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Das Grenzdorf Taufers i. M. zählt 958 Einwohner. Die Gemeinde besteht aus dem Hauptort auf 1.250 Metern, den Weilern Rifair und Puntweil sowie den Höfen Tella. Im Hauptort befinden sich Gemeindeamt, Kindergarten, Schule, Arztambulatorium, ein Geschäft, Gast- und Handwerksbetriebe sowie eine Speditition- und Zollstation.

Text & Fotos: Magdalena Dietl Sapelza

Während die Menschen in Taufers i. M. einst fast ausschließlich von der Landwirtschaft und dem Ertrag ihrer klein strukturierten Fächen gelebt haben, finden sie heute vielfältige Arbeitsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst, in den Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben. Zu den renommiertesten Handwerksbetrieben in Taufers i. M. zählen zum Beispiel die Traditionsbetriebe Tischlerei Fliri Dielen, die Tischlerei Schgör, Elektro Malloth, die Spedition Mayr an der Grenze. Taufers i. M. ist ein lebendiger Ort mit einem regen Vereinsleben. Und die Gemeindeverwalter sind stets bemüht ideale Rahmenbedingungen zu schaffen, dass junge s42 taufers2Menschen den Schritt in die Selbständigkeit wagen und Unternehmen im Ort gründen können. Ein Hindernis für neue Initiativen stellt die Nähe zur Schweiz dar, die Arbeitskräfte mit höheren Löhnen anlockt. Auch der gegenüber dem Euro starke Schweizer Franken lässt die Lohntüten anschwellen. Die wiedergewählte Bürgermeisterin von Taufers i. M. Roselinde Gunsch Koch sieht das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits profitieren die Menschen von ihrem Arbeitsplatz in der Schweiz. Andererseits wird es vor Ort immer schwieriger Arbeitskräfte zu finden. In diesem Zusammenhang spielt auch der demographische Wandel durch den Geburtenrückgang eine Rolle. Es stehen immer weniger junge Menschen bereit, die pensionierten Arbeitskräfte ersetzen. Das gilt nicht nur für die grenznahen Gemeinden im Vinschgau sondern ist ein allgemeines Problem. Landauf landein macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar.

Schritte über die Grenze
Taufers hat durch die Nähe zur Schweiz viele Grenzpendler. Derzeit pendeln an die 130 Bewohner in die nahe Schweiz. Ein lukrativerer Arbeitgeber - und das nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Taufers i. M. - ist beispielsweise die Firma LICO in Müstair, gegründet und geführt von den Brüdern Lingg aus Schluderns beziehungsweise Mals. Fast die gesamte Belegschaft besteht aus Grenzpendlerinnen und Grenzpendlern aus dem Vinschgau.
Die Schweiz zieht zwar Kräfte ab, bietet im Gegenzug Tauferer Betrieben auch gute Aufträge und gute Absatzmärkte. Dazu kommt, dass Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Schweizer Münstertal gerne Einkaufsmöglichkeiten in Taufers und dem nahen Vinschgau nutzen. Sie sind auch regelmäßig in Restaurants und Pizzerias zu Gast. Taufers erhält, wie auch die anderen Grenzpendler Gemeinden, jährlich einen Steuerausgleich zugesprochen, das vom Staat Italien an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau überwiesen und an die Grenzpendler Gemeinden weitergegeben wird. Das Geld fließt in Investitionen. Im Jahr 2022 konnten insgesamt 1.831.000 Euro an die Grenzpendlergemeinden verteilt werden. Das Geld wird für Infrastruktur- und Bauprojekte verwendet. Einem neuen Abkommen zwischen Italien und der Schweiz zufolge, könnte sich künftig allerdings einiges ändern.
An der Grenze befinden sich neben dem Speditionsgebäude der Fima Mayr Verwaltungsgebäude für die Grenz- und Finanzpolizei und für das Zollamt. Diese Einrichtungen dienen dem Grenz-und Warenverkehr zwischen Italien und der Schweiz, die gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. Die Personenkontrollen werden recht rigoros gehandhabt. Doch es ist nicht zu übersehen, dass die Schweiz ein Nicht-EU-Land ist und Kontrollen jederzeit möglich sind.

Die Bewohnerinnen und Bewohner in Taufers i. M. und jene im gesamten Münstertal auf Schweizer Seite können die grenzüberschreitende und gut funktionierende Busverbindung über die Grenze nutzen. Die Linienbusse fahren im Stundentakt vom Bahnhof Mals aus bis nach Zernez und IMG 1348umgekehrt.
In die Schlagzeilen kommt die Gemeinde Taufers regelmäßig bei Wahlen als Schlusslicht bei der Wahlbeteiligung, obwohl die in Taufers wohnhaften Wählerinnen und Wähler fleißig an die Urne gehen. Das ist der Bürgermeisterin ein Dorn im Auge, und sie ist immer wieder bemüht, den Grund für die niedrige Wahlbeteiligung zu erklären: Taufers i. M. führt im Vergleich zu anderen Gemeinden eine lange A.I.R.E Liste. Das heißt, die Liste der im Ausland (größtenteils in der Schweiz) lebenden Wahlberechtigten ist sehr lang. Viele von denen haben den Bezug zum Ort verloren und verzichten auf eine Wahl.
Im A.I.R.E Register der Gemeinde Taufers i. M. scheinen 404 Personen auf. Das ist knapp die Hälfte der in Taufers ansässigen Bewohnerinnen und Bewohner, davon befinden sich 164 Frauen in Nicht-EU-Staaten und 39 in EU-Staaten. Bei den Männern sind es 159 Personen in Nicht-EU Staaten und 42 in EU-Staaten.

Geschichte des Ortes
Die Spuren des Ortes führen zum Anfang des 9. Jahrhunderts zurück. Im Reichenauer Verbrüderungsbuch findet sich der Vermerk „Nomina Fratrum de Monasterio qui vocatur Tuberis“. Tuberis“ nennt sich auch das ****S Hotel, einst „Gasthof Lamm“, in der Mitte des Ortes - wohl eine Hommage an die geschichtsträchtige Vergangenheit des Ortes. Auch die St. Johannkirche am Dorfeingang hat ihre Ursprünge im 9. Jahrhundert. Der Weiler Rifair (rätoromanisch Ravera) ist unterteilt in zwei Teile: Unterrifair (Rifair) und Oberrifair (Schlossoir). Der Weiler Puntweil liegt nahe der Staatsgrenze zur Schweiz. Tella ist eine Höfegruppe, die auf der Sonnenseite über dem Talboden liegt. Dazu zählen der Baustadelhof (1370 m), der Schlosshof (1509 m), der Bachhof (1558 m), der Gandhof (1671 m) und der Egghof (1723 m). Der Sommhof, (1802 m) und der Kasparethof (1534 m) sind durch Brände zerstört worden. Die Bevölkerung von Taufers i. M. stand jahrhundertelang unter dem Einfluss des Bistums Chur und war katholisch geprägt. Acht Kirchen/Kapellen unterstreichen das: St. Johann (9. Jh.), St Blasius Pfarrkirche des Ortes (12. Jh), St. Valentin Rifair (13. Jh), St. Rochus Puntweil (13. Jh. gestiftet nach der Pest Pandemie, St. Nikolaus (13. Jh. - oben rechts im Bild), St Martin (14. Jh.), St. Michael (14. Jh.), St. Antonius (18. Jh.). Einst gab es Geistliche genug, die in den Kirchen und Kapellen ihre Messen zelebrierten. Heute muss sich Taufers den Pfarrer mit Schluderns, Glurns und Matsch teilen. So ändern sich die Zeiten.
IMG 1341Am Hang an der Sonnenseite stehen die aus dem Mittelalter stammenden Burgruinen „Rotund“ und „Reichenberg“. Vom Turm „Helfmirgott“, der einstigen Ruine „Reichenstein“, sind nach dem Einsturz im 19. Jahrhundert nur noch Steine übriggeblieben. Derzeit treibt der Zustand der Ruine Rotund so manchem Betrachter Sorgenfalten ins Gesicht. Turm und Mauerreste scheinen recht unstabil.
Vor dem Verfall gerettet ist die Ruine Reichenberg, die den Architekten Werner Tscholl als Gönner gefunden hat. Er hat den Turm aufwändig restauriert.
Die St. Johann-Kirche in Taufers i. M. aus dem 9. Jahrhundert mit der zweigeschossigen Vorhalle zählt zu den ältesten Gebäuden des Münstertales. Die Kirche steht in enger Verbindung mit dem Kloster St. Johann in Müstair - heute UNESCO Weltkulturerbe. Der Grundriss der Kirche folgt der Form eines griechischen Kreuzes. Später wurde die Kirche Teil eines Johanniterhospizes, in dem Wanderer und Pilger übernachten und sich stärken konnten. Denn Taufers stellte einst einen wichtigen Wegknotenpunkt dar. Handelswege führten über das Scarl Joch, über den Umbrailpass und über den Ofenpass. Bekannt ist die St. Johann Kirche für ihre romanischen Fresken im Presbyterium. Die gut erhaltene Gewölbedecke zeigt in Streifen und Feldern heilige Äbte, Ritter und Fürsten. Im Mittelpunkt trohnt Christus zwischen Maria und Johannes. In den vier Zwickeln sind Kirchenlehrer abgebildet.
Eine weitere Besonderheit der Kirche St. Johann in Taufers i. M. ist das gut erhaltene Fresco des heiligen Christophorus an der nördlichen Außenseite. Diese Darstellung stammt aus der Zeit anfangs des 13. Jahrhunders. Es handelt sich um die älteste Christopherus Darstellung Tirols. Der Weg führte einst an diesem Bildnis vorbei.

Turnauna Natur- und Kulturdenkmal in Gefahr
Der Turnauna-Schuttkegel - vom Vinschgau kommend unmittelbar nach dem Calvenwald an der Sonnenseite - ist der letzte bisher noch fast unberührte Schuttkegel des Vinschgaus. Es ist eine jahrhundertelang gepflegte Kulturlandschaft. Mit seinen durch Trockenmauern, Steinhaufen, Hecken und unterschiedlichen Feldgehölzen eingehausten Feldern gibt Turnauna dem Tal eine ganz IMG 1377besondere Note. Die kleingegliederten Felder lassen erahnen, wie hart die Bäuerinnen und Bauern von einst ihr Brot erwirtschaftet haben. Viele Tierarten wie Käfer, Falter, Hummeln, Eidechsen, Neuntöter und Kleinsäuger finden dort einen idealen Lebensraum. Es wäre ein großer Verlust, wenn die Felder auf dem Turnauna Schuttkegel durch die moderne Landwirtschaft einförmig gemacht würden.Die Gesamtfläche des Gemeindegebietes auf italienischem Staatsgebiet beträgt 4.603 Hektar. Davon werden zurzeit zirka 350 Hektar intensiv als Äcker und Wiesen genutzt. Die Gemeinde Taufers besitzt rund 42,5  Hektar Wald und Weideland jenseits der Staatsgrenze in der angrenzenden Gemeinde Müstair in der Schweiz.

 

 

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Dienstag, 08 Juli 2025 11:52

Gestaltung eines Schaugartens

Mals - In den letzten Jahren hat sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau intensiv mit dem Thema Biodiversität befasst. Gemeinsam mit der Naturgartenplanerin aus Bayern, Ingrid Völker und den LehrerInnen Gabriele Markart und Emanuel Gemassmer arbeiteten die SchülerInnen der Klasse 2B der WFO Schlanders einen ganzen Tag an der Gestaltung und Umsetzung eines Schaugartens zur Förderung der Biodiversität am Malser Dorfrand.
Ingrid Völker erklärte den SchülerInnen anschaulich und mit vielen Beispielen was ein Naturgarten ist und wie er sich von einem normalen Garten unterscheidet, warum Naturgärten für unsere Zukunft wichtig sind und was es an Maßnahmen und an heimischen Pflanzen braucht, damit wieder Biodiversität - Insekten, Schmetterlinge, Wildbienen, Echsen, Igel und verschwundene Vogelarten - in unsere Gärten und unsere Landschaft zurückkehrt und diese Tiere auch bleiben. Dann ging es ans Werk. Die SchülerInnen schleppten Steine für die Trockenmauer, füllten mit ihnen eine große Grube als optimales Winterversteck für Eidechsen, bauten aus Stangen einen Zaun für die Kletterrose, bohrten Löcher in das Totholz als zukünftiges Insektenhotel und legten Beete für heimische Küchenkräuter an: Bergbohnenkraut Olivenkraut, Salbei und Lavendel, griechischer Bergtee etc. Einige Arten wie Heidenelke, Färberkamille, Kartäusernelken, Thymian und Natternkopf werden später auf die kiesigen Wege auswandern, weil sie sich auf Bodenstörung spezialisiert haben. Spät nachmittags kehrten die SchülerInnen müde aber zufrieden nachhause. Ingrid Völker verfeinerte die Fläche noch mit einer Aussaat und schrieb abends, sie hätte schon eine Menge Eidechsen gesehen, die sich über die vielen Steintunnel freuten, die die SchülerInnen heute geschaffen hatten.
Bei entsprechender Pflege wird sich über Jahre ein ganz besonderes Kleinod entwickeln. Wenn eine Klasse einen Garten anlegen oder eine andere Idee hat, kann sie sich an die USGV wenden. Wir begleiten und betreuen gerne die SchülerInnen und stellen auch unser Wissen zur Verfügung: https//:umweltvinschgau.wpcomstaging.com

Dienstag, 08 Juli 2025 11:51

Bogenbauen bei Ötzi

archeoParc Schnalstal - Seit Sonntag, 29. Juni ist der archeoParc Schnalstal zum zweiten Mal Gastgeber einer besonderen Veranstaltung: Bogenbauer und Bogenbauerinnen aus drei europäischen Ländern treffen sich zur siebten Ausgabe des Internationalen Bogenbau-Symposiums im archeoParc. Gemeinsam arbeiten die Teilnehmenden in einer speziell dafür eingerichteten Werkstatt im Freilichtbereich des Museums an ihren Werkstücken. Dabei werden sie Erfahrungen austauschen, Techniken vergleichen und voneinander lernen. Es entstehen Bögen und Pfeile aus Holz und aus anderen Naturmaterialien, die bereits Ötzi zur Verfügung standen.
Das diesjährige Symposium steht unter dem Titel „Die Hickory Challenge“. Hickory ist eine Holzart, die zu den Walnussgewächsen zählt und die im modernen Bogenbau gerne verwendet wird. „Die Teilnehmer der Bogenbau-Symposien sind zumeist erfahrene Bogenbauer, welche ihr Wissen gerne mit anderen teilen und auch gerne mal etwas Neues dazulernen möchten.“, erzählt Gerhard Stark aus Hessen, einer der Initiatoren des Symposiums. Während die Teilnehmer zum Auftakt ihrer Konferenz am Sonntag, 29. Juni den Bogenparcours des ehemaligen archeoParc-Mitarbeiters Valentin Müller am Moarhof in Katharinaberg besucht haben, fand am heutigen Montag der Eröffnungsaperitif mit Vertretern der Gemeinde Schnals und des archeoParc-Trägervereins statt. „Schön, dass die Organisatoren bereits zum zweiten Mal unseren archeoParc als Ort für ihre Konferenz ausgewählt haben. Ich freue mich über das Engagement des Symposiums, traditionelle Techniken wie jene des Bogenbaus lebendig zu halten und Wissen darüber weiterzugeben.“, dankte Kulturreferent Otto Rainer den Organisatoren und den Teilnehmenden. Dem Dank schloss sich der archeoParc-Vereinsvorsitzende Karl Josef Rainer an, und ergänzte seine Glückwünsche für den Arbeitsaufenthalt im Schnalstal. Auch die archeoParc-Leiterin
Johanna Niederkofler freut sich auf die kommenden Konferenztage: „Die Veranstaltung passt gut in den archeoParc.“ sagt sie und fügt an, dass es an den Konferenztagen auch Publikumsveranstaltungen geben wird.

Dienstag, 08 Juli 2025 11:50

Gelebte Tradition am Innernördersberg

Innernördersberg - Gemeinschaftlich wurde das morsche Wegkreuz, das auf halbem Weg neben der Straße zum Innernördersberg stand, erneuert. Gurschler Konrad fertigte das Schindeldach, das hölzerne Kreuz und dessen Rückwand neu. Das Kruzifix brachte er zur Restauration nach Martell. Voriges Jahr wurde es an einem neuen Standort, der eine Parkmöglichkeit bietet, aufgestellt. Ebenfalls wurde eine kleine Steinmauer errichtet. Dafür wurden Steine der alten Steinmauern des „Pfarrers“ (Almviehstall) der „Klein Alm“, die oberhalb der Innernördersberger Höfe liegt, verwendet. Viele Hände von Jung und Alt, einiges an Material, der ein und andere maschinelle Einsatz haben das Drumherum gestaltet. Eine Holzbank, des Nationalpark Stilfserjoch lädt zum Verweilen ein. Die entstandenen Spesen wurden auf die Höfe des Innernördersberg aufgeteilt. Allen Mitwirkenden ein großer Dank, in besonderer Weise Gurschler Konrad. Der Dank gilt auch dem Schlanderser Dekan Hochwürden Pater Mathew Kozhuppakalam, der das Wegkreuz am Herz Jesu Sonntag, dem 29 Juni, am Vormittag feierlich einweihte. Er freute sich über die zahlreich gekommenen „Berger“. Er sagte: „Das Kreuz ist ein Zeichen dafür, dass Jesus Christus durch sein Kreuz uns alle erlöst hat.“ Danach waren alle zu einem Frühschoppen bei der „Mutt“ eingeladen. Am Nachmittag wurde dort zum Herz-Jesu-Feuern hergerichtet. Am Abend wurde das Feuer unter Aufsicht der FF Göflan entzündet und der Abend klang gemütlich aus. Dieser Tag ist jedes Jahr eine bedeutsame Zusammenkunft der Generationen am Innernördersberg. Allen ein großes „Vergelts Gott“. (chw)

Dienstag, 08 Juli 2025 11:48

Ein grandioses Freilichtmusiktheater

Karthaus/Die letzten Kartäuser - Vom 3. bis 12. Juli dieses Jahres wird im Rahmen der Festlichkeiten „Karthaus 700“ auf dem Dorfplatz von Karthaus ein außergewöhnliches musikalisches Schauspiel aufgeführt: die letzten Kartäuser. Rudi Mair, der erfahrene Theaterautor und Regisseur, hat die Klostergeschichte von Allerengelsberg von der Gründung im Jahre 1325, der Auflassung durch Kaiser Josef II im Jahre 1782 bis zum großen Dorfbrand von 1924 in eine spannende Dorf- und Talgeschichte verwandelt und zur Aufführung gebracht. Unter der Gesamtleitung von Dietmar Rainer, dem Präsidenten des Kulturvereins Schnals und in Zusammenarbeit mit der Heimatbühne und dem Kirchenchor Schnals, standen rund 60 Personen auf der Bühne und 60 Personen hinter der Bühne, um ihre eigene Dorfgeschichte und das Schicksal der Mönche, des Grafen, der Bauern, Knechte und Dirnen zu spielen. Auf dem Dorfplatz vor dem großen Kastanienbaum und der aufgebauten Eingangspforte zum Kloster wird gespielt, getanzt, gesungen und gerauft. Simon Gamper hat eine feine, aber markante Musik komponiert, die unter der Leitung von Dietmar Rainer von verschiedenen Musikern gespielt wird. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Findelkindes Anna, die von den Mönchen aufgezogen wird und als junges Mädchen sich in den Tagelöhner Hans verliebt. Es geht um das Leben im Kloster und im Dorf und als Rahmenhandlung um ein Filmteam, das im Schnalstal eine spannende Geschichte einfangen will. Es kommt zu Intrigen, Machtspielen, das Schweigen der Mönche, die Spielsucht des ehrgeizigen Priors, die Raffgier des skrupellosen Grafen und die Einflussnahme des Wiener Hofes. Es geht um Liebe, Intrigen, Doppelmoral und Verrat. Es gibt spannende Dialoge, viel Sprachwitz, ein buntes Markttreiben und große Volksauftritte mit spielenden Kindern und singenden Erwachsenen. Es ist ein generationenübergreifendes Projekt mit vielen historischen Bezügen, ein zweistündiges Schauspiel voller Spannung und tollen Licht- und Klangeffekten. (hzg)

Dienstag, 08 Juli 2025 11:47

So geht Schulende auch …

OSZ Schlanders - Mit einem Summerfeschtl in der Matscher Au beendete das OSZ Schlanders am Donnerstag, 12.06. die Unterrichtssaison, bevor am Freitag der offizielle Abschluss des Schuljahres erfolgte.
Unter dem Motto Safari fanden sich die über 500 Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen in der Matscher Au zusammen. Da spazierte dann schon der eine oder andere Löwe daher, zeigten Leoparden ihre Tupfen oder Zebras ihre Streifen. Besonders viele Safari -Teilnehmer beobachteten das Geschehen durch ihre Ferngläser und tummelten sich bei den verschiedenen Spielen und Verköstigungsständen.
Das von der Zukunfts-AG organisierte Fest fand als „No waste“-Veranstaltung statt, es sollte also so wenig Müll wie möglich produziert werden – Messer und Gabel und einen Trinkbecher brachte deshalb jeder selbst mit. Unterhaltsam und auch lustig lief der Vormittag ab – egal ob man sich am Pub-Quiz beteiligte, eine Reise nach Jerusalem unternahm oder seine Kräfte beim Seilziehen maß. Auch die mobile Jugendarbeit Vinschgau war mit einem Stand vertreten.

Dienstag, 08 Juli 2025 09:27

Bildungszug: Im Gespräch

Eine von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss

Brigitta Kuenz

Bildungsausschuss Martell

Den Bildungsausschuss Martell gibt es bereits seit über 50 Jahren und ist damit der älteste im Lande. Brigitta ist seit 1985/86 von Amtswegen (Schule) im Bildungsausschuss als Ausschussmitglied und als Vorsitzende seit 2019 tätig.

 

 

BILDUNGSARBEIT

Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Wenn ich den Begriff „Bildungsausschuss“ höre, fällt mir spontan ein: Lebenslanges Lernen, nette Menschen, neue Erfahrungen und Weiterbildung. Es ist in jeder Lebenslage wichtig, den Weit- und Weltblick zu schärfen, kritisch zu sein und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen, Gremien und Referenten zu fördern

Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Bildung war in meinem Leben schon immer sehr wichtig: Als Schülerin war ich sehr wissbegierig, als Lehrerin war mir das Lehren und das Lernen mit den Schülern und Schülerinnen ein großes Anliegen. In der Erwachsenenbildung versuche ich, einen wertvollen Beitrag für die Bevölkerung zu leisten. In Martell suchte man außerdem dringend eine Vorsitzende für den Bildungsausschuss im Jahre 2019

Was ist für dich lebenslanges Lernen?
In unserer schnelllebigen Zeit ist lebenslanges Lernen für jeden wichtig, damit man den Anschluss nicht verliert und sich nicht abgehängt fühlt. Es ist auch wichtig das Geschehen in der Welt mit kritischen Augen zu betrachten

Welches Bildungsangebot kam gut an?
Die Workshops zur Kräuterkunde und deren Verarbeitung mit Martha Stieger, verschiedene Buchvorstellungen, Vorträge zu Gesundheitsthemen, Internationale Kreistänze mit Heike Schönthaler, Frühlingsfahrten der Senioren und Seniorinnen, Martell, meine 2. Heimat sowie der Fotowettbewerb „Sehenswürdigkeiten in Martell“

 

GESELLSCHAFT

Was kann man von jüngeren Menschen lernen?
Aktiv sein und bleiben, offen für Neues sein, die neuen Medien nutzen, das Leben genießen

Was kann man von älteren Menschen lernen?
Ausdauer und Zähigkeit, Ziele konsequent verfolgen, auf Erfahrungen der älteren Generation aufbauen, Zufriedenheit

Welche Fake-News möchtest du nie mehr hören?
Fake News gibt es zuhauf in der heutigen Welt. Die Medien recherchieren öfters zu oberflächlich, um ja nicht zu kurz zu kommen. Zu vielen Themen werden in den sozialen Medien Unwahrheiten jeglichen Couleurs verbreitet. Eine unabhängige Meinungsbildung wird sehr erschwert. Generell ist es aber wichtig, Fake News zu erkennen und kritisch zu hinterfragen, um die Wahrheit zu bewahren und informierte Entscheidungen zu treffen

Was ist schlimmer – nicht schaffen oder nicht probieren?
„Probieren ist besser als nicht schaffen!

Welche Familientradition würdest du an deine Kinder weitergeben?
Gemeinsam Feste feiern

 

PRIVATES

Letzter Kinobesuch?
Oh, das ist schon lange her!

Lieblingsort in der Freizeit?
Die Südtiroler Bergwelt bei Wanderungen erkunden

Auswandern – wohin?
Nirgends! Welches Land ist schöner als unseres? Jedoch gefällt mir das Reisen, weil man immer wieder Neues erlebt, sieht und erfährt und mit interessanten Menschen in Kontakt kommt

Welche Themen regen dich auf?
Behauptungen, die nicht wahr sind, hausgemachte Theorien, Ignoranz gegenüber Problematiken, das Nicht-Hinterfragen der Dinge, Schuldzuweisungen

Letztes Mal herzhaft gelacht?
Ich lache oft, gerne und herzhaft

Wieviel Zeit am Tag gehört dir?
Ich nehme mir eine Auszeit, wenn ich sie brauche, seit ich in Pension bin

Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Heumahd in Soymais (Bergwiese), Völkerballspielen im heimischen Garten mit den Nachbarskindern, mit meiner Großmutter Preiselbeeren pflücken

Titel deiner Autobiografie?
Ich schreibe keine Autobiografie, obwohl mir manchmal in den Sinn kommt, dass man ein Buch über die positiven und interessanten Erlebnisse und Anekdoten im Berufsleben und darüber hinaus schreiben könnte

 

 

Bezirksservice Vinschgau

Die Idee dazu entstand im Bildungsausschuss, um die Schönheit des Heimattales zu erkunden und zu präsentieren. Von der Flora und Fauna über die Landwirtschaft, die Gewässer, die Landschaft bis hin zu den Kirchen, Kapellen und Sehenswürdigkeiten am Wegesrand, alles was das Martelltal auszeichnet wurde im Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 2024 von zahlreichen Hobbyfotografinnen und Hobbyfotografen fotografiert und eingereicht. Eine fachkundige Jury, bestehend aus dem Fotografen Oliver Wieser, der Fotografin Julia Lesina Debiasi sowie dem Amateurfilmer und Hobbyfotografen Leo Lanthaler, hat die drei Siegerfotos gekürt. Der 1. und 3. Preis ging an Herrn Heinz Keil aus Boetzingen (D) mit dem Siegerbild: „Zufall/Talschluss“ und „Herbstliches Farbenspiel“, der 2. Preis ging an Herrn Josef Tinkhauser aus Bozen mit dem Foto: „Solotour / Staumauer“.Die Siegerfotos sowie weitere gelungene Aufnahmen werden in culturamartell in einer kleinen Dauerausstellung den ganzen Sommer über präsentiert. (lu)

 

Bildungsausschuss Martell

Dienstag, 08 Juli 2025 09:19

Bildungszug: Lesung "Der Schaukler"

11.07.2025

19.30 Uhr

St. Veitskirche Tartsch

 

Bildungsausschuss Mals

Dienstag, 08 Juli 2025 09:17

Bildungszug: Buchvorstellung Ba sui

Freitag, 18. Juli 2025

19.00 Uhr

 

 

Bildungsausschuss Laas


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