Glurns - Bereits das ganze Schuljahr 2024/25 über touren die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und die Junghandwerker im lvh durch alle Mittelschulen Südtirols, um die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe und im Handwerk vorzustellen.
Welche Ausbildungswege es im Hotel- und Gastgewerbe gibt, stellte HGJ-Koordinatorin Manuela Holzhammer den Jugendlichen der Mittelschule Glurns kürzlich vor. Die Jugendlichen konnten spielerisch erraten, welche Aufgaben man im Service, in der Küche, in der Rezeption und im Management erfüllen sollte. Im Anschluss hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, das Hotel „Weißes Kreuz“ in Burgeis zu besichtigen, durch welches Juniorchefin Mara Theiner führte. „Wir sind sehr froh über die gute Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort. Durch die Betriebsbesichtigungen ist es den Jugendlichen möglich, ihren potenziellen Arbeitsplatz hautnah zu erleben“, so Daniel Schölzhorn, Obmann der HGJ.
Elias Priller, Koordinator der Junghandwerker/innen im lvh, stellte den Jugendlichen das Handwerk und seine vielen Berufe vor. Um die Theorie mit anschaulicher Praxis zu verbinden, ging es anschließend zu zwei Betriebsbesichtigungen. Bei der Moriggl GmbH wurde den Schülerinnen und Schülern der Beruf der
Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen erläutert, während ihnen in der Metallbau Glurns GmbH das Schmiede- und Schlosserhandwerk vorgestellt wurde.
Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Unser Wald - Unser Müll
Jeder von uns genießt gerne zwischendurch eine wohltuende Wanderung durch unsere Wälder und Berge. Auch wenn man vom Rückgang der Artenvielfalt liest, stößt man immer mehr auf die Zunahme bestimmter Arten, die jedoch nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern wohl eher auf die Rücksichtslosigkeit der Menschen zurückzuführen ist. Fast überall entlang der Wanderwege, Forststraßen, im Wald und auf den Wiesen, liegen unzählige Papiertaschentücher. Um auf eine Hütte zu kommen, müsste man nur mehr dem Müll folgen, die Wegweiser sind da schon fast überflüssig geworden. Papiertaschentücher brauchen im ungünstigten Fall bis zu 5 Jahre Verwesungszeit. Die Menschen ärgern sich zu Recht, wenn sich Hundekot auf Wegen oder in den Wiesen befindet. Ist es jedoch kultiviert und akzeptabel, wenn die Menschen inzwischen überall in der Natur ihren Müll hinterlassen?
Rudi Maurer
Prader Sand – Achtung Brutzeit: Sandbänke nicht betreten!
Die Prader Sand ist ein besonderer und wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Auch bei Menschen ist dieser Ort beliebt. Zahlreiche Vogelarten und Pflanzen die in der Prader Sand vorkommen, sind leider stark gefährdet und auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Der Schutz dieser leider sehr seltenen Lebensräume ist entscheidend für den Fortbestand dieser Tier- und Pflanzenarten. So brütet der bedrohte Flussregenpfeifer, ein Bodenbrüter, auf den Sandbänken der Prader Sand. Er legt seine Eier zwischen den Kieselsteinen der Sandbänke. Wird dieser besondere Vogel gestört, so verlässt er die Brutstätte und dadurch ist der Nachwuchs stark gefährdet.
Die Prader Sand ist groß genug für uns Menschen. Wir sollten daher die Sandbänke nicht betreten und uns an den Raritäten der Natur in einem respekt- und verantwortungsvollen Abstand erfreuen.
Daher ergeht der Aufruf an alle, die Sandbänke in der Prader Sand zumindest in der Brutzeit von April bis Juli jeden Jahres auf gar keinen Fall zu betreten. Vielen Dank!
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Biotoppatenschaft Prader Sand
umweltvinschgau.wordpress.com
Refill statt Plastik
Seit 1972 gehört der Weltumwelttag zu den wichtigsten Aktionstagen der Vereinten Nationen für globalen Umwelt- und Klimaschutz. Heuer steht der Tag unter dem Motto: „Beat Plastic Pollution“ – Stoppt die Plastikverschmutzung. 2023 wurden laut ISPRA in Südtirol allein in der Getrenntsammlung rund 10.000 Tonnen Plastikmüll gesammelt und es muss angenommen werden, dass ein weitaus größerer Teil noch im Restmüll landet. Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz setzt seit 2019 mit dem Projekt Südtirol Refill Alto Adige ein Zeichen zum Umdenken. Die Idee von Refill ist einfach und wirkungsvoll: Wer sein Trinkwasser aus nachfüllbaren Flaschen konsumiert, spart Plastikmüll. Auf der Plattform www.refill.bz.it sind über 2.000 öffentliche und private Wasserstellen in ganz Südtirol verzeichnet, an denen kostenlos frisches Trinkwasser bezogen werden kann. „Wasser ist ein öffentliches Gut. Wer es aus der Leitung trinkt, spart Geld, vermeidet Plastik und schützt die Umwelt, einfacher geht es nicht“, sagt Hanspeter Staffler, Geschäftsführer des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz.
HAIKU - GEDICHT
Klimawandel –
bis zur Waldgrenze der Duft
der Apfelblüten.
©Helga Maria Gorfer
Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com
Gesundheit
In vielen Fällen wollen manche Rückenschmerzen trotz fleißigem Üben nicht verschwinden. Das kann mehrere Gründe haben: die Übungen passen nicht zu Deinem Symptom oder Du machst die Übungen nicht mit Hingabe und innerer Selbstwertschätzung oder es liegt eine tiefere Botschaft für Dich bereit. Der Körper drückt aus, was wir in uns tragen und weist uns den Weg. Ich habe in meiner Praxis oft beobachtet, dass hinter vielen hartnäckigen Symptomen das Thema Selbstliebe zu bearbeiten war. Das können Sportler sein, die oft zuviel von sich und ihrem Körper abverlangen, ebenso wie junge oder ältere Personen, die sich riesige Leistungen auferlegen, um jemanden zu beeindrucken, Karriere zu machen, endlich die Aufmerksamkeit von Eltern oder Geschwistern zu bekommen, oder um sich selbst etwas zu beweisen - und dabei innerlich zerbrechen und beinahe daran zugrunde gehen.
Um eine Ebene tiefer in sich eintauchen zu können, braucht es eine liebevolle Begleitung. Das kann ein guter Freund sein oder eine professionelle Hilfe. Kaum jemand schafft das alleine, denn dafür haben wir einen Selbstschutz. Wir vermeiden gerne dort hinzuschauen, wo es weh tun könnte, wo wir uns vielleicht einen Defizit, eine Fehlhaltung, eine Fehlmeinung, einen Irrweg oder eine Illusion eingestehen müssten.
Liebevolle Begleitung beschuldigt Dich nicht, sondern zeigt Dir den Weg der Lösung.
Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht, findet Gründe. (Albert Camus)
Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com
Mals - Mittwochs ist “Mittamorkt”: Wer an einem Mittwochvormittag durch die Malser Fußgängerzone spaziert, merkt es gleich: Hier ist Markttag. Zwischen 8:30 und 12:30 Uhr herrscht in den Gassen rund um den Peter-Glückh-Platz reges Treiben. Händler und Direktvermarkter bauen ihre Stände auf, schon am Morgen liegt der Duft von frischem Kaiserschmarren in der Luft. Der Wochenmarkt in Mals ist nicht nur Einkaufsort, sondern auch Treffpunkt, Schaufenster regionaler Vielfalt – und ein Erlebnis für alle Sinne. Das Angebot reicht von Lebensmitteln bis hin zu holzhandwerklichen Kleinkunstwerken; Obst, Gemüse, Speck, Käse, Marmeladen, Kräutertees und frisches Brot werden ebenso angeboten wie Pflanzen, Blumen, Lederwaren, Textilien, handgemachter Schmuck und Haushaltsgeräte. Wer möchte, kann sich mit Produkten für den täglichen Bedarf eindecken – oder einfach bummeln und gustieren. Jetzt in den Sommermonaten – von Juni bis September lebt der Malser Wochenmarkt, der „Mittamorkt“ auf: Dann sind vermehrt lokale Erzeuger mit ihren frischen Produkten vertreten, was das Angebot noch authentischer und vielfältiger macht. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Besonders beliebt: der frisch zubereitete Kaiserschmarren, der direkt vor Ort serviert wird. Dazu gibt es Kaffee oder ein Glas Most, je nach Geschmack. Der Markt lädt zum Verweilen ein – nicht zuletzt wegen der musikalischen Umrahmung: Gernot Niederfriniger sorgt mit seiner Ziehharmonika für Stimmung. Seine Melodien tragen über den Platz und schaffen eine Atmosphäre, wie sie nur ein lebendiger Dorfmarkt bieten kann. Der Markt erstreckt sich nahezu über die gesamte Fußgängerzone, den Peter-Glückh-Platz und die angrenzenden Gassen. Ein Ort, wo man Bekannte trifft, ein paar Worte wechselt, sich beraten lässt, Neues entdeckt. Der Rhythmus ist gemächlich und das Angebot vielfältig. Die Herkunft der Produkte meist nachvollziehbar – oft direkt vom Produzenten bis zum Kunden. (uno)
Schluderns - Der Präsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele in Schluderns Edwin Lingg hat es wahrlich verdient, als stolzer Ritter dazustehen und alle Aufmerksamkeit zu bekommen. Denn er ist ein Pionier der Ritterspiele. Bei den ersten Ritterspielen 2006 hatte er sich als ASV Präsident nicht von den damaligen Organisatoren aus Bayern abwimmeln lassen und als einziger mit einen Versorgungstand mitgemacht. 2008 setzte er sich dann als Vizepräsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele mit ritterlicher Bestimmtheit dafür ein, dass die Organisation der mittelalterlichen Spiele aus den Händen der deutschen Agentur an die Schludernser Vereine übergegangen ist. Mittlerweile dirigiert Edwin die Geschicke der Ritterspiele längst als Verantwortlicher. Er sorgt mit seinem eingespielten Team dafür, dass die Spiele reibungslos über die Bühne gehen. Inzwischen ist es ihm auch gelungen, die Mitglieder der Schludernser Vereine davon zu überzeugen, dass ihnen jedes Jahr eine ideale Bühne geboten wird, um ihre Vereinskassen aufzufüllen. Von den Ritterspielen profitieren Touristiker, Handeltreibende, Handwerker und Dienstleister im Vinschgau. Linggs Rittergehilfen Mirko Stocker und Andreas Oberhofer ließen es sich kürzlich nicht nehmen, ihren Präsidenten Lingg anlässlich seines 60. Geburtstags computertechnisch in eine stattliche Ritterrüstung zu stecken. Im Beisein von Familienmitgliedern und einer bunten Schar an Freundinnen und Freunden enthüllten die beiden „Adjutanten“ das Bild feierlich im Hof des Kultursaal von Schluderns. Ein Ehrenplatz auf dem Festgelände bei den Ritterspielen vom Freitag, 22. bis Sonntag, 24. August 2005 sollte dem Poster gewiss sein. Eine Kopie bekam auch seine Frau Sandra Waldner überreicht, damit sie ihren Mann bewundern kann, wenn er außer Haus ist. Und das kommt nicht nur in Ritterspielzeiten vor, sondern das ganze Jahr über. Denn Edwin ist als Chef der Firma LICO in Müstair laufend auf dem Erdball unterwegs. Und es blieb nicht nur bei diesem Geschenk. Er bekam auch die über 60 Jahre alte, restaurierte Vespa seines Vaters geschenkt, damit er seine obligatorischen Runden auf dem Ritterspielgelände machen kann, um alles im Blick zu haben. (mds)
Vinschgau/Südtirol - „Ba Sui“ nennt Wolfgang Platter sein neues Buch, welches anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vinschgerwind erschienen ist. Auf mehr als 400 Seiten beschreibt Platter ein naturkundliches Inventar des Vinschgau. Ein Buch, das in jede Schule und in jede Hausbibliothek gehört.
Albert Flora, der Präsident der Info Media GmbH, hat Wolfgang Platter ersucht, in der Bezirkszeitung Vinschgerwind dem Nationalpark Stilfserjoch Sichtbarkeit zu verleihen und Platter dafür zwei Seiten in jeder Wind-Ausgabe in Aussicht gestellt. So ist eine fruchtbare Symbiose entstanden, die auf die Gründung der Bezirkszeitung Vinschgerwind vor 20 Jahren zurückgeht. Mit unglaublicher Verlässlichkeit, mit fundiertem Fachwissen, mit feinster Beobachtungsgabe und mit klugen und viel beachteten und diskutierten Einwürfen hat Platter seit 2005 auf Schönheiten und Problematiken, auf verwaltungstechnische Abläufe und auf politische Vorgaben rund um den Nationalpark Stilfserjoch hingewiesen. In seinen „Naturminiaturen“ ist Platter im Laufe der Zeit weit über den Nationalpark Stilfserjoch hinausgegangen und hat größere ökologische und klimatische Zusammenhänge aufgezeigt, den Klimawandel und das Artensterben in seine Betrachtungen miteinbezogen. Platter hat die Vinschgerwind-Leserschaft von seinem akribischem Studium wissenschaftlicher Publikationen gewinnbringend teilhaben lassen.
Zum 20-jährigen Bestehen der Bezirkszeitung Vinschgerwind ist es dem Herausgeber Albert Flora und dem Autor Wolfgang Platter gelungen, einen Teil der Beiträge in aktualisierter Form in Buchform zusammenzufassen. Die Gestaltung hat die Vinschgerwind-Grafikerin Elena Kaserer vorgenommen und mit geschultem Blick und technischem Können ein anschauliches Kompendium geschaffen. Entstanden ist so ein naturkundliches Inventar des gesamten Vinschgau. „Ba sui“ nennt Platter das Buch, in Anlehnung an den Vinschger Dialekt. „Ba sui“ heißt soviel wie „Bei ihnen“, also bei den Vinschgern. Wolfgang Platter bricht in seinen 200 Naturminiaturen eine Lanze für Natur und Landschaft, für ökologisch wertvolle Lebensräume, die durch Intensivierung immer öfter bedroht sind. Er beschreibt Gebirgsökosysteme und Siedlungsräume im Nationalpark Stilfserjoch, im Vinschgau und in seinen Nachbarräumen. Als vormaliger Leiter des Nationalparks Stilfserjoch zeichnet er Tier- und Pflanzenporträts von Arten aus den Lebensräumen der Tieflagen in den Talsohlen bis hinauf zur Nivalstufe in den Gletschervorfeldern weit oberhalb der Waldgrenze.
Wolfgang Platter weist auf wunderbare Lebensräume hin, auf eine erfreuliche und erbauliche Vielfalt von Fauna und Flora. Aber: Platter ist auch Mahner. „Heute schon zeichnet sich ab, dass der Klimawandel Verlierer unter den Alpentieren und Alpenpflanzen zeitigen wird“, sagt Platter.
Das Buch „Ba sui“ ist ein naturkundliches Nachschlagwerk mit Jetztzeitbezug von unschätzbarem Wert, zumal es die nähere Umgebung, den Nationalpark Stilfserjoch und den Vinschgau, mit all ihren Schönheiten und Problematiken abbildet. (eb)
Wolfgang Platter, „Ba sui“, 200 Naturminiaturen aus dem Nationalpark Stilfserjoch, dem Vinschgau & seinen Nachbarräumen
Herausgeber: Der Vinschgerwind, 2025
Hardcover, 424 Seiten
ISBN: 979-12-210-9143-4
erhältlich beim Vinschgerwind,
Dantestraße 4, Schlanders; 70 Euro
Der Malser Gemeinderat Hannes Noggler (links) weist darauf hin, dass der Vinschgerwind nicht richtig zitiert habe. Die Anregung, die zweite Frau für den Gemeindeausschuss aus den Reihen der zwei gewählten Schliniger zu nehmen, stamme von Günther Wallnöfer (rechts) und nicht von Noggler. Wir bedauern, das Zitat dem falschen Munde zugeordnet zu haben. Wäre Wallnöfers Wunsch wahr geworden, wäre anstelle der Laatscherin Marion Grass die Schlinigerin Nicole Peer im Ausschuss - und dann wohl auch Wallnöfer.
„Die Verleihung des Karlspreises an Ursula von der Leyen ist ein Schlag ins Gesicht all jener Bürgerinnen und Bürger, die unter den dramatischen Folgen ihrer politischen Entscheidungen leiden“, Roland Stauder - die Freiheitlichen
Auszeichnung im Gedenken an Claus Gatterer an Julia Herrnböck überreicht - Schülerpreis CLAUS geht an Maximilian Schileo für den Beitrag "Glaube - (k)ein Thema der Jugend?"
SEXTEN (LPA). Mit der „Auszeichnung für hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer“ wurde heuer die Journalistin Julia Herrnböckgeehrt. In ihrer im DOSSIER-Magazin veröffentlichten Recherche "Die Schande von Lehen" beleuchtet Herrnböck strukturelle Missstände im österreichischen Pflegesystem, exemplarisch am privaten Heimbetreiber Senecura. Mit klarer Haltung, präziser Sprache und großem Respekt gegenüber den Betroffenen dokumentiert die Journalistin, wie Behördenversagen, wirtschaftlicher Druck und der Rückzug der öffentlichen Hand auf Kosten der Menschenwürde gehen. Die Jury hebt besonders die investigative Leistung, die gesellschaftliche Relevanz sowie die sachlich-eindringliche Darstellung eines Themas hervor, das – ganz im Sinne Claus Gatterers – zwar sehr viele Menschen betrifft, aber weitgehend tabuisiert bleibt.
Die Laudatio des Jurysprechers Peter Huemer hielt in dessen krankheitsbedingter Vertretung der Journalist Christoph Francheschini. Er betonte die Bedeutung von Herrnböcks Bericht, weil er zeigt "wie empörender Umgang mit Menschen möglich ist, obwohl die Behörde dabei zuschaut, aber nichts daran finden kann. Dieses aufzuzeigen und exakt zu beschreiben, das ist ganz im Sinne des großen Journalisten Claus Gatterer."
Kulturlandesrat Philipp Achammer nannte die Auszeichnung ein "wahres Herzensanliegen" für ihn persönlich und hob hervor, wie wichtig der Schülerpreis und die Auszeichnung in Gedenken an Claus Gatterer sei: "Der Preis weckt bei jungen Journalistinnen und Journalisten das Interesse für das, was Gatterer ein Anliegen war: Nicht ängstlich sein und dort hinschauen, wo andere wegschauen. Heute wird ein fairer, konstruktiver und mutiger Journalismus ausgezeichnet, der gerade in Zeiten von Fake News und von doppelten bzw. neuen Realitäten von Bedeutung ist", unterstrich der Landesrat.
Die Gatterer-Auszeichnung wurde gemeinsam mit dem CLAUS Schülerpreis verliehen. Der Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt des Schulverbundes Pustertal, der pädagogischen Abteilung der deutschen Bildungsdirektion Südtirol, der Gemeinde Sexten und des ORF, an dem sich Oberschüler*innen aus Südtirol beteiligt haben. Barbara Bachmann, Teresa Indjein, Wolfgang Mayr und Andreas Pfeifer haben aus zwölf eingereichten Video- bzw. Audiobeiträgen den Sieger ermittelt: "Glaube - (k)ein Thema der Jugend?", ein Film von Maximilian Schileo aus Olang, der die 3. Klasse der Technologischen Fachoberschule, Fachrichtung Grafik und Kommunikation in Brixen besucht.
Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist dem Südtiroler Journalisten, Historiker, Schriftsteller und Dokumentarfilmer Claus Gatterer gewidmet. Sie wird seit 2021 vom Presseclub Concordia und der Michael Gaismair Gesellschaft verliehen, vom Land Südtirol gestiftet und von der Gemeinde Sexten unterstützt. Die Jurymitglieder im Jahr 2025 waren Peter Huemer (Jurysprecher), Günther Pallaver, Edith Meinhart, Armin Wolf, Corinna Milborn, Christoph Franceschini und die Vorjahrespreisträgerin Barbara Bachmann.
red/ck