Dienstag, 11 Dezember 2018 00:00

Franzis außergewöhnliche Weihnachtskrippe

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s58 9768Alle Jahre wieder im Dezember verwandelt Franzi ihre Stube in Tartsch in eine einzigartige selbstgebastelte Krippenlandschaft, phantasievoll, mit Lichtern dekoriert und aufgebaut entlang der Wände und Fenster. Sie schickt Krippenfiguren und Zwerge auf die Reise, so als ob sie lebendig wären. Das ist ihre Art Weihnachten zu feiern.

von Magdalena Dietl Sapelza

Wenn am Hl. Abend alle Figuren auf der Krippenlandschaft in der Stube ihren Platz gefunden haben, wenn die Lichter brennen und beim Fondue-Essen gefeiert worden ist,  beginnen die Heiligen Drei Könige, bewegt von Franzi,  ihre Wanderung vom bunten Beduinenzelt an der Westwand aus.

Täglich ziehen sie ein Stück weiter, über über Mooslandschaften, über filigrane Brücken und Stege, vorbei an Schafen, Hirten, Bächlein und Seen bis hin zu einem Wirtshaus in der Ecke. „Im Wirtshaus dürfen die Könige etwas länger bleiben“, lacht Franzi. Dann wandern sie weiter, über Felsenwände, Leitern der Nordwand entlang. Über eine schwingende Hängebrücken erreichen sie schließlich am 6. Jänner den Stall mit der Heiligen Familie, die sich auf dem Fenstersims an der Ostwand befindet.
Am 1. Advent beginnt Franzi mit dem Aufbau der aufwändigen und einzigartigen Krippenlandschaft. Ihr Mann Stefan Wegmann trägt ihr die Kisten mit dem Krippenzubehör – alles lose Teile- vom Lager im Obergeschoss in die Stube. Im Laufe der Jahre sind die Kisten immer schwerer geworden. Franzi sortiert die Sachen, beträufelt das dürre Moos mit Wasser, damit es wieder frisch wird. „So braucht es nicht jedes Jahr neues Moos“, erklärt sie. Dann lässt ihre Phantasie spielen.  Alle Jahre wieder – seit acht Jahren.  
Franzis Krippengeschichte begann mit einem schönen Wurzelstock, den sie von ihrem Schwiegervater Wegmann Walter, einem passionierten Krippenbauer in Schluderns, nach dem Einzug in das Haus in Tartsch 2010 geschenkt bekommen hatte. Er verband damit die Anregung, sie möge doch eine Weihnachtskrippe aufstellen. Sofort ließ sich  Franzi überreden und freute sich auch über die Figuren, die er ihr leihweise zur Verfügung stellte. Das Moos holte Franzi zusammen mit ihrem Mann Stefan aus dem nahen Wald. Dabei sammelten sie weitere Wurzeln, Rinden, passende Kleinhölzer und kleine Gewächse. Das Krippenfieber war erwacht. Im darauffolgenden Jahr kauften sie die ersten eigenen Figuren. „Mittlerweile gehen wir immer mit offen Augen durch den Wald und halten fast gezielt Ausschau nach passenden Kleinigkeiten für die Krippe“, erklärt Stefan. Die Aufmerksamkeit gilt inzwischen längst nicht mehr nur den kleinen Besonderheiten aus der Natur sondern auch allem krippentauglichen Abfallstücken aus dem Baugewerbe. Gekauft wird kaum etwas. Im Laufe der Jahre wurde die Krippe immer größer, immer lebendiger. Franzi sorgt immer wieder für humorvolle Veränderungen, mit denen sie Stefan überrascht. Und er kann es sich nicht verkneifen, Figuren zu verstecken, die sie dann suchen muss. Da verirrt sich ein König schon mal in einer Bauernhütte.
Lange bevor Franzi die Könige auf die Reise schickt, sind ihre 24 kleinen Zwerge dran, die im Hausflur bereit stehen.  Am 1. Dezember verlässt der erste Zwerg das Haus und findet seinen Platz irgendwo vor der Haustür, am Gartentor oder in der Mooslandschaft im Garten. „Wenn der letzte Zwerg vor dem Haus steht, ist der Heilige Abend da“, sagt Franzi. Das Paar schmückt den Christbaum und feiert bei einem Festessen.
Die Krippenlandschaft bleibt so lange stehen bis nach einmonatigem Winterschatten am 15. Jänner die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster in die Stube fallen. Dann wird die Krippenlandschaft sorgsam abgebaut und verstaut. Alle Jahre wieder.

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