„Ortstaxe ist kein Honigtopf!“

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Vinschgau/Südtirol - Im Hintergrund kursieren Gespräche und Gerüchte, dass künftig ein Großteil der Ortstaxe in Richtung IDM fließen soll. Dagegen wehren sich die Direktoren und Verantwortlichen der Tourismusvereine.

von Erwin Bernhart

Die Ortstaxe ist kein Honigtopf“ - mit einem Protestschreiben an die Medien wendet sich das Tourimsukollegium Südtirol gegen Bestrebungen, die Ortstaxe neu aufteilen zu wollen. „In diesen Honigtopf würden alle gerne hineingreifen wollen“, ärgert sich der Direktor der Tourismusgenossenschaft Naturns Uli Stampfer. IDM habe großen Appetit auf die Ortstaxe und es gebe Gespräch im Hintergrund, dass mehr als 50 % der Ortstaxe in Richtung IDM fließen sollen. Die derzeitige Regelung ist so, dass 75 % der Ortstaxe den lokalen Tourimsmusorganistaionen zur Verfügung stehe und 25% an IDM abgeführt wird. „Das funktioniert gut, denn diese Gelder werden lokal investiert und dienen einerseits der Professionalisierung der örtlichen Organisationen und andererseits fließt Geld in die immer größer werdenden Aufgaben der Tourismusvereine“, sagt Stampfer, der Vizepräsident des Tourismuskollegiums Südtirol ist.
Die Produkte für den Tourismus würden letztlich vor Ort gestaltet, bei den Betrieben mit ihrem Bettenangebot angefangen bis hin zu den örtlichen Angeboten. Dass an einer gesetzlichen Erhöhung und dann an einer Neuaufteilung der Ortstaxe gearbeitet werde, ohne die örtlichen Vereine in die Diskussion miteinzubeziehen, sorgt vor Ort für große Verstimmung. Denn bisher ist eine Erhöhung der Ortstaxe vor Ort von den Tourismusvereinen und dann vom Gemeinderat beschlossen worden. Diese Gangart war einvernehmlich und meist projektbezogen. Mit dem Geld der Ortstaxe konnte seit der Einführung 2014 vor Ort vieles auch gemeinsam mit den Vereinen bewegt und professionalisiert werden.
„Die letzte Umstrukturierung innerhalb der IDM vor zwei Jahren mit der Abschaffung der regionalen DMEs hat die meisten der Tätigkeiten, die von den Tourismusverbänden an die IDM übertragen worden sind, wieder an die Tourismusorganisationen zurückgeworfen“, heißt es im Protestschreiben. Die 75 % – 25 % blieb jedoch bestehen. „Ein Umstand, der viele Tourismusorganisationen personell und finanziell in Schieflage gebracht hat.“
Man riskiere nicht nur ein funktionierendes System auszuhebeln, sondern auch den Lebensräumen Gestaltungs- und Handlungsspielraum für Einheimische und Gäste zu nehmen.
„Oder will die Politik eine neue Landestaxe oder IDM Marketing Steuer oder Infrastrukturabgabe einführen? Dann muss sie dies auch so artikulieren und die Verantwortung dafür übernehmen“, formulieren die Direktoren der Tourismusvereine, die örtlichen Vereine hinter sich wissend.

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