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Schlanders

Jede Menge Kilowattstunden

Entlang des Schlandraunbaches transformieren 7 Elektrokraftwerke die Energie des Bachwassers und des Trinkwassers in unglaublich viele Kilowattstunden feinsten elektrischen Strom.

Das, was mit mehr als 19 Millionen Investitionssumme schwer auf den Schlanderser Haushalt lastet, erweist sich möglicherweise und hoffentlich als Cash Cow. „Ich möchte den Schlandersern gratulieren“, verdichtete Walter Gostner seine Ausführungen vor dem Gemeinderat am 18. September. Der Malser Wasserbauingenieur hat die „Kraftwerkskette“ in Schlandraun geplant, Details ertüftelt, gemeinsam vor allem mit dem ehemaligen BM Dieter Pinggera bei widerborstigen Ämtern in Bozen vorgesprochen, erläutert, gemahnt, wieder erläutert. Nach einer unglaublich langen und zermürmenden Genehmigungsphase laufen nun die Turbinen von drei Laufkraftwerken, von drei Trinkwasserkraftwerken und vom Zahlwaalkraftwerk, welches vom Beregnungswasser gespeist wird. Walter Gostner führte die Schlanderser Gemeinderäte am 18. September in kurzen Worten in die Wasser- und Waalgeschichte am Schlandraunbach ein, in die Differenzen zwischen den Kortscher und den Schlanderser Bauern vor allem in wasserarmen Frühjahren, in die langwierigen Diskussionen, bei denen alle am Schlandrauner Wasser beteiligten Parteien an einem Tisch gesessen und darüber befunden haben, wer wann wieviel Wasser zu bekommen hat. Vom Beginn an bis zur Produktion habe es 15 Jahre gedauert, „wie Kaugummi“, so Gostner. Innerhalb von 1,5 Jahren konnte der Bau realisiert werden, unter dem Dach einer Konsortial GmbH und mit motivierten und kundigen Firmen. Gelöst habe man die Bedenken der Kortscher und Schlanderser Bauern am Beregnungswasser vom Zahlwaal. Die Obmänner haben über eine App Zugriff auf die aktuellen Wassermengen und können, in Absprache natürlich, die Wassermenge für die Beregnung selbst regulieren. Und nun erzeuge man Strom, aufgrund der heurigen guten Schüttung sogar in Fülle. Denn die berechnete und geschätzte Jahresproduktion von rund 20 Millionen Kilowattstunden habe man heuer mit Ende August schon erreicht. Auf die Qualität des Trinkwassers haben die Trinkwasserkraftwerke keine Auswirkung und die eingebaute UV-Anlage diene der Reduktion von im Wasser vorhandenen Keimen. Walter Gostner erhielt für seine Ausführungen und auch für seine technische Beharrlichkeit im Gemeinderat von Schlanders großen Applaus.

Ausgabe 20/2025