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Montag, 20 März 2023 14:37

Große Freude über Geschenke

Vintschger Museum/Schluderns/Tschengls/Prad - Der pensionierte Direktor, Kulturhistoriker und Germanist Herbert Raffeiner hat dem Vintschger Museum einen kulturellen Schatz geschenkt: Die gesamte, gebundene und vollständige Schlernschriftenreihe von 1920-2010. Der Präsident vom Verein Vintschger Museum Toni Patscheider und die Vizepräsidentin Helene Dietl Laganda bedanken sich herzlich und öffentlich bei Herbert Raffeiner. In der getäfelten Museumsstube im s20 bilderVintschger Museum sind die Schlernschriften aufgereiht und für alle öffentlich zugänglich. Für das Museum, welches mit den Dauerausstellungen Wasserwossr, Schwabenkinder, Korrner und den archäologischen Schätzen vom Ganglegg und Funden vom Tartscher Bichl und aus dem Vinschgau unschätzbare Erinnerungskultur lebendig erhält, bedeuten die Schlernschriften eine ideale Ergänzung. Mit den zugänglichen Schlernschriften können bei Recherchen Internetodysseen unbürokratisch abgekürzt werden. Die Museumsstube bietet zudem einen idealen Studienort.
Und noch eine Überraschung schlummert derzeit im Museum. Der Prader Autor Toni Bernhart hat dem Vintschger Museum die Bildersammlung seiner Eltern Adolf Bernhart und Elsa Patscheider als Leihgabe für 10 Jahre überlassen. Mehr als 100 Kunstwerke von Künstlern aus dem ehemaligen Tirol hat Toni Bernhart akribisch verpackt, durchnummeriert und genau aufgelistet dem Museum übergeben. Darunter sind Werke beispielsweise von Karl Grasser und von Herbert Danler. „Die Bilder sind noch im Archiv des Museums. Aber wir sind im Vorstand beim Ausarbeiten von Ideen, wie wir die Bilder öffentlich präsentieren können“, freuen sich Toni Patscheider und Helene Dietl Laganda, die auch dem Toni Bernhart Dank sagen wollen. (eb) 

 

Das Museum öffent seine Tore wieder ab 21. März 2023.

pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns

Auch in Naturns warten wir nun sehnsüchtig auf einen schönen und heiteren Frühling. Mehrere Höfe und Gasthöfe am Sonnenberg starten in die Wander- und Frühlingssaison heuer erstmals mit einem speziellen Angebot. Die Seilbahn Unterstell bringt sie dabei kostenlos in die Höhe.
Am Sonntag, 26. März 2023 erfolgt der Startschuss der Wandersaison am Sonnenberg hoch über Naturns. Speziell am Meraner Höhenweg können nun schon die ersten Wanderungen gemacht werden. Einige Höfe und Gasthöfe, die Seilbahn Unterstell und die Tourismusgenossenschaft Naturns laden Sie ein, einen frühlingshaften Tag am Berg zu genießen. Dazu gibt es einige kleine „Zuckerlen“. So befördert die Seilbahn Unterstell am Sonntag, 26. März alle Einheimischen, Gäste, Naturnser, Vinschger, Meraner usw. gratis auf den Berg. Von dort gibt es mehrere Möglichkeiten, eine schöne Wanderung zu starten, z. B. Richtung Schnalstal/Katharinaberg, oder auf dem Meraner Höhenweg zur 1000-Stufenschlucht, oder ins Tal hinunter nach Naturns.
Natürlich begrüßen Sie die Höfe Unterstell, Pirchhof, Galmein, Lint und Wald auch recht herzlich in ihren Stuben und auf ihren Terrassen und haben für den kleinen und großen Hunger der Wanderer auch Spezialitäten vorbereitet. So gibt es von den typischen Nocken und Teigtaschen über hofeigene Fleischprodukte vom Lamm und Kalb, Schöpsernes, Kitzbraten, Rindsgulasch bis zum leckeren Kaiserschmarren liebevoll zubereitete Köstlichkeiten für jeden. Auch die einheimischen Kräutergerichte oder der frische Spargel fehlen nicht auf dem Teller.
Dazu überraschen die Gasthöfe mit besonderen Einblicken in ihren Alltag am Berg. Highlights wie z. B. Besichtigungen der Höfe werden genauso angeboten wie Besichtigungen eines Schafstalles, einer alten Mühle oder der Franziskus Kapelle mit den originalen Kapellenfiguren. Interessantes erfährt man auch zu den Hofgeschichten und zum Bau der Seilbahn Unterstell. Außerdem zeigt die Bergrettung eine Schau-Übung an der Aussichtsplattform Unterstell.
Erleben Sie mit uns einen einmaligen Frühlingstag am Naturnser Sonnenberg! Da und dort werden sie auch von traditioneller Musik überrascht. Informationen gibt es in der Tourismusgenossenschaft Naturns.

Dienstag, 21 März 2023 16:02

20 Bagger, 30 Tumperer

Graun - Mit Genugtuung hat man bei der Bürgerversammlung in Graun am 15. März zur Kenntnis genommen, dass es mit der Verlegung der SS40 los geht. Auch, dass Alperia bei den Abläufen die Sicherheitsschleusen erneuern will. Aber - die Staubentwicklung, so eine Forderung, sei vehement zu bekämpfen.

von Erwin Bernhart

Bürgerversammlungen sind in Graun immer gut besucht. Bestens besucht werden sie vor allem dann, wenn es um den Stausee geht. Das war am 15. März 2023 wiederum der Fall. Weil der „Joggl“, der Grauner Hausberg, keine Gnade kennt, Muren und Lawinen gerade dort hinunter schickt, wo man die Hauptstraße abschnittsweise mit Galerien zu schützen versucht, wird die Staatsstraße nach langem Hin und Her in Richtung See verlegt. „Wenn wir mehr als 60 Meter vom Hangfuß entfernt sind, sind wir in Sicherheit“, sagte der Amtsdirektor für Straßenbau West Johannes Strimmer bei der Vorstellung des auf insgesamt 21 Millionen Euro veranschlagten Vorhabens. Die Bagger werden bereits in dieser Woche auffahren. Der Stausee wird zum Treffpunkt der Südtiroler Tiefbauunternehmer, die sich in der Bietergemeinschaft Mair, Marx, Wieser, Brunner/Leitner, Erdbau und Hofer zu einem bemerkenswert schlagkräftigen Konglomerat zusammengeschlossen haben. Im April-Mai heuer, im April-Mai nächstes Jahr sollen die Auffüllarbeiten mit 20 Baggern, 5 Walzen und 30 Tumperer durchgeführt und im Herbst 2025 soll die neue Umfahrung fertig sein.
Weil diese Vorstellung für eine Bürgerversammlung zu kurz und zu klar gewesen sein mag, hat BM Franz Prieth dem Landesrat Daniel Alfreider für die Vorstellung seiner Verkehrsvision im Allgemeinen eine gute Bühne geboten, die Alfreider gern genutzt hat. Die Schiene als Rückgrat, das große Potenzial des Fahrrades, die Intermodalität, die Digitalisierung auch der Straßen waren Kernthemen. Die 90 Millionen Euro kostende Elektrifizierung der Vinschgerbahn soll 2025 fertig sein, die neuen Züge 2026 rollen. In Mals sei eine Modilitätszentrum geplant.
Andreas Bordonetti, den Graunern wegen des Wasserverlustes vor einem Jahr bestens bekannter Alperia-Ingenieur, trug der Versammlung die Verbesserungsmaßnahmn von Seiten der Alperia vor: „Wir wollen den Sicherheitsstandard verbessern „, wies Bordonetti auf die Verdoppelung der Schleusen bei den Auslassstollen hin. Es werde ein neuer Turm aus Stahl in den See gesetzt, der Zugang zur Wartung der Schleusen sicherstellen soll. 200 Sensoren überwachen ständig den Erddamm. Klar sei, dass der Staudamm Wasser verliere. Aber die Menge sei sehr gering.
In der Diskussion kam unter anderem von Kurt Ziernhöld die vehemente Forderung zur Sprache, etwas gegen die unzumutbare Staubbelastung zu unternehmen.

Der „Vision-Choir“; ist der Kinderchor des Hilfswerks Vision for Africa Intl. aus Uganda/Ostafrika. Der Chor besteht aus 20 spritzigen Kindern im Alter von 6 – 12 Jahren, die es auf dem Herzen haben, Gott mit ihren Liedern für das zu danken und zu loben, was sie von Ihm in ihrem Leben schon erfahren haben. Erleben Sie den Rhythmus und die Warmherzigkeit der Ugandischen Kinder und lassen Sie sich von ihrer Freude anstecken am Ostersonntag, den 09.04.2023 um 18:00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr ! Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

Montag, 20 März 2023 14:33

Nachruf Kolping- Ehrenpräses HILPOLD

Kolping im Vinschgau - Am 6. März wurde in Prad der allseits beliebte Priester Altdekan Rudolf Hilpold zu Grabe getragen. Er verstarb am 28.02. erst 78jährig in Girlan/Jesuheim.
Nach seiner Priesterweihe 1973 in Brixen begann er seine seelsorgliche Tätigkeit in Prad und schon nach 5 Jahren wurde er dort zum Pfarrer ernannt. Bei seinem Einstand meinte Hilpold, er sei nun mit der Pfarre Prad fünf Jahre gegangen, nun wird diese seine „Liebe“ schriftlich bestätigt. Ab 1995 wirkte er dann als Pfarrer in Obermais. Im Jahre 2003 - nach dem Tod von Präses Josef Ungericht – wurde Rudolf Hilpold Präses der Kolpingsfamilie und des Kolpinghauses in Meran. Das Präsesamt übte er mit Freude und Geschick aus. Einmal in der Woche feierte er den Werktagsgottesdienst der Pfarre in der Kapelle des Kolpinghauses Meran, um so den Kontakt zwischen der Pfarre Obermais und Kolping zu vertiefen. Das Amt des Präses führte er auch nach seiner Versetzung nach Naturns im Jahre 2008, bis 2016 weiterhin aus, wenngleich ihm die Last oft zu viel wurde und er immer wieder erklärte, er könne aus Zeitgründen zu wenig für Kolping tun. Kolping Meran verlieh ihm im Jahre 2016 den Titel eines Ehrenpräses. Die Kolpinger Merans und darüber hinaus waren sehr angetan und begeistert von seiner Art der Seelsorge: überzeugend, nüchtern, bodenständig, volksnah und tiefgründig – besonders in seinen schriftlichen Kommentaren.
Kolping drückt dem verstorbenen Ehrenpräses seine große Wertschätzung und seinen Dank aus. Die sehr große Beteiligung an der Beerdigung unterstrichen die Beliebtheit des Präses und Altdekans Hilpold. Kolping wird sein Andenken in wacher Erinnerung behalten.
Otto von Dellemann

Die Landesregierung hat den Kriterien für die Aufteilung und Verwendung des Steuerausgleiches der Schweizer Grenzkantone für die Jahre 2022 und 2023 zugestimmt.

Die Landesregierung hat heute (20. März) auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher ihre Zustimmung gegeben, dass die vom Staat zu Jahresende 2021 festgelegten Kriterien für die Aufteilung und Verwendung des Steuerausgleiches von Seiten der Schweizer Grenzkantone auch für die Jahre 2022 und 2023 gültig bleiben. Die betroffenen Grenzgemeinden im Vinschgau hatten keine Einwände gegen die Regelung vorgebracht. In den vergangenen Jahren haben die Wohnsitzgemeinden der steuerlich anerkannten Grenzpendler in Richtung Graubünden rund 1,2 Million Euro als Grenzpendler-Steuerausgleich erhalten.

Über 86.000 Beschäftigte aus den italienischen Regionen Lombardei, Piemont, Aosta und auch aus Südtirol pendeln zu einem Arbeitsplatz in die Schweiz. Der Südtiroler beziehungsweise Vinschgauer Anteil liegt bei rund tausend Personen. Die meisten Südtiroler Grenzpendler stammen aus den Gemeinden Mals, Graun, Glurns, Laas, Schlanders, Schluderns, Prad am Stilfserjoch, Stilfs und Taufers. Im Obervinschgau hat es für viele Familien eine lange Tradition, zum Arbeiten in die Schweiz zu gehen. Seit 1974 regelt ein Abkommen zwischen Italien und der Schweiz die steuerliche Behandlung der Grenzpendler. Dieses sieht vor, dass Grenzgänger nur einmal, und zwar in der Schweiz, besteuert werden. Einen Teil dieser Einnahmen aus der Quellensteuer leiten die Kantone, in denen die Grenzpendler tätig sind, als finanziellen Ausgleich an die italienischen Wohnsitzgemeinden dieser Grenzgänger weiter. Dieses Abkommen ist zwar verfallen und eine Neuregelung ist ausgearbeitet. Diese soll 2023 in Kraft treten.

Der Ministerrat in Rom hat im vergangenen Dezember den Entwurf des Ratifizierungsgesetzes dem Parlament vorgelegt, mit dem das neue Abkommen für die Grenzpendler umgesetzt wird. Das neue Abkommen tritt mit dem Austausch der Ratifizierungsurkunden in Kraft. Die entsprechenden Bestimmungen gelten dann ab dem 1. Jänner des Folgejahres nach Urkundenaustausch. Wenn das Parlament das Ratifizierungsgesetz im laufenden Jahr 2023 erlassen würde, könnten die Urkunden 2023 ausgetauscht werden und die Neuerungen würden ab 1. Jänner 2024 gelten.

mdg/jw

Das Amt für Kataster und Grundbuch wird künftig Zugang zu den Daten der Schweizer Stationen haben. Das entsprechende Abkommen hat die Landesregierung heute (20. März) gutgeheißen. 

Die Landesabteilung Grundbuch, Grund- und Gebäudekataster verwaltet auf Südtiroler Landesgebiet einen Positionierungsdienst namens STPOS, der aus einer Reihe von ständigen Referenzstationen für die Satellitenvermessungbesteht. Insgesamt werden derzeit zehn permanente Stationen betrieben. In der Schweiz gibt es ein ähnliches Netz von permanenten GPS-Stationen, das vom Bundesamt für Landestopografie (SWISSTOPO) betrieben wird. Heute (20. März) hat der zuständige Landesrat Massimo Bessone der Landesregierung den Vorschlag unterbreitet, das Abkommen zwischen dem Land und der Schweiz über die gegenseitige Bereitstellung von Katasterdaten zwischen den Referenzstationen zu erneuern. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit besteht bereits seit Jahren und hat zu einem nützlichen Erfahrungsaustausch über die besonderen Probleme der Vermessung im Alpenraum geführt. Das entsprechende Abkommen ist kürzlich ausgelaufen. 

"Mit der Erneuerung des Abkommens werden wir den Service für die Bürger verbessern“, ist Bessone überzeugt.  "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Schweizer Vermessungsbehörde entlang der Grenze ermöglicht uns, auch dank der STPOS-Satellitenmessungen, sehr genaue Referenzen und verbessert die Beziehungen zwischen den öffentlichen Verwaltungen. Außerdem werden wir mit der Erneuerung des Abkommens die Zuverlässigkeit des Netzes entlang der Grenze verbessern und die Kosten senken." 

Für Südtirol wird Landesrat Bessone die Vereinbarung unterzeichnet, die dann bis zum 15. Mai 2026 gültig sein wird.

ic/uli

Die Landesregierung hat heute die strukturschwachen Gebiete neu definiert, in denen Unternehmen bei ihren Projekten zur nachhaltigen Entwicklung finanziell unterstützt werden können.

Um Nachhaltigkeit zu fördern und den ländlichen Raum zu stärken, können in strukturschwachen Gebieten Unternehmen für Projekte der nachhaltige Entwicklung Beiträge von der jeweiligen Gemeinde erhalten. Voraussetzung dafür ist neben der Festlegung der strukturschwachen Gebiete durch das Land die Verabschiedung eines Beitragsreglements der jeweiligen Gemeinde, in der die Kriterien für die Beitragsvergabe festgeschrieben sind. Dabei sind die EU-Bestimmungen über staatliche Beihilfen zu berücksichtigen. Dies sieht das Landesgesetz Nr. 6 aus dem Jahr 1992 vor, das Bestimmungen zu Finanzen der Gebietskörperschaften beinhaltet. 

Heute (20. März) hat die Landesregierung auf Vorschlag von Landeshauptmann und Gemeindenlandesrat Arno Kompatscher diese "Strukturschwäche" definiert. Dabei hat sie sich auf eigene Beschlüsse und Studien des Landestatistikinstituts ASTAT gestützt.

Demnach werden für die Wirtschaftssektoren Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistungen die vor einem Jahr von der Landesregierung genehmigten Richtlinien zur Förderung von Betriebsinvestitionen von Kleinunternehmen zu Grunde gelegt. Darin werden subkomunale strukturschwache Gebiete in 77 Südtiroler Gemeinden definiert.

Was den Tourismus angeht, so legt die Landesregierung den eigenen Beschluss zugrunde, mit dem sie 2021 die Verordnung über die Erweiterung der gastgewerblichen Betriebe genehmigt hat, in dem in 56 Gemeinden touristische Strukturschwächen festgehalten sind.

Die heutige Entscheidung der Landesregierung, die vorab mit dem Rat der Gemeinden abgestimmt wurde, tritt nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Region in Kraft.

jw

Dienstag, 21 März 2023 15:01

„Mir geats guat in Göflan“

 „Mir geats guat in Göflan, meine Familie und olle umsorgen mi liebevoll“, für das ist der 95-Jährige sehr dankbar und er hat das Gefühl, diese Dankbarkeit kommt zu ihm zurück.

von Christine Weithaler

Oswald Astfäller, der am 2. Jänner 1928 geboren ist, kannte seinen Vater nicht, da dieser 1929 nach Österreich ging und dort drei Jahre später verstarb. Seine Mutter stand allein mit sechs Kindern da, war gezwungen für alle eine Bleibe zu suchen. Als Jüngster kam Oswald mit einem knappen Jahr auf den Steinhof am Schlanderser Nördersberg. Er besuchte am Patschhof die italienische Schule und im Haus nebenan, heimlich die Katakombenschule. Er sei kein guter Schüler gewesen, sagt er, erhielt oft Nachhilfestunden. Das machte ihm nichts aus, denn dort bekam er manchmal von der Lehrerein einen „Struzen“, der mit Karottenraspeln verfeinert besonders gut schmeckte. Er hatte es gut bei seinen Zieheltern. Es war immer für Essen gesorgt. Die Kirschen beim Nachbarn zu stehlen, war dennoch verlockend. Als „Hiatbua“ hatte er einmal „saftig Schleig kriag“. Er neckte eine Kalbin, die wild und aufgeschreckt ausriss. Er erzählt von den anstrengenden Arbeiten auf den Höfen, dem Mist- und Korntragen und den damit verbundenen Feiern am Abend. Oswald wollte Schuster werden. Seine Patin riet ihm „eppas Gscheits“ zu lernen. Er suchte einer Lehrstelle als Tischler, kam mit seiner Suche bis nach Bozen. Erst mit dem Vertrag in der Tasche radelte er noch am selben Tag nach Göflan zurück. Er arbeitete in mehreren Betrieben im Vinschgau und schloss seine Lehre in Stilfs ab. Er richtete sich in Göflan in einer Garage eine kleine Werkstatt ein. Er nahm ein Darlehen auf und kaufte sich die erste Maschine. Da ein älterer Bruder im Krieg gefallen war, wurde Oswald unerwartet als dritter Sohn zum Militärdienst eingezogen. Das Darlehen blieb gleich, die Zinsen zahlte er mit dem wenigem Lohn des Militärs zurück. Damals schon kannte er seine spätere Frau Ida. Sie heirateten 1953 und es kamen fünf Kinder auf die Welt. Das jüngste verstarb wenige Tage alt im Schlanderser Krankenhaus. 1955 baute das Ehepaar in Göflan ihr Heim. Ein Jahr später kam die Werkstatt dazu. Das Grundstück hierfür erhielten sie von den Schwiegereltern. Sie hatten es nicht immer leicht, doch Ida war sparsam und sorgte gut für die Familie. 1959 war Oswald Gründungsmitglied der Schützenkompanie Schlanders, Göflan, Kortsch, Vetzan. 1977 gründete er die 1. Südtiroler Jungschützen-Kompanie. Im Oktober 1979 wurde er wegen angeblichen Sprengstoffbesitzes inhaftiert und 1980 trotz Unschuldsbekundung zu sechs Jahren Haft verurteilt. Diese wurde 1981 beim Berufungsprozess auf drei Jahre reduziert. Es war eine sehr schwierige Zeit für ihn und seine Familie. Nach 20 Monaten wurde Oswald wegen guter Führung in die Halbfreiheit entlassen, d.h. am Tag durfte er sich frei bewegen und die Nächte musste er im Gefängnis verbringen. Er erhielt 1985 in Passau den Andreas Hofer Preis. 1996 wurde ihm vom Südtiroler Schützenbund die silberne Verdienstmedaille und 2019 die Langjährigkeitsmedaille für 60 Jahre verliehen.
1993 verstarb Ida, Oswalds Frau, nach schmerzvoller Krankheit. Bald darauf lernte er Monika kennen. Sie gehen nun seit mehr als 25 Jahre zusammen durchs Leben. Sie wandern viel, urlauben einmal im Jahr im Zillertal und besuchen immer wieder die Göflaner Alm. Der Glockenstuhl, Kirchenbänke und Dach der kleinen Kapelle dort sind aus seiner Hand. Den passionierten Tischler trifft man fast täglich in seiner Werkstatt. Er liefert Gartenbänke in die Schweiz, nach Österreich und Deutschland, fertigt Vorrats- und Käseschränke, „Brotriggalen“, Barhocker für Groß und Klein. Am liebsten werkelt er für seine zehn Enkel und die elf Urenkel. Weiters bildete er mehrere Lehrlinge aus. Mit einem bestieg er 1957 den Ortler. Ein einmaliges Erlebnis von dem er heute noch nachts träumt. Langsam schwinden seine Kräfte. An Namen erinnerte er sich immer schon schlecht, aber in letzter Zeit „tratzen“ ihn Geschichtsdaten, bekennt der rüstige 95jährige. Das Frühstück und Abendbrot richtet er sich selbst. Beim Mittagessen umsorgen ihn seine Familie und die Lebensgefährtin Monika. Oswald besucht den sonntäglichen Gottesdienst, genießt anschließend einen Halbmittag und dazu ein Glas Wein.
Er findet, jeder solle das essen und trinken, was ihm schmeckt; täglich ein wenig arbeiten, versuchen Stress zu meiden, und „a Schnapsl af Nobat“ trinken. Das halte ihn fit. Er geht gern unter die „Leit“, und tut das, was ihm guttut. Auch im hohen Alter ist er fleißig bei Schützenaktivitäten dabei. Viel hätte Oswald noch zu erzählen - vielleicht dann beim 100sten Geburtstag.

Montag, 20 März 2023 14:19

Kuddelmuddel bei Bauer Puddel in Schleis

DORFTHEATER SCHLEIS

Bereits im Jahr 2020 hat das Dorftheater mit den Proben für das Stück „Kuddelmuddel bei Bauer Puddel“ begonnen. Ein paar Wochen vor der Premiere kam dann der Corona- Lockdown, sodass das Theaterstück nicht mehr aufgeführt werden konnte. Nach drei Jahren Zwangspause haben sich die Schleiser Spieler wieder zusammengefunden – fast alle Schauspieler sind wieder dabei und bereiten sich jetzt auf die langersehnten Aufführungen vor.
Wie immer wird es dabei lustig in Schleis: Der Puddel Hof soll versteigert werden – Bauer Luis Puddel und seine Frau Käthe haben ganz besondere Ideen, um ihren Hof zu retten: Luis will ein Etablissement in der alten Scheune errichten, Käthe versucht die Wahl zur Miss Kuhstall zu gewinnen. Die beiden erzählen sich aber gegenseitig nichts – das sorgt für jede Menge Chaos und Verwirrung!

Die Premiere ist am 25. März 23 im Sparkassensaal Schleis –
Platzreservierungen unter 347 845 8832 (täglich 18 – 20.30 Uhr )


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