Am Donnerstagvormittag wurde die Freiwillige Feuerwehr Plaus und Naturns zu einem Verkehrsunfall im Sägeweg alarmiert. Ein Traktor mit schwerem Anhänger war aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und im Straßenrandbereich in Schräglage geraten. Der Anhänger blockierte dabei einen Großteil der Fahrbahn, was zu einer vollständigen Sperrung führte.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde die Unfallstelle umgehend abgesichert, der Verkehr gesperrt und der Brandschutz sichergestellt. Aufgrund der heiklen Lage des Fahrzeugs und der erschwerten Bergungsbedingungen wurde die Berufsfeuerwehr Bozen zur Unterstützung angefordert.
Eine Person wurde vom Weißen Kreuz erstversorgt und zur weiteren Kontrolle ins Krankenhaus Meran gebracht.
Die technische Bergung des Traktors und Anhängers erfolgt in enger Zusammenarbeit aller beteiligten Kräfte.
Die Carabinieri übernahmen die Unfallaufnahme. Der Einsatz dauert aktuell noch an.
Beteiligte Einheiten:
Beobachtungen ausgewählter Tier- und Pflanzenarten in Südtirol können online gemeldet werden – Mitmachen kann jede und jeder Interessierte
BOZEN (LPA). Das Landesamt für Natur sammelt auch heuer wieder Beobachtungsdaten von Tier- und Pflanzenarten in Südtirol. Dies erfolgt im Rahmen eines Citizen Science-Projekts, bei dem interessierte Bürgerinnen und Bürger mit ihren eigenen Beobachtungen aktiv in die wissenschaftliche Erhebung eingebunden werden.
"Bürgerinnen und Bürger können über die Citizen Science dazu beitragen, mehr über das Vorkommen und die Verbreitung ausgewählter Arten zu erfahren", unterstreicht der Landesrat für Umwelt, Natur und Klimaschutz Peter Brunner. "Denn nur das, was man kennt, kann man auch schützen."
Gesucht werden – wie bisher – ausgewählte FFH-Arten, das sind Arten, die laut europäischer Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) europaweit bedroht, selten oder endemisch sind, und die in Südtirol beobachtet werden. Ab Mai heißt es somit die Augen offenhalten zum Beispiel nach der Gelbbauchunke oder dem sehr seltenen Großen Eichenbock-Käfer. Als Vertreter der Fauna interessieren weiters der Hirschkäfer, der Russische Bär sowie verschiedene Fledermaus- und Bilcharten. Bei den Pflanzen ist es der Frauenschuh, der möglicherweise bereits im Mai seine Blüten entwickelt. Im Sommer gilt es nach dem Gelben Enzian (2025 neu), der Schopfigen Teufelskralle und der Moretti-GlockenblumeAusschau zu halten.
Die Steckbriefe der gesuchten Arten, die ihre wichtigsten Merkmale zusammenfassen, finden sich auf den Citizen Science-Webseiten.
Wer eine oder mehrere dieser Arten in der Natur sieht, kann seine Beobachtungen dann einfach über das Online-Formular melden – auch mittels Smartphone. Die geographischen Koordinaten des Beobachtungspunktes lassen sich online über eine digitale Karte angeben. Um die Beobachtung überprüfen zu können, muss immer auch ein Foto als Beleg mitgeschickt werden.
"Die gemeldeten Beobachtungen werden dann überprüft und in der naturkundlichen Datenbank des Naturmuseums archiviert", informiert der Direktor des Landesamtes für Natur Leo Hilpold. "Sie unterstützen unsere Arbeit zum Kenntnisstand der FFH-Arten, unter anderen bei der Ausarbeitung des Natura-2000-Berichts für die Europäische Gemeinschaft." Mit dem Aufruf zur aktiven Beteiligung am Citizen Science-Projekt 2025 wolle man zugleich all jenen danken, die im Vorjahr mitgemacht haben. "Die Beobachtungen des Vorjahrs können sich sehen lassen: 93 Bürgerinnen und Bürger haben 137 Beobachtungen von zahlreichen Arten gemeldet", berichtet Hilpold.
mpi
DB, ÖBB und Trenitalia haben das neue Angebot heute in München vorgestellt - Landesrat Alfreider: "Europa wächst durch dieses Projekt weiter zusammen und die Schiene spielt dabei eine Schlüsselrolle"
BOZEN/MÜNCHEN (LPA). Am 21. Mai wurden in München gleich zwei neue Bahnverbindungen vorgestellt: Mailand – München und Rom – München. Die neuen Strecken werden ab dem 13. Dezember 2026 bedient und von Trenitalia, Deutscher Bahn (DB) und den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gemeinsam betrieben. Das Projekt Mailand und Rom direkt mit München und Berlin zu verbinden, ist eines von zehn Pilotprojekte der Europäischen Kommission zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Die beiden Verbindungen sollen schrittweise weiter ausgebaut werden, sodass die modernen Hochgeschwindigkeitszüge innerhalb 2028 Neapel mit Berlin und Mailand mit Berlin verbinden.
"Seit 2017 habe ich mich für dieses Projekt in Rom und in Brüssel eingesetzt. Zu sehen, dass wir nun auf der Zielgeraden sind, ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht. Diese neue Verbindung wird Südtirol noch besser an München und erstmals direkt mit Berlin anbinden", zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zufrieden, "Europa wächst zusammen und Südtirol profitiert davon."
Im Rahmen der Vorstellung der Kooperation betonte der europäische Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas in einer Videobotschaft den europäischen Charakter dieser Bahnverbindungen. Anwesend waren weiters Michael Peterson, Vorstand der Deutschen Bahn, Gianpiero Strisciuglio, Geschäftsführer von Trenitalia und Sabine Stock, Vorstand der Österreichischen Bundesbahnen-Personenverkehr, sowie der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter, Staatssekretär Ulrich Lange war aus dem deutschen Verkehrsministerium in Berlin zugeschaltet.
Landesrat Alfreider sieht in den neuen Verbindungen gleich mehrere Vorteile: "Südtirol wird besser an zentrale europäische Städte wie München, Mailand und Rom angebunden. Das erleichtert die Mobilität für Einheimische ebenso wie für Gäste, die mit dem Zug anreisen." Außerdem reduziere eine leistungsfähige Bahnverbindung den Verkehr auf den Straßen, verringere Staus und entlaste die lokale Infrastruktur sowie die Umwelt. "Der Ausbau des Bahnverkehrs ist ein zentraler Beitrag zur Verringerung von Emissionen, was in Südtirol besonders wichtig ist", sagt Alfreider mit einem Verweis auf den Brenner Basistunnel zwischen Innsbruck und Franzensfeste, der die Kapazität für den Bahnverkehr erheblich erhöhen werde. Die neuen Bahnverbindungen und der Brenner Basistunnel seien Teil einer langfristigen, europaweiten Strategie, um Mobilität effizienter, nachhaltiger und nutzerfreundlicher zu machen.
gm/pir
Anlässlich des Europäischen Tags der Parke öffnen die fünf Südtiroler Besucherzentren des Nationalparks Stilfserjoch ihre Tore – Angebote für Groß und Klein
TRAFOI/STILFS, PRAD, SCHLANDERS, MARTELL, ST. GERTRAUD/ULTEN (LPA). Rund um das Ortlermassiv findet am Samstag, 24. Mai 2025, im Südtiroler Teil des Nationalparks Stilfserjoch, der Aktionstag „Stelvio Park Day“ statt. Alle Besucher und Besucherinnen sind eingeladen, die Ausstellungen der Besucherzentren aquaprad in Prad am Stilfserjoch, avimundus in Schlanders, culturamartell in Martell, lahnersäge in St. Gertraud in Ulten und naturatrafoi in Trafoi bei freiem Eintritt zu besichtigen und am Rahmenprogramm teilzunehmen. Für einige Angebote wird um Anmeldung gebeten.
Auch über den Aktionstag hinaus bieten kundige Wanderleiter und -leiterinnen, Bergführer und -führerinnen sowie Nationalpark-Försterinnen und Förster den ganzen Sommer über verschiedene Führungen an - von Höfe- und Hüttenwanderungen über Sonnenaufgangstouren bis hin zu Bergkräuter-Exkursionen und vor allem Wildtierbeobachtungen. So kann man mehr über die scheuen Murmeltiere, die ersten Flugversuche des Bartgeiers oder die Rothirsche im Liebestaumel erfahren. Die geführten Exkursionen durch den Nationalpark vermitteln aus erster Hand Einblicke in die Flora und Fauna dieses einzigartigen Naturschutzgebietes.
Hier geht es zum Programm der einzelnen Besucherzentren: https://www.nationalpark-stelvio.it/de/erleben/gefuehrte-naturerlebnisse.html
Die fünf Südtiroler Besucherzentren des Nationalparks Stilfserjoch sind seit 2. Mai und noch bis 31. Oktober geöffnet: https://www.nationalpark-stelvio.it/de/erleben/besucherzentren-des-nationalparks.
mpi
Nächste Schritte werden eng getaktet, um zeitnahe Verbesserungen zu erreichen
BOZEN (LPA). Parallel zu den laufenden Vertragsverhandlungen zur strukturellen Inflationsanpassung hat Bildungslandesrat Philipp Achammer den technischen Arbeitstisch der Gewerkschaften einberufen, um weitere Verbesserungen im Bereichsvertrag der Lehrpersonen der Grund-, Mittel- und Oberschulen zu besprechen.
Am Dienstagnachmittag, 20. Mai, fand dazu ein Austausch von Vertretungen der Schulgewerkschaft, der Bildungsdirektion, der Landesabteilung Personal, der Landesagentur für die Gewerkschaftsbeziehungen und Landesrat Achammer statt. "Es geht darum, ein Gesamtpaket zu schaffen, das für alle beteiligten Seiten akzeptabel ist und die Anerkennung der Arbeit der Lehrkräfte zum Ausdruck bringt", ist Achammer überzeugt.
Im Wesentlichen geht es um zwei Eckpunkte: Die Verhandlungen zur Einmalzahlung (Unatantum) beziehungsweise zu einer strukturellen Inflationsanpassung – ausbezahlt rückwirkend ab 1. Jänner 2025 – sind im Gange und haben höchste Priorität. In diesem Zusammenhang soll auch über die Anpassung im Bereich der Außendienste, Überstunden und Referententätigkeit diskutiert werden. Parallel dazu wird der technische Arbeitstisch – wie von Landesrat Achammer vorgeschlagen – über ein zweites Grundgehalt für Lehrkräfte diskutieren: Dafür werden das Bildungs- und das Personalressort technische Gespräche führen, um die Möglichkeit eines neuen Lohnelements als zweites Grundgehalt zu prüfen. Dadurch könnte die ökonomische Behandlung der Lehrerinnen und Lehrer der Schulen staatlicher Art wesentlich verbessert werden.
ck
Festival der Regionen, Landeshauptmann koordiniert Arbeitstisch zu Großveranstaltungen, Tourismus, Kultur und Sport - Land informiert zur nachhaltigen Mobilität
VENEDIG (LPA). Derzeit läuft in Venedig die vierte Ausgabe des Festival der Regionen und der autonomen Provinzen. Am Nachmittag des 19. Mai hat Landeshauptmann Arno Kompatscher, gemeinsam mit der Präsidentin der Region Umbrien Stefania Proietti einen Arbeitstisch zu Großveranstaltungen, Tourismus, Kultur und Sport moderiert.
Nach der Einleitung durch Verwaltungsrechtler Pier Luigi Petrillo äußerten sich zu dem Thema der Vizepräsident des Europäischen Ausschusses der Regionen Matteo Bianchi, Federico Caner (Regionalassessor in Venetien), Daniele D'Amario (Abruzzen), Simona Ferro (Ligurien), Roberta Frisoni (Emilia-Romagna), Jean Pierre Guichardaz (Aostatal), Viviana Matrangola (Apulien) und Ilaria Portas (Sardinien).
"Die Kultur ist ein außerordentlicher Wirtschaftsmotor", sagte Kompatscher beim Austausch und nannte in diesem Zusammenhang das Südtiroler Archäologiemuseum. Das Gleiche gelte für Großveranstaltungen, auch im Sport: "Die Olympischen Winterspiele 2026, auf die wir uns gemeinsam mit der Lombardei, dem Trentino und Venetien vorbereiten können dafür als Beispiel genannt werden", fügte der Landespräsident hinzu, der von Generalsekretär des Landes, Eros Magnago, begleitet wurde.
Der Südtiroler Landeshauptmann regte zur Überlegung an, wie Veranstaltungen und touristische Tätigkeiten so gestaltet werden können, dass ein Mehrwert für alle entsteht. Dabei wurden unterschiedlichste Vorschläge diskutiert, die von der "Entsaisonalisierung" bis zur Verlängerung der Aufenthaltszeiten an den Veranstaltungsorten und mehr reichten, um Überbelastung zu vermeiden. Denn diese habe in einigen Fällen zu einer Entfremdung zwischen Territorium und Tourismus geführt, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Arbeitstisches einig.
Am Vormittag hatte das Treffen mit Eröffnungsreden des Präsidenten der Konferenz der Regionen und autonomen Provinzen Massimiliano Fedriga, des Vizepräsidenten Michele Emiliano, des Präsidenten der Region Venetien Luca Zaia und des Bürgermeisters von Venedig Luigi Brugnaro begonnen. Auch Staatspräsident Sergio Mattarella hat Grußworte überbracht: "Der Staatspräsident hat über die Autonomie und die Rolle Europas bei der Lösung internationaler Streitigkeiten gesprochen. Dies sind Themen, die uns Südtirolerinnen und Südtirolern sehr am Herzen liegen", fasst Kompatscher zusammen und ergänzt: "Südtirol ist das deutlichste Beispiel dafür, dass die Autonomie selbst der Schlüssel zur Lösung von Streitigkeiten sein kann."
Am Stand des Landes Südtirol informieren Martina Leitner und Renate Mayr von der Agentur für Presse und Kommunikation, flankiert vom Direktor des Ressorts Infrastrukturen und Mobilität Martin Vallazza und dem Sonderbeauftragten für Landesmobilitätsplanung und Verkehrssteuerung Michael Andergassen seit Sonntagnachmittag im Rahmen des Villaggio delle Regioni (Dorf der Regionen) zur nachhaltigen Mobilität.
mdg/ck
Begleitausschuss für das Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums tagt mit ranghohen Vertretern der EU-Kommission und der italienischen Ministerien in Bozen
BOZEN (LPA). Unter dem Vorsitz von Ressortdirektor Ulrich Höllrigl in seiner Funktion als Verwaltungsbehörde hat der Begleitausschuss des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum Pläne und Projekte begutachtet. "Mit dem Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes werden primär Maßnahmen für die Berglandwirtschaft unterstützt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und Forstwirtschaft in Südtirol zu fördern und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen zu gewährleisten", hebt Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher hervor.
Bei der Vorstellung des jährlichen Umsetzungsberichts 2024 zum LändlichenEntwicklungsplan des Zeitraums 2014 bis 2022 zeigte sich, dass das Land Südtirol bis zum Jahresende mehr als 94 Prozent der vorgesehenen 469 Millionen Euro ausgeschöpft hat. Die anwesenden Vertreter der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung AGRI der EuropäischenKommission, des Ministeriums für Landwirtschafts-, Ernährungs-und Forstpolitik sowie des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen zeigten sich zufrieden mit dieser hohen Umsetzungsquote, die unter den italienischen Regionen die höchste ist. "Mit den Mitteln des Entwicklungsplans für den ländlichen Raum wurde eine Reihe von Maßnahmen zugunsten der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Ernährungswirtschaft unterstützt, die zum wirtschaftlichen und sozialen Wachstum der ländlichen Gebiete beitragen", zeigt sich der Direktor der Landesabteilung Landwirtschaft Martin Pazeller erfreut.
Der Begleitausschuss begutachtete zudem den nationalen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik GAP für den Zeitraum 2023 bis 2027. Die Zwischenbewertung des Programms zeigt, dass alle geplanten Fördermaßnahmen eingeleitet worden sind. Das Landesamt für EU-Strukturfonds in der Landwirtschaft betreut zwei große Beitragsschienen, wie Direktor Luca D’Ambrosio berichtet: Verschiedene Ansuchen betreffen Betriebe wie Milchhöfe, Kellereigenossenschaften oder fruchtverarbeitende Betriebe.
In der zweiten Schiene werden Beiträge für knapp 8000 Bergbauern verwaltet, die unter erschwerten Bedingungen wie Höhenlage und Hangneigung arbeiten. Wie im vorangegangenen Programmplanungszeitraum werden die verfügbaren 313 Millionen Euro für die Förderung der Berglandwirtschaft in benachteiligten Gebieten, für besondere Lebensräume und das Tierwohl bereitgestellt. So gibt es etwa Flächenprämien für die biologische Landwirtschaft und Landschaftspflegeprämien sowie Prämien für die vom Aussterben bedrohten Rassen wie Grauvieh, Pinzgauer und Pustertaler Sprinzen oder Norikerpferde. Zudem gibt es Alpungsprämien für Schafe und Ziegen.
Weitere Förderungen fließen in Betriebe, die landwirtschaftliche Erzeugnisse verarbeiten oder bestimmte Methoden anwenden, um Wasser zu sparen. Gefördert werden zudem Junglandwirte oder Bauern, die einen Stall errichten. Ein Teil der Fördermittel geht auch in die Forschung und in die Forstwirtschaft. Gefördert werden auch Leader-Projekte zur Stärkung und Entwicklung des ländlichen Raums, der ländlichen Wirtschaft und der Lebensqualität.
Die Förderung des ländlichen Raums ist die zweite Säule der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik GAP; sie sieht für die Mitgliedstaaten EU-Mittel vor, die sie auf nationaler oder regionaler Ebene im Rahmen mehrjähriger kofinanzierter Programme verwenden können. Sie ergänzt die erste Säule, das System der Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe und die Maßnahmen zur Verwaltung der Agrarmärkte. Die Förder-Leitlinien der GAP werden in der Regel alle sieben Jahre beschlossen und richten sich nach den mehrjährigen Haushaltsplänen der EU.
mac
Landesverzeichnis soll für Vereine und Stiftungen Vereinfachungen bringen – Nach Genehmigung in Landesregierung folgt Behandlung im Südtiroler Landtag
BOZEN (LPA). Das Ehrenamt ist in Südtirol eine fest verwurzelte Säule und trägt wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, zum Wohl, zur sozialen Gerechtigkeit und zur gelebten Demokratie bei. Mit dem Landesgesetz zur "Einrichtung des Landesverzeichnisses der Körperschaften, die Tätigkeiten von allgemeinem Interesse ausüben, und Bestimmungen zum Dritten Sektor" erhält das Ehrenamt einen neuen, lokalen gesetzlichen Rahmen, der Verfahren regelt und zudem staatlichen Vorgaben entspricht. Am 20. Mai hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrätin Rosmarie Pamer dem Gesetzentwurf ihre Zustimmung erteilt und damit den Weg für die weitere Behandlung im Landtag geebnet. Nach der Verabschiedung im Plenum tritt das Landesgesetz mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft. "Das Landesgesetz soll das Ehrenamt und das Freiwilligenwesen stärken", hob die Landesrätin bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung hervor. Ermöglicht worden sei das Gesetz durch eine Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut, die im Frühjahr 2024 genehmigt wurde.
Transparenz, Effizienz, Entbürokratisierung und Vereinfachung sind allgemeine Grundsätze, die der neuen Regelung zugrunde liegen. Bereits seit dem Vorjahr wird am Text gearbeitet, dabei wurden auch Verbände und Vereine einbezogen. Im März wurden offene Fragen zudem mit Zuständigen im Arbeitsministerium besprochen, dieses ist auf staatlicher Ebene für den Bereich des Dritten Sektors zuständig (LPA hat berichtet).
Ins neue Landesverzeichnis können Vereine und Stiftungen eingetragen werden, die ihren Rechtssitz in Südtirol haben, die Tätigkeiten im allgemeinen Interesse ausüben und ohne Gewinnabsichten tätig sind. In begrenztem Ausmaß können auch andere Tätigkeiten ausgeübt werden (wie zum Beispiel das Abhalten von Festen oder ähnlichen Veranstaltungen), gelegentlich können auch Spendenaktionen für spezifische Projekte durchgeführt werden. Von Amts wegen werden die über 2400 Körperschaften des Dritten Sektors, die bereits im staatlichen Register RUNTS (Registro Unico Nazionale del Terzo Settore) aufscheinen, ins neue Landesverzeichnis übertragen.
Eingetragene Vereine haben den Vorteil, dass öffentliche Verwaltungen ihnen wirtschaftliche Vergünstigungen gewähren und bewegliche und unbewegliche Güter leihweise zur Verfügung stellen können. Auch steuerlich, konkret bei der Landeskraftfahrzeugsteuer, bei der Landesumschreibungssteuer, bei der regionalen Wertschöpfungssteuer und bei der Gemeindeimmobiliensteuer können Vergünstigungen vorgesehen werden. Gefördert werden künftig auch die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den Körperschaften, so ist es beispielsweise auch möglich, die Instrumente der Mitplanung und Mitgestaltung (Co-Programmazione und Co-Progettazione) zu nutzen. Geregelt wird zudem die Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum für das Ehrenamt (DZE).
ck
Der Südtiroler Heimatbund (SHB) erinnert an die vor 110 Jahren erfolgte Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 und die daraus resultierenden schweren Folgen für Tirol.
"Die aus dem imperialistischen Geist der damaligen italienischen Führung geborene Aggression forderte das Leben von mindestens 680.000 italienischen Soldaten, die sinnlos geopfert wurden. Dennoch gelang es Italien nicht, auch nur einen Quadratmeter Tiroler Bodens mit militärischen Mitteln zu erobern“, so Obmann Roland Lang.
Der Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg, gleichzusetzen mit dem Alleingang des italienischen Königs, erfolgte dreieinhalb Jahre nach der Kriegserklärung an das Osmanische Reich und führte zu einer Destabilisierung des europäischen Gleichgewichts. Trotz des erbitterten Widerstands der einheimischen Bevölkerung wurde Südtirol nach Kriegsende als Beute und ohne die Berücksichtigung der 14 Punkte des US-Präsidenten Woodrow Wilson dem italienischen Staat angegliedert – eine Entscheidung, die bis heute weitreichende mehr als nur Konsequenzen hat!
„Südtirol wird immer ein Stachel im italienischen Fleisch bleiben“ prophezeite am 11. Jänner 1919 der ehemalige Minister Leonida Bissolati in seiner großen Rede in Mailand und sprach sich damit entschieden gegen eine Annexion Südtirols aus.
"105 Jahre nach dieser gewaltsamen Annexion wird immer deutlicher, dass Südtirol in einem Staat, zu dem es nie gehören wollte, keine Zukunft hat. Die Tiroler haben mit allen ihren Kräften gegen die damaligen Expansionsbestrebungen Italiens gekämpft, und auch heute bleibt die Frage nach einer echten Selbstbestimmung aktuell“, so der SHB.
"Auch wenn es für viele wie eine alte Leier klingt und viele Südtiroler nicht mehr kämpfen wollen, wird der Südtiroler Heimatbund an die historischen Ereignisse erinnern und sich für die Wahrung der Tiroler Identität und Selbstbestimmung einsetzen", schließt Lang.
Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes
Die Freiheitlichen sprechen sich entschieden und kompromisslos gegen die geplante Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts aus, über die im Rahmen des fünften Referendums am 8. und 9. Juni abgestimmt wird.
Konkret soll die Dauer zur Erlangung der italienischen Staatsbürgerschaft für Nicht-EU-Bürger von derzeit 10 auf lediglich 5 Jahre gesenkt werden. Darüber hinaus soll die Staatsbürgerschaft der Eltern automatisch auf deren Kinder übertragen werden. Diese tiefgreifende Lockerung des geltenden Rechts lehnen wir strikt ab, so der Obmann Roland Stauder.
Wir stehen konsequent für das Abstammungsprinzip (ius sanguinis). Die Verleihung einer Staatsbürgerschaft darf kein beliebig vergebener Verwaltungsakt sein.
Sie ist, mit Ausnahme für nationale Minderheiten, Ausdruck von Identität, Kultur und Zugehörigkeit – und diese Werte müssen geschützt werden. Eine solche Aushöhlung des Prinzips gefährdet nicht nur die gesellschaftliche Stabilität, sondern führt zu einem massiven und unkontrollierten Zuwachs an neuen Staatsbürgern und Zuwanderern.
Im italienischen Staatsgebiet ist mit einer beschleunigten Einbürgerung von rund 2,5 Millionen Nicht-EU-Bürgern und deren Kindern zu rechnen – ein Szenario, das die Freiheitlichen entschieden ablehnen.
Besonders für Südtirol wäre diese Entwicklung fatal: Die automatische Weitergabe der Staatsbürgerschaft und der massiv erleichterte Zugang dazu würden das aktive Wahlrecht im Land grundlegend verändern und damit langfristig die politische Vertretung der deutsch- und ladinischsprachigen Minderheit untergraben. Der Minderheitenschutz darf nicht dem linken Zeitgeist geopfert werden.
Die Freiheitlichen fordern daher ausdrücklich:
10 Jahre legale Ansässigkeit als Voraussetzung für die Einbürgerung müssen erhalten bleiben. Neben der Ansässigkeitspflicht in Südtirol unverzichtbare Absicherungen der Südtiroler. Diese Hürden sind kein Hindernis, sondern ein notwendiger Schutzmechanismus für die kulturelle Identität unserer Heimat.
Die Freiheitliche Position ist klar: Nein zur Aufweichung des Staatsbürgerschaftsrechts – Nein zum 5. Referendum!