Gasslen, Gåssn und Wege

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Im „Höllgassl“ mit den Höllentaltuifln Im „Höllgassl“ mit den Höllentaltuifln

Partschins - Partschinser Gasslen, Gåssn und Wege, die Adern der Kommunikation. Zu „Partschins und seine Gassen“ hat der Bildungsausschuss Partschins mit einigen Vereinen geladen

Partschins hat eine Vielzahl von wunderschönen, versteckten, bekannten und weniger bekannten Gåssn und Gasslen. Dazu zählen unter anderem die Lug-, Schlosser- und Müllergåss, Bretter-, Stampf- und Tschattergåss, Raindl-, Kugel- und Fallgåss, das Taufen- und Höllngassl, der Butter- oder Pröfingweg.
Der Bildungsausschuss Partschins hat deshalb in Zusammenarbeit mit einigen Vereinen des Dorfes das Projekt „Partschins und seine Gassen“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist es hauptsächlich dafür zu sensibilisieren, wie viele dieser Wege man oft gedankenlos durchläuft, ohne sich ihres besonderen historischen und idyllischen Reizes bewusst zu sein.
Am Freitag, dem 11. Juli, fanden sich zahlreiche Interessierte, darunter auch Bürgermeister Luis Forcher, einige Mitglieder des Gemeinderates und Markus Breitenberger vom Bezirksservice Burggrafenamt, am unteren Ende des Taufengassls ein. Dort erklärte Johannes Ortner, Experte für Flurnamen in Südtirol, zunächst die sprachliche Herkunft verschiedener Partschinser Gassennamen und die Bedeutung der Gassen als „Adern der Kommunikation“, also als Orte, wo man sich traf. Der Verein für Heimatpflege verteilte eine Broschüre über die Partschinser Gassen und Wege und anschließend startete ein Rundgang durch den Hauptort.
Die teilnehmenden Vereine trugen mit ihren Beiträgen in einzelnen Gassen zur Gestaltung der Rundwanderung bei. Nach Einlagen der Jugendmusikkapelle JuPa und der Volksbühne Partschins, erzählten Renata Schweitzer von den Chronisten und die Fremdenführerin Claudia Gilli Anekdoten über ehemalige Gassenbewohner. Im Raindlgassl versetzte der Tourismusverein Partschins die Spaziergänger durch ein Hörspiel in die Werkstatt des Schreibmaschinenerfinders Peter Mitterhofer zurück. Am Ende des Hörspiels gaben dessen Tastenanschläge auf einer Schreibmaschine den Takt für den Peter Mitterhofer Jubiläumsmarsch an, der 2022 zum 200. Geburtstag des berühmten Partschinsers komponiert worden war.
Im Höllgassl lauerten die Höllntuifl den Spaziergängern auf und erschreckten sie. Der Begriff „Höll“ wurde früher verwendet, um ein verborgenes oder nicht einsehbares Gelände zu bezeichnen. Dies konnte auch eine Gasse oder ein Hohlweg sein, die den Menschen deshalb nicht immer ganz geheuer waren und oft mit einem mulmigen Gefühl durchgangen wurden.
Zum Abschluss des Rundganges traf man sich im Garten des Ansitzes Gaudententurm.
Für das kommende Jahr ist eine Fortführung des Projekts vorgesehen. Dann werden auch die Gasslen und Gåssn in den Ortsteilen von Partschins bei Veranstaltungen berücksich-tigt.

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