Sonntag, den 29. Juni 2025
ca. um13.30 Uhr
im Freizeitzentrum Trattla im Rahmen des Erdbeerfestes
Bildungsausschuss Martell
Samstag, 14. Juni 2025
06.00 - 12.00 Uhr
Treffpunkt: Sportplatz Kortsch / Schlanders
Bildungsausschuss Schlanders
Gesundheitsversorgung soll näher zu den Menschen rücken - Die Landesregierung beschließt auf Vorschlag von Messner die Leitlinien für wohnortnahe Dienste und Strukturen auf Basis des PNRR-Fonds
BOZEN (LPA). Gesundheitsversorgung wohnortnah, gut vernetzt und auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt – genau hier setzt das Land in ganz Südtirol an: Die Landesregierung hat am 10. Juni die Richtlinien zur Arbeitsweise der neuen PNRR-Einrichtungen und die Anweisungen zur Umsetzung des Organisationsmodells der neuen wohnortnahen Gesundheitsversorgung genehmigt. "Über gleich drei wichtige Strukturen, also fünf wohnortnahe Einsatzzentralen, zehn Gemeinschaftshäuser und drei Gemeinschaftskrankenhäuser wird unter anderem mit Geldern aus dem nationalen Wiederaufbaufonds PNRR die Gesundheitsversorgung in Südtirol gestärkt und näher zu den Menschen gebracht", erklärt Gesundheitslandesrat Hubert Messner.
Mit den Gemeinschaftshäusern schafft das Land moderne, wohnortnahe Anlaufstellen für Gesundheit und Soziales – gebündelt unter einem Dach. "Das bringt mehr Qualität, bessere Betreuung für chronisch kranke Menschen und weniger Wege für alle", erklärt Gesundheitslandesrat Messner. Im Grunde ist ein Gemeinschaftshaus die Weiterentwicklung des bewährten Gesundheitssprengels, allerdings ergänzt um moderne Technik und neue Angebote. So bietet das Gemeinschaftshaus viele Gesundheits- und Sozialdienste unter einem Dach: Hausärztin, Kinderarzt, Krankenpflege, Hauskrankenpflege, Sozialdienste, spezialisierte Fachärzte (z. B. Kardiologie, Diabetologie, Rheumatologie), Präventionsangebote, Physiotherapie und mehr – alle arbeiten eng zusammen, um eine patientenzentrierte, koordinierte Versorgung aus einer Hand zu bieten.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Betreuung chronisch erkrankter Menschen – etwa mit Herzschwäche, Diabetes, Lungenkrankheit oder rheumatoider Arthritis. Für sie gibt es Betreuungspfade. "Das verringert unnötige Krankenhausaufenthalte, entlastet die Notaufnahmen und verkürzt Wartezeiten", sagt Messner. "Die Gemeinschaftshäuser nehmen niemandem etwas weg. Im Gegenteil: Sie bringen die Dienste näher zu den Menschen – gerade auch auf dem Land. Damit haben mehr Menschen Zugang zu hochwertiger Versorgung", betont der Gesundheitslandesrat. In Brixen, Klausen, Naturns und Innichen sind die Eingriffe, die die Bauten betreffen, bereits beendet. In Leifers steht der Bau des Gemeinschaftshauses kurz vor der Fertigstellung. Die Häuser in Bruneck und Meran sind mitten in der Realisierungsphase. Die Baustarts in Bozen, Neumarkt und Sterzing stehen unmittelbar bevor.
"Für die Patienten und Angehörigen beim Übergang von Krankenhaus sind die fünf wohnortnahen Einsatzzentralen in Bozen, Neumarkt, Brixen, Meran und Bruneck, die bereits operativ sind, eine Unterstützung", sagt Messner. Sie sind für v.a. beim Übergang von einem Krankenhausaufenthalt in die wohnortnahe Betreuung (zu Hause, im Intermediärbett) oder in eine Pflegestruktur (Seniorenwohnheim) zuständig und sorgen für Betreuungskontinuität.
Die drei Gemeinschaftskrankenhäuser, die derzeit für Bozen, Meran und Neumarkt geplant werden, sind laut Gesundheitslandesrat Strukturen mit Betten für Patienten mit einem vorwiegend gesundheitlichen Betreuungsbedarf, mit pflegerischer und ärztlicher Betreuung durch einen Allgemeinmediziner (Intermediärbetten), die kein Akutbett im Krankenhaus mehr brauchen, wohl aber Betreuung.
san
Vinschgau - Im Jahr 2030 wird ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung über 60 Jahre alt sein.
Der Pflegebedarf steigt. Im Pflegebereich herrscht Fachkräftemangel. Neue Ausbildungsmodelle sollen Abhilfe schaffen.
Von Ludwig Fabi
Der steigende Pflegebedarf einer immer älter werdenden Bevölkerung, im Jahr 2030 wird ein Drittel der Südtiroler Bevölkerung über 60 Jahre alt sein, aber auch Pensionierungen, Teilzeiten, Elternzeiten, Kündigungen und Fachkräftemangel sind große gesellschaftliche Herausforderungen in der Pflege. Mit neuen Ausbildungsmodellen wird unter anderem versucht, diesen teilweise gerecht zu werden. Für QuereinsteigerInnen gibt es seit drei Jahren in den restlichen Landesteilen die Möglichkeit, neben den Angeboten der Landesberufsschule Hannah Arendt berufsbegleitend in den Pflegeberuf einzusteigen. Im kommenden Herbst startet eine solche Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Lichtenburg in Nals und den Vinschger Wohn- und Seniorenheimen erstmals auch in der westlichen Landeshälfte.
2022 schuf die Südtiroler Landesregierung die gesetzlichen Rahmenbedingungen, um privaten Anbietern die Durchführung von Zusatzausbildungen im Pflegebereich zu ermöglichen. Am 07.11.2022 erfolgte dann der offizielle Startschuss für einen berufsbegleitenden Ausbildungslehrgang für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer mit der Unterzeichnung der entsprechenden notwendigen Vereinbarung zwischen dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols und der Stiftung St. Elisabeth/Bildungshaus Lichtenburg. Das Zusammenspiel von Politik, Sanitätsbetrieb, Verband der Seniorenwohnheime, Stiftung St. Elisabeth sowie ExpertInnen und FachreferentInnen und den Arbeitgebern, die ihre Mitarbeitenden in dieser Ausbildung unterstützen, bilden das neue Ausbildungsmodell. Das Bildungshaus Lichtenburg garantiert seitdem als zertifizierte Bildungseinrichtung die Qualität der Lehrgänge. Bereits im ersten Ausbildungsjahr 2022/2023 wurden 55 PflegehelferInnen ausgebildet.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Fokus
Die Nachfrage nach dieser berufsbegleitenden Ausbildung ist derart hoch, weshalb auch im aktuellen Studienjahr 2025-2026 mehrere Lehrgänge auf das ganze Land verteilt, angeboten werden. Dies zeigt, dass innovative Wege in der Pflegeausbildung nicht nur dringend benötigt, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können. Die berufsbegleitende und praxisnahe Ausbildung, die über ein Jahr dauert, umfasst 750 Stunden Theorie, 450 interne und 150 externe Praktikumsstunden. Neben fachlichen Inhalten legt die Studienleitung großen Wert auf die Förderung sozialer Kompetenzen und die Vermittlung der Freude am Beruf. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Voraussetzung einer jeden Einrichtung und daher haben diese ein großes Interesse daran, dass in dieser Ausbildung auf Qualität großer Wert gelegt wird. Weiters gibt der Lehrgang bereits Bediensteten MitarbeiterInnen, die eine Qualifizierung erlangen wollen, neue Perspektiven. Dabei steht die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Weiterbildung im Mittelpunkt und entspricht somit der Lebens- und Familiensituation der künftigen Fachkräfte.
Ausbildung lokal und berufsbegleitend möglich
Da bereits im Raum Bozen und Meran, im Bezirk Eisacktal und Pustertal erste Ausbildungen durchgeführt wurden, haben sich die Wohn- und Seniorenheime im Vinschgau unter der Federführung von Sibille Tschenett (Direktorin der Wohn- und Pflegeheime von Laas und Schluderns) von Jürgen Pircher (Direktor des Seniorenwohnheimes Partschins) gemeinsam mit Erfolg darum bemüht, die Ausbildung auch im Vinschgau anzubieten zu können. Nach mehreren Treffen mit den Verantwortlichen im Bildungshaus Nals wurde das Ausbildungsangebot auch auf den Vinschgau ausgedehnt. Details zu dieser Ausbildung erfahren Interessierte in den Seniorenheimen von Mals, Schluderns, Laas, Schlanders, Latsch, Naturns und Partschins.
Der Lehrgang versteht sich als Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten der beiden Landesberufsfachschulen in deutscher und italienischer Sprache. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, ihre Ausbildung parallel zu ihrer aktuellen Tätigkeit im jeweiligen Seniorenwohnheim zu absolvieren, was Flexibilität und Zugänglichkeit gewährleistet. Dadurch können sie nicht nur fundiertes Fachwissen erwerben, sondern auch praxisnahe Erfahrungen in der täglichen Arbeit gewinnen. Die Ausbildung findet in den Räumlichkeiten des Wohn- und Seniorenheimes von Laas statt und wird von externen ReferentInnen und Fachkräften begleitet. Die Studiengangsleitung hat Helene Trippacher, die Lehrgangsleitung Sylvia Verdross und die Verwaltungsleitung Ludwig Fabi inne.
Den Beruf der Pflegehelfer/innen praxisnah erlernen
PflegehelferInnen sind Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen, eingesetzt in Seniorenwohnheimen, Krankenhäusern und Territorium, die nach einer spezifischen Berufsausbildung Betreuungstätigkeiten durchführen und sich am Betreuungsprozess beteiligen. Ihre Tätigkeit zielt darauf ab, die Primärbedürfnisse, das Wohlbefinden und die Selbständigkeit einer Person zu begünstigen. Im Pflegebereich zu arbeiten, ist ein bereichernder und sinnstiftender Beruf und in den Seniorenwohnheimen werden dringend zusätzliche Pflegekräfte benötigt.
Die Ausbildung richtet sich an QuereinsteigerInnen als auch an bereits in den Strukturen tätigen Heimgehilfen. In der einjährigen Ausbildungszeit werden die theoretischen Grundlagen für den neu zu erlernenden Beruf vermittelt und gleichzeitig können die erworbenen theoretischen Kenntnisse am eigenen Arbeitsplatz in die Praxis umgesetzt werden. Die Abschlussprüfung selbst wird von den Prüfungskommissionen der beiden Landesfachschulen für Sozialberufe „Hannah Arendt“ und „Emanuel Levinas“ abgenommen. Nach erfolgreichem Abschluss wird der offiziell anerkannte Titel Pflegehelferin beziehungsweise Pflegehelfer verliehen.
Info:
WORUM GEHT ES?
Es handelt sich um eine kombinierte Ausbildungsform, bei der sich Theorie und Praxis abwechseln. Man arbeitet mit einem Arbeitsvertrag „Pflegehelfer in Ausbildung“ (4. Funktionsebene) im Seniorenwohnheim und absolviert gleichzeitig in Präsenz den Vorbereitungslehrgang. Dieser endet nach einem Jahr mit einer Abschlussprüfung. Nach bestandener Prüfung erhält man den staatlich offiziell anerkannten Titel „PflegehelferIn“.
VORAUSSETZUNG
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Anstellung in einem Vinschger Seniorenwohnheim.
VORTEILE
Ein Arbeitsvertrag mit der Vergütung der 4. Funktionsebene in Vollzeit oder Teilzeit.
Die Stunden des Lehrgangs werden zu 75% als Arbeitszeit angerechnet.
WIE LANGE DAUERT DER VORBEREITUNGSLEHRGANG?
Die Lehrgangsdauer beträgt ein Jahr. (Okt. 2025 – Okt. 2026)
AN WEN MUSS ICH MICH WENDEN?
Vinschger Seniorenwohnheim deiner Wahl
Die Anmeldung zum Vorbereitungslehrgang erfolgt durch den jeweiligen Arbeitgeber.
Schlanders - Ein Kompromiss mit Bauchweh ist der neue Ausschuss der Gemeinde Schlanders. Bürgermeisterin Christine Kaaserer hat dafür zwei Anläufe gebraucht. Anstelle von Arroganz und Ignoranz ist bei der Dringlichkeitssitzung am vergangenen 3. Juni doch - ein Hauch zumindest - an Vernunft getreten.
Es war ein Kompromiss in allerletzter Sekunde. Denn bis einen Tag vor der Dringlichkeitssitzung am 3. Juni ging das selbstherrliche Kräftespiel im Hintergrund weiter und die Fronten waren verhärtet. Zur Erinnerung: Der Ausschuss-Vorschlag der Schlanderser Bürgermeisterin Christine Kaaserer wurde von der Mehrheit der Gemeinderäte am 26. Mai 2025 versenkt. Der Grund: Wählerwille und Fraktionen waren nicht oder kaum berücksichtigt worden. Die Empörung in der Bevölkerung war groß.
Das Einlenken von Kaaserer und ihren Beratern ließ lange auf sich warten und kam spät, aber doch. Teilweise zumindest. Auf Werner Wallnöfer wollte Kaaserer auf keinen Fall verzichten. Aus dem Vollmandat für Wallnöfer wurde dann eine Teilzeitlösung mit dem sehr gut gewählten Göflaner Bauernvertreter Martin Wielander. Wallnöfer übernimmt die erste Hälfte der Legislatur und „Martin übernimmt die zweite Hälfte und ist Kontaktperson für die Anliegen für Göflan für die gesamte Legislatur.“ (Kaaserer) Diese Beauftragung wird mit einer Ratsdelegierung besiegelt.
Die zweite - logische und unumgängliche - Änderung: Anstelle von Manfred Horrer kommt Günther Bernhart in den Ausschuss. Bernhart, mit 1.084 Stimmen und großem Abstand meistgewählter Gemeinderat, wollte Kaaserer partout nicht in den Ausschuss nehmen. Vor dem Hintergrund harscher Kritik von allen Seiten, hat dann doch - ein Hauch - Vernunft und der Respekt vor dem Wähler gesiegt.
Der neue Ausschuss ist nun der kleinste gemeinsame Nenner. Auf Kosten vor allem von Christiane Pircher, die mit 399 Stimmen, sehr gut gewählt und außen vor geblieben ist. Pircher: „Es ist ein Kompromiss, der auch auf meine Kosten geht. Durch das Überspringen von mir, stimmt die territoriale Lösung für ein größeres Ganzes. Das ist mein Zugeständnis, denn es geht nicht um mich, es geht für die Gemeinde Schlanders.“ Es ist einer der Wermutstropfen im ausgehandelten Kompromiss-Ausschuss, dem mit Bauchweh zugestimmt wurde. Kunhilde von Marsoner: „Es war ein schwieriger Prozess, alle Beteiligten mussten in unzähligen Stunden einen Schritt aufeinander zugehen. Es ist eine Minimallösung, die nicht alle Erwartungen erfüllt und ist ein Kompromiss, der allen Beteiligten gewisse Schmerzen bereitet.“ Günther Bernhart: „Hinter uns liegen keine angenehmen Tage. Es ist ein Vorschlag, der viel berücksichtigt, zwei Punkte aber nicht: Christiane Pircher und Martin Hauser aus Kortsch. Ich hätte mir vorgestellt, gerade diese zwei Jungen hineinzunehmen. Der Vorschlag ist ein tragfähiger Kompromiss, der das große Ganze nicht vergisst.“
Der neue Ausschuss, mit 14 Ja-Stimmen und drei Enhaltungen (Bürgerliste, Südtiroler Freiheit) abgesegnet, sieht nun folgendermaßen aus: o. v. l. Manuel Trojer, Werner Wallnöfer, Kunhilde von Marsoner, Christine Kaaserer, Jürgen Tragust, Günther Bernhart und Martin Wielander. (ap)
Latsch - Vinschgau Marketing, der ursprüngliche und kürzlich wieder reaktivierte Brain-Pool der Vinschger Tourismusvereine, wird von Glurns nach Latsch verlegt. Dies wurde in den Vinschgau-Marketing Gremien bzw. in den bei Vinschgau Marketing verbleibenden Tourismusvereinen von Sulden bis Schnals beschlossen. Damit wird das ursprüngliche Symbol der vinschgauweiten touristischen Zusammenarbeit von der Stadt aufs Land verlegt und die Trennung zwischen Ober- und Untervinschgau auch sichtbar besiegelt. Der Grund für diese Entscheidung ist der Alleingang der Obervinschger Tourismusvereine in der Tourismusvermarktung mit der aufzubauenden Marke „Reschensee“. Der Sitz von Vinschgau Marketing in Glurns, also in der „abtrünnigen“ Ferienregion Obervinschgau, war für die Ferienregionen Prad, Sulden, Schlanders-Laas, Latsch-Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals wohl nicht mehr tragbar. Da trifft es sich gut, dass der Tourismusverein Latsch für den Eigenbedarf viel zu große Büroräumlichkeiten angekauft hat und so in der komfortablen Lage ist, eine bislang leer stehende Bürofläche von rund 70 Quadratmetern an Vinschgau Marketing vermieten zu können. Derzeit werden die Büroräumlichkiten adaptiert und im Juli sollen die Mitarbeiterinnen von Vinschgau Marketing bereits einziehen. „Alles, was nach Latsch kommt, ist mir willkommen“, lacht der Latscher BM Mauro Dalla Barba.
Derweil beginnen Anregungen aus dem Vinschgau, vom Latscher BM Mauro Dalla Barba, vom Vinschgau-Marketing-Präsidenten Matthias Tschenett und von HGV-Chef Manfred Pinzger an den zuständigen Landesrat Luis Walcher herangetragen, Früchte zu tragen. Man ist dabei, eine Zusatzfinanzierung für touristisch unterentwickelte Gebiete auf die Beine zustellen, die nach Kriterien- und Gesetzesänderung neben Südtirols Süden auch Vinschgau Marketing zugute kommen könnte. Denn die Struktur und die Kosten von Vinschgau Marketing bleiben die gleichen wie bisher. Aber mit dem Wegfall der beiden Obervinschger Tourismusvereine fällt auch rund die Hälfte der Finanzierung von Vinschgau Marketing weg, denn die Obervinschger verzeichnen mit einer knappen Million Nächtigungen auch die Hälfte der Nächtigungen im Vinschgau.
Ende Mai wurden notariell die Statuten von Vinschgau Marketing neu aufgestellt, ebenso die Quotenänderungen. Neuwahlen wurden wegen der Änderungen aufgeschoben und es wurde beschlossen, den bisherigen Verwaltungsrat mit Präsident Matthias Tschenett an der Spitze und Günther Pircher als Vize-Präsident für eine weitere Legislatur im Amt zu behalten. (eb)
Schlanders - Enttäuscht, zerknirscht, wütend: Manfred Horrer hat ein Wechselbad der Gefühle hinter sich. Denn für ein paar Tage war er - auf dem Papier - Gemeindereferent von Schlanders - von BMin Christine Kaaserer gewollt, berufen und in höchsten Tönen als unverzichtbar gelobt. Dann das jähe politische Fallenlassen. Kurz vor der entscheidenden Ratssitzung am 3. Juni (sh. nebenstehend „Der Kompromiss“) war Horrer wieder draußen. Die Frustrationstoleranz Horrers gegenüber der Schlanderser Polit-Schlangengrube wurde damit endgültig überschritten. Horrer tritt wutentbrannt aus dem Gemeinderat aus. Horrer empfindet seinen Rücktritt als Befreiungsschlag. Der ausgewiesene Fachmann im Bereich Urbanistik hat auch nach seiner Pensionierung dem Schlanderser Bauamt seine Expertise zur Verfügung gestellt und damit einen Neuaufbau mit Neuanfang garantiert. Klar war demnach für BMin Kaaserer, dass Horrer die Agenden der Urbanistik übernehmen solle. Die Wählbarkeit und die Vereinbarkeit, das hat man bei der konstituierenden Sitzung festgestellt, wären für Horrer gegeben. Alles nix - Horrer geht in Richtung seines neuen Lebensmittelpunktes - in Richtung Obervinschgau. (eb)
Prad - Während man etwa im Hauptort Schlanders lange Zeit an einem im Gemeinderat mehrheitsfähigen Ausschuss gebastelt hat, ist man in Prad mit ungestümen Schwung bei der Sache. Der Prader Gemeindeausschuss, bestehend aus BM Rafael Alber und den Referenten Michaela Platzer, Luis Lechner, Matthias Hofer, Peter Pfeifer und Kurt Agethle, seit 26. Mai in Amt und Würden und aktiv, ist in Hochform und hat zwischen 26. Mai und 3. Juni sage und schreibe bereits 36 Beschlüsse gefasst. Viel Schwung im Ausschuss bringt viel Arbeit für den Gemeindesekretär Ludwig Thoma mit sich. Der Jugendraum in Lichtenberg wird ebenso vorangebracht wie die Sommerbetreuung für Kindergartenkinder, die energetische Sanierung von Schulen, wie die Abänderung des Wiedergewinnungsplanes für die Wohnbauzone A1 von Agums und einiges mehr. Den Schwung soll den Pradern mal jemand nachmachen. (eb)
Vom Wind gefunden - Die Eisenbahn ist eine der Erfindungen mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und Wirtschaft. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Industrialisierung und ermöglichte ein kostengünstiges Reisen. Die Eisenbahn trug maßgeblich zur Entwicklung des Handels bei und brachte Städte und Regionen näher zusammen. Nach der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt, gelang es 1804 dem britischen Ingenieur Richard Trevithick eine Lokomotive zu konstruieren. Sie wurde in Bergwerken eingesetzt. Am 27. September 1825 wurde die erste Eisenbahnstrecke der Welt von George Stephenson zwischen den englischen Städten Stockton und Darlington eröffnet. Für viele Menschen war die Eisenbahn zu dieser Zeit noch Teufelswerk. Die erste deutsche Eisenbahn verkehrte am 7. Dezember 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Die erste moderne Autobahn wurde am 21. September 1924 in Italien eröffnet. Sie verband die Großstadt Mailand mit dem 50 Kilometer nördlich gelegenen Varese. Die Idee kam vom Unternehmer Piero Puricelli. Das Prinzip: eine gebührenpflichtige Straße nur für den Schnellverkehr – also ohne Hindernisse wie Kreuzungen, Fuhrwerke, Kutschen, Radfahrer oder Fußgänger. Mit der Möglichkeit, große Entfernungen schnell zu überwinden, spielen Autobahnen bis heute eine wichtige Rolle. Doch mit dem steigenden Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz gerät eine Verkehrspolitik, die auf Autobahnen und Individualverkehr setzt, zunehmend in die Kritik. Das führt zu einer Renaissance der Eisenbahn. (hzg)