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Dienstag, 10 Juni 2025 08:19

Nachhaltigkeit trifft Wintersport

Martell/Biathlon - Borkenkäferholz und Flurgehölze isolieren Schneedepot in Martell.
Die Bürgergenossenschaft Martell 3B (BGM) setzt auch heuer auf das bewährte Snowfarming-Konzept im Biathlonzentrum „Grogg“ in Hintermartell. Seit 2012 wird hier erfolgreich Kunstschnee über den Sommer konserviert, um bereits Anfang November einen Teil der Loipen eröffnen zu können. Eine Maßnahme, die sowohl die Saisonverlängerung als auch die nachhaltige Nutzung regionaler Ressourcen in den Fokus rückt.
In diesem Jahr wurden insgesamt 900 m³ Schadholz zur Isolierung des Schneedepots verwendet – darunter 500 m³ Hackschnitzel aus dem Vorjahr, 150 m³ Borkenkäferholz (Rundholz) und 250 m³ Stauden- bzw. Flurgehölze, die im Zuge von Instandhaltungsarbeiten zum Hochwasserschutz an den Ufern der Plima entfernt wurden. Das ganze Depot war vorher mit einem 7 mm dicken Geotextilvlies abgedeckt worden. Dies hat zum Ziel, dass der Schnee besser isoliert ist und nicht durch die Hackschnitzel verschmutzt wird. Patrik Kathrein, Gemeindereferent für Forstwirtschaft, betont den Mehrwert dieser Arbeiten: „Während der wichtigen Uferpflegemaßnahmen durch das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung entlang der Plima, wurden unzählige Kubikmeter – zum Großteil Strauchgut – entnommen. Da Strauchgut im Moment, aufgrund des hohen Laubanteils, für die Fernheizwerke nicht verwertbar ist, wurde besagtes Holz aus der Plima gehäckselt und verwendet, um das Schneedepot im Biathlonzentrum Grogg zu isolieren. 0 km – meiner Meinung nach eine super Initiative!“ Auch David Lee, technischer Leiter der Anlage, zeigt sich zufrieden: „Heuer ist alles gut gelaufen, und ich bin froh, dass vor der Wärmeperiode alles gut zugedeckt war. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Es gibt noch Reserve-Hackschnitzel, die wir im Sommer an kritischen Stellen nachlegen können, falls Risse entstehen oder Material verrutscht. Ich bin gespannt, was die Messungen im Herbst ergeben.“
Insgesamt lagern derzeit rund 13.000 m³ Kunstschnee unter der schützenden Schicht aus Geotextilvlies und regionalem Holzmaterial. Der erwartete Verlust durch Schmelze und Verdunstung liegt – basierend auf Erfahrungswerten der letzten Jahre – bei etwa 20 bis 30 Prozent. Mit dieser Initiative schließt sich einmal mehr ein nachhaltiger Kreis: Holz, das aus ökologisch notwendigen Gründen aus dem Tal entfernt werden musste, kommt dem regionalen Wintersport und der Umwelt gleichermaßen zugute. Die Athletinnen und Athleten profitieren im Herbst von optimalen Trainingsbedingungen – ohne dafür beispielsweise nach Skandinavien reisen zu müssen. „Eine Win-Win-Situation für alle sozusagen“, bringt es Georg Altstätter, OK-Präsident „Biathlon Martell“ und Bürgermeister der Gemeinde Martell auf den Punkt. Die BGM 3B dankt allen die zu einem reibungslosen Ablauf bei der Abdeckung des Schneedepots beigetragen haben, heißt es abschließend in er Presseaussendung.

Dienstag, 10 Juni 2025 16:10

Die Würfel sind gefallen

Die Fußballsaison 2024/2025 ist zu Ende – eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen für die Vinschger Fußballvereine. Es wurde gekämpft, gejubelt und bis zum letzten Spieltag gezittert. Die abgelaufene Saison brachte wieder einmal alles mit, was sich ein Fußballfan wünscht: mitreißende Spiele, Aufstiegsträume sowie bittere Niederlagen und Abstiegstränen. Wir blicken zurück auf eine Saison voller unterschiedlicher Emotionen.

Von Sarah Mitterer

 

Oberliga
Der ASV Partschins fügte seiner Vereinsgeschichte ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzu. In seinem zweiten Jahr im Oberligahaus konnten die Partschinser mehr als überzeugen. Mit einer unglaublichen Herbstmeisterschaft, die man auf Platz 2 beendete, katapultierte sich die Mannschaft von Luca Lomi innerhalb weniger Spieltage in den erweiterten Favoritenkreis und konnte lange Zeit um den Titel und die Aufstiegsplätze mitspielen. Unglaubliche 50 Punkte holte die Mannschaft in 30 Spielen. Zum Vergleich: ein Jahr zuvor war man noch in der unteren Tabellenhälfte zu finden mit 37 Zählern. Am Ende schaute für Partschins der hervorragende dritte Platz heraus, nur drei 3 Zähler hinter dem Tabellenzweiten Virtus Bolzano. Zwar verpasste man damit die Qualifikation für die Aufstiegsspiele knapp, doch die Freude über eine solch perfekte Saison überwog. Und die Saison wurde mit dem Einzug ins Landespokal-Finale sogar noch verlängert. Dort traf man auf den aktuellen Ligakonkurrent und neuen Oberligameister, den FC Obermais. In einem packenden Duell musste Partschins sich mit 1:2 geschlagen geben, doch die Freude über eine großartige Saison konnte auch durch diese Niederlage nicht getrübt werden.

 

Landesliga
Zwei Punkte trennten den SSV Naturns von der Qualifikation für die Aufstiegsspiele und fünf Zähler fehlten auf den Meistertitel. Der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg ist damit ausgeträumt. Dabei lagen die Naturnser vor allem dank einer starken zweiten Saisonhälfte lange Zeit auf Kurs. Doch die ein oder andere Niederlage bzw. Unentschieden war am Ende wohl ausschlaggebend, dass es am Ende knapp nicht reichte und man durch Platz 4 ein weiteres Jahr in der Landesliga bleibt.
Hinter dem Spitzenquartett belegt Latsch – mit 17 Zählern Rückstand auf Naturns – den fünften Platz und kann zufrieden auf eine weitere starke Saison zurückblicken.

 

1. Amateurliga
Schluderns beendet auf Position 9 die aktuelle Spielzeit. Während die Mannschaft in der Hinrunde noch einen Platz in der vorderen Tabellenhälfte belegte, konnte man im Frühjahr nicht an die Leistung des Herbstes anknüpfen. Daher rutschte das Team in der Endabrechnung etwas nach unten. Dennoch kann man auf eine solide Meisterschaft zurückblicken.

 

2. Amateurliga
Der Endspurt in dieser Liga war wahrlich nichts für schwache Nerven und voller Jubelschreie und bitteren Tränen. Zunächst sicherte sich Plaus dank Platz 2 den Aufstieg in die 1. Amateurliga, am Meistertitel schrammte man mit 2 Zählern knapp vorbei. Dann war da noch das Abstiegsdrama zwischen Morter und Mals, das im allerletzten Spiel im Fernduell der beiden Vinschger entschieden wurde. Als nach 90 Minuten der Schlusspfiff in Morter fiel und die Heimmannschaft das Spiel gegen Schlanders mit 2:1 für sich entscheiden konnte, kannten dort die Freudenschreie keine Grenzen mehr. Ganz anders war die Gefühlslage gut eine Autostunde von Morter entfernt – nämlich in Jenesien. Dort gewann Mals zwar sein Spiel, doch den Abstieg konnte man durch den Morterer Sieg nicht mehr verhindern, weshalb man in der kommenden Meisterschaft in der 3. Amateurliga auflaufen wird. Kastelbell Tschars belegte am Ende in der Tabelle Platz 8, Goldrain Position 10 und Schlanders schloss die Saison auf Rang 11 ab.

 

3. Amateurliga
Prad und Eyrs sind mit Platz 4 bzw. 5 die stärksten Vinschger Vertreter in dieser Liga, haben allerdings auf die vorderen Plätze einiges an Rückstand vorzuweisen. In der unteren Tabellenhälfte finden sich Oberland auf Position 9 und Laas auf Platz 10 wieder.

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, 8. Juni 2025

Kürzlich durfte ich auf einer Tagesfahrt mit den Pensionistinnen und Pensionisten des Katholischen Südtiroler Lehrerbundes KSL, welche Marianne Pircher organisiert hatte, die Pilzzucht „Kirnig“ am Hof im Thal in Aldein kennenlernen. Im umgebauten Stadel dieses Hofes züchten die beiden Jungbauern Andreas Kalser und Josef Obkircher auf beimpften Nährsubstraten unter kontrollierten Bedingungen von 12° C Raumtemperatur und 90-95% Luftfeuchtigkeit biologisch vier Arten von Edelpilzen zu Speisezwecken. Die Jahresproduktion dieses Nischenproduktes auf dem Hof in 1.200 Metern Meereshöhe beträgt 80 Tonnen. Drei Arten der derzeit gezüchteten Pilze sind: Shiitake, KräuterSeitling und Austernpilz. Dieses innovative Angebot hat meines Erachtens Zukunft, weil wir in Zukunft weniger Fleisch konsumieren werden. Es geht auch in Richtung Kreislaufwirtschaft und Regionalität, weil z.B. Sägemehl und Stroh als Nährsubstrat verwendet werden. Die interessante Exkursion hat mich dazu inspiriert, eine paar weiterführende und vielleicht neue Informationen zu den Pilzen zusammenzutragen.

Weder Pflanzen noch Tiere
In der Schule haben wir noch gelernt, dass die Pilze zu den Pflanzen gehören. Heute zählt man die Pilze weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren. Der Gerüstbaustoff der Pflanzen sind die Zellulose oder bei verholzten Pflanzen auch der Holzbaustoff Lignin. Der Gerüstbaustoff des Außenskelettes von den Insekten, welche über eine Million bis heute bekannte Arten umfassen, ist Chitin. Der Faserstoff der Pilze ist auch Chitin. Aber Pilze betreiben keine Photosynthese wie dies die grünen Pflanzen tun. Pilze erzeugen auch keinen Sauerstoff wie die Pflanzen, sondern veratmen Sauerstoff wie Tiere und Menschen. Pilze sind in ihrer Ernährung Konsumenten wie die Tiere. Wegen dieser verschiedenen Eigenschaften der Pilze, werden die Pilze heute als eigener Stamm im Reich der Lebewesen geführt.

Verwobenes Leben
Viel Neues über Pilze habe ich im empfehlenswerten Buch von Merlin Sheldrake „Verwobenes Leben. Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussen“ (Ullstein Taschenbuch, s45 pilz2024) gefunden. Merlin Sheldrake, Jahrgang 1987, ist studierter Biologe, dissertierte über Pilze und lehrt an der englischen Universität in Cambridge.
Pilze sind überall, aber man übersieht sie leicht. Pilze sind um uns und in uns. Pilze sind uralte Lebewesen. Es gibt sie schon seit über einer Milliarde Jahren. Pilze fressen Gesteine, produzieren Erde, verdauen Umweltgifte, ernähren, töten aber auch Pflanzen, überleben im strahlungsintensiven Weltraum, produzieren Nahrung, erzeugen Halluzinationen, stellen Medikamente her, manipulieren das Verhalten von Tieren und haben Einfluss auf die Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Aber Pilze führen ein Leben weitestgehend in Verborgenheit, sind doch nach heutigen Schätzungen über 90% der Pilzarten noch nicht dokumentiert.

Vom aquatischen zum terrestrischen Leben
Auf unserer Erde resultierten und resultieren bis heute viele dramatische Ereignisse aus der Tätigkeit der Pilze. Pflanzen konnten vor 500 Millionen Jahren nur deshalb den Übergang vom Wasser zum Land vollziehen, weil sie mit Pilzen zusammenwirkten. In der Evolution der terrestrischen Pflanzen wirkten Pilze über Dutzende von Jahrmillionen als Wurzelsystem, bevor die Pflanzen eigene Wurzeln hervorbrachten. Und heute noch sind mehr als 90% der Pflanzen auf Mykorrhiza-Pilze angewiesen. Bis heute werden neue Ökosysteme an Land von Pilzen begründet. Wenn Vulkaninseln entstehen oder Gletscher sich zurückziehen und nacktes Gestein freilegen, sind Flechten als Symbionten zwischen Pilzen und Algen oder Bakterien die ersten Lebewesen, die sich ansiedeln. Diese Flechten bereiten die Böden, auf denen höhere Pflanzen später Wurzeln schlagen können. An kaum einer Stelle der Erde findet man keine Pilze. Es gibt sie von den Sedimenten der Tiefsee über die Oberfläche von Wüsten und die gefrorenen Täler der Antarktis bis zu unseren Verdauungsorganen. In den Blättern und Stängeln einer einzigen Pflanze können Dutzende oder auch Hunderte Arten von Pilzen existieren.

Stoffwechselzauberer
Dass Pilze in derart verschiedenen Lebensräumen gedeihen können, verdanken sie ihren vielfältigen Fähigkeiten zum Stoffwechsel. Pilze sind wahre Stoffwechselzauberer. Sie können Nahrung auf geniale Weise finden, einsammeln und verwerten. Mit Cocktails aus hochwirksamen Enzymen und Säuren können Pilze einige der hartnäckigsten Substanzen auf der Erde abbauen, so Lignin als härtesten Bestandteil des Holzes, bis hin zu Gestein, Rohöl, den Kunststoff Polyurethan und den Sprengstoff Trinitrotoluol TNT. Eine Pilzspezies, die man aus dem Abraum im Bergbau gewonnen hat, ist eines der strahlungsresistenten Lebewesen, die jemals entdeckt wurden und könnte helfen, den Atommüll zu beseitigen. Der explodierte Reaktor von Tschernobyl ist die Heimat einer großen Population dieser Pilzart. Mehrere strahlungstolerante (Pilz-)Arten wachsen in Richtung radioaktiver Teilchen und sind offenbar in der Lage, die radioaktive Strahlung als Energiequelle zu nutzen, wie es die grünen Pflanzen in ihrer Photosynthese mit der Sonnenergie tun.

Sporen statt Samen
Wenn wir umgangssprachlich von Pilzen sprechen, stellen wir uns in unserem Nutzungsdenken meist genießbare Speisepilze oder ungenießbare und Giftpilze vor. Dieser „Pilz“ ist aber nur der Fruchtkörper als Teil eines viel größeren Ganzen. So wie die Früchte und Samen von Pflanzen nur der Teil eines Systems von Wurzeln, Zweigen und Blättern sind. Der Fruchtkörper eines Pilzes ist jener Ort, an dem die Sporen produziert werden. Sporen erfüllen bei den Pilzen den gleichen Zweck wie die Samen bei den Pflanzen: Sie dienen der Verbreitung zum Erhalt der Art. Der Fruchtkörper als sichtbarer „Pilz“ ist die Strategie, sich der Außenwelt aufzudrängen, vom Wind bis zum Wildschwein im Falle z.B. der unterirdischen Trüffel, damit diese Vektoren bei der Verbreitung ihrer Sporen helfen. Es sind diese sichtbaren Teile der Pilze – duftend, begehrenswert, köstlich oder auch giftig – die uns auffallen. Solche Fruchtkörper sind aber nur eines von vielen Hilfsmitteln zum Arterhalt. Die Mehrzahl der Pilzarten setzt ihre Sporen frei, ohne überhaupt „Pilze“ als Fruchtkörper zu produzieren. Beispiel Schimmelpilze. Pilze produzieren weltweit jedes Jahr ungefähr 50 Millionen Tonnen Sporen. Das entspricht dem Gewicht von 500.000 Blauwalen. Damit sind die Pilzsporen die größte Quelle für lebende Teilchen in der Luft.

Wettermacher
Pilzsporen gelangen in die Wolken und beeinflussen das Wetter: Sie sorgen dafür, dass sich Wassertropfen bilden, die als Regen herabfallen, oder das Eiskristalle zu Schnee, Schneeregen oder Hagel werden.
Die einzelnen Zellfäden der Pilze nennt man in der Fachsprache „Hyphen“. Die Gesamtheit der filigran verflochtenen Hyphen bezeichnet man als „Mycel“. Das Mycel ist die weitest verbreitete Lebensform der Pilze. Würde man das Mycel in einem Gramm Erde – ungefähr einen Teelöffel – entwirren und hintereinanderlegen, so würde es sich nach verschiedenen Schätzungen über 100 Meter bis 10 Kilometer erstrecken.

Netzwerker
Pilze sind Meister des Netzwerkens: Mit ihrem genialen Stoffwechsel können Pilze ein breites Spektrum an verschiedenen Beziehungen eingehen. Ob in Wurzeln oder Schösslingen, seit es diese in der pflanzlichen Evolution gibt, sind Pflanzen für Nahrung und Abwehr auf Pilze angewiesen. Auch Tiere sind von Pilzen abhängig. Als ein Beispiel seien die Blattschneiderameisen genannt. Diese Ameisenart züchtet für ihren Staat zur Ernährung der verschiedenen Entwicklungsstadien in ihren höhlenartigen Kammern einen Pilz, den sie mit Blattstücken füttert.
Wie die Blattschneiderameisen haben auch wir Menschen herausgefunden, wie wir Pilze nutzen können, um eine ganze Reihe von dringenden Problemen zu lösen. Vermutlich haben unsere Vorfahren solche pilzbasierten Lösungen schon zu einer Zeit gekannt, bevor sie Homo sapiens waren. Im Jahr 2017 rekonstruierten Wissenschaftler die Ernährung der Neandertaler, die vor rund 50.000 Jahren ausgestorben sind. Dabei stellte sich heraus, dass ein Individuum mit einem Zahnabszess eine bestimmte Pilzart – eine Penicillin-produzierende Schimmelart – gegessen hatte. Dies lässt darauf schließen, dass man unter Neandertalern um die antibiotischen Eigenschaften dieser Pilzart bereits wusste. Es gibt aber auch erdgeschichtlich jüngere Beispiele wie den Ötzi mit seinen 5.300 Jahren Konservierung im Eis. Eine Tasche, die er am Tag seines Todes bei sich trug, war mit Bündeln des Zunderschwammes (Fomes fomentarius) gefüllt, die mit ziemlicher Sicherheit dem Feuermachen diente. Außerdem fanden sich dort sorgfältig zubereitete Bruchstücke des Birkenporlings (Fomitopsis betulinae), die vermutlich als Arznei verwendet wurden. Letztere Pilzart schmeckt bitter und ist durch ihre korkartige Beschaffenheit ungenießbar. Birkenporlinge hatten also keinen „Nährwert“ im herkömmlichen Sinn. Die Birkenporlinge von Ötzi waren aber sorgfältig verarbeitet und wie Schlüsselringe an Lederstreifen befestigt. Dies lässt auf ein gut entwickeltes Wissen über ihren Wert und ihre Anwendungsmöglichkeiten schließen.

 

Am 16. Mai 2025 lud die Familie Sachsalber zur Neueröffnung der „Pizzeria Restaurant Erika“ in Glurns. Der Gastbetrieb vor den Toren der mittelalterlichen Stadt war rundum erneuert worden. Im gemütlichen Ambiente des Speisesaals und auf der geräumigen Terrasse können die Gäste nun wieder schmackhafte Pizzavarianten und andere Gerichte genießen.

von Magdalena Dietl Sapelza

 

Die Pizzeria Erika in Glurns ist nach der Generalsanierung wieder offen. Die Familie Sachsalber konnte beim Willkommensfest mit Umtrunk unzählige Gäste aus nah und fern begrüßen. Diese drückten den Inhabern gratulierend die Hände und brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass sie nach der Bauphase endlich wieder eine köstliche Pizza genießen können.
 Der Speisesaal„Die Pizza ist unser Kerngeschäft“, erklärt Juniorchef Andreas Sachsalber. „Wir bieten aber auch andere Gerichte aller Art aus der Tiroler und italienischen Küche an. Und wir freuen uns auf jeden Besuch auch in unserer Bar.“
Der Speisesaal im Restaurant und in der warmen Jahreszeit auch die überdachte und geräumige Terrasse bieten Platz für Familienfeiern, für Jahrgangstreffen, für ein gepflegtes Essen im Freundeskreis oder für ein romantisches Essen zu zweit.
Die Familie Sachsalber kann auf eine lange Erfahrung als Gastgeber zurückblicken. Erika und Peter Sachsalber sind seit über 30 Jahren in der Gastronomie tätig und deshalb vielen Menschen im Vinschgau sowie auch Feriengästen bestens bekannt. Sie führten beispielweise den „Gasthof Adler“ in Kortsch und die „Pizzeria zum Riesen“ in Latsch.
Seit 2007 führen sie den Gasthof „Pizzeria Restaurant Erika“ in Glurns. Mit viel Fleiß, durch Freundlichkeit und durch die hervorragende Qualität der unterschiedlichen Pizzasorten und auch anderer kulinarischer Gerichte, erarbeitete sich die Familie in Glurns schnell einen Namen. Dieser reicht heute weit über die mittelalterliche Stadt hinaus. Das Erfolgsrezept des Gastbetriebes liegt nicht zuletzt darin, dass die „Pizzeria Restaurant Erika“ als Familienbetrieb geführt wird. Denn auch die Söhne Andreas und Manuel Sachsalber sind im Betrieb eingebunden und helfen tatkräftig mit. Zusammen mit einem sechsköpfigen Team an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingt es der Familie mittlerweile bestens, den Ansprüchen der Feinschmecker gerecht zu werden.
Das Gebäude der „Pizzeria Restaurant Erika“ mit Bar Speisesaal, Terrasse, Küchenbereich war in die Jahre gekommen, genauso wie die darüber liegenden Wohnungen beziehungsweise die Zimmer. Eine Rundumsanierung war in allen Bereichen höchst notwendig geworden, auch in energetischer Hinsicht. Außerdem musste die Einrichtung der Küche so eingeteilt werden, um den Ablauf zu optimieren, im Hinblick auf die Anlieferung der Waren, beim Einlagern in der Kühlzelle, bei der Vorbereitung der Speisen und einiges mehr. Die Familie Sachsalber beauftragte den Glurnser Architekten Günther Fritz mit der Planung und Bauleitung. Es fiel die Entscheidung, das Satteldach durch ein Flachdach zu ersetzen. In der Folge wurde an der Ost- und Nordseite auf den bestehenden Baukörper aufgestockt und so die zu verbauende Kubatur zur Gänze ausgenutzt. In den oberen zwei Geschossen entstanden Privatwohnungen. Im Erdgeschoss wurde westseitig ein s42 erikaGebäudeteil komplett abgebrochen, um dort eine Durchfahrt in den dahinter liegenden Hof beziehungsweise zum Garten zu ermöglichen. Dadurch wurden auch Parkplätze geschaffen. Die Hauptfassade überzeugt durch ein kompaktes, stimmiges Erscheinungsbild. Gezielt eingesetzt wurden Gestaltungselemente wie Holzverschalungen, Stäbe und Latten aus Lärchenholz. Die Fenster mit Isolierglas bestehen innen aus Holzrahmen in Lärche und außen aus Aluschalen. Das Gebäude besticht durch einen beigen, warmen Farbton.
An der Westseite befindet sich der Eingang zu den Wohnungen in den oberen zwei Geschossen. Es ist gleichzeitig auch der Hintereingang zum Küchen- und Restaurantbereich. Alle Stockwerke wurden mit einer Liftanlage behindertengerecht adaptiert, genauso wie die sanitären Anlagen im Restaurantbereich und in den Wohnungen. Alle Innenräume sind schwellenfrei benutzbar.
Der Haupteingang zur Bar und zum Restaurantbereich befindet sich auf der Ostseite über die geräumige und beschattete Terrasse. Dort können die Gäste in den warmen Jahreszeiten bequem im Freien speisen. Von der Terrasse aus erreicht man die Bar und den Restaurantbereich. In ihrer Grundform sind beide Bereiche gleichgeblieben aber vollkommen neu eingerichtet worden. Die Innenräume sind mit einem neuem Belüftungssystem ausgestattet worden. Bei der Einteilung des Speisesaales sind allerdings kleine Veränderungen vorgenommen worden, die für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Gemütliche Nischen, leicht abgegrenzt durch harmonisch gesetzte Holzkonstruktionen, bieten an der rechten Seite die Möglichkeit für vertraute Treffen oder auch Familienessen. Die Fußbodenheizung ist an das Fernwärmenetzs der SEG in Schluderns angeschlossen. Der Umbau des Bauvorhabens im Klimahaus B Standard erfolgte im Zeitraum von September 2024 bis Mai 2025.
Bei der Eröffnung ging das große Dankeschön der Inhaberfamilie an die treuen Kundinnen und Kunden, an das Mitarbeiterteam, das eine große Stütze des Betriebes darstellt. Ein großes Dankeschön ging auch an den Architekten Günther Fritz und an die am Umbau beteiligten Unternehmen (siehe Anzeigen) und deren Handwerker, die alle fachgerecht Hand in Hand gearbeitet und mit den Bauherren an einem Strang gezogen haben.

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Prämierung der Fotografien am Sonntag, den 29. Juni 2025 ca. um13.30 Uhr im Freizeitzentrum Trattla im Rahmen des Erdbeerfestes

Liebe Hobbyfotografen und Fotografinnen - Einwohner und Einwohnerinnen und Gäste! Wir laden Sie herzlich ein, an der Prämierung teilzunehmen.

Die Siegerfotos sowie weitere gelungene Aufnahmen werden im culturamartell in einer kleinen Dauerausstellung den Sommer über präsentiert. Alle Fotos werden zudem digital gezeigt.

 

 

Bildungsausschuss Martell

Dienstag, 10 Juni 2025 07:59

Bildungszug: Im Gespräch

Einer von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss

Wolfgang Thöni

Bildungsausschuss Graun i.V.

Wolfgang ist seit 12 Jahren ehrenamtlich im Bildungsausschuss Graun und seit 10 Jahren als Vorsitzender tätig.

 

 

 

BILDUNGSARBEIT

Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Oberländer Aktionstage, Oberländer Advent. Und die interessanten und lustigen Treffen in den verschieden Bezirken im Lande

Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
2010 wurde ich in den Gemeinderat gewählt. Bis dahin habe ich den Bildungsausschuss kaum wahrgenommen. Als „Studierter“ habe ich bald einige Aufgaben übernehmen dürfen: Chronist, Vorsitzender des Bibliotheksrates und Mitglied im Bildungsausschuss. Und diese Ämter habe ich heute noch inne

Wie oft wurdest du gefragt: Was ist oder tut eigentlich ein Bildungsausschuss?
Wurde ich selten gefragt. Schon eher die Frage: Könnte der BA die Kosten dafür übernehmen? In unserer Gemeinde ist der BA ein Begriff. Wir arbeiten mit vielen Vereinen zusammen und über die Tätigkeiten wird auch im Gemeindeblatt berichtet

Welches Bildungsangebot kam gut an?
Die Oberländer Aktionstage im Oktober sind gut besucht. Wir versuchen dabei für alle – von Jung bis Alt – interessante Angebote zu organisieren. Wir organisieren zusammen mit den Vereinen den Oberländer Advent in allen vier Fraktionen mit Lichterwanderungen, Gesang, Adventklänge, Kreativ- Ausstellung, Lesungen für Kinder, Lobpreis…

 

GESELLSCHAFT

Was ist wichtiger im Leben: der Weg oder das Ziel?
Der Weg. Die Ziele ändern sich im Laufe des Lebens

Ist das Ehrenamt in Südtirol noch zu retten?
Ich denke schon. Es wird zwar immer schwieriger, Menschen zu motivieren. Und dazu kommt die Bürokratie. Aber dafür gibt es zum Glück kompetente Servicestellen

Macht dir die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz Angst?
KI wird unser Leben verändern, aber Angst macht es mir nicht. Und wenn sie mir Arbeit abnimmt oder die Texte schöner schreibt, ist sie von Nutzen. Diese Antworten habe ich bewusst nicht mit KI geschrieben

Welche Apps sind auf deinem Handy am Startbildschirm platziert?
WhatsApp, Telefon, Textnachrichten, Kalender, Kamera, Fotos, Wetter Südtirol, MeteoSwiss, Musik, Klassik, Outlook… und auf der vierten Seite Sudoku zum Entspannen

Wieviel Zeit am Tag ist handyfrei?
Am Tage eigentlich nie, aber in der Nacht ist das Handy nicht im Schlafzimmer

 

PRIVATES

Lieblingsort?
Davon gibt es viele, die meisten sind in der Natur, oberhalb der Waldgrenze

Lieblingsbuch?
Alles von Haruki Murakami

Was nimmst du auf eine einsame Insel mit?
Fotoapparat

Was regt dich auf?
Vieles. Ich versuche, mich nicht aufzuregen, was nicht immer gelingt

Letztes Mal herzhaft gelacht?
Gestern über den Spruch auf Facebook „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche“

Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Denke schon eine Stunde lang nach, mir fällt nichts ein. Muss schon eine Weile her sein, dass ich etwas zum ersten Mal gemacht habe

Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Mit 12 Jahren als Unterhirte nach zwei Monaten Heimweh auf der Kaproner Alm im September wieder nach Hause kommen

Titel deiner Autobiografie?
Den Titel gibt es erst wenn sie geschrieben ist

 

Bezirksservice Vinschgau

Samstag, 14. Juni 2025

6.00 – 12.00 Uhr

Treffpunkt: Sportplatz

 

Bildungsausschuss Schlanders

Samstag, 14. Juni 2025

19.30 Uhr

Maschlerhaus Tschars

 

Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars

Donnerstag, 12. Juni 2025

19.00 Uhr

Kulturhaus Laas - Josefshaus

 

Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz

Kernpunkte sind Sicherung des Wohnraums für Ansässige, Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus und Beschleunigung der Verfahren - Zentraler Punkt der Regierungsvereinbarung auf den Weg gebracht

BOZEN (LPA). Nach zwei Tagen intensiver Diskussion im Landtag ist die Wohnreform 2025 am 6. Juni genehmigt worden. Das Reformpaket, das von Wohnbaulandesrätin Ulli Mair, dem Landesrat für Umwelt-, Natur-, Klimaschutz Energie und Raumentwicklung, Peter Brunner, sowie dem Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus, Luis Walcher, ausgearbeitet wurde, ist ein zentraler Punkt der Regierungsvereinbarung und stellt eine umfassende Neuregelung sämtlicher Bereiche des Wohnens dar. 

"Mit der Wohnreform verfolgen wir in erster Linie das Ziel, leistbaren Wohnraum für Einheimische zu schaffen", stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher nach der Genehmigung des Gesetzes fest. "Sie ist eine gute Basis, damit es nun Schritt für Schritt in die richtige Richtung geht. Von der Wohnreform 2025 erwarten wir uns mittelfristig eine Entlastung am Wohnungsmarkt."

Mair: "Die Reform ist in allen Kernpunkten erhalten geblieben"

Wohnbaulandesrätin Ulli Mair zeigte sich zufrieden darüber, dass die Reform nun, nach intensiven Wochen der Vorbereitung, Diskussion in den Gesetzgebungsausschüssen und Debatte im Landtag in all ihren Kernpunkten erhalten geblieben sei. "Im Bereich Wohnbau gab es lediglich punktuelle Anpassungen. So wurden etwa die Zuschläge, sowohl für das mehrgeschossige Bauen als auch für das Bauen im Bestand, jeweils auf 25 Prozent erhöht. Damit schaffen wir einen noch stärkeren Anreiz für eine effiziente Nutzung des Baugrundes, den Abbau von Leerstand und für kosteneffizientes Bauen", stellte Mair fest.

"Die Wohnreform ist das erste große Gesetz dieser Landesregierung und setzt in allen Bereichen der Wohnfrage wichtige und längst überfällige Akzente. Wir haben sowohl bewährte Maßnahmen überarbeitet und optimiert, als auch völlig neue Ansätze verfolgt, um Wohnraum für die Südtiroler Bevölkerung zu schaffen und zu sichern", betont die Landesrätin. Zentral seien unter anderem das Modell des gemeinnützigen Wohnbaus, das erstmals in Südtirol eingeführt wird, die 100-prozentige Reservierung neuer Wohnkubatur für Ansässige sowie das neu aufgesetzte Bausparmodell und die Einführung des zinsbegünstigten Darlehens. 

Brunner: "Wohnen mit Preisbindung wird gestärkt"

"Mit der Wohnreform 2025 stärken wir unser Modell Wohnen mit Preisbindung als Instrument einer sozialen und zukunftsorientierten Wohnraumpolitik", erklärte Raumordnungslandesrat Peter Brunner. "Wir schaffen einen klaren rechtlichen Rahmen für Kauf- und Mietwohnungen, fördern gezielt auch den preisgebundenen Mietwohnraum und ermöglichen dem WOBI ein Vorkaufsrecht für bis zu 30 Prozent dieser Wohnungen für den Mittelstand. Wir geben den Gemeinden mehr Handlungsspielraum und stellen sicher, dass preisgebundener Wohnraum gezielt dort entsteht, wo er gebraucht wird; insbesondere für junge Menschen und Familien", fährt der Landesrat fort. 

Walcher: "Klares Zeichen gegen Spekulation und Ausverkauf der Heimat"

Zentrale Verbesserungen, die mit der verabschiedeten Wohnreform herbeigeführt werden können, beschreibt der Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus, Luis Walcher, wie folgt: "Wir setzen ein klares Zeichen gegen Spekulation und den Ausverkauf unserer Heimat. Für mich steht vor allem der Schutz unserer geschlossenen Höfe im Mittelpunkt. Der Erwerb soll künftig nur jenen offenstehen, die eine entsprechende Ausbildung und eine aktive Tätigkeit in der Landwirtschaft vorweisen können – das stärkt unsere bäuerliche Struktur und sichert die Zukunft unseres ländlichen Raums." Durch eine strengere Regulierung der Kurzzeitvermietung wolle man einen starken Anreiz schaffen, dass Wohnungen dem Langzeitmietmarkt zugeführt werden und damit der einheimischen Bevölkerung zugutekommen. 

Auswirkungen des Gesetzes werden genau beobachtet

Auf kritische Stimmen, die es im Zuge des Genehmigungsprozesses gegeben hat, reagiert Landesrätin Mair mit der Feststellung, dass die Maßnahmen, angesichts der enormen Herausforderung, dem teuren Wohnraum in Südtirol zu begegnen, niemals umfassend genug sein könnten. "Entscheidend für die Zukunft ist aber, und dafür stehe ich als zuständige Landesrätin, Wohnen wird auf der Agenda der Landesregierung weiterhin ganz oben stehen", verspricht Mair. Die Landesregierung werde die Auswirkungen des Gesetzes und die Entwicklungen am Wohnungsmarkt genau im Blick haben und die Rahmenbedingungen laufend anpassen und optimieren.

Landeshauptmann Kompatscher dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz und die Zusammenarbeit. "Es ist ein großes, wichtiges und schwieriges Thema, und deshalb möchte ich die Zusammenarbeit in der Landesregierung sowie der Beamtinnen und Beamten hervorheben. Auch konstruktive Beiträge der Oppositionhaben zu einer weiteren Verbesserung beigetragen. Nun ist es wichtig, die geschaffenen Möglichkeiten mit Tatkraft und Weitblick umzusetzen."

pir


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