„Wir nehmen Abschied von Bürgermeister Franz Heinisch. Ein von seinen Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen, sowie von der Partei, vor allem aber von der Gemeindebevölkerung angesehener, beliebter und geschätzter Verantwortungsträger. Er wird fehlen!“, unterstreicht Parteiobmann, Dieter Steger. „Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und den Hinterbliebenen“
Den Weg in die Gemeindepolitik fand Franz Heinisch 2010 als er für den Gemeinderat kandidiert und bis 2020 das Amt des Vize-Bürgermeister bekleidete. 2020 schließlich wurde er von den Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Stilfs zum Bürgermeister gewählt.
„Ein Amt, welches er mit großer Freude, Einsatz und Engagement ausübte. An unser letztes Zusammentreffen erinnere ich mich genau: In Vorbereitung auf die Gemeinderatswahlen trafen wir uns in Stilfs – wie immer, war Franz ein geselliger und umgänglicher Zeitgenosse und so werden wir ihn in eherner Erinnerung behalten“, unterstreicht Dieter Steger.
Jährlicher Austausch zwischen Mobilitätslandesrat und den Vertretern des Vereins - Große Projekte wie die Elektrifizierung der Vinschgerbahn, die Riggertalschleife und der Virgltunnel im Zentrum
BOZEN (LPA). Die Bahn ist und bleibt eine Priorität für die Abteilung Mobilität und Infrastrukturen der Südtiroler Landesverwaltung: Das ist beim jüngsten Treffen zwischen Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider und den "Freunden der Eisenbahn" unterstrichen worden. Thematisch ging es um die neuesten Projekte, etwa die Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Riggertalschleife oder den Virgltunnel in Bozen.
"In keine andere Infrastruktur wird derzeit so viel investiert wie in die Schiene“ sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Das beweise, dass die Eisenbahn des Rückgrad des öffentlichen Personenverkehrs und die zentrale Infrastruktur zur Verwirklichung der Ziele des Landesplans für die nachhaltige Mobilität und Logistik sei.
Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn, die Riggertalschleife und der Virgltunnel – zu all diesen aktuellen Projekten gab der Landesrat beim Treffen Informationen über den Projektstand, den Fortgang der Arbeiten und allfällige Schwierigkeiten. „Wenn auch die Arbeiten Einschränkungen verursachen, so ist dies zu verkraften, denn wir wissen, dass diese Investitionen in die Verbesserung der Schiene gehen und das gesamte System sicherer und besser machen“ unterstrich Walter Weis, der Präsident der Freunde der Eisenbahn.
Besonders erfreut zeigten sich die Vertreter des Vereins über den Tag der offenen Tür im Rahmen des Jubiläums „20 Jahre Vinschger Bahn“ und die Möglichkeit, die neuen Südtirol-Züge erstmals hautnah zu erleben. "Die neuen Züge sind deutlich länger als die aktuellen Dieselzüge, die im Vinschgau verkehren. Zudem bieten sie hohen Komfort und die Mitnahme von Fahrrädern wird erleichtert“, sagt dazu Landesrat Alfreider.
Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Meran und Bozen war ebenso Thema des Austauschs. Es sei positiv, dass dieses Großprojekt unter Einbindung der Bevölkerung umgesetzt werden soll, erklärten die Vertreter und Vertreterinnen des Vereins "Freunde der Eisenbahn“. Sie sprachen sich für eine rasche Fertigstellung der Trassenplanung aus.
gm/pir
Vertragsabschluss des Verhandlungszeitraums 2022 bis 2024 für das Lehrpersonal vorgestellt: Einmalzahlung und rückwirkende Gehaltsanpassung an die Inflation noch 2025, Lohnerhöhungen ab 2026
BOZEN (LPA). Am 8. Juli hat die Landesregierung den Vertrag zur Unterschrift freigegeben: Dieser sieht eine zweite Una-Tantum-Zahlung im Jahr 2025 in Höhe von 1745 Euro zur Berücksichtigung der Inflation auch für die Lehrpersonen der Landesschulen vor, ebenso wie die kostenlose Bereitstellung des neuen Jahresabonnements Fix 365 für den öffentlichen Nahverkehr und die Erhöhung des ergänzenden Gesundheitsfonds SaniPro um eine Million Euro pro Jahr. Ein entsprechender Vertrag für die Lehrkräfte der Grund-, Mittel- und Oberschulen war bereits vor einer Woche unterzeichnet worden (LPA hat berichtet). Landeshauptmann Arno Kompatscher, Personallandesrätin Magdalena Amhofund Bildungslandesrat Philipp Achammer haben beide Verträge am 8. Juli in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung vorgestellt (siehe dazu eigene Pressemitteilung).
Der Landeshauptmann ging dabei auf die Bedeutung des Bildungsbereichs ein: "Wir wissen um die Wichtigkeit der Schule und den großen Einsatz, den die steigende Komplexität in den Klassenräumen den Lehrpersonen abverlangt. Deshalb sieht das Regierungsprogramm auch gezielte Investitionen in diesen Bereich vor, die nun vor der Umsetzung stehen", betonte Landeshauptmann Kompatscher. Er untermauerte seine Aussage mit Zahlen: Die Ausgaben im Bildungsbereich haben bereits im Zeitraum zwischen 2016 und 2024 konstant zugenommen. Im selben Zeitraum sind die Ausgaben des Landes für die Gehälter des Schulpersonals von 586,5 Millionen auf 763,5 Millionen Euro angestiegen, und jetzt werden weitere Mittel, insbesondere auch für Lohnerhöhungen, bereitgestellt.
Personallandesrätin Magdalena Amhof und Bildungslandesrat Achammer verwiesen auf die anstehenden Schritte zur Aufwertung des Lehrberufs. "Derzeit laufen die Verhandlungen zur strukturellen Gehaltsanpassung an die Inflation. Für die Lehrpersonen haben wir 380 Euro monatlich pro Kopf für 13 Monatsgehälter berechnet und mit dem Nachtragshaushalt bereitgestellt. Die entsprechenden Erhöhungen werden rückwirkend ab 1. Januar 2025 ausbezahlt", erläuterte Landesrätin Amhof. Die Auszahlung soll noch vor Jahresende erfolgen; über die genauen Kriterien zur Aufteilung der Geldmittel beraten derzeit die Schulgewerkschaften.
Bildungslandesrat Philipp Achammer informierte über die nächsten geplanten Schritte: "Wir planen, noch in diesem Jahr die Zulagen für die Begleitung von Schülerinnen und Schülern sowie weitere Zulagen deutlich zu erhöhen. Im Haushalt für 2026 werden wir die notwendigen finanziellen Mittel für eine substantielle Lohnerhöhung des Lehrpersonals vorsehen. Diese soll bereits ab 1. Jänner 2026 wirksam werden."
red/mac
Zusätzliche Gelder für Durchführungspläne – Kompatscher: „Weniger Boden verbrauchen, am besten gar keinen mehr“
BOZEN (LPA). Die Landesregierung hat am 8. Juli eine Zusatzvereinbarung zur Gemeindenfinanzierung 2025 genehmigt. Damit stellt das Land finanzielle Mittel bereit, um die Gemeinden bei der Ausarbeitung von Durchführungspläne zu unterstützen. Landeshauptmann Arno Kompatscher wurde beauftragt, die Vereinbarung zu unterzeichnen.
Mit Durchführungsplänen wollen die Gemeinden dafür sorgen, dass der vorhandene Raum – sowohl öffentlicher als auch privater – effizient, sinnvoll und hochwertig genutzt und gestaltet wird. Gleichzeitig wird über diese Pläne geregelt, wie die Baurechte gerecht verteilt werden.
„Das Land kann die Gemeinden bei der Ausarbeitung der Durchführungpläne finanziell unterstützen, vor allem dann, wenn diese dazu beitragen, die Ziele des Klimaplans zu erreichen“, erklärt Landeshauptmann Kompatscher. Laut diesem Plan soll der Nettoverbrauch an neuem Boden bis 2030 halbiert und bis 2040 vollständig gestoppt werden. „Da die Erstellung der Durchführungspläne mit Kosten verbunden ist, wollen wir die Gemeinden durch gezielte Förderungen dazu ermutigen, sich stärker an der konkreten Planung zu beteiligen“, betont Kompatscher.
Das Amt für Landschafts- und Gemeindeplanung hat die Voraussetzungen für eine Förderung festgelegt. Gefördert werden können Durchführungpläne für unbebaute Mischgebiete, wenn die Gemeinde den Plan in Auftrag gibt, dieser nach den Vorgaben des Dekrets Nr. 6/2023 ausgearbeitet und genehmigt wird und zudem ein Grünplan für das betroffene Gebiet erstellt wird. Auch bereits bebaute Gebiete – wie etwa Mischzonen, historische Ortskerne oder städtebauliche Sanierungszonen – können gefördert werden, sofern die Gemeinde entsprechende Pläne in Auftrag gibt und ein Grünplan vorhanden ist.
Nicht gefördert werden hingegen bloße Änderungen bestehender Durchführungspläne, Planungen für Flächen unter 1.000 Quadratmetern sowie Projekte, die auf bereits bestehenden städtebaulichen Verträgen beruhen.
Die Förderhöhe liegt, je nach Art des Gebiets, zwischen 5.000 und 55.000 Euro. Für unbebaute Mischzonen können Beiträge zwischen 5.000 und 22.500 Euro gewährt werden, während bebaute Gebiete mit Beträgen zwischen 7.500 und 55.000 Euro unterstützt werden können.
Das Amt für Gemeindenfinanzierung arbeitete die Rahmenbedingungen für die Antragstellung aus. Für das Jahr 2025 müssen die Anträge bis spätestens 30. September eingereicht werden, in den Folgejahren jeweils bis zum 30. Juni. Den Gemeinden wird die Möglichkeit eingeräumt, die Angaben im Rahmen einer Selbsterklärung zu machen, wobei stichprobenartige Kontrollen vorgesehen sind. Die Auszahlung der Beiträge erfolgt über die Abteilung für örtliche Körperschaften. Für das Haushaltsjahr 2025 stehen dafür insgesamt 1,99 Millionen Euro zur Verfügung, ebenso für die Haushaltsjahre 2026 und 2027.
mdg/pio
Am Samstag werden rund 4000 Läuferinnen und Läufer zur 25. Auflage des Reschenseelaufs erwartet Unter dem Sternenhimmel ist die Olympionikin Hrochová (CZE) wieder im Rennen mit Giomi, Schuster und weiteren Top-Athleten Bei den Herren strebt Wedel (GER) seinen fünften Sieg im Vinschgau an Auch Landeshauptmann Kompatscher ist ebenfalls am Start und ein reichhaltiges Programm für Groß und Klein |
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Die 25. Ausgabe des Reschenseelaufs ist mehr denn je bereit, ein sportliches Kapitel in ihrer langen und erfolgreichen Geschichte zu schreiben: Für das stimmungsvolle Nachtrennen am Samstag, 12. Juli, haben sich bereits über 3800 Läuferinnen und Läufer aus mehr als 25 Nationen angemeldet. Die Online-Anmeldung ist geschlossen, doch am Freitag und Samstag gibt es noch die Gelegenheit, sich eine der letzten Startnummern zu sichern. Insgesamt werden rund 4000 Laufbegeisterte am Ufer des Reschensees erwartet. Der Start des Hauptrennens erfolgt um 21.30 Uhr, ein besonderer Moment wenn sich der Vorhang von der beleuchteten Galerie von Curon herabsenkt und das Rennen beginnt. Tausende Hobbyläuferinnen und -läufer werden Seite an Seite mit einer wahren „Galaxie“ an Spitzenathletinnen und -athleten auf die Strecke gehen. Besonders im Fokus steht die zweifache Olympiateilnehmerin Tereza Hrochová. Die tschechische Marathonmeisterin und zweifache Olympionikin Tereza Hrochová will sich nach ihren Siegen 2023 und 2024 den historischen dritten Triumph beim Reschenseelauf sichern. Ebenfalls mit dabei auf den 15,1 Kilometern rund um den See sind zahlreiche frühere Siegerinnen und bekannte Namen wie Rosy Pattis, Francesca Zanusso, Maja Luder-Gautschi, Sarah Giomi, Bernadette Schuster und Mara Ghidini. Auch die Kalterer Triathletin Lena Göller sowie die treuen Reschenseelauf-Starterinnen Nina Gaiser, Liselotte Staudacher und Marion Vigelius werden an den Start gehen. Bei den Herren ist ein besonders spannendes Rennen zu erwarten: Altmeister Hermann Achmüller trifft auf den Fleimstaler Peter Lanziner, den Bozner Khalid Jbari und den Favoriten der diesjährigen Ausgabe, Konstantin Wedel. Der Deutsche, bereits vierfacher Sieger am Reschensee und bestens vertraut mit der Strecke rund um den versunkenen Kirchturm von Graun, wird erneut auf den Messinesen Antonino Lollo treffen, der im Vorjahr direkt hinter Wedel den zweiten Platz belegte. Mitten im Strom der Läuferinnen und Läufer, die den Kurs zwischen zwei Reihen aus Fackeln und Laternen bewältigen, wird auch der Landeshauptmann der Autonomen Provinz Bozen, Arno Kompatscher mitlaufen. Ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Reschenseelaufs als Südtiroler Veranstaltung, die längst zu einem Symbol für die Region geworden ist und auf die auch die lokale Bevölkerung mit Stolz blickt. Mehr als 25 Nationen sind, beim 25. Reschenseelauf am Start vertreten, darunter zahlreiche europäische Länder wie Österreich, Belgien, Kroatien, Frankreich, Deutschland, die Niederlande, Polen, Portugal, das Vereinigte Königreich, Tschechien, Rumänien, die Slowakei, die Schweiz und Ungarn. Doch auch aus entfernteren und exotischeren Ländern wie Argentinien, Kanada, China, Kuba, Mexiko und den USA reisen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Reschensee. Auch das Rahmenprogramm zum 25-jährigen Jubiläum des Reschenseelaufs wird großen Anklang finden: Der beliebte Bauernmarkt mit Expo-Bereich direkt am Seeufer im Zielgelände lockt zahlreiche Besucher an, ebenso wie der traditionelle Apfellauf für Kinder. Beim Nachwuchslauf, der kindgerechten Variante des Reschenseelaufs, haben sich bereits über 300 Mädchen und Buben einen Startplatz gesichert. Sie werden auf unterschiedlich langen Strecken ohne Wertung gegeneinander antreten, ganz im Zeichen der Freude an der Bewegung. Das Organisationskomitee rund um Gerald Burger arbeitet mit Hochdruck an den letzten Details, um eine unvergessliche Jubiläumsausgabe des Reschenseelaufs auf die Beine zu stellen. Das Veranstaltungsgelände wird bereits am Freitagnachmittag mit Expo, Markt, Startnummernausgabe (von 15 bis 19 Uhr) und Festbetrieb eröffnet. Am Samstag geht die große Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Reschenseelaufs weiter, mit Musik, stimmungsvoller Atmosphäre, einem spektakulären Feuerwerk und der Liveband Plug&Play aus Meran bis tief in die Nacht hinein. |
Südtirolgas und Selgas GmbH gehen in Rekurs gegen das Dekret des Landeshauptmannes Nr. 6-2025 zur Gebäudeeffizienz: Es geht um satte 20% der Treibhausgasemissionen Südtirols und unsere Energieautonomie!
Für das Bündnis Climate Action South Tyrol ist das Voranstellen von Eigeninteressen skandalös und die Verzögerung der nötigen Wärmewende verantwortungslos und kurzsichtig.
Südtirol hat viele Nachteile durch den Erdgasimport
Südtirolgas und Selgas suggerieren, dass es eine Zukunft für fossile Energie gäbe und behaupten, dieser Rekurs sei im Sinne der „wirtschaftlichen und sozialen Nachhaltigkeit“. Das Gegenteil ist der Fall. Ab 2027 wird der Emissionshandel auch Gebäude betreffen – wer dann noch mit Gas heizt, muss mit jährlich steigenden Kosten rechnen. Als Südtiroler*innen wären wir besser beraten, Energieautonomie anzustreben, anstatt Erdgas zu importieren. Die soziale Gerechtigkeit als Deckmantel zu missbrauchen, um das eigene Geschäft und die Profitmaximierung zu schützen, ist Heuchelei.
Die moralischen Argumente sind spätestens seit dem russischen Angriffskrieg bekannt: Fossile Energieträger befeuern und finanzieren Kriege weltweit.
Auch wirtschaftlich ist das fatal: Durch den notwendigen Import fossiler Energieträger, sind wir sensibel vom Weltmarkt und damit von globalen Ereignissen abhängig, die den Gaspreis schnell in die Höhe treiben können. Das alles trifft nicht nur Haushalte, sondern auch die Wirtschaft.
Soziale Gerechtigkeit als Deckmantel für das schmutzige Geschäft
Die Verbrennung von fossilen Energien ist hauptverantwortlich für den Klimawandel, der bereits jetzt enormes menschliches Leid und Schäden in Milliardenhöhe für Steuerzahler*innen verursacht. Südtirol und der Mittelmeerraum sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Auch bei uns ist anzunehmen, dass es ohne Klimakrise weniger Hitzetote gäbe. Greifbarer gestalten sich Unglücke wie das der Marmolada im Jahr 2022, bei dem 11 Menschen starben.
Wir stecken mitten in der Klimakrise – jedes Zehntelgrad verschärft die Belastung für Gesundheit und Wirtschaft. Maßnahmen gegen die Klimakrise können für Haushalte Kosten aufwerfen und dagegen muss der Landtag und die Regierung vorgehen. Daher verlangt Climate Action gemeinsam mit Partnerorganisationen aus dem sozialen Sektor ein sozial gerechtes Klimagesetz, um zu garantieren, dass sich alle Klimaschutz leisten können. Die fossilfreundliche Verzögerungspolitik von Südtirol Gas und Selgas verschärft soziale Ungleichheit statt sie zu lindern. Sie wirken damit gegen das öffentliche Interesse, obwohl die öffentliche Hand ihr Träger ist.
Die öffentlichen Hand muss aus der Fossil-Industrie aussteigen
Verquickungen der fossilen Industrie mit öffentlichen Körperschaften stellen weltweit ein riesiges Problem dar und leider auch in Südtirol. 112 der 116 Gemeinden Südtirols halten eine Beteiligung an der Selfin GmbH. Diese wiederum hält die Mehrheit (51%) an Südtirol Gas und zudem 18,37% von Selgas. Die 112 Gemeinden verdienen daher direkt an fossiler Energie. Viele Gemeindeverwaltungen wussten laut unseren Gesprächen nichts vom Rekurs. Die Verantwortung liegt daher bei Südtirolgas, Selgas und Selfin. Zudem konnten wir in den Gesprächen herausfinden, dass die finanziellen Vorteile durch die Beteiligung meist nur einen geringen Bruchteil des Haushaltes darstellen. Wir rufen die Gemeinden auf, jetzt aus dem Geschäft mit fossilen Energieträgern auszusteigen.
Wärmewende jetzt!
Das Dekret ist verbesserungswürdig – aber kein Grund für eine Klage. Es braucht Dialog statt Blockade. Die Klage verzögert die Umsetzung der Wärmewende und die Zeit läuft uns längst davon! Es ist unlängst klar, dass das 1,5 Grad Ziel nicht mehr erreichbar ist und damit das international festgelegte Abkommen gebrochen ist. Die letzten Emissionsmessungen im Jahr 2022 zeigen deutlich, dass Südtirols Emissionen weiter anwachsen. Die Daten für das Jahr 2024 werden wir erst nächstes Jahr erhalten. Aber bereits jetzt ist klar, dass wir leider annehmen müssen, dass die Emissionen auch jetzt noch anwachsen. Dafür verantwortlich ist neben dem Verkehr vor allem die fossile Wärmeerzeugung. Ohne Wärmewende kein Klimaland Südtirol – kein Schutz für Klima und kommende Generationen. Wir brauchen ein reifes Dekret oder ein entsprechendes Gesetz und insbesondere einen umfassenden Wärmeplan.
Die Gemeinden haben jetzt die Wahl: fossile Vergangenheit – oder klimafitte Zukunft. Lasst uns gemeinsam an unser aller Zukunft arbeiten.
Am vergangenen Wochenende erreichten die Feierlichkeiten rund um die Stilfserjochstraße ihren Höhepunkt. Am Freitag wurde der neue Film „Faszination Stilfserjochstraße“ vom bekannten Prader Regisseur Hans Hofer vorgestellt, am Samstag wurde mit Oldtimern der Pass erklommen und am Sonntag schließlich am Joch gefeiert, wo der Regen den Feiernden einen Strich durch die Rechnung machte. Der Vinschgerwind war bei den Feierlichkeiten dabei und hat Eindrücke und Aussagen gesammelt.
von Bruno Telser
Die Prader haben es bereits am 25. Mai 2025 mit einem grandiosen Umzug historischer Figuren, Fahrzeuge und Szenendarstellungen ordentlich krachen lassen. Die 200 Jahre Stilfserjochtraße wollen gebührend gefeiert werden. Der Vinschgerwind hat das Jahr 2025 mit der Titelgeschichte Nr. 1 mit dem Jubiläum „200 Jahre Stilfserjochstraße“ eröffnet, im „Sommerwind 2025“ mit „Die Königin feiert Jubiläum“ nachgelegt und am Wochenende vom Freitag, den 4. bis Sonntag, den 6. Juli war die Bühne frei für gekonnt inszenierte Feierlichkeiten, die vom OK-Team rund um den Präsidenten der Stilfserjoch GmbH Roland Brenner organisiert worden sind.
Der Prader Regisseur Hans Hofer dreht zurzeit in Bozen den „Südtirolkrimi“, am Freitag wurde sein neuer Film im Aquaprad vorgestellt. Hans Hofer dazu:
„Im Film „Faszination Stilfserjochstraße“ wollten wir auf die Entstehungsgeschichte der Jochstraße blicken und auch die Dörfer Stilfs und Prad am Stilfserjoch unter die Lupe nehmen. Als Prader bin ich ja quasi mit der Jochstraße vor der Tür aufgewachsen - als mir mein Vater dann erzählt hat, dass heuer 200 Jahre Jubiläum ansteht - musste ich mir eingestehen, dass ich so richtig viel über das Stilfserjoch gar nicht weiß. Mit diesem Film wollen wir die Leute mitnehmen auf eine Reise durch unsere Geschichte. Unzählige Protagonistinnen erzählen über die Straße oder das Leben an der Straße - 48 Kehren Joch.“
Stefan Gander, Schwiegersohn der Skilegende Gustav Thöni, der freilich bei den Feierlichkeiten am Sonntag nicht fehlen durfte, hat im Rahmen der Feierlichkeiten das Oldtimertreffen am Freitag gemeinsam mit Rennfahrerlegende Hans Stuck organisiert und die Festschrift „Die Himmelstürmerin“ verfasst. Die Grafik der Festschrift soll die verschiedenen Facetten des Stilfser Jochs durch variable Farbreflexionen zum Ausdruck bringen. Am Samstag wurde ein historisches Rennen auf den höchsten Alpenpass inszeniert. Am Samstagabend fand auf der Fassade des Hotel Bella Vista Trafoi eine einmalige Lichtprojektion zur 200- jährigen, zum 150- jährigen Jubiläum des Hotels und zur Automobilgeschichte am Stilfser Joch statt. Bedrückt ist Gander, weil die Feier am Joch mehr oder weniger ins Wasser gefallen ist und weil im Rahmen des Oldtimertreffens Protestmanifeste entlang der Straße angebracht wurden. An einem gewöhnlichen Sommermontag können locker ein bis zweitausend motorisierte Fahrzeuge das Joch passieren, bei der Veranstaltung am Freitag wurde die Straße jedoch gesperrt und es fuhren lediglich 150 Fahrzeuge an diesem Tag übers Joch, so Gander.
Am Sonntag war der Vinschgerwind am Stilfserjoch präsent und fing die Stimmen der Politprominenz in Wort und Bild ein. Die Statements haben wir in einem Video kurz und bündig zusammengefasst . Das Video ist abrufbar unter: https://youtu.be/Oy-_o91cd5Y
Der „Bündner Chor“ stimmte zum Auftakt der Feierlichkeiten am Sonntag unter anderem die Europahymne (Ode an die Freude) an. Bezeichnend für das Joch, das genau im Dreiländer- und Dreispracheneck liegt. Einst Österreich, Italien und die Schweiz. Heute die Regionen Trentino-Südtirol, Graubünden und die Lombardei. Der Vinschgerwind bringt die wesentlichen Aussagen der Politprominenz:
LH Arno Kompatscher (3. v.r.) – „Low Emission Zone“, Verkehr regulieren, Straßenverkehrsordnung anpassen, Passstraße nachhaltiger gestalten – „Wir, Trentino-Südtirol, die Lombardei und Graubünden, wollen die Passstraße selbst verwalten”: Der Landeshauptmann gratulierte und forderte von Rom Kompetenzen für die Verwaltung und Regulierung der Passstraßen.
Markus Caduff (1. v.r.) Regierungspräsident Graubünden: Deutsch, Italienisch und rätoromanisch - verschieden und doch vereint - und das soll auch in Zukunft so bleiben. Das Joch als Verbindung unserer Kulturen und Regionen. „Wir könnten Forderungen an Bern stellen, das werden wir aber nicht machen“.
Massimo Sertori (5. v.r.), Regionalassessor Lombardei „Man sieht den Stolz der teilnehmenden Personen in ihren Augen.“ Der „Stelvio“ ist ein Teil der gemeinsamen Geschichte. Es gibt noch viel zu erzählen über das Joch. Ich teile die Forderungen des Landeshauptmannes nach Rom. Und: „dieses Unding will ich abgerissen sehen“ sagte er auf den großen Strommasten der Terna hinter dem Festgelände zeigend. „Mit Ehrgeiz lassen sich ambitionierte Ziele erreichen“.
Davide Menegola (7. v.l.), Präsident Region Lombardei „Unsere Gemeinsamkeit ist das antike Rätien, das schon bestand, bevor die heutigen Kulturen entstanden, lange bevor die heute bestehenden Grenzen gezogen wurden. „Unsere drei Sprachen valorisieren, den Tourismus vereint in Maßen vorantreiben und gemeinsam ein Stück Zukunft gestalten.“
Senator Luigi Spagnolli (2. v.r.) Einst als Heerstraße konzipiert, und trotz eines verheerenden Krieges waren die Soldaten doch die, die sie in den vergangenen 200 Jahren am wenigsten nutzten. Das zeigt uns: „auch militärisch gedachte Konstruktionen können Orte der Begegnung werden für Völker aus der ganzen Welt“, so Senator Spagnolli.
LR Daniel Alfreider (6. v.l.) grüßte und gratulierte auf ladinisch; „für uns ist es ganz wichtig, dass wir Maßnahmen setzen können. Dass wir auf den Pässen eingreifen können, was heute noch nicht möglich ist wegen der Straßenverkehrsordnung.“ Das Joch könnte Pilotprojekt für eigenständige Straßenverwaltung der Passstraßen werden. Er bedankte sich bei den Ordnungskräften, die für die Sicherheit sorgen und der Raserei Einhalt gebieten.
LR Christian Bianchi (5. v.l.) „Das ist ein Ort der Emotionen, man braucht nur an die sportlichen Ereignisse wie den Giro denken”, aber wir Bürgermeister „müssen uns vor allem um das Naturerbe dieser Region kümmern und es erhalten. Wir haben das Joch von unseren Vorfahren geerbt und die Aufgabe dieses Erbe weiterzubringen. Dieser Ort ist mit großen Emotionen verbunden, für uns alle.“
Silvia Cavazzi (3. v.l.) BMin Bormio: „Die Berge stellen uns oft auf eine harte Probe, so wie heute, wir hatten im Veltlin in der vergangenen zwei Wochen einige Probleme“ und meinte damit die Folgen der Starken Niederschläge der letzten Tage. Sie gedachte den Menschen des Val di Sotto. „Lo Stelvio è nato per unire e la parola Zusammen caratterizza il nostro spirito e la nostra gioia oggi. Danke an alle!”
Franz Heinisch (4. v.l.) BM Stilfs wünscht sich, dass das Stilfserjoch erneuert wird: „dass wir ein bisschen etwas bauen“, denn in den letzten Jahren hat sich hier oben nicht viel getan und er meint damit, die sich nicht mehr im allzu schönen Zustand befindlichen diversen Gebäude am Joch, von welchen die meisten renovierungsbedürftig sind.
Gabriella Binkert Becchetti (2.v.l.), Gemeindepräsidentin Müstair, welche von Moderatorin Karin Gschnitzer auf rätoromanisch begrüßt wurde und die Einheit in Vielfalt ansprach, bedankte sich bei der Moderatorin und verwies ebenso auf die Gemeinsamkeiten der Sprachen und Kulturen die das Joch miteinander teilen.
Rafael Alber (1.v.l.) BM Prad: „Ein besonderes Fest auch für die Gemeinde Prad, wir sind das einzige Dorf wo das Joch auch im Namen ist und es hat nicht nur deshalb große Bedeutung für uns. Schön heute hier zu sein, auch wenn das Wetter nicht mitspielt, wir feiern trotzdem!“ Eine Kritik bzw. einen Apell wollte er trotz aller Feierlichkeit anbringen. „Bei uns geht die Straße mitten durch das Dorf: Bitte respektiert die Anwohner und die Natur, wenn das gemacht wird, ist bei uns jeder herzlich Willkommen.“
Laas - Mit Manuela Schöpf, die bei der vergangenen Ratssitzung am 2. Juli als neue Gemeindesekretärin von Laas als solche offiziell willkommen geheißen worden ist, kommt neuer Schwung in die Ratsstube, in die Bücher und in die Personalführung der Gemeinde Laas. Sichtbar nach außen wurde dies vor allem mit dem Einbau in diverse Kapitel von mehr als 8 Millionen Euro, die laut Abschlussrechnung frei zur Verfügung gestanden haben. Es hat also einen regelrechten Geldstau gegeben in der Gemeinde Laas, das Geld konnte nicht ausgegeben werden. Mit der 4. Haushaltsänderung waren letzthin 742.000 auf die einzelnen Kapitel aufzuteilen und von den ursprünglichen 8 Millionen blieben wenige 100.000 Euro übrig, die zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden können. „Mit der neuen Sekretärin läuft’s“, sagte denn auch die BMin Verena Tröger vor den großteils neuen Ausschussmitgliedern und Gemeinderät:innen. Die Sachen würden so im Hause abgearbeitet.
In der Tagesordnung vorgezogen wurde der Beschluss für den Neubau der Etschbrücke am Badlplatz. Der Ingenieur Michael Hofer von Pohl&Partner erläuterte detailliert das Vorhaben, das, so die Planung und der Wunsch von Oktober 2025 bis März 2026 verwirklicht werden soll. Die Absprachen mit dem zuständigen Landesrat und den Ämtern in Bozen und auch mit der für den Vinschgerzug zuständigen STA hätten grünes Licht ergeben. Die Kosten werden mit insgesamt 2,8 Millionen Euro angegeben. Davon könne man mit einem Beitrag von rund 150.000 Euro von Seiten der Wildbach für die Hebevorrichtung rechnen. Die Brücke kommt nämlich ohne Hebevorrichtung nicht aus. Die Vorschriften besagen, dass die Unterkante der Brücke von einem 200-Jahr-Wasser 1,5 Meter entfernt sein muss, ob Sanierung oder Neubau. Das gelingt bei der Etschbrücke am Badlplatz nur mit einer Hebung von 1,35 Meter. Eine vergleichbare Hebebrücke befindet sich in Schluderns neben dem Vintschger Museum. Mit zwei Enthaltungen und 145 Ja-Stimmen wurde der Neubau der Brücke mit dem vorgeschlagenen Kosten befürwortet.
Mit einer Bauleitplanänderung wurde unter anderem auch ein 5-Meter-Streifen, der von der Gemeinde von Heinz Fuchs vom Pronto abgekauft wurde, so eingetragen, dass Zufahrt und Parkplätze bei der kommenden Feuerwehrhalle in Eyrs besser gestaltet werden können. Einen großen Teil der Tagesordnung machten dann die Bestückungen diverser Kommissionen aus. (eb)
Prad - Vom Glockentürmchen beim alten Gasthof Goldener Adler, in der so genannten Schmelz, am Ortsausgang von Prad in Richtung Stilfs, wurde offenbar die Antoniusglocke entwendet. Die Glocke, Baujahr 1824 und gefertigt vom damaligen Glockengießer Pruneri in Grosio (Veltlin), wurde früher an Pfingsten geläutet, wenn die von Prad kommenden Pilger in Richtung Trafoi aufbrachen. Auf der Glocke mit der Inschrift “OPUS GEORGII PRUNERI” ist der heilige Antonius mit Kind abgebildet. Nichts Näheres weiß man und bittet deshalb um Hinweise, sollte jemand den Diebstahl bemerkt haben. (uno)
Vom Wind gefunden - Der Ausdruck „Scheißtag“ ist heute eine vulgäre und umgangssprachliche Bezeichnung für einen schlechten und unerfreulichen Tag. An einem Scheißtag gibt es Stress mit dem Chef, der Freundin oder Freunden. Es passieren schlechte Dinge, wie z.B. Verletzungen, ein Blechschaden, ein platter Reifen oder man wird von der Polizei angehalten. Wer einen Scheißtag erlebt, will einfach nur dass dieser vorbei geht. Früher, vor der Zeit von Maschinen und Motorisierung, arbeiteten auf den Bauernhöfen neben der Familie des Bauern häufig Knechte und Mägde. Da ein jeder Mensch mal müssen muss, verdrückten sich auch diese Angestellten regelmäßig hinter die Büsche. Dies wurde als Privatvergnügen angesehen und die entgangene Arbeitszeit musste nachgeholt werden. Während es heute Kaffee- und Zigarettenpausen gibt, gab es früher nicht einmal Toilettenpausen. Ein Scheißtag war demnach ein Arbeitstag, den ein Knecht oder eine Magd ableisten mussten, für den der Dienstherr aber keinen Lohn zahlte. Ein bis drei unbezahlte Arbeitstage mussten für die Verrichtung des Stuhlgangs während der vereinbarten Anstellung ausgeglichen werden. Die Scheißtage wurden nach Ablauf des Dienstvertrages, meist um Lichtmess am 2. Februar, oder am Ende eines jeden Jahres am 29. oder 30. Dezember geleistet. Diese Praxis wurde zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert in Österreich und Süddeutschland durchgeführt. Vielleicht sollte so mancher Raucher daran denken, wenn er heute eine Zigarettenpause macht. hzg)