„Obr i hon des it toun…“. „Des sein sichr di ondrn gwesn“. „Des isch it meine Schuld“.
In unserem Jugendtreff-Alltag begegnen uns solche Aussagen sehr häufig. Egal, ob irgendwo Müll liegt, der niemandem gehört, etwas kaputtgeht oder eine Diskussion zwischen den Jugendlichen im Streit endet.
Immer, egal ob im beruflichen oder privaten Kontext, geraten wir in Situationen in denen Emotionen aufkommen, die wir mal besser und eben an Scheiß-Tagen mal schlechter kontrollieren können. Ich glaube das ist menschlich. Und egal ob im Kindes-, Jugend-, oder Erwachsenenalter gilt es zu lernen mit eben solchen Situationen und Emotionen umzugehen.
Ja, natürlich können wir immer wem anderen die Schuld geben, wir können uns auch nicht die Mühe machen, was vom Boden aufzuheben, weil wir es ja nicht fallen lassen haben; oftmals sind die Folgen für dieses Verhalten aber dann anstrengender, als das Eingestehen eines Fehlers oder das gutgemeinte „i konns schun schnell fir ihr vrraumen“. Zuzugeben an etwas Schuld zu haben und dafür die Konsequenzen zu tragen – nein, lieber ist mir wenn alle die Konsequenz dafür ausbaden müssen, als der/die Puhmann/frau zu sein.
Verantwortung für sich und andere zu übernehmen ist nicht mehr modern und schwierig geworden. Zum einen, weil ich nichts davon habe, außer für etwas gerade stehen zu müssen und zum anderen, weil ich Schwäche zeige; ich gebe einen Fehler zu und verliere dadurch möglicherweise die Kontrolle, bin nicht mehr der/die, für den/die mich alle gehalten haben oder werde genau zu dem, wofür mich eh schon alle halten. Das ist nicht cool.
Probleme, die wir nur im Jugendtreff oder –zentrum haben oder doch eher ein Problem unserer heutigen Zeit und Gesellschaft?