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Montag, 07 Dezember 2020 08:00

Nein zu Gewalt gegen Frauen

Schlanders/Vinschgau - Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte: Die Botschaft ist klar und deutlich und steht - passend zum Slogan - auf Papiertüten geschrieben. Es sind jene Papiertüten, die derzeit in verschiedenen Lebensmittelgeschäften - anstelle der üblichen Papiertüten - verteilt werden, die sensibilisieren und auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam machen sollen.
Die landesweite Kampagne des Landesbeirates für Chancengleichheit und des Frauenbüros stößt auf große Resonanz und erfährt breite Unterstützung in fast allen Gemeinden Südtirols. Auch in Schlanders steht man hinter der Sensibilisierungskampagne. Gemeindereferentin Monika Wielander s23 Bürgermeister PinggeraHabicher verteilte die Papiertüten, die kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, in verschiedenen Betrieben, die in den vergangenen Wochen die Tüten zum Einpacken von Brot und Gemüse verwendeten. „Die Tüten sind eine tolle Aktion zu einem Tag, an dem man besonders hinschaut und hinschauen soll“, sagt Referentin Monika Wielander Habicher.
Hintergrund der Aktion ist nämlich der 25. November, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Gewalt hat viele Gesichter. Körperliche Gewalt etwa mit stoßen, boxen, ohrfeigen oder treten zum Beispiel, psychische Gewalt mit Beleidigungen oder Demütigungen, die soziale Gewalt, die Betroffene von ihrer Umwelt und ihrem Umfeld abgrenzt, sexuelle Gewalt mit sexuellen Handlungen gegen den Willen der jeweiligen Betroffenen, finanzielle Gewalt, die sich in finanzieller Abhängigkeit vom Partner zeigt. Aber auch Belästigung und Stalking sind Formen von Gewalt an Frauen.
Die Aktion läuft bis heute, dem Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember und wurde von verschiedenen Partnern unterstützt. Dass der Beirat für Chancengleichheit die Papiertüten-Kampagne lanciert hat, hat einen weiteren Grund. Heuer wird nämlich das 30jährige Bestehen gefeiert. (ap)

Montag, 07 Dezember 2020 07:58

Dominik Matt Mitglied der Deutschen Akademie

Bozen/Schlanders - Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) ist die vom Bund und den Ländern geförderte Akademie und Stimme der Technikwissenschaften in Deutschland wie im Ausland. Die acatech berät Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen und steht unter der Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Wie „Frauenhofer Italia“ in einer Pressemitteilung schreibt, ist nun Dominik Matt, der Direktor bei Fraunhofer Italia und Professor für Produktionstechnologien und -systeme an der Freien Universität Bozen nach Rektor Prof. Paolo Lugli der zweite Wissenschaftler der Uni Bozen, der in den illustren Kreis der acatech aufgenommen wurde. Als Akademiemitglied wird sich Dominik Matt an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik engagieren. In beratender Funktion wird er vor allem für die Bereiche „Digitalisierung“, „Industrie 4.0“, „Fachkräftesicherung“, „ressourcenorientierte Energieversorgung“, „Technik-Kommunikation“ oder „Mobilität der Zukunft“ tätig sein. (hzg)

Tipp zur Vorsicht - Angezündete Wachskerzen können unbeaufsichtigt schnell einen Wohnungsbrand verursachen. In der bevorstehenden Vorweihnachtszeit steigt dieses Risiko aufgrund von Adventskränzen und Weihnachtsbeleuchtungen noch leicht an. Dieses Jahr gar mehr als üblich, befürchten Experten.
Die Adventszeit ist da. Gerade in diesem aufwühlenden Jahr wohl für viele die Zeit der Besinnung. Ein fixer Bestandteil dieser Zeit sind dabei Kerzenlichter, vor allem auf dem Adventskranz oder dem Weihnachtsbaum. Allerdings steigt dadurch auch das Risiko für Wohnungsbrände. Das Risiko in diesem Jahr könnte sich nochmals erhöhen, weil sich die Leute aufgrund fehlender Veranstaltungen öfters zuhause aufhalten. Um Brandunfälle zu vermeiden, wird geraten, im Umgang mit Wachskerzen ein paar Grundlagen zu beachten.
Kerzen sollten nicht unbeufsichtigt bleiben. Außerdem sollte die Kerze in einem Halter und auf einer nicht brennbaren Unterlage fixiert sein.
Ein besonderes Augenmerk sollte man auf den Christbaum legen, denn gerade beim Auspacken der Geschenke ist dann die Gefahr eines Brands groß. Man sollte regelmäßig Wasser nachgießen. Den je mehr ein Baum austrockne, desto leichter werde er entflammbar.
Diese Tipps solltet ihr zur Brandverhütung in der Adventszeit berücksichtigen:
Kerzen und Adventskränze
• Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen, sondern vor Verlassen des Raumes löschen.
• Nur Kerzenständer aus nicht brennbarem Material (Glas, Metall, Porzellan) verwenden, welche auch das herunterlaufende Wachs aufnehmen können.
• Kerzen und Adventskränze ausser Reichweite von brennbarem Material aufstellen.
Weihnachtsbaum
• Baum ausser Reichweite von brennbarem Material (zum Beispiel Vorhänge) aufstellen.
• Kerzen sollten mindestens 30 Zentimeter Abstand zu Ästen und anderem brennbarem Material angebracht werden. Nie direkt unter Zweigen anbringen.
• Kerzenhalter am Baum gut befestigen.
• Den Weihnachtsbaum regelmässig giessen. Er trocknet jeden Tag mehr aus.
• Unter den Weihnachtsbaum eine nicht brennbare Unterlage oder Schutzdecke legen.

Und übrigens: Für den Notfall immer eine Löschdecke, einen Handfeuerlöscher oder einen Wassereimer bereit halten.

Montag, 07 Dezember 2020 07:56

Fleißige Dorfchronisten

Schlanders/Vinschgau - Seit vielen Jahren und Jahrzehnten sind im ganzen Lande Dorfchronisten dabei, fleißig zu sammeln, zu ordnen und zu dokumentieren. In Schlanders hat Raimund Rechenmacher, der Leiter der Mittelpunktbibliothek und Koordinator der Schlanderser Chronistengruppe, die frisch gebundene Jahreschronik über das Jahr 2019 vor wenigen Tagen erhalten. In drei Bänden wurde alles gesammelt und dokumentiert, was sich in Schlanders ereignet hat. Der erste Band umfasst eine Textchronik, verfasst von Erich Daniel, mit einer chronologischen Aufzählung aller wichtigen Ereignisse, Veranstaltungen, Versammlungen und Feiern in Schlanders. Außerdem wird die Dorfchronik durch viele Hinweise auf das Wetter und wichtige Ereignisse im Tal, im Lande und auf der Welt ergänzt. Neben der Textchronik enthält der erste Band noch die Pressechronik, eine umfangreiche Sammlung aller Zeitungsartikel über Schlanders, gesammelt von Manuela Nollet und Francesco Patané. Der zweite Band, der ebenfalls aus rund 600 Seiten besteht, enthält eine Sammlung der Gemeinderundschau, die Vereinschronik mit den Tätigkeitsberichten der verschiedenen Vereine, eine Todeschronik mit den Todesanzeigen der Verstorbenen. Gut dokumentiert und reich bebildert ist die Bauchronik, erstellt von Claudia Klett. Am Ende des zweiten Bandes gibt es noch die Bevölkerungschronik mit einer detaillierten Jahresstatistik der Gemeinde. Seit einigen Jahren gibt es als dritten Band eine Fotochronik mit Landschaftsbildern zu allen Jahreszeiten und Bildern von den verschiedenen Ereignissen und Veranstaltungen in der Gemeinde Schlanders. Benjamin Wellenzohn hat das Fotobuch zusammengestellt und auch die gesammelten Zeitungsartikel gescannt, so dass die gesamte Chronik auch digital zur Verfügung steht und jederzeit in den Bibliotheksstunden in der Bibliothek Schlandersburg eingesehen werden kann. Auch die drei Bände der Jahreschronik liegen dort zur Einsichtnahme auf. (hzg)

Dienstag, 08 Dezember 2020 16:02

Bedürftige brauchen Lebensmittelhilfe

In Bozen sind die Hilfsanfragen um Lebensmittel-Spenden um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Darauf machte kürzlich der Vizepräsident der Onlus Organisation Banco Alimentare, Luca Merlino, im Sender RAI-Südtirol aufmerksam. Auch bei den Vinschger Tafeln melden sich immer mehr Menschen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Onlus-Organisation Banco Alimentare ist die Dachorganisation Lebensmittel-Tafeln, zu denen bedürftige Menschen mit Berechtigung Zugang haben. Der Banco Alimentaren sammelt in ganz Italien Lebensmittel und verteilt diese - auch in Südtirol. Mit einer Aktion im November wurden seit Jahren in den Geschäften Lebensmittel gesammelt, so auch im Vinschgau. Unterstützt wurde diese Aktion immer von freiwilligen Helferinnen und Helfern der örtlichen Tafeln von Naturns, Latsch, Schlanders und Prad. Diese standen in den Geschäften, nahmen die Lebensmittelspenden in Empfang und informierten über deren Verwendung. Diese Art der Sammlung war in diesem Jahr wegen Corona nicht mehr möglich. Deshalb wurde von Banco Alimentare zwischen dem 21. November bis 8. Dezember eine neue Art der Sammlung mit Hilfe von Geschenkkarten ins Leben gerufen. Gesammelt wurde allerdings nur in größeren Geschäften, die auch über die logistischen und digitalen Voraussetzungen verfügen. Im Vinschgau waren dies: Eurospar Schlanders, Despar Naturns, Eurospin Eyrs und Schluderns, Lidl Latsch. An der Kasse konnten die Spendenwilligen mitteilen, wie viel Geld sie für Lebensmittel spenden möchten. Das Geld wurde dann von den Geschäften in haltbare Lebensmittel „umgewandelt“, die dann an die Tafeln gehen. Die Aktion ist insgesamt eher schleppend über die Bühne gegangen. Es kamen weniger Spenden zusammen als sonst - nicht zuletzt, weil Kundinnen und Kunden wegen der Hygienebestimmungen nicht direkt angesprochen werden konnten. Außerdem sind reine Geldspenden oft mit Verunsicherung verbunden. „Wenn jemand Nudel oder Reis direkt in einen bereit gestellten Korb geben kann, fühlt er sich sicherer, dass die Lebensmittel auch bei den Bedürftigen ankommen“, erklärt Monika Wielander von der Tafel in Schlanders.
Die Verantwortlichen der Tafeln im Vinschgau verzeichnen ebenfalls einen Anstieg an Hilfesuchenden. Und sie sind stets darum bemüht, ihre Lager aufzufüllen. Nach wie vor werden ihnen laufend Lebensmittel aus Geschäften, von Obstgenossenschaften, von Landwirten und aus den Pfarrei-Sammlungen übergeben. Waren werden auch mit Spendengeldern gekauft. An die Vinschger Tafeln könnten nun auch ein Teil jener Gelder gehen, die den Gemeinden während des Lockdowns im Frühjahr für bedürftige Familien überwiesen worden waren und die wegen der sehr strengen Kriterien nicht ausbezahlt wurden. Die Verantwortlichen in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau haben sich für eine Verwendung dieser Gelder im Volontariat und speziell auch für die Tafeln ausgesprochen. Menschen rutschen derzeit in die Armut, weil sie arbeitslos geworden sind, weil das Geld aus dem Arbeitslosentopf oder der Lohnausgleichskasse nicht reicht oder noch ausständig ist, weil sie alleinerziehend sind... Viele fallen bei Unterstützungen auch durch den Rost. Die Coronakrise befeuert Notsituationen. Caritative Einrichtungen sind derzeit gefordert wie nie.

Montag, 07 Dezember 2020 07:54

Warum wollte Kolping einen Verband?

Kolping im Vinschgau - Heuer kann Kolping auf ein 170jähriges überörtliches verbandliches Wirken blicken! Damit die Ausbreitung seiner Gesellenvereine (heute Kolpingsfamilien) in geregelten Bahnen verlief, schlossen sich auf Anregung Adolph Kolpings am 20. Oktober 1850 die ersten drei Gesellenvereine – Elberfeld, Köln und Düsseldorf – zum „Rheinischen Gesellenbund“ zusammen. Es war die eigentliche Gründung unseres Verbandes und der Beginn seines überörtlichen Wirkens als katholischer Sozialverband in Gesellschaft und Kirche bis heute.
Das Vereinsstatut des Rheinischen Gesellenbundes wurde als grenzüberschreitend anerkannt. Ebenso die Erwählung des Heiligen Josef zum Patron des Verbandes – deshalb historischer Josefsaal im Kolpinghaus Bozen- und damit galt/gilt bis heute der 19. März als Bundesfest. Der Gründer des Elberfelder Gesellenvereins, Johann Gregor Breuer, wurde mit der Erstellung eines s18sp1 Kolping DenkmalVereinsliederbuches betraut. Über Gregor Breuer werde ich ein andermal berichten.
Zielsetzung der Verbandsgründung war, ein lebendiges Miteinander auf Basis gleicher und damit verlässlicher Regelungen zu pflegen, damit die Gesellen überall weitgehendst gleiche oder vergleichbare Rahmenbedingungen antreffen konnten. Bis heute sind diese Elemente konstitutive Merkmale unseres Verbandes – unbeschadet ihrer Weiterentwicklung in den vergangenen 170 Jahren. Denken wir nur an die Kolpinghäuser in unserem Lande und in Europa, sowie außerhalb davon.
Otto von Dellemann

Dienstag, 08 Dezember 2020 15:40

„I hon gmoant, i bin in Österreich“

Arturo De Filippis kam vor 54 Jahren von Neapel in den Vinschgau, wo er eine Stelle beim
italienischen Automobilclub ACI an der Reschen-Grenze antrat. Er sprach kein Wort Deutsch.
In seiner offenen Art ging er auf die Vinschger zu und lernte deren Dialekt.

von Magdalena Dietl Sapelza

Im Juni 1966 setzte sich Arturo in Neapel in den Nachtzug. Sein Ziel war der 1000 Kilometer entfernte Reschenpass, um dort beim ACI zu arbeiten. Er nickte ein und schlief bis ihn die laute Durchsage: „Bahnhof Bozen“ weckte. „Selm hon i gmoant, i bin in Österreich“, erinnert er sich. Als er auch „Bolzano“, hörte, wurde ihm klar, dass er umsteigen musste. Verunsichert drückte er einem Taxifahrer den Zettel mit der Adresse seiner Unterkunft in Reschen in die Hand und ließ sich dorthin chauffieren. „Selm hon i norr teiflisch zohlt“, lacht er. Sein erster Monatslohn von 30.000 Lire sei futsch gewesen. Am ersten Arbeitstag an der Grenze merkte er, dass dort neben Italienisch auch Deutsch gesprochen wurde. Ohne Berührungsängste eignete er sich die neue Sprache Wort für Wort an. Heute spricht er den Vinschger Dialekt.
Arturos Familie lebte im Herzen von Neapel. Nachdem seine Eltern wegen ihrer Tuberkulose-Erkrankung in ein Sanatorium eingewiesen wurden, kam Arturo als Vierjähriger zu Klosterfrauen in ein Heim umgeben von hohen Mauern außerhalb der Stadt. Fünf Jahre lang war das Heim sein Zuhause. Er und die vielen anderen Kinder wurden unterrichtet, folgten strengen Ritualen und schliefen in riesigen Schlafsälen. Spielsachen habe es keine gegeben, dafür aber gutes Essen, erzählt er. Unendlich lang empfand er die Gottesdienste. Die „Messa Cantata“ in lateinischer Sprache sei über Stunden zelebriert worden, betont er. Ausschließlich seine wieder genesene Mutter durfte ihn später einmal im Monat besuchen. Um die Mauern herum führte der „Circuito di Posillipo“, eine bekannte Autorennstrecke der Formel I. Arturo liebte es, auf der zwei Meter hohen Mauer zu sitzen und den schnellen Schlitten zuzuschauen. Als 10-Jähriger kam er ins nächste Heim, das Mönche führten. Von ihnen musste er so manche Züchtigung erdulden. Erst nach Abschluss der Pflichtschule kehrte er als 15-Jähriger zu seiner Familie zurück. „I bin olm inngsperrt gwesn unt hon nix von der Welt gwisst“, meint er. Er eckte bei Gleichaltrigen an und kam mit dem pulsierenden Leben in der Stadt nur schwer zurecht. Auf Betreiben seiner Mutter, die beim ACI in Neapel arbeitete, durfte er dort als Saisonarbeiter mithelfen, bis er die fixe Stelle am Reschenpass zugesprochen bekam. Dort drehte sich seine Arbeit um Geldwechsel, Grüne Karte, Versicherungen, Benzingutscheine... Unterbrochen wurde die Arbeit nur vom Militärdienst, den er zuerst in Neapel und dann in Meran absolvierte. Wieder an der Grenze lernte er seine Frau Greti Saurer aus Prad kennen, die in Reschen als Friseurin arbeitete. Mit ihr besuchte er kurz darauf Neapel. „Selm hot si gmiaßt bei meiner Mama im Bett schlofn“, lacht er. Die Hochzeitsglocken läuteten 1971 in Prad. Die jungen Eheleute bezogen eine Wohnung in Reschen. Die Suche nach einem Baugrund führte sie nach Schluderns. Dort errichteten sie ihr Heim und zogen 1979 ein, inzwischen mit ihren zwei Kindern. Greti führte im Haus einige Jahre einen eigenen Friseursalon. Arturo pendelte zur Grenze, bis zu seiner Pensionierung 1999. Diese fiel mit der endgültigen Schließung des ACI-Büros zusammen. Arturo schloss sich der Schludernser Altherrenmannschaft an, betreute deren Radtouren und half bei Vereinfesten mit. Nach der Gründung der Schludernser Energiegenossenschaft SEG im Jahr 2000 machte sich Arturo dort zehn Jahre lang als „Mann für alles“ nützlich und ab 2006 auch in der Bioenergiegenossenschaft BEST in St. Valentin, wo er noch immer tätig ist.
Vor rund zehn Jahren entdeckte Arturo das Tanzen als seine große Leidenschaft. Mit seiner Frau besuchte er unzählige Kurse. Die beiden beherrschten Standart-Tänze in perfekter Ausführung und wurden bei Bewerben bestaunt. Bis zu 50 Wochen im Jahr waren sie mit neuen Schritten und Figuren beschäftigt. Arturo sprühte vor Begeisterung und wollte immer besser werden. Seiner Frau wurde es schließlich zu anstrengend. Und so musste auch er die Tanzschuhe an den Nagel hängen. Ein Neustart mit einer anderen Tanzpartnerin wäre viel zu langwierig gewesen. Arturo denkt oft an die Tanzabende zurück. „Es gib nix Scheaners als Tonzn“, schwärmt er. Wenn er Tanzmusik hört, überkommt ihn große Wehmut. Mit dem Tanzen verbinden ihn heute nur noch Erinnerungen, genauso wie mit seiner Geburtsstadt Neapel, die er vor 54 Jahren verlassen und seither nur einige wenige Male besucht hat.

Vinschgau/Südtirol/Brüssel - In der vergangenen Woche konnte das Europäische Parlament gemeinsam mit dem Rat eine politische Einigung zum Interreg Programm erzielen. Damit stehen für die nächsten sieben Jahre insgesamt 8 Mrd. EURO für die grenzüberschreitende und transnationale Zusammenarbeit der Regionen in der EU zur Verfügung. Das sind besonders für Südtirol gute Nachrichten, denn als grenznahe Provinz profitiert Südtirol von Förderungen über die Kooperationsprogramme Interreg Italien-Österreich, Interreg Italien-Schweiz und dem transnationalen Alpenraumprogramm.
„Interreg schafft einen wichtigen Beitrag, um unsere Grenzräume und das Leben der Menschen dort zu verbessern. Mit diesen gemeinsamen Projekte werden nicht nur Hindernisse beseitigt, sondern auch die Grenzen in den Köpfen der Menschen abgebaut“, so der Europaparlamentarier Herbert Dorfmann (Bild), der die Arbeit im Regionalausschuss mitverfolgt. Mit den neu verhandelten Regeln soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Zukunft einfacher, sprich unbürokratischer gestaltet werden. 20% der Fördergelder werden direkt in Kleinprojekte fließen und damit auch für kleinere Zusammenarbeiten leichter zugänglich gemacht.
Der thematische Fokus wird unter anderem auf die Bereiche Klimaschutz, Soziales und Gesundheit gelegt. Laut Herbert Dorfmann wurde durch die Corona-Pandemie die mangelnde Kooperation der Gesundheitssysteme besonders in Grenzräumen sichtbar. Über die neuen Interreg-Programme sollen Investitionen für eine verbesserte Zusammenarbeit der Gesundheitssysteme verpflichtend werden. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Trotz der Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mussten Kürzungen von rund 2 Mrd. EURO im Vergleich zur aktuellen Finanzperiode hingenommen werden. Trotz unermüdlichen Einsatz aus dem Europäischen Parlament haben sich die Mitgliedstaaten im Rat dagegen gestellt und eine Kürzung der Programme gefordert. Es bleibt aber noch die Hoffnung, dass über den Corona-Aufbaufonds zusätzliche Mittel in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit fließen, schließlich tragen genau diese Programme zur Stärkung und Einheit Europas bei.

Montag, 07 Dezember 2020 07:51

Der falsche Freiheitskämpfer

Aus dem Gerichtssaal - Bei der Lektüre des letzten Beitrages könnte der Eindruck entstanden sein, dass die Entscheidung, die „Aufständischen“ vom Tschenglser Munitionsdepot zu erschießen, allein vom deutschen Militär getroffen worden wäre. Dem war aber nicht so. Der Exekution voran gegangen waren stundenlange hitzige Auseinandersetzungen zwischen den lokalen Nazi-Führern, den SOD-Leuten (Südtiroler Ordnungsdienst, eine Art Heimwehr) und den örtlichen Befehlshabern der Wehrmacht. Dazu muss man wissen, dass nach dem Frontwechsel Italiens im Juli 1943 die Wehrmacht einmarschiert war. Südtirol blieb zwar noch formell Teil des italienischen Staatsgebietes, de-facto gehörte es jedoch zum Großdeutschen Reich. Die wenigen Besonnenen in der Runde meinten zwar, der Krieg sei praktisch zu Ende und der Einmarsch der Alliierten stünde unmittelbar bevor, weshalb man von einer so drastischen Maßnahme wie der Erschießung der „Rebellen“ absehen sollte. Sie erreichten jedoch lediglich die Freilassung eines 17-Jährigen. Die restlichen Elf wurden gegen 22 Uhr mit einem Lastwagen außerhalb des Dorfes Laas gebracht und in der Nähe der Nikolauskirche erschossen.
Das Unglück wollte es, dass bald nach Vollendung des grausigen Massakers, als das Erschießungskommando und dessen lokale Helfershelfer noch vor Ort waren, der vormalige Gemeindearzt von Laas, Michele Indovina, auf dem Fahrrad von Schlanders kommend, an der Erschießungsstelle vorbeifuhr. Indovina hatte aus seiner faschistischen Gesinnung nie ein Hehl gemacht und es während seiner Zeit als Gemeindearzt auch nicht an Gehässigkeiten gegenüber der einheimischen Bevölkerung fehlen lassen. Wohl auch deswegen war er nach dem „Machtwechsel“ im September 1943 mit Berufsverbot belegt worden. Die lokalen Anführer hielten jedenfalls den Zeitpunkt für günstig, mit dem verhassten Doktor „abzurechnen“. Sie brachten ihn auf die Polizeistation in Laas, wo sie ihn übel zurichteten, um ihn anschließend am Ort des Grauens zu erschießen und zu den Leichen im Straßengraben zu werfen. Im Totenschein des Pfarrers ist als Zeitpunkt des Todes 4 Uhr in der Früh des 03. Mai angegeben, als Todesursache: „Erschossen durch die Feldgendarmen“. Dahinter steht ein Fragezeichen. Die Nachricht vom nächtlichen Massaker verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Es fehlte natürlich nicht an Schaulustigen, es kam auch zu grausigen Szenen wie Bespuckungen und Leichenfledderei. Zwei Tage nach dem Massaker, in der Nacht zwischen dem 4. und dem 5. Mai, rollten die amerikanischen Panzer durch Laas. Der Spuk war vorbei. Die grausame Hinrichtung geisterte aber noch lange durch das Gedächtnis der Bewohner. Es wurde kaum darüber geredet. Sie vergiftete auch nachhaltig das Verhältnis zwischen den Volksgruppen. Doch das Schwarzhemd Indovina kam nach seinem Tod zu unverdienten patriotischen Ehren. Denn er wurde von der antifaschistischen Widerstandsbewegung C.L.N., dem Comitato di Liberazione Nazionale, für sich reklamiert und einfach dem Massaker als 10. Opfer dazugerechnet. Ein feiger Mord wurde damit zum Heldentod hochstilisiert. Dabei hatte Indovina nur das Pech gehabt, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen zu sein.
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it

Montag, 07 Dezember 2020 07:50

Das Seeheim in Zersack

St. Valentin/Burgeis - Zersack ist ein lauschiger und zum Verweilen einladender Ortsteil von St.Valentin. Seit Jahrzehnten lag dort das Seeheim in einem Dornröschenschlaf ganz nahe am Vinschgauer Radweg. Aber dann, vor wenigen Wochen, wurde der ehemalige Gastbetrieb mit einem Bauschild aus der langen Zeit der Ruhe aufgeweckt. Die Besitzerin Christine Warger kündigt den Abbruch und den Wiederaufbau des Gast- und Schankbetriebes mit Betriebswohnung an. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für das Frühjahr 2021 vorgesehen. In Juni 2016 wurde ein Glasfaserkabel von der Pumpstation der Alperia zur Schleuse am Auslauf des Haider Sees und eine 1000m lange Trinkwasserleitung von St. Valentin zum Seeheim verlegt. Die Spezialarbeiten wurden s15 7335von der Firma 3E OHG aus Reschen durchgeführt. Die Einheimischen und Gäste, vor allem aber die unzähligen Wanderer und Radfahrer freuen sich schon auf diesen ganz besonderen Ort zum Einkehren. Schon damals, als das Seeheim noch in Betrieb war, war Zersack genau der richtige Treffpunkt für Frischverliebte, aber auch für alle, die der Liebe neuen Schwung geben wollten. Unter dem Schatten schlanker Fichten stand ein Tanzboden aus Holz, auf dem besonders im Sommer in geselliger Runde musiziert, getanzt und geplattelt wurde. Einheimische und Gäste haben sich in unterschiedlichsten Zusammensetzungen ganz romantisch mit dem Ruderboot auf den Weg dorthin gemacht. Gar manches Mal hat so ein Besuch im Seeheim mit einem Heiratsantrag bei einer traumhaften Kulisse und bei sanftem Rauschen des Wassers geendet. (aw)


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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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