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Freitag, 07 Juni 2019 15:09

Die LEEG in Laas feiert 15-Jähriges

Die Laaser und Eyrser Energie Genossenschaft LEEG feiert ihr 15-jähriges Jubiläum. Dazu lädt der Vorstand der LEEG die Bevölkerung der Gemeinde Laas, vor allem die Genossenschaftsmitglieder, die Kunden und Lieferanten zu einem Tag der offenen Tür. Am Samstag, den 15. Juni kann hinter die Kulissen des Fernheizwerkes geblickt werden. Informationen über die Energieerzeugung, über die laufenden Verbesserungen, über die Investitionen in die Fotovoltaikanlage, über die Holzvergaser-Anlage werden von Heizwart Hugo Trenkwalder und vom LEEG-Obmann Andreas Tappeiner gegeben werden.

Am Tag zuvor, am Freitag den 14. Juni ist Laas Gastgeber für ein besonderes Treffen, nämlich für den Stammtisch der Heizwärter. Vor 15 Jahren waren die Heizwärter zum ersten Mal Gäste in Laas. Die Treffen finden mindestens einmal im Jahr statt und zwar abwechselnd an den Fernheizwerkstandorten. Mittlerweile sind die Treffen grenzüberschreitend und es findet ein offener Austausch zwischen den Fernheizwerken Südtirol, Nordtiorl, Salzburg und Voralrberg statt. 

Am 14. Juni mit Beginn um 9.00 Uhr werden im Josefshaus interessante Fachvorträge abgehalten. So wird Thomas Egger vom Südtiroler Enrgieverband (SEV) über die Ergebnisse des Projektes „Fernwärme 2030 berichten. Stärken und Schwächen der Fernheizwerke sollen beleuchtet werden, die Holzlagerungslogistik wird Thema sein. Marcel Huber, der Geschäftsführer der Fa. Syncraft wird die neue Holzvergasungsanlage in Laas und erste Ergebnisse vorstellen. Denn in Laas ist seit dem vergangenen September ein zweiter Anlauf für eine Holzvergasungsanlage gemacht worden. Die anlage läuft bisher sehr zufriedenstellend, berichtet Heizwart Hugo Trenkwalder bei der Vorstellung des Programmes für den Heizwärterstammtisch am 7. Juni im Fernheizwerk Laas.

Weil bei der Holzvergasung Kohle abfällt, wird Benjamin Hupfauf von der Alpenkohle GmbH aus Fließ über die mögliche Nutzungsformen von Holzkohle.

Hugo Trenkwalder ist Vertreter in der Arbeitsgruppe Sicherheit bei Fernheizwerken und wird darüber berichten. Seit einem Jahr gibt es eine Arbeitsgruppe der Verbände Vorarlberger Biomasseverband, Südtiroler Energieverband, Tiroler Heizwerkeverband und Dachverband Biomasseheizwerke Salzburg, wo alle praktischen Informationen zum Thema Scicherheit zusammenlaufen.

Nicola Renke von der Fa. Polytechnik wird verschiedene Kessel-Reinigungssysteme vorstellen und Wolfgang Seppi von den Stadtwerken Bruneck wird über Fernwärmeübergabepunkte referieren.

Begleitet werden die Heizwärterstammtische seit 12 Jahren auch vom Südtiroler Energieverband.

Südtiroler Volkspartei Bezirk Vinschgau

Gut besuchte Informationsversammlung der SVP Ortsgruppen der Gemeinde Stilfs

Auf Einladung der SVP Ortsgruppen von Stilfs, Gomagoi/Trafoi und Sulden haben der SVP-Bezirksobmann und Parlamentarier Albrecht Plangger und der Landtagspräsident Sepp Noggler an einer Informationsversammlung teilgenommen. Unter den Referenten war auch Bürgermeister Hartwig Tschenett und die Stilfser Gemeindeausschussmitglieder, welche über aktuelle Themen der Stilfser Gemeindepolitik berichten konnten.

 

Der Landtagspräsident Sepp Noggler hat über aktuelle Themen der Landespolitik im Vinschgau, wie z.B. Vinschger Bahn, Krankenhaus, Mobilität und Oberschulen berichtet. SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger stellte kurz das Projekt „Zukunftswerkstatt SVP“ vor und ersuchte um Unterstützung der Partei. Das Amt eines Ortsobmannes sei zeitaufwendig und ehrenamtlich, aber man habe das Recht sich um jedes Thema in der Gemeinde zu kümmern bzw. man könne jedes Problem thematisieren und somit auch Lösungen einfordern und etwas bewegen, so Albrecht Plangger. Er berichtete auch über den Stand des Parkplanes, der Neuzonierung beim Stilfser Joch Nationalpark und über wieder gestartete Initiativen zur Aufwertung der Stilfser Joch Straße, sowie des Pass-Areals. In Bezug auf die an Stilfs vorbeiführenden Hochspannungsleitungen versuche man jetzt langfristig eine Alternativtrasse durch die TERNA zu erarbeiten.

 

Die Informationsversammlung war sehr gut besucht und es wurde von den Bürgern eifrigst die Möglichkeit genutzt, ihre Probleme der Gemeinde - und Landespolitik weiterzureichen und Lösungen einzufordern. Es ging um die Sicherung der Nahversorgung, um öffentliche WCs, um frühere Öffnungszeiten der Stilfser Joch Straße, um die Instandhaltung der Gemeindestraßen, um den Radweg ins Tal, mehr Gemeindepersonal und selbstverständlich um den Nationalpark und den Wolf. Gemeinde und Vinschger Politik wissen jetzt, wo bei den Bürgern die Prioritäten liegen. So könne man aufeinander zugehen. „Solche Treffen vor Ort und der direkte Meinungsaustauch zwischen den Bürgern und den politischen Mandataren wünsche ich mir jährlich in jeder Gemeinde. Nur so könne man das „Ohr beim Volk“ haben und die Prioritäten erkennen“, so abschließend der SVP-Bezirksobmann Plangger.

 

Die Gemeinden Meran und Schlanders haben eine Kooperationsvereinbarung mit dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh) getroffen. Das Ziel: verstärkt Projekte rund um das Thema Innovation, Unternehmensgründung und Jugendarbeit aufzugreifen.

Heute haben lvh-Präsident Martin Haller und Paul Rösch, Bürgermeister der Gemeinde Meran sowie Dieter Pinggera, Bürgermeister der Gemeinde Schlanders eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Für viele ist das Wort Innovation zu abstrakt und weitläufig. Und dennoch ermöglicht es Interpretationsräume, in denen neue Ideen und Projekte entstehen können. Diesen Grundgedanken verfolgen auch die zwei Gemeinden Meran und Schlanders. Gemeinsam mit dem lvh wollen sie dem Thema Innovation neuen Raum und Inhalt geben.

„In Südtirols Handwerksbetrieben entstehen täglich neue kreative Ideen, innovative Produkte und neue Wege im Dienstleistungsbereich. Gemeinsam mit öffentlichen Institutionen möchten wir einige Themen vertiefen und auch den Südtiroler Bürgern die Möglichkeit bieten, an verschiedenen Projekten teilzuhaben“, erklärt lvh-Präsident Martin Haller anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens.

"Wir haben uns als Stadtregierung zum Ziel gesetzt, in Meran ein lokales, nachhaltiges und innovatives Ökosystem aufzubauen. Der lvh ist ein wichtiger Partner auf dem Weg zu diesem Ziel“, erklärter der Meraner Bürgermeister Paul Rösch.

„In den vergangenen Jahren haben wir nicht zuletzt dank der Mittel aus den EU-Projekten MESTECH und MIND bereits ein reges Netzwerk und entsprechende Infrastrukturen aufgebaut, um die Innovationskraft und den Unternehmergeist in Meran zu fördern“, unterstrich Innovationsstadtrat Diego Zanella. „Die Zusammenarbeit mit dem lvh wird die Potentiale unserer Stadt noch mehr zur Geltung bringen.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch der Bürgermeister von Schlanders Dieter Pinggera: „Es freut uns sehr, dass es uns gelungen ist, eine Zusammenarbeit mit dem lvh auf die Beine zu stellen, welche den Gründer- und Innovationsgeist in Schlanders und im Vinschgau stärken wird. Der lvh ist bei diesem Vorhaben ein wichtiger Partner, der mit seinem Know-how und seiner Struktur einen Mehrwert für die Betriebe und die Bevölkerung bieten kann.“

Konkret vereinbart wurde mit dem Abkommen eine Zusammenarbeit bei der Organisation von Sensibilisierungsveranstaltungen hinsichtlich Unternehmensgründung und Innovationsprozessen in Betrieben, um Initiativen für Kinder und Jugendliche, mit denen sie für das innovative Handwerk begeistert werden, um Beratungsangebote sowie die Umsetzung gemeinsamer Initiativen.

Aufbauen kann die Kooperationsarbeit auf einige bereits erfolgreich umgesetzte Projekte. Dazu zählen das Basis Space Camp zum Thema Strom in Eyrs und das Robo-Lab für Kinder und Jugendliche in Meran. Beide Veranstaltungen sind bei den interessierten Teilnehmern und Besuchern sehr gut angekommen.  „Wir haben bereits einige innovative Ideen in der Schublade. Diese werden wir nun herausholen und schon bald umsetzen“, kündigte Haller an.

Der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (SWR-EA) Bezirksausschuss Burggrafenamt fordert schnellstmögliche Realisierung der strategischen Infrastrukturprojekte. Die Stadträtinnen von Meran, Madeleine Rohrer und Gabriela Strohmer berichteten zu aktuellen Themen.

 

 

Vor allem der Verkehr brennt den Wirtschaftsvertretern des Burggrafenamtes derzeit unter den Fingernägeln. Für den Bezirksausschuss im SWR-EA ist klar: Bei den bereits geplanten Infrastrukturprojekten, wie der Fertigstellung der Nord-West Umfahrung muss endlich eine Lösung her. Die Meraner Stadträtinnen Gabriela Strohmer und Madeleine Roher berichteten im Rahmen der Sitzung zu weiteren aktuellen Themen. Bei einer Betriebsbesichtigung in der Firma Geier Raupenfahrzeuge in Marling, bekamen die Wirtschaftsvertreter zudem einen Einblick in ein Vorzeigeunternehmen.

Die Arbeiten und damit die Realisierung des zweiten Bauloses der Meraner Nord-West Umfahrung sollten eigentlich bereits seit über einem Jahr laufen. Aufgrund eines Rekurses steht derzeit noch immer alles still. „Es muss endlich eine Lösung her, wir warten schon allzu lange darauf. Die bisherige Verzögerung des Bauvorhabens belastet die ohnehin angespannte Verkehrssituation sehr“, bringt es Wolfgang Alber, Bezirkspräsident vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige auf den Punkt. 

Mobilitätsprojekte: Lange Liste anzugehen

Die Liste der weiteren geforderten Mobilitätslösungen ist ebenso lang, wie bekannt und reicht vom Bau des Küchelbergtunnels, der Realisierung der Kavernengarage, dem Wunsch nach einer Lösung des Mobilitätsproblems rund um die Gemeinden Dorf Tirol, Schenna und Meran bis hin zu einer Lösung für die Straßenabschnitte Forst – Töll – Rabland.

Was die Gemeinde Meran angeht, will diese mit dem neuen Verkehrsplan den motorisierten Individualverkehr um acht Prozent senken. Der Plan hat auch Vorschläge aus der Wirtschaft übernommen, z. B. die Online-Reservierung von Ladezonen. "Wir wollen zudem den öffentlichen Verkehr stärken, mit Bike-Sharing und Carpooling neue Angebote für Pendler schaffen und durch intelligente Systeme die Verkehrsflüsse besser lenken", erklärte Stadträtin Madeleine Rohrer.

Stadträtin Gabriela Strohmer gab den Wirtschaftsvertretern einen Überblick zu weiteren aktuellen Themen. Was die Kasernenareale angeht, gelte es ein Nutzungskonzept vorzulegen. „Dazu muss man sich nun dringend intensiv auseinandersetzen und auch volkswirtschaftliche und soziale Überlegungen mit einfließen lassen“, so Stadträtin Gabriela Strohmer. Die Wirtschaftsvertreter des Burggrafenamts wollen auf diesen ersten gemeinsamen Austausch aufbauen und im Rahmen weiterer Treffen gemeinsam an Lösungen zu aktuellen Themen arbeiten.

Mittwoch, 05 Juni 2019 06:42

Nationalpark Stilfserjoch

Der Nationalpark Stilfserjoch ist das zweitgrößte Schutzgebiet im Alpenbogen und einer von derzeit 24 Nationalparks in Italien. Seine Fläche umfasst die gesamte Ortler-Cevedale-Gruppe, sowie die Täler von Livigno und Cancano. Südtirol hat mit 53.447 ha (40,6%) Anteil an der Parkfläche, davon die Gemeinden des Vinschgau mit 45.724 ha.

Nationalpark Stilfserjoch mein Name.
Gestatten, ich bin eines der größten Naturschutzgebiete Europas. Der Steinadler ist mein Wappentier. Hirsche, Bartgeier und Gämsen, Insekten und Vögel, Edelweiß und Alpenrosen, Lärchen, Zirben ... unzählige Lebewesen fühlen sich hier wohl in ihrem Habitat. Und erst die Menschen! Sie schätzen das Wasser meiner Gletscher, Bäche und Seen! Gemeinsam verfolgen wir ein Ziel:
Die Vielfalt der hochalpinen Natur für die Nachwelt zu erhalten.
Überzeugt euch selbst von meiner Schönheit.

Gesamtfläche:
130.734 ha

Höchste Erhebung:
Ortler 3.905m

Nationalparkprovinzen:
Südtirol, Trient, Brescia und Sondrio

10 Nationalparkgemeinden in Südtirol:
Stilfs, Prad, Glurns,
Taufers im Münstertal, Mals, Laas, Schlanders, Martell, Latsch, Ulten

Gründung:
1935

Wappentier:
Steinadler

www.nationalpark-stelvio.it

 

Besucherzentren des Nationalparks

Auch dieses Jahr wieder:
Freier Eintritt für ABO+ Inhaber während der Sommerferien in allen Besucherzentren

s98 190226 Landkarte Besucherzentren DE Lay01 CS

AVIMUNDUS

s98 Besucherzentrum avimundus 4CAusstellungen:
Welt der Vögel
Fressen und gefressen werden

Öffnungszeiten
(Mai–Oktober):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–18:00 Uhr

 

AQUAPRAD

s98 Besucherzentrum aquaprad 4CAusstellungen:
Unter Fischen: eine Reise
in fremde Welten
Gletscher - weiße Welt in Bewegung

Prad am Stilfserjoch

Öffnungszeiten
(ganzjährig):
Di.–Fr. 09:30–12:30 Uhr + 14:30–18:00 Uhr
Sa.–So. und Feiertage 14:30–18:00 Uhr

 

NATURATRAFOI

s98 Besucherzentrum naturatrafoi 4CAusstellungen:
Leben an der Grenze
Die Lärche – Lichtkind der Alpen

 

Trafoi

Öffnungszeiten
(Mai–Oktober und Jänner–März):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–18:00 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–18:00 Uhr

 

CULTURAMARTELL

s98 Besucherzentrum culturamartell 4CAusstellungen:
In Martell, in mein Tol
Blumen - Wiesen - Leben

 

Martelltal

Öffnungszeiten
(Mai–Oktober):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr + 14:30–18:00 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–18:00 Uhr

 

LAHNERSÄGE

s98 Besucherzentrum lahnersaege 4CAusstellungen:
Wald und Holz
Tierkinder – Born to be wild

 

St. Gertraud/Ulten

Öffnungszeiten
(Mai–Oktober und
Jänner–März):
Di.–Sa. 09:30–12:30 Uhr
14:30–17:30 Uhr
Juli/August zusätzlich
So. 14:30–17:30 Uhr

 

Nationalpark Stilfserjoch ERLEBNIS NATUR

s98 alm Autor IDM Suedtirol Helmuth RierAuf der Alm geht’s rund!

Auf dieser geführten Wanderung zur Prader Alm in Trafoi erfahren Sie, wie aus frischer Milch Käse und Butter gemacht wird!

 Jeden Montag: von 1. Juli bis 26. August
Besucherzentrum naturatrafoi

s98 mgm01631angr CMYKMarteller Kräuter-Workshop

Im Verlauf des Kräuter-Workshops sammeln Sie mit einer erfahrenen Kräuterpädagogin verschiedenste Wildkräuter und verarbeiten diese zu Salben und anderen Naturmitteln.

Jeden Donnerstag:
vom 20. Juni bis 12. September Besucherzentrum culturamartell

s98 333B1 2015 Autor Franco FratiniKreativwerkstatt - Zeichnen, malen und basteln

Hier entdecken Kinder gemeinsam die einzigartige Vogelwelt der Alpen und gestalten anschließend ihre Lieblingsvögel.

Jeden Samstag: von 25. Mai bis 14. September Besucherzentrum avimundus

s98 350 MG 6515 8 CMYKWo ist Hechti?
Eintauchen in die Welt der Fische

Entdecken Sie die Unterwasserwelt im Besucherzentrum. Auf der Suche nach Hechti begegnen Ihnen Fische, die Millionen von Eiern ablegen oder sich in Hochgebirgsseen heimisch fühlen.

Jeden Donnerstag: von 4. Juli bis 29. August (außer 15.08.) Besucherzentrum aquaprad

 

Radtag Stilfserjoch

s98 17 07 Vinschgau Marketing Rennrad HAW 6838Die Stilfserjochstraße gehört allein den Radfahrern, sie ist von 08.00 bis 16.00 für den motorisierten Verkehr gesperrt. Der Nationalpark Stilfserjoch lädt alle Radfahrer zur Königsetappe!

www.stelviobike.com

Samstag: 31. August

 

Viele weitere Wanderungen und Veranstaltungen finden Sie in der Broschüre des Nationalparks oder unter www.nationalpark-stelvio.it
Informationen und Anmeldungen online oder telefonisch in den Besucherzentren:
aquaprad - 0473/618212 | avimundus - 0473/730156 | culturamartell - 0473/745027
lahnersäge - 0473/798123 | naturatrafoi - 0473/612031

Bikers welcome – so lautet das Motto im Tiroler Kaunertal. Die englischen Worte „soulful driving“ beschreiben wohl
am besten das Fahrgefühl, das Motorradfahrer auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße erfasst.

von Daniel Frizzi

Langgezogene Serpentinen, eine hohe Kurvendichte und abwechslungsreiches Gefälle auf einer der schönsten Alpenstraßen Österreichs erzeugen ein Wechselspiel mit einer Bergwelt, die vor Millionen von Jahren vom Gletschereis geformt wurde.
Im Westen Tirols, genauer gesagt im hinteren Kaunertal, verbirgt sich ein besonderes Kleinod für Motorradfahrer: Im Winter meist unter einer dicken Schneedecke versteckt, kommen hier im Sommer faszinierende Naturschauspiele zum Vorschein, wie man sie nur am Gletscher findet.
Entlang der 26 km langen, mautpflichtigen Kaunertaler Gletscherpanoramastraße, die bis auf 2.750 m führt, kann man Millionen Jahre Erdgeschichte in den unterschiedlichsten Facetten hautnah erleben.

Schönste Sackgasse in den Alpen
Fahrgenuss und Naturgenuss lassen sich auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße mühelos vereinen:
Rund 1.500 Höhenmeter werden mit 29 Kehren vom Ort Feichten bis an den Gletscherrand des Weißseeferners – unter anderem vorbei am Gepatsch-s96 kauner 2Stausee (1765 m) – überwunden und bieten während der Fahrt eine traumhafte Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Liebhaber bezeichnen die Strecke als die „schönste Sackgasse in den Alpen“.
Bei der Auffahrt verändert sich die Landschaft Höhenmeter für Höhenmeter. Auf Obstbäume und Ackerland im Tal folgen Lärchen- und Zirbenwälder, alpine Rasenlandschaften mit bunten Alpenblumen, Gebirgsseen, Moränen-Hänge und letztlich das nackte Gletschereis. Was hier auf sehr kurzer Distanz erlebt werden kann, kann man sonst nur auf einer Reise von Nord-Deutschland bis nach Grönland erfahren.

Gondeln bis zur Staatsgrenze
Die Kaunertaler Gletscherpanoramastraße bietet auf ihrer Fahrt vom Tal bis an den Rand des ewigen Eises zahlreiche Einkehrmöglichkeiten – von urig bis klassisch-modern. Oben angekommen, bietet sich für eine Rast und zur Stärkung das Gletscherrestaurant Weißsee an.
Wer jedoch die Bergwelt des Kaunertaler Gletschers erkunden möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Grenzgänger bringt die Karlesjochbahn, die vom Gletscherparkplatz aus erreichbar ist, bequem auf 3.108 Meter zur Aussichtsplattform Dreiländerblick, von wo aus sich ein riesiges Bergpanorama in Österreich, Italien und der Schweiz eröffnet. Bei idealer Sicht kann man einige der höchsten alpinen Erhebungen wie die Weißseespitze (3.526 m – AT), die Weißkugel (3.738 m – AT), den Ortler (3.905 m – IT) oder die Berninagruppe (mit Piz Bernina, 4049 m – CH) betrachten. Oben am Grat verläuft zudem die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Somit ist es möglich, mit einem Fuß auf Südtiroler und mit dem anderen auf Tiroler Boden zu stehen.

100 Jahre altes Eis
Für alle jene, die sich nach der Fahrt abkühlen wollen, ist am unteren Ende des Weißseeferners, ganz in der Nähe des Gletscherparkplatzes, eine V-Gletscherspalte für Besucher zugänglich. Das mehr als 100 Jahre alte Eis, das aus dem Nährgebiet des Weißseeferners bis in den Bereich der begehbaren Gletscherspalte geflossen ist, erzählt seine eigene Geschichte und wartet mit allen möglichen Blautönen sowie einem bezaubernden Lichterspiel darauf erkundet zu werden.

 

Wissenswertes für Motorradfahrer:

• Öffnungszeiten: Ganzjährig: 7.00 – 17.00 Uhr /
Juni – August: 7.00 – 19.00 Uhr
• Mautpflichtig
• Länge: 26 km
• Steigung: Ø 10% (max. 12%)
• Serpentinen: 29 Kehren und 28 m Kurvenradius
• Höhendifferenz: 1.500 m (von 1.273 m bis 2.750 m)
• Schwierigkeitsgrad: 3 – mittel
• Region: Tirol / Österreich

Biker-freundliche Hotels und Unterkünfte in der Umgebung:
• Hotel Weißseespitze: www.weisseespitze.com
• Hotel Edelweiß: www.hoteledelweiss.com
• Hotel Kirchenwirt: www.kirchenwirt.com

Weitere Informationen:
www.kaunertaler-gletscher.at

Ludwig Schöpf, ein Experte der Zeitgeschichte seines Dorfes und Mitglied des Vereins „Oculus“ führt uns zum Bunker Nr. 20. Dieser Verein hat die Wehranlage für die Bevölkerung zugänglich gemacht.

von Andreas Waldner

Treffpunkt ist die Infotafel beim Sportplatz oberhalb von Reschen, die die „Historischen Grenzbefestigungen im Dreiländereck Italien-Österreich-s94 030Schweiz“ zeigt. An der Tafel sehen wir Alt-Finstermünz, ein Nadelöhr, das über die Jahrhunderte als Zollstätte und Grenzfestung verwendet wurde. An der orografisch rechten Seite vom Inn liegt Schweizer Territorium, links Österreichisches mit Sigmundseck und Klausenturm. Die erste Brücke haben die Römer gebaut. Die Brücke, die wir heute sehen, stammt aus dem Mittelalter und besteht aus einem Turm und einer überdachten Holzbrücke. Weitere Bilder zeigen Details der Bunker in der Talsohle und die Panzersperre Plamort. „Plamort“ heißt auf Rätoromanisch: toter Boden oder tote Ebene und wurde von den Faschisten fälschlicher Weise mit „piano dei morti, Ebene der (Kriegs-) Toten übersetzt. „Das ist eine historische Fälschung. Wir haben keine Möglichkeit, den Namen richtig zu stellen. Ich verwende den rätoromanischen Namen“ lässt Schöpf die Besucher wissen. Auf dem Weg zum Bunker halten wir an einer zweiten Tafel, die neun rot eingekreiste Bunker am Reschenscheideck und die schwarz eingekreisten Bunker auf Plamort graphisch darstellt. Obwohl Mussolini mit Hitler befreundet war, traute er der Sache nicht. Um eine Invasion Deutscher Truppen nach Italien zu verhindern, sicherte er zwischen 1936 und 1942 die Reschengrenze. Die Verteidigungsanlage entstand unter größter Geheimhaltung und bestand aus Bunkern, Gefechtsständen, Panzersperren, Kasernen und Nachschubstraßen. Spannend ist, dass die einheimische Bevölkerung nichts davon wusste, was hier neben und unter ihrem Dorf passierte. Die s94 2372Bauarbeiten wurden von Süditalienern durchgeführt – Einheimische waren daran nicht beteiligt.
Wir betreten nun den Bunker Nr. 20. Der Bunker ist teils in den Felsen gegraben und teils in Beton ausgeführt. Er hat eine Länge von ca. 270 m und eine begehbare Fläche von 450 m². Alles, was wir sehen, ist im Originalzustand mit Ausnahme der Elektroanlage. Diese musste komplett erneuert werden, um den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen, damit Führungen gefahrlos angeboten werden können. 50 Mann konnten im Bunker stationiert werden. Weil sie während des Kampfeinsatzes den Bunker nicht verlassen konnten, gab es Lebensmittelrationen: Jeder bekam für 8 Tage einen 12 Liter Kanister Wasser, kalte Mahlzeiten und hochprozentigen Alkohol zugewiesen. Damit wollte man erreichen, dass sich die jungen Soldaten ausreichend Übermut antranken, um gedankenlos zu kämpfen. Zum Glück ist es an der Reschenfront nie dazu gekommen. Der damals verteilte Alkohol wäre heute verboten.

Etschquelle und der Bunker in der Felskaverne
Im Inneren des Bunkers Nr. 20 befindet sich bergseitig eine betonierte Wasserstube, vermutlich die „echte“ Etschquelle. Wir können dorthin nicht vordringen, aber wir hören es rauschen und sehen das Wasser durch Plexiglasrohre aus dem Bunker fließen. Die Gemeinde hatte wegen des s94 00941Sperrgebietes ein tiefergelegenes Rinnsal zur Etschquelle erklärt und als solche erschlossen. Verschiedene Schautafeln im ehemaligen Schlafraum der Soldaten klären die Besucher über die Bedeutung der Bunkeranlage im italienischen Verteidigungssystem, dem sogenannten Alpenwall- Vallo Alpino Littorio, sowie über dessen Funktion im Kalten Krieg auf. Wir sehen u.a. den Grenzzaun Italien-Österreich, die Kasernen in Langtaufers und den Weg nach Plamort. Diese sogenannte Kanonenstraße wurde 1934 gebaut, um oben die Verteidigungsanlage mit Panzersperre zu verwirklichen. Eine Kopie des originalen Bauplanes vom Bunker Nr. 20 zeigt uns, wo wir uns befinden. Der Bunker ist mit zwei Ein- und Ausgängen und mit 5 Maschinengewehrständen ausgestattet. Im Lebensmittelmagazin wurde unter Verschluss „die letzte Ration“ aufbewahrt. Die Offiziere hatte einen eigenen Schlafraum. Eine interessante Lichtsignalanlage diente dazu, mit dem nächsten Bunker mit Morsezeichen zu kommunizieren. Wir verlassen nun den Bunker, begeben uns zum neu gestalteten Etschquellareal und auf die Kuppe des Bunkers. Hier betrachten s94 0938wir fünf Lüftungsglocken, mit denen Frischluft in die Maschinengewehrstände angesaugt wurde. Und immer wieder sehen wir MG-Scharten, die über „Fensterläden“ verfügen. Eine Besonderheit ist die Tarnung. Es wurden teilweise ganze Felsblöcke nachgebaut und modelliert. In Spalten wurden Erde und typische Pflanzen gesetzt, so dass die Bunker nach kurzer Zeit perfekt in die Umgebung integriert waren. Zu guter Letzt erfahren wir, dass das Land der Gemeinde Graun bereits vor einiger Zeit ein 30-jähriges Nutzungsrecht der Anlagen zugestanden hat. Als Teil des „Alpenwalls“ sind die Bunkeranlagen und die Panzersperre auf Plamort im Dreiländereck Italien, Österreich und Schweiz heute ein eindrucksvolles historisches Zeugnis jener Zeit und bilden mit dem Museum Altfinstermünz ein grenzübergreifendes Kulturprojekt. Die Besucher sind eingeladen, die einstigen Grenz- und Verteidigungsanlagen zu besuchen bzw. sie zu erwandern.

s94 0283 s94 00945 s94 00952

 

Führung im Bunker
Nr. 20 – Etschquellbunker

Anmeldung erforderlich
Tourismusbüro oder
+39 0473 633101
info@reschenpass.it
Veranstalter Ferienregion Reschenpass
Preise 5,00 €

Um Dienste garantieren zu können, hat die Landesregierung heute (4. Juni) die Abweichung vom Sprachgruppenproporz für 88 Stellen im Südtiroler Sanitätsbetrieb genehmigt.

Der Entscheidung der Landesregierung voraus ging ein Schreiben des Generaldirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes. Darin wird festgehalten, dass eine faktische Notwendigkeit besteht, nachdem sowohl im Bereich des ärztlichen, aber auch des pflegenden und technischen Personals weiterhin ein akuter Personalmangel herrscht. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann hat daher die Landesregierung um eine Ermächtigung zur Abweichung vom Sprachgruppenproporz ersucht. "Besser als keinen Arzt oder keine Ärztin zu haben ist es, die offenen Stellen in Abweichung vom Proporz zu besetzen", sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.

Die Landesregierung hat darum in ihrer heutigen (4. Juni) Sitzung entschieden, 88 befristete und unbefristete Vollzeitstellen im Gesundheitsbereich von der Proporzregelung auszunehmen. Dies heißt, dass die offenen Stellen mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten der italienischen Sprachgruppe besetzt werden können, nachdem sich keine bzw. nicht genügend deutsch- oder ladinischsprachigen Bewerber in den entsprechenden Rangordnungen finden. "Die Abweichung betrifft 88 von insgesamt 5500 im Plansoll vorgesehenen Stellen der entsprechenden Proporzgruppen. Die Verpflichtung bleibt aber weiterhin aufrecht, die Verhältnismäßigkeit zwischen den Sprachgruppen wiederherzustellen, sobald die entsprechenden Bewerber gefunden wurden", hob der Landeshauptmann heute hervor.

Im Detail handelt es sich dabei um 20 Stellen für Ärzte oder sanitäre Leiter, 50 Stellen für Krankenpflegekräfte, zwei für Tierärzte, drei Stellen für Kinderkrankenpfleger, fünf Stellen für medizinisch-röntgentechnische Assistenten, sechs Stellen für biomedizinische Labortechniker, eine Stelle für Techniker für Herzkreislaufphysiopatologie und Herzkreislaufperfusion sowie eine Stelle in der Sanitätsassistenz.

Landeshauptmann Kompatscher erinnerte zudem daran, dass es innerhalb des Südtiroler Sanitätsbetriebes mehr Personalzugänge als -abgänge gebe. Man sei bemüht, mit unterschiedlichen Maßnahmen – unter anderem der Wiedereinführung der Facharztausbildung nach österreichischem Modell – weiteres Personal für das Südtiroler Gesundheitswesen zu gewinnen.

Die Stellen im Stellenplan des Sanitätsbetriebes sind, ebenso wie jene im restlichen öffentlichen Dienst, den drei Sprachgruppen im Verhältnis zu ihrer jeweiligen Stärke vorbehalten. Diese ergibt sich aus den Zugehörigkeitserklärungen der Volkszählung, welche zuletzt im Jahr 2011 durchgeführt wurde. Generell gibt es im öffentlichen Dienst die Verpflichtung zur Zweisprachigkeit, im Bereich Gesundheit findet die Regelung Anwendung, wonach der Zweisprachigkeitsnachweis innerhalb von drei Jahren erbracht werden. Ansonsten ist keine unbefristete Anstellung möglich.

Die Berghütte Maseben in Langtaufers ist der Geheimtipp des Vinschgaus.
Weit weg von Lärm und Stress, dem Sternenhimmel nahe.

In Langtaufers, dem Seitental, welches von Graun in Richtung Osten zum Weißkugel-Massiv verläuft, gibt es ein spezielles Naturphänomen: lange Schatten. Weil das Tal in Ost-West-Richtung ausgerichtet und der Untergang der Abendsonne ein besonders langer Prozess ist, wirft die Abendsonne von allem sich der Sonne Entgegenstellendem besonders lange Schatten. Wer also am Abend talauswärts unterwegs ist, lässt seinen langen Schatten hinter sich. Taleinwärts geht der lange Schatten vor einem her und wird immer länger.
Den Sonnenuntergang in Langtaufers zu erleben, ist also eine spezielle Sache. Noch spezieller wird es, wenn man den Sonnenuntergang in Gesellschaft hoch oben an der orografisch linken Seite des Karlinbaches erlebt. An der Waldgrenze dort steht die Berghütte Maseben.
Die Berghütte Maseben erweist sich als exklusive Geschichte, fernab von Hektik, Lärm und Stress. Seit dem 11. Juni 2016 ist die Berghütte Maseben für den Sommerbetrieb geöffnet und bleibt dies bis Ende Oktober.
Genießen Sie in unserer Hütte die Wärme und das Gefühl von Geborgenheit inmitten der Berge. Beim Frühstucksbüffet mit zahlreichen regionalen Produkten können Sie sich die nötige Kraft fürs Wandern oder für das Biken holen.
Am Abend genießen Sie unser Salatbuffet und ein 3-Gänge Menü zubereitet mit regionalen und saisonalen Produkten.
Der Personentransport ist gewährleistet, fragen Sie nach den Uhrzeiten. In der romantischen Stube im Feuerschein werden regionale Spezialitäten serviert. Für Gruppen oder Jahrgangsfeiern oder Ähnlichem ist die Berghütte Maseben ein idealer Platz für Geselligkeit und für das Feiern.
Mit 22 Betten, mehrere Doppelbettzimmer mit Dusche und WC können Gäste nahe dem Sternenhimmel übernachten, die einmalige Ruhe genießen und für den Alltag auftanken. Der Hüttenwirt Alessandro Secci und sein Team heißen Wanderer und Bergsteiger, Mountainbiker und Nordic-Walker, einfach alle Sportbegeisterten und all jene, die Erholung suchen, herzlich willkommen.

 

Infos und Reservierung:

Berghütte Maseben
Langtaufers
Tel. 0473 63 31 06
347 2237090
www.maseben.it

Die Landwirtschaft im Obervinschgau verändert sich. In den letzten Jahren haben mehrere Bauern ihre Produktion von der Milchwirtschaft auf Obstbau umgestellt. Gab es früher in jeder kleinen Ortschaft eine Dorfsennerei, so sind mehr oder weniger alle davon verschwunden. Einen ganz neuen Weg gehen Erich Primisser und seine Frau Martina vom „Schmelzhof“ in Prad. Sie haben von der Kuhhaltung auf Ziegenhaltung umgestellt. In der neuen Bio-Sennerei in Prad wird hochwertiger Ziegenkäse produziert.

von Heinrich Zoderer

Die Ziege, so hat es geheißen, ist die Kuh der armen Leute. Früher hatten die Bauern so nebenbei auch ein paar Ziegen. Es gab früher in Prad, so wie in vielen anderen Dörfern, einen Ziegenhirten, den „Goaßer“, der mit seinem Hund die Ziegen der verschiedenen Bauern auf die Prader Sand führte und abends wieder zurück brachte. Das ist lange her und obwohl 1989 der Verband Südtiroler Kleintierzüchter gegründet wurde, der die Interessen der Schaf-, Ziegen- und Schweinezüchter vertritt, so ist die Ziegenhaltung eine Randerscheinung in der Südtiroler Landwirtschaft geblieben. Die Mehrzahl der Kleintierzüchter beschäftigt sich mit der Schafzucht. Es gibt im Vinschgau nur ganz wenige Ziegenzüchter mit mehreren Ziegen. Im Pustertal und im Ahrntal gibt es mehrere davon. Auch Erich Primisser war fast sein ganzes Leben lang Viehbauer. Auf seinem Hof in der Schmelz am Ende des Dorfes betrieb er lange noch ein Gastlokal, den „Bierkeller“. 1999 hat er am Dorfanfang in einer Seitenstraße einen neuen Bauernhof, den „Schmelzhof“ aufgebaut und sich nur mehr auf die Viehwirtschaft konzentriert. Fast 40 Melkkühe standen in seinem Stall. Von den 15 ha Wiesen, verstreut rund um Prad, holte er das Futter. Auf einigen Wiesen wurde Mais angebaut und dann zu Silage verarbeitet. Erich Primisser war ein erfolgreicher Bauer, einer der wenigen Vollerwerbsbauern mit einem modernen Bauernhof und einem großen Fuhrpark. Er hat wie alle Viehbauern im Obervinschgau in erster Linie Milch produziert, Kuhmilch für die Mila. Seine Frau Martina Gander, die im Untervinschgau aufgewachsen ist, hat lange als Hebamme im Krankenhaus gearbeitet. Eines der drei Kinder hatte Neurodermitis, eine chronisch entzündliche Erkrankung der Haut. Solche Kinder s86 ziegenbauervertragen Kuhmilch ganz schlecht. Die Ziegenmilch hingegen vertragen sie gut. Sie enthält hochwertiges Eiweiß und leicht verdauliche Fette. Deshalb wurden ein paar Ziegen gerichtet als Ersatz für die Kuhmilch. Heute schwärmt Martina über die Qualität der Ziegenmilch. Sie kocht alles mit Ziegenmilch und meint, dass besonders für Kleinkinder und alte Leute Ziegenmilch viel gesünder wäre. Ziegenmilch enthält wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Ziegenkäse ist natürlich auch mit diesen Vitalstoffen ausgestattet. Die Ziegenmilch war gut für die Kinder, aber an eine Betriebsumstellung dachten Erich und seine Frau Martina noch lange nicht. Ein Besuch in Vintl vor einigen Jahren in der Feinkäserei „Capriz“ brachte den Wendepunkt. In dieser modernen Schaukäserei mit einem Shop, einer Vinothek und einem Museum wird Ziegenkäse von hoher Qualität hergestellt und vermarktet. Nach dieser Besichtigung reifte die Überzeugung, dass Ziegenmilch, Ziegenkäse und Ziegenfleisch nicht nur Produkte armer Leute sind, sondern Qualitätsprodukte für Feinschmecker, sowohl für Privatpersonen, als auch für die Hotellerie. Es folgten viele Gespräche mit verschiedenen Fachleuten. Erich Primisser und seine Frau kamen auch zur Überzeugung den Betrieb auf Bio umzustellen, um hochwertige Biomilch zu erzeugen, als Rohstoff für einen hochwertigen Ziegenkäse. Die Umstellung dauerte zwei Jahre, die Umbauarbeiten im Stall waren recht gering, aber mit der Verarbeitung und der Vermarktung klappte es nicht gleich. Der Kuhbestand wurde langsam abgebaut und die Anzahl der Ziegen erhöht. Die Idee, in der Prader Sennerei Ziegenkäse herzustellen, kam vom Belgier Joos Peters. Die Umsetzung hat nicht so geklappt, wie geplant, aber der Belgier hat einen Stein ins Rollen gebracht. Nach einer zeitweiligen Schließung der Sennerei und nach langen Vorarbeiten kam es 2019 zu einem Neustart.

In der Bio-Sennerei in Prad werden jede Woche 4.000 Liter Ziegenmilch zu hochwertigem Ziegenkäse verarbeitet. So entstehen 400 kg Bio-Ziegenkäse.

 Am 28. März wurde die Sennerei eröffnet. Mit diesem Datum beginnt eine ganz neue Phase der hundertjährigen Sennerei von Prad, mit einem neuen Konzept und unter neuer Führung. Aus der alten Dorfsennerei wird eine Bio-Ziegenmichl-Sennerei unter der Führung der Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Elisabeth Prugger aus Tschengls, Vorstandsmitglied der Bürgergenossenschaft Obervinschgau (BGO) und Käsereilehrerin in Salern, hat wesentlich an der Ausarbeitung des Konzepts mitgearbeitet. Die Sennerei wird heute von drei Ziegenbauern mit Ziegenmilch beliefert. Erich Primisser vom Schmelzhof aus Prad hat 140 Ziegen, David Wallnöfer vom Untervellnairhof hat 50 Ziegen und Manuel Haas vom Faslar Hof oberhalb von Stilfs 60 Ziegen.

Viermal in der Woche werden von den drei Ziegenbauern 1.000 Liter Ziegenmilch angeliefert. Damit werden 100 kg Ziegenkäse hergestellt. Der Senner Matthias Ziernhöld erzeugt zusammen mit Michael Hofer 400 kg Bio-Ziegenkäse in der Woche. Die Geschäftsführerin Sigrid Sparer vermarktet die ganzen Produkte und hat bereits zusammen mit der Genossenschaft ein breites Verteilernetz aufgebaut. Über VollCorner, einer Biokette in München, über die lokalen Wochenmärkte und Geschäfte von Mals bis Naturns werden die Produkte verkauft. Bis jetzt läuft alles gut. Erich und Martina sind sowohl mit der Geschäftsführung als auch mit der Bürgergenossenschaft sehr zufrieden.

In einem langen Gespräch am Vormittag erzählt Erich, dass er bereits um 4 Uhr aufgestanden ist, die 140 Ziegen gefüttert und dann gemolken hat. Rund eine Stunde benötigt er für das Melken in der Früh und am Abend. Im Melkstall werden 8 Ziegen zugleich gemolken. Die Milch muss dann auf rund 6 Grad gekühlt werden. Um 7 Uhr muss Erich die ganze Milch in der Sennerei abliefern, damit gleich mit der Käseproduktion begonnen werden kann. Bei einem Rundgang durch den Stall und in das angrenzende Freigelände merkt man, dass sich die Ziegen wohl fühlen. Sie laufen auf Erich und Martina zu, denn die Ziegen und die Kitze sind nicht angebunden, sondern haben einen Laufstall. Die Ziegen können sich ins Freie begeben, gerade so wie es ihnen passt. Erich braucht nur einen Laut von sich zu geben, dann richten alle ihre Augen auf ihn und alle, die im Freien sind, kommen in den Stall herein. Auf 2 ha wird Getreide angebaut, das die Ziegen zum Fressen bekommen. Im Stadel ist eine Heubelüftung mit Dachabsaugung. Die Ziege frisst nur, was ihr schmeckt, meint Martina und es stimmt nicht, dass Ziegenmilch komisch schmeckt. Das hängt von der Fütterung ab. Wenn nur getrocknetes Heu verfüttert wird, schmeckt die Milch sogar leicht süßlich. Die 140 Ziegen sind weiße und braune Edelziegen und gämsfarbige Gebirgsziegen. Das sind gute Milchziegen, die täglich 3 bis 5 Liter Milch liefern. Neben der Milch wird auch das Fleisch vermarktet. Es werden Würste gemacht, das Fleisch wird aber auch an Private und einige Gasthäuser verkauft. Vor Ostern werden viele Kitze verkauft, besonders in den oberitalienischen Raum. Es ist eine lange Tradition, dass die Italiener zu Ostern Kitzfleisch essen. Die Ziegen werden 5 bis 6, einige auch ein paar Jahre länger gehalten. Deshalb werden nicht alle Kitze geschlachtet. Im Unterschied zu den Kühen muss man bei den Ziegen nicht drei Jahre, sondern nur ein Jahr warten, dann liefern sie Milch. Erich und Martina haben sich intensiv mit der Ziegenhaltung beschäftigt, es ist ihnen wichtig im Einklang mit der Natur zu leben und eine Kreislaufwirtschaft zu betreiben. Durch den Ziegenmist kommt es zu keiner Überdüngung, die Böden bleiben gesund. Vor zwei Jahren haben sie den Betrieb auf Ziegenhaltung umgestellt. Anstatt mit 40 Kühen arbeiten Erich und Martina heute mit 140 Ziegen. Und man sieht es in ihren Augen, sie haben eine große Freude damit.

 


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