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Nachhaltigkeit soll im neuen Fischereigesetz höchste Priorität haben. Das heißt etwa: Keinen Fischbesatz in ökologisch funktionierende Gewässer. Die Landesregierung hat den Entwurf heute genehmigt. 

Das derzeitige Fischereigesetz ist mittlerweile 44 Jahre alt. Rechtlich, aber auch wirtschaftlich haben sich die Rahmenbedingungen in der Fischerei entwickelt und verändert. Dem soll im neuen Gesetz Rechnung getragen werden. Schon der Name sagt einiges über die Ausrichtung aus: "Schutz der aquatischen Lebensräume und nachhaltige Fischerei" ist der Titel des Gesetzentwurfs, den die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung (6. Dezember) genehmigt hat.

Verzeichnis Fischwasser künftig online verfügbar

Das Landesamt für Jagd und Fischerei führt seit jeher das Verzeichnis der Fischwasser. Diese Fischwasser werden in die Landeskartographie übertragen und veröffentlicht. Jährlich werden diese Daten auf dem neuesten Stand gehalten. Somit sind diese wichtigen Informationen zukünftig auch für die breite Bevölkerung im Internet zugänglich.

Fischbesatz nur in ökologisch nicht funktionsfähigen Gewässern

Anwendung findet das neue Gesetz in allen öffentlichen Fischwassern, deren Fischereirechte entweder in Landeshand oder in privater Hand sind. Ein wichtiger Punkt des neuen Gesetzes ist die Bewirtschaftung der Fischwasser. Die Bewirtschaftung des Fischwassers erfolgt seit jeher über den Jahresbewirtschaftungsplan, der vom Amt für Jagd und Fischerei genehmigt wird. Der Bewirtschafter hat im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben die Möglichkeit, spezifischere Vorschriften zu erlassen. 

Der maximal mögliche Fischbesatz erfolgte bis jetzt unabhängig von der Funktionsfähigkeit der Gewässer nach dem Gießkannenprinzip. "Neu ist, dass es in Gewässern, in denen die Fortpflanzung auf natürlichem Wege funktioniert und alle Altersstadien von Fischen vorkommen, keinen Besatz mehr geben darf", erklärt Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Eingesetzt werden dürfen überdies ausschließlich heimische Arten laut Einstufung der Obersten Behörde für Umweltschutz und Umweltforschung (ISPRA). Ausnahmen gelten, wenn vorab eine Genehmigung von Seiten des Ministeriums für den Besatz mit als fremdländisch eingestuften Fischen eingeholt wird. 

Arbeiten in Fischwassern

Weiters wird die Entschädigung der bestehenden Fischereirechte bei Wasserableitungen sowie bei Erneuerungen der Wasserkonzessionen neu geregelt. Dabei wird zwischen Wasserableitungen im öffentlichen und privaten Interesse unterschieden. Das Gesetz legt die genauen Kriterien für die Vorgangsweise der Entschädigungen fest. "Es gibt einerseits öffentliche Baumaßnahmen, zum Beispiel jene von der Landesagentur für Bevölkerungsschutz, andererseits private Bauvorhaben an Fischwassern", erklärt Landesrat Schuler. Für öffentliche Einrichtungen der Landesverwaltung genügt künftig eine einfache Meldung an das zuständige Landesamt. Private Bauträger müssen ein diesbezügliches Gutachten anfordern. "Im Gutachten sowie in der einfachen Meldung können Vorschriften zum Schutz des aquatischen Lebensraums erlassen werden sowie Ausgleichsmaßnahmen vorgeschrieben werden. Werden die Auflagen des Amtes nicht eingehalten, besteht künftig die Möglichkeit, den Bau einzustellen", erläutert Schuler. Die Aufsicht für die Arbeiten in Fischwasser wird von der Abteilung Forstwirtschaft sowie von den Fischereiaufsehern gewährleistet. 

Artenzusammensetzung in Fischerteichen wird geregelt

Erstmals gibt es auch Regelungen für geschlossene Gewässer, die man landläufig als Fischerteiche kennt. "Bislang konnten dort alle Fischarten eingesetzt werden. Das neue Gesetz regelt nun auch für diese Gewässer die Artenzusammensetzung", sagt Schuler. 

Förderung Jungfischer

Völlig neu ist auch die ideelle Förderung für Jungfischer. Bislang war es  Minderjährigen ohne Fischereilizenz verboten, in öffentlichen Fischgewässern zu fischen. "Jetzt darf ein regelkonformer Fischer einen Minderjährigen mit zum Fischen nehmen und dem Unter-16-Jährigen unter seiner Aufsicht auch die Angel überlassen, ohne dass er sich damit strafbar macht", erklärt Schuler. 

Hintergrund

Grundsätzlich hat Südtirol primäre Gesetzgebungskompetenz für die Fischerei. Allerdings ist diese beschränkt auf heimische Arten. Diese Fischarten wurden kürzlich durch die ISPRA eigenständig festlegt. Als heimisch beziehungsweise eingebürgert wurden Fische eingestuft, welche bereits vor 1492 nachweislich in Südtirol vorkamen, beispielsweise die Marmorierte Forelle, die Adriatische Äsche, der Karpfen und mehrere Kleinfische.

Die Bachforelle ist derzeit in Südtirol lediglich in Gewässern im Einzugsgebiet der Drau, welche nach Norden entwässern, als heimisch eingestuft. Auf dem restlichen Landesgebiet ist die Bachforelle als fremdländische Fischart eingestuft. Die Bachforelle besiedelt 80 Prozent der Südtiroler Gewässer. Die Regenbogenforelle ist erst seit wenigen Jahrhunderten in den heimischen Gewässern vorhanden, daher wird sie als fremdländische Fischart eingestuft. Alle Fischarten, die nicht als heimisch beziehungsweise eingebürgert eingestuft sind, dürfen nicht in die öffentlichen Gewässer eingesetzt werden. Deshalb wurde für diese Fischarten im Frühjahr 2021 ein landesweiter Besatzstopp erlassen. Das Amt für Jagd und Fischerei ist parallel zum neuen Gesetzentwurf in regem Austausch mit den zuständigen staatlichen Ämtern in Rom, um zu versuchen, die Einstufung der Bachforelle zu ändern.

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Seit wir fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas verbrennen, hat sich  die Durchschnittstemperatur auf unserer Erde durch den menschengemachten Treibhauseffekt um 1,2 Grad Celsius erhöht. In den Alpen als Festlandsmasse ist der Temperaturanstieg sogar schon doppelt so hoch als im globalen Durchschnitt. Die Gebirgspflanzen und -tiere bewohnen an sich schon Nieschenlebensräume mit klimatischen Extrembedingungen. Der Klimawandel stellt viele Arten von in den Alpen siedelnden Pflanzen und Tieren vor neue Herausforderungen.

Text: Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch in Ruhe

 

Der menschengemachte Treibhauseffekt hat die Durchschnittstemperatur der Erde in den Jahren seit der Industriellen Revolution mit der Verbrennung fossiler Energieträger schon um 1,2 Grad Celsius erhöht. Bei der Weltklimakonferenz in Paris 2015 hat die internationale Staatengemeinschaft vereinbart, die Erderwärmung bis zur Jahrhundertwende auf maximal 1,5° C einzudämmen. Von den 189 Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaprotokolls hat kein einziger bis jetzt die Zwischenziele zur Eingrenzung des Klimawandels erreicht.
Landmassen erwärmen sich schneller als Wassermassen. Der europäische Kontinent hat sich schon doppelt so stark erwärmt als die genannte, weltweite Erhöhung von 1,2° C. Die Erklärung, warum sich die Ozeane langsamer erwärmen als die Kontinente: Wasser ist träger als die Bodenoberfläche und im Wasser findet ein stärkerer Temperaturaustausch von der Oberfläche in die Tiefe statt.
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Pflanzen und Tiere. Auch unter den Tieren und Pflanzen der Alpen gibt es jetzt schon absehbar Gewinner und Verlierer der Erwärmung. Einige Beispiele von Profiteuren und Verlierern in der Flora und Fauna der Alpen möchte ich in diesem Beitrag aufzeigen.
Es ist bekannt und in der Wissenschaft auch schon an verschiedenen Beispielen beschrieben, dass Pflanzen- und Tiere vom Äquator Richtung Süden und Norden abwandern und von den Tieflagen der Täler in die Höhen der Gebirge ausweichen. Diese bereits beobachteten, klimabedingten horizontalen und vertikalen Wanderungen lassen sich in eine Faustregel kleiden: Die horizontale Verschiebung der Lebensräume von Pflanzen und Tieren beträgt in Europa etwa 100 km nach Norden in zehn Jahren und etwa 100 Höhenmeter höher in die Berge in einer Dekade. Nur, irgendeinmal sind die Berggipfel erreicht und es gibt kein Ausweichen mehr.

park 2Der Steinbock - ein Verlierer des Klimawandels
Es zeichnet sich ab, dass der Steinbock - neben Reh, Rothirsch und Gämse die vierte Huftierart unter den Wildtieren der Alpen – ein Verlierer des Klimawandels sein wird. Das Steinwild hat keine Schweißdrüsen zur Regulierung seiner Körpertemperatur und ist bei seinem dichten Haarkleid der Gefahr der Überhitzung besonders ausgesetzt. Im Winter trägt das Steinwild zusätzlich ein besonders dichtes Fell mit kurzen dichten Innenhaaren und einer äußeren Schicht langer Haare. Durch den Klimawandel steigen die Lufttemperaturen auch im Winter im Gebirge schon merklich an. Statistisch deutlich feststellbar, fallen auch in den Alpen immer größere Niederschlagsmengen nicht mehr in der festen Form als Schnee, sondern in der flüssigen Form als Regen. Der winterliche Kälteschutz für Steinbock und Steingeiß wird über immer längere Winterwochen überflüssig. Das Steinwild versucht sowohl im Winter wie im Sommer der Überhitzung durch Aufsteigen in größere Höhen zu entgehen. Aber eben, irgendeinmal sind auch die hohen Berge zu Ende und damit auch der Ausweichlebensraum.

Das Schneehuhn im falschen Gewand
Es zeigt sich auch, dass die evolutionäre Anpassung beim Wechsel vom Sommer- in das Winterfell und umgekehrt bei den großen Huftierarten der Berge langsamer abläuft als die Temperaturveränderung durch den Klimawandel. Vereinfacht ausgedrückt: Über immer längere Zeiträume des Jahres haben Tiere das falsche Gewand an. Dies gilt beispielsweise auch für den Federwechsel des Schneehuhnes (Lagopus muta). Der Federwechsel vom graubraunen Sommerkleid in das schneeweiße Wintergefieder ist genetisch verankert. Wenn jetzt im Winter immer weniger Schnee fällt und größere Teile des Lebensraumes vom Schneehuhn schneefrei bleiben, später einschneien und früher ausapern, hat das Schneehuhn das falsche Federkleid. Dessen Tarneffekt entfällt. Und der Steinadler hat als Beutegreifer leichteres Spiel.

Das Kitzsterben beim Steinwild
Im Nationalpark Stilfserjoch gibt es einen Steinwildbestand von ca. 1.200 Stück. In den zehn Jahren zwischen 2000 und 2010 gab es einen Rückgang in der Populationsgröße dieser Tierart. Keine Krankheit und auch nicht vermehrter Wilddiebstahl kamen als Erklärung für den Rückgang der Stückzahl von Steinwild in Frage. Es ist uns aufgefallen, dass in den besagten 10 Jahren der Anteil der Kitze an der Gesamtpopulation auf die Hälfte zusammengebrochen ist. Machten die Steinkitze im Jahr 2000 noch 30 % der Tiere aus, so betrug ihr Anteil an der Population 2010 nur mehr 15 %.
Eine Hypothese zur Erklärung des Kitzsterbens ist der Hunger. Steingeißen setzen ihre Kitze um den 15. Juni herum. Die Setzzeit ist evolutionär verankert. Gräser und Kräuter als Futterpflanzen des Steinwildes treiben in den Bergen heute schon bis zu drei Wochen zeitiger aus als früher. Das Steinwild ist ein reiner Vegetarier. Wenn die Steingeiß die fett- und eiweißreiche Milch erzeugen soll, haben ihre Futterpflanzen ihr Nährwertoptimum schon überschritten. Kanadische Wissenschaftler haben beim Dall-Schaf oder Alaska-Schneeschaf (Ovis dalii) ebenfalls ein vermehrtes Lämmersterben beobachtet.

Eine mögliche Erklärung: Pflanzen reagieren in ihrer Phänologie schneller auf den Klimawandel als höhere Tiere, deren Reproduktionszyklus langsamer auf Umweltveränderungen reagiert, weil dieser genetisch verankert ist.

Hirsche steigen in den Lebensraum der Gämsen auf
Was wir ebenfalls beobachten, ist, dass das Rotwild (Cervus elaphus) immer öfter in den Lebensraum der Gämse (Rupicapra rupicapra) aufsteigt und immer länger dort verweilt. Später Schneefall und früheres Ausapern im Hochgebirge begünstigen diesen Wechsel der Hirsche in den höher gelegenen Lebensraum. Die Überschneidung der Lebensräume dieser beiden Huftierarten führt zu größeren Wilddichten im gleichen Habitat und damit potentiell auch zu erhöhter Nahrungskonkurrenz. Ob dieser erhöhte Nahrungsdruck zutrifft, wird zur Zeit im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung im trentiner Anteil des Nationalparks Stilfserjoch untersucht. Mit ihrem Kot scheiden Huftiere auch Reste des Stresshormones aus. Kotproben von Hirschen und Gämsen werden im Labor auf Hormonreste untersucht. Finden sich erhöhte Hormonspiegel in den Ausscheidungen, sind dies Hinweise auf Stress-Situationen der Tiere.

park3Der Feldhase verdrängt den Schneehasen
Der Schneehase (Lepus timidus) ist eine nordisch-boreale Hasen-Art der fennoskandischen Länder und Irlands, der in Mitteleuropa ausschließlich im Alpenbogen als nacheiszeitliches Relikt überlebt hat. Auch der Schneehase vollzieht einen Fellwechsel vom graubraunen Sommerhaar in das schneeweiße Winterfell. Diese Tarnfarbe schützt den Hasen unter anderem vor dem scharfen Blick des Steinadlers als Fressfeind. Schneehasen bewohnen bevorzugt den Krummholzgürtel, wo ihnen die niederliegenden Latschen oder Legföhren (Pinus mugo) als Gestrüpp Unterschlupf und Winternahrung bieten. Schneehasen passen sich in ihrer Nahrung an die Jahreszeiten an und stellen von den sommerlichen Gräser auf die winterlichen Nadeln der Latschen um. Die zellulosereichen Baumnadeln sind schwerer verdaulich als die krautigen Sommergräser und -kräuter. Um in der nahrungsknappen Winterzeit die Energie der Nahrung möglichst optimal auszunützen, frisst der Schneehase seinen eigenen Kot ein zweites Mal, um auch die schwer verdaulichen Pflanzenfasern aufzuschließen und zu verwerten.
In Zeiten der Erderwärmung steigt der Europäische Feldhase (Lepus capensis) immer höher in das Gebirge auf und dringt bis in den Lebensraum des Schneehasen vor. Häsinnen haben die Angewohnheit, sich mit großen Rammlern zu paaren. Neuere Feldforschungen der Universität für Bodenkultur Wien haben ergeben, dass sich die Häsinnen vom kleineren Schneehasen immer häufiger mit den Rammlern des größeren Feldhasen paaren. Die beiden Arten sind so nahe miteinander verwandt, dass ihre hybriden Jungen noch fertil und fortpflanzungsfähig sind. In der Regel sind Bastarde zwischen zwei verschiedenen, verwandten Arten steril und nicht fortpflanzungsfähig. Bedeutet: Der Feldhase verdrängt mittelfristig den Schneehasen. Das genetische Gut des Schneehasen geht verloren.

Streifenhörnchen verdrängt Eichhörnchen
Aber nicht nur der Klimawandel verändert das pflanzliche und tierische Artenspektrum, sondern auch fremde Importe, die sich in neuen Lebensräumen als invasive und konkurrenzstarke Arten entpuppen. Ein Beispiel dafür sind die Amerikanischen Streifenhörnchen (Tamias spec.). Ursprünglich von Liebhabern als Käfigtiere gehalten, in einigen Exemplaren freigelassen und „entsorgt“, haben sie sich in Teilen der Südalpen dermaßen stark vermehrt, dass sie das einheimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) verdrängen. In ihrer Körperstatur größer als die einheimischen Eichhörnchen, werden die Streifenhörnchen zu Nahrungskonkurrenten. In Untersuchungen im lombardischen Teil des Nationalparks Stilfserjoch haben Wissenschaftler der Universität Varese auch herausgefunden, dass der rotfellige Farbschlag des Eichhörnchens immer mehr vom schwarzhaarigen Eichhörnchen verdrängt wird.

Holzwuchs und Waldgrenze schieben sich nach oben
Der Klimawandel hat auch Folgen für das Pflanzenkleid der Alpen. Mit der Erderwärmung wandert etwa die Waldgrenze in den Bergen immer höher hinauf. Als Faustregel können wir die Waldgrenze in den Alpen ungefähr bei 2.000 Höhenmetern ansetzen. In ihrer Höhe schwankt sie je nach Nord- oder Südexposition. Die unterschiedlichen Szenarien des Klimawandels lassen die verschiedenen Vegetationsstufen in den nächsten Jahrzehnten bei einer Erwärmung um +2° C um 320 Meter nach oben wandern, bei einer Erwärmung von +4°C gar um 650 Meter. Für den Nutzpflanzenanbau in der Landwirtschaft klimatisch gemäßigter Länder kann dies verlockend wirken. Aber die unter Dürre leidenden und zur Wüste verkommenden Flächen in den Äquatorialzonen werden sich massiv vergrößern.

Vieltriebiger Säbelwuchs anstelle des eintriebigen Stammes
In der Pflanzenphysiologie gibt es eine Faustregel, dass Pflanzen den Holzgerüststoff Lignin nicht mehr ausbilden können, wenn die Vegetationszeit kürzer als 100 Tage wird. Oberhalb der Wald- und Baumgrenze sind die waldbildenden Baumarten außer von der kurzen Vegetationsperiode auch noch von anderen lebensbedrohlichen Situationen beengt und in ihrem Verbreitungsareal eingegrenzt: Schneedruck, Lawinenabgänge, Windwurf. Lärchen und Zirben als hochstämmige Bäume werden deshalb vom Krummholzgürtel der niederliegenden und mehrtriebigen Legföhren und von den noch verholzenden Sträuchern der Zwergstrauchheide mit Almrosen und Zwergsträuchern wie Preiselbeere, Schwarzbeere, Rauschbeere, Krähenbeere, Bärentraube abgelöst. Brechen ein oder mehrere Triebe nach Lawinenabgängen, können sich andere Triebe nach dem Ausapern aufrichten und für den Erhalt der Art an diesem exponierten Wuchsort sorgen. Dies gilt besonders auch für die sommergrünen Grünerlen (Alnus viridis) als bruchfeste Holzart in Lawinenrunsen. Grünerlen und verschiedene Weiden-Arten (Salix spec.) sind daher in der Ingenieurbiologie besonders auf Böden mit auftauendem Permafrost häufig eingesetzte und stabile Bodenfestiger geworden. Pflanzen statt Beton.

Die Fichte leidet
Mit 61 % Holzvorrat ist die Fichte (Picea abies) der Hauptbaum der Südtiroler Wälder, gefolgt mit 19 % von der Lärche (Larix decidua) und 6 % Zirbe (Pinus cembra). Die Fichte ist wegen ihrer kurzen Umtriebszeit von etwa 80 Jahren als der Zeitspanne zwischen der Pflanzung und der „Ernte“, also dem Einschlag, insgesamt der Brotbaum der alpinen Forstwirtschaft. In Höhenlagen von 1.700 bis 1.900 m gibt es bei Jahresmitteltemperaturen zwischen 1,5 – 3,0° C vielerorts geschlossene und reine Fichtenwälder. Im Menschenzeitalter des Anthropozäns leidet auch die Fichte unter dem menschengemachten Treibhauseffekt: Sie veratmet sich.
Tagsüber betrieben die grünen Pflanzen Photosynthese zum Energiegewinn, nachts bei Dunkelheit erliegt die Photosynthese und unter Energieverbrauch erfolgt die Nachtatmung. Die Atmungsrate ist bei erhöhter Temperatur sowohl tagsüber als auch nachts erhöht. Von der Bruttophotosynthese bleibt durch die erhöhte Atmung weniger Nettophotosynthese übrig.

Die Energiebilanz der Fichte gerät vor allem an tieferen Wuchsstandorten in Schieflage. In solchen Tieflagen ist diese Baumart in vergangenen Jahrzehnten auch außerhalb der Alpen, so etwa in deutschen Forsten als Stangenholz in Monokultur, großflächig aufgeforstet wurde. Diese zu einseitig nach ökonomischem Prinzip angepflanzten, artenarmen Fichtenwälder, oft despektierlich auch Fichtenäcker genannt, haben in Zeiten des Klimawandels ausgedient.
Das mehrjährige Bodenmonitoring im Bergwald der Fichtenwaldstufe im bayrischen Mittenwald hat ergeben, dass in einem Versuchszeitraum von 25 Jahren ein 25 %iger Verlust von Humusvorrat zu verzeichnen war. Dieser Bodenverlust ist auf die erhöhte Aktivität der Mikroorganismen als Abbauer oder Reduzenten infolge erhöhter Temperaturen zurückzuführen. Unter der dünner werdenden Humusunterlage leidet v. a. die Fichte als Flachwurzler. Sie hält bei geringer werdender Humusauflage und angespanntem Stoffwechsel Stresssituationen durch Stürme, Bodentrockenheit und Schadinsekten schlechter aus. Der Wirbelsturm Vaja hat es 2018 eindrucksvoll gezeigt: In Südtirol wurde die Fichtenwaldstufe am stärksten beschädigt. Lückige Wälder werden in der Folge von Gräsern besiedelt. Der Erosionsschutz bröckelt. Lange, dünne, niederliegende Grashalme ergeben eine Gleitschicht und erhöhen die Gefahr der Gleitschneelawinen.

Konkurrenzstarke Pflanzenarten verdrängen konkurrenzschwache
park 4Viele botanische Untersuchungen belegen, dass auch verschiedene krautige Pflanzen der Tieflagen mit der Erderwärmung in die Höhe aufsteigen. Dabei verdrängen konkurrenzstarke Arten, wie es viele Gräser-Arten sind, konkurrenzschwache Arten. Zu den sensiblen und konkurrenzschwachen Arten gehören z. B. viele Arten von Wildorchideen.
Prof. Ulrike Tappeiner vom Botanischen Institut der Universität Innsbruck und Leiterin des Institutes für Alpinökologie an der eurac Bozen, hat mit ihren Diplomandinnen und Doktoranden das Pflanzenkleid und verschiedene ökologische Parameter entlang eines Höhentransektes im Vinschgau von den Schludernser Leiten bis in das Matschertal untersucht. Aus diesen Untersuchungen sei beispielswiese nur die Niedrige Segge (Carex humilis) als Sauergras erwähnt: Sie ist im Matscher Tal laut den Untersuchungen von Crepaz et. alt. seit 1976 von 2.062 m auf 2.777 m MH im Jahr 2018 aufgestiegen, d. h. 53 Höhenmeter pro Dekade.
Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch Prof. Nicoletta Cannone mit ihren Studentinnen und Studenten von der Universität Insubria in Varese bei Untersuchungen von krautigen Pflanzen der Alpinstufe und der Nivalstufe am Stilfserjoch gekommen. Sie hat in kleinen Glashäuschen über der Alpinflora eine künstliche Temperaturerhöhung simuliert und die Zunahme der Artenanzahl und die Veränderung des Artenspektrums unter den Gebirgspflanzen analysiert.

Die Vegetationskundlerin Prof. Brigitta Erschbamer hat mit ihrem Team von der Universität Innsbruck im Rahmen des Gloria-Projektes festgestellt, dass am Sass Pordoi in den Südtiroler Dolomiten an einem Wuchsort auf 2.900 Metern Höhe die Anzahl der Pflanzenarten von 33 Arten im Jahr 2001 auf 54 Arten im Jahr 2017 zugenommen hat. Der Artenzuwachs von 21 Arten entspricht 64 % mehr an Arten. Leider sind dabei aber konkurrenzschwache und seltene Arten von konkurrenzstarken „Allerwelts-Arten“ verdrängt worden. Das Akronym Gloria steht für Global Observation Research Initiative in Alpine Environments.

Gletscherschwund
Das auffälligste Zeichen des Klimawandels in den Alpen ist der rapide Schwund der Gletscher. 1850 betrug die vereiste Fläche des gesamten Alpenbogens noch 4.460 km². 1970 war sie auf 2.903 km² gesunken und 2012 betrug sie gar nur mehr 2.153 km². Seit dem Beginn der Industriellen Revolution mit der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas ist die Gletscherfläche der Alpen somit auf weniger als die Hälfte ihrer Fläche von 1850 geschmolzen. Wesentlichen Anteil daran hat der Anstieg des Kohlendioxids als Treibhausgas in der Luft: Sein Anteil ist von 290 pars per million auf heute 420 ppm angestiegen. Und Kohlendioxid ist langlebig: Jedes Molekül, das wir von diesem Gas erzeugen, verweilt 120 Jahre in der Erdatmosphäre.
Jeder Gletscher hat ein Nährgebiet, in dem sich Eis bildet, und ein Zehrgebiet, in welchem Eis schmilzt. Nährgebiet und Zehrgebiet sind durch die Null-Grad-Linie als Gefrierpunkt des Wassers getrennt, welche irgendwo quer durch den Gletscher verläuft.
Durch die Erderwärmung ist diese Null-Grad-Linie in den Alpen von 3.000 Metern Seehöhe auf 3.300 Meter angestiegen. Mit anderen Worten: Unterhalb der Null-Grad-Linie der Gletscher bildet sich kein neues Gletschereis. Das Zehrgebiet der Gletscher wird immer größer, ihr Nährgebiet immer kleiner. Dabei gehören Gletscher zu den wichtigsten Süßwasserspeichern. Und nur 5 % der gesamten Wasservorkommen auf unserem blauen Planeten Erde sind Süßwasser. Die sich verschärfende Klimakrise wird uns auch zu einem neuen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser zwingen.

Ein Auerhahn, ein röhrender Hirsch im verschneiten Tailaiwald - es sind Tierattrappen für Bogenschießen. Ein Abenteuer für Groß und Klein

Text & Fotos: Anna Alber

 

Fernab der Straße gibt es am Ortseingang von St. Valentin auf der Haide für Winterwanderer, Bogensportbegeisterte und kleine Abenteurer allerhand zu entdecken. Unter den tiefhängenden Zweigen des schneebedeckten Lärchenbaums versteckt sich ein Auerhahn. Ein wenig später kommt es zur Begegnung mit einem imposanten, röhrenden Rothirsch. Der Fuchs lugt hinter einem Felsvorsprung hervor, die Ohren spitz aufgerichtet, als ob Gefahr drohen würde. Noch viele weitere Tiere aus der heimischen Fauna verstecken sich in der winterlichen Waldkulisse, dem Talaiwald oberhalb von St. Valentin. Durch den Lärchenwald pirschen und auf die dreidimensionalen Tierattrappen zu zielen ist ein aufregendes Natur- und Sporterlebnis für Groß und Klein. Während früher Pfeil und Bogen ausschließlich für die Jagd verwendet wurden, ist das Bogenschießen heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die auch im verschneiten Winter ausgeführt werden kann. „Der Bogenparcours im Talaiwald ist der einzige Bogenparcours im Vinschgau, der ganzjährig geöffnet ist“, betont Gerald Burger, Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass. Der zwei Kilometer lange Parcours ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet und führt durchs ebene, abwechslungsreiche Gelände und die märchenhafte s54 WinterwanderungNaturlandschaft. Mit ruhiger Hand, etwas Kraft und Konzentration können die 28 Stationen von der ganzen Familie gemeistert werden. Die detailgetreuen Füchse, Murmeltiere, Bären, Hirsche und Steinböcke fügen sich in verschiedenen Größen und Ausführungen harmonisch in den Lärchenwald ein und durch diverse Schusswinkel kann die Herausforderung für ambitionierte Bogenschützen gesteigert werden. Der Ausrüstungsverleih befindet sich im Tourismusbüro St. Valentin, der ideale Parkplatz ist direkt beim Fernheizwerk BEST. Interessierte Besucher erhalten eine kurze Einführung, bei der die sachgemäße Benutzung der Ausrüstung erklärt wird. Auf Wunsch der Gäste und Besucher organisiert das Tourismusbüro auch gerne Führungen bzw. Schnupperkurse, damit sich auch Unerfahrene diesem vielseitigen Sport nähern können. Sarah Debiasi vom Informationsbüro rät zu festem Schuhwerk: „Je nach Schneelage kann der Parcours mit Winterwanderschuhen oder Schneeschuhen bewältigt werden“. Damit die sportliche Aktivität in freier Natur auch für Kinder ein Erfolgserlebnis darstellt, ist es wichtig, dass sie bereits genügend Kraft besitzen, um den Bogen zu spannen. Erfahrungsgemäß ist dies ab ungefähr neun bis zehn Jahren der Fall. Für professionelle Bogenschützen interessant: bereits im nächsten Jahr sind nach mehrjähriger Pause wieder internationale Turniere im Bogenschießen geplant. Der spannende Bogenparcours ist im wahrsten Sinne ein Volltreffer für jeden, der Herausforderung, Spaß und ein unvergessliches Naturerlebnis sucht.

 

IT: Archi e freccie

Seguire il bosco di larici e mirare ai manichini tridimensionali degli animali è un'esperienza emozionante di natura e sport per grandi e piccini. Se in passato archi e frecce erano utilizzati esclusivamente per la caccia, oggi il tiro con l'arco è un'attività ricreativa molto diffusa, che può essere praticata anche nel nevoso inverno.
A San Valentino c'è un meraviglioso campo di tiro con l'arco pronto per l'avventura.

Am Fuße des Ortlers erwarten jeden Wintersportbegeisterten rund 44 km bestens präparierte Pisten und ein atemberaubendes Panorama.

Das Skigebiet in Sulden ist kein Geheimtipp, Sulden ist höchstes Niveau, Sulden ist „First Class“: Eine der weltweit größten Luftseilbahnen, die in normalen Zeiten pro Fahrt mit ihren 4 Kabinen bis zu 440 Personen transportieren kann, steht für einen unbeschwerten Aufstieg zur Verfügung. Hinzu kommt die neue 10-er Umlaufbahn Kanzel. Die neue Umlaufbahn ist in Design und Funktionalität die neueste Generation von Seilbahnen des Spezialisten Doppelmayr. Der Personentransport hinauf auf die Pisten ist in Sulden also kein Problem - keine Wartezeiten - auch bei regem Ansturm Seilbahnen Sulden Bodini 12von Wintersportlern. Denn mit der großen Luftseilbahn, mit der 10-er Umlaufbahn Kanzel und mit der 10-er Umlaufbahn Rosim stehen drei Aufstiegsmöglichkeiten in der Talsohle zur Verfügung - „first class“ eben.
Die Seilbahnen in Sulden sind ist seit 12. November in Betrieb. Das Skigebiet, das sich in einer Höhenlage von 1.900 bis 3.250 Metern befindet, ist aufgrund seiner bemerkenswerten Geografie schneesicher. Die 44 km Pisten sind aufgeteilt auf drei Hänge – Langenstein, Kanzel und Madritsch. Die Hänge Kanzel und Langenstein sind über einen Skiweg miteinander verbunden. Die Auswahl der Pisten ist fundamental: Es gibt Pisten, die sind sanft für Anfänger, cool für Fortgeschrittene und herausfordernd für Edeltechniker.
Das Panorama ist in Sulden naturgegeben, aber auch „first class“ und königlich: Ortler, Königsspitze, Zebrú - atemberaubend.
Nach dem Skifahren und mit Hunger im Bauch ist der Genuss auf der Madritschhütte (2.820 m), auf der feinen K-2-Hütte doppelt: mit Panoramablick schmecken herzhafte Gerichte und Getränke hervorragend.

Langlauf
8 Kilometer bestens präparierte Loipen, quer durch die landschaftlich wunderschöne Talsohle am Fuße des Ortlers, sind ein Muss für jeden Langlaufbegeisterten. Auf der abwechslungsreichen Höhenloipe auf 1.900 Metern macht Langlaufen Spaß. Die Höhenloipe ist von November bis Anfang April geöffnet.

Winterwandern
Die Landschaft und die Ruhe genießen, den Stress hinter sich lassen und Energie tanken. Die Natur auf sich wirken lassen, auch das ist in Sulden möglich. Rund um den Talboden hat man die Möglichkeit, einen 12 Kilometer langen und gut ausgeschilderten Rundweg zu bewältigen.

Tourenski
Ob leichte oder etwas schwierigere Touren, entlang der Pisten oder im Hochgebirge, für jeden begeisterten Tourenskigeher hat Sulden die perfekte Möglichkeit, seine Vorstellungen zu verwirklichen. Zudem gibt es für jeden die Möglichkeit, bei der Alpinschule Ortler eine geführte Tour zu buchen.
www.alpinschule-ortler.com

 

 

Pistentipps

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Gran Zebru
Die schwierigste Abfahrt im Skigebiet mit einer Länge von 1.800 m ist die Gran Zebru. Links von der Sesselbahn Schöntauf zweigt die schwarze Panoramaabfahrt von der gleichnamigen roten Abfahrt ab.

Rosim
Die Rosimpiste ist eine anspruchsvolle Panoramapiste und ein Erlebnis für jeden passionierten Skifahrer. Sie führt entlang der Rosimbahn von der Kanzel direkt zur Talstation der Seilbahn Sulden, dabei hat man immer den Anblick der Königsspitze vor Augen.

Schöntaufspitze
Zwischen den beiden Schöntaufliften I und II liegt die rote Abfahrt Schöntauf. Sie schlängelt sich zwischen großen Felsen hindurch über weite Hänge zurück zu den Liftstationen. Eine tolle Abfahrt und die perfekte Möglichkeit, auch einmal die Aussicht zu genießen.

Des Alpes
Eine 1.400 m lange und abwechslungsreiche blaue Abfahrt, die als einfach eingestuft wird. Von der gleichnamigen Sesselbahn am Langenstein aus führt die Abfahrt vorbei an der Bergstation, wo sie in die Talabfahrt übergeht. Diese Abfahrt sollte kein Wintersportbegeisterter verpassen.

IT: Solda
Solda è circondata da numerose cime di tremila metri, tra cui la Königsspitze, lo Zebru e naturalmente l‘Ortles, una vista indimenticabile.

Dienstag, 06 Dezember 2022 11:05

Paradies für Familien und Kinder

Schließen Sie die Augen und träumen Sie vom perfekten Winterurlaub mit der Familie …

Text: Stephan Gander
Fotos: Lucas Pitsch / Sebastian Stip

In Trafoi, mitten im Nationalpark Stilfserjoch erlebt man eine Schneelandschaft wie im Bilderbuch – hier ist es möglich, den Winter mit allen Sinnen zu genießen. Vor allem für Familien mit Kindern ist Trafoi perfekt, denn jeder kommt auf seine Kosten.

Neues im Kinderland Trafoi
Unten … am Kirchenhang von Trafoi, dort, wo Gustav Thöni als kleiner Knirps das Skifahren gelernt hat, da üben heute am Fuße des Riesen-Ortler die kleinen Ski-Zwerge. Die Seilbahnen Sulden haben im Kinderland einen neuen und längeren Zauberteppich aufgestellt: So haben Anfänger und Ski-Einsteiger Übungsmöglichkeiten, um ihr unterschiedliches Fahrkönnen zu verbessern. Die Skischule Trafoi „Gustav Thöni“ hat sich auf Ski-Anfänger spezialisiert, die erfahrenen Skilehrer, wissen, was Kinder motiviert und mit kleinen Tricks kommt der Ski-Nachwuchs schnell auf Erfolgskurs.

 

Genuss-Skifahrer
trafoiOben … im Skigebiet Trafoi genießen die Genuss-Skifahrer die herrliche Aussicht und freuen sich über die Abfahrten auf leicht bis anspruchsvollen Panorama-Pisten. Nach ein paar intensiven Abfahrten finden Genießer auf der urigen Furkel-Hütte genau das Richtige, um Einkehr zu machen: Bei strahlendem Sonnenschein lockt die große Terrasse mit grandioser Aussicht auf das Gipfel-Kino des 3.905 m hohen Ortler und auf seine Gipfel-Kollegen. Wenn es schneit und stürmisch ist, finden Wintersportler in der getäfelten Stube ein gemütliches Plätzchen zum Pausieren.

Tourenskifahrer
Hoch hinaus … auch abseits der Piste kommen Schneeschuhwanderer und Tourengeher voll auf ihre Kosten: Mit Fellen unter den Skiern verläuft der Aufstieg durch perfektes Terrain. Zuerst durch den verschneiten Wald, vorbei an knorrigen alten Lärchen. Mit jedem Atemzug wird die würzige und reine Bergluft in die Lungen gepumpt. Jetzt ist die Baumgrenze überschritten, dann geht’s weiter zum Schafsegg. Noch ist das Ziel nicht erreicht, es sind noch 400 Höhenmeter bis zum Schafberg (2.935 m). Mit jedem Schritt wächst das Panorama, mit jedem Schritt wächst die Vorfreude, auf eine herrliche Abfahrt durch unberührten Pulverschnee. Oben angekommen, belohnt uns ein grandioser 360 ° PanoramaBlick über verschneite Bergspitzen.

 

NEU:
Nachdem die Stilserjochstraße ab Trafoi geschlossen bleibt, wird die Strecke zu einem wunderschönen Winterwanderweg. Einkehrmöglichkeit am Ende der Wanderung: im Berg-Gasthof „Zum Weissen Knott“. Vormerkungen bei Gaby: +39 371 309 0717

 

IT: Trafoi - con tutti i sensi
A Trafoi, nel cuore del Parco Nazionale dello Stelvio, si vive un paesaggio innevato come in un libro illustrato - qui si può godere l‘inverno con tutti i sensi. Soprattutto per le famiglie con bambini Trafoi è perfetto, perché ognuno ha il suo valore.

 

trafoi logo

Dienstag, 06 Dezember 2022 11:02

Trafoi Il paese delle leggende…

Nel libro “Sagen aus dem Vinschgau”, purtroppo ancora solo in versione tedesca, molte pagine sono dedicate alle leggende che coinvolgono Trafoi.

Testo e Foto: Gianni Bodini

 

Questo, però, è anche un luogo reale e ricco di fascino e di storia: frazione del comune di Stelvio, posta a 1543 metri di altitudine, ai piedi dell’Ortles che con i suoi 3.905 metri era la più alta montagna dell’impero austro-ungarico. Proprio da Trafoi, nel 1804, venne intrapresa la prima ascensione di questa cima che secondo una leggenda era un gigante poi pietrificato. D’estate il paesino è forse disturbato dal traffico che scorre sulla strada dello Stelvio, ormai diventata una pista per le competizioni, non autorizzate, di motociclisti e automobilisti. D’inverno, invece, la strada è chiusa e regna la tranquillità.
trafoi2Proprio grazie a questa strada, in esercizio dal 1825, i primi turisti incominciarono a frequentare Trafoi, attratti dallo scenario di cime ricoperte dai ghiacciai che allora si dicevano eterni. Fu un tragico evento però che contribuì ad accrescere più velocemente la fama di questo paesino: nel 1876 Henry de Tourville uccise, proprio lungo la strada dello Stelvio, la moglie Madeleine per appropriarsi della sua eredità. Il delitto e il conseguente processo ebbero molta risonanza nella stampa internazionale e non furono pochi i “curiosi” che raggiunsero Trafoi per vedere la scena del delitto. Già nel 1896 venne aperto il Grand Hotel Trafoi, che allora veniva considerato uno dei più lussuosi dell’intero arco alpino, frequentato dai nomi più illustri della società europea (distrutto da un incendio nel 1917). Nel 1907 gli alberghi erano già 10 ed offrivano 800 posti letto! Poi le due guerre e la lenta ripresa…
Ma a Trafoi non venivano solo alpinisti o amanti della natura, già molto tempo prima la località era frequentata dai fedeli che, anche a piedi, venivano in questo villaggio sperduto tra i monti per recarsi in pellegrinaggio alle Tre Fontane, probabilmente un antico sito di culto pagano poi cristianizzato. Secondo alcune leggende l’acqua delle tre piccole sorgenti aveva proprietà miracolose e proprio in quel luogo, ancora oggi così affascinante, venne costruita una chiesetta nella quale d’estate trova ricovero la venerata statua della Madonna che altrimenti trascorre l’inverno nella chiesa parrocchiale di Trafoi. Il “trasferimento” dà luogo a una processione che ancora oggi è molto frequentata dai venostani. Un'altra leggenda racconta che se la Madonna non dovesse passare l’estate ai piedi dell’Ortles, i ghiacciai che scendono dalle sue pendici avanzerebbero seppellendo anche Trafoi (evidentemente il tema cambiamento climatico non era allora all’ordine del giorno)! Un altro luogo ameno, facilmente raggiungibile anche d’inverno, è la Rocca Bianca, un punto panoramico lungo la strada dello Stelvio. Qui, sulla terrazza dell’albergo, svetta l’obelisco in marmo di Lasa trafoi3eretto nel 1884 per ricordare la prima ascensione dell’Ortles. Dal paese, a piedi o con la seggiovia, si può raggiungere il rifugio La Forcola, un luogo panoramico insuperabile, posto al centro di un carosello sciistico. Non lontano dalla chiesa parrocchiale sorge il centro visitatori del Parco Nazionale dello Stelvio, nel cui territorio è compreso l’abitato di Trafoi. E per finire perché non concedersi una pausa nell’hotel Bellavista, e un nome non è mai stato più appropriato, dove è molto probabile incontrare l’ultima leggenda di Trafoi: Gustav Thöni!

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:58

Sulden am Ortler

Vor mehr als 180 Jahren war Sulden noch ein unbekannter, einsamer Ort, eingeschlossen von hohen Bergen und Gletschern und nur durch einen rauen Saumpfad mit der Außenwelt verbunden.

Text und Fotos: Cornelia Knoll

 

Die Bewohner des Tales, eine kleine Gemeinde von 10 Familien, die auf Einzelhöfen lebten, führten ein kümmerliches Leben als Bauern und konnten ihre Familie nur mit großer Müh und Not ernähren.
Touristen gab es damals noch keine und selbst in den größeren Städten Tirols, hatte man über das Suldental nur dunkle Vorstellungen von Menschen die auf Wölfen reiten und mit Bären aus einer Schüssel essen. Im historischen Innsbrucker Wochenblatt von 1802 wurde Sulden als „Sibiren Tirols" bezeichnet.
s40 IMG 20221125 110526Im Jahre 1860 zogen sich die bis ins Tal reichenden Gletscherzungen zurück und die ersten Bergsteiger machten sich auf den 4 stündigen Weg nach Sulden um diese herrliche, von weitem erkennbare Berglandschaft zu erkunden.
Doch gab es für diese Besucher damals noch keine Unterkunftsmöglichkeiten und so musste der Stadel des Pfarrers Eller als erste Herberge herhalten, später gab es die ersten 6 Gästebetten im Pfarrhaus.
Schon bald reichten auch diese nicht mehr aus und so entstanden ab dem Jahre 1870 die ersten größeren Gasthöfe (Eller, Post, Tembl, Gampen, Pinggera) sowie kleinere Pensionen. Endlich konnten sich nun die ehemals bettelarmen Suldner etwas Geld als Bergführer und Wirtshausbetreiber verdienen.
1892 wurde die lang ersehnte Straße nach Sulden eingeweiht. Das damalige Luxushotel „Grand Hotel Sulden“, erbaut von Schmidt und Christomannos, eröffnete seine Tore und beherbergte bekannte Gästen aus aller Welt: Madame Rothschild, Winston Churchill, den Komponisten Richard Strauss, sowie den Nobelpreisträger Professor Planck.
Sobald aber im Herbst der erste Schnee fiel und die Nächte eisig kalt wurden, verwandelte sich Sulden wieder in das einst so einsame Hirtendorf. Es gab damals ja kaum Strom und schon gar keine Zentralheizungen und somit auch keine Gäste. Der lange, eiskalte Winter gehörte den Suldnern ganz alleine.
s40 IMG 20220206 135953Erst in den 1930 er Jahren entwickelte sich langsam der Wintersport in Sulden. Erste Neugierige schulterten ihre Holzbrettln, zogen ihre filzernen Pumphosen an, buchten ihren Bergführer und machten sich auf die mühseligen, langen Anstiege hinauf zum Cevedale, zur Suldenspitze, um dann im tiefen Neuschnee ihre Ski-Spuren hinunter ins Tal zu ziehen.
Nach dem völligen Stillstand der Wintersaison während des 2. Weltkrieges kamen 1950 wieder einzelne Wintergäste nach Sulden. Aufgrund der absoluten Schneesicherheit und unzähliger Skitourenmöglichkeiten wurde das Suldental rasch in weiten Kreisen bekannt und zog Jahr für Jahr immer mehr Skibegeisterte ins Tal.
Mit Hilfe des Skipioniers Oskar Külken sowie Hans Marini, wurde die erste Skischule gegründet und die Suldner zu Skilehrern ausgebildet. Das Rosimtal, das Zaytal, der Cevedale-, der Suldengletscher boten sich als erste Übungshänge an. Die Skier wurden von eigens engagierten Skiträgern hinaufgeschleppt.

Der erste Dorf-Skilift 1951 war der Soldanellahang. Es war ein Skilift mit einem Hanfseil an dem sich der Skifahrer festhalten konnte und per Antriebsmotor 100 m nach oben gezogen wurden.
Bald darauf wollte jeder Gastwirt so einen Skilift sein Eigen nennen und somit sprossen an mehreren Ecken kleine Dorflifte hervor. Der Rosimlift, der Ortlerlift welcher mit VW Käfer-Motor angetrieben wurde, der Quellenlift, Zaylift und Cevedalelift.
An diesen Übungshängen konnten die Skihasen nun den Hügel hinabrauschen ohne zuerst stundenlang den Berg erklimmen zu müssen. Lustige Skirennen wurden abgehalten, Skikurse für Groß und Klein organisiert und so manche neue Technik ausprobiert.
Ab 17.00 Uhr machten sich braungebrannte Skilehrer mit ihren Skijüngern auf zum „Fünf Uhr Tee“ in den verschiedenen Hotelbars. Dort wurde in fröhlicher Runde zu Klavier und Volksmusik getanzt, gesungen und so mancher Glühwein genossen.
1959 erfolgte der Bau des Sesselliftes Langenstein hinauf zum Fuße des Ortlers. Zusammen mit dem Skilift Marlt und dem Skilift K2 bot er den Wintergästen eine Vielfalt an verschiedenen Pisten an. Der Bau des Sesselliftes „Kanzel“ auf der gegenüberliegenden Seite des Tales mit seiner traumhaften Aussicht auf das Ortler Dreigestirn folgte im Jahre 1965.
s42 20190212 115730Beide Sessellifte brachten die Gäste in kurzer Zeit auf über 2300 Meter und garantierten Schneesicherheit pur. Die Idee der Schneesicherheit für 12 Monate existierte schon länger in den Köpfen der Suldner Gastwirte. Man wollte daher eine Seilbahn hinauf zum Eisseegrat, zum Cevedale bauen.
1965 begann man mit dem Bau dieses Projektes, doch kam es durch wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Einstellung der Bauarbeiten und nichts rührte sich mehr bis 1975. Mit der Übernahme durch die „neue deutsche Heimat“ konnte das Projekt des 1. Teilstückes zum Madritsch dann doch fertig gestellt werden.
1984 gab es einen neuen Besitzer der Seilbahnen Sulden. Walter Klaus aus Augsburg zeigte Interesse an diesem wunderschönen Fleckchen Erde, erwarb die Seilbahn und machte bis auf 3250 m Höhe ein wahres Prunkstück für Skifahrer und Wanderer daraus.
Heute ist in Sulden der Wintertourismus vorherrschend. Die Saison beginnt Ende Oktober, zieht sich bis Anfang Mai hin und bietet Skivergnügen für jedes Niveau auf vielen miteinander verflochtenen Pisten. Auch Tourengeher und Schneeschuhwanderer kommen auf ihre Kosten und können z.B. auf der Düsseldorfer Hütte ab März einkehren.
s42 original 86265a9c a036 4076 ba50 afb62803e579 IMG 20211205 164926Trotz des Aufstiegs zum bekannten Wintersportort ist Sulden immer noch dieses kleine gemütliche Tal geblieben wo sich jeder wohl fühlen darf. Wo man sich seit Jahrzehnten immer wieder auf denselben Pisten, in denselben Hotels, in denselben Apresski-Hütten trifft und wo der Gast sich wie Zuhause fühlt.
Ganz so wie damals, als die ersten Gäste im Heulager der Suldner geschlafen haben, ohne Heizung und Strom auskamen und als Freunde der Berge willkommen geheißen wurden.

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:51

Val Müstair der etwas andere Winter

Dem Winter im Naturpark der Biosfera Val Müstair kann man auf viele Arten frönen. Auch abseits der Skipisten hat der Winter seinen Reiz und man kann seine Tage abwechslungs- und genussreich gestalten.

von Annelise Albertin

 

Ein heisser Punch am prasselnden Kaminfeuer gehört ebenso zum Winter wie der stahlblaue Himmel über den schneeweissen Bergkuppen oder die Spuren im Schnee, welche der kleine Schneehase beim Vorbeihuschen hinterlassen hat. Dem Winter im Naturpark der Biosfera Val Müstair kann man auf viele Arten frönen. Auch abseits der Skipisten hat der Winter seinen Reiz und man kann seine Tage abwechslungs- und genussreich gestalten.

 

Wildspuren entdecken
s26 Spuren im Schnee c Andrea BadruttBleiben wir vorerst beim Schneehasen und anderen Wildtieren, die im Winter nicht leicht zu erspähen sind. Auch Tiere, die keinen Winterschlaf halten, ziehen sich in ihre Verstecke zurück. Das Futterangebot im Winter ist knapp. Um zu Überleben, müssen sie ihre Körpertemperatur anpassen und die Energiereserven schonen. Wenn sie sich auf Futtersuche aus ihrem Unterschlupf herauswagen, hinterlassen sie Spuren im tiefen Schnee. Fährten, Fressspuren, hie und da Federn verraten ihre Anwesenheit. Wie spannend ist es, diese zu entdecken und zuzuordnen. Man kann sich alleine auf Spurensuche machen, oder auch an einer geführten Erkundungstour oder gar einer Wildbeobachtung teilnehmen.

Tierisches Vergnügen beim Lamatrekking
s36 LamasLamas sind lustige und genügsame Gesellen. Von Natur aus gewohnt, Menschen auf langen Strecken über Stock und Stein zu begleiten, machen sie eine Winterwanderung zu einem unterhaltsamen tierischen Vergnügen. Der Bio-Landwirt und Hausherr von mehreren Lamas, Isidor Sepp, kennt seine Hausgenossen in und auswendig, und sie ihn. Isidor erzählt gerne von seinen Lamas, ihren Eigenschaften und Vorlieben. Die Lamas sind gesellig und freuen sich, wenn sie Menschen auf ihren Märschen oder Spaziergängen begleiten dürfen. Oft führt Isidor seine Gäste auf den Touren durch die winterliche Landschaft rund um Müstair. Mit dem UNESCO Welterbe Kloster St. Johann im Hintergrund geben die Lamas tolle Fotosujets, denn sie posieren gerne und gucken mit stolz erhobenen Köpfen in die Kamera.

 

Eiskalt erwischt
Schlittschuhlaufen auf Natureisplätzen ist ein eiskaltes Wintersportvergnügen. Der Eismeister hat es nicht leicht. Natureisfelder sind stets den Temperaturen unterworfen und rasch kann das Eis zu weich werden. Sinken die Temperaturen aber unter den Gefrierpunkt, so steht diesem fröhlichen Winterspass nichts mehr im Wege. Im Val Müstair stehen zwei Eisplätze zur Verfügung, einer beim Schulhaus in Müstair und einer in Tschierv, wo auch ein Curlingfeld extra präpariert wird. Ob Kunsteislauf, Hockey- oder Fangenspiel, auf den schmalen Kufen können sich Gross und Klein herrlich austoben.

 

Schlitteln ist angesagt
s36 Schlitteln c Andrea BadruttLü liegt auf der Sonnenterrasse auf 1920 M.ü.M. hoch über dem Val Müstair. Es ist nicht nur Ausgangspunkt für die Wanderung zur Alp Champatsch sondern auch Anziehungspunkt vieler Familien, denn von Lü führt ein Schlittelweg nach Tschierv hinunter. Auf der dreikilometerlangen Abfahrt saust man über Schneehänge und durch verschneite Wälder talwärts. Der Schwierigkeitsgrad ist leicht, so dass auch Kinder ihren Spass finden. Romantik pur erlebt man hier beim Nachtrodeln. Der Schlittelweg wird nachts beleuchtet. Der Ausgangspunkt befindet sich nach dem Dörfchen Lü auf dem Weg nach Lü d’aint. Das Postauto fährt von Fuldera hinauf nach Lü. Wer mit dem Auto nach Lü fährt, findet am Dorfeingang genügend Parkplätze. Allerdings benötigt man dann ein Transportmittel wieder zurück nach Lü, da der Schlittelweg in Tschierv endet, oder man wandert wieder zurück.
Kluge Köpfe schützen sich! Deshalb empfiehlt es sich, beim Rodelspass an den Helm zu denken.

Tipp: An manchen Tagen fährt abends der
Schlittelexpress von Tschierv nach Lü.

Ebenfalls ins Skigebiet Minschuns kann der Schlitten mitgenommen werden. Fussgänger spazieren von der Talstation auf dem 1 km langen Winterwanderweg hinauf zur Alp da Munt. Der Ausblick hier ist einzigartig und nach dem Sonnenbad auf der Terrasse beim Bergrestaurant braust man fröhlich mit dem Rodel wieder hinunter zur Talstation.

 

Natur pur auf der Schneeschuhtour
s32 sendaEine Schneeschuhwanderung ist ein Naturerlebnis der Extraklasse. Man muss kein Skitourenmeister oder Tiefschneeprofi sein, um die tiefverschneite Winterlandschaft auf Schneeschuhen zu erkunden. Eine, der geplanten Tour angepasste Kondition, eine gute Ausrüstung und schon kann es losgehen. Abseits von gepfadeten Wegen geniesst man die Ruhe und Einsamkeit der abgelegenen Seitentäler inmitten imposanter Bergwelt. Schneeschuhtouren werden auf eigene Verantwortung unternommen. Im Val Müstair gibt es unzählige nicht markierte Schneeschuhwanderrouten und eine markierte Tour, die „Senda da l’uors“, welche sich für Anfänger besonders gut eignet.
Dringend empfohlen ist der Blick auf die Wetter- und Lawinensituation auf slf.ch vor der Tour und unumgänglich zudem das Beachten der Wildruhezonen.

Tipp: Buchen Sie eine geführte
Schneeschuhwanderung, damit Sie
das Erlebnis unbeschwert geniessen können
und nebenbei vom Guide so manch Neues
über das Tal und die romanische
Kultur erfahren.

 

Winterwandern
s36 Winterwandern c Andrea BadruttDer Anblick der funkelnden Schneefelder im Sonnenlicht lässt selbst eingefleischte Stubenhocker frohlocken. Wer möchte nicht an einem der vielen sonnigen Wintertage seine Energiereserven auftanken, frische Luft einatmen und das Panorama geniessen? Eine Winterwanderung auf den vielen gepfadeten Winterwanderwegen im Val Müstair ist Erholung für Körper und Geist. Von leichten bis hin zu anspruchsvolleren Touren kann jedermann im Naturpark Biosfera Val Müstair abwechslungsreiche Winterwanderungen unternehmen, höher gelegen oder unten im Tal. Beliebte Ziele sind der Winterwanderweg Alp da Munt – Alp Champatsch – Lü oder die Ebene von Plaun da l’aua bei Fuldera.

 

Tipp: Die Winterkarte Val Müstair
mit Ferientipps und Gästeprogramm enthält
viele Tourenvorschläge.

 

Langlaufen, wo Olympiasieger geboren wurden
s36 Langlaufen c Andrea BadruttDas Val Müstair ist nicht erst seit Dario Cologna eine Hochburg des Langlaufsports. Dass der Olympiasieger aber auf diesen Loipen seine ersten Trainings absolviert hat, ist eine Tatsache und hat diesen Wintersport im Val Müstair zusätzliche gefördert. Das Langlaufzentrum des Tales befindet sich in Furom bei Fuldera. In der weiten Ebene entlang des Rombachs von Furom bis Tschierv wechseln sich flaches Gelände mit sanften bis anspruchsvolleren Anstiegen ab, so dass Anfänger und geübte Langläufer auf ihre Kosten kommen. In Furom befindet sich auch eine Nachtloipe, wobei hier eine Stirnlampe Voraussetzung ist.
Die berühmte Sprintstrecke der Tour de Ski auf einer Länge von 0.7 km in Tschierv ist eine Herausforderung für Langlaufprofis.
Weitere Möglichkeiten für den Langlaufsport sind die aussichtsreiche Panoramaloipe in Lü, die Höhenloipe in Minschuns sowie die Loipe Buffalora auf dem Ofenpass.
Die Loipeninfrastruktur ist geöffnet von 9.00 bis 16.00 Uhr, ausgenommen die Nachtloipe in Furom. Diese Öffnungszeiten sind zu beachten, um die Loipenpräparation zu gewährleisten. Sperrungen von Loipen aufgrund der Wetter- und Schneelage können vorkommen und sind ebenfalls zwingend zu befolgen.
Loipentickets können im Langlaufzentrum in Furom, in der Gäste-Information in Tschierv, mit der langlauf.ch App oder online unter val-muestair.ch/langlaufen bezogen werden. Der Loipenpass gilt nur für die Langlaufloipen und nicht für den öffentlichen Verkehr.

 

 

Wo nachschauen
Auskünfte zu allen Winterangeboten erteilt die
Gäste-Information Val Müstair, Tel. +41 81 861 88 40
oder die Website
https://www.val-muestair.ch/en/erleben/winter und https://www.val-muestair.ch/de/ferientipps-
gaesteprogramm

Die Winterkarte Biosfera Val Müstair 2022/23 kann in den Gäste-Informationen in Tschierv und im Klosterladen bezogen werden.

COOP FIS Tour de Ski performance by Le Gruyère AOP

Das Langlauf-Feuerwerk im Val Müstair

Wie ein Feuerwerk eröffnet ein Sprint in der freien Technik am Samstag, 31. Dezember 2022 die COOP FIS Tour de Ski performance by Le Gruyère AOP der Saison 2022/2023. Nicht weniger Spannung verspricht das Verfolgungsrennen über 10 Kilometer in der klassischen Technik vom Sonntag, 1. Januar 2023.

Bereits zum sechsten Mal ist das Val Müstair Etappenort der Tour de Ski. Oberstdorf und Val di Fiemme sind die weiteren Etappenorte der Tour de Ski, welche insgesamt sieben Wettkämpfe zwischen 31. Dezember und 8. Januar umfasst und mit dem legendären Schlussanstieg in Val di Fiemme auf die Alpe del Cermis endet.

Im Val Müstair garantieren die attraktive Strecke mit spektakulären Steilwandkurven und herausfordernden Bodenwellen sowie die beiden Wettkampf-Formate Sprint und Verfolgungsrennen für Spannung. Das Organisationskomitee und die Ferienregion Val Müstair freuen sich auf ein Langlauffest mit vielen begeisterten Zuschauer*innen, auf die Athlet*innen aus über 20 Nationen und packende Duelle auf höchstem Niveau.

IT: I fuochi d'artificio di fondo in Val Müstair
Per la sesta volta, la Val Müstair è la sede di tappa del Tour de Ski. Oberstdorf e la Val di Fiemme sono le altre sedi di tappa del Tour de Ski, che comprende un totale di sette gare tra il 31 dicembre e l'8 gennaio e si conclude con la leggendaria salita finale in Val di Fiemme sull'Alpe del Cermis.

 

s30 tour logoProgramm Tour de Ski

Samstag, 31. Dezember 2022
Sprint in freier Technik

11.30 – ca. 13.15 Uhr
Qualifikation Damen und Herren
14.00 – ca. 15.30 Uhr
Finale Sprint Damen und Herren
im Anschluss Siegerehrung
im Start- und Zielgelände
11.00 – 18.00 Uhr Festbetrieb
im Start- und Zielgelände

 

Sonntag, 1. Januar 2023
Verfolgungsrennen 10km
in klassischer Technik

12.00 Uhr
Start Damen, Verfolgungsrennen
13.15 Uhr
Start Herren, Verfolgungsrennen
im Anschluss Siegerehrung
im Start- und Zielgelände
11.30 – 18.00 Uhr
Festbetrieb im Start- und Zielgelände
Lokale Vereine sorgen an beiden Tagen mit
Verpflegungsständen für das leibliche Wohl.

 

 

Tickets und VIP-Tickets
Der Tageseintritt kostet CHF 10.00.
Für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre (Jahrgang 2007 und jünger) ist der Eintritt frei. Es gibt keinen Vorverkauf für die
Tagestickets. Die Bezahlung ist bar oder mit Twint möglich.
Möchten Sie die Tour de Ski besonders komfortabel im VIP-Bereich mit Getränken, Snacks und einem feinen Mittagessen erleben? Das VIP-Ticket kostet für einen Tag CHF 200.00/Person und für zwei Tage CHF 350.00/Person. Melden Sie sich via info@mittner-ag.ch oder +41 81 858 50 19, um Tickets zu kaufen. Der Ticketversand erfolgt nach Eingang der Bezahlung.
Eventgelände
Das Eventgelände befindet sich in Tschierv, Plaun Grond, direkt an der
Hauptstrasse.
Anreise/Parkplätze
Für die Anreise mit dem öffentlichen
Verkehr benutzen Sie die
Haltestelle Tschierv, Biosfera
(Postauto Linie B 811 zwischen Zernez
und Mals). Es stehen in Gehdistanz zum Eventgelände kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

 

Weitere Informationen
tour-de-ski.ch

Gäste-Information Tschierv
Plaun Grond 24J | 7532 Tschierv
Tel. +41 81 861 88 40 | info@val-muestair.ch

Dienstag, 06 Dezember 2022 10:46

Was macht ein Vinschger Apfelbauer im Winter?

Auch in der Winterzeit haben die Obstbauern im Apfelparadies Vinschgau alle Hände voll zu tun. Sie bereiten die Apfelbäume und Apfelwiesen behutsam auf das Frühjahr und die neue Ernte vor. An Arbeit mangelt es ihnen nicht.

Das Laub ist von den Bäumen gefallen, alle Äpfel sind gepflückt. In den Apfelwiesen des Vinschgaus sieht es ganz nach Winterruhe aus. Doch der Schein trügt. Die Vinschger Apfelbauern pflegen ihre Bäume auch während der kalten Wintermonate.

 

Frischekur für die Apfelbäume
Die Vinschger Obstbauern nehmen nun die Astschere in die Hand. Es ist Zeit für den Rückschnitt der Apfelbäume: Dürre Zweige und Äste werden sorgsam entfernt, um die Vitalität und Gesundheit der Bäume zu erhalten. Die Vinschger Bauern bringen viel Erfahrung mit. Vom richtigen Baumschnitt hängen nämlich die Qualität und die Menge der Äpfel ab. Das trockene Geäst sammelt sich am Boden. Die Obstbauern zerkleinern es mit dem Mulchgerät. So kann sich das Kleinholz mit der Erde vermischen und gelangt wieder zurück in den natürlichen Kreislauf. Ältere Bäume ersetzen die Obstbauern durch neue Apfelsorten, um ein vielfältiges Sortiment für jeden Geschmack anbieten zu können.

 

Das Apfelparadies Vinschgau
Im Vinschgau schenkt die Natur selbst die besten Voraussetzungen für den Apfelanbau. In den Apfelwiesen auf 500 bis 1000 Metern Meereshöhe reifen die Äpfel unter viel Sonne, wenig Regen und großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht langsam heran. Die Äpfel erhalten reichlich Zeit, um ihre Aromen intensiv auszubilden.

 

Apfelbauern mit Erfahrung und Leidenschaft
Seit Generationen widmen sich ganze Familien im Vinschgau dem Apfelanbau. Mit Erfahrung und Passion pflegen rund 1.600 Obstbauern ihre Apfelbäume. Tradition und Innovation reichen sich im Obstanbau die Hand: Modernste Methoden und Maschinen garantieren einen umweltbewussten Anbau sowie die optimale Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung der Äpfel in den Vinschger Genossenschaften.

 

Nachhaltigkeit liegt in unserer Natur
Die Vinschger Obstbauern wissen seit jeher: Landwirtschaft gelingt nur im Einklang mit der Natur. Sie widmen sich dem naturnahen Anbau, nutzen verantwortungsvoll die natürlichen Ressourcen und fördern die biologische Vielfalt. Über die Hälfte der Vinschger Obstwiesen wird mit der wassersparenden Tropfberegnung bewässert. Jede dritte Obstwiese wird ohne Herbizide bewirtschaftet. Insektenhotels und Nistplätze in den Obstwiesen schaffen zusätzlichen Lebensraum für Pflanzen und Kleintiere.


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