Im November geht das KI-gestützte, neu gestaltete Bürgerportal online - Hofer: "Ein proaktiver Service, der Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Kanäle schnell zu konkreten Antworten führt"
BOZEN (LPA). Das Bürgernetz myCivis tritt im Herbst in eine neue Ära: Es wird sich dem Bürger komplett überarbeitet, modern und mit integrierten KI-Anwendungen präsentieren. Auf dem Weg dorthin wird die gesamte Landesverwaltung eingebunden. Ein weiterer Schritt dazu ist kürzlich im Rahmen einer Informationsveranstaltung für Führungskräfte im Palais Widmann gemacht worden, bei der es um das sogenannte Leitprojekt Simply digital sowie um die neue Plattform zur Betrugsbekämpfung (FRM) ging.
Proaktivität statt Reaktion: Das ist die Leitlinie, an der das neue Bürgerportal ausgerichtet wird. "Bürgerinnen und Bürger werden nicht nur Antworten auf ihre Fragen finden, sondern zum Beispiel auch proaktiv vom System generierte und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote erhalten", erklärte Josef T. Hofer, der Verantwortliche für den digitalen Wandel in der Landesverwaltung und Direktor der Abteilung Informatik bei der Info-Veranstaltung.
Wie das genau funktionieren wird, erklärten Lorenzo Dellamico und Luca Bellettati von der Südtiroler Informatik AG (SIAG): "Wenn Bürgerinnen und Bürger Informationen suchen, wollen sie an keiner Schatzsuche teilnehmen, sondern schnelle, präzise Antworten erhalten." Durch das für jeden Bürger zur Verfügung stehende Datenmaterial sei es dank des Einsatzes von KI möglich, bedürfnisorientierter und konkreter zu antworten. Die Herausforderung sei es nun, die KI mit klaren und vollständigen Informationen zu "füttern" und so zu programmieren, dass sie ab Herbst gut arbeite, fügte Bellettati hinzu.
"Im Umkehrschluss hilft die KI auch den Beamtinnen und Beamten, ihre Arbeit schneller und effizienter auszuführen", schilderte Giancarlo Rizzotto von der Abteilung Informatik. So werde die KI-Anwendung Copilot etwa die Formulierung von Antworten und die Übersetzung derselben erleichtern.
Vorgestellt wurde auch der neue Multikanal-Service (Advanced Service Desk - SDA), an den sich Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen künftig wenden können. Dieser führe neue Kontaktmöglichkeiten, wie etwa einen Chatbot ein, sodass Informationen über Dienstleistungen 24 Stunden am Tag verfügbar sein werden.
Generaldirektor Alexander Steiner lobte die Anstrengungen, die die Landesverwaltung in Richtung Digitalisierung unternehme und verwies auf das Leitmotiv "Vertrauen - Vereinfachen - Weglassen", welches nunmehr Eingang in das neue Serviceportal finden wird. "Dank der Proaktivität, der Möglichkeit zur Bewertung der Dienste und des präzisen Monitorings kann die Qualität aller Dienstleistungen deutlich verbessert und ein weiterer Schritt in Richtung bürgernahe Verwaltung gegangen werden", betonte Steiner.
Als letztes Thema wurde auf die neue Plattform für Betrugsschutz und -prävention (FRM) hingewiesen. Diese kann große Datenmengen automatisch durchforsten und Auffälligkeiten schneller erkennen, sodass die Landesverwaltung gezielte Kontrollen vornehmen kann.
pir/gm