Die Südtiroler Ärzte für die Welt und das Weiße Kreuz leisten gemeinsam Hilfe in der kriegsversehrten Ukraine
Pläne sind da, um über den Haufen geworfen zu werden. So geschieht es in der Ukraine. „Ursprünglich wollten wir beim Wiederaufbau helfen, wenn der Krieg vorbei war“, waren sich die beiden Präsidenten der Hilfsorganisationen Toni Pizzecco und Alexander Schmid einig.
Beide Vereine, Südtiroler Ärzte für die Welt und Weißes Kreuz, waren sofort zur Stelle, als 2022 der russische Angriff auf die Ukraine begonnen hatte. Zwei Monate lang haben die Hilfspartner gemeinsam medizinische Ambulatorien aufgebaut und so ukrainischen Flüchtlingen geholfen, die in der Slowakei Zuflucht fanden. Ärztinnen und Ärzte aus Südtirol reisten ins Kriegsgebiet, um Flüchtlinge zu versorgen. Außerdem stellten die beiden Vereine mit Hilfe der Autonomen Provinz Bozen Medikamente und Ausrüstung für ein Kinderkrankenhaus in Kiew und in Odessa bereit.
Doch der Krieg ging weiter, bis heute. Seit 2024 arbeiten die Südtiroler Ärzte für die Welt und das Weiße Kreuz mit der in der Ukraine tätigen Organisation WeWorld zusammen. Gemeinsam wurde mit großzügigen Spenden der Südtiroler Bevölkerung ein Trakt des Krankenhauses Velyka Oleksandrivka saniert. Das Krankenhaus liegt in der Region Beryslav (Oblast Cherson), 50 Kilometer von der Front entfernt. Es war überfüllt, die Station für Infektionskrankheiten aufgrund von Kriegsschäden unbenutzbar. Mit der Hilfe aus Südtirol wurden Heizung, Wasserversorgung, Elektroinstallation und Beleuchtung wiederhergestellt. Armaturen, Wände und Böden wurden ausgetauscht. Die Krankenzimmer sind nun vollständig renoviert, insgesamt stehen 40 zusätzliche Betten zur Verfügung.
„Das erleichtert die Behandlung und lindert das Leid der schwer geprüften Bevölkerung“, sagt Ivo Bonamico, Direktor des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz. „Wir haben verstanden, Wiederaufbau ist ein Friedensprojekt, im Krieg müssen wir einfach immer wieder aufbauen, damit wir den Glauben an den Frieden behalten“, ergänzt Gabriele Janssen, Geschäftsleiterin der Südtiroler Ärzte für die Welt.
Vinschgau - Aus der Gründung des VEK, des Vinschgauer Energiekonsortiums, vor 25 Jahren im Kloster Marienberg ist ein starker Energiepartner im Vinschgau geworden. Vom VEK aus wird das Stromnetz zwischen Graun und Schlanders in Schuss gehalten, die Strommarke VION liefert den Strom, als Provider im Bereich Glasfaser ist man tätig, Ladestationen für Elektro-Autos hat man aufgestellt. „Wir wollen Partner in allen Energiefragen werden“, sagen der VEK-Obmann Andreas Tappeiner und VEK-Direktor Alexander Telser.
Vinschgerwind: Demnächst wird es ein großes Jubiläumsfest geben. Habt ihr dem ex-LH Luis Durnwalder die Einladung schon geschickt?
Andreas Tappeiner: Haben wir nicht. Wir lassen unsere Entstehungsgeschichte Revue passieren. Wir wollen mit unseren Leuten feiern und auf den Werdegang des VEK anstoßen.
Alexander Telser: Aufgrund unseres betrieblichen Denkens halten wir uns parteipolitisch draußen. Wir positionieren uns parteipolitisch nicht.
Vinschgerwind: Und doch hat der Werdegang etwas mit dem ehemaligen Landeshauptmann Luis Durnwalder zu tun. 1999, also vor 25 Jahren wurde das VEK – das Vinschgauer Energiekonsortium – gegründet. Ungefähr zeitgleich mit der landeseigenen SEL. Der legendäre Vinschger Stromkrieg nahm seinen Anfang.
Andreas Tappeiner: Die Gründung des VEK war eine Reaktion auf die Vergabe der Reschenstauseekonzessi0n. Die Etschwerke hatten damals die Voraussetzungen an einer Beteiligung. Um eine solche Beteiligung bei einer nächsten Ausschreibung zu unterbinden, musste sich der Vinschgu in Stellung bringen, um die Vorausstezungen für eine Beteiligung an den Stromkonzessionen vor Ort zu haben.
Vinschgerwind: Lange Zeit musste sich das VEK mit der Beschäftigung mit Hackschnitzel begnügen?
Andreas Tappeiner: Man hatte sich finden und Prioritäten herausarbeiten müssen. Damals waren die Fernheizwerke bereits operativ tätig und es kam Druck in Richtung VEK, sich in diesem Bereich aktiv einzubringen. Gedanklich war der Fokus allerdings auf Strombeteiligungen. Erinnern wir uns an die Reschenstauseekonzession: Die Gemeinden wurden beteiligt und der Bürger hat nur indirekt über die Gemeinde einen Nutzen davon. Der VEK-Gedanke war, gerüstet zu sein, um den Bürgern direkt etwas zukommen zu lassen. Das geht nur über eine Genossenschaft.
Vinschgerwind: Wann ist der Knopf aufgegangen?
Andreas Tappeiner: Welcher Knopf? Eines ist der gedankliche Knopf und etwas anders ist der operative Knopf.
Vinschgerwind: Also, wann ist der operative Knopf aufgegangen?
Alexander Telser: 2016 ist es effektiv losgegangen. Da wurde das Stromnetz vom VEK übernommen, nachdem die Gemeinden entsprechende Beschlüsse gefasst und das Stromentz angekauft hatten. Mit Anfang 2016 musste nämlich die operative Fase stehen, sprich entsprechendes Fachpersonal angestellt sein. Vor dem Start habe ich als VEK-Obmann jede Woche eine Verwaltungsratssitzung einberufen. Ich kann mich erinnern, dass der Georg Wunderer damit nicht einverstanden war. Aber die Verwaltungsratssitzungen haben dann regelmäßig stattgefunden und es war viel zu tun, zu organisieren, damit wir 2016 starten konnten. Seid ihr das schon imstande, hieß es damals aus der Alperia-Zentrale. Damals stand uns der überzeugende Florian Zerzer zur Seite. Dafür sind wir heute noch dankbar.
Vinschgerwind: Seit knapp 10 Jahren betreut das VEK das Stromnetz in den Gemeinden Graun, Mals, Glurns, Schluderns, Taufers, Laas und hat sich als Stromverteiler im oberen Vinschgau etabliert.
Alexander Telser: Wir sind 2016 mit der Aufnahme von unseren Kunden gestartet. Wir sind von Null gestartet und zählen heute rund 11.000 Stromkunden. Der Stromverkauf ist getrennt von der Netzübernahme zu sehen. Es ging darum, dass die Kunden von uns den Strom bekommen, von uns die Rechnungen und den Strompreis erhielten. Zu Beginn waren wir etwas teurer. Aber mittlerweile können wir aufgrund der Beteiligung am Kraftwerk Laas unseren Genossenschaftsmitgliedern annehmbare Preise bieten.
Vinschgerwind: Wie wichtig sind Kraftwerksbeteiligungen, deren Gewinne den Kunden großteils weitergegeben werden?
Andreas Tappeiner: Sehr wichtig. Der damalige VEK-Obmann und heutige Direktor Alexander Telser führt den VEK-Betrieb so, dass er mit einer schwarzen Null wirtschaftet. Preisnachlässe kommen tatsächlich aus den Gewinnen der Strombeteiligungen. Die Hauptbeteiligung des VEK ist mit 10% am Kraftwerk Laas. Dieser Erlös wird direkt an unsere Kunden weitergegeben, weil der VEK als Betreib solide dasteht.
Alexander Telser: Heuer wird rückwirkend eine Rückvergütung von 100 Euro pro Genossenschaftsmitglied ausgeschüttet. Das ist ein Großteil des Gewinnes aus dem Laaser Kraftwerk. Damit verwirklichen wir das Genossenschaftsprinzip.
Andreas Tappeiner: Als der Strompreis 2022 exorbitant gestiegen ist und damit durch den Stromverkauf große Gewinne erwirtschaftet worden sind, konnte wir den Leuten diese Gewinne zukommen lassen und damit die Preisexplosion etwas abfedern. Schließlich mussten die Kunden auch das Vierfache an Stromkosten bezahlen.
Alexander Telser: Derzeit skontieren wir unseren Genossenschaftsmitgliedern 3 Cent pro Kilowattstunde, das ganze Jahr über. Der Gewinn am Laaser Kraftwerk ist eine zusätzliche Rückvergütung.
Vinschgerwind: Wenn diese Stombeteiligungen an die Kunden weitergegeben werden, ergibt sich die Frage, ob das VEK bestrebt ist, sich an Großableitungen beteiligen zu wollen? Etwa am Kraftwerk Naturns?
Andreas Tappeiner: Das wird diskutiert, aber immer im Einvernehmen mit den lokalen Körperschaften sprich Gemeinden. Im Verwaltungsrat herrscht die Meinung vor, dass wir nicht über unser Gebiet hinausgehen wollen. Sollte Schnals und Naturns zum VEK tendieren, sind wir offen. Das Signal haben wir dafür gesetzt. Beim E-Werk in Graun haben wir eine Vorgangsweise gemeinsam mit der Gemeinde Graun im Auge. Unser Grundsatz ist, für unser Verteilernetz soviel Strom wie möglich durch Eigenproduktion abzudecken. Derzeit sind wir beim Kraftwerk Laas und beim Kraftwerk Konfall in Schluderns beteiligt. Sollten sich Chancen auch in anderen erneuerbaren Segmenten bieten, wie Fotovoltaik oder Windkraft, sind wir offen. Immer mit den Akteuren vor Ort. Wir wollen nicht in andere Gebiete, so wie es die Alperia tut, expandieren. Weil wir niemanden das antun wollen, was dem Vinschgau in Sachen Energie angetan worden ist.
Alexander Telser: Wir haben uns in verschiedene Richtungen so aufgestellt, dass das VEK nicht von Gewinnen aus Großableitungen abhängig ist. Das ist uns wichtig.
Vinschgerwind: Das VEK ist sehr differenziert aufgestellt. Welche innovativen Felder werden bearbeitet?
Alexander Telser: Wir sind als Provider unterwegs im Bereich Glasfaser. Wir betreuen die kleineren und mittleren Kraftwerke. Wir machen hausintern jede Form der Meldungen für diese Kraftwerke. Wir wollen in sämtlichen Energie-Bereichen aktiv werden.
Vinschgerwind: Wer eine Photovoltaikanlage plant, kommt zum VEK?
Alexander Telser: Wir melden als Netzbetreiber den Stromanschluss an. Das ist richtig. Aber wir wollen nicht in Konkurrenz zu lokalen Photovoltaikanbietern treten. Thema ist allerdings, dass wir demnächst eine Koordinatorenstelle für die Fernheizwerkbetreiber installieren werden. Je nach Bedarf der Fernheizwerke, etwa Ansuchen, Verrechnungen oder alles Mögliche, soll von diesem Koordinator erledigt werden. Ziel kann es sein, dass dieser Bereich hausintern ausgebaut werden soll.
Vinschgerwind: Das ist schon ein kleiner Blick in die Zukunft. Das Betreuen der Gemeindestromnetze, Stromlieferung an Kunden, Glasfaser, Fernheizwerke. Wie geht die Entwicklung des VEK weiter?
Alexander Telser: Die E-Mobilität spielt eine Rolle. Wir haben die Schnelladestationen in den Gemeinden aufgestellt, damit die Auflademöglichkeiten bereitgestellt sind und um im VEK Know-How aufbauen zu können. Derzeit ist das zwar noch kein Geschäft, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Der momentane Bedarf ist derzeit abgedeckt. Uns geht es darum, dass wir den Leuten eine Ladekarte geben können, mit der sie europaweit aufladen können. Unser Ziel ist es, dass wir der Ansprechpartner für die Leute sind, wenn es um das Thema Energie im weitesten Sinne geht. Ein Beispiel: Vom Einstieg in die Glasfaser als Provider hat man uns gewarnt. Mittlerweile betreuen wir mit vier Mitarbeitern gut 2500 Kunden und wir wachsen in diesem Bereich jährlich.
Vinschgerwind: Das VEK stellt so etwas wie eine Vinschger Identität dar. Wie ist der Rückhalt für das VEK in den Gemeindestuben und bei den Bürgern?
Andreas Tappeiner: Ich bin überzeugt, dass es die Gemeinden sehr wertschätzen, dass es das VEK mit den angebotenen Services gibt. Unseren Mitarbeiter:innen ist jedes Mitglied und jeder Kunde wichtig. Das positive Bild, das unsere Kunden vom VEK haben, geht auch auf die Verwalter der Gemeinden über. Natürlich hat sich Verwaltlersituation geändert. Es wäre heute wahrscheinlich schwieriger, einen Netzankauf zu tätigen. Weil die heutigen Verwalter nicht unbedingt das Verständnis haben, dass es das Stromnetz braucht, wissend, dass die Stromverteilung auch ohne Stromnetz möglich wäre. So spüre ich das jedenfalls. Das heißt nicht, dass die neuen Verwalter nicht zum VEK stehen.
Alexander Telser: Es sind viele Kunden froh, dass wir die Stromverteilung machen, auch weil die Dienstleistungen unkomplizierter erfolgen. Wir sind sehr kundenorientiert. Wir lösen schnell die Probleme vor Ort. Es kann sein, dass die Umstände von früher schnell in Vergessenheit geraten. Es gab Zeiten, in denen ein Stromkunde eher Bittsteller war. Daher ist für uns der Kunde immer im Mittelpunkt, egal, um welche Anliegen es sich handelt. Das werden wir gut weiterpflegen.
Moderation: Erwin Bernhart
Vinschgau-Schlanders - Im Bezirksrat ging es am vergangenen Montag zu wie in einem Hühnerstall. Auslöser war ein Schreiben an die Gemeinden, in dem diese aufgefordert werden, für jede noch so kleine Brücke einen Konzessionsinhaber namhaft zu machen.
von Erwin Bernhart
Nach der Haushaltsänderung mit dem Einbau von insgesamt 6,8 Millionen Euro, nach Änderungen der Organisationsstruktur und von Statuten und nach einem einstimmigen Beitritt zur EVi, also zur Energiegemeinschaft Vinschgau, ging’s im Bezirksrat auf. Der Marteller BM Georg Altstätter wies auf ein Schreiben hin, in welchem die Gemeinden aufgefordert werden, für jede noch so kleine Brücke, die über ein öffentliches Gewässer führt, einen Konzessionsinhaber namhaft zu machen. Im Nationalpark, so Altstätter, könnte der Konzessionsinhaber für die Wanderwegbrücken, immerhin um die 50, der Nationalpark sein. Jede Gemeinde solle mithelfen, solche Konzessionsinhaber namhaft zu machen, die dann auch die Verantwortung über den Zustand und über die Sicherheit der Brücken übernehmen müssten. Der Malser BM Josef Thurner wurde laut und deutlich. Das sei doch eine pure Seggiererei. Öffentliche Gewässer gehören schließlich dem Land. Soll doch das Land selbst der Konzessionsinhaber sein. Das könne es wohl nicht sein. Da müsse man im Rat der Gemeinden heftigst intervenieren. Thurner war nicht der einzige der den Kastelbeller BM Gustav Tappeiner aufforderte, im Rat der Gemeinden Protest einzulegen. Schließlich vertritt Tappeiner die Vinschger Gemeinden in diesem Gremium. Die Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch brachte mit „da denken sich irgendwelche Beamte etwas aus“ leichte Verschwörungstöne in die Runde. Mauro Dalla Barba sprach sich dafür aus, das politisch zu regeln und er forderte ebenfalls Gustav Tappeiner, der Gesagtes eifrig notierte, zu Interventionen im Gemeindeverband auf. Es sei allerhand, wenn es hießen könnte, dass eine Brücke bis zu einem bestimmten Termin zu entfernen sei.
In Bezug auf das Abwasser regte Georg Altstätter zudem an, dass man auflisten sollte, wozu und wieviel jede Gemeinde an Abwassergebühren bezahle. Denn es sei den Bürger:innen nicht mehr veständlich zu erklären, wie viel und wofür für das Abwasser bezahlt würde. Diese Frage könne wohl niemand beantworten, entgegnete Mauro Dalla Barba. Es seien über den Abwassertarif mindestens die 90% der Kosten zu decken plus einer Einzahlung in den Landesfonds für Abwasser. Die Gemeinde könne so, sagte wiederum Altstätter, den Abwassertarif nicht preiswert gestalten. Das Abwasser und auch das Trinkwasser werde auf jeden Fall nicht billiger, resignierte Gustav Tappeiner.
Zuschrift vom Heimatpflegeverein Partschins - Warum die Gemeindeverwaltung jetzt handeln muss – bevor dieser Ortsteil weiterhin das Stiefkind der Gemeinde bleibt. Töll – ein Ortsteil mit Geschichte, aber ohne klare Zukunftsvision? Schon während der Planungsphase am Kreisverkehr auf der Töll beschäftigte sich der Heimatpflegeverein mit der Gestaltung des Landschaftsbildes. Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, doch während die Bagger rollen, scheint die Gemeindeverwaltung die eigentliche Chance dieses Projekts zu verschlafen. Einige freie Flächen rund um den Kreisverkehr sowie das Ensemble um die Kirche St Helena sind im Eigentum der Gemeinde. So obliegt es dem Eigentümer, die Gestaltung zu planen, umzusetzen und zu finanzieren. Noch immer fehlt ein Konzept – ein starker Impuls, der aus einem einfachen Verkehrsknotenpunkt eine identitätsstiftende Mitte für die Töller Bevölkerung machen könnte. Statt Mut zur Gestaltung zeigt die Gemeinde zögerliches Abwarten. Dabei liegt das Potential dieses Ortes auf der Hand: Der Kreisverkehr muss mehr sein als ein funktionales Element – er soll ein Symbol für Aufwertung und Identität werden. Der Gestaltungsraum und die Möglichkeiten sind vielfältig: von der Verkehrsinsel und den angrenzenden Grünflächen bis hin zur Umgebung von Kirche, altem Schulhaus, angrenzendem Stadel, Nepomukkapelle, Bushaltestellen, Führung des Fahrradweges, Fußweganschluss nach Partschins, Beleuchtung. All diese Bereiche warten auf eine koordinierte, kreative Aufwertung, deren Umsetzung in der Bauphase erfolgen muss.
Der Bürgermeister und der zuständige Referent teilten mit, dass die Ausarbeitung des Gestaltungskonzepts dem Tourismusverein Partschins übergeben wurde, bisher ohne Ergebnis. Die Heimatpfleger befürchten zudem, dass das Ganze auf eine touristische Werbefläche reduziert wird.
Warum fehlt der politische Wille, diesen Ortsteil aus dem Schatten zu holen und ihm ein neues, lebendiges Gesicht zu geben?
Für den Verein für
Heimatpflege Partschins
Johann Laimer
Vinschgau - Die Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch informierte die Bürgermeister bei der Bezirksratssitzung am 28. April über den Stand der landesweiten Diskussionen im Bereich Müllsammlung. Gunsch erinnerte daran, dass die Müllsammlung aufgrund der ARERA-Vorgaben demnächst anders organisiert werden muss. Weil der Vinschgau nach den ARERA-Richtlinien einige Qualitätsmerkmale im Bereich Müllsammlung nicht erfüllt (etwa mangelnde Dokumentation, keine grüne Rufnummer), kann der Vinschgau keine eigene Inhouse-Gesellschaft bilden, die die Müllsammlung ausschreiben kann. Derzeit, so Gunsch sei eine Einheit mit dem Burggrafenamt (die Stadtwerke ausgenommen) im Gespräch und es könnte sich sogar das Unterland hinzugesellen. Also sei eine Müllsammel-Einheit von Salurn bis Reschen denkbar. Allerdings wolle man mit der Bildung der „Führungsbehörde der optimalen Einzugsgebiete (EGATO)“, wie eine solche Inhousegesellschaft genannt wird, abwarten, bis die von LH Arno Kompatscher verhandelte Autonomiereform über die Bühne sei. (eb)
Göflan/Kortsch - In den Dörfern gut sichtbare Wahlplakate sind Aushängeschilder von wahlwerbenden Parteien und Gruppierungen und vor allem für die Kandidat:innen. Dies gilt für alle EU-, Parlaments-, Landtags- und eben auch für Gemeinderatswahlen. Offensichtlich ist es nicht allen wahlwerbenden Parteien vergönnt, ihr Kandidaten-Personal und ihre Botschaften ungestört an den eigens dafür vorgesehenen Wahlwerbeflächen bis zu den Wahlen hängen zu lassen. In Göflan und auch in Kortsch wurden Wahlplakate mutwillig abgerissen, was eine Straftat ist. Betroffen waren vor allem die „Bürgerliste Schlanders - Lista civica Silandro“. Die parteiunabhängige Liste, die unter anderem mit „Partizipation, Transparenz und offene Diskussionskultur“ geworben hat, dürfte den „Tätern“ in der Hochburg der Süd-Tiroler Freiheit Göflan ebenso wie im Stimmen-schlipfdichten Kortsch ein Dorn im Auge gewesen sein. (eb)
Vom Wind gefunden - Auf einer To-Do-Liste stehen alle Aufgaben, die zu erledigen sind, bzw. erledigen werden müssen. Eine solche Liste hilft, sich besser zu organisieren, damit nichts vergesse wird, bzw. damit man den Aufgaben eine Priorität geben kann. Meistens hilft das, den Tag zu strukturieren und die Aufgaben gezielt abzuarbeiten. Aber manchmal wird diese Liste einfach nicht kleiner. Neue, absolut wichtige Aufgaben kommen dazu. Die Liste wächst und fühlt sich wie ein Klotz am Bein an. Sie verhindert, den Tag ohne Druck zu gestalten und den Kopf freizubekommen. Eigentlich soll eine solche Liste für mich arbeiten, sie soll mein Stresslevel im Zaum halten. Aber manchmal managt sie mich, nicht umgekehrt. Eine Ta-Da-Liste hilft dagegen! Eine Ta-Da-Liste lenkt den Fokus auf Erfolge anstatt auf die unerledigten Aufgaben. Man schreibt nicht wie bei einer To-Do-Liste morgens oder am Anfang der Woche auf, was alles noch erledigt werden muss, sondern man notieren am Ende des Tages oder einer Woche, was alles erledigt wurde. So wird eine positive Einstellung gefördert, Stress wird reduziert und das Selbstbewusstsein gesteigert. Indem die Perspektive von offenen Aufgaben zu bereits erledigten gelenkt wird, erfreut man sich auch an kleinen Fortschritten und tut sich leichter, große Projekte anzugehen. Auf der Ta-Da-Liste schreibt man auch all die kleinen Dinge auf, die nicht auf der To-Do-Liste stehen, die aber auch erledigt sein wollen. Eine Ta-Da-Liste ist also viel mehr als eine To-Do-Liste, auf der die erledigten Punkte durchgestrichen sind. (hzg)
Am 3. Mai bringen junge Spieler des a-réa Kreativkollektivs Vinschgau dass Stück aus der Feder von Max Hofer und Judith Prugger auf die Bühne. Der Bunker 23 in Tartsch wird zum Schauplatz einer Tragödie, die im Jahr 1963 spielt. Vier Jugendliche geraten, umgeben von nichts als Dunkelheit und flüsternden Schatten, an ihre physischen und psychischen Grenzen. Lauert etwas Grauenhaftes in den vergessenen Ecken des Bunkers? Anmeldungen nur über WhatsApp +39 377 356 0115
Vernagt/Bozen - Am vergangenen Montag, 28. April wird auf dem Vergabeportal des Landes die Ausschreibung für die Bauarbeiten der rund 325 Meter langen Lawinenschutzgalerie an der Landestraße LS 3 bei Vernagt veröffentlicht. Die Ausschreibungssumme für die Arbeiten zum Bau der Lawinenschutzgalerie Vernagt beträgt ca. 8,4 Millionen Euro.
Der Straßenabschnitt von Kilometer 16+965 bis Kilometer 17+290 war in der Vergangenheit immer wieder durch Lawinen oder durch Schneerutschungen gefährdet. Aus Sicherheitsgründen musste der Straßenabschnitt bei stärkeren Schneefällen öfters gesperrt werden.
Bei einer Ortsbegehung im April hatten LR Daniel Alfreider und Vertreter der Gemeinde den Straßenabschnitt neuerlich besichtigt und die Notwendigkeit der Lawinengalerie bekräftigt. „Durch die künftige Lawinengalerie in Vernagt werden Schneerutschungen auf die Straße vermeidbar und die Erreichbarkeit der Fraktionen und Weiler bis zum Talschluss wesentlich verbessert“, betont Landesrat Alfreider.
Mit der Ausschreibung der Arbeiten ist nun ein weiterer wichtiger Schritt für mehr Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf der Landesstraße LS3 erfolgt.
„Für die Bauzeit sind ca. 1,5 Jahre vorgesehen. Die Unternehmen können ihre Angebote bis am 6. Juni um 12 Uhr abgeben“, erklärt der Projektverantwortliche Andreas Pider vom Amt für Straßenbau West.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Papst Franziskus ist am Ostermontag gestorben („ins Haus des Vaters heimgekehrt“, wie es der Vatikan pietätvoll ausgedrückt hat). Das Konklave in Rom beginnt. Die wahlberechtigten Kardinäle aus der ganzen Welt werden einen neuen Papst wählen. Und zwar auf Lebenszeit. Wegen dieser Wahl auf Lebenszeit kommen eher ältere Papabili - also Papstkandidaten - infrage. Eine Amtszeit, wie sie Papst Pius IX. (1846-1878) mit 31 Jahren oder Papst Johannes Paul II. (1978-2005) mit 26 Jahren hatten, wird sich wohl so schnell nicht wiederholen. Aber wer weiß? Das Dogma, dass ein Papst auf Lebenszeit gewählt ist, ist in der geschichtlich jungen Regierungsform der Demokratie nicht denkbar. Man stelle sich vor, eine Bürgermeisterin auf Lebenszeit? Mit einigen Senatoren auf Lebenszeit in Rom ist zwar noch ein monarchischer Atavismus im demokratischen Getriebe erkennbar, ansonsten können die Bürger:innen ihre repräsentativen Vertreter lustvoll wählen, abwählen, wiederwählen. Wem diese Zeilen noch vor den Gemeinderatswahlen erreichen, der sei aufgefordert, zur Wahl zu gehen. Der demokratische Wahlgang ist kein Konklave - alle Wahlberechtigten können wählen, dazu muss niemand, auch nicht eine kleine erlauchte Gruppe, eingeschlossen und mit Essen versorgt werden, bis eine mehrheitliche Entscheidung gefallen ist. Demokratie ist selten dogmatisch. Auch deshalb bleiben Demokratie und apostolische Kirche zwei getrennte Welten, wer auch immer als Papst dem Franziskus nachfolgen wird. Da können vatikanistische Auguren im kirchlichen Gekröse noch so viel herauslesen. Das Konklave wählt den Papst, wir wählen Gemeinderät:innen und Bürgermeister:in.