Ausgabe 4/2020

Ausgabe 4/2020 (55)

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Vinschgau - Der Malser BM Ulrich Veith hat die Verkehrsstudie über eine mögliche Umfahrung von Schluderns, Glurns, Tartsch und Mals öffentlich versenkt. Dagegen protestieren die BM von Glurns und Schluderns. Was sagt die Studie? Welcher Nutzen wird mit einer möglichen Umfahrung verbunden und wie viel würde eine Umsetzung nach heutigen Schätzungen kosten?

von Erwin Bernhart

Der Ärger ist groß. Das sei nicht korrekt, sagen die BM von Schluderns Peter Trafoier und von Glurns Luis Frank unabhängig voneinander. Beide beziehen sich auf die Aussage vom Malser BM Ulrich Veith, der bei der Podiumsdiskussion in Schlanders, organisiert von der Umweltschutzgruppe Vinschgau, gesagt hat, dass die Studie einer Umfahrung für Schluderns, Glurns und Mals in den Gemeindeausschüssen abgelehnt worden sei und deshalb diese Studie nicht weiter verfolgt werde. Damit war eine mögliche Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals vom Tisch, eine Diskussion darüber kam gar nicht erst auf.
Die beiden Bürgermeister und viele Referenten im Obervinschgau sind perplex. Bei der Podiumsdiskussion in Schlanders biss sich Peter Trafoier auf die Zunge und wollte keine Polemik entfesseln. Luis Frank ist erst gar nicht hingegangen. Zu groß war der Ärger im Vorfeld. Die Tauferer BMin Roselinde Gunsch war am Podium vertreten und sie war froh, dass sie nur über die Umsetzung des Verkehrskonzeptes in Taufers zu sprechen hatte.

Veith hat die Studie gewollt
Es war, so sagen es die Bürgermeister, Ulrich Veith, der vor mehreren Jahren eine Studie angeregt und gewollt hatte. Denn die Gemeinde Mals und die Bezirksgemeinschaft Vinschgau haben die Umfahrung von Tartsch immer noch im Programm. Und mit dieser Umfahrung von Tartsch, die im Bauleitplan der Gemeinde Mals verankert ist, haben die umliegenden Gemeinden Schluderns und Glurns keine Freude. Denn eine Umfahrung in Tartsch würde zwar die Tartscher entlasten, aber ansonsten den status quo auf ewig zementieren. Auch die Gemeinde Mals und BM Ulrich Veith haben keine großen Anstalten gemacht, diese Umfahrungsvariante ernsthaft zu verfolgen. Und dies, obwohl es in der Vergangenheit Zeitungsartikel gegeben hat, die ein Horrorszenario für die Tartscher an die Wand gemalt haben. Von naggelnden Stuben und kaum auszuhaltendem Lärm war die Rede. Tartsch sei mit dem Verkehr dem Untergang geweiht. Seit langem hat man vom verkehrsgeplagten Tartsch nichts mehr gehört.
Dann wurde eben auf Drängen des Malser BM Ulrich Veith von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau eine Verkehrsstudie in Auftrag gegeben. Das Ingenieurbüro Patscheider und Partner hat über einen längeren Zeitraum gemeinsam mit dem in Verkehrsfragen spezialisierten Ingenieursstudio Meta aus Monza im Jahr 2017 Verkehrsdaten gesammelt und ausgewertet, hat aufgrund der Daten und der Möglichkeiten rund 20 Varianten ausgearbeitet. Im Laufe der Zeit haben sich zwei Varianten herauskristallisiert, eine Diskussionsunterlage, basierend auf Berechnungen und Schätzungen.
Weil die Studie mehr als zwei Gemeinden betroffen hat, hat sie die Bezirksgemeinschaft Vinschgau diese Studie in Auftrag gegeben und zu Beginn wurde sie von Bezirkspräsident Andreas Tappeiner begleitet. Dann hat Tappeiner Ulrich Veith damit beauftragt, die Studie in den Gemeindeausschüssen vorstellen und diskutieren zu lassen. Veith, so sagen es viele Beteiligte, war säumig. Denn die Studie war bereits Ende 2018 diskussionsbereit und eine erste Vorstellung sollte es im Jänner 2019 geben. Die gab es nicht. Bis dem Glurnser BM Luis Frank die Hutschnur riss. Im Herbst 2019 hat Frank die BM von Mals, Schluderns und Taufers und die Gemeindeausschüsse der vier Gemeinden nach Glurns zur Vorstellung und Diskussion der Studie geladen.

Die Interpretationen
Und genau diese Zusammenkunft wird nun unterschiedlich interpretiert. Während Luis Frank und Peter Trafoier sagen, dass sich, mit Ausnahme des Gemeindeausschusses von Mals, nur ganz wenige Referenten gegen diese Studie ausgesprochen haben, sagt Ulrich Veith, dass man in den Ausschüssen grundsätzlich dagegen war. Veith sagt, dass die getätigten Wortmeldungen gegen einen Ausbau von Straßen waren und er davon ausgehe, dass sich jene, die sich nicht zu Wort gemeldet haben, dem stillschweigend zugestimmt hätten.
„Mals sagt, dass man keine neuen Straßen brauche und dass man auf öffentliche Verkehrsmittel setzen solle“, fasst der Glurnser BM Luis Frank die Studienvorstellung zusammen. Er habe gesagt, dass man Lösungsvorschläge brauche und es noch interne Treffen bedürfe. Auf eine vertiefende Diskussion pocht auch der Schludernser BM Peter Trafoier. Es gebe noch viele Unklarheiten. Die Studie müsse in den Gemeinderäten diskutiert werden. Es sei auch nicht sauber, dass weder die Wirtschaft noch die Landespolitik in die Diskussion involviert sei. Im Übrigen, sagt auch Trafoier, seien wenige Stimmen gegen das Weiterverfolgen dieser Studie in den Gemeindeausschüssen gewesen.

Was denn nun?
Der Vinschgerwind hat mit allen beteiligten Bürgermeistern gesprochen und dann die Studie in der Bezirksgemeinschaft angefordert. Denn es kann ja nicht sein, dass eine Studie explizit für die Schublade gemacht wird, ohne dass darüber auf breiter Ebene diskutiert worden ist. Deshalb veröffentlichen wir die zwei Varianten, die ernsthaft untersucht worden sind.
Zum einen wurde die große Umfahrung von der Handwerkerzone Prad über den Kanal nach Glurns und bis nach Mals nochmals unter die Lupe genommen.
Zum anderen eine Variante, die oberhalb des Biotops bei Schluderns abzweigt, zwischen den Handwewrkerzonen Schluderns und Glurns in Richtung Tartscher Bichl führt und von dort in einem Bogen die Handwerkerzone Mals umfährt und schließlich in die Schleiser Kreuzung mündet.
Die große Umfahrung bringt, so haben es die Techniker von Patscheider und Partner errechnet, nicht wirklich die große Entlastung der Dörfer. In Tartsch und in Schluderns würde der Verkehr an normalen Arbeitstage halbiert, in Mals etwas mehr als halbiert und in Glurns um rund 40% vermindert.
Anders wäre die Wirkung einer Umfahrung Schluderns-Glurns-Mals. In Tartsch wäre der Verkehr mit einem Minus von knapp 95% an normalen Arbeitstage fast weg, ähnlich in Schluderns (Minus 89%), Laatsch mit entsprechender Verkehrsregelung von einem Durchfahrtsverbot minus 94 % und in Glurns wären knapp Dreiviertel des Verkehrs weg. Wer kaum etwas spüren würde, ist die Gemeinde Prad.
Bei der Gegenüberstellung der zwei Varianten ergeben sich für die große Umfahrung neben der unbefriedigenden Verkehrsentlastung auch in Bezug auf den Flächenverbrauch und auf das Landschaftsbild viele Nachteile. Zudem ist die Gemeinde Prad strikt gegen ein solches Ansinnen. Die große Umfahrung kann nur in einem Punkt punkten: die möglichen Kosten. Das Ingenieurbüro Patscheider und Partner beziffern die Kosten einer möglichen großen Umfahrung mit rund 75 Millionen Euro.

Verdammt hohe Kosten
Die Kosten für die Variante Schluderns-Glurns-Mals sind hingegen sehr hoch. 171 Millionen Euro werden da veranschlagt. Dafür sind 42 Prozent der rund 5,9 km langen Strecke als Unterflurtrasse vorgesehen. „Im Bereich der Unterflurtrassen können 10 Hektar nach Beendigung der Arbeiten wieder genutzt werden“, heißt es in der Gegenüberstellung.
Dass die Gemeinden Schluderns und Glurns die kleinere Umfahrung favorisieren, war seit der Fertigstellung der Studie klar. Allerdgins gebe es laut den Bürgermeistern noch erheblichen Diskussionsbedarf.
Dass eine solche Studie nicht leichtfertig vom Tisch gefegt werden kann, sind sich die Bürgermeister in Schluderns, in Glurns und auch in Taufers sicher. Roselinde Koch sagt, dass es sehr wohl etwas brauche. Luis Frank sagt: „Ich will keine Alibistudie. Es soll ernsthaft über Lösungen diskutiert werden.“ Und Ulrich Veith sagt: „Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau hat in ihrem Programm zwei Verkehrsprojekte drinnen. Die Umfahrung von Kastebell und jene von Tartsch. Dieses Strategiepapier ist nach wie vor gültig.“

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Vinschgau - Naturns, Latsch, Laas, Mals, Stilfs - In einigen Gemeinden haben die Vorwahlen der SVP-Bürgermeisterkandidaten Überraschendes zutage gefördert. Wenn in Mals relativ klar war, dass Josef Thurner die Vorwahlen gewinnen wird, war es in Naturns und in Latsch spannend. Auch in Laas und in Stilfs.

von Erwin Bernhart

In der Gemeinde Mals ist das Schisma, also die Spaltung der Gesellschaft, mit den Vorwahlen offen zutage getreten. Der Vorsprung, den man im Vorfeld dem amtierenden VizeBM und konventionellen Bauer Josef Thurner, zugetraut hat, ist nicht eingetreten. 940 Stimmen entfielen auf Thurner, auf den Jungspund und Sohn des Landtagspräsidenten Josef Noggler und ebenfalls konventionellen Bauern Hannes Noggler entfielen 656 Stimmen. In Schlinig und in Burgeis hatte Noggler sogar mehr Stimmen als Thurner. Den Fraktionen gehen die Malser Streitereien auf die Nerven. Die SVP-Koordinierung hatte im Vorfeld beschlossen, dass die SVP mit nur einem BM-Kandidaten zu den Gemeindewahlen am 3. Mai antreten wird und das wird nun Thurner sein. Nun wird wohl darum gekämpft werden, wer auf der SVP-Liste als Gemeinderatskandidat kandidieren wird dürfen.
Mit Spannung ist die Vorwahl in Naturns erwartet worden. Weil der örtliche SVP-Ausschuss nur SVP-Mitglieder zur Vorwahl zugelassen hat, schnellte die Anzahl der SVP Mitglieder im Vorfeld in die Höhe. Die Kandidaten Zeno Christanell, Astrid Pichler und Jonas Christanell bemühten sich, das jeweils eigene Lager in Form von SVP-Mitgliedschaften zu stärken. Zudem führte der SVP-Ortsobmann Helmut Müller die Möglichkeit einer Delega ein - ein Familienmitglied konnte die Wahlzettel der anderen Familienmitglieder in die Wahlurne werfen. Damit war die Stimmabgabe vor allem von Seitgen der Bergbauern sichergestellt. Herausgekommen ist, dass Jonas Christanell an die erste Stelle gewählt worden ist, der erfahrene Verwalter Zeno Christanell an die zweite und Astrid Pichler an die dritte Stelle. Noch ist nicht ganz sicher, ob die Orts-SVP von der Möglichkeit Gebrauch macht, mit nur einem Kandidaten ins Rennen am 3. Mai zu gehen, obwohl der bisherige Beschluss ein anderer ist.
In Latsch hat BM Helmut Fischer Federn lassen müssen. Sieger bei den Vorwahlen ist Mauro Dalla Barba (411 Stimmen), gefolgt von Fischer (339, an dritter Stelle Joachim Weiss (270) und Sonja Platzer an vierter Stelle (171). Für Fischer ein Schuss vor dem Bug und für Dalla Barba ein Phyrrussieg?
In der Gemeinde Stilfs geht Franz Heinisch als Sieger aus den Vorwahlen, gefolgt von Roland Brenner und Maria Herzl.
In Laas wird es am 3. Mai zu einem Duell zwischen der Kulturreferentin Verena Tröger und dem Litzer Bauern Reinhard Spechtenhauser kommen, die in den Vorwahlen vor Dietmar Spechtenhauser und Oswald Angerer gereiht sind.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Vom wind gefunden - Das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump endete am 5. Februar 2020 mit einem Freispruch für den amerikanischen Präsidenten. Die Ermittlungen liefen seit September 2019. Von der Demokratischen Partei wurde Trump angeklagt, im Rahmen der Ukraine-Affäre sein Amt für persönliche Zwecke missbraucht und den Kongress bei den Ermittlungen behindert zu haben. Dieses Amtsenthebungsverfahren, in Amerika Impeachment genannt, war bereits das dritte gegen amerikanische Präsidenten. Das letzte war 1999 gegen Bill Clinton. Alle drei waren erfolglos. Die Demokraten haben Trump vorgeworfen, den ukrainischen Präsidenten Selenskij in einem Telefonat im Juli mehrfach aufgefordert zu haben, Ermittlungen einzuleiten, die dem demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden schaden könnten. Ein Impeachment wird in den USA vom Repräsentantenhaus veranlasst und im Senat mit einer Zweidrittelmehrheit entschieden. Im Repräsentantenhaus, wo die Demokraten die Mehrheit haben, wurden Zeugen in nicht öffentlichen Anhörungen befragt. Nachdem die Abschlussberichte dazu vorgelegt worden waren, wurde das offizielle Amtsenthebungsverfahren am 18. Dezember 2019 mit der Anklage gegen Trump eröffnet und dem Senat übergeben. Im Senat, wo die Republikaner die Mehrheit haben, wurden keine Zeugen zugelassen und Trump mit republikanischer Mehrheit in beiden Punkten freigesprochen. Als einziger Republikaner stimmte Mitt Romney beim Anklagepunkt des Amtsmissbrauchs mit den Demokraten für eine Verurteilung Trumps. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Glurns/Schluderns - In Glurns ist dem amtierenden BM Alois Frank im Hinblick auf die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen Konkurrenz zugewachsen. Neben Frank bewirbt sich auch Kurt Warger für eine Bürgermeisterkandidatur. Der Prader Gemeindesekretär Warger ist Widersacher der Gemeinde im Hinblick auf das Biotop Untere Au und hat im Namen der Fraktionsverwaltung Glurns Eingaben gegen die Nutzung der Au beim Verwaltungsgericht eingebracht. Spannend wird sein, wer die Mehrheit im Gemeinde- und dann im Stadtrat zusammenbekommen wird.
In Schluderns hat der SVP-Ortsausschuss Richtung gewechselt. War bislang von möglichen Vorwahlen von Seiten der SVP-Mitglieder die Rede, werden nun mit den Cousins Heiko Hauser und Andreas Hauser zwei SVP-BM-Kandidaten in die Wahl am 3. Mai ziehen. Der bisherige Bürgerlistler und amtierende VizeBM Andreas Hauser ist in die Reihen der SVP zurückgekehrt und bringt quasi als Mitgift eine breite Riege an Bauern mit. (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Mals - Die Gemeinde Mals liegt seit rund zwei Jahren im Clinch mit dem GSE, mit dem Gestore dei servizi energetici. Der GSE ist unter anderem auch zuständig für die Gewährung von Förderungen im Bereich elektrischer Energie. Die Gemeinde Mals unter BM Ulrich Veith ist mit Eingaben und Rekursen vor das Verwaltungsgericht gezogen. Einmal betrifft es die Holzvergaseranlage im Fernheizwerk von Mals. Mit der Holzvergasung wird elektrischer Strom hergestellt und entsprechende Förderungen sind für ein wirtschaftliches Betreiben der Anlage fundamental. Die Gemeinde Mals hat darum angesucht bzw. eine Eingabe gemacht, dass ihr die entsprechenden Mehr-Förderungen für die Stromerzeugung zustünden. Die Eingabe wurde abgewiesen. Mit der Begründung, dass nicht die Erklärung über Herkunft und Qualität der Hackschnitzel das Maß für die Förderungen sei, sondern die entsprechende Gasmessung. Eine Gasmessung hat die Gemeinde Mals bislang nicht vorzuweisen. Dafür gibt es in Südtirol einen anderen Fall, wo die Gasmessung gemacht wird, aber das Ansuchen für Förderungen vom GSE trotzdem abgewiesen worden ist.
Ein zweiter Clinch mit dem GSE betrifft zwei Fotovoltaikanlagen und zwar jene auf dem Dach des Kindergartens und eine zweite auf dem Dach der Grundschule in Mals. Beide Anlagen haben jeweils rund 33 Kilowatt Leistung und werden von der gemeindeeigenen E-AG betrieben. Auch für diese Anlagen verweigert der GSE die Zusatz-Förderungen. Diesmal ist es die E-AG, die mit Rekursen um die Förderung streitet. Der Streit ist bis zum Staatsrat gegangen und dieser hat den Rekurs der E-AG an das regionale Verwaltungsgericht Lazio zurückverwiesen. Kürzlich kam von dort ein Urteil. Der Rekurs der E-AG wurde zurückgewiesen, die E-AG zu 3.500 Euro Verfahrensspesen verdonnert. Grund für das Abweisen des Rekurses ist, dass die verwendeten Fotovoltaikmodule nicht EU-konform bzw. mit der vom GSE vorgesehenen Matrix kompatibel seien. So behauptet es jedenfalls der GSE.
In der E-AG ist man anderer Meinung, denn man habe, so sagt es der Geschäftsführer der E-AG Dominik Telser, die gesamten Unterlagen samt Matrikelnummern der Fotovoltaikplatten der Herstellerfirma geliefert. Hat man den Malsern also die falschen Fotovoltaikplatten geliefert?
In der E-AG wird überlegt, ob man nicht nochmals vor dem Staatsrat ziehen und dort die Förderungen nochmals einklagen will. (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schluderns - Die Biogasanlage in Schluderns ist Bio-zertifiziert. Der Vinschgerwind hatte vor gut einem Jahr die Frage aufgeworfen, ob die „Biogasgülle Bio ist“. Der Prozess dafür, so sagt es ein Mitglied, ist abgeschlossen. Die Mitglieder der Biogas-Genossenschaft, die ihre Gülle in die Anlage bringen, haben Eigenerklärungen zu Viehbesatz pro Fläche und Tierhaltung (keine ganzjährige Anbindehaltung, keine Spaltenböden) abgegeben. Nun kann die vergorene Gülle auch in Bio-Betrieben verwendet werden. Die Überlegungen innerhalb der Genossenschaft gehen soweit, dass man einen Teil der Biogülle auch für den Obstbau zur Verfügung stellen könnte. Derzeit wird ein Separierer installiert, damit in Zukunft Feststoffmist zur Verfügung steht. Damit könnten sich die Bio-Obstbauern einiges an teurem Dünger sparen und die Genossenschaft könnte durch den Bio-Gülle Verkauf eine höchst notwendige und deshalb willkommene Querfinanzierung aufbauen. Das bei der Vergärung der Gülle entstehende Biogas wird im Fernheizwerk von Schluderns elektro-thermisch verwertet. (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Bei der jüngsten Sitzung der Bezirksfrauenleitung der SVP Frauen Vinschgau standen die anstehenden Gemeinderatswahlen im Mai im Mittelpunkt. In Anwesenheit von Maria Wallnöfer, stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauen im Handwerk sowie der SBB-Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher erörterten die Mitglieder der Bezirksleitung die Chancen und Herausforderungen, welche die Wahl für die Frauen mit sich bringt.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Die Meraner Kabarett Tage gehen in die 2. Runde und bringen zwischen 13. und 22. März drei Kabarettisten und eine Kabarettistin ans Meraner Stadttheater:

Publiziert in Ausgabe 4/2020

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Frage, was das größte Verkehrsproblem unserer Zeit sei, beantwortete der im Vinschgau bestens bekannte Wiener Professor Hermann Knoflacher jüngst im Interview mit dem „manager magazin“ mit nur einem Wort: Dummheit. Knoflacher ist gegen jeglichen Ausbau von Straßen, auch gegen Umfahrungen von Dörfern. Das hat er auch jüngst in Schlanders wiederholt. Knoflacher hat großen Einfluss in der Vinschger Politik. Was sollen verkehrsgeplagte Anrainer davon halten? In Schluderns und in Tartsch, in Glurns und in Rabland, in Kastelbell? Kastelbell hat die konkrete Aussicht, mit einem Umfahrungstunnel vom Verkehr befreit zu werden. Der Tunnel wird ja derzeit gebaut.
Nun kann man zum Knoflacher-Jünger werden und die Anrainer mit Tempo 30 auf der Hauptstraße vertrösten. Den Autofahreren kann man sagen, sie sollen auf das Auto verzichten und auf Bus und Bahn umsteigen, den Gästen kann man sagen, sie sollen mit dem Zug anreisen. Alles gut?
Man muss aber eines dazusagen: der Verkehr ist im Laufe der Jahre mehr geworden. Auch im und durch den Vinschgau. Und er wird langsam aber sicher unerträglich. Also was tun? Die Blechlawine stoisch ertragen? Dagegen protestieren? Noch einverstanden kann man mit Knoflacher sein, wenn er sagt, dass die Autos aus den Dorfzentren raus müssen. Aber braucht es dazu nicht auch klug gebaute Umfahrungen? Zumindest darüber reden wird man wohl noch dürfen. Oder gehört das auch schon in die Kategorie Dummheit?

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Naturbahnrodeln/Laas - ll Anfang Februar war die Rodelelite zu Gast in Laas. Grund dafür war die fünfte Station des Rennrodelweltcups auf der Naturbahn, welche kurzfristig dort ausgetragen wurde. Unter den Teilnehmern waren geich vier Vinschger. Greta Pinggera fuhr auf den dritten Platz, Nadine Staffler konnte vor heimischen Publikum mit ihrem sechsten Rang einen tollen Erfolg feiern, Sara Bachmann belegte den neunten Platz und Daniel Gruber sicherte sich den zweiten Rang im Nationencup.

Von Sarah Mitterer

Vor fünf Jahren wurde in Laas zum letzten Mal ein Rodel-Weltcuprennen auf der Naturbahn ausgetragen. Heuer kehrte der Weltcup-Tross zurück in den Vinschgau und das ungeplant. Normalerweise hätte die fünfte Station des diesjährigen Weltcups in Slowenien stattfinden sollen, doch aufgrund des Schneemangels musste man die Rennen dort absagen und Laas, das kurz zuvor ein Jugend-Weltcuprennen auf der „Gafair“ organisiert hatte, sprang ein.
Die erste Entscheidung fand bereits am Samstag statt und schon gleich bekamen die Zuschauer ein äußerst spannendes Rennen der Doppelsitzer zu sehen, das das russiche Duo mit Pavel Porshnev und Ivan Lazarev vor den Südtirolern Patrick Pigneter und Florian Clara für sich entscheiden konnte. Am Sonntag fanden die Rennen der Einsitzer der Herren und Damen statt. Dabei galt das Hauptaugenmerk der Vinschger Fans vor allem dem Zweikampf zwischen der Lokalmatadorin Greta Pinggera und ihrer Dauerkonkurrentin Evelin Lanthaler. Auch an diesem Tag war Lanthaler nicht zu schlagen und sicherte sich mit dem Sieg in Laas vorzeitig den Gewinn des Gesamtweltcups. Pinggera hatte am Ende einen Rückstand von 1,33 Sekunden auf die Siegerin und belegte den dritten Platz. Nach dem Rennen zeigte sich die Vinschgerin selbstkritisch: „Ich hatte zwei Läufe die nicht fehlerfrei waren und das kann man sich nicht erlauben, wenn man ganz vorne mitfahren will!“
Sara Bachmann, die für Deutschland an den Start geht und vor fünf Jahren auf dieser Bahn ihr erstes Weltcuppodest holte, beendete das Wochenende auf dem neunten Platz und zeigte sich nicht zufrieden mit ihrer Leistung: „Ich weiß, dass noch mehr gehen könnte, jedoch konnte ich das nicht abrufen.“
Ein starkes Rennen auf ihrer Heimbahn zeigte Nadine Staffler. Im ersten Lauf ließ sie Daniela Mittermair in der teaminternen Qualifikation hinter sich und konnte sich somit erstmals für den zweiten Lauf eines Weltcuprennens qualifizieren. Ihre Weltcup-Heimpremiere beendete Staffler schließlich auf dem hervorragenden sechsten Platz.
Im Herrenrennen siegte der Österreicher Michael Scheikl vor den beiden zeitgleichen Patrick Pigneter und Thomas Kammerlander.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Biathlon - Gleich an zwei Februar-Wochenenden fanden in Martell Biathlonwettkämpfe der Spitzenklasse statt. Zu Gast waren neben Nachwuchsathleten auch nationale und internationale Biathlonstars wie die Grödnerin Alexia Runggaldier oder der Deutsche Simon Schempp, die bei den IBU-Cup Rennen – der „zweiten Liga“ im Biathlonsport- um Siege kämpften. Während am ersten Wochenende Martell als Ersatzort einsprang, waren die IBU-Cup Rennen vom 13. bis 16. bereits seit Saisonbeginn fix im Rennkalender eingetragen. Am ersten Rennwochenende wurden jeweils ein Sprint sowie ein Massenstartrennen für die Damen und Herren ausgetragen. Während im Damensprint die russische Biathletin Uliana Kaisheva dank einer perfekten Schieß- sowie Laufleistung gewann, ging der Sieg im Herrensprint trotz eines Fehlers an den Norweger Endre s55 BiathlonfieberStroemsheim. 24 Stunden später ging der norwegische Erfolgslauf weiter. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren kamen die Sieger aus Norwegen. Nur vier Tage später ging es für die Athleten in Martell in die zweite Runde: Am zweiten „Marteller-Wochenende“ standen ein Supersprint, ein Sprint sowie ein Verfolgungsrennen auf dem Programm.
Das Marteller Organisationskomitee rund um Georg Altstätter glänzte an beiden IBU-Cup Wochenenden einmal mehr mit perfekter Organisation und empfahl sich für weitere Ausrichtungen von internationalen Wettkämpfen. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Naturbahnrodeln - Daniel Gruber sicherte sich im Nationencup den zweiten Platz. Gerade einmal 21/100 fehlten Gruber auf den Sieg, den sich Mathias Troger sicherte. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Naturbahnrodeln - Vom 21. bis 23. Februar finden in Moskau die Europameisterschaften statt. Bei der vergangenen EM sicherte sich Greta Pinggera die Silbermedaille, Sara Bachmann verpasste als Vierte knapp das Podest. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Valentin, 14. Februar 2020

Der bevorstehende Frühling ist Balz- und Brutzeit für viele Vogelarten. Besonders bei den Haushühnern setzt der Bruttrieb oft zeitlich früh ein, wenn die Tageslänge wieder zunimmt und die Sonnenscheinstunden am Hühnerstall das Anschwellen der Eierstöcke in den Hennen aktivieren. Bei manchen nicht nur auf die Hochleistung von bis zu 320 Eiern pro Jahr gezüchteten Hühnerrassen wie beispielsweise den Chinesischen Seidenhühnern ist der Bruttrieb noch ausgeprägt.
Artgerechte Hühnerhaltung mit Freilauf und Scharrraum, fernab von engen Drahtkäfigen liegt im Trend. Eine steigende Zahl von Menschen, welche im ländlichen Raum über eine geeignete Grünfläche verfügen, halten Hühner und werden zu Selbstversorgern mit Hühnereiern und -fleisch. Hühner werden als Nutztiere und zum Hobby gehalten. Heute gibt es eine große Zahl von Hühnerrassen und Zuchtformen. Allein in Deutschland gibt es 182 standardmäßig erfasste und offiziell anerkannte Rassen.

Abstammung und Verbreitung
Das asiatische Bankivahuhn ist der Stammvater unseres Haushuhnes. Es wurde in seiner Heimat schon in sehr früher Zeit zum Haustier. Bereits im 14. oder 15. Jahrhundert vor Christus führte man Haushühner aus Indien nach China aus. Auch die alten Ägypter hielten Haushühner und ließen sie bereits künstlich erbrüten, was die Chinesen gleichfalls getan haben. Von Ägypten sind Haushühner auch bald in die südeuropäischen Länder gelangt. Im Alten Testament werden sie noch nicht erwähnt, in Griechenland gab es aber schon im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Haushühner, und bei den Römern erfreuten sich die heiligen Hühner besonderer Verehrung. Auch zu den Germanen und Kelten kamen die Haushühner schon Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung. Nach Amerika gelangten sie mit den weißen Eroberern.
Weltweit gibt es ca. 8.700 Vogelarten, davon gehören 263 zu den Hühnern. Hühner sind Nestflüchter: Sie werden mit offenen Augen geboren, sind bei der Geburt bereits mit Daunen befiedert und laufen und fressen schon wenige Stunden nach dem Schlupf. Neben Naturbruten eignen sich die Haushühner deswegen auch gut für Kunstbruten im Inkubator und Aufzucht mit Ammenglucken. Haushühner können für das Naturverständnis von Kindern und die artgerechte Tierethik von uns Erwachsenen eine bedeutsame erzieherische Rolle spielen.

Biophilie
Die Biophilie ist die Liebe des Menschen zur Natur. Der Psychoanalytiker Erich Fromm hat 1964 diesen Begriff geprägt. Unlängst durfte ich auf Einladung für die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen an der Mittelschule Glurns einen Vortrag über Hühnervögel halten. Zum Vortrag habe ich meine handzahme Ammenglucke der Rasse Ayam Cemani mit 10 Küken mitgenommen, welche fünf Tage vorher geschlüpft waren. Die große Freude und Begeisterung der Schüler und Lehrpersonen waren für mich ein bestätigendes Erlebnis: Dass sich Kinder extrem für Tiere interessieren, ist so allgemeingegenwärtig, dass man kaum darüber nachdenkt. Der Wiener Verhaltensbiologe Prof. Kurt Kotrschal schreibt in seinem 2019 erschienene Buch „Mensch. Woher wir kommen, wer wir sind, wohin wir gehen“ zur Tierliebe von Kindern u.a. folgendes: „Ein Besuch in der Kinderabteilung jeder Buchhandlung lässt den Verdacht aufkommen, der große deutsche IMG 20180510 WA0035Biologe des 19. Jahrhunderts, Ernst Haeckel, habe recht mit seiner Vermutung, dass die Individualentwicklung in groben Zügen die stammesgeschichtlichen Entwicklung wiederholt. Es gibt nämlich kaum tierfreie Bücher für Kleinkinder, die gibt es in der Regel erst für ältere Kinder. … Der Büchermarkt bildet damit die regelhafte Entwicklung der mentalen Repräsentationen von Tieren vom Kleinkind bis zum Erwachsenen ab, den Wandel von Vorstellungen von Kindern während des Heranwachsens. Meist sind auch die ersten interpretierbaren Laute der über Einjährigen tierbezogen. ,Miau´ oder ,Wauwau´ stehen als erste Worte in starker Konkurrenz mit ,Mama´ und ,Tata´.“

Vom Wert des Erzählens
Die Hühnerbilder auf diesen Seiten mögen Müttern, Vätern, Großeltern ein Impuls zum Erzählen oder noch besser Erleben von Tieren sein. In Zeiten des rasant ablaufenden Artenschwundes wegen der Zerstörung, Veränderung, Verkleinerung, Verinselung von Lebensräumen für Wildtiere ist die Förderung einer schon in unseren Kleinkindern grundgelegten Werthaltung gegenüber den Pflanzen und Tieren ein sehr wertvoller erzieherischer Beitrag zur Universalie Biophilie und in Zukunft vielleicht ein Mosaikstein zu einer Überlebensstrategie.
Noch eine Bitte: Schaffen Sie sich Kumpantiere nur an, wenn sie diese auch artgerecht betreuen können und dauerhaft betreuen wollen!

 

Der Schlupfakt

s51 hennen2Die Brutdauer von Haushühnern dauert 21 Tage. Die Bruttemperatur beträgt 37,9° C, die Luftfeuchtigkeit 60-70%. Am 19. Bruttag setzt beim Küken die Lungenatmung ein. Dann liegt sein Schnabel in der Luftblase am stumpfen Ende des Eies. Der Luftvorrat darin ist so klein, dass die Luftqualität durch den Sauerstoffverbrauch immer kleiner und der Kohlendioxidgehalt aus der Atmung immer größer wird. Das Küken reagiert darauf mit heftigen Bewegungen der Nackenmuskulatur und schlägt mit dem Eizahn am Oberschnabel ein Loch in die Eischale. Der Schlupf eines Vogels nach seiner extrauterinen Entwicklung im Ei (Säugetiere intrauterin) ist ein anstrengender mehrstündiger Kraftakt, der auch tödlich enden kann. Erst während der letzten Stunden der Brut saugen die Küken über den Nabel den Dotterrest in die Bauchhöhle ein und die Bauchdecke wächst zu.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Auf den Wirtschaftsstandort Schlanders legen wir in diesem Sonderthema den Fokus. Der Hauptort hat viele wirtschaftliche Vorzüge - und einige Nachteile. Eine große Rolle spielt der öffentliche Sektor. Mit Krankenhaus, Bezirksgemeinschaft, Landesämtern und Schulen ist in Schlanders der Anteil an öffentlichen Bediensteten so hoch wie in keiner anderen Vinschger Gemeinde. Abseits davon ist der Wirtschaftsstandort ein breit gefächerter.

 

von Angelika Ploner

 

Schlanders wächst und wächst. Unübersehbar wird stetig neuer Wohnraum geschaffen. Der sogenannte Apfelanger - nur einen Steinwurf vom Krankenhaus entfernt - ist kürzlich fertiggestellt worden, die Wohnanlage Schlandersburg ebenso, eine neue Wohnanlage - Zerminiger - ist im s38 grafik1Entstehen. Es wurde und wird gebaut im Vinschger Hauptort. Die Nachfrage nach Wohnraum ist da, spricht für Schlanders als attraktiven Lebensraum und beflügelt natürlich auch die Wirtschaftstreibenden hier.
Dass Schlanders begehrter Wohnraum ist, mag einerseits an der zentralen geografischen Rolle liegen, andererseits genießt der Hauptort aber auch als Wirtschaftsort Wertschätzung.

Schlanders ist international. Der Speckhersteller, die Recla GmbH im Gewerbegebiet Vetzan ist ein Unternehmen mit weltweiter Bedeutung. Einerseits. Andererseits ist der Familienbetrieb, der in der 3. Generation geführt wird, der größte private Arbeitgeber im Gemeindegebiet. „Wir beschäftigen derzeit 290 Mitarbeiter“, heißt es aus der Marketingabteilung. Eine stolze Zahl. Bis nach Hongkong oder Kanada gehen die Speck, Wurst- und Schinkenwaren. Auch den amerikanischen Markt hat die Familie Recla im Jahr 2004 erobert. (siehe auch Interview mit David, Robert und Paul Recla)
Zum größten privaten Arbeitgeber Recla reiht sich an zweiter Stelle die Mair Josef & Co. KG. Das Tiefbauunternehmen unterhält seinen Hauptsitz zwar in Prad am Stj., ist aber mit Standorten in Kortsch und im Gewerbegebiet Vetzan vertreten. „Wir haben aktuell 133 Mitarbeiter“, erklärt Jasmin Mair auf Nachfrage. 1980 wurde das Unternehmen gegründet, heuer feiert die Mair Josef KG das 40-jährige Bestehen. Der dritte Top-Arbeitgeber in der Marktgemeinde Schlanders nennt sich Marx s38 grafik2AG, Hoch- und Tiefbau. 1957 wurde das Unternehmen von Albrecht Marx als Einzelfirma gegründet, 63 Jahre später beschäftigt die Marx AG „98 Mitarbeiter“, sagt Alfred Marx.

Schlanders ist vielseitig. Viele Klein- und Mittelbetriebe bilden einen starken und breiten Unternehmensmix und sind das Rückgrat der Wirtschaft. Manche sind bereits seit Generationen hier Zuhause und sind Traditionsbetriebe. Tischler, Maurer, Schlosser, Mechaniker, Hydrauliker und viele mehr – jedes Handwerk ist in Schlanders vertreten. Was die Betriebe auszeichnet, ist eine hohe Handwerksqualität. 159 Betriebe zählt der Sektor Handwerk und Dienstleistungen, die lvh-Ortsgruppe Schlanders ist gut aufgestellt. (siehe Beitrag lvh-Ortsobmann Norbert Ratschiller). Zusammen sichern die Betriebe ein gutes Arbeitsplatzangebot.

Schlanders ist bäuerlich. Eine bedeutende Rolle kommt in Schlanders der Landwirtschaft zu. 308 Bauern bewirtschaften 960 Hektar Anbaufläche. „Die GEOS beschäftigt in Summe 120 Mitarbeiter. Davon sind 45 Mitarbeiter Fixangestellte bzw. Fixarbeiter und 75 Saisonmitarbeiter“, sagt Hannes Spögler, der Geschäftsführer. Äpfel, Marillen, Birnen, Kirschen und Gemüse: Im vergangenen Jahr wurde eine Ernte von 50.754 Tonnen eingefahren. 1946 gegründet, ist die GEOS die älteste Genossenschaft im Vinschgau.


Schlanders Marketing

s38 56766.262 Einwohner zählt die Gemeinde Schlanders zur Zeit. Tendenz steigend. Für eine gute Lebensqualität sorgen ein kulturell vielfältiges Vereinswesen, ein daraus resultierendes reichhaltiges Freizeitangebot, gute Verkehrsanbindungen, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, sowie eine starke Wirtschaft. Seit 2014 versucht Schlanders Marketing die Kommunikation und Partnerschaft zwischen all jenen, die an der Gestaltung des Lebensraumes mitwirken, zu verbessern. Es sollen die Interessen der verschieden Akteure aus Wirtschaft und Gewerbe, der Bürger, Besucher und Gäste gebündelt, koordiniert und der Ort für diese Zielgruppen aufgewertet werden. Dabei hat Schlanders Marketing zusammengefasst folgende Aufgabenbereiche: Standortmarketing (Planung, Weiter- und Neuentwicklung von relevanten Angeboten), Produkt- & Projektentwicklung, Eventmanagement & Eventmarketing (Organisation und Durchführung von Veranstaltungen; Kultur- und Freizeit-Marketing), Wirtschaftsförderung & Networking (Zusammenarbeit mit Vereinen, Verbänden und Interessensgruppen), Verwaltungsmarketing und Tourismusförderung. Als Bezirkshauptort ist Schlanders sehr bemüht Raum für Entwicklung und Wachstum zuzulassen. Schlanders Marketing bietet dafür eine wichtige Anlaufstelle.
Ramona Kuen


Schlanders ist öffentlich. Das Krankenhaus in Schlanders ist eine maßgebende Einrichtung, das die Gesundheitsversorgung im ganzen Vinschgau garantiert. „Im Krankenhaus Schlanders mit den Sprengeln Mittel-und Obervinschgau beträgt die Anzahl des angestellten Personals 382,45 (Vollzeitäquivalente)“, erklärt der Verwaltungsleiter Gottfried Federspiel. Eine stolze Zahl, die belegt: Das Krankenhaus samt Sprengel ist auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt von enormer Bedeutung. Daneben ist auch in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau ein beachtliches s39 schlanders2Stellenangebot zu finden. „Der Stellenplan sieht genau 131,66 Stellen vor“, sagt Rupert Pfeifer von der Personalverwaltung. Die Arbeitsplätze sind verteilt auf Verwaltung, Sozialdienste, Umweltdienste und Regionalentwicklung. 1962 wurde die Bezirksgemeinschaft Vinschgau gegründet, will heißen: In zwei Jahren steht ein rundes Jubiläum ins Haus.
Neben der Bezirksgemeinschaft finden sich in Schlanders eine Vielzahl an Landesämtern, z. B. das Arbeitsamt, das Bezirksamt für Landwirtschaft West oder das Grundbuch- und Katasteramt.
Schlanders ist Aus- und Weiterbildung. Zum OSZ – dem Oberschulzentrum Schlanders – zählen das Real- und Sprachengymnasium, die Technologische Fachoberschule und die Fachoberschule für Wirtschaft und Sport. Die Landesberufsschule ist in Schlanders mit rund 500 Vollzeitschülern und Lehrlingen eine wichtige Säule, genauso wie die Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch.

Schlanders ist Fußgängerzone. Der Hauptort lebt von einem ausgewogenen Branchenmix und zeichnet sich durch einen städtischen wie einen dörflichen Charakter aus. Es ist kein Zufall, dass Schlanders eine Marketingstelle und -strategie hat: Man will sich als attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum positionieren (siehe Gastbeitrag Marketingleiterin Ramona Kuen).


s40 Karl PfitscherDer Tourismus in Schlanders hat aufgeholt. Die Nächtigungszahlen sind gestiegen, und das obwohl ca. 600 Betten in den vergangenen Jahren verloren gegangen sind. Der wichtigste Gast ist der deutsche Gast, an zweiter Stelle kommt der italienische Gast. Wandern und biken stehen bei den Aktivitäten ganz oben. Wünschenswert aus touristischer Sicht wäre ein Aufschankbetrieb auf Tappein in Verbindung mit einer Seilbahn.
Karl Pfitscher, hgv-Obmann u. Präsident Tourismusverein


Das Herz des Handels sitzt in der Fußgängerzone. Eine bunte Mischung aus Traditionsadressen und jungen innovativen Geschäftslokalen reiht sich hier aneinander und bildet zusammen mit Bars, Cafè und Restaurants ein harmonisches Miteinander. Aber: In Schlanders mangelt’s an Parkplätzen. Vor allem für Pendler. Seitdem mehrere Parkplätze verschiedenen Wohnbauprojekten weichen mussten, sind Parkplätze rar.

s39 grafik3Schlanders ist entwicklungsfähig. Das größte Entwicklungspotential in Schlanders hat der Tourismus. Und doch: Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Hotels im Dorfzentrum haben investiert und qualitativ erweitert und auch ein Campingplatz ergänzt das Urlaubsangebot im Hauptort seit wenigen Jahren. Und: Es tut sich was. Auch in Zukunft. Es wird sich zeigen, ob die Aufstiegsanlage Tappein - derzeit im Gespräch - realisiert wird oder nicht.

 


„Weiterentwickeln, ohne die Wurzeln zu vergessen“

gw Robert Paul David 22Interview mit Paul, David und Robert Recla (im Bild v. l. )

Vinschgerwind: Bei Recla ist nun die dritte Generation am Werk. Ihr seid vor 5 Jahren im Betrieb eingestiegen. Wie schwierig oder leicht ist oder war der Generationswechsel?
Robert Recla: Wir erleben den Generationswechsel als spannende Zeit mit Herausforderungen für Jung und Alt. Bisher haben wir alles gut gemeistert. Mit der engen Zusammenarbeit von zwei Generationen, stellen wir sicher, dass Erfahrung und Wissen weitergegeben werden. Unsere Werte bleiben dennoch dieselben – wir setzen auf Qualität vom Rohstoff bis zum Endprodukt, investieren in modernste Anlagen, agieren nachhaltig und legen größten Wert auf unsere Mitarbeiter. So stellen wir sicher, dass wir uns stetig weiterentwickeln, ohne unsere Wurzeln zu vergessen, nämlich hochqualitative Südtiroler Spezialitäten herzustellen – Generationswechsel hin oder her.

Vinschgerwind: Vor 35 Jahren als Exportbetrieb in Schlanders und mit 12 Mitarbeitern angesiedelt. Heute beschäftigt Recla 290 Mitarbeiter. Wie agil bleibt man als Unternehmen bei einer solchen Größenordnung?
Paul Recla: Wir sind immer noch ein Südtiroler Familienbetrieb ohne Fremdbeteiligung. Unsere Mitarbeiter kennen sich beim Namen und wir haben viele langjährige Mitarbeiter, die ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben. Gleichzeitig bringen junge Mitarbeiter neue Ideen ein und wachsen durch die internen Entwicklungsmöglichkeiten, die wir bieten. Wir behalten traditionelle handwerkliche Aspekte in der Herstellung der Qualitätsprodukte bei und investieren gleichzeitig in hochtechnologische Anlagen, zur Entlastung der Mitarbeiter und der Umwelt. Durch diese Verbindung aus Tradition und Moderne bleiben wir agil und erfolgreich.

Vinschgerwind: Wie ökologisch ist Recla aufgestellt?
David Recla: Der Betrieb ist seit Jahren ökologisch ausgelegt. Verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung der uns zur Verfügung stehenden Ressourcen und die Verwendung von erneuerbaren Energien soll der Werterhalt unserer Umwelt auch für die nachfolgenden Generationen sicherstellen. Unsere ökologischen Schwerpunkte sind Emissionsreduzierung und Investitionen unter ökologischer Vorsicht zu tätigen. So gilt es z.B. weg von herkömmlicher Energiebeschaffung hin zu „green energy“ aus reiner Wasserkraft, Nutzung Solarenergie, Wärmerückgewinnung aus Kälteanlagen und effizienten Blockheizkraftwerken. Wir verbrauchen heute keinen Liter Heizöl und stoßen keinen Gramm Feinstaub aus.

Vinschgerwind: Recla Produkte gehen in die ganze Welt...die Exportländer.
Paul Recla: Für uns zählen Deutschland, Österreich, Schweiz, USA, Kanada, Niederlande, Belgien und England, zu den wichtigsten Exportländern.
Bereits im Jahr 2004 wurden wir als erster Südtiroler Speckbetrieb für den amerikanischen Markt zugelassen und exportieren seither erfolgreich nach Übersee.
Vinschgerwind: Die Vorteile von Schlanders als Betriebssitz...
Robert Recla: Die Mitarbeiter und die Umwelt. Wir haben sehr viele langjährige Mitarbeiter, vor allem aus der Umgebung.
Sie sind hochqualifiziert und zeichnen sich durch Fleiß und Zuverlässigkeit aus. Sie kennen und leben die Südtiroler Kultur: Wer könnte also besser traditionelle Südtiroler Qualitätsprodukte herstellen? Zudem unsere einzigartige Umwelt: Der Vinschgau mit seinem kühlen und trockenen Klima ist ideal für die Reifung des naturbelassenen Specks. Nur so können wir Produkte höchster Qualität herstellen.

s45 grafik4Vinschgerwind: Die Nachteile des Wirtschaftsstandortes sind ...
David Recla: Die Energieversorgung v.a. im Herbst. Die Stromausfälle haben großen Einfluss auf unseren Produktionsablauf.
Ein weiterer Nachteil ist Schlanders als Logistikstandort. Das Verkehrsnetz ist peripher.
Vinschgerwind: Welches sind die größten Herausforderungen derzeit?
Paul Recla: Sowohl die Märkte als auch die Anforderungen der Kunden ändern sich fortlaufend, auf nationaler und auf internationaler Ebene. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen. Diese nehmen wir gerne an und sehen sie gleichzeitig als Chance.
Für uns war es immer wichtig Produkte mit Top-Qualität herzustellen. Es ist schön zu sehen, dass es derzeit eine starke Tendenz hin zu hochqualitativen Produkten gibt – die Kunden werden immer achtsamer wie Produkte hergestellt werden und sie wollen wissen, wer sich hinter den Herstellern verbirgt. Der Name Recla steht bei unseren Kunden heute für ein authentisches, mittelständiges Südtiroler Familienunternehmen, das Dank des hohen Qualitätsanspruchs DER Spezialist für Südtiroler Speck ist.

Interview: Angelika Ploner


BASIS Vinschgau Venosta – Vernetzungsknotenpunkt und Experimentierfeld

s46 basisDas Innovations- und Gründerzentrum in der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders ist ein Vinschger Projekt für den Vinschgau. Es will neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende fördern. Dazu arbeitet das Team an konkreten Dienstleistungen für Bestandsunternehmen, Gründern, Schulen und der Gemeinschaft.
Es bringt globale Trends mit lokalen Ressourcen zusammen und möchte dadurch Schlanders und den gesamten Vinschgau als Wirtschaftsstandort attraktiver, zukunfts- und widerstandsfähiger machen.
Qualifizierten Fachkräften wird hier eine Zukunft geboten, wissend die lokal gewachsenen Kompetenzen wahrzunehmen und wertzuschätzen. Die Etablierung von städtischen Entwicklungen im peripheren Raum geschieht mithilfe von lokalen Kreisläufen und Unternehmen. Ein Bespiel dafür ist der geteilte Arbeitsplatz, der so genannte Coworking Space für Selbstständige, Startups, Kreative, ausgegliederte Projektteams oder sonstige Unternehmungen.
Der geteilte Arbeitsraum, zukünftig mit Teambüros und Sitzungsraum, ist im oberen Stockwerk des Gebäudes angesiedelt. Daneben befinden sich zwei Seminarräume, der Gesellschaftsraum Salotto und vier temporäre Projektwohnungen für Projektteams, Universitätslehrgänge oder Fachkräfte.
Im unteren Stock ist der „praktische Bereich“ untergebracht. Die offenen Werkräume, Verarbeitungs- und Produktionsräume und Ateliers bieten genügend Platz und geeignete Maschinen zum Reparieren, Entwickeln der eigenen Idee und dem Bau von Prototypen.
Ein Teil des Gebäudes ist dem Wissenstransfer und der Begegnung gewidmet und beinhaltet einen großzügigen Veranstaltungsraum für Tagungen, Vorträge, Live-Konzerte, Theater, Club, Kino oder sonstige Mittel- bis Großveranstaltungen.
BASIS Vinschgau Venosta ist somit bewusst eine Mischform zwischen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Regionalentwicklungskonzept und für alle offen zugänglich. Durch das Zusammenbringen bestehender Einrichtungen und Verbände fördert es Wissenstransfer jeglicher Art. Duale Bildung und lernübergreifende Prozesse, wo die Praxis mit der theoretischen Schulbildung verknüpft wird, ist ein wichtiges Thema, mit dem BASIS Bildungseinrichtungen wie Schulen und Partneruniversitäten unterstützt.
Dieses umsetzungsorientierte Leistungsangebot wird einer breiten Schicht an Unternehmern, Gründern, Bürgern und Schulen zugänglich gemacht.
Carina Matscher


 Gewerbegebiet Vetzan

s48 gw vetzanEinst Kulturgrund und im Besitz von Vetzaner und Schlanderser Bauern, ist das Gewerbegebiet Vetzan heute eines der blühendsten und vielfältigsten im Vinschgau. Der erste Betrieb in der damaligen Industriezone, der noch heute dort angesiedelt ist, war jener von Heinrich Zwick im Jahr 1968: Die heutige Zwick GmbH. Der erste überhaupt dort war noch in der k. u. k.-Zeit eine Dachziegelei, die bis nach dem zweiten Weltkrieg Dachziegel herstellte, später ca. 1960 nahm die Firma Esterglas mit der Herstellung von Schwimmbecken ihre Tätigkeit auf, ging aber Jahrzehnte später in Konkurs. Nach und nach kamen ganz unterschiedliche Betriebe hinzu, Betriebe, die ihr Potential entfalteten, andere neue Unternehmen anzogen, die Arbeitsplätze schufen und die selbst Jahr um Jahr wuchsen und sich entwickelten. Rund 40 Betriebe sind heute im Gewerbegebiet Vetzan beheimatet. Im Jahr 2017, vor zwei Jahren feierte man das 40 Jährige Bestehen, öffnete den Interessierten die Türen, gab ein Buch heraus und lud zum Fest. Viele sind der Einladung gefolgt und haben die Gelegenheit genutzt, um einen Blick in das Gewerbegebiet zu werfen. Der Branchenmix, die Vielfalt, die Technologien, all das begeisterte. Denn beheimatet sind Industriebetriebe genauso wie kleine und mittelständische Handwerksbetriebe bis s48 grafik5hin zu ganz unterschiedlichen Dienstleistern. Es wäre wohl einfacher jene Branchen aufzuzählen, die nicht im Gewerbegebiet Vetzan beheimatet sind, als jene, die dort erfolgreich arbeiten. Direkt an der Vinschger Hauptstraße gelegen, ist die Gewerbezone Vetzan gut an das Verkehrsnetz angebunden. An das Glasfasernetz ist man seit ca. zwei Jahren angeschlossen, und dem Hauptort selbst deshalb um das Mehrfache an digitaler Geschwindigkeit voraus.
Und: Mit der Bar im Gewerbepark kommt auch das gesellige Leben im Gewerbegebiet Vetzan nicht zu kurz.


Das Handwerk in Schlanders
lvh-Ortsobmann Norbert Ratschiller

s39 5672Das Schlanderser Handwerk ist grundsätzlich gut aufgestellt. Es zeichnet sich durch vielfältige Betriebe aus. Alle Branchen sind vertreten.
Ein Vorteil, den Schlanders als Wirtschaftsstandort hat, ist sicher die zentrale Lage. Der Hauptort des Vinschgaus hat sich als Mittelpunktsgemeinde einen Namen gemacht. Die Gemeindeverwalter sind bemüht bei Bauprojekten lokale Handwerker zum Zuge kommen zu lassen. Außerdem haben die Gewerbegebiete Vetzan, Kortsch und Schlanders bereits seit fast zwei Jahren das Glasfasernetz. Die Gemeindeverwalter haben die Schlanderser Wirtschaftstreibenden in den Gewerbegebieten vorzeitig mit dem Anschluss an das Glasfasernetz versorgt, damit ein Arbeiten erleichtert wird.
Dass es keinen größeren Gewerbegrund gibt, ist vielleicht ein Nachteil. Ein Problem, das auf die Handwerker zukommt, wird spätestens in zehn Jahren der Fachkräftemangel sein. Die Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zur Matura sind da und trotzdem ist es immer noch so, dass ein Weiterstudium einem Handwerksberuf vorgezogen wird.
Hinzu kommt, dass die Handwerker nicht nur in Schlanders, sondern in ganz Südtirol unter dem enormen Steuerdruck und der Bürokratie leiden. Die Zettelwirtschaft raubt viel Zeit, die auf Kosten der handwerklichen Arbeit geht. Was hingegen - wider Erwarten - eine Erleichterung gebracht hat, ist das elektronische Fakturieren. Da muss man sagen, wenn das System passt, dann ist diese ein Vorteil und spart Zeit.


 

 

Workershop Berufs- und Sportbekleidung

Stark in der Auswahl

s48 workerDAS Fachgeschäft in Schlanders am Dammlplatz (Nähe Krankenhaus) ist modern, vielfältig und einladend. Auf vier Stockwerken verteilt sich eine große Auswahl an Arbeits-, Sport- und Freizeitbekleidung. In der vierten Etage findet man alles an Arbeits- und Berufsbekleidung für das Handwerk, mit dem dazu passenden Schuhwerk. Die Marke Mascot steht für Qualität und ist in allen Bereichen ein absoluter Hingucker. Doch was wäre reine Optik ohne Funktionalität? Deshalb zeichnen sich die Mascot-Linien vor allem durch Bequemlichkeit und hohem Tragekomfort aus… sowohl für Herren, als auch für Damen.
Die dritte Etage gehört ganz den Pflegeberufen und der Gastronomie. Alles für die Küche und den Service füllt dort die Regale. Workershop ist die erste Adresse, wenn es um das richtige Einkleiden für den Berufsalltag geht. Von Kopf bis Fuß finden Hotelfach- und Berufsschüler alles, was sie für die Schule brauchen…. samt Personalisierung in der hauseigenen Stickerei!
Topaktuelle Sport- und Freizeitmode erwartet Kundinnen und Kunden im zweiten Stockwerk. Hier hat man die Qual der Wahl, denn ein großes Sortiment in bester Qualität macht die Entscheidung oftmals etwas schwierig. Auch Sport- und Freizeitvereine werden mit Sicherheit fündig, für diese ist Workershop bereits seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner. Der Eingangsbereich ist gleichzeitig das Schaufenster für das Geschäft selbst: einfach ein Hingucker. Denn Workershop begeistert immer wieder mit Produktneuheiten, mit frischen Ideen und mit modernem Ambiente.
Doch nicht alleine von der großen Auswahl lebt das Geschäft, sondern vor allem von der s48 worker logokompetenten Beratung der fleißigen Mitarbeiterinnen im Shop, sowie den Außendienstmitarbeitern, die mit vollem Einsatz die Betriebe und Vereine im Vinschgau und im restlichen Südtirol persönlich besuchen und beraten.

Ein Besuch lohnt sich auch auf
www.workershop.com

 

VANZO METALL

70 Jahre Metall

s46 120415Vanzo Metall feiert heuer sein 70 Jähriges Betriebsjubiläum. Ohne Zweifel zählt der Stahl- und Metallbau damit zu den Traditionsbetrieben in Schlanders. Das Fundament legte Albin Vanzo, als er die Schlosserei im Jahre 1950 gründete. Vor über 30 Jahren übernahm Enkel Georg Vanzo den Betrieb. Termingerechte Arbeit nach Maß bietet Vanzo Metall: Stahlkonstruktionen, Geländer, Glasfassaden, Tore, Einfriedungen, verzinkt, lackiert oder pulverbeschichtet. Stahl, Aluminium, Glas oder Inox wird verarbeitet. Vanzo Metall produziert mit handwerklichem Können und plant mit Hausverstand. Qualifizierte Mitarbeiter finden bei Vanzo Metall immer eine offene Tür. Ein moderner Maschinenpark wie eine CNC-Schneide- und Biegemaschine stehen bereit.

 

Schwemm

Kaminfachmann Vinschgau

gw 4733 AusschnittSeit 2019 legt der Kaminkehrerbetrieb Schwemm den Fokus auf Kaminsanierungen. Notwendig ist eine Kaminsanierung bei der Umstellung auf ein anderes Heizsystem oder wenn der Kamin in die Jahre gekommen ist und die Abgasleitung nicht mehr richtig funktioniert. „Es gibt verschiedene Sanierungssysteme mit verschiedenen Rohren“, erklärt Hanspeter Schwemm. Ob Stahl-, Keramik-, oder Kunststoffrohre eingebracht werden, die den Kamin wieder funktionstüchtig machen, hängt von der jeweiligen Situation ab. Eine große Auswahl an verschiedenen Rohren hat der Kaminfachmann in einem neuen Verkaufslager im Gewerbegebiet in Vetzan. Hier können sich Kunden ausführlich beraten lassen. Gewachsen ist beim Schwemm nicht nur das Fachgebiet, sondern auch das Team: Von drei auf sechs Mitarbeiter hat sich dieses kurzerhand verdoppelt.

 

Fleischmann

Ideen fürs WOHNEN

gw 20200208 083304 2Ein Blick ins Innere verrät: Hier wird mit Liebe zum Detail gearbeitet. Das Besondere ist hier Zuhause, die ganze Welt des Wohlfühlens und Einrichtens. Die Rede ist vom Fachgeschäft Raumausstattung Fleischmann direkt an der Vinschger Staatsstraße am Eingang von Schlanders gelegen. Wohntrends finden Kundinnen und Kunden hier, Wohnideen, Wohngestaltung. Vorhänge zieren die Ausstellungsfläche, Kissen, Dekorationsartikel, Tischdecken, mit einfachen Worten, alles, was ein Zuhause schön und besonders macht. Stilvolles, Inspirierendes, Zierendes – auch Schönes zum Schenken. Interieur Design, maßgeschneidert, um einen Raum in einen Traum zu verwandeln. Denn es sind die besonderen Akzente, die ein Zuhause ausmachen. Perfektion zählt zu den Stärken des Raumaustatters, die Mitarbeiter sind freundlich und beraten die Kundinnen und Kunden individuell.
Die Marken, die das Fachgeschäft führt, zählen zu den besten und vereinen Design und Qualität. Zum Angebot von Raumausstattung Fleischmann zählen auch Sonnenschutz und Böden. Martin, ausgebildeter Raumausstatter-Meister und seine Frau Alexandra Fleischmann führen das weiter, was Karl Fleischmann 1966 begann. Mit großem Erfolg, mit Leidenschaft und vor allem Liebe zum Detail.

 

Electro Wieser

Fachgerechte Beratung

gw wieser 5670Bekannt ist Electro Wieser, am Eingang der Fußgängerzone, für sein großes Sortiment. Elektromaterialien, Elektro-Kleingeräte wie Toaster, Radio oder Wecker, Elektrogroßgeräte, eine große Auswahl an Lampen - im Grunde alles, was Strom braucht und mit Strom zu tun hat - füllt hier die Regale.
Die Marken, die geführt werden, sind hochwertig, leistungsstark und bewährt. Die Qualität stimmt. Das Team im Traditionsgeschäft berät kompetent und das Preis-Leistungsverhältnis ist kundenfreundlich. Selbstverständlich werden Elektrogroßgeräte - auf Wunsch - auch geliefert und installiert. Bei eventuellen Problemen ist man schnell zur Stelle.

 

Tappeiner

Umwelt- und Reiniguungsservice

s40 Portrait028d swSeit fast 40 Jahren ist das Familienunternehmen Tappeiner aus Schlanders im Umwelt- und Reinigungsbereich tätig. Genau im Jahr 1981 wurde es von Konrad Tappeiner gegründet und wächst seitdem stetig. Durch diese ständige Weiterentwicklung und durch den Ausbau der Umwelt- und Reinigungsdienste ist der einstige Ein-Mann-Betrieb zu einem wichtigen Unternehmen und Arbeitgeber geworden. Über 50 Mitarbeiter sind bei Tappeiner beschäftigt, qualifizierte Mitarbeiter, die Tag für Tag mit Fleiß und Einsatz arbeiten. Die Dienstleistungen gehen über den Vinschgau hinaus und verteilen sich auf ganz Südtirol. Mittlerweile wird somit für insgesamt ca. 70.000 Südtiroler Haushalte Tag für Tag eine hochqualifizierte Sammlung und Entsorgung gewährleistet.
Auf vier Säulen fußt das Familienunternehmen:
Gebäudereinigung
Recycling
Textilreinigung und
Datenvernichtung.
Neue Technologien garantieren ein Maximum an Effizienz und ein Minimum an Umweltbelastungen. Denn der Umweltschutz spielt in der Unternehmensphilosophie eine zentrale Rolle. Den Qualitätsgedanken lebt der Juniorchef Martin Tappeiner mit einem ausgefeilten Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagementsystem.

 

20 Jahre

Web Team 2000

webteam0572Der Service macht den Unterschied und das seit 20 Jahren: Die Rede ist vom Computerfachgeschäft WebTeam2000 in Schlanders. Im Jahre 2000 wurde das Geschäft von Claudio Donati gegründet. Der Schwerpunkt war, ist und bleibt der KUNDENDIENST. Rund um die Uhr bietet das Team Hilfe und Reparatur bei Computer-Problemen, auch VOR ORT. WebTeam2000 zählt deshalb zu den ersten Adressen, wenn jemand eine Top-Kundenbetreuung sucht. Schnell, kompetent und zuverlässig werden die Kunden – ob Privatkunden oder Firmen – betreut.
Eine gediegene Auswahl an Computern, Notebooks und Zubehör finden Kundinnen und Kunden im Geschäft in der Göflanerstraße in Schlanders. Beim Verkauf wird sinnvoll beraten, will heißen, dass Hard- und Software an den Bedarf des Nutzers angepasst werden und nicht umgekehrt.

TIPP für Betriebe:

WebTeam2000 bietet dem Bedarf angepasste
Netzwerk- und Sicherheitslösungen für Betriebe.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Verliebt. Verlobt, verheiratet. Damit dies auch so einfach klappt, wie es klingt, will einiges vorbereitet sein… Jede Hochzeit ist individuell und genauso jede Hochzeitsliste.
Die nachstehende Checkliste soll Orientierung geben.

von Angelika Ploner

 

12 – 6 Monate vorher:

Um mit der Planung nicht ins Schwitzen zu kommen, lohnt es sich frühzeitig den Rahmen der Hochzeit abzustecken und Organisatorisches anzugehen.

-  Hochzeitsart festlegen: standesamtliche Trauung oder kirchliche Trauung
- Hochzeitstermin festlegen
-  Termine mit den engsten Verwandten, Freunden und Trauzeugen abstimmen und eventuell Alternativen einplanen
- Prüfen, ob der Termin noch frei ist (Standesamt, Kirche,  Pfarrer, usw.)
- Trauzeugen aussuchen
- Geburtsurkunden raussuchen
- Größe der Hochzeitsfeier festlegen (Anzahl der Gäste)
- Ort der Feier bestimmen (im Freien, Restaurant, Festsaal ...)
- Hochzeitsreise planen (Termin festlegen und evtl. Reisepass, Visum und Schutzimpfungen prüfen und den Urlaub beantragen)
- Hochzeitsordner anlegen: Alle Unterlagen sortieren und nach Kategorien abheften
- Hochzeitsrahmen festlegen, dazu zählt auch einen ersten vorläufigen Kostenplan aufstellen. Sehr wichtig: das Budget festlegen. Wieviel Geld zu Verfügung steht, muss vorher abgeklärt werden.

 

6 – 4 Monate vorher:

Vieles bedarf einer bestimmten Vorlaufzeit. Die meisten Vorbereitungen fallen in dieses Zeitfenster.
- Vorläufige Gästeliste zusammenstellen: Diese Liste gilt in einem zweiten Moment auch bei der Erstellung der Einladungskarten. Am besten die Gästeliste in elektronischer Form erstellen, damit diese immer wieder bearbeitet werden kann.
- Trauung planen: Ablauf der Trauung mit dem Pfarrer besprechen
- Texte und Lieder aussuchen
- Musik für die Hochzeitsfeier organisieren
- Fotograf organisieren: Der Hochzeits-Fotograf oder der Hochzeits-Video-Filmer sind mitunter die wichtigsten Partner einer Hochzeit. Sie fangen die einmaligen Momente in Bildern (und Ton) ein.
- eventuell Hochzeitsauto mieten: Überlegen womit man von Zuhause zum Standesamt oder vom Standesamt zur Lokalität fahren will.
- Partyservice planen: Falls nicht in einem Restaurant gefeiert werden soll, dann frühzeitig um einen Partyservice umsehen.
- Druckerei suchen - Einladungskarten bestellen: Die Einladungskarten (und Tisch- und Menükarten) müssen rechtzeitig gedruckt werden.
- Hochzeitstanzkurs buchen: Das gilt nicht nur für unerprobte Tänzerinnen und Tänzer, ein Auffrischungskurs tut jedem Paar gut

 

3 – 4 Monate vorher:

Nun nimmt die Hochzeitsfeier langsam Gestalt an.
- Das Brautkleid rechtzeitig aussuchen: Es müssen eventuelle Lieferzeiten und Änderungen (Schneider) berücksichtigt werden. Das Kleid sollte erst vier Wochen vor der Trauung endgültig angepasst werden.
- Kleidung für den Bräutigam aussuchen: Auch hier sollten endgültige Anpassungen erst vier Wochen vor der Trauung durchgeführt werden.
- Trauringe aussuchen
- endgültige Gästeliste zusammenstellen,
- Einladungskarten verschicken: Spätestens jetzt sollten die offiziellen Einladungskarten ihre Gäste erreichen. Die wichtigsten Personen wissen schon seit längerer Zeit Bescheid über den Termin und haben diesen sicher frei gehalten.
- Papiere für Standesamt oder Kirche zusammenstellen
- Blumenschmuck aussuchen
- auch Rechtliches ist abzuklären: Soll nach der Hochzeit Gütergemeinschaft oder Gütertrennung den rechtlichen Rahmen abstecken. Paare sollten sich darüber Gedanken machen, auch wenn das wenig romantisch klingen mag
- Kostenkontrolle

 

1 – 2 Monate vorher:

An alles gedacht? Die letzten organisatorischen Dinge stehen an. Die Planung geht in den Endspurt.
- Hochzeitstorte bestellen
- Probehochzeitsfrisur
- eventuell – wenn gewünscht - Polterabend organisieren
- Kostenkontrolle

 

2 – 4 Wochen vorher:

Die Hochzeit rückt in unmittelbare Nähe.
- Trauringe abholen
- Organisationsplan aufstellen: Den genauen Ablauf der Hochzeit besprechen.
- Menü und Ablauf des Menüs: dabei auch an Alternativen (z.B. für Vegetarier) denken
- Tischordnung festlegen.
- Hochzeitskleidung anprobieren: Brautkleid und Hochzeitsanzug sollten nochmals anprobiert und letzte Anpassungen vorgenommen werden.
- Brautstrauß und Anstecker 

 

der Tag vorher:

Die Schmetterlinge im Bauch tanzen. Der große Tag steht vor der Tür ...
- Geld bereit legen
- Handtasche der Braut packen: Make-up, Kopfschmerztabletten, Deo, Kamm, Pflaster, Nähzeug, Ersatzstrumpfhosen, u.ä.
- Braut- und Bräutigamkleidung bereitlegen
- Ringe und Papiere bereitlegen
- eventuell Koffer für die Hochzeitsreise packen

 

Am Hochzeitstag:

Den Hochzeitstag in vollen Zügen
genießen und sich feiern lassen!

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Theatergruppe s’lorgagassl Stilfs - Die Theatergruppe Stilfs war aufgrund des Umbaus des Kulturhauses gezwungen, eine mehrjährige Spielpause einzulegen. Jetzt, 2020, ist es wieder soweit und es kann erneut gespielt werden. Unter der Regie von Pankratius Eller wird derzeit das Stück „Die Jungfern vom Bründlhof“ – eine Komödie in drei Akten von Ridi Walfried – fleißig eingeprobt. Insgesamt werden dabei 10 Schauspieler auf der Bühne ihr Bestes geben und das Publikum zum schmunzeln bringen. Und dass die Stilfser in Sachen Theater keineswegs eingerostet sind, haben sie bereits vor zwei Jahren beim sehr gelungenen Freilichttheater bewiesen.
Im Stück geht es um die Bäuerin Loni, die gemeinsam mit ihren drei Mägden den Bründlhof bewirtet. Männer werden generell verabscheut und wenn sich einer zu ihnen „verirrt“, wird er so schnell wie möglich wieder weggewiesen. Mit der Ankunft von Loni’s Nichte Nanni ändert sich jedoch einiges am Hof. Was, das sehen Sie bei einer der fünf Aufführungen, welche am 07. (Premiere), 08., 13., 14. und 15. März 2020 im Kulturhaus Stilfs stattfinden.
Sitzplatzreservierungen unter der Nummer: 347 986 0715 (von 10.00-17.00 Uhr).

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Latsch/Laas/Naturns - Die drei Vinschgerinnen Sabrina Eberhöfer aus Laas, Ruth Dietl aus Latsch und Vera Hillebrand aus Naturns zählen zu den 27 Südtiroler Freiwilligen, die seit 14 Jahren das Projekt „Vida y Esperanza“ in Cochabamba in Bolivien stützen und begleiten. Sie sammeln Spenden und leben in Abständen mehrer Wochen oder Monate als Praktikantinnen bei den Menschen vor Ort. Ein Ziel des Projektes ist die Förderung der Schulbildung, indem Schulgebühren und Spesen für Schulbücher, Uniformen, Unterrichtsmaterialien und anderes übernommen werden. Auch Hausaufgabenhilfen werden angeboten, weil viele Eltern selbst nicht in die Schule gegangen sind und nicht lesen und schreiben können. Es wird auch psychologische Unterstützung angeboten, da manche Familien aufgrund der Arbeitslosigkeit (nach der Schließung einer Ziegelbrennerei), der bitteren Armut, des Alkoholkonsums, der häuslichen Gewalt und anderes mehr Probleme haben. Organisiert werden regelmäßig Treffen für Kinder und Jugendliche, bei denen sie basteln, spielen und Kind sein dürfen. Auch Workshops zu den unterschiedlichsten Themenkreisen werden organisiert, für Jugendliche und Eltern zum Beispiel über Selbstwert der Mädchen und Frauen, über Werte in der Familie, Verhütung, Hygiene und anderes. Erste Erfolge zeigt das Frauenprojekt, das 2019 gestartet wurde. Es hat 14 Frauen ermöglicht, sich selbstständig zu machen und auf dem Markt oder an der Straße Produkte zu verkaufen, die sie selbst herstellen oder als Handelstreibende auch einkaufen und wieder verkaufen. Sie haben dafür einen kleinen Kredit erhalten, den sie, je nach persönlicher Situation, teilweise oder ganz zurückzahlen müssen.
Im angelaufenen Jahr 2020 starten neue Frauen in die Selbstständigkeit. Das verhindert die Abwanderung in die Elendsviertel der nahen Stadt Champarrancho, wo die arbeitslos gewordenen Menschen oft neue Perspektiven suchen, diese aber nur selten finden. In den Randvierteln leben die Landflüchtlinge dann meist in prekären hygienischen Verhältnissen und schlagen sich mit Gelegenheitsarbeiten durch.
Zur Unterstützung des Projektes „Vida Y Esperenza“ organisieren die drei Frauen seit Jahren Wattturniere in Latsch. (mds)

 

Das diesjährige Wattturnier findet am Sonntag, 1. März mit Beginn um 14.00 Uhr im Kulturforum in Latsch statt.
Anmeldung unter Telefon 349 007 40 78

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft, international als Transhumanz bekannt, ist am 11. Dezember 2019 in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Die Tradition der Transhumanz wurde 2011 in das Nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Die Aufnahme in eine nationale Liste ist Voraussetzung für eine Aufnahme in die internationale Liste. Die Einreichung bei der UNESCO erfolgte länderübergreifend durch Österreich, Italien und Griechenland. Um auf diese Tradition der besonderen Form der Wanderweidewirtschaft aufmerksam zu machen, sie zu erhalten und diese an zukünftige Generationen weitergeben zu können, haben die beiden Professoren Thomas Nußbaumer und Olaf Bockhorn ein Gutachten abgegeben. Mehrere Vereine, wie der Kulturverein Schnals, der Verein Pro Vita Alpina, die Alpininteressentschaften Niedertal und die Agrargemeinschaft Rofenberg, haben ein Dossier erarbeitet und dann gemeinsam die Einreichung bei der UNESCO vorgenommen.

Der Schaftrieb von Südtirol ins Ötztal

Die Transhumanz ist eine den Jahreszeiten folgende Alm- bzw. Weidebewirtschaftung. Tierherden, insbesondere Schafe, Kühe und Ziegen, werden entlang bestimmter Routen von Hirten begleitet. Die für Österreich und Italien bei dieser Einreichung relevante, seit Jahrhunderten durchgeführte Transhumanz, ist unter anderen jene vom Südtiroler Schnalstal ins österreichische Ötztal und gilt als besondere Form des Schafwandertriebs. Es ist die einzige grenzüberschreitende Transhumanz in den Alpen, die über Gletscher führt. Die Wanderungen führen über das Hochjoch (2885m) und das Niederjoch (3017m) im Schnalstal auf die österreichische Seite im hinteren Ötztal. Jährlich werden im Frühsommer rund 3.000 - 3.500 Schafe aus Südtirol in die Ötztaler Weidegebiete getrieben. Mitte September kehren die Schafe wiederum heim. Transhumanz ist eine effiziente und nachhaltige Naturweidewirtschaft, insbesondere in Bezug auf die Nutzung natürlicher Ressourcen und die Landbewirtschaftung. Aus der Ur- und Frühgeschichtsforschung ist inzwischen gesichert, dass es die Schaftriebe von Südtirol ausgehend auf die Weiden im hinteren Ötztal in Nordtirol, über die zum Teil vergletscherten Jöcher, seit mindestens 6.000 Jahren gibt (vgl. H.Haid, 2008; F. Huter, 1951; H. Gams, 1939). Aus dem Jahre 1415 ist eine Urkunde überliefert, die bis auf den heutigen Tag, also seit knapp 600 Jahren beinahe wortwörtlich in Gebrauch ist und die zwischen den Bewohnern des Schnalstales und den Einwohnern von Vent abgeschlossen worden ist. Sie regelt die Grundbesitze und die Weiderechte. Rund 30 Bauern aus dem Schnalstal sind mit ca. 3.000 Hektar die größten privaten Grundbesitzer im hinteren Ötztal. Obergurgl und vor allem Vent sind von Süden her, also aus Südtirol besiedelt worden. Vent mit Rofen hat bis vor ca. 170 Jahren zum Gericht Kastelbell, zur Pfarre Tschars im Vinschgau und zur Diözese Chur gehört. Trotz der scharfen Grenzziehung ab 1918 sind die Kontakte vor allem von Vent und Obergurgl zum Schnalstal, zum Passeiertal und zum Vinschgau lebendig geblieben, auch dank der Schaftriebe. Zu den Schaftrieben kommen insgesamt ca. 70 - 80 Männer, zum Teil auch Frauen, aus dem Schnalstal und aus dem Vinschgau als Treiber.

 

UNESCO Welterbe: Kultur- und Naturerbe

Die UNESCO, eine selbstständige Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, zuständig für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, mit Sitz in Paris, schützt u.a. das Welterbe der Menschheit. Nach den Durchführungsrichtlinien zur Welterbekonvention zählen das Kultur- und das Naturerbe zu den unschätzbaren und unersetzlichen Gütern nicht nur eines Volkes, sondern der ganzen Menschheit. Zum UNESCO-Welterbe zählt das Bedeutendste, was Mensch und Natur uns hinterlassen haben.
Sowohl Kulturgüter (Stadtzentren, Gebäude, Kulturstätten, Brücken), als auch Naturstätten (Landschaften, Gebirge…) von außergewöhnlichem universellem Wert werden geschützt und seit 1978 in die Liste des UNESCO-Kultur- und Naturerbe aufgenommen. Ein zwischenstaatliches Gremium mit 21 Mitgliedern, das „Komitee für das Erbe der Welt“ (Welterbekomitee) prüft die eingereichten Objekte und entscheidet über die Aufnahme. Den Anstoß zur Schaffung der Welterbekonvention gab der Aufruf der UNESCO vom 8. März 1960, die durch den Bau des Assuan-Staudammes vom Nil bedrohten Denkmale in Nubien für die Nachwelt zu retten. Die Tempel von Abu Simbel und Philae wurden abgetragen und 180 m landeinwärts an einer 64 m höher gelegenen Stelle wieder aufgebaut. Derzeit umfasst diese UNESCO-Welterbe-Liste 1.121 Stätten in 167 Ländern. Davon sind 869 als Weltkulturerbe und 213 als Weltnaturerbe gelistet. 39 dieser Stätten sind grenzüberschreitend, das heißt zwei oder mehr Staaten zugeordnet. Die UNESCO führt auch eine Rote Liste der akut gefährdeten Welterbestätten. Ein erklärtes Welterbe kann auch den Status als UNESCO Welterbe verlieren, wenn die Erhaltungskriterien nicht eingehalten werden. Weltbekannte Gebäude wie die Akropolis in Athen, die Chinesische Mauer, Schloss Versailles, die Großglockner Hochalpenstraße oder die historische Altstadt von Rom, Florenz und Venedig gehören zum Weltkulturerbe. Das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair und die Rhätische Bahn gehören in unserer unmittelbaren Nähe zum Weltkulturerbe. Seit 2009 zählen Teile der Dolomiten zum Weltnaturerbe, genauso wie der Ätna, der aktivste Vulkan der Welt. Insgesamt gibt es in Italien 55 UNESCO-Welterbestätten, darunter 50 Stätten des Weltkulturerbes und fünf Stätten des Weltnaturerbes.

Immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit ist eine neue internationale Liste, neben der Liste des Weltkultur- und Naturerbes, welche die UNESCO im Rahmen des Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes seit 2008 erstellt. Die globale Liste umfasst insgesamt 463 kulturelle Ausdrucksformen aus 124 Ländern. Die Liste wurde mit dem Ziel eingerichtet, das Immaterielle Kulturerbe weltweit sichtbar zu machen und das Bewusstsein um die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu stärken. Das immaterielle Kulturerbe umfasst nach Definition der UNESCO-Konvention „Bräuche, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten, sowie die dazu gehörigen Instrumente, Objekte, Artefakte und kulturellen Räume […], die Gemeinschaften, Gruppen und gegebenenfalls Einzelpersonen als Bestandteil ihres Kulturerbes ansehen.“ Zur weiteren Identifizierung werden fünf Bereiche benannt: 1. mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich der Sprache als Träger des immateriellen Kulturerbes, 2. darstellende Künste wie Musik, Tanz und Theater, 3. gesellschaftliche Bräuche, soziale Praktiken, Rituale und Feste, 4. Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und dem Universum, 5. das Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken. Viele Menschen und Institutionen sehen diese ganzen Initiativen der UNESCO sehr skeptisch, weil oft nicht der Schutzgedanke im Vordergrund steht, sondern die Kommerzialisierung und Folklorisierung.
Heinrich Zoderer

 

Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich

• Das Imster Schemenlaufen
• Die Klassische Reitkunst und die Spanische Hofreitschule Wien
• Die Falknerei
• Das Lawinenrisikomanagement
• Der Blaudruck
• Die Transhumanz

Liste des Immateriellen Kulturerbes in Italien

• Das sizilianische Marionettentheater „Opera dei Pupi“
• Das Canto a tenore, sardische Pastorallieder
• Die Traditionelle Geigenbaukunst in Cremona
• Die Prozessionen mit Schulter-Turmschreinen
• Die Mittelmeerküche
• Die landwirtschaftliche Praxis der Kopferziehung der Weinrebe auf der Insel Pantelleria
• Die Falknerei
• Die Kunst des neapolitanischen Pizzabackens („Pizzaiuolo“)
• Die Kunst des Trockenmauerwerks
• Der Alpinismus
• Die Transhumanz im Mittelmeerraum und in den Alpen

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schluderns - Sie erleben großen Spaß und neue Abenteuer. Und gleichzeitig denken sie an Menschen, denen es nicht so gut geht. Die Rede ist von den Organisatoren der traditionellen Beachfete in Schluderns und dem Team „Lokimotive“, den abenteuerlustigen Schludernser Teilnehmern an der 1. Südtiroler Charity Rally. Sie spendeten kürzlich – unterstützt auch von den Betreibern der Bar Prisca und der Firma ECS Energiekontrolling und Lux und Ton - 3.500 Euro an die Südtiroler Krebshilfe Regenbogen. Die 1 Südtiroler Charity Rally fand erstmals zu Pfingsten 2019 statt. Mit einem 15 Jahre alten Auto, das maximal 500 Euro kosten durfte, so das Reglement, fuhren die Jungs 10 Tage lang für den guten Zweck durch Osteuropa. Zwischen den Etappenzielen gab es immer wieder sogenannte „Challenges“, bei denen die Teilnehmer Punkte und weitere Spenden für s29 lokimotiveden guten Zweck sammeln konnten. Die Geschwindigkeit spielt bei dieser Rallye keine Rolle, es geht vor allem um ein gemeinsames Durchkommen. Die oft schlechten Straßenverhältnisse und die große Anzahl der Schlaglöcher auf den osteuropäischen Straßen erhöhen dabei die Herausforderung, auch weil Autobahnen und mautpflichtige Strecken nicht befahren werden dürfen. Die Beach-Volleyball-Fete mit Sportbegegnungen und Show zählt seit über einem Jahrzehnt zu den größten Jugendevents im Vinschgau und fast jeder Jugendliche war schon einmal dabei. Die Beachfete 2020 findet am 10. und 11. Juli statt. (mds)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Eyrs/Tanas - Der Maler Thomas Biedermann hatte für das Fest der Fasnachtsgruppe von Tschengls und Eyrs im „Bod Stöckl“ Endes des vergangenen Jahres ein Bild für den guten Zweck zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Gruppe Freiwild und ist mit den Originalunterschriften der Musiker versehen. Es sollte für die Kinderkrebshilfe Peter Pan versteigerte werden. Doch vor Ort wurde nichts daraus. Nun fand das Bild in einem Gastwirtehepaar seine Liebhaber und 450 Euro konnten an Peter Pan nachgereicht werden. 2000 Euro hatten die „Fasnachter“ bereits übergeben. (mds)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schlanders/Bozen - Ende Jänner lud die Fachmesse Klimahouse Interessierte ins Messegelände von Bozen. Zum Rahmenprogramm gehörte das Projekt „Onda Z“, das rund 70 jugendliche Teilnehmer aus ganz Italien zu einer zweitägigen Ideenschmiede versammelte. Diese hatten die Aufgabe, kreative Lösungsansätze und Impulse zum Umgang mit dem Klimawandel für einen Team-Wettbewerb, Hackathon genannt, zu entwerfen. Laura Eberhöfer aus Kastelbell, Maturantin am Sprachengymnasium Schlanders, hatte das Auswahlverfahren im Vorfeld bestanden und erarbeitete mit einem italienischsprachigen Team Vorschläge für eine nachhaltigere Gesellschaft. Durch Diskussionen und begleitet von Mentoren des Trägervereins Onde Alte befasste sich die Gruppe mit Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und konnte schließlich den Hackathon für sich entscheiden. Die innovative Idee, Natur und Städtebau durch Gewächshäuser auf den Dächern zu verbinden, überzeugte die Jury. Die Gewinner präsentierten ihre Ergebnisse im Rahmen des Fachkongresses zur Klimahouse-Messe, zudem dürfen sie im März am UNESCO Youth Forum in Parma zum Thema Ozeanschutz teilnehmen.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Es ist wieder Zeit für den "Fight for Etschside" Contest.
Bewirb dich oder deine Band bis zum 29.02. via Facebook, Instagram oder Mail.
Folgende Infos sind erforderlich: Bandname, Kontaktadresse und im Idealfall Video/Hörprobe.

Am 14.03. kommt es beim Contest dann zum Showdown - der Sieger des Abends gewinnt einen Slot auf unserem Etschside Open Air am 06.06.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Jugendtreffs Oberland - Bei idealen winterlichen Verhältnissen ging es für die Oberländer Treffs ins Freie.
Ende Januar stand für 10 Jugendliche und zwei Betreuer des „Juze“ Hoad der alljährliche Rodelabend am „Hasenlift“ an. Nach der vorher organisierten Fahrt mit der Pistenraupe hatten alle den Startpunkt der Rodelbahn erreicht und konnten mit den ebenfalls hochtransportierten Rodeln den schnellen Ritt zurück zum Start antreten. Nach einer erneuten Fahrt warteten Snacks und Getränke auf die Rodler in der beheizten Hütte. Vielen Dank der Ferienregion Reschenpass/ Tourismusbüro, mit dem wir diesen Abend nun schon einige Male so reibungslos und zufriedenstellend planen durften.
Im „fResch“ Reschen gab es ebenfalls eine frostige Outdoor – Aktivität: einige Jugendliche fuhren Mitte Februar mit der Jugendarbeiterin Jutta nach Nauders, um dort auf dem künstlich angelegten Schlittschuhplatz ein paar Runden zu drehen. Trotz windiger Verhältnisse wagten sich alle Teilnehmerinnen aufs Eis. Mit Musik und bunten Scheinwerfern machte es in der Dämmerung gerade noch mal so viel Spaß auf dem Eis dahinzugleiten.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Juze „Green Turtle“ Latsch - Am Samstag den 25. Jänner war es nun endlich soweit, der lang ersehnte Graffitiworkshop im Juze Latsch fand statt. Alle angemeldeten Jugendlichen trafen sich um 10:00 Uhr im „Green Turtle“. Durchgeführt wurde der Graffitiworkshop von Tobe und Peter zwei erfahrenen Graffiti Profis, die schon in so manchem Jugendtreff ihre Spuren hinterlassen haben. Zu Beginn erzählten uns die Referenten so einiges über Graffitis, deren Entstehungsgeschichte und den unterschiedlichen Graffititypen. Dann teilten sich die Jugendlichen in Kleingruppen ein und wählten sich ein Thema für ihr Graffiti aus. Beim Vorzeichnen und Skizzieren wurden die Ideen aufs Papier gebracht, bei den anschließenden Sprayübungen galt es seine Fingerfertigkeit unter Beweis zu stellen und unterschiedliche Spraytechniken zu erlernen. Mit dem erlernten Wissen und den neu eingeübten Fertigkeiten konnten wir nun endlich unsere Ideen an den Wänden des Juzes entfalten. Müde und voller Freude über die geleistete Arbeit gingen wir um 17:00 Uhr nach Hause. Die Ergebnisse des Graffitiworkshops können sich mehr als sehen lassen. Unsere Kunstwerke können von Dienstag bis Samstag während den Öffnungszeiten des Juzes bestaunt werden.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schlanders/Kulturhaus - Die „Familie Flöz“ ist eine Theatergruppe aus dem Ruhrgebiet, die nun ihren Sitz in Berlin hat. Es ist eine ungewöhnliche Theatergruppe, die besondere Theaterstücke spielt. Seit 25 Jahren werden in 34 Ländern der Welt Theaterstücke ohne Worte gespielt. Es sind Spiele mit Masken, ausdrucksstarken Pappmaché-Masken mit großen Nasen. Allein durch Körpersprache, feine Gesten, Geräusche, Musik, Licht und Tanz werden Geschichten erzählt und tiefe Gefühle zum Ausdruck gebracht. Oft viel klarer als durch Worte. Das Stück „Hotel Paradiso“, seit 12 Jahren von vier Schauspielern bereits 750 Mal gespielt, erzählt von Begegnungen und Begebenheiten in einem Hotel in den Bergen. Im Empfangsraum eines ehemals traditionsreichen Hotels, zwischen der Portierloge, einer Drehtür und der Küchentür, treten die vier Schauspieler in insgesamt 17 Rollen auf. An der Wand hängt das Bildnis des verstorbenen Seniorchefs. Der Sohn und die Tochter liefern sich einen Kampf um die Führung des Hotels. Die alte, gebrechliche Mutter, ist die unumstrittene Chefin und sorgt mit ihrem Gehstock für einige Überraschungen. Der Sohn träumt von der großen Liebe, das Dienstmädchen beklaut die Gäste und der Koch bringt es mit seiner blutverschmierten Schürze und dem großen Messer immer wieder zu starken Auftritten. Hundegebell, alte Schlager, Tanz- und Verfolgungsszenen und die unterschiedlichsten Geräusche, sorgen für Spannung. Auf der Bühne wird gelacht und geweint, es gibt Annäherungsversuche, Beschimpfungen, Streit und Begegnungen, ein aneinander Vorbeirennen und sogar Tote. Im vollständig ausverkauften Kulturhaus herrschte 1 ½ Stunden höchste Konzentration und eine Spannung, wie man sie bei einer Theatervorstellung selten erlebt hat. Am Ende der Vorstellung gab es einen lang anhaltenden Applaus für die großartigen Leistungen der Schauspieler, aber auch für die wunderbaren Masken, den Bühnenbau, die Lichteffekte und die Kostüme. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Samstag, 29. Februar 2020

9.00 bis 12.30 Uhr

Kulturhaus Eyrs


 

Bildungsausschuss Laas

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Am Sonntag, den 01. März 2020 findet der traditionelle „Suppnsunnta“

im Vereinshaus S. Angerer von Tarsch statt.

Von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr werden verschiedene Suppen und hausgemachte Kuchen serviert.
Der Erlös kommt einerseits wohltätigen Zwecken in unserem Lande und andererseits weltweiten Projekten zugute. Nähere Informationen dazu gibt es vor Ort.
Wir würden uns über Ihr Interesse und Ihren Besuch auf unserem „Suppnsunnta“ freuen.

 


 

Bildungsausschuss Tarsch

Publiziert in Ausgabe 4/2020

29. Februar bis 1. März 2020

Kulturhaus Schlanders


 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Samstag, 22. Februar 2020

von 12.00 bis 16.00 Uhr in Stilfs


 

Bildungsausschuss Stilfs

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Goldrainer Dorftage - Müll ist das hässliche Überbleibsel der schönen Konsumwelt. Aber kann man ein Leben ohne Müll leben? Und wenn ja, wie? Maria Lobis behandelte beim Vortrag „Zero Waste“, am Mittwoch, 5. Februar, diese und andere Fragen zum Thema. Zum Abend, rund um einen ressourcenschonenden Lebensstil, luden der Bildungsausschuss Goldrain Morter und die Bibliothek Goldrain im Rahmen der 31. Goldrainer Dorftage ein.
Ein bunt gemischtes Publikum fand sich am Dienstagabend im Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain ein. „Schon die Tatsache, dass ihr da seid und Interesse für das Thema zeigt, ist ein erster Erfolg für mich“, so Maria Lobis zu Beginn ihres Vortrags. Beim Einkaufen im Supermarkt wurde der freiberuflichen Hebamme und dreifachen Mutter vor einigen Jahren klar: Wir sind umgeben von Plastik. „80% unseres Haushaltsmülls entsteht tatsächlich in der Küche, in erster Linie durch die Verpackungen“. Mit dem Willen etwas zu ändern gründete sie 2017, zusammen mit ihrem Mann, Südtirols ersten verpackungsfreien Supermarkt Novo in Bozen. Dass das Konzept funktioniert und ankommt, zeigt die Eröffnung des zweiten Novo Stores Anfang des Monats in Brixen. „Ich glaube die Menschen suchen danach, wieder einen Bezug zu den Lebensmitteln zu bekommen“. Zero Waste als Lebensstil versucht Müll zu reduzieren, somit Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen und auf Recycling- und Mehrweglösungen zu setzen. Lobis präsentierte Alternativen, wie wiederverwendbare Behälter aus Glas und Edelstahl, Bienenwachstücher, Holzzahnbürsten oder festes Deo. Es wurde aber nicht nur geredet, sondern auch kurzerhand gezeigt, wie man einige Alternativprodukte mit wenigen Handgriffen selbst herstellen kann: wie Mandelmilch oder Zahncreme aus einfachen und natürlichen Rohstoffen. Maria Lobis versucht auf ihrer „Mission“ auch Hoffnungsträgerin zu sein und aufzuzeigen, dass man viele Dinge einfach anders machen kann. „Es geht nicht darum, auf Biegen und Brechen sein Leben auf den Kopf zu stellen, sondern mehr darum, bewusster zu leben und Dinge bewusster zu entscheiden. Denn wer etwas verändern kann, sind wir“. (cg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Stellungnahme der Lasa Marmo - Im Artikel „Marmorkrieg?“ vom 06.02.2020 (Vinschgerwind Nr. 3-20) wird darüber berichtet, dass die Lasa Marmo GmbH den Marmor-Transport über die Schrägbahn eingestellt hat. Nachstehend unsere Stellungnahme:
Als Laaser Unternehmen wissen wir über die Bedeutung der Schrägbahn für den eigenen Ort und auch für die Bewohner der Gemeinde. Die Geschichte der LASA MARMO ist untrennbar mit der Geschichte der Schräg-bahn verbunden. Im Jahre 2007 wurde das Eigentum der Schrägbahn auf die BNR Laas übertragen. Seither hat die LASA MARMO als Betreiberin die Schrägbahn unterhalten. Für die Schrägbahn wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. Anlässlich des Treffens vom 16. September 2019 im Ge-meindesaal der Gemeinde Laas haben namhafte Seilbahnexperten erklärt und festgestellt, dass die Schrägbahn, im gegenwärtigen technischen Be-stand, nicht mehr den aktuellen Normen und Vorschriften für die Beförderung von Personen entspricht. Beim Marmortransport über die Schrägbahn ist es nun aber zwingend notwendig, dass eine Begleitperson jeden Transport begleitet und überwacht. Die Begleitperson hat laufend die Seilführung, die Wegstrecke und den Zustand der Trasse zu kontrollieren. Die LASA MARMO, als Betreiberin der Schrägbahn, ist für die Sicherheit ihrer Angestellten verantwortlich. Die Feststellungen der Seilbahnexperten wurden mit der Eigenverwaltung BNR Laas und der Gemeinde Laas besprochen. Anlässlich der am 8. Oktober 2019 erfolgten Zusammenkunft aller genannten Beteiligten konnte kurzfristig keine der betroffenen Parteien Sicherheitsgarantien abgeben. Nachdem die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter für die LASA MARMO absoluten Vorrang hat und auch unverhandelbar ist, wurde der Abtransport der Marmorblöcke mittels der Schrägbahn vorübergehend ausgesetzt. Sobald die Sicherheit der Begleitperson gewährleistet werden kann, kann der Abtransport mittels Schrägbahn wieder aufgenommen werden. Die Zielsetzung der LASA MARMO ist es die Betriebsaussetzung der Schrägbahn so schnell wie möglich wieder aufheben zu können.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

pr-info Schöneben-Haideralm - Im Skigebiet Schöneben-Haideralm ist immer was los. Am Samstag, den 29. Februar ab 21.00 Uhr erwartet die Skisportler und andere Besucherinnen und Besucher an der Talstation in St. Valentin mit dem Event „Show on Snow“ von den Akteuren der „Südtirol Skishow Tour“ eine besonders spektakuläre Veranstaltung. Eine Licht- und Feuershow - unter anderem mit Pistengeräten - wird den Skihang mit bezaubernden Lichteffekten bespielen.
Das Skigebiet Schöneben-Haideralm ist mit 52 Liften, mit 211 Pistenkilometern und mehreren s19 schoeneben 2Skiarea-Auszeichnungen in Gold nicht nur äußerst attraktiv für kleine und große Skibegeisterte, auch das Rahmenprogramm und die Gegend rund um den Reschensee ziehen Gäste aus allen Teilen des Landes an.
Jüngst waren die Hockeyspieler des Hockey Club Bozen mit Kind und Kegel zu Gast. Sie genossen einen Tag lang nicht nur den Besuch auf Schöneben und auf der Haideralm, sondern sie vergnügten sich auch mit einem Jux-Spiel (4 gegen 4) auf dem Eis des Reschensees am Grauner Turm.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Kommentar - In den Dolomiten vom Donnerstag (06.02.) wurde eine Abendveranstaltung in Steinegg mit dem Thema „Gehen ohne Abschied“ angekündigt. Fettgedruckte Überschrift: Thema Selbstmord. Drei Fragen stellte der Publizist (zö) der Psychologin Verena Pescolderung. In ihren Antworten gebrauchte sie ausschließlich die Begriffe Suizid, Suizidgedanken, Suizidversuche und Suizidabsichten. Der Interviewer hingegen benutzte gedankenlos den Begriff Selbstmord. Das Wort sollte im deutschen Wortschatz mit einer Ausnahme absolut verboten sein: zulässig nur noch bei Selbstmord-Attentätern. Nur bei diesen sind die negativen Qualifikationen vorhanden, die mit dem Begriff ‚Mord‘ verbunden sind. In der Verwendung des Begriffs „Mord“, der im Wort „Selbstmord“ enthalten ist, steckt die implizite Intention, Suizid begrifflich möglichst nahe an das schlimmste Verbrechen, welches unter Menschen verübt werden kann, heranzurücken. Das Wort ist von Martin Luther geschaffen worden. Für die Entscheidung, das eigene Leben aus freien Stücken zu beenden, sind in der deutschen Sprache verschiedene Begriffe gebräuchlich: Selbsttötung, Suizid oder Freitod. Mittlerweile gibt es drei bedeutende Gerichte in Europa, welche Suizid als Menschenrecht verstehen: das Schweizerische Bundesgericht (2006) in BGE 133/58; der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg in seinem Urteil Haas gegen die Schweiz vom 20. Januar 2011 und das deutsche Bundesverwaltungsgericht in seinem Entscheid in Sachen Koch gegen Deutschland vom 2. März 2017. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte z.B. hat in seinem Urteil Haas gegen die Schweiz am 20. Januar 2011 festgestellt, es wäre „... das Recht eines Individuums, zu entscheiden, auf welche Weise und in welchem Zeitpunkt sein Leben beendet werden soll, sofern es in der Lage ist, seine diesbezügliche Meinung frei zu bilden und dem entsprechend zu handeln.“ Langsam fällt – endlich! – das Suizid-Tabu. Dem müssen wir die Sprache anpassen. Ein Suizid wird gewählt, nicht ‚begangen‘; begehen bezieht sich in einem solchen Zusammenhang auf ein Delikt, was bei der Selbsttötung seit Friedrich II. von Preussen nicht mehr der Fall ist. (aw)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schloss Goldrain - Goldrainer Dorftage - Im Rahmen der 31. Goldrainer Dorftage lud der Bildungsausschuss Goldrain Morter, am Dienstag, 11. Februar, zur Buchvorstellung „Die Lärche – Tradition und Heilmittel“ ein. Elisabeth Unterhofer präsentierte im Graf Hendl Saal auf Schloss Goldrain ihr Buch, rund um den heimischen Nadelbaum.
Die Lärche ist nicht nur ein besonders wandelbarer Nadelbaum, er hat auch auf uns Menschen eine starke gesundheitsfördernde Wirkung: wundheilend, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend. Was klingt wie ein Wundermittel, wird in der Volksmedizin seit jeher genutzt. „Früher war das ganz normal, ein Glas Lörget gehörte zur Hausapotheke“, stellte Elisabeth Unterhofer fest und ließ ein kleines Glas mit dem gelblichen Lärchenharz durch den Raum gehen. Im Buch, das sie zusammen mit Irene Hager geschrieben hat, erkundet sie die vielseitige Rolle der Lärche, geht dem alten Wissen um seine Heilkräfte nach und präsentiert Rezepte und Tipps. Im für den Anlass nach Lärche duftenden Saal las Unterhofer einige Passagen aus dem Buch vor und erzählte, wie sie von ihrer Tätigkeit als Krankenpflegerin und Sanitätsassistentin zur Naturheilkunde gekommen ist. Die Lärchenwiese auf dem Salten wurde zum besonderen Lehrort. „Wenn man mit offenen Augen durch den Wald geht, findet man allerhand kleine Wunder“, so Unterhofer, die den Lärchenkreislauf durch die Jahreszeiten mit zahlreichen Fotos illustrierte und dem Publikum die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Heilmittel präsentierte: als Brust- und Muskelbalsam, Tee, ätherisches Öl oder zum Räuchern. Im Sommer gewinnt Unterholzer auf ihrer eigenen Lärchenwiese auf dem Salten Lärchenharz, das zu Cremen und anderen Produkten veredelt wird: „Der Baum gibt uns nur das, was er uns geben will. Wichtig ist, dass wir achtsam mit diesem Geschenk umgehen“. Im Anschluss wurden in einer offenen Runde Fragen gestellt, Unterhofers Produkte ausprobiert und Lärchenbutter und Lärchensaft verkostet. (cg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schlanders - Am 4. April 1995 wurde die VKE Sektion Schlanders gegründet, meinte Ivan Runggatscher, der Sektionsleiter des Vereins für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) am 29. Jänner bei der Jahresversammlung des Vereins. Damit kann der Verein auf eine 25-jährige Tätigkeit zurückblicken und dies heuer feiern. 1974 wurde der Verein in Bozen gegründet. Heute hat der VKE insgesamt 23 Sektionen im ganzen Land und 19 hauptamtliche MitarbeiterInnen. Seit 40 Jahren gibt es bereits den Spielbus. Der Verein setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität der Kinder, von Jugendlichen und Familien ein und bemüht sich, dass das Recht der Kinder auf Spiel und Spielplätze umgesetzt wird. Bei der Jahresversammlung wurde betont, dass Schlanders mit insgesamt 18 Spielplätzen im Hauptort und in den Fraktionen recht gut bedient ist. Es gibt sogar einige öffentliche Spielplätze, die wenig bekannt sind. Deshalb hat der VKE im letzten Jahr die einzelnen Spielplätze über Facebook vorgestellt und diese Aktion mit einem Gewinnspiel verbunden. Hervorgehoben wurde auch, dass die verschiedenen Aktionen in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen durchgeführt werden, um ein breiteres Angebot zu erzielen und mehr Personen für die Durchführung zu gewinnen. Deshalb waren bei der Jahresversammlung neben den Vorstandmitgliedern auch Kunhilde von Marsoner und Christiane Pircher vom Elki (Eltern-Kind-Zentrum), Beatrix Niedermaier vom Familienverband, Monika Wunderer vom Kulturhaus, Hanspeter Schönthaler von den Spielideen und die Gemeindereferentin Dunja Tassiello anwesend. Insgesamt wurden von den Vorstandsmitgliedern bei den verschiedenen Aktionen 381 ehrenamtliche Stunden geleistet. Neben der Faschingsfeier im Bürgerheim, gab es wieder vier Kinonachmittage im Kulturhaus und am 3. Mai ein Spielfest im Rahmen der Familienaktionswoche auf dem Spielplatz in Vetzan. Zusammen mit den Kaufleuten wurde die Osteraktion auf dem Kulturhausplatz durchgeführt. Im Juli beteiligte sich der VKE mit der Rollrutsche am Dorffest und im Herbst gab es das Kastanienfest auf dem Plawennplatz. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schlanders/Kulturhaus - Bei der 62. Generalversammlung der Vereinigung der Freiwilligen Blutspender Vinschgau (AVIS) am 1. Februar, gab es neben dem Bericht des Präsidenten und dem Kassabericht, auch ein Referat von Robert Stecher von der Bergrettung Mals. Nach einigen Unstimmigkeiten in den letzten Jahren mit der Landesleitung und dem Rücktritt des langjährigen Präsidenten Herbert Raffeiner, konnte der neue Präsident Roland Wallnöfer bei der Versammlung berichten, dass sich die Situation entspannt hat, der Landesplan genau eingehalten und insgesamt im letzten Jahr 1.298 Blutbeutel geliefert wurden. 65 neue Mitglieder kamen dazu, 40 sind ausgeschieden, so dass der Verein derzeit 1067 Mitglieder hat, davon 716 Männer und 351 Frauen. Wallnöfer bedankte sich bei der Sekretärin Ilse Thoma, die für die Planung und Durchführung der Blutspenden verantwortlich ist, außerdem bei den Krankenschwestern im Krankenhaus und beim zuständigen Arzt Karl Egger, sowie bei den Vorstandsmitgliedern. Robert Stecher, der Stellenleiter der Bergrettung Mals, berichtete über die Ausbildung, die Ausrüstung, die Übungen und Einsätze der insgesamt 35 Bergretter von Mals. Als Bergretter muss man eine zweijährige Ausbildung mit mehreren Kursen von insgesamt 20 Tagen absolvieren. 2018 hatte die Bergrettung Mals 29 Einsätze, davon waren fünf Suchaktionen. Mehrere Wanderer und Mountainbiker, sowie verletzte Kinder mussten geborgen werden. Pistendienste und Bereitschaftsdienste, mehrere Kurse und Übungen auf Bezirks- und Landesebene wurden besucht bzw. durchgeführt. Zum Abschluss der Versammlung erhielten 26 Spender die Auszeichnung Silber für insgesamt 24 abgegebene Blutspenden. Othmar Stricker aus Kortsch erhielt die Auszeichnung Gold für 50 Spenden. Acht Personen erhielten ein Anerkennungsdiplom und scheiden mit dem Erreichen der Altersgrenze von 65 Jahren als aktive Blutspender aus. In Grußworten bedankten sich der Landespräsident Diego Massardi und die Gemeindereferentin Dunja Tassiello bei der Vereinigung und bei allen Blutspendern für den wertvollen Dienst, der Leben retten kann. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Laas - Die Grundschulkinder von Laas haben mit Theateraufführungen im Rahmen des „Laaser Lichts“und beim Elternsprechtag insgesamt 3.150,2 Euro gesammelt, die sie kürzlich an die drei Halbwaisen der Familie Jost in Prad und an die Krebshilfe Bezirk Vinschgau übergeben haben.

von Magdalena Dietl Sapelza

Ihr habt es ganz großartig gemacht und viel Herz für Mitmenschen in Not gezeigt. Ich bin stolz auf euch - und dankt auch euren Eltern. Mit diesen Worten begrüßte die Religionslehrerin Wally Gianordoli kürzlich die Schülerinnen und Schüler der zwei 5. Grundschulklassen in Laas bei der Spendenübergabe an die Krebshilfe Vinschgau und an die Familie Jost aus Prad. Das Geld hatten Schülerinnen und Schüler, unterstützt von ihren Eltern, Lehrerpersonen und der Sozialpädagogin Judith Angerer beim Elternsprechtag im Herbst und bei den Theateraufführungen des Stückes „Olafs Traum“ in der Vorweihnachtszeit im Rahmen der Veranstaltungen „Laaser Licht“ gesammelt. Die Gelder wurden gesplittet. Vom Theater gingen 1232 Euro jeweils die Krebshilfe und an die Familie Jost. 686,20 Euro für die Familie kamen beim Elternsprechtag dazu. Für die Familie Jost dankte Petra Theiner, die nach dem plötzlichen Tod von Tomas Jost aktiv geworden war, um den drei Kindern (Linda 11 J, Gabriel 10 J und Natascha 5 J ) und deren Oma Maria Jostova zu helfen. Tomas Jost war nach gescheiterter Beziehung mit den Kindern von der Slovakei nach Prad zu seiner Mutter gezogen, die dort als „Badante“ arbeitete. Auch Tomas fand Arbeit. Die Präsidentin der Krebshilfe Vinschgau Helga Schönthaler Wielander und das Vorstandsmitglied Josef Tschenett informierten über die unterschiedlichen Hilfen der Organisation für krebskranke Menschen. Thema war auch die Krankheit an sich. Dabei stellte sich heraus, dass viele Schüler/innen in ihrem Umfeld bereits mit der Krankheit in Berührung gekommen waren. Petra Theiner berichtete anschließend für den Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ vom Elend der Müllmenschen in Kalkutta und ihrem Bemühen, ihnen zu einem besseren Leben zu verhelfen.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Schlanders/BASIS Vinschgau - Monatliche Stammtischgespräche im Gasthaus Weißes Kreuz gab es in den Wintermonaten von 1995 bis 2000 in Schlanders. Diese Tradition einer lebendigen Gasthauskultur möchte BASIS Vinschgau wieder beleben und deshalb jährlich rund vier Stammtische in Schlanders und der Umgebung organisieren. Am 4. Februar trafen sich 20 Personen in der gemütlichen Stube vom Gasthaus Schwarzer Adler in Schlanders, um über globale Ernährungstrends und die lokale Gastronomie zu diskutieren. Carina Matscher, seit Jänner dieses Jahres für die Kommunikation und Pressearbeit von BASIS verantwortlich, konnte neben dem Juniorchef Stephan Pfitscher, auch den HGV Verbandssekretär Helmuth Rainer, die Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher, Verena Gramm vom Institut für Regionalentwicklung der EURAC und mehrere interessierte Personen begrüßen. Stephan Pfitscher berichtete aus seinem Alltag als Koch. Einerseits gibt es einen Trend weg von der internationalen Küche, hin zu einer regionalen Küche mit lokalen Produkten, andererseits wird das Kochen immer schwieriger, weil die Menschen mit Unverträglichkeiten, Allergien und Pseudoallergien in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Außerdem gibt es neben traditionellen und vegetarischen Gerichten immer wieder neue Trends, s23sp4 Marillen Madl und Vinschger Buasowie verschiedene Diäten. Helmuth Rainer berichtete von zwei Initiativen des HGV. Einmal wurde in Bozen das Gustelier geschaffen, ein Atelier, in dem es vor allem um Geschmacksfragen geht. Außerdem wurde die Broschüre „Südtiroler Gasthaus“ herausgegeben. Dort werden 36 Gasthäusern vorgestellt, welche regionale und saisonale Produkte anbieten, wo aber auch Tradition, Kultur und Gastfreundschaft einen hohen Stellenwert haben. Verena Gramm von der EURAC stellte das „Marillen Madl“ und den „Vinschger Bua“ vor. Das sind zwei Vinschger Gerichte, um lokale Kreisläufe zu stärken und den Wert der einheimischen Produkte zu steigern. Recht intensiv wurde über diese Initiativen diskutiert und der Wert einer regionalen und saisonalen Küche betont. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Die Volksanwaltschaft baut das Angebot an Sprechtagen auf das Krankenhaus von Schlanders aus. Dreimal im Jahr, und zwar am 27. März, am 26. Juni und am 27. November 2020 gibt es ab 14.30 Uhr die Möglichkeit, einen Termin mit der Volksanwältin oder einer Expertin aus ihrem Team im Krankenhaus in Schlanders zu vereinbaren. „Wir versuchen auf Nachfrage der Patienten auch in den kleinen Krankenhäusern vor Ort für Fragen und Beschwerden der Patienten zur Verfügung zu stehen,“ erklärt Volksanwältin Gabriele Morandell. Anmeldung: 0471 946020

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Buchtipp - Sophie Reyer: Die Freiheit der Fische (Czernin Verlag, Wien 2019, 160 S.)
Mit dem Kind Jakob kann kaum jemand umgehen. Es ist verschlossen, spricht kaum und rastet in bestimmen Situationen aus. Die Diagnose lautet: Jakob ist Autist. Für ein Bergbauerndorf in Tirol ein unbekannter, ein unheimlicher Zustand. In der Familie kommen liebevolle und gewaltgeladene Gesten vor. Wenn es aus Jakob spricht, findet Sophie Reyer (35, österr. Komponistin und Autorin) besondere Wendungen, sie hat sich eingenistet im sensiblen Wesen und erstaunt mit Kombinationen von Gefühlen, Farben und Sinneseindrücken. Blicke schlagen, die Wut brennt, Jakob möchte ein Wind sein.
Die jüngere Schwester und eine Hütte an einem Bergsee sind Lichtblicke. Wenn er doch ein Fisch wäre und nicht in der Klinik oder Sonderschule. „Hier sind alle die, die nicht rund sind.“ Er sucht nach Wegen, sich dieser schmerzhaften Umgebung zu entziehen und findet einen radikalen Neubeginn in der Isolation. Doch allein ist er nicht, er hat den Wind, das Korn, den Regen, die Katzen und vieles mehr. Nahezu mystisch verbinden sich der erwachsene Jakob und die Natur mit ihren fixen Formen und Rhythmen, geheimnisvoll schildert der Roman die Suche nach heilsamem Takt, die nicht ungestört verläuft und ihm einiges abverlangt. Reyer lässt eine außergewöhnliche sprachliche Ästhetik entstehen, um die Vermischung der Innen- und Außenwelt zu erzählen. Jakob gewinnt Sicherheit durch Struktur – aufgezeigt durch sprachliche Wiederholungen, zyklisches Wiederkehren und immergleiche Handlungen. Ein herausforderndes Buch, das verstehen hilft, einfühlen lässt und aufwühlt, ohne den literarischen Werken zu ähneln, die Autismus thematisieren.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Pure Lebensfreude lebt Simone Steinkeller und möchte diese den Menschen weiter geben.

von Christine Weithaler

Simone Steinkeller geboren am 10.05.1973, wächst als viertgeborene von fünf Kindern auf dem St. Luciushof in Goldrain auf. Bald merkt sie, dass sie anders als andere Kinder ist. Sie sammelte gern Kräuter, liebte Katzen, Steine und Schmetterlinge. Simone war sehr empfindsam, nahm vieles wahr und hatte Vorahnungen, wurde „Brugghex“ genannt. Damals ärgerte sie sich darüber, heute ist sie stolz darauf, so zu sein wie sie ist. Hexen waren und sind oft mit negativen Bildern behaftet. Wobei Hexen als weise Frauen über ein großes Wissen verfügen. Die Schulmedizin tat Simone bereits in der Kindheit oft nicht gut. So begab sie sich auf die Suche nach alternativen Behandlungsmethoden. Dies brachte sie später zu ihrer Ausbildung als Gesundheitsberaterin. Sie eignete sich darin viel Wissen über die Gesundheit des Menschen und dessen gesamtheitliches Wesen an.
Simone besuchte nach ihrer neusprachlichen Matura einige Vorlesungen im Bereich Psychologie und Kunstgeschichte an der Universität in Innsbruck. Sie kam eher durch Zufall zu einer Stelle als Mittelschullehrerin und unterrichtete zehn Jahre an verschiedenen Schulen im Vinschgau. Parallel dazu macht sie die mehrjährige Ausbildung zur Gesundheitsberaterin an der Akademie für ganzheitliche Lebens-und Heilweisen in Haan (Deutschland) und zur ganzheitlichen Farbberaterin an der Colori-Akademie bei Andrea Schulte-Herr in Kelkheim (Deutschland).
Heute lebt Simone mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn in Schlanders. Nach der Geburt ihres Sohnes bildet sie sich zur psychologischen Astrologin bei Renate Tappeiner in Meran und zur Matrix-2Point-Anwenderin bei Silvia Agreiter in Bozen aus. Die psychologische Astrologie befasst sich mit dem Wesen des Menschen, dessen Talente, Stärken und Schwächen. Durch Matrix Anwendungen können vorhandene Blockaden gelöst werden. Für Simone ist die Astrologie eine Lebenshelferin und eine alte Weisheitslehre, die sich mit natürlichen Lebensrhythmen beschäftigt. Viele Menschen haben verlernt, sich selbst und den eigenen Rhythmus zu spüren, mit den Rhythmen der Natur und der Jahreszeiten zu leben, Phasen des Aktivseins mit Zeiten der Ruhe und Stille abzuwechseln. Sie selbst hört vermehrt auf ihr Herz, verbringt gern Zeit mit sich selbst, macht am liebsten Spaziergänge in der unberührten Natur. Simone braucht diesen Rückzug, tankt dort viel Kraft für sich und ihre ganzheitliche Arbeit. Ihr ist es wichtig auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Klienten!nnen in einer Farb-, Gesundheits-, oder astrologischen Beratung einzugehen. Gerne bringt sie ihr Wissen von Farben und Formen im Schuhgeschäft ihres Mannes ein. Dort hilft sie mehrmals wöchentlich mit. Ihr ist es ein Anliegen das natürliche Wesen und die Lebensfreude ihrer Mitmenschen anzuregen. Jeder Mensch darf sich bewusst mit sich selbst beschäftigen, wertschätzender mit sich umgehen und sich weniger dabei beurteilen. Simone meint: „Jede Erfahrung die wir machen, ist wichtig, um auf unserem ganz einzigartigen Weg zu wachsen, zu lernen, zu reifen.“
Sie selbst, nahm sich letztes Jahr mehr Zeit für sich. Sie erfüllte sich angesammelte Wünsche, unter anderem eine schöne Reise. Sie hatte allerhand vor. Vieles trat bis Jahresende ein, aber anders als geplant. Simone plante gerne. Aber das letzte Jahr riss sie aus der fixen Planung. Anfangs war dies ungewohnt und forderte sie persönlich heraus. Schließlich war es befreiend für sie. Auch Simone hat ihre Geschichte und trotz ihres Wissens darf sie an ihren Baustellen im Leben arbeiten. Für die Zukunft wünscht sie sich weiterhin so spontan und intuitiv zu leben, wie das letzte Jahr. Sie sieht persönliche Erfüllung nicht nur im äußeren Tun, sondern auch im entspannten Sein. Dadurch entwickelt sie inneren Frieden mit sich und der Welt, fühlt sich freier und lebendiger. Dieses Gefühl stärkt sie, verankert Simone wie einen Baum fest im Boden. Diese Verwurzelung verhilft ihr, den Stürmen ihres Lebens stand zu halten.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Aus dem Gerichtssaal - Wir hatten in dieser Rubrik ja schön öfters Gelegenheit, auf die Unberechenbarkeit der Justiz hinzuweisen. Nicht von ungefähr war für die Römer die Göttin mit den verbundenen Augen weiblich, also wankelmütig und launisch. Zu den Lieblingen Justitias zählt zweifellos Josef Thanei aus Tartsch, denn er ging aus verschiedenen Rechtsstreitigkeiten mit der Gemeinde Mals immer als Sieger hervor. Ein erstes Mal im Jahre 2017. Thanei hatte 2008 vom Land Südtirol eine um das Jahr 1940 vom italienischen Militär errichtete Bunkeranlage samt umliegendem Grund erworben. Talseitig am Bunker vorbei verläuft ein Steig, der zum „Mitterwaal“ führt und bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt ist. Thanei war der Meinung, eine von Dienstbarkeiten unbelastetes Grundstück erworben zu haben, die Gemeinde Mals hingegen berief sich auf ein seit Menschengedenken ausgeübtes Recht des Fußweges zu Gunsten der Allgemeinheit. Im Verfahren vor der Außenstelle Schlanders obsiegte die Gemeinde Mals. In der Berufung erinnerte sich die Göttin Justitia jedoch ihres Lieblings und stellte die Entscheidung auf den Kopf: Das von Thanei erworbene Grundstück war bis zum Jahre 1998 Militärareal, als solches mit einer klaren Zweckbestimmung, nämlich der Landesverteidigung dienend. Und gegen diese Widmung als militärische Anlage war keine Ersitzung möglich. Nach der Umwidmung im Jahre 1998 war noch keine zwanzigjährige Ersitzung angereift. Deswegen Schluss mit Durchgang! Unter dem Eindruck der Niederlage vor der Ordentlichen Gerichtsbarkeit schwenkte die Gemeinde Mals um. Sie besann sich darauf, dass der Fußweg im Bereich von Thanei’s Bunker im Bauleitplan als Verkehrsfläche ausgewiesen war und leitete das Verfahren zu dessen ordentlicher Enteignung ein. Auch gegen diese Maßnahme leistete Thanei Widerstand, diesmal durch Rekurs an das Verwaltungsgericht in Bozen. Und auch vor diesem Gericht hatte er „gute Karten“. Er konnte nämlich geltend machen, dass sich die Gemeinde im Enteignungsbeschluss auf den geltenden Bauleitplan berief, in welchem der umstrittene Steig sehr wohl als Fußweg eingetragen war. Allerdings stammte diese Widmung bereits aus dem Bauleitplan des Jahres 2005 und war inzwischen verfallen, da die Gemeinde nicht innerhalb von 10 Jahren die Enteignung vorgenommen hatte. Eine stillschweigende Verlängerung der Bindung wäre einer „kalten“ Enteignung gleichgekommen. Dieser Auffassung schloss sich unlängst auch das Verwaltungsgericht an. Thanei ist also nicht nur Justitias Liebling, auf ihn trifft auch der altrömische Grundsatz zu, wonach „vigilantibus non dormientibus jura succurrunt“, also das Recht auf der Seite der Wachsamen und nicht der Träumenden ist!

Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Volksbühne Laas - Wenn Bräute und Mütter am Tag des Ja-Wortes die Nerven verlieren, wundert das niemanden. In Ray Cooneys und John Chapmans Komödie „Und das am Hochzeitsmorgen“ ist es jedoch ausnahmsweise der Brautvater, den es erwischt. Theodor Westermann hat eine Halluzination: Sie heißt Polly und ist eine echte Traumfrau – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie verdreht dem gestressten Werbemanager mächtig den Kopf. Das löst eine Lawine von Missverständnissen aus, die Lage ist hoffnungslos, aber…...
Nach einer intensiven Probenzeit freuen sich die 9 Schauspieler auf die Premiere am 29.02.2020 im Josefshaus Laas.

Weitere Aufführungstermine im Theaterwind
Kartenvorverkauf unter der Tel. 377-1869082 (von 15.30 - 19.00 Uhr).

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Heimatbühne Schluderns - Köstlich: Die Heimatbühne Schluderns servierte heuer ausgezeichnete Theaterkost mit ihrem Stück „Wie wär’s Mrs. Markham“? Die Rezeptur: Man nehme eine amoröse Doppelbuchung für zwei Seitensprünge, reicht dazu einen Liebesbrief, der in die falschen Hände gerät, krönt das Ganze mit einer Brise Edelzwicker und schon nimmt die turbulente Liebesabenteuer-Komödie ihren Lauf. Denn „Mann tut sein Bestes“ und „wenn die Brötchen nicht mehr schmecken, dann sucht man sich einfach einen neuen Bäcker.“ Hut ab! Viel Tempo und eine ausgereifte großartige Leistung der Spielerinnen und Spieler gab es unter der Regie von Christl Stocker Perkmann zu sehen. Herausragend Martin Klotz als vermeintlich betrogener Ehemann Mr. Markham und Michaela Rainer Lingg als wandelbare Mrs.Markham. Brillant Michael Stauder als schriller Designer und Fast-Liebhaber, hervorragend Elisabeth Klotz Ritsch als Linda, bei der ohne Tasse Tee gar nichts läuft und Andreas Lingg, ihr Ehemann Henry, ein notorischer Fremdgeher. Und herrlich Heini Riedl als angehender Liebhaber, die um Sitte und Anstand bedachte Kinderbuchautorin Gabi Obwegeser, Caroline Trafoier als Scharfzwickerin und Jarmila Chabaniva Klotz als heißblütige Olga Puschkin. Alles wird angedeutet.....nichts passiert. Lachtränen und viel Applaus gab es vom Publikum. Und: Einen Extra-Applaus für das Bühnenbild. (ap)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Kolping im Vinschgau - In der letzten Ausgabe erläuterte ich den Sinn und Zweck eines Verbandes- konkret Kolping Südtirol. Der Verband schließt die Mitglieder der Kolpingsfamilien eines Landes zusammen, um durch vielfältige Anregungen und Hilfestellungen sie in ihrer praktischen Arbeit z.B durch Angebote, Schulungen, Arbeitsmaterialien, zu unterstützen.
Wir reden heute viel von der „Einen Welt“. Internationale Solidarität ist gefordert. Kolping International ist in vielen Ländern der Welt mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit aktiv. Viele Kolpingsfamilien unseres Landes- auch jene des Vinschgaus- unterstützen diese Arbeit durch Aktionen, Spenden und Bildungsarbeit. Der Internationale Kolpingverband vermittelt entsprechende Hilfen und Impulse, aber auch konkrete partnerschaftliche Beziehungen- wie z.B .nach Tansania, Burundi oder Rumänien.
s14 kolpingKolping als Verband bringt die richtigen Leute zum Informations- und Erfahrungsaustausch zusammen. Der Verband verfügt über sachkundige Fachleute, die im Interesse unserer Anliegen und Aufgaben in vielen gesellschaftlichen Bereichen mitreden und mitwirken können. Also: gemeinsam statt einsam!
Verband in heutiger Zeit- ob Kolping Südtirol oder International mit Sitz in Köln- eine schlagkräftige Gemeinschaft, die Interessen und Fähigkeiten von Menschen bündelt, um aktiven Anteil zu nehmen an der Entwicklung von Kirche und Gesellschaft. Dazu bedarf es klarer gemeinsamer Grundlagen und aktiver Mitverantwortung. Packen wir es gemeinsam an: Wer Mut hat, macht Mut. So hörten wir es bei der gut organisierten Mitgliederversammlung von Kolping Vinschgau Ende Jänner in Schlanders.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Bizarre Landschaft. Der Reschensee, wie alle anderen Seen, hat mehrere Gesichter: nach Jahreszeiten, nach Sonnenstand, nach Wasserstand, nach Standpunkt des Betrachters oder nach dem Standpunkt des Benutzers, ...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Der totale Irrsinn

Das Mass ist voll. Mehr als das, die Besserwisser sowie die Medien nehmen dem Menschen das Selbstdenken ab. Der moderne Mensch verblödet hauptsächlich deshalb, weil er es zu bequem hat, weil er zu faul und zu feige ist, sich selbst auf die Suche nach seinem eigenen Wissen und seiner eigenen Intelligenz zu machen. Vielen Leuten wird in dem letzten Jahrzehnt folgendes Phänomen nicht verborgen geblieben sein: Der Großteil der Menschheit verblödet zunehmend und das schlimme ist, kaum jemand stört sich daran! Ich jedenfalls werde nicht mehr über diese Probleme kommentieren. „Heute haben wir es oft mit Artificial Stupidity als mit Artificial Intelligence zu tun. Zitat: Andreas Hieke, derzeit kritischster Physiker des Silicon Valley.“
Wir leben in einer eigenartigen, auch faszinierenden Zeit. Nahe dem Abgrund. Gegenüber dem Schönen scheint das Böse immer mehr die Oberhand zu gewinnen. Also sollten wir die Stimme erheben...
s12 wefAber in meinem Alter mit Jahrgang 1944 mag ich nicht mehr, ich wundere mich nur noch und hoffe auf die jüngere Generation!
WEF, die Versammlung von Milliardären, Millionären, Führern der Welt, Weltverbesserern, Wichtigtuern und Journalisten, die alljährlich im schweizerischen Ferienort Davos stattfindet. Die an der diesjährigen Konferenz teilnehmenden Leute würden in ihrer grossen Mehrheit ohne jeden Zweifel ihr Engagement beteuern, den Ausstoss von Kohlendioxid zu verringern, um einen katastrophalen Klimawandel abzuwenden, selbst an Bord ihrer Gulfstream-Jets oder in ihren Range Rovern.

WEF DER TOTALE IRRSINN…
Was an diesem WEF abgelaufen ist übersteigt jegliche Vernunft. Alle reden über das Klima, unterschiedlicher könnte es nicht sein!
Klimaerwärmung, CO2 war das Hauptthema und was geschah in Davos… Rund 3.000 Personen, davon 53 Staats.- und Regierungschefs mit unserem gesamten Bundesrat, haben in diesem Jahr am Weltwirtschaftsforum teilgenommen; das heißt über 2‘000 Limousinen die täglich Kurierdienste in Davos vornahmen und umherfuhren; an Spitzentagen braucht man von Davos Dorf bis Davos Platz für eine Strecke von 4 km 1 Stunde, selbstverständlich bei laufendem Motor. Alleine nur schon Trump brauchte 7 Helikopter der US-Marine sowie 2 Präsidialmaschinen Boeing 747 Air Force One sowie drei Frachtmaschinen selben Typs, die Trumps riesiges Entourage mit eigenen Limousinen und Geländefahrzeuge transportierten. Auch eine weitere Boeing 747 die als Spezialversion als mobile militärische Kommandozentrale und für Krisenfälle bereitsteht. Also 6 Boeing 747; empörend, eine Zumutung! Insgesamt beinhaltet Trumps Entourage bei weitem über 1.500 Personen. Für die Sicherheit der WEF Teilnehmer standen 5.000 Armeeangehörige und rund 1.000 Polizisten aus allen Schweizer Kantonen und Lichtenstein zur Verfügung.
Wie glaubwürdig stehen nun diese Vorzeige WEF-Leute als Organisation der Klimaerwärmung und den Herausforderungen des Klimawandels gegenüber? Das soll die Elite sein, die dieses Problem regeln will? Ausgerechnet die, die sich einen Deut um den Klimaschutz kümmern, oder wie soll man sich erklären, dass viele Teilnehmer des WEF nicht mit normalen Linienflugzeuge in die Schweiz reisen, stattdessen leisten sich die meisten den Flug mit einem Privatjet! Von dieser Elite können wir kaum ernsthafte Lösungen erwarten.
Meine persönliche Meinung dazu; Politik und Wirtschaft scheren sich nicht um diese Problematik und wenn die Faktenlage noch so überzeugend wirkt!
Die Öffentlichkeit müsste nun den Druck auf die Führungskräfte erhöhen, damit diese den Ernst der Lage erkennen müssten und dementsprechend auch aktiv würden.
Ein „Dankeschön“ an unsere Frau Bundespräsidentin Sommaruga für Ihre WEF-Rede und Ihren Appel an die Schweizer Politik, endlich faktenbasiert zu handeln und Klima-Ziele umzusetzen, solange es dafür noch Zeit ist – die Wissenschaft spricht Klartext. Es braucht eine konsensorientierte Zusammenarbeit aller politischen Kräfte um diese Ziele zu erreichen! Dieses Szenario in Davos ganz allgemein darf schon wegen der Glaubwürdigkeit nicht länger akzeptiert werden… unglaublich was da abging.
Aber auch wegen den Kosten, die im Vorfeld schon zu reden gaben… so gelesen in der Luzerner Zeitung:
Das WEF selber zahlt 2,25 Millionen Franken für den Schutz der Teilnehmer. Dabei ist der tatsächliche Aufwand massiv höher: Der Kanton Graubünden alleine rechnet mit rund 9 Millionen Franken Kosten für die öffentliche Hand. 32 Millionen Franken verbucht der Bund, etwa für die Überwachung des Luftraumes, für Transportflügen für Staatschefs oder für die Bewachung von Objekten.

Giacumin Bass, Müstair

 

 

Unser Recht auf deutsche Krankenhausbefunde


Täglich bekommen Patienten deutscher Muttersprache im Krankenhaus italienische Befunde. Sie getrauen sich nicht, eine Übersetzung zu verlangen, wissen oft auch nicht, dass man das kann oder es ist ihnen zu umständlich. Sie sitzen, wie man sagt, „am kürzeren Hebel“. Im öffentlichen Bereich ist die Zweisprachigkeit verpflichtend. Oft stammen diese Befunde sogar von Ärzten, die in Süd Tirol geboren sind bzw. eine Zweisprachigkeitszulage einstecken. Diese Situation ist sehr bedenklich, berücksichtigt man, dass letzthin viele Ärzte aus Italien eingestellt wurden. Zudem kommt man diesen im Erlernen der deutschen Sprache immer weiter entgegen. Ist es nicht beschämend, wenn Akademiker nicht interessiert sind, deutsch zu können bzw. von ihren Vorgesetzten dazu nicht gedrängt werden, obwohl es vom Gesetz vorgesehen wäre, eigentlich ein Grund zur Entlassung! Man ist nicht ewiggestrig oder engstirnig, wenn man sich das Recht auf einen deutschen Befund herausnimmt. Stimmt es nicht nachdenklich, wenn man aneckt und viel Selbstbewusstsein braucht, gar von den eigenen Landsleuten belächelt wird, wenn man deutsch angesprochen werden will bzw. im Krankenhaus einen deutschen Befund verlangt? Deswegen kann man trotzdem offen für andere Kulturen sein. Da hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Traurig, aber wahr!

Waltraud Stanzel, Meran

 

 

Die schiach Lock


Sie ist immer noch da, die schiach Lock. Als der Damm gebaut wurde, haben die Grauner gesagt: Diese Mauer hält das Wasser nicht auf, weil sie keinen rechten Untergrund gefunden haben. Und: in ein paar Jahren hat der Karlin- und der Pizbach alles wieder aufgefüllt. Das war aller Hoffnung. Die Grauner haben gar nicht geglaubt, dass die große Sintflut kommen wird. Aber die große Hoffnung hat sich nicht erfüllt, die Leute mussten sich eine neue Heimat suchen. Heute wird der See, außer für die Stromproduktion, für allerlei Sportarten genutzt. Der See hatte aber nebenbei eine erwünschte Aufgabe: als Grenzschutz! Wirkungsvoller als die hundert Bunker in der ganzen Gegend herum. Hinter der Hand hat man sich zugeraunt: weißt du, dass die Galerien (zwischen Graun und Hoad) hergerichtet sind jederzeit gesprengt zu werden? Wie kann einer sagen: ohne See wäre die Gegend hier nichts. Nur einer, der nicht weiß und sich nicht vorstellen kann wie es vorher war. Die weite Ebene der Änger, Auen, Möser mit den zwei Seen, das uralte Dorf Graun, Zrlund, Reschen, Piz, Giern, Gorf, Ober- und Unterspin, Greinhof, Stockerhöfe. Wie die Natur im Laufe der Jahreszeiten alles geändert hat, das frische Grün der Wiesen im Langez, im Sommer die Heumahd, im Frühjahr und Herbst die Viehherde in den Mösern und Auen. Man könnte endlos weiterfahren aufzuzählen über die Schönheit und Vielfalt der ganzen Gegend. Im Winter alles weiß wie jetzt.
Einmal war ich im Widum beim Nachfolger von Pfarrer Rieper. Ich wollte herausfinden, wie oft man in Altgraun „um d’Änger“ gegangen ist (Prozessionen an großen Festtagen im Sommer). Wie oft die Monatsprozession „um d‘Schmidt“, andere Bittprozessionen, wie die zur Bachbrücke gehalten wurden. Da sind wir am Fenster gestanden und haben hinuntergeschaut auf den vollen See, der reichte damals bis her zur Straße. Da sagt der Pfarrer: „Hier komme ich mir vor wie im Urlaub am Meer“. „Ja, jetzt schon, aber warten Sie auf das Frühjahr, dann kommen Sie sich vor wie in der Wüste bei einem Sandsturm“.
Dieser See hat auch schon zu viele Tote gefordert. Wenn man dann überdenkt, wieviel Schaden und Leid auf materiellem, sozialen, kulturellen Gebiet er gebracht hat, dann verdient er einen noch schlimmeren Namen als „Schiacha Lock“.


Paul Warger, Taufers i. M., Vo Zrlund

 

 

Vorzeigeprestige


Zurzeit ist auch unser Kindergarten von Schluderns in aller Munde. Der wird gelobt, gezeigt, gepriesen. Stell’ mir schon die Frage, was all das soll, nach mehr als 10 Jahren hin und her. Haben diese Herren wirklich nicht einmal die Schneid, den Leuten die Wahrheit zu sagen? Ja es stimmt: Der Kindergarten steht, aber ohne Keller und Küche! Es könnte auch noch das Probelokal der Musikkapelle um fast den gleichen Preis integriert sein. Leider müssen sich unsere Musikanten, welchen schon seit Jahren ein Lokal versprochen wird, immer noch im Keller des Rathauses begnügen. Hoffentlich wissen die Wähler bei den nächsten Wahlen, auf welcher Seiten sie das Kreuzchen setzen?


Josef Wallnöfer, Schluderns

 

 

Good Morning, Great Britain!

Ein geschichtsvoller Tag für Europa. Ich bin aufgewachen und stellte fest, dass sich die Erde noch dreht, die Sonne ist aufgegangen, die Queen nicht vom Thron, gefallen. Die britischen Inseln sind entgegen aller Prophezeiungen und Schreckensszenarien nicht untergegangen, Anarchie ist auch nicht ausgebrochen, der Reiseverkehr funktioniert wie gehabt und die Supermarktregale immer noch voll, die angedrohte Geschäftsplünderung nicht eingetreten usw. War‘s vielleicht doch eine Angst und Panik-Kampagne der öffentlich-rechtlichen Medien und der EU selbst. Man mag zu diesem Szenario stehen wie man will, mit dem 31. Januar wurde nach drei Jahren eine demokratische Wahl umgesetzt, ob‘s einem passt oder nicht! Der EU liegt jetzt gut daran aus Fehlern zu lernen, dass Demokratie bzw. Volksabstimmungen geduldet werden müssen und weg von der „Gurkenbiegerei“ und „Pommesbräune“. Es braucht eine konsequente und klare Politik, ein Europa der Regionen. In diesem Sinne wünsche ich den Schotten, die mehrheitlich für den Verbleib bei der EU gestimmt haben, viel Erfolg auf dem Unabhängigkeitsweg und möge dem im great Britain verbleibenden Irland der Doppelpass beispielhafte Sicherheit geben.


Benjamin Pixner, Tschars

Publiziert in Ausgabe 4/2020

lorin wallnWIE LÜFTE ICH RICHTIG?

In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, wie und wie oft wir lüften. Lüften wir zu wenig, reichert sich die Raumluft mit allen möglichen Stoffen an, welche das Raumklima und das Wohlbefinden der Bewohner verschlechtern. Nicht nur der Gehalt an Kohlendioxid, Formaldehyd, flüchtigen Kohlenwasserstoffen aus Einrichtung, Baustoffen und Reinigungsmitteln steigt, sondern auch die relative Luftfeuchtigkeit. Werte um die 50-55% zeigen uns an, dass der akzeptable Grenzwert erreicht ist und wir auf alle Fälle die Fenster öffnen sollten. Auch rinnende Scheiben weisen darauf hin, dass dringend gelüftet werden muss. Der Wasserdampf kondensiert nämlich an den kältesten Stellen wie Raumecken, Boden- und Deckenanschlüssen, und Schimmel kann entstehen. Nährstoffe findet er immer und überall. Reicht die Feuchtigkeit aus, beginnt er sich zu vermehren. Schimmel kann Allergien, Reizungen der Schleimhaut, Asthma usw. fördern und gehört daher in keine Wohnung.

TIPPS
- mit einem Hygrometer die Raumluftfeuchte kontrollieren, ab 55% besteht absoluter Lüftungsbedarf!
- keine Möbel direkt an die Wand stellen;  Mindestabstand 5-10 cm
- die Räume gleichmäßig beheizen
- Feuchtigkeitsspitzen nach dem Kochen,  Duschen, Baden sofort abführen
- den Filter des Badentlüfters regelmäßig reinigen
- Wäsche im Freien trocknen und nur für die Schlusstrocknung ev. in den Raum stellen
- Wie lüften? Das Lüften über gekippte Fenster ist während der kalten Jahreszeit tabu!
- Wie oft lüften? Je nach Raumgröße, Nutzung und Personenbelegung müsste u.U. alle 1-2 Stunden gelüftet werden. Das absolute Mindestmaß liegt bei 3 Mal täglich.
- Raumluft wärmt sich sofort wieder auf, Bauteile erst langsam. Lüften Sie also nie über gekippte Fenster! Lüften Sie kurz und ausreichend. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung kann die aktive Lüftung unterstützen bzw. teilweise sogar ersetzen.
- Für weitere Informationen besuchen sie unsere Webseite www.baubiologie.bz.it

 

Publiziert in Ausgabe 4/2020

pr-info VION - Glasfaser ist die Basis für eine schnelle und sichere Anbindung an das World Wide Web. Das bietet lokalen Firmen die Möglichkeit auf den neuesten Stand der Technik und dadurch wettbewerbsfähig und innovativ zu sein. Für den Privaten bedeutet es moderne Dienste wie zum Beispiel Internet Fernsehen, Smart Home optimal nutzen zu können. Die Leistungsfähigkeit der Glasfaser ist enorm und das positive dabei ist sie basiert auf einer Technik die umweltfreundlich und sehr effizient ist.
Glasfaser ist die Zukunft und der VEK ist bereit in diese zu investieren. Aus diesem Grund gibt es einen neuen Mitarbeiter, Andreas Prieth.
Der Aufgabenbereich von Andreas Prieth ist die Unterstützung des bereits bestehenden Bereichs des Metering der Messdatenaufbereitung.
Dazu kommt die Glasfaserverwaltung. Ähnlich wie beim Strom unterstützt der VEK die Gemeinden im Vinschgau in der Anbindung und Wartung des Glasfasernetzes. Gestartet wird mit den Gemeinden Laas, Eyrs, Latsch und Martell. Das VEK ist lokales Bindeglied mit dem auf Landesebene zuständigen Gesellschaft für Glasfaser der Infranet. Das bietet für den Kunden einen lokalen Ansprechpartner und eine direkte Präsenz vor Ort für den Anschluss und die Wartung.
Das Glasfasernetz wird auf Landesebene über eine spezielle Software (RiMo – Resources in Motion) verwaltet, die es ermöglicht das gesamte Netz virtuell abzubilden und dadurch von der Planungsphase bis zu den Diensten beim Kunden zu steuern und zu dokumentieren. „Mein Hauptaufgabenbereich in der Glasfaserverwaltung ist in der Benutzung dieser Software im Bereich Delivery-Process, das bedeutet in der Auslieferungsphase vom Internet Anbieter zum Kunden“ sagt Prieth. Bei Erhalt einer solchen Anfrage wird überprüft ob ein Anschluss möglich ist und wenn ja die nötigen Daten an den Techniker Robert Telser weitergeleitet. Dieser stellt die Verbindung vom POP (das Zentrum des Glasfasernetzes in der Gemeinde) zum Haus des Endkunden her. In unserem Tätigkeitsbereich ist auch die Instanthaltung dieser Verbindung und wir sind Ansprechpartner für Netzseitige Probleme.

 

Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter Vorort und die Strommarke nennt sich, Vinschgau On, kurz VION. Sie erreichen uns während den Bürozeiten unter 0473 057300. Gerne können Sie uns jederzeit mit Ihren Anliegen eine Mail an info@vion.bz.it senden.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Stilfserjoch/Vinschgau/Bozen/Pressemitteilung - Stilfser Joch: Der Landtag sagt Nein zur Eisenbahnverbindung für den LKW- und PKW-Transport
Der Landtag stimmt auch dem Beschlussantrag der Grünen zum Stilfser Joch-Tunnelprojekt einstimmig zu und spricht sich klar gegen jede Form von Tunnel mit Shuttlezügen aus, die der Beförderung von Autos und Lastwagen dienen sollen.
Die Region Lombardei drängt seit Jahren auf den Bau eines Tunnels unter dem Stilfser Joch zwischen dem Vinschgau und dem Veltlin. Die Wirtschaftslobbys der Lombardei und die lombardische Lega-Regionalregierung selbst haben einen Straßentunnel angestrebt, gegen den sich Südtirol stets gewehrt hat. Kürzlich hat jedoch ein lombardisches Unternehmen im Dienste der Region Lombardei eine Meinungsumfrage im Obervinschgau durchgeführt. Dabei ging es um einen Eisenbahntunnel, der jedoch im Dienste des Straßenverkehrs stehen sollte.
Als Musterbeispiel für das Stilfser Joch erwähnt die Umfrage die beiden bereits in der Schweiz verkehrenden Shuttlezüge Simplon und Vereina. Diese Autoverladesysteme haben die Möglichkeit, verschiedene Arten von Fahrzeugen, darunter auch schwere Fuhrwerke, mit einer beträchtlichen Kapazität zu befördern: Am Simplon beispielsweise wurden 2015 1,2 Millionen Fahrzeuge mit einem Shuttle-Zug transportiert.
Die Grüne Fraktion forderte daher den Landtag auf, sich klar gegen jegliche Variante auszusprechen, bei der Züge als Feigenblatt zur Förderung des Straßenverkehrs benutzt werden. „Der Schienenverkehr muss einer nachhaltigen Mobilität dienen und darf nicht zum Magneten für zusätzlichen Leicht- oder Schwerverkehr werden“, kommentiert der Erstunterzeichner Riccardo Dello Sbarba, „das Ziel gewisser Kreise in der Lombardei ist es, das alte Projekt einer neuen alpenquerenden Straßentransitstrecke zwischen Ulm und Mailand zu realisieren, die den Obervinschgau in einem Meer von Lastwagen ertränken würde“.
Der Landtag genehmigte einstimmig jenen beschließenden Teil des Grünen Antrags, der das Land dazu verpflichtet, jegliche geplante Eisenbahnverbindung zwischen dem oberen Vinschgau und dem Veltlin, die den Transport von Pkws, Lkws, Bussen und anderen Straßenfahrzeugen auf Zügen vorsieht, abzulehnen.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Im Kaufhaus des Westens, kurz KaDeWe, trägt nicht nur die neue Champagnerbar Laaser Marmor, sondern auch die neu designte Käseabteilung. Optik und Haptik faszinieren bei beiden Projekten.

von Thomas Sigmund

Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) ist das bekannteste Warenhaus Deutschlands und mit 60.000 m² Verkaufsfläche eines der größten Europas. Seit Ende der 1920er Jahre gehört die im sechsten Stockwerk befindliche Feinkostabteilung zu einer der wichtigsten Attraktionen des Berliner Luxuskaufhauses. Nach Umbauarbeiten im Jahr 1978 verfügt das KaDeWe über die zweitgrößte Lebensmittelabteilung eines Warenhauses weltweit. 2018 beschloss der Eigentümer, die thailändische Central Group, einen großangelegten Umbau der auf 7500 m² ausgelegten „Food hall“, wie die Feinschmeckeretage offiziell bezeichnet wird. Unter der Planung des Berliner Designstudios Karhard lieferte die Lasa Marmo im selben Jahr für die Neugestaltung der Champagnerbar einen massiv aus LASA BIANCO NUVOLATO® gestalteten Tresen. Für die neu designte Käseabteilung wurde die neue Produktlinie LASA INDIVIDUAL® für die Taschenablage an der Käsetheke geliefert.

Das KaDeWe ist seit seiner Gründung im Jahr 1907 ein Kaufhaus der Superlative. Als einer der größten Department Stores weltweit erfindet sich das Berliner Kaufhaus immer wieder neu und lässt Tradition und Moderne verschmelzen. Schaufenster und Innenarchitektur des KaDeWe sind ein Spiegelbild aktueller Trends. Die gesamte sechste Etage ist der Feinkost und der Esskultur gewidmet und ist mit zahlreichen Spezialitätenrestaurants und Feinkostabteilungen seit jeher ein s10 194Magnet für neugierige und anspruchsvolle Genießer.
Die Architekten Thomas Karsten und Alexandra Erhard vom Berliner Designstudio Karhard inszenieren in den neugestalteten Abteilungen der „Food hall“, über die gewählte Form der Innenarchitektur, die zum Verkauf angebotenen Lebensmittel. Konzeptionell lehnen sich die eingesetzten Materialien im Zusammenspiel mit Licht und einer auf die Sinnesorgane ausgerichteten Haptik an die ausgestellten Produkte an. In der Champagnerbar steht natürlich der aus der Champagne stammende französische Schaumwein im Mittelpunkt. Die Innendesigner kreierten hierzu mit einem in zarten Weiß-Grautönen veredelten Laaser Marmor, polierten Goldoberflächen und einem cremefarbenen Terrazzoboden ein champagnerleichtes Ambiente. Selbst die kugeligen Lampen erinnern an die prickelnden Champagnerbläschen. Ebenso stilvoll gestaltet die Taschenablage für die Verkaufstheke in der großräumig angelegten Käseabteilung des KaDeWe, in welcher über 1.300 Käsesorten aus aller Welt angeboten werden. Hier erinnert leicht venierter Laaser Marmor an die natürliche Färbung so manch feinschmeckender Käsespezialität.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

von Heinrich Zoderer

Prad/Betriebsbesichtigung
Auf Einladung des Unternehmerverbandes im Bezirk Vinschgau gab es am 10. Februar die dritte Begegnung zwischen der Schulwelt und einem Vinschger Großbetrieb. Nach der Firma Hoppe und dem Sockelleistenhersteller Pedross in den letzten Jahren, fand dieses Jahr das Zusammentreffen bei der Firma Polyfaser in der Industriezone in Prad statt. Direktoren der Schulsprengel Prad, Laas und Latsch, sowie die Berufsberaterinnen und mehrere Lehrpersonen aus dem Vinschgau folgten der Einladung und konnten bei einem Betriebsrundgang und dem anschließenden Gespräch Einblicke in die Arbeitswelt eines Schwimmbeckenunternehmens gewinnen. Gustav Rechenmacher, der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes betonte, dass durch diese Begegnungen, sowie s8sp9 Rechenmacher Wagmeister Kustatscherdurch die „Open Days“, die Zusammenarbeit mit den Schulen gestärkt und den Lehrpersonen und Jugendlichen Einblicke in die Arbeitsabläufe eines Großunternehmens vermittelt werden sollten. Außerdem soll die Vielfalt der Berufe und Arbeitsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Patrick Wagmeister, Mitarbeiter des Familienunternehmens in der dritten Generation, stellte die Firma Polyfaser mit den 100 Mitarbeitern vor und führte die Besucher, zusammen mit Alexander Schöpf, Carmen Koch und Markus Kreidl durch die Betriebshallen des Unternehmens. Die Firma Polyfaser wurde 1968 von Josef und Elda Wagmeister gegründet und wird heute von den Söhnen Horst, Helmut und Manfred geführt. Jährlich werden rund 700 Schwimmbecken und 100 Boote hergestellt, außerdem 250 Schwimmbadüberdachungen und 25 Dampfbäder. Im anschließenden Gespräch, moderiert von Irene Kusstatscher vom Unternehmerverband, berichteten die Mitarbeiter des Unternehmens über ihre Aufgabenbereiche und den beruflichen Werdegang. Betont wurde, dass eine breite Grundausbildung wichtig ist, aber auch die Neugier und die Bereitschaft sich weiterzubilden, um den gesellschaftlichen und betrieblichen Herausforderungen gewachsen zu sein. Wenn das vorhanden ist, gibt es tolle Chancen für Jugendliche, meinte Kustatscher.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

Tartsch/Vinschgau - Rund 100 Imkerinnen und Imker aus dem Imkerbezirk Obervinschgau konnte Obmann Othmar Patscheider am 8. Februar in Tartsch zur Jahreshauptversammlung begrüßen, darunter den Bundesobmann Engelbert Pohl, den Vinschger Abgeordneten in Rom Albrecht Plangger und den Landtagspräsidenten Josef Noggler. Die 226 Imkerinnen und Imker im Bezirk Obervinschgau halten zirka 2200 Bienenstöcke und sorgen für hochwertigen Honig. Patscheider zog Bilanz über das Vereinsjahr 2019. Der Ertrag in diesem Honigjahr war witterungsbedingt äußerst schwach. Die Bienen sind immer wieder auch durch Pestizide in der Landwirtschaft gefährdet und sterben in großen Zahlen, wenn Obstbauern beispielsweise das Spritzverbot während der Blütezeit nicht beachten. Es gebe immer wieder schwarze Schafe, so Patscheider. 11 Proben (tote Bienen) seien 2019 während der Zeit des Spritzverbotes mit Verdacht auf Vergiftungen untersucht worden. s9 6625Und mehrere waren positiv. Patscheider bemüht sich um Sensibilisierung der Landwirte. „Die Bauern sollten in der Nacht oder am frühen Morgen spritzen. Nach neun Uhr sollte kein Spritzpanzen mehr zu sehen sein“, so Patscheider. Gut angenommen wurde die 2019 errichtete Carnica- Königinnen-Belegstelle in Trafoi. Pate und Vermittler zwischen Imker und Nationalpark ist Albrecht Plangger. Rund 1.000 Königinnen seien im ersten Jahr begattet worden, erklärte Hubert Stillebacher, der die Belegstelle betreut. Das Projekt Trachtpflanzen (Ausgabe von Spätblühern) wurde 2019 rege genutzt. Die Nachfrage ist groß. Für die nächste Verteilung stehen 364 Pflanzen der Forststation Prad bereit. Probleme bereiten den Imkern die Varroa-Milbe und deren Bekämpfung. Engelbert Pohl referierte über neueste Erkenntnisse zu diesem Thema. Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung langjähriger Mitglieder im Imkerbezirk Obervinschgau. Seit 50 Jahren Imker sind: Eberhöfer Josef (Tartsch), Walter Florineth (Graun), Karl Sagmeister (Glurns), Albin Patscheider (Burgeis), Alois Stecher (Langtaufers), Josef Moser (Prad) und Josef Winkler (Mals).
35 Jahre Imker sind: Johann Hilber und Egon Tschnett (beide Schluderns), Giordano Gentilini (Tartsch), Alfred Gander und Hugo Gapp (beide Prad). Seit 25 Jahren sind Eduard Wegmann (Schluderns), Hubert Blaas (Matsch) und Martin Habicher (Graun) Imker. Die Verdienstauszeichnung des Imkerbundes Südtirol in Silber erhielt Josef Thanei (Tartsch).
Mit zwei Informationsveranstaltungen im Gemeindesaal von Schluderns starten die Obervinschger Imker in die Saison 2020. Am 20. März spricht der Fachberater der Laimburg Andreas Platzer über „Ernten, verwerten und vermarkten von Honigprodukten“. Am 27. März spricht Hubert Stillebacher aus Prad über „Die Königinnen und ihre Wertschätzung“. Beginn ist jeweils 20.00 Uhr. (mds)

Publiziert in Ausgabe 4/2020

von Albrecht Plangger - Hier in Rom dreht sich alles um das sog. „milleproroghe“ Gesetzesdekret und um die Verjährung im Strafrecht. Gegen Jahresende erlässt der Staat nämlich immer wieder ein Gesetz, um angelaufene Fristen zu verlängern, Finanzierungen für zeitlich begrenzte Maßnahmen neu aufzulegen, das Inkrafttreten von genehmigten Gesetzen zu verzögern und ähnlichen „Unfug“ zu treiben. Aus Südtiroler Sicht dürfen wir uns aber über diesen „Unfug“ nicht beklagen, da gar einige politische Versprechen der letzten Monate mit diesem Gesetz erfüllt werden. In der Sanität werden die Haushalts-Einschränkungen zurückgenommen, die in einer „Nacht und Nebel Aktion“ im Bilanzgesetz des Staates verabschiedet worden waren. Bei der Schule wird es einen Aufschub bis 2022 für den sog. INVALSI-Test in Deutsch und Ladinisch bei der Matura geben und sogar für die sog. „Neutralitätsklausel“ (damit sich staatliche Steuersenkungen nicht allzu sehr auf den Landeshaushalt auswirken) soll kommen. Auch die Schutzhütten erhalten ein weiteres Jahr Zeit, die Brandschutzbestimmungen umzusetzen und die öffentlichen Konzessionäre (z.B. Stromverteilung usw.) können bis einschließlich 2021 weiterhin Aufträge mit eigenem Personal umsetzen, statt wie im Vergabegesetz vorgesehen mindestens 80% der Investitionsaufträge öffentlich ausschreiben. Aber dies nicht ohne Gegenleistungen. Im Rahmen dieses Gesetzesdekretes soll auch die Verjährung im Strafprozessverfahren neu oder anders geregelt werden. Bei uns am Gerichtsstandort Bozen ist die Verjährung kein Problem und berührt weniger als 1% der Gerichtsfälle. An Standorten wie Rom und Neapel „verjähren“ teilweise die Hälfte der Strafprozesse. Dies will die 5 Sterne Bewegung mit allen Mitteln ändern. Für uns ist dies aber kein weltbewegendes Thema, so konnten wir in der Kommission mit unseren 2 Stimmen in unserer „Gemischten Gruppe“ die Mehrheit absichern. Die alles entscheidende Abstimmung ist 44 zu 42 ausgegangen… So läuft eben das parlamentarische Geschäft. Die Töne in Rom schwellen in diesen Tagen immer wieder an, als könnte es zum Bruch kommen, aber es wird sich alles wieder beruhigen, da in Italien eher Brücken einstürzen als Koalitionen zur Machterhaltung, auch wenn man miteinander überhaupt nicht kann.

Publiziert in Ausgabe 4/2020

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