Administrator

Administrator

Montag, 04 August 2025 13:42

„Wandelkonzert” in Latsch

Latsch - Im Rahmen des 33. Orgelfestivals fand am 18. Juli in Latsch ein „Wandelkonzert“ statt. Erstaunlich viele Menschen waren der Einladung der internationalen Orgelakademie Vinschgau-Meran gefolgt. Die drei Organisten Fabio Rigali, Lukas Punter und Marian Polin wandelten von einer Kirche zur anderen und begeisterten auf drei verschiedenen Instrumenten die Konzertbesucher. Fabio Rigali, der neben seiner Tätigkeit als Organist auch Tasteninstrumente baut, spielte in der St. Nikolaus Kirche in Latsch am Clavichord, welches er selbst gebaut hat. Lukas Punter spielte in der Spitalkirche an der Jäger-Orgel von 1741 und Marian Polin in der Bichlkirche am Cembalo.
Das „Orgel-Kunst Festival“ ist aus der „Orgelakademie Schloss Goldrain“ entstanden, die der Latscher Dietrich Oberdörfer (gest. 2021) im Jahre 1990 gegründet hatte. Nach Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Schloss Goldrain erfolgte eine Neuorientierung, weg von den Meisterkursen und hin zu einer Konzertreihe. Seit letztem Jahr arbeitet der Verein „Orgel-Kunst Festival“ unter Obfrau Sibylle Pichler eng mit „musica viva Vinschgau“ zusammen. Heuer neu dazugekommen sind Kooperationen mit Festival „Horizonte Landeck“, Tiroler Landemuseum Ferdinandeum, Festa baraocca Val Müstair und die Gemeinde Stilfs.
Ziel des Vereins „Orgel-Kunst Festival Vinschgau Meran“ ist es, nicht nur die Orgelmusik einem interessierten Publikum näher zu bringen, sondern auch kunsthistorisch bedeutende Orte den Menschen zugänglich zu machen. Dazu zählen zweifelsohne auch die St. Nikolauskirche, die Spitalkirche und die Bichlkirche in Latsch. Dietrich Oberdörfer hätte seine Freude gehabt, so viele Menschen in den Kirchen seines Heimatdorfes erleben zu dürfen. (pt)

Montag, 04 August 2025 13:41

Scharfe Sensen - Handmähen

Prad - Am Samstag, 19. Juli, trafen sich die besten Mäher und Mäherinnen in Prad am Stilfserjoch, um am Landesentscheid im Handmähen teilzunehmen, insgesamt 100 Felder wurden mit Geschick abgemäht. Auch in diesem Jahr wurde die Veranstaltung gemeinsam von der Südtiroler Bauernjugend und von der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund ausgetragen. Während es bei den Senioren vor allem um die Gaudi und das traditionelle Aussehen ging, stand bei der SBJ die CUP-Wertung und somit die Plätze zur Europameisterschaft im Handmähen im Mittelpunkt.
Aus ganz Südtirol trudelten die besten Mäher und Mäherinnen ein und mähten ein Feld nach dem anderen nieder. Neben einer scharfen Sense waren auch viel Ausdauer und Muskelkraft gefragt. Beim Mähen kommt es jedoch nicht nur auf die Schnelligkeit und Kraft an. Nachdem die Teilnehmer das Feld abgemäht haben, wurde von den sechs Schiedsrichtern noch die Sauberkeit der Mahd bewertet. Denn die Bewertungszeit ergibt sich aus der gestoppten Mähzeit sowie der Sauberkeit der Mahd, die mittels eines Schlüssels in einen Zeitzuschlag umgerechnet wird.

Die diesjährigen Sieger
Bei den Damen siegte Maria Burchia aus Enneberg (1:38,74) vor Katja Mittelberger aus Vöran (2:05,30) und Petra Unterholzner aus Hafling (3:02,95). Bei den Männern hat Jonas Alber aus Vöran (3:59,58) das Feld am schnellsten abgemäht. Auf Platz zwei folgte ihm Klaus Lanziner aus Kastelruth (4:02,77) und Platz drei holte sich Georg Spiess aus Sarntal (4:06, 07). Bei den Junioren konnte sich Andreas Burchia aus Enneberg (5:23,46) den Sieg holen. Platz zwei belegte Manuel Pedevilla ebenfalls aus Enneberg (5:50,26).
Landesmeisterin darf sich Maria Burchia aus Enneberg nennen, Landesmeister ist Jonas Alber aus Vöran. Landesmeisterin und Landesmeister werden die jeweils Ersten in den Kategorien Frauen und Männer, die unter 35 Jahre alt sind. Beim Staffel Mähen traten insgesamt fünf Gruppen zu je drei Teilnehmern gegeneinander an. Das beste Team bildeten Jan Agreiter und Gabriel Comploi und Maria Burchia die als Frau das Team abrundete. In diesem Jahr trauten sich insgesamt 37 Gaudi-Mäher an die Sensen. Bei diesem wird nicht der oder die Schnellste prämiert, sondern derjenige, der sich am nächsten zum Mittelwert mähte, dies gelang in diesem Jahr Franz Kaufmann.

Auch Senioren zeigen „Schneid“
In der Kategorie „Senioren“, die die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund austrug, ging es ebenfalls darum, die Geheimzeit – den aus den Einzelergebnissen errechneten Mittelwert – so genau wie möglich zu erreichen.
Dieser Aufgabe stellten sich in Prad am Stilfserjoch 10 Teilnehmerinnen und 33 Teilnehmer über 60 Jahre. Routiniert und professionell gingen die insgesamt 43 Mäher an den Start und mähten die für den Wettbewerb vorgesehenen Felder in der Größe von 12 Quadratmetern ab. Die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Landesausschusses der Seniorenvereinigung, staunte dabei nicht schlecht, wie gekonnt die Senioren ihre Sensen schwangen.

Mähkönigin und Mähkönig der Senioren
Bei den Frauen holte sich schließlich Filomena Profanter Fischnaller aus Villnöß den Sieg. Mit ihrer Zeit von 2:21,24 war sie an die Geheimzeit der Frauen (2:31,38) am nächsten herangekommen. Bei den Männern siegte Anton Wallnöfer aus Lichtenberg/Prad. Mit seiner Zeit von 1:39,38 hatte er die Geheimzeit der Männer (1:39,65) am nächsten erreicht. Den zweiten Platz errangen Greti Lun Oberrauch vom Ritten und Josef Ritsch aus Villnöß. Den dritten Platz sicherten sich Veronika Gander Kofler aus Matsch und Hans Lantschner aus Karneid.
In einer weiteren Kategorie wurden auch die Tagesschnellsten prämiert. Dies waren Katharina Gruber Niederwanger aus Rain in Taufers mit einer Zeit von 1:35,17 und Ernst Kaserer vom Trumsberg, der in 42 Sekunden und 20 Hundertstel das Feld abgemäht hatte.
Ausgezeichnet wurden auch die Tagesältesten: Als solche gingen Filomena Fischnaller Profanter aus Villnöß, Jahrgang 1934, und Johann Grasser aus Eyrs, Jahrgang 1938, an den Start.
Nicht zuletzt wurde auch der Titel „die/der Traditionellste“ vergeben, und zwar an den Teilnehmenden, der besonders „urig“ zum Mähen erschienen war. Die Jury zeichnete dafür Gottfried Grattonava aus St. Andrä aus, der in traditioneller Mäherinnenkleidung am Wettbewerb teilnahm.

Montag, 04 August 2025 13:40

Verbot für Banner in Prad

Pressemitteilung - Die große Verkehrsbelastung entlang der Straßen im Vinschgau hat die Umweltschutzgruppe veranlasst, mehrere Initiativen umzusetzen. So wurden Banner zum Thema Fahrgemeinschaften in verschiedenen Gemeinden aufgehängt. Parallel dazu wurde auch eine Online-Umfrage zum Mobilitätsverhalten der Pendler und eine Informationskampagne zu Pendlerparkplätzen durchgeführt. Diese Aktivitäten wurden bei einer Sitzung der Bezirksgemeinschaft Vinschgau den Bürgermeistern vorgestellt.
Nachdem die Verkehrsbelastung ganz besonders auf der Stilfser Joch Straße im Nationalpark hoch ist, wollte die Umweltschutzgruppe Vinschgau anlässlich der 200-Jahr-Feier mit 2 Bannern in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch auf das Thema hinweisen. Bereits am 6. Mai wurde beim Bürgermeister von Prad um entsprechende Genehmigung schriftlich angesucht. Nachdem jedoch innerhalb der vorgesehenen Frist von 30 Tagen keine Antwort eintraf, wurde nochmals nachgefragt. Eine Woche danach wurde uns Folgendes mitgeteilt:
„Gleichzeitig bitten wir um Verständnis dafür, dass wir Ihrem Vorschlag zur Anbringung von Bannern im Ortsgebiet nicht zustimmen können. Wir möchten einen Wildwuchs an Plakaten und Bannern vermeiden um ein geordnetes Ortsbild zu gewährleisten.“
Nicht nachvollziehbar ist für uns, warum die Gemeinde Prad am Stilfserjoch erst nach über 1,5 Monaten auf ein schriftliches Ansuchen antwortet und dies erst nach einer 2. Nachfrage. Auch die Begründung zur angeblichen „Gewährleistung eines geordneten Ortsbildes“ erscheint fadenscheinig, denn für touristische und sportliche Events können Banner und Plakate in großer Anzahl und über längere Zeiträume aufgehängt werden. Es ist schade, dass die Prader Gemeindeverwaltung hier mit zweierlei Maß misst und unsere Sensibilisierungskampagne zur Verkehrsberuhigung an der Stilfser Joch Straße verhindert. Die Reduzierung der Verkehrsbelastungen ist von allgemeinem Interesse und wird von der Öffentlichkeit stark gewünscht. Es wäre zielführend, wenn auch der Prader Bürgermeister sich ein Beispiel an den Kollegen aus dem Dolomitengebiet nehmen und sich gemeinsam mit den Akteuren tatkräftig für die Lösung der Verkehrsprobleme einsetzen würde. Offensichtlich macht sich der Prader Bürgermeister größere Sorgen um das geordnete Ortsbild als um die Verkehrsbelastung der Bürger im Dorf.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

Schlanders/Vinschgau - Während ihres Staatspraktikums beim Psychologischen Dienst in Schlanders, das sie kürzlich im Rahmen der Staatsprüfung für Psychologie PPV absolvierte, erfuhr Elisabeth von Scarpatetti von der privaten Forschung des Psychologen Albin Steck zum Thema Hochsensibilität. Das Thema weckte auch ihr Interesse. Sie ging der Frage nach, was Hochsensibilität bedeutet und verfasste dazu einen Bericht. Hier ein kurzer Auszug:
Laut wissenschaftlichen Studien soll Hochsensibilität 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung betreffen. Hochsensible Menschen nehmen Reize schneller wahr als andere. Sie nehmen subtile Nuancen in ihrer Umgebung wahr. Sie haben ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, ein gutes Gespür für Umwelt, Natur und nachhaltiges Handeln. Sie sind einfallsreich und fantasievoll, wollen aber nicht im Mittelpunkt stehen und lassen anderen den Vortritt. Ihre Batterien laden sie meist im Alleinsein wieder auf. Wenn sie unter Druck stehen, können hochsensible Menschen auch äußerst unsensibel wirken. Das heißt, viele Reize bewirken, dass sie stark gereizt sind. Deshalb kann der Alltag eine Herausforderung sein. Denn sie müssen lernen, ihre Umgebung so weit als möglich reizarm zu gestalten. Dabei besteht die Gefahr der „Lebensvermeidung“. Das bedeutet sie ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück, um starke Außenreize zu vermeiden und das damit verbundene Unwohlsein zu umgehen. Stark aufgefangene Reize können auf Dauer zu Angst, Stress, Burnout und Depression führen. Mit dem Thema Hochsensibilität beschäftigten sich bereits Forschungen (Elain N. Aron, Karl Freiherr von Reichenbach Eduard Schweingruber, Wolfgang Klages).
Im Zusammenhang mit von Scarpatettis Arbeit erinnerte Albin Steck an das Potential der Selbsthilfe. Während seiner Laufbahn als Psychologe hatte Steck in diesem Bereich einiges auf den Wege gebracht. Er hat beispielsweise Gruppen zu den Themen „Selektiver Mutismus“ und „Teilleistungsstörungen“ fachlich begleitet. Und er sieht die Möglichkeit zur Gründung einer Selbsthilfegruppe im Vinschgau auch zum Thema Hochsensibilität. (mds)

 

Infos:
Dienststelle für Selbsthilfegruppen Bozen, 0471 1888110,
selbsthilfe@dsg.bz.it

Die Verbindung von „Gegen das Vergessen“ mit perspektivischem Denken erfordert ein bewusstes Engagement für die Vergangenheit und die Bereitschaft, verschiedene Blickwinkel zu akzeptieren. Indem wir die Vergangenheit aktiv bewahren und gleichzeitig offen für unterschiedliche Perspektiven sind, können wir ein tieferes Verständnis für unsere Welt entwickeln und die Lehren der Geschichte in die Zukunft tragen. In diesem Sinne werden im Laufe des Jahres anlässlich des Gedenkens an die Seestauung vor 75 Jahren mehrere Veranstaltungen unter dem Motto „Erinnerung und Perspektiven“ organisiert. Der Bildungsausschuss Graun koordiniert die Initiativen, während die Gemeindeverwaltung die Vorhaben unterstützt und finanziert. Als Partner konnten der Sportfischerverein Oberland, das Museum Vinschger Oberland, der Schulsprengel Graun, der s28 kultur1 seestauung graunAdrelanina Kitesurf Club Reschensee und die Ferienregion Reschensee gewonnen werden. Nach der feierlichen St. Anna-Prozession am 27. Juli – genau an diesem Tag im Jahr 1950 wurde mit der Sprengung der Pfarrkirche durch die Montecatini begonnen, wobei auch der Turm im Sprengprogramm enthalten war – wird einem mutigen Mann gedacht, der dies zu verhindern wusste. Mit einem Festakt, einer Broschüre und einem Gedenkstein wurde in Anwesenheit seiner Verwandten dem Retter des Alt-Grauner Kirchturms ein „Gesicht und ein Name“ gegeben und damit ein Stück der Geschichte rund um die Seestauung neu geschrieben.

Von Ludwig Fabi

 

Die Rettungsaktion des Grauner Kirchturms
Am 26. Juli 1949 feierte man in Graun den letzten St.-Anna-Kirchtag. Die Grauner verabschiedeten sich mit einer großen Prozession durch das Dorf und über die Anger von ihrem Dorf. Die Probestauung an der Staumauer war schon voll im Gange. Im Frühjahr 1950 wurden die Schleusen definitiv geschlossen und Anfangs Juni 1950 in Unter-Graun schon die ersten Häuser gesprengt.
Am 9. Juni 1950 wurde in der Pfarrkirche die letzte hl. Messe abgehalten und danach das „Allerheiligste“ in die höher gelegene St.-Anna-Kapelle gebracht. Am 14. Juli 1950 bitten der Bürgermeister Alois Noggler und der Pfarrer Alfred Rieper das Denkmalamt in Trient, sich dafür zu verwenden, dass der Kirchturm in Besitz der Grauner Pfarrei nicht abgerissen werde. Am Sonntag, den 16. Juli 1950 verschickte der Soprintendente Arch. Guiotto in Trient ein Eil-Schreiben an die Montecatini in Bozen und an den Baustellenleiter Geom. Gardumi in Graun, in welchem er klarstellte, dass der Turm von Graun aus dem 14. Jahrhundert – wegen seines Alters und seiner künstlerischen Merkmale - unter Denkmalschutz stehe und dass man im Einvernehmen mit der Bevölkerung diesen Turm erhalten wolle, zumal vom starken Mauerwerk keine Gefahr für Personen oder das neue Stauwerk ausgehe und darüber hinaus die Gesellschaft durch den Erhalt des Turms sogar Kosten sparen könne. Er wies darauf hin, dass ohne Genehmigung des Denkmalamtes nichts unternommen werden dürfe und ersuchte daher die Gesellschaft, unverzüglich Anweisungen an die eigenen Mitarbeiter zu erteilen, den Turm intakt zu belassen.

 

 

Dem Retter des Turms einen Namen geben
Am 20. Juli 1950 intervenierte die Konzernspitze der Montecatini direkt im Ministerium in Rom und verwies im Antwortschreiben an den Soprintendente Arch. Guiotto, dass die Kraftwerkskonzession und das von der Gesellschaft unterschriebene Auflagenheft („disciplinare“) die völlige Unterwassersetzung des Dorfes Graun und somit auch des Kirchturms vorsehe. Man nehme zur Kenntnis, dass der Turm in der Liste der denkmalgeschützten Gebäude beim Ministerium enthalten sei, aber es stehe außer Frage, dass er in kürzester Zeit – im Spiel von Stauung und Entleerung durch die 40 bis 80 cm dicke Eisbildung im Winter und die „Gefrist“ im Inneren des Turms – einstürzen würde. Der Soprintendente Arch. Guiotto gibt dem Drängen der Montecatini nicht nach – s28 kultur2 seestauung graunim Gegenteil: Er bestätigt vollinhaltlich seine im Juli übermittelten Ratschläge und Bewertungen an den Minister, auch anhand einiger aktueller Fotografien. Die Montecatini wolle den Abriss (mit ungenügend begründeten Sicherheitsbedenken), während die Bevölkerung den Turm hauptsächlich aus emotionalen Gründen erhalten möchte. Das Denkmalamt sei der Meinung, dass der Erhalt des denkmalgeschützten Baus in bestem Erhaltungszustand – auch wenn er zu einem Drittel im Wasser stehe – einem unverzüglichen Abbruch vorzuziehen sei, zumal die Präsenz des Bauwerks als letztes Zeugnis des Dorfes Graun dem Stauwerk keinen Schaden zufüge. Kultur und Schulminister Guido Gonella (in der Regierung De Gasperi) hat sich den Ratschlägen und den Argumenten des obersten Denkmalschützers in Trient voll angeschlossen und die Sache „ausgesessen“. Das Wasser stieg im August weiter und der Turm war vorerst gerettet. Mit Schreiben vom 17. Februar 1951 erkundigte sich der Minister Guido Gonella persönlich beim Denkmalamt in Trient, wie es um den Erhalt des Kirchturms von Alt-Graun stehe. Der Soprintendente Arch. Guiotto konnte berichten, dass sich die Montecatini nach der direkten Intervention beim Ministerium in Rom am 19. August des Vorjahres nicht mehr gemeldet habe. Es sei anzunehmen, dass die Gesellschaft als Eigentümerin der großen Kraftwerksanlage mittlerweile eingesehen habe, dass der Erhalt des teilweise unter Wasser gesetzten Turms definitiv dem Stauseebetrieb keine Nachteile bringe – auch nicht der Schifffahrt auf dem See.

Quellen und Fotos aus der Publikation: „Der Turm von Alt-Graun“ – Autoren: Florian Eller, Valentin Paulmichl, Albrecht Plangger, Ludwig Schöpf

Nach knapp zweieinhalb Jahren ist für mich die Zeit gekommen, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Seit März 2023 durfte ich die Jugendtreffs in Laas, Eyrs und Tschengls begleiten – eine spannende, und sehr bereichernde Zeit.
Ich durfte viel lernen, mir viele Geschichten anhören und mit großartigen Menschen lachen, diskutieren und gemeinsam wachsen. Jetzt zieht es mich weiter – mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Mit viel Vertrauen und Zuversicht darf ich meinen Platz an jemanden übergeben, der selbst mit Herzblut bei der Sache ist: Ab August 2025 übernimmt der liebe Andi meine Stelle – und ich freue mich sehr, dass die Treffs bei ihm in so guten Händen sind.
Ein ganz besonderes Danke gilt euch, den Jugendlichen: für euer Vertrauen, eure Offenheit, eure Ideen – und dafür, dass ihr diese Zeit so besonders gemacht habt. Die gemeinsamen Momente mit euch werde ich nie vergessen.
Alles Gute – und bis ganz bald! Es wearts mr fahln.

Vivien

 

Ab Juli beginnt für mich, Andreas, ein neuer Abschnitt als Jugendarbeiter in den Jugendtreffs der Gemeinde Laas. Meine Erfahrungen aus der mobilen Jugendarbeit reichen von spontanen Begegnungen auf der Straße bis hin zu gezielten Projekten, die jungen Menschen dort erreichen, wo sie sich aufhalten.
Nun freue ich mich darauf mit den Jugendlichen einen Raum zu gestalten, in dem sie sich begegnen, wohlfühlen und entfalten können. Jugendarbeit lebt vom Vertrauen, vom Zuhören und davon, junge Menschen ernst zu nehmen. Genau das möchte ich auch in meiner neuen Rolle weiterleben – offen, präsent, partizipativ und immer mit einem offenen Ohr für eure Anliegen.

Andreas

 

 

„Obr i hon des it toun…“. „Des sein sichr di ondrn gwesn“. „Des isch it meine Schuld“.
In unserem Jugendtreff-Alltag begegnen uns solche Aussagen sehr häufig. Egal, ob irgendwo Müll liegt, der niemandem gehört, etwas kaputtgeht oder eine Diskussion zwischen den Jugendlichen im Streit endet.
Immer, egal ob im beruflichen oder privaten Kontext, geraten wir in Situationen in denen Emotionen aufkommen, die wir mal besser und eben an Scheiß-Tagen mal schlechter kontrollieren können. Ich glaube das ist menschlich. Und egal ob im Kindes-, Jugend-, oder Erwachsenenalter gilt es zu lernen mit eben solchen Situationen und Emotionen umzugehen.
Ja, natürlich können wir immer wem anderen die Schuld geben, wir können uns auch nicht die Mühe machen, was vom Boden aufzuheben, weil wir es ja nicht fallen lassen haben; oftmals sind die Folgen für dieses Verhalten aber dann anstrengender, als das Eingestehen eines Fehlers oder das gutgemeinte „i konns schun schnell fir ihr vrraumen“. Zuzugeben an etwas Schuld zu haben und dafür die Konsequenzen zu tragen – nein, lieber ist mir wenn alle die Konsequenz dafür ausbaden müssen, als der/die Puhmann/frau zu sein.
Verantwortung für sich und andere zu übernehmen ist nicht mehr modern und schwierig geworden. Zum einen, weil ich nichts davon habe, außer für etwas gerade stehen zu müssen und zum anderen, weil ich Schwäche zeige; ich gebe einen Fehler zu und verliere dadurch möglicherweise die Kontrolle, bin nicht mehr der/die, für den/die mich alle gehalten haben oder werde genau zu dem, wofür mich eh schon alle halten. Das ist nicht cool.
Probleme, die wir nur im Jugendtreff oder –zentrum haben oder doch eher ein Problem unserer heutigen Zeit und Gesellschaft?

Montag, 04 August 2025 13:31

Kinder - Kultur - Kreativität

Mals - Kulturelle und kreative Angebote zu schaffen ist das Ziel der Kreativkollektivs a.réa. Akzente haben dabei im ersten Arbeitsjahr ein internationaler Lyrikwettbewerb, die Gruselabende zu Halloween, ein Lyrik-Adventskalender, das Weihnachts-Wandertheater sowie das Bunkertheater in Tartsch und die beliebten Pub-Quiz-Abende gesetzt.
Durch die Verschmelzung des VKE mit dem Kreativkollektiv a.réa entstand a-réa kids, das die Sommerangebote für Kinder weiterführt und u.a. Bastelnachmittage, Zirkuswochen, Tanz- und Turnwochen, die Hitt-Hop-Woche auf der Pforzheimer Hütte, das Kinderfest „Kunterbunt“, die Sommer-Dorf-Rallye und die Kinderbetreuung während einiger langer Freitage und beim Kirchtag in Mals organisiert.
Besonders erfreulich ist die neu entstandene a-réa kids Gruppe in Laatsch, die auf Initiative einiger Mütter gegründet wurde und bereits aktiv mit verschiedenen Angeboten gestartet ist.
Gerne können sich Interessierte aus Mals und den Fraktionen an uns wenden, wenn sie ähnliche Initiativen mit a’rea kids starten möchten oder in einer a‘rea kids Gruppe mitarbeiten möchten.

Kontakt:
327 695 1857 oder 340 1450753
E-Mail: area.kids.vinschgau@gmail.com
wordpress.a-rea.it/schreib-uns

Montag, 04 August 2025 13:28

Nachgedacht

von Don Mario Pinggera - In den Medien wurde es zwar erwähnt, aber wahrscheinlich nicht ausreichend: Das sprichwörtliche Kabinettstückchen der Ukrainer. Am russischen Radar vorbei wurde eine Antonov An-124 von Kiew zum Flughafen Leipzig – Halle geflogen! Der Erstflug dieses Typs war am 24. Dezember 1982. Mit einer Startmasse von über 400 (!) Tonnen war es einst das grösste Flugzeug der Welt. Damit die Dimensionen auch benannt sind: Länge 69,10m, Spannweite 73,30m, Höhe 20,78m. Der Frachtraum ist so riesig, dass etliche Fahrzeuge oder Flugzeugteile darin verstaut werden können. Ab März 2021 sollte die Wartung dieses Riesenfliegers in Kiew beginnen, bis im Februar 2022 der Krieg begann. Wohl klammheimlich an einem verborgenen Ort, wurde das Flugzeug seither grundlegend revidiert. Diese Revision war im Juni 2025 abgeschlossen. Am 11. Juli wurde ein mutiger und kühner Plan, von welchem rein gar nichts nach aussen drang, in die Tat umgesetzt: Im Tiefflug (um vom Radar unsichtbar zu bleiben) wurde von wahren Profipiloten das Riesenflugzeug über Polen nach Leipzig geflogen und in Leipzig von zwei grossen Feuerwehrfahrzeugen mit einer beidseitigen Wassertaufe empfangen. Alle haben dicht gehalten: die Ukainer, die Polen und schliesslich die Deutschen. Für den russischen Geheimdienst aber auch für die russische Regierung eine Blamage ersten Ranges: wie gerne hätten sie wohl diesen Flieger vom Himmel geschossen! Im ganzen dramatischen und furchtbaren Ukraine – Krieg ist dies jetzt einmal ein Ereignis eines wunderbaren Triumphes. Und zwar ohne Tote und Verletzte. Ein Ereignis, das nicht wenigen ein breites Grinsen der Genugtuung ins Gesicht steigen lässt. Ohnehin ist der Krieg Russland gegen die Ukraine gut mit Goliath gegen David zu vergleichen. Übermacht geht nicht selten mit Arroganz und damit mit Dummheit einher. Abgesehen von diesem wirklich gelungenen und bemerkenswerten Coup der Ukrainer ist unsere Welt in Schieflage, nicht nur in der Ukraine. Der 2018 verstorbene geniale Wissenschaftler Stephen Hawking hat eine eindringliche Warnung ausgesprochen: Die Menschheit ist zum Untergang verurteilt, nicht zuletzt weil in Kürze die Künstliche Intelligenz ohnehin alles besser machen kann, als der Mensch. Mit einer Ausnahme: KI ist nicht fähig zur Empathie! Und erst diese macht uns zu Menschen. Oder eben nicht.

Franz-Tumler-Literaturpreis – Laas - Seit 2009 wird der Franz Tumler Literaturpreis in Laas von privaten Sponsoren unterstützt. Sie bilden gemeinsam mit den öffentlichen Geldgebern die notwendigen finanziellen Mittel, damit der mittlerweile etablierte Literaturpreis für deutschsprachige Erstlingsromane durchgeführt werden kann. Knapp fünfzig junge, aber auch etablierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben seitdem gemeinsam mit einer ausgewählten Fachjury für qualitativ hochwertige Literaturhöhepunkte in Laas gesorgt. Die Sponsorbeiträge der Raiffeisenkasse Laas, des Raiffeisenverbands Südtirol sowie der Lasa Marmo GmbH tragen maßgeblich dazu bei, den Preis jährlich zu vergeben und die Veranstaltung zu einem kulturellen Highlight in der Region zu machen. Dadurch wird das ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgruppe rund um den Bildungsausschuss Laas gestärkt. Das Sponsoring durch Raiffeisen und Lasa Marmo ist somit zu einem wichtigen Motor für die literarische Szene über Laas hinaus geworden und setzt ein Zeichen für die nachhaltige Förderung kultureller Vielfalt vor Ort. (lu)


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260