Schluderns ist mit der Churburg eine kulturelle Perle im Vinschgau und bietet eine einzigartige mittelalterliche Kulisse. Im August ist Schluderns deshalb wiederum Schauplatz der Ritterspiele mit einem Spektakel, das seinesgleichen sucht.
Text: Angelika Ploner
Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
In Schluderns wandelt man auf mittelalterlichen Spuren. Höhepunkt im Veranstaltungskalender sind die jährlich stattfindenden Ritterspiele mit einem Spektakel, das seinesgleichen sucht. Heuer finden diese vom 22. - 24. August 2025 statt und bieten einmal mehr ein Programm, das keine Wünsche offen lässt. Schluderns ist mittelalterliche Kulisse und Schauplatz zugleich. Zum einen. Zum anderen zeichnet sich Schluderns durch ein pulsierendes Wirtschaftsleben mit tüchtigen Wirtschaftstreibenden, mit einzigartigen Betrieben und internationalen Marktplayern aus. Insgesamt ein buntes Potpourri.
Schluderns beheimatet vielfältige Unternehmen: innovative, traditionelle, qualitätsbewusste. Fleißige Hände und kreative Köpfe sind am Werk - zu finden unter anderem im Gewerbegebiet in Schluderns. 7,6 Hektar misst dieses und beherbergt über ein Dutzend Betriebe, die verschieden in Angebot und Größe sind.
Die Branchenbreite ist in Schluderns zweifelsohne da und verteilt sich auf das gesamte Gemeindegebiet. Eine Werkstätte ist vor Ort zu finden, Tischlereien, eine Zimmerei, ein Einrichtungshaus, Fliesenleger, ein Hydrauliker, ein Friseur, Baustoffhandel, verschiedene Lebensmittelgeschäfte, ein Bodenleger oder zahlreiche Dienstleister: Schluderns ist gewerblich vielfältig. Der Großteil sind Familienbetriebe, die mit Herzblut, Fleiß und Einsatz geführt werden. Zusammen bilden sie das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts, sichern ein gutes Arbeitsplatzangebot und bieten viel Lebensqualität.
Das Dorf unterhalb der Churburg zeichnet sich demnach durch einen bunten Branchenmix aus - mit einem unübersehbaren Leitbetrieb: die HOPPE. Vor über 60 Jahren, 1964, siedelte sich das Türbeschlags-Unternehmen in Schluderns an und ist seitdem für den Vinschgau prägend. 17.900 Quadratmeter misst die Produktionsfläche. „Bestimmend“, so heißt es bei Hoppe, „wirkte dabei die Philosophie, dorthin zu gehen, wo Industrie gebraucht wurde und daher willkommen war und wo es genügend Arbeitskräfte gab.“ HOPPE war gleichzeitig die erste Betriebsansiedlung im Gewerbegebiet in Schluderns.
Die größten Arbeitgeber.
Die HOPPE ist der größte Arbeitgeber in Schluderns. Und im Vinschgau. „Zum 01.07.2025 sind im Werk Schluderns 304 Beschäftigte“, sagt Carmen Daniel, die Verantwortliche der Mitarbeiter-Betreuung HOPPE AG Lana.
Mit 18 Mitarbeitern ist Transalbert ein weiterer großer Arbeitgeber im Wirtschaftsraum Schluderns.
Schluderns zeichnet sich aber vor allem durch kleine und mittlere Betriebe aus, die zusammen für eine vielfältige und interessante Mischung sorgen. Neuansiedlungen sind – auch durch die Wirtschaftsförderung der Gemeinde – gar einige in den vergangenen Jahren gelungen. Das Backstibele Schluderns oder die Gärtnerei Schenk haben - zur Freude nicht nur der Schludernserinnen und Schludernser - ihre Tore geöffnet und bereichern Schluderns mit ihrem Angebot.
Landwirtschaft in Schluderns. Viehhaltungsbetriebe, Obst- und Gemüsebauern, Bauern, die Korn anbauen: Schluderns ist auch in Bezug auf die Landwirtschaft vielfältig. 21 Mitglieder liefern etwa ihre Milch an die Bergmilch Südtirol. 1.523.409 Kilogramm waren das 2024.
Was Obst und Gemüse anbelangt, fällt Schluderns in das Einzugsgebiet der OVEG. „Die Schludernser Bauern lieferten 2024 rund 7.500 Tonnen an Äpfel und Birnen an, etwa 50 Tonnen an Blumen- und Weißkohl und etwa 3 Tonnen Marillen“, sagt Markus Niederegger, der Geschäftsführer der OVEG auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Die klimatischen Voraussetzungen und die optimale Bodenbeschaffenheit machen den oberen Vinschgau zu einem wichtigen Anbaugebiet für die Zukunft.
Der öffentlicher Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber im öffentlichen Sektor in Schluderns ist das Alten- und Pflegeheim Schluderns. Aufgrund des Neubaus befinden sich die BewohnerInnen aktuell im Ausweichquartier Ex-Hotel Alte Mühle in Schluderns. „Wir betreuen im Ausweichquartier 32 pflegebedürftige SeniorInnen mit insgesamt 40 MitarbeiterInnen aus dem Vinschgau“, sagt Sibille Tschenett, die Direktorin. Die Arbeitsbereiche in einem Alten- und Pflegeheim sind vielfältig: Pflege und Betreuung, Krankenpflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Küche, Reinigung, Wäscherei und Verwaltung. Sibille Tschenett: „Ein Pflegebetrieb ist naturgemäß sehr personalintensiv, weshalb der größte Anteil unserer Ausgaben auf die Lohnkosten für das Personal entfällt, welche sich auf insgesamt knapp zwei Millionen Euro belaufen.“
Ein Schwerpunkt in der Betriebsphilosophie ist die Regionalität bei den Einkäufen. „Wir achten beim Einkaufen auf die Regionalität – vor allem bei den Lebensmitteln.“ Damit soll in erster Linie die lokale Landwirtschaft unterstützt und kurze Transportwege gefördert werden. Arbeitsplätze in der Region werden erhalten und die Wertschöpfung bleibt vor Ort.
Mit dem Neubau des Alten- und Pflegeheims, das mitunter größte Investitionsprojekt der Gemeinde Schluderns, ist man gut unterwegs. Bürgermeister Heiko Hauser erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Die Arbeiten für den Neubau des Alten- und Pflegeheims haben wir Ende Juni 2025 ausgeschrieben. Diese belaufen sich auf ca. 13 Millionen Euro für die Arbeiten. Rechnet man die IVA und die Technikerspesen mit ein, dann kommen wir auf rund 16 Millionen Euro.“ Bis Mitte September können jetzt die Firmen ihre Angebote abgeben. Danach folgt die Prüfung der Angebote und die Stillhaltefristen. Sind diese verstrichen kann mit der Vergabe der Arbeiten begonnen werden.
Tourismus in Schluderns. Möchte man einen Vergleich anstellen, dann ist Schluderns das kleine Salzburg des Vinschgaus. Was für Salzburg die Festung Hohensalzburg, der Mönchsberg und die Salzach, ist für Schluderns die Churburg, der Kalvarienberg und die Saldur. Schluderns hat das Vinschger Museum, einen idyllischen Ortskern und eine lebendige Gastronomie. Zum anderen ist da viel Geschichte. Das „Ganglegg“ zum Beispiel, eine befestigte Höhensiedlung der Bronze-, Eisen- und Römerzeit. Mehrere, ausgezeichnet erhaltene Befestigungsanlagen und Gebäude sind restauriert und überdacht worden, die sensationellen Funde vom Ganglegg sind hingegen im „Vintschger Museum“ ausgestellt, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Selbstredend ist in Schluderns natürlich vor allem die Churburg der Grafen Trapp touristischer Magnet. 16 Tourismusbetriebe zählt die Gemeinde Schluderns, touristisch ist das Dorf am Fuße der Churburg seit dem vergangenem Jahr in der Ferienregion Reschensee Zuhause. 10.260 Ankünfte und 38.132 Nächtigungen verzeichnete man im Jahr 2024. Bei 3,7 Tagen lag die Aufenthaltsdauer. 260 Betten weist Schluderns auf. Der deutsche Gast (50 %) rangiert ganz oben, gefolgt vom italienischen Gast (21 %), der Schweiz (14,5 %), Österreich 2 %) und den Niederlanden mit 1,5 Prozent.
Gäste wie Einheimische wissen Schluderns in jedem Fall wertzuschätzen. Schluderns ist eine Perle im Vinschgau, das kleine Salzburg eben und einen Besuch wert. Die Südtiroler Ritterspiele auf der folgenden Doppelseite können durchaus ein Anlass dazu sein.
von Christine Weithaler
Am 17. Juli feierte Venustis & Despar Kofler mit Kunden, Mitarbeitern, Nachbarn, Freunden und den Führungskräften der Despar-Gruppe ihr 20jähriges Bestehen. Gefeiert wurde auch die Fertigstellung der neugestalteten Vinschgaustraße und die Wiederöffnung des Despar Kofler nach dem Umbau 2025. Es wurde zu einem regelrechten Straßenfest direkt vor den beiden Geschäften auf der abgesperrten Vinschgaustraße.
Früher führten Thomas Tappeiners Eltern im heutigen Venustis einen kleinen „Tante Emma Laden“ in dem man Lebensmittel, Schreib- und Spielwaren sowie Kleidung auf Maß fand. 1962 gehörten sie zu den Gründerfamilien von Despar in Südtirol und wurden seitdem vom Handelsunternehmen beliefert.
1975 kaufte sein Vater den „Müllerstodl“ der bis 2004 ihr Magazin war. 2005 wurde dieser zu Wohnungen und einem Geschäft umgebaut. Für das Geschäft wurde ein Pächter gesucht und Kofler Kurt und seine Frau Andrea als solche gefunden.
Kofler Kurt arbeitete bereits als Lehrling im EUROSPAR in Schlanders und später als Marktleiter in den verschiedensten DESPAR-Geschäften, bis Despar schließlich an ihn herantrat und er nach kurzer Beratung mit seiner Frau Andrea einwilligte. Von nun an führen sie gemeinsam das Despar-Geschäft in Laas, welches in dieser Zeit zwei Mal umgebaut und nun um 150 m² erweitert wurde. Manches gestaltete sich schwierig. Es brauchte viel Geduld seitens der Nachbarn, Kunden und Personal, dem der Umbau nun mehr Raum und Platz bietet. Auf einer Gesamtfläche von 430 m² stehen an die 5.000 frische Produkte wie Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Brot, Fleisch und Wurstwaren sowie Tiefkühlprodukte, Getränke bis hin zu Gasflaschen bereit. Auch regionale und lokale Produkte werden angeboten. Der Fleiß, die Höflichkeit und der Lieferservice spricht seit jeher für das Despar Kofler und ist die Basis des Erfolgs. Begonnen wurde 2005 mit vier Mitarbeiter:innen. Heute zählt Despar Kofler in Laas mit der Filiale in Ulten insg. 20. Zur Freude von Kurt und Andrea ist bereits die nächste Generation tatkräftig mit eingebunden. Die Filiale in St. Walburg führt Theiner Lukas aus Schlanders zusammen mit Kurt und Andreas Tochter, Lena und ihrem Lebensgefährten. Die Firma WOG O.H.G des Gurschler Werner & Otmar erledigte die Aushub- und Baggerarbeiten und gestaltete mit Erdmaterial den Außenbereich. Die Maurerarbeiten führte die Firma CALVA BAU GmbH. durch und die Metallmanufaktur Hofer Peter die Metallarbeiten aus.
Die Lüftungs- und Sanitärtechnik lieferte die Firma Pircher Manfred‘s Erben KG d. Massl Gerda
Die Fenster und die automatischen Eingangstüren des Despar Kofler und dem Geschäft Venustis lieferte und montierte die Firma VITRALUX GmbH. aus Bruneck. Die bildliche Gestaltung der Fenster bei Despar Kofler finanzierte Despar.hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser betonte die Wichtigkeit der Nahversorgung im Dorf und lobte den Schritt von Despar, Tappeiner und Kofler in diese zu investieren.
Letztere beteiligen sich aktiv an der Aktionsgemeinschaft von Laas und deren gemeinschaftlicher Projekte, wie auch des Kultur-Markt-Fest „Marmor & Marille, welches seit 2005 stattfindet.
Thomas Tappeiner wollte ein Produkt passend zum Fest schaffen. Anfänglich waren es Marillenkäse, Marillenpaarln und Weinflaschen mit eigens angefertigtem Etikett. Es wurde die Idee zur Schokolade mit Marillen geboren. In unzähligen Erkundungen, Präsentationen, Marktstände und Zusammenarbeiten entstanden die Marke Venustis und deren Produktpalette.
2019 erfolgte der Umbau zum heutigen Geschäft, in dem feinste Schokoladenkreationen, Marmorschmuck, handgefertigt in der eigenen Werkstatt, und dekorative Marmorgegenstände angeboten werden. Eine spannende Produktneuheit ergab sich in Zusammenarbeit mit den „Kräuterrebellen“, welche auf der Feier verkostet werden konnte. Nach der offiziellen Wiedereröffnung, den Worten der Ehrengäste und der beiden Geschäftsleute, luden diese zum gemeinsamen Feiern ein. Musikalisch umrahmte die Feier die Band Klangkarusell, für Speis und Trank sorgte Silvia Catering und die FF Laas.
DESPAR KOFLER
Laas
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
durchgehend von 7 bis 19 Uhr
Samstag
durchgehend von 7 bis 18 Uhr
Sonntag geschlossen
12 Parkplätze
Gemeinsam mit Kurt Kofler und seiner Gattin hatten wir vor 20 Jahren diese Vision in Laas die Nahversorgung weiterzuführen. Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern,
freut sich auch Robert Hillebrand, Regionaldirektor Despar Trentino-Südtirol.
Wir gratulieren der Kaufleute-Familie Kofler zum gelungenen Umbau und werden auch weiter ein starker Partner sein,
so Robert Hillebrand.
Heute ist Despar der größte Nahversorger im Vinschgau mit 21 Geschäften.
Bozen/Vinschgau - Kürzlich fand die jährliche Aussprache zwischen dem Mobilitätslandesrat und dem Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn statt.
Die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, Die Zweigleisigkeit Bozen – Meran mit der Haltestelle St. Jakob und die Riggertalschleife standen im Mittelpunkt. In die Schiene wird derzeit viel investiert, sagte Landesrat Alfreider. Dabei ist die Eisenbahn das Rückgrat des öffentlichen Personenverkehrs und die zentrale Infrastruktur für die Verwirklichung der Ziele des Landesplanes für nachhaltige Mobilität.
Besonders erfreut zeigt sich der Vorstand des Vereins über den Tag der offenen Tür im Rahmen des Jubiläums „20 Jahre Vinschgerbahn“ und die Möglichkeit die neuen Südtirol- Züge zu besichtigen. Diese sind länger und bieten höheren Komfort, sowie die Mitnahme von Fahrrädern ist leichter.
Auch der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bozen und Meran war ein wichtiges Thema. Es ist positiv, dass dieses Großprojekt unter Einbindung der Bevölkerung umgesetzt wird, erklärte der Vorstand des Vereins Freunde der Eisenbahn. Er sprach sich für eine rasche Fertigstellung der Planung aus.
Vinschgau/Schlanders - Immer dienstags finden auch heuer wieder, vom 22. Juli bis 19. August, im Hof der Schlandersburg, kulturelle Abende statt. Zum Auftakt begrüßte „Venusta Musica EO“ den Pianist Oliver Stilin und die Geigerin Franziska Telser. Gemeinsam mit der Stimme von Ramona Zueck und den jungen Musikern Fabian Stevanin und Jonathan Ratschiller verzauberten sie das stimmungsvolle Ambiente. Die Sitzplätze waren schnell besetzt und so folgten viele Gäste im Stehen dem Konzertprogramm der Vinschger Talenten. Oliver Stilin, der die Musiker zusammengebracht hat, ist Musik- und Klavierlehrer sowie Kapellmeister der Bürgerkapelle Prad. Franziska Telser aus Mals unterrichtet an der Waldorfschule und spielt Bratsche. Ramona Zueck, die Sängerin aus Laas, studiert in Basel Musikpädagogik mit Hauptfach Gesang und erhielt mit ihrer Stimme und Präsenz großes Lob. Als Special Guestes präsentieren sich zwei weitere junge Talente. Fabian Stevanin kommt aus Latsch und beginnt im Herbst das Studium am Konservatorium in Bozen und Wien. Jonathan Ratschiller aus Kortsch besucht im Herbst die dritte Klasse der Mittelschule mit musikalischer Fachrichtung und war der jüngste Musiker. Ein Dank geht an alle Sponsoren, in besonderer Weise an die Raiffeisenkassen des Vinschgaus und der Familie Walter Gostner aus Mals. Die Konzertgäste konnten einen Apfel, gesponsert von der Geos Schlanders, genießen. Ein stimmungsvoller Abend, mit außergewöhnlichen Talenten, dem weitere folgen werden. (chw)
Partschins - Partschinser Gasslen, Gåssn und Wege, die Adern der Kommunikation. Zu „Partschins und seine Gassen“ hat der Bildungsausschuss Partschins mit einigen Vereinen geladen
Partschins hat eine Vielzahl von wunderschönen, versteckten, bekannten und weniger bekannten Gåssn und Gasslen. Dazu zählen unter anderem die Lug-, Schlosser- und Müllergåss, Bretter-, Stampf- und Tschattergåss, Raindl-, Kugel- und Fallgåss, das Taufen- und Höllngassl, der Butter- oder Pröfingweg.
Der Bildungsausschuss Partschins hat deshalb in Zusammenarbeit mit einigen Vereinen des Dorfes das Projekt „Partschins und seine Gassen“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist es hauptsächlich dafür zu sensibilisieren, wie viele dieser Wege man oft gedankenlos durchläuft, ohne sich ihres besonderen historischen und idyllischen Reizes bewusst zu sein.
Am Freitag, dem 11. Juli, fanden sich zahlreiche Interessierte, darunter auch Bürgermeister Luis Forcher, einige Mitglieder des Gemeinderates und Markus Breitenberger vom Bezirksservice Burggrafenamt, am unteren Ende des Taufengassls ein. Dort erklärte Johannes Ortner, Experte für Flurnamen in Südtirol, zunächst die sprachliche Herkunft verschiedener Partschinser Gassennamen und die Bedeutung der Gassen als „Adern der Kommunikation“, also als Orte, wo man sich traf. Der Verein für Heimatpflege verteilte eine Broschüre über die Partschinser Gassen und Wege und anschließend startete ein Rundgang durch den Hauptort.
Die teilnehmenden Vereine trugen mit ihren Beiträgen in einzelnen Gassen zur Gestaltung der Rundwanderung bei. Nach Einlagen der Jugendmusikkapelle JuPa und der Volksbühne Partschins, erzählten Renata Schweitzer von den Chronisten und die Fremdenführerin Claudia Gilli Anekdoten über ehemalige Gassenbewohner. Im Raindlgassl versetzte der Tourismusverein Partschins die Spaziergänger durch ein Hörspiel in die Werkstatt des Schreibmaschinenerfinders Peter Mitterhofer zurück. Am Ende des Hörspiels gaben dessen Tastenanschläge auf einer Schreibmaschine den Takt für den Peter Mitterhofer Jubiläumsmarsch an, der 2022 zum 200. Geburtstag des berühmten Partschinsers komponiert worden war.
Im Höllgassl lauerten die Höllntuifl den Spaziergängern auf und erschreckten sie. Der Begriff „Höll“ wurde früher verwendet, um ein verborgenes oder nicht einsehbares Gelände zu bezeichnen. Dies konnte auch eine Gasse oder ein Hohlweg sein, die den Menschen deshalb nicht immer ganz geheuer waren und oft mit einem mulmigen Gefühl durchgangen wurden.
Zum Abschluss des Rundganges traf man sich im Garten des Ansitzes Gaudententurm.
Für das kommende Jahr ist eine Fortführung des Projekts vorgesehen. Dann werden auch die Gasslen und Gåssn in den Ortsteilen von Partschins bei Veranstaltungen berücksich-tigt.
Bozen/Martell - Eine kleine Delegation der Südtiroler Sporthilfe besuchte kürzlich die neue Direktorin des Amtes für Sport, Laura Savoia, um sie offiziell willkommen zu heißen und den Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit zu legen. In einem offenen und konstruktiven Austausch wurden aktuelle Anliegen sowie gemeinsame Vorhaben rund um den Südtiroler Sport besprochen. „Mit Laura Savoia und dem gesamten Team des Amtes für Sport werden wir uns auch weiterhin regelmäßig austauschen, den Südtiroler Sport analysieren, diskutieren und gemeinsam neue Impulse setzen“, sagt Sporthilfe-Präsident Giovanni Podini. „Es ist uns ein großes Anliegen, die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen – vor allem, um den Nachwuchssport in Südtirol weiterhin bestmöglich zu fördern.“
Die Südtiroler Sporthilfe blickt auf viele Jahre einer äußerst professionellen und wertschätzenden Zusammenarbeit mit dem Amt für Sport zurück. Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Armin Hölzl, der das Amt über zwei Jahrzehnte mit großem Engagement geleitet und den Austausch stets konstruktiv begleitet hat. „Armin hatte immer ein offenes Ohr für uns und war stets für innovative Projekte zu begeistern, mit denen der Nachwuchssport unterstützt werden konnte. Wir möchten uns ganz aufrichtig im Namen des gesamten Vorstandes dafür bedanken“, so Podini weiter. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zukunft und wünschen Laura Savoia alles Gute, viel Erfolg und vor allem viel Freude bei ihrer neuen Aufgabe.
Im Bild die Delegeation der Südtiroler Sporthilfe mit dem Marteller BM Georg Alststätter
Laas - Wöchentliche Theatermomente für Kinder und Jugendliche: Dafür sorgt das neue Theaterprojekt Stage Up! vom Juvi Vinschgau, das mit 1. Oktober startet und bis Ende Mai läuft. Für drei Altersklassen werden damit ab Herbst einmal in der Woche Theaterkurse angeboten. Ein Pilotprojekt, das in der Grundschule in Göflan startet und in einem zweiten Moment in jedem anderen Ort im Vinschgau – finden sich genügend Teilnehmer – stattfinden kann. Theater näher zu bringen, mit Emotionen umgehen zu lernen, über sich selbst hinauswachsen, Gemeinschaft erleben, Selbstvertrauen gewinnen, Koordination, Körperarbeit: Durch Stage Up! lernen Kinder und Jugendliche eine ganze Reihe von Fähigkeiten. Theaterpädagogin Nadia Schwienbacher wird die Kurse professionell begleiten. (ap)
Infos:
Kids (3. & 4. Klasse Grundschule) mittwochs von 14:00–15:15 Uhr
Junior (5. Klasse Grundschule &
1. Klasse Mittelschule) mittwochs von 16:00–17:15 Uhr
Teens (2. & 3. Klasse Mittelschule) mittwochs von 17:30 – 18:45 Uhr
Ort: Turnhalle Grundschule Göflan
Anmeldung: mein.juvi@gmail.com
Telefonisch 348 7439724 (bei Nadja)
„Mit JuVi Stage Up! möchten wir Kindern und Jugendlichen im Vinschgau einen geschützten Raum bieten, in dem sie spielerisch wachsen können. Theaterpädagogische Übungen fördern dabei nicht nur Sprache, Ausdruck und Kreativität, sondern auch Teamgeist, Selbstvertrauen und die Freude am gemeinsamen Tun. Wir legen großen Wert darauf, altersgerecht zu arbeiten und jedes Kind dort abzuholen, wo es gerade steht.“
Nadia Schwienbacher, Schauspielerin und Theaterpädagogin
„Theater ist für uns weit mehr als nur Bühne – es ist ein Ort der Begegnung, der Fantasie und des persönlichen Wachstums. Mit JuVi Stage Up! möchten wir Theater für Kinder und Jugendliche im Vinschgau ganz bewusst zugänglich machen – niederschwellig, regelmäßig und unter professioneller Anleitung. Einmal pro Woche erhalten sie die Möglichkeit, sich spielerisch auszudrücken, in andere Rollen zu schlüpfen und sich kreativ zu entfalten. Dabei geht es nicht nur um Schauspiel, sondern auch um Teamgeist, Empathie, Ausdruckskraft und Selbstvertrauen. Wir sehen, wie junge Menschen durch diese Erfahrungen über sich hinauswachsen – auf der Bühne und im täglichen Leben.“
Trafoier Daniel, künstlerischer Leiter JuVi
„Es erfüllt mich mit großer Freude zu sehen, wie begeistert und mutig die Kinder und Jugendlichen bei JuVi Stage Up! dabei sind. Zu erleben, wie sie Woche für Woche über sich hinauswachsen, ihre Kreativität entfalten und gemeinsam etwas auf die Beine stellen, berührt mich sehr. Theater schafft Verbindungen, öffnet neue Welten und schenkt jungen Menschen ein starkes Gefühl von Selbstwert. Als Verein ist es uns ein Herzensanliegen, genau solche Räume zu schaffen – voller Fantasie, Freude und gemeinsamer Erlebnisse.“
Nadja Senoner, Obfrau JuVi
Prad - Bereits seit dem Jahr 2008 findet das alljährliche Zeltlager für Kinder, organisiert von den Christengemeinden Südtirol, im Countrygelände im Prader Kiefernhain statt. In zwei Wochen im Juli, aufgeteilt auf zwei Turnusse, verbringen die mittlerweile über 200 Kinder in Begleitung von ca. 100 freiwilligen Betreuern und Helfern in der Sacramento City wobei es jedes Jahr einen Themenschwerpunkt gibt. Im Vordergrund stehen der Spaß und der christliche Gedanke. Spielerisch – in diesem Jahr waren das Seefahrer und Piraten – sollen den Kindern christliche Werte vermittelt und vor allem das gemeinsame Abenteuer erlebt werden. Schatzsuche, Käpt’n Holzhax aufspüren und eine Piratenolympiade mit echten Piraten, aber auch das Lesen der Bibel oder Musikalisches standen heuer vom 12. bis zum 26. Juli auf dem Programm. Das Abenteuerlager der Christengemeinden Südtirols steht allen offen und die Mitarbeiter sorgen alljährlich unentgeltlich, bereits seit dem Jahr 1989, für ein christliches Sommerlager mit Abenteuercharakter, welches sogar von Kindern aus dem benachbarten Ausland gerne besucht wird. (uno)
Staben - Jugendliche zwischen 11 und 13 Jahren konnten vor Kurzem im Biotop Kleine Etsch bei Staben (Naturns) erleben, was es bedeutet, selbst für den Naturschutz aktiv zu werden. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Umweltschutzgruppe Vinschgau, der Forststation Naturns, des Amtes für Natur – Naturparkhaus Texelgruppe, der Biotop Patin Reinhilde Köck Schwienbacher und dem Fischereiverband Südtirol wurden verschiedene Pflegemaßnahmen durchgeführt.
„Mit der Teilnahme an solchen Projekten werden Jugendliche selbst zu Akteuren im Naturschutz. Sie lernen, dass Naturschutz nicht etwas Abstraktes ist, sondern, dass es im Naturschutz viele Möglichkeiten gibt, sich persönlich einzubringen“, erklärt Leo Hilpold, der Direktor des Landesamtes für Natur, das Ziel der Initiative. Diese wurde 2021 von Susanne Hellrigl und Ingrid Karlegger von der Umweltschutzgruppe Vinschgau ins Leben gerufen, um gefährdeten Biotopen in der Talsohle die notwendige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Der Tag im Biotop Kleine Etsch bei Staben begann mit einer Begehung, die von Michael Stofner von der Forststation Naturns und Helga Seeber vom Amt für Natur durchgeführt wurde. Dabei wurde der Unterschied zwischen dem Biotop mit seiner hohen Artenvielfalt und den nebenliegenden, intensiv genutzten, Apfelanlagen verdeutlicht. Bestaunenswert waren dabei die zahlreichen Schwarzerlen und die alten Pappeln mit ihrem Umfang von über vier Metern. Beim praktischen Teil durften die Jugendlichen aktiv bei Pflegemaßnahmen mitwirken. Dabei wurden Neophyten (nicht einheimische Pflanzen, die durch ihre Wuchs- und Ausbreitungskraft die heimischen Pflanzen verdrängen) entfernt, zum Beispiel das Drüsige Springkraut. Aus dem Sackbach, einem Altarm der Etsch, der durch das Biotop fließt, wurden vom Fischereiverband Südtirol unter der Leitung von Simon Schwienbacher zwei einheimische Fischarten, die Mühlkoppe und die marmorierte Forelle, sowie Insektenlarven entnommen, begutachtet und deren Lebensweise erklärt, bevor sie wieder ihrem Lebensraum zurückgegeben wurden.
„Der heutige Tag hat mir sehr gut gefallen. Biotope sind wichtig, weil dort viele Lebewesen ein Zuhause haben“, zeigte sich am Ende des Ausflugs einer der Jugendlichen begeistert.
Die Aktion „Fridays for Nature - Jugendliche im Biotopdienst“ wurde, neben der Umweltschutzgruppe Vinschgau, auch vom Jugendzentrum Naturns JUZE, vom Amt für Natur/Naturparkhaus Texelgruppe, von der Forststation Naturns und vom Fischereiverband Südtirol unterstützt.