen einander nicht aus. Der Dialog mit Menschen, die in anderen Lebensformen leben, darf nicht in Polarisierung oder Ausgrenzung führen. Vielmehr braucht es in der öffentlichen Debatte Zuhören, Akzeptanz unterschiedlicher Einstellungen und gegenseitigen Respekt.
Wir als KFS sehen unsere Aufgabe darin, alle Familien zu unterstützen, die für ein gelingendes Zusammenleben einstehen – unabhängig von Herkunft, Lebensform oder Lebensgeschichte. Unser Ziel ist eine lebensfreundliche Gesellschaft, in der Kinder mit Liebe aufwachsen und Eltern – in ihrer jeweiligen Verantwortung – gestärkt werden.
In diesem Sinne möchten wir uns auch weiterhin aktiv und verantwortungsvoll in die öffentliche Diskussion in Südtirol einbringen – mit dem Anspruch, Brücken zu bauen zwischen Überzeugung und Offenheit, zwischen Tradition und Gegenwart.
Die Soziale Mitte der SVP hat sich mit den anstehenden Referenden beschäftigt. Die Soziale Mitte wird keine direkte Wahlempfehlung abgeben, möchte allerdings ihre inhaltliche Einschätzung wiedergeben.
Vier von fünf Fragen betreffen das Arbeitsrecht, wobei drei direkt das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber betreffen und sehr technischer Natur sind.
Zu den Themen: Italien hat unzweifelhaft ein Problem mit prekären Arbeitsverhältnissen und Schwarzarbeit. Dem muss entschieden begegnet werden. Deshalb fordert die Soziale Mitte klare und wirksame Maßnahmen auf Staatsebene, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig spricht sie sich gegen eine zu starre und unflexible Regulierung des Arbeitsmarktes aus. Zudem wird hinterfragt, ob der Referendumsweg hier der richtige Weg ist, da es sich um hochgradig technische Maßnahmen/Fragestellungen handelt.
Im Bereich der Arbeitssicherheit bei der Weitervergabe bei Werkverträgen weist die Soziale Mitte auf die hohe Zahl von Arbeitsunfällen in Italien hin. Sie plädiert für weniger, aber effektivere Gesetze, die dafür konsequent kontrolliert werden. Hier allerdings den Hauptauftragnehmer in die Mithaftung zu ziehen, und damit gleichzeitig die Kontrolle auf Private zu verlagern, sei kritisch.
Zur Frage der Staatsbürgerschaft gibt es unterschiedliche Argumente. Einerseits ist eine Verkürzung der Wartezeit nachvollziehbar, da viele Betroffene so schneller Rechtssicherheit erhalten. Andererseits wird betont, dass die Staatsbürgerschaft mit weitreichenden Rechten und einer starken Bindung an die Verfassung und politische Kultur verbunden ist und deshalb nicht leichtfertig vergeben werden sollte. Italien liegt bei der Dauer zur Staatsbürgerschaft im europäischen Mittelfeld. Jede Bürgerin und jeder Bürger soll hier eine eigene Entscheidung treffen.
Bozen, 04.06.2025
Die BürgerInnen haben von 1946 bis heute mit Referenden die Geschichte des Landes maßgeblich bestimmt - angefangen mit der Entscheidung für die Republik.
Bei 39 von 72 abschaffenden Referenden ist das Quorum von 50% der Stimmberechtigten überschritten worden. Dieses Ziel ist in den letzten 14 Jahren nicht mehr erreicht worden.Das kann auch jetzt wieder geschehen. Die Regierungsmehrheit ruft dazu auf, nicht abstimmen zu gehen. Denke daran: Wer im Sinne des Volkes entscheiden will und nach seinem Willen handeln, der fürchtet das Referendum nicht! Nur mit den Referenden haben die Wähler und Wählerinnen die Macht, selbst zu entscheiden. Wenn du nicht abstimmen gehst, könnte genau Deine Stimme fehlen, um das Beteiligungsquorum zu erreichen und könnte damit allen, die abstimmen gegangen sind, das Recht genommen werden, selbst zu entscheiden. Deshalb rufen wir auf: Geh' abstimmen! Die Macht liegt auch in Deiner Hand, die Zukunft unseres Landes zu bestimmen.Am 8. und 9. Juni kannst Du in 5 Volksabstimmungen über wichtige Fragen entscheiden: Über 4 Fragen zum Arbeitsschutz und zu einer über die Staatsbürgerschaft.
Schicke diesen Aufruf an deine Kontakte und hilf mit,
eine der größten Herausforderungen der Demokratie in unserem Land zu bestehen!
DIE REFERENDEN am 8. und 9. Juni
Frage 1: Kündigungsschutz in größeren Unternehmen
Heute gilt: Wenn Arbeitnehmer:innen nachweisen können, dass ihre Entlassung im Betrieb mit mehr als 15 Angestellten rechtswidrig war, haben sie Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung, jedoch nicht auf Wiedereinstellung. Mit dem Referendum soll die Wiedereinstellung eingeführt werden.
In Kleinunternehmen mit weniger als 15 Angestellten (das sind ca. 95% der Betriebe in Italien) haben Mitarbeiter:innen nach einer unrechtmäßigen Entlassung Anrecht auf eine finanzielle Entschädigung von max. 6 Monatsgehältern. Mit dem Referendum soll diese Obergrenze abgeschafft werden.
Frage 3: Befristete ArbeitsverträgeHeute gilt: Befristete Arbeitsverhältnisse unter 12 Monaten können ohne Angabe eines sachlichen Grundes abgeschlossen werden. Mit diesem Referendum soll diese Pflicht wieder eingeführt werden. Ziel ist ein besserer Schutz für prekär beschäftigte Arbeitnehmer. • Wenn du mit JA stimmst, wird die Pflicht zur Angabe eines Grundes für alle befristeten Verträge wieder eingeführt. • Wenn du mit NEIN stimmst, bleibt es bei der bisherigen Regel. Für Verträge bis zu einem Jahr ist keine Begründung nötig.
Frage 4: Haftung bei ArbeitsunfällenHeute gilt: Derzeit haftet bei Arbeitsunfällen in der Regel nur das Unternehmen, bei dem der/die Verunfallte angestellt ist. Mit dem Referendum soll erreicht werden, dass in Zukunft der Auftraggeber, der Auftragnehmer und der Subunternehmer gemeinsam haften, besonders bei Risiken, die typisch sind für die ausgeführte Tätigkeit. • Wenn du mit JA stimmst, wird eine gemeinsame Haftung eingeführt. Auch der Auftraggeber haftet dann für Risiken des Subunternehmens. • Wenn du mit NEIN stimmst, bleibt die derzeitige Regelung bestehen. Der Auftraggeber haftet nicht für spezifische Risiken.
Frage 5: Italienische Staatsbürgerschaft für Ausländer:innenHeute gilt: Ausländer:innen müssen mindestens 10 Jahre legal in Italien leben, um die italienische Staatsbürgerschaft beantragen zu können. Mit dem Referendum soll die Frist auf 5 Jahre verkürzt werden und damit wieder die Regelung von 1992 gelten. • Wenn du mit JA stimmst, wird die erforderliche Aufenthaltsdauer zur Beantragung der italienischen Staatsbürgerschaft auf 5 Jahre verkürzt. • Wenn du mit NEIN stimmst, bleibt die derzeitige Regelung bestehen. Es wird für die Beantragung eine Aufenthaltsdauer von 10 Jahren verlangt.
Beim Referendum am 8. und 9. Juni stimmen wir fünfmal mit JA, gegen die Wahlenthaltung und für die Verteidigung der Rechte und Würde der ArbeitnehmerInnen.
Der Grüne Rat hat nach einer vertieften Diskussion eine klare Entscheidung getroffen: am 8. und 9. Juni fünfmal mit JA zu stimmen.
In einer Zeit, in der die Wahlbeteiligung bröckelt und man versucht die Demokratie zu schwächen, ist es wichtiger denn je, die eigene Stimme abzugeben. Wahlenthaltung ist keine Option: Nicht wählen bedeutet, das Feld denen zu überlassen, die soziale Gerechtigkeit und die Würde der Arbeit in Frage stellen. Wählen ist ein notwendiger politischer Akt, um eine gerechtere Zukunft aufzubauen.
Wir Grüne Verdi Vërc empfehlen mit fünf Mal JA zu stimmen:
"Dieses Referendum ist ein entscheidender Moment, gegen das Prekariat und für einen sicheren Arbeitsplatz. Unser JA ist die konkrete Antwort auf diejenigen, die Rechte abschaffen und den Schutz der Arbeiter*nnen reduzieren wollen“, erklärt Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen Grüne Verc. ‚Wir lehnen diejenigen ab, die dazu aufrufen, nicht zu wählen: Diese Entscheidung schwächt die Demokratie und die Schwachen in unserer Gesellschaft.‘, so Bertolini.
„Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern ein grundlegendes politisches Instrument. Fünfmal JA zu wählen ist ein Akt der Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft. In Zeiten der Mitarbeiter*innenkrise ist es grundsätzlich sichere und somit attraktivere Arbeitsplätze zu schaffen.“, sagt Elide Mussner, Co-Sprecherin.
Wir wollen eine Gesellschaft, die Brücken baut, die eine klare und gemeinsame und Vorstellung von Arbeit, Zusammenleben und der Zukunft hat. Eine Gesellschaft, die sich für Solidarität und Verantwortung entscheidet, nicht für Gleichgültigkeit und Spaltung. Das ist die Gesellschaft, für die wir uns jeden Tag einsetzen und für die wir dazu aufrufen, fünfmal JA zu stimmen.
COMUNICATO STAMPA REFERENDUM
Al referendum dell’8 e 9 giugno votiamo cinque volte SÌ, contro l’astensionismo e per difendere diritti e dignità.
Il coordinamento provinciale dei Verdi Grüne Vërc, dopo un confronto approfondito e l’informazione rivolta a iscritti e simpatizzanti, ha preso una decisione chiara: invitiamo tutte e tutti a recarsi alle urne l’8 e 9 giugno e a votare cinque volte SÌ.
In un momento in cui chi sceglie di non votare supera chi esercita il proprio diritto democratico, il silenzio favorisce chi vuole ridurre tutele e diritti. L’astensionismo non è una risposta valida: non votare significa consegnare il campo a chi mette in discussione la giustizia sociale e la dignità del lavoro. Noi scegliamo da che parte stare: dalla parte delle persone, del lavoro, dei diritti e dell’inclusione. Votare è un atto politico necessario per difendere ciò che è stato conquistato e per costruire un futuro più giusto.
Il referendum propone cinque SÌ fondamentali: quattro SÌ sul lavoro, per tutelare i diritti dei lavoratori contro un modello che li considera solo come risorse al servizio dei datori. Un SÌ sulla cittadinanza, per riconoscere diritti e appartenenza a chi vive e contribuisce alle nostre comunità, affermando così i principi di inclusione e umanità.
“Questi referendum sono un momento decisivo per riaffermare valori di giustizia e dignità. Il nostro SÌ è la risposta concreta a chi vuole cancellare diritti e ridurre le tutele,” dichiara Luca Bertolini, co-portavoce dei Verdi Grüne Verc. “Rifiutiamo chi invita a non votare: quella scelta favorisce chi vuole indebolire la democrazia e marginalizzare chi ha bisogno di protezione. Votare significa scegliere da che parte stare, con coraggio e consapevolezza,” conclude Bertolini.
“Il voto non è solo un diritto, è uno strumento politico fondamentale. Votare cinque volte SÌ significa è un gesto di responsabilità verso la società,” afferma Elide Mussner, co-portavoce. “In un periodo in cui la sfiducia cresce e si tenta di minimizzare l’importanza della partecipazione, rilanciamo l’impegno per una società più giusta e inclusiva,” aggiunge Mussner.
I Verdi Grüne Verc scelgono con chiarezza da che parte stare: contro chi riduce i diritti e aumenta le disuguaglianze, a fianco di chi lavora e di chi vive nelle nostre comunità. L’8 e 9 giugno sarà il momento per dimostrarlo con un voto forte e convinto.
Vogliamo una società che costruisce ponti, che ha un’idea chiara e condivisa sul lavoro, sulla convivenza e sul futuro di tutte e tutti. Una società che sceglie la solidarietà e la responsabilità, non l’indifferenza e la divisione. Questa è la società per cui ci impegniamo ogni giorno e per cui invitiamo a votare cinque volte SÌ.
Beim Referendum am 8. und 9. Juni stimmen wir fünfmal mit JA, gegen die Wahlenthaltung und für die Verteidigung der Rechte und Würde der ArbeitnehmerInnen.
Der Grüne Rat hat nach einer vertieften Diskussion eine klare Entscheidung getroffen: am 8. und 9. Juni fünfmal mit JA zu stimmen.
In einer Zeit, in der die Wahlbeteiligung bröckelt und man versucht die Demokratie zu schwächen, ist es wichtiger denn je, die eigene Stimme abzugeben. Wahlenthaltung ist keine Option: Nicht wählen bedeutet, das Feld denen zu überlassen, die soziale Gerechtigkeit und die Würde der Arbeit in Frage stellen. Wählen ist ein notwendiger politischer Akt, um eine gerechtere Zukunft aufzubauen.
Wir Grüne Verdi Vërc empfehlen mit fünf Mal JA zu stimmen:
"Dieses Referendum ist ein entscheidender Moment, gegen das Prekariat und für einen sicheren Arbeitsplatz. Unser JA ist die konkrete Antwort auf diejenigen, die Rechte abschaffen und den Schutz der Arbeiter*nnen reduzieren wollen“, erklärt Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen Grüne Verc. ‚Wir lehnen diejenigen ab, die dazu aufrufen, nicht zu wählen: Diese Entscheidung schwächt die Demokratie und die Schwachen in unserer Gesellschaft.‘, so Bertolini.
„Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern ein grundlegendes politisches Instrument. Fünfmal JA zu wählen ist ein Akt der Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft. In Zeiten der Mitarbeiter*innenkrise ist es grundsätzlich sichere und somit attraktivere Arbeitsplätze zu schaffen.“, sagt Elide Mussner, Co-Sprecherin.
Wir wollen eine Gesellschaft, die Brücken baut, die eine klare und gemeinsame und Vorstellung von Arbeit, Zusammenleben und der Zukunft hat. Eine Gesellschaft, die sich für Solidarität und Verantwortung entscheidet, nicht für Gleichgültigkeit und Spaltung. Das ist die Gesellschaft, für die wir uns jeden Tag einsetzen und für die wir dazu aufrufen, fünfmal JA zu stimmen.
REFERENDUM
Al referendum dell’8 e 9 giugno votiamo cinque volte SÌ, contro l’astensionismo e per difendere diritti e dignità.
Il coordinamento provinciale dei Verdi Grüne Vërc, dopo un confronto approfondito e l’informazione rivolta a iscritti e simpatizzanti, ha preso una decisione chiara: invitiamo tutte e tutti a recarsi alle urne l’8 e 9 giugno e a votare cinque volte SÌ.
In un momento in cui chi sceglie di non votare supera chi esercita il proprio diritto democratico, il silenzio favorisce chi vuole ridurre tutele e diritti. L’astensionismo non è una risposta valida: non votare significa consegnare il campo a chi mette in discussione la giustizia sociale e la dignità del lavoro. Noi scegliamo da che parte stare: dalla parte delle persone, del lavoro, dei diritti e dell’inclusione. Votare è un atto politico necessario per difendere ciò che è stato conquistato e per costruire un futuro più giusto.
Il referendum propone cinque SÌ fondamentali: quattro SÌ sul lavoro, per tutelare i diritti dei lavoratori contro un modello che li considera solo come risorse al servizio dei datori. Un SÌ sulla cittadinanza, per riconoscere diritti e appartenenza a chi vive e contribuisce alle nostre comunità, affermando così i principi di inclusione e umanità.
“Questi referendum sono un momento decisivo per riaffermare valori di giustizia e dignità. Il nostro SÌ è la risposta concreta a chi vuole cancellare diritti e ridurre le tutele,” dichiara Luca Bertolini, co-portavoce dei Verdi Grüne Verc. “Rifiutiamo chi invita a non votare: quella scelta favorisce chi vuole indebolire la democrazia e marginalizzare chi ha bisogno di protezione. Votare significa scegliere da che parte stare, con coraggio e consapevolezza,” conclude Bertolini.
“Il voto non è solo un diritto, è uno strumento politico fondamentale. Votare cinque volte SÌ significa è un gesto di responsabilità verso la società,” afferma Elide Mussner, co-portavoce. “In un periodo in cui la sfiducia cresce e si tenta di minimizzare l’importanza della partecipazione, rilanciamo l’impegno per una società più giusta e inclusiva,” aggiunge Mussner.
I Verdi Grüne Verc scelgono con chiarezza da che parte stare: contro chi riduce i diritti e aumenta le disuguaglianze, a fianco di chi lavora e di chi vive nelle nostre comunità. L’8 e 9 giugno sarà il momento per dimostrarlo con un voto forte e convinto.
Vogliamo una società che costruisce ponti, che ha un’idea chiara e condivisa sul lavoro, sulla convivenza e sul futuro di tutte e tutti. Una società che sceglie la solidarietà e la responsabilità, non l’indifferenza e la divisione. Questa è la società per cui ci impegniamo ogni giorno e per cui invitiamo a votare cinque volte SÌ.
Über die Plima in Latsch muss eine neue Brücke errichtet werden, der Zustand des Stahls lässt eine Sanierung der Bestandsbrücke nicht zu – Landesrat Alfreider: "Dies wird für mehr Sicherheit sorgen."
LATSCH (LPA). Die Brücke, die in Latsch den Plimabach in der Nähe der Gewerbezone überquert, muss einer Erneuerung unterzogen werden, um die Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten und es an die neuen Anforderungen anzupassen. Die Brücke steht ganz oben auf der Liste der notwendigen Arbeiten, die im Zuge der regelmäßigen Inspektion der Brücken im Straßennetz des Landes festgelegt werden. Am 29. Mai wurde die Ausschreibung der Arbeiten veröffentlicht.
"Der Zustand des Stahls der 26,89 Meter langen Brücke aus dem Jahr 1906 lässt keine angemessenen Sanierungsarbeiten zu, sodass eine vollständige Erneuerung des Bauwerks erforderlich ist", erklärt Projektleiter Andrea Pozza vom Brückendienst des Landes. Die bestehende Brücke wird daher abgerissen und mit einer Stahl-Betonkonstruktion wieder aufgebaut. Außerdem wird sie mit einem zwei Meter breiten Geh- und Radweg ausgestattet.
“Mit einem eigenen Geh- und Radbereich auf der neuen Plima-Brücke gestalten wir diesen Abschnitt für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden sicherer", betont Mobilitäts- und Infrastruktur-Landesrat Daniel Alfreider und weist auf den schrittweisen Ausbau der Wege für Fußgänger und Radfahrende in Südtirol hin. In Latsch sei bereits mit der Radunterführung auf der Vinschger Staatsstraße bei Tiss eine große Verbesserung für die Sicherheit erreicht worden.
Die Gesamtkosten der Arbeiten belaufen sich auf rund 1,99 Millionen Euro (davon rund 1,43 Millionen Euro für die Bauarbeiten und rund 555.000 Euro zur Verfügung der Verwaltung). Die Arbeiten sollen 2026 beginnen und werden mit 196 Tagen angesetzt.
gm/mp
Die Julius-Payer-Hütte thront majestätisch auf 3.029 Metern Höhe am Fuße des Ortlers – dem höchsten Gipfel Südtirols. Bereits im Jahr 1875 errichtete die Sektion Prag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins an diesem Ort die erste Selbstversorgerhütte der Region. Sie galt damals als die höchstgelegene Hütte der Deutschen und Österreichischen Alpen.
von Karin Ortler
(Autorin des Buches „Die Julius-Payer-Hütte)
Sie wurde nach dem erst 34-jährigen Julius von Payer benannt, einem gebürtigen Teplitzer (heute Tschechien) und bedeutenden österreichischen Polarforscher, der durch Erstbesteigungen im Ortlergebiet und Trentino sowie internationale Anerkennung früh Berühmtheit erlangte.
In den folgenden Jahrzehnten wurde die Julius-Payer-Hütte mehrfach erweitert, um dem zunehmenden Besucherandrang und den wachsenden Ansprüchen an Komfort gerecht zu werden. So entwickelte sich ein vielschichtiger Gebäudekomplex.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts avancierten Sulden und Trafoi zu beliebten Urlaubszielen des gehobenen Tourismus – vergleichbar mit bekannten Kurorten wie Zermatt oder St. Moritz. Adelige, wohlhabende Bürger und einflussreiche Persönlichkeiten verbrachten hier ihre Sommermonate.
Die Julius-Payer-Hütte war mehr als nur ein alpiner Stützpunkt – durch ihre exponierte Lage und die Verbindung zum berühmten Polarforscher Julius Payer wurde sie zum Symbol für die Pionierleistungen des 19. Jahrhunderts. Ihre besondere Lage machte sie weit über die Alpen hinaus bekannt; sie galt als „à la mode“ und war Gesprächsthema in den Salons von Prag, Berlin und Wien. Anfang des 20. Jahrhunderts zählten prominente Gäste wie der deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm, Erzherzog Leopold Salvator und König August Friedrich von Sachsen u.v.a. zu ihren Besuchern.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war die erste drastische Zäsur. Während des Krieges wurde die Julius-Payer-Hütte, wie viele andere Schutzhütten, vom österreichischen Militär beschlagnahmt. Die nächste große Veränderung folgte nach Kriegsende: Die ursprünglich von der Sektion Prag des DuÖAV erbaute Hütte ging in den Besitz des italienischen Verteidigungsministeriums mit Verwaltung durch die Sektion Mailand des Club Alpino Italiano (CAI) über.
Ein weiterer schwerer Einschnitt ereignete sich im Jahr 1947, als ein verheerender Brand den mittleren Gebäudekomplex vollständig zerstörte. Einzig das große Schlafhaus blieb unversehrt. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde dessen Erdgeschoss in einen Speisesaal umgestaltet und eine neue Küche angebaut. In den 1990er Jahren folgten umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen, bevor die Payerhütte schließlich 1999 an das Land Südtirol übertragen wurde. Trotz dieser Veränderungen blieb die Hütte ein wichtiger Ausgangspunkt für die Besteigung des Ortlers und ein Symbol für die bewegte Geschichte des Ortlergebiets.
Die Hüttenwirt/innen Die Geschichte der Payerhütte ist eng mit den Menschen verknüpft, die sie im Laufe der Zeit bewirtschaftet haben. Ihre unterschiedlichen Lebenswege, Erfahrungen und prägenden Momente spiegeln auch den Wandel des Hüttenlebens in den letzten 150 Jahren wider. In den ersten 33 Jahren der Bewirtschaftung der Payerhütte wechselten drei verschiedene Pächter. Doch seit 1920 – also bereits seit 105 Jahre – befindet sich die Hütte ununterbrochen in den Händen der Familie Ortler/Wöll, wodurch eine wahre Wirtsdynastie entstanden ist.
Über die beiden ersten Hüttenwirte ist nur wenig bekannt. Franz Angerer (1839 – 1906), der Besitzer des Gasthofs zum Ortler in Sulden (heute Hotel Post), führte die Payerhütte von 1887 bis 1893. Ab 1894 übernahm Alois Wallnöfer aus Prad die Bewirtschaftung der Payerhütte und führte sie für insgesamt zehn Jahre bis 1904.
Anna Rauth (1853-?) aus Meran war von 1905 bis 1914 Hüttenwirtin der Payerhütte und betrieb in den Wintermonaten eine Tabaktrafik in Meran/Untermais. An die sehr religiöse Anna erinnert heute noch ein von ihr gestiftetes Fenster in der Wallfahrtskirche Hl. Drei Brunnen in Trafoi.
Im Jahr 1920 übernahm Friedrich Ortler, der das Hotel Schöne Aussicht in Trafoi leitete, die Bewirtschaftung der Julius-Payer-Hütte. Ab 1930 führte seine Tochter Anna Ortler (1911 – 1981) die Payerhütte, tatkräftig unterstützt von ihren Geschwistern Adele (1907 – 1988) und Fritz (1909 – 1999). 1950 heiratete sie Georg Thöni (1918 – 1998), ebenfalls aus Trafoi. Aus dieser Ehe ging ihr einziger Sohn hervor: Gustav Thöni (* 1951), der in den 1970er Jahren als weltbekannter Skirennläufer Geschichte schrieb.
Im Jahr 1940 übertrug die CAI Sektion Mailand die Bewirtschaftung der Payerhütte an Johann Josef Ortler, dem Onkel von Anna, Adele und Fritz. Die ersten 10 Jahre wurde die Payerhütte von seinem zweitältesten Sohn, Hubert (1914 – 1986), geführt, der von seinen Geschwistern unterstützt wurde.
1951 übernahm schließlich der jüngere Bruder Willi (1922 – 1998) die Leitung der Hütte, die er 35 Jahre lang führte. 1956 lernte er auf der Payerhütte seine spätere Frau
Luise Gutgsell (1926 – 2016) kennen, eine Bergsteigerin aus Stilfs. Gemeinsam bestiegen sie spontan den Ortler – ein lang gehegter Wunsch von Luise. Sie war über 19 Jahre lang für die Küche der Hütte verantwortlich.
1987 übergab Willi Ortler die Leitung der Payerhütte an seine Tochter
Filomena (*1961) und ihren Mann Hermann Wöll (1946 – 2022). Sie sorgten mit den zahlreichen Renovierungen in den 1990iger Jahren dafür, dass die Julius-Payer-Hütte ihre Tradition bewahrte und gleichzeitig modernisiert wurde.
Seit 1996 unterstützte Bernhard Wöll (*1983) jeden Sommer seine Eltern Filomena Ortler und Hermann Wöll bei der Führung der Hütte. 2016, im Alter von 32 Jahren, übernahm er die Leitung der Payerhütte nunmehr in vierter Generation.
Die Julius-Payer-Hütte
150 Jahre alpine Gastfreundschaft am Ortler
Dieses Buch (erschienen im Effekt! Verlag, Neumarkt) erzählt die 150-jährige Geschichte der Julius-Payer-Hütte – lebendig und facettenreich dokumentiert durch historische Fotografien, Originaldokumente, Zeitzeugenberichte und zeitgenössische Presseartikel. Ergänzt wird die Chronik durch Porträts der Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte, die authentische Einblicke in das Leben und die Herausforderungen geben. Die Julius-Payer-Hütte ist eng mit der Familiengeschichte der Autorin Karin Ortler verbunden. Seit über einem Jahrhundert wird die Hütte von ihrer Familie bewirtschaftet; auch sie selbst verbrachte zahlreiche Sommer auf dem Schutzhaus, das heute ihr Neffe führt.
Dank der Unterstützung des Touriseums – Landesmuseum für Tourismus in Meran – konnte eine Begleitausstellung zur 150-jährigen Geschichte der Julius-Payer-Hütte realisiert werden. Die Ausstellung, die dauerhaft in der Hütte zu sehen sein wird, zeigt in über 20 eindrucksvollen Bildern die wichtigsten Meilensteine ihrer Geschichte.
Für alle Nicht-Bergsteiger besteht im Sommer 2025 die Möglichkeit, die Ausstellung im Besucherzentrum Naturatrafoi zu besichtigen.
BUCHVORSTELLUNG am 06. Juni 2025 um
20 Uhr im Besucherzentrum Naturatrafoi.
Ab sofort in jedem Buchhandel erhältlich.
Interview mit Bernhard Wöll, Hüttenwirt auf der Payerhütte
Vinschgerwind: Wann startet die Payerhütte in die heurig Saison? Und wie läuft dieser Start ab? Bernhard Wöll: Heuer öffnen wir am 14. Juni, vorausgesetzt natürlich das Wetter spielt mit. Am 10. Juni fliege ich, mit meiner Mutter und einigen Mitarbeitern mit den Lebensmitteln und Getränken für die ersten Wochen hinauf. Vier Tage lang wird die Hütte dann hergerichtet, z. B. das Wasser wieder eingelassen. Dann werden jedes Jahr Verbesserungsarbeiten gemacht. Ende Juni folgt der große Versorgungsflug mit den haltbaren Lebensmitteln.
Vinschgerwind: Sie sind seit 10 Jahren der Hüttenwirt auf der Payerhütte. Wie muss man sich einen ganz normalen Hüttenalltag vorstellen?
Bernhard Wöll (lacht): Der normale Hüttenalltag besteht aus Arbeit und Schlaf. Für jene, die auf den Ortler gehen, gibt es Frühstück ab 4 Uhr, das heißt wir stehen um halb 4 auf und richten das Frühstück her. Dann gehen wir nochmals schlafen bis ca. 7 Uhr, bereiten dann das Essen für die Tagesgäste her, bewirten diese und am Nachmittag bereiten wir bereits das Abendessen für die Gäste, die hier übernachten, her. Wenn wir voll belegt sind, dann sind das 70 Leute. Zwei Vorspeisen und zwei Hauptspeisen stehen zur Auswahl. Ab 22 Uhr ist dann Nachtruhe.
Vinschgerwind: Was sind die größten Herausforderungen?
Bernhard Wöll: Die Mitarbeiter sind eine Herausforderung. Es melden sich viele auch aus dem Ausland. Die meisten haben aber eine romantische Vorstellung vom Hüttenalltag. Eine weitere große Herausforderung ist die Wasserversorgung. Vor fünf Jahren hat dieses Problem begonnen, seit zwei Jahren ist es akut. Der Blockgletscher, von dem wir das Wasser heraufgepumpt haben, ist weggeschmolzen. Vor zwei Jahren kam Ende Juli kein Wasser mehr. Das ist wirklich ein großes Problem. Man muss auf der anderen Seite aber auch sagen, dass die Arbeit mit den Bergsteigern viel Spaß macht, weil sie einfach unkompliziert und zufrieden sind.
Vinschgerwind: Wieviele Gäste zählt die Payerhütte ca. in einer Saison?
Bernhard Wöll: Wir haben so ca. 2.000 – 2.500 Übernachtungsgäste pro Saison.
Vinschgerwind: Wie wird das 150-Jahr-Jubiläum gefeiert?
Bernhard Wöll: Einmal ist ein Buch zu 150 Jahre Payerhütte entstanden und im Buchhandel erhältlich. Zum anderen wird am 25. August eine Jubiläumsfeier auf der Payerhütte stattfinden mit einer hl. Messe, die von Bischof Ivo Muser zelebriert wird und mit weiteren Gästen.
Interview: Angelika Ploner
Schlanders - Der Ausschuss-Vorschlag der Schlanderser Bürgermeisterin Christine Kaaserer wurde versenkt. Die Mehrheit der Gemeinderäte hat politisches Rückgrat gezeigt und den Unmut und den Protest aus der Bevölkerung nicht ignoriert. Obwohl sich die Niederlage während der Gemeinderatssitzung vergangenen 26. Mai 2025 abzeichnete, zog Kaaserer das Ganze bis zum bitteren Ende durch.
von Angelika Ploner
Acht Nein-Stimmen, vier Enthaltungen und sechs Ja-Stimmen: Der Vorschlag für den Ausschuss von Bürgermeisterin Christine Kaaserer wurde von der Mehrheit der Gemeinderäte versenkt. Denn der Vorschlag von Bürgermeisterin Kaaserer mit Werner Wallnöfer, Jürgen Tragust, Manfred Horrer, Kunhilde von Marsoner und Manuel Trojer war nicht Spiegelbild des Wählerwillens, sondern - zum Teil - Ausdruck von Arroganz und Präpotenz. Kaaserer hat auf die falschen Berater und Möchte-gern-Strategen im Hintergrund gesetzt. Denn wenn der meistgewählte Gemeinderat Günther Bernhart mit !Achtung 1.084 Stimmen oder der Göflaner Martin Wielander mit 433 Stimmen, der für die SVP in Schlanders mindestens ein zusätzliches Mandat gebracht hat (Drittgewählter) nicht in den Ausschuss kommen und jene mit wesentlich weniger Stimmen schon, dann ist das keine Demokratie. Und genau das konnten zwölf von 18 Gemeinderäte nicht mittragen. Daniel Donner: „Wir haben die Wut und die Enttäuschung der Bevölkerung in den vergangenen Tagen gespürt.“ Christiane Pircher: „Ich kann das nicht mittragen.“ Martin Wielander: „Eine angemessene Vertretung der Fraktionen und das Wahlergebnis sind nicht berücksichtigt worden. Ich kann mit diesem Vorschlag nicht einverstanden sein.“ Günther Bernhart: „Natürlich muss die Bürgermeisterin einen Ausschuss finden mit dem sie zusammenarbeiten kann. Mindestens gleich wichtig ist eine Zusammenarbeit mit allen Gemeinderäten zu finden. Es sind alles gute Leute, aber man muss schon versuchen das zu werten, was der Wähler will und ein ausgewogenes Verhältnis zu finden. Dieser Vorschlag ist für mich nicht ausgewogen.“Karin Meister: „Es tut mir leid für die Wähler, dass da so ein Theater gespielt wird.“ Meister hat noch etwas aufgeworfen: „Die Funktion von Manfred Horrer ist mir nicht klar in der Gemeinde. Gibt es da eventuell eine Unvereinbarkeit?“ Generalsekretär Sagmeister: „Der Manfred hat keine Funktion, war uns behilflich bei der Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters. Er kommt freiwillig her.“
Dagegen gestimmt haben: Günther Bernhart, Martin Wielander, Martin Hauser, Christiane Pircher, Norbert Ratschiller, Gerda Platzgummer, Karin Meister und Christian Tappeiner.
Enthalten: Georg Hasenburger, Kunhilde von Marsoner, Manuel Trojer und Daniel Donner.
Dafür: Werner Wallnöfer, Hannes Gurschler, Jürgen Tragust, Manfred Horrer, Christine Kaaser und Dunja Tassiello.
Hut ab vor Kunhilde von Marsoner und Manuel Trojer, die im Ausschuss vorgesehen aber sich enthalten haben.
Günther Bernhart hat als ältestes Ratsmitglied die Sitzung vergangenen Montag, den 26. Mai 2025 geleitet, hat Kaaserer am Ende goldene Brücken gebaut, gar einige Gemeinderäte etwa Daniel Donner, Kunhilde von Marsoner oder Manuel Trojer haben die Bürgermeisterin gebeten ihren Vorschlag nochmal zu überdenken. Kaaserer hat die Wahl fast schon trotzig durchgezogen. Und damit für weiteres Unverständnis gesorgt.
Schlanders/Vinschgau/Bozen - Der 19. Mai war im Bildungszentrum Schlanders ein Tag der gemischten Gefühle. Von einem „traurigen Tag“ sprach etwa die Direktorin der Berufsschule „Hannah Arendt“ Ulrike Egger. Traurig deshalb, weil eine seit 6 Jahren bestehende Zweigstelle für heuer geschlossen wird, geschlossen werden muss. Denn für den von der Berufsschule für Sozialberufe angebotenen berufsbegleitenden Kurs für Pflegehelfer:innen haben sich keine Teilnehmer:innen gemeldet, jedenfalls zu wenige, um den zweijährigen Kurs ausrichten zu können. Die Direktorin am Bildungszentrum von Schlanders Virginia Tanzer hat mit der Bereitstellung von Räumlichkeiten dazu beigetragen, dass die Ausbildung vor allem von Hilfspflegekräften seit 6 Jahren in der Peripherie, wie sie der Vinschgau ist, stattfinden hat können. In diesen Jahren konnten um die 40 Hilfspflegekräfte ausgebildet und mit Diplom in die Arbeitswelt verabschiedet werden. Nun ist - zumindest für das kommenden Schuljahr - Schluss. Ist kein Bedarf an Hilfspflegekräften vorhanden? Das Gegenteil ist der Fall. Und da tun sich einige Widerspüche im Land und in der Landesregierung auf. Denn wie kann es sein, dass eine seit Jahren explizit mit der Ausbildung von Sozialberufen beauftragte Landesberufsschule, wie es die „Hannah Arendt“ ist, offensichtlich regelrecht ausgebootet wird und die Ausbildung von Hilfspflegekräften in private Hände, etwa der Stiftung Elisabeth in der Nalser Lichtenburg, ausgelagert und vom Land finanziert wird? Die Landesregierung hat diese Richtung unter Federführung der Soziallandesrätinnen Deeg und Pamer jedenfalls auf Schiene gebracht und beschlossen und im Herbst wird auch im Vinschgau auf Wunsch und Drängen der hiesigen Seniorenheime ein solcher privater und einjähriger Ausbildungskurs stattfinden. „Die Privaten machen diese Ausbildung in der Hälfte der Zeit und mit vielen Abweichungen im Vergleich zur etablierten Ausbildung mit bestens ausgebildetem Lehrpersonal an unserer Berufsschule“, bedauert die Direktorin Ulrike Egger diese Form der Ausbildungsentwicklung. „Auch in anderen Orten werden wir weniger Klassen haben“, sagt der Verantwortliche für die Weiterbildung an der Landesfachschule für Sozialberufe Christoph Vigl. Ein weiterer Widerspruch: Am Ende des Ausbildungsjahres für Hilfspflegekräfte wird Gesundheitslandesrat Hubert Messner den Absolventen dasselbe Diplom überreichen, welches bei der Landesberufsschule Hanna Arendt nach einer zweijährigen Ausbildung überreicht wird.
Mit der Schließung der Räume am Berufsbildungszentrum Schlanders wurden auf der anderen Seite die Absolventinnen des ablaufenden zweijährigen Ausbildungskurses verabschiedet. Ihnen steht noch die Abschlussprüfung bevor. (eb)