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Psychologie

Eifersucht

Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selber und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen.

Eifersucht
„Ich habe mich wirklich gut unterhalten mit unserer neuen Nachbarin.“ Eine solche Aussage kann bereits ein Unbehagen im Sinne von Eifersucht auslösen. Spürbar wird es auch, wenn er oder sie später als angekündigt nach Hause kommt. Zunächst einmal kann man Eifersucht als Sorge davor verstehen, die Liebe des anderen verlieren zu können. Dieses unangenehme Gefühl holt auch Kinder ein, wenn sie sich mit einem Geschwisterkind konfrontiert sehen. Mag Mama oder Papa meinen Bruder lieber als mich oder bin ich meinem Partner überhaupt noch wichtig. Solche Gedanken kreisen im Kopf und ein flaues Gefühl macht sich im Magen breit. Hinter der Eifersucht steht das Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit und Einzigartigkeit. Sehen wir daher die Beziehung zu einer nahestehenden Person bedroht, so schlagen wir Alarm. Handelt es sich um leichte Verlustängste, die ich rasch regulieren kann, sprechen wir von gesunder Eifersucht. Reagiere ich bei Eifersucht mit Kontrollverhalten aus fehlendem Vertrauen, so überschreite ich damit die Grenze des anderen. Das Handy meines Partners durchschauen oder gar vorschreiben, mit wem er bzw. sie schreiben oder sich austauschen darf, sind eindeutige Grenzverletzungen. Eifersucht ist dann schädlich, wenn Argwohn und Misstrauen Überhand nehmen. Dann kann es zu Wutausbrüchen, eskalierenden Konflikten und Anschuldigungen kommen. Wir sprechen dann von toxischer Eifersucht. Es gibt aber auch positive Aspekte der Eifersucht. Sie kann uns dazu anhalten, die Beziehung in unserer Partnerschaft und zu den einzelnen Kindern zu stärken und zu schützen. Der liebevolle und respektvolle Umgang miteinander ist die beste Prophylaxe vor möglichen Einflüssen und Irritationen von außen. Vertrauen in die eigene Stärke, in den Lauf der Dinge und sich auf das verlassen, was vereinbart wurde.

Ausgabe 20/2025