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Montag, 06 September 2021 09:53

Neues Gipfelkreuz am Pederfick

Prad am Stilfserjoch - Ein historischer Tag für alle Bergfreunde aus Prad war der 21. August 2021. Über 60 Personen haben sich Tage zuvor bei Stefan Wallnöfer, dem Ersten Vorsitzenden vom AVS Prad, angemeldet, um von der Vellnairer Alm zu Fuß zum 3.114 m hohen Pederfick auzusteigen und dort das neue Gipfelkreuz aufzustellen. Neben dem Alpenverein, der Bergrettung und dem Tourismusverein lud auch die Musikkapelle Prad zu dieser Feier auf über 3.000 Metern. Wie Fabian Theiner nach der Aufstellung des Gipfelkreuzes erläuterte, waren es im Jahre 1963 Musikanten, die das erste Gipfelkreuz dort aufstellten. Deshalb trugen auch einige Musikanten ihre Instrumente zum Gipfel und umrahmten die Feier mit einem kleinen Konzert. Auch Goaßlschnöller ließen die s23 Gipfelkreuz Pederfick5Peitschen knallen und drückten so die Freude über das gelungene Werk aus. 1963 waren es noch Holzbalken mit einer Blechummantelung, die in mühsamer Arbeit von starken Männern zum Gipfel getragen und dort aufgestellt wurde. Das neue, leichte und zierliche Gipfelkreuz aus Edelstahl, angefertigt von der Firma Gritsch Metall KG nach einem Entwurf von Roland Veith, konnte in sieben Einzelteile zerlegt und gut verpackt von jungen Pradern zum Gipfel getragen werden. Dort wurde es zusammengesetzt und auf der bereits vorbereiteten Fundamentkiste aufgestellt. Bürgermeister Rafael Alber, von Beruf Geometer, überprüfte mit einer großen Wasserwage, die er im Rucksack mittrug, dass das neue Kreuz kerzengerade aufgestellt wurde. Bei der kurzen Ansprache nach der Aufstellung betonte Ronald Veith von der Bergrettung, dass es gelungen ist in einer breiten Zusammenarbeit dieses Projekt zu realisieren. Leider konnten nur einige wenige die Einzelteile des Gipfelkreuzes hinauftragen, hoffentlich ist deshalb niemand beleidigt, meinte Veith. Nach dem Aufstellen des neuen Gipfelkreuzes und dem grandiosen Ausblick ins Tal und in die umliegende Gebirgswelt, stiegen alle über den steinigen und teilweise steilen Weg wieder hinunter zur „Durnwalderhütte“ oberhalb der Vellnairer Alm, wo es für alle eine frische Pasta gab und noch lange gefeiert wurde. (hzg)

Montag, 06 September 2021 09:52

Raus aus dem Graubereich

Latsch - In der Gemeinde Latsch ist man sich des „Graubereiches“ seit langem bewusst: Im „culturforum“ und dort vor allem auch bei der Nutzung der Kellerräumlichkeiten des alten Traktes entsprechen die Fluchtwege nicht den erforderlichen Strandards. „Wir sind auch brandschutztechnisch nicht in Ordnung“, bekennt BM Mauro Dalla Barba bei der Ratssitzung am 30. September offen. Bislang habe man sich mit Notlösungen beholfen. Das „culturforum“, das Latscher Vereinshaus am Bahnhof, sei mit Veranstaltungen gut ausgelastet. Gerade deshalb müsse etwas geschehen. Zudem herrsche im Musikprobelokal im alten Baukörper akuter Platzmangel. Mit dem steten Anwachsen der Anzahl der Musikant:innen (waren es vor rund 20 jahren um die 40 sind es heute mehr als 60), mit den Instrumentenkoffern zwischen Stühlen und Notenständern, den dadurch eng aneinandergereihten Schlaginstrumenten und der nicht vorhandenen Belüftung lässt es sich nicht gut üben. Die Kulturreferntin Maria Kuppelwieser sagt: „Nach einer Stunde Probe ist die Luft verbraucht.“ Da gehe kaum noch was.
Aus diesen Gründen hat die Gemeindeverwaltung um den damaligen BM Helmut Fischer 2018 eine Studie in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, wie all diese Mängel behoben werden könnten. Der junge Architekt Michael Reichegger hat bei der genannten Ratssitzung eine Machbarkeitsstudie vorgestellt: Brandschutz, Fluchtwege, die Fassade malen, die Erweiterung des Musikprobelokals und eine Be- und Entlüftungsanlage hat Reichegger untersucht und Lösungsvorschläge unterbreitet.
Auffallendste Änderungen sind eine neue Fluchttreppe und eine Auskragung des Musikprobelokals in Richtung Bahnhofsstraße. Die Kosten (ohne Mehrwertsteuer und technische Spesen) hat Reichegger mit rund 455.000 Euro beziffert.
Mit einigen wenigen Fragen nach Abständen in der Bahnhofsstraße und der Aufforderung nach einer verbesserten Ästhetik sind Reicheggers Vorschläge grundsätzlich auf Wohlwollen von Seiten der Gemeinderäte gestoßen. Ab sofort, so das Versprechen des BM, werden sich die Kulturreferentin und der BM um entsprechende Finanzierungsschienen bemühen. Ein Ausführungsprojekt muss ohnehin vom Gemeinderat genehmigt werden, weil es sich um Investitionen von mehr als 500.000 Euro handelt. Eine Zeitangabe darüber, bis die Anpassungen und Änderungen fertig sein sollen, also bis man aus dem „Graubereich raus“ sein wird, wurde im Rat nicht gegeben. Bis dahin wird man sich weiterhin mit grenzwertigen Notlösungen bei Brandschutz und Fluchtwegen behelfen müssen.
Als schmerzlich wurde im Rat empfunden, dass man 222.000 Euro für die der Gemeinde Latsch zugewiesenen nationalen Stromnetzverluste zu zahlen hat. Das Geld hätte man anderswo besser gebrauchen können. (eb)

Montag, 06 September 2021 09:51

17 Ziele für Schlanders

Schlanders - Kreisgespräch über Nachhaltigkeit - 17 Ziele für SCHLANDERS:
Um die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele Südtirol-weit zu verankern und konkret umzusetzen, finden heuer, im Rahmen der Wanderausstellung in Südtirols Bibliotheken, 48 Kreisgespräche statt. Dort ergründen wir gemeinsam, wie wir die 17 Ziele für Nachhaltigkeit in unserem Leben und Umfeld umsetzen können.
Vielleicht hast du in unserer Bibliothek die Wanderausstellung zur „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ entdeckt? Dort werden zwei der 17 Ziele vorgestellt, mit denen die UNO die Welt ökologisch, sozial und wirtschaftlich gerecht machen will. 193 Länder haben sich verpflichtet, bis 2030 allen 17 Zielen näherzukommen. Was wir beitragen können für unser Dorf, besprechen wir in der Bibliothek Schlandersburg bei einem Kreisgespräch. Musikalisch begleitet von Miriam Rechenmacher, suchen wir gemeinsam nach konkreten Ideen für gelebte Nachhaltigkeit.

Montag, 06 September 2021 09:42

Auf den Spuren des Apfels

pr-info IDM Südtirol

Die herbstliche Atmosphäre bei einem Spaziergang durch Südtirols Apfelwiesen zu genießen hat in der Erntezeit besonders viel Flair. Das wissen auch die über 50 ausgebildeten Apfelbotschafterinnen und Apfelbotschafter, die Interessierte auf den Spuren des Apfels durch Felder und Obstgenossenschaften führen. Sie gewähren Einblicke in die Arbeiten rund um den Anbau und die Ernte sowie die Lagerung, Sortierung und Logistik der Südtiroler Äpfel. Die Fachleute haben eine theoretische und praktische Ausbildung absolviert und besuchen regelmäßig Auffrischungskurse, um ihr Insiderwissen weitergeben zu können. Fragen dazu, wie zum Beispiel der Apfel nach Südtirol kam oder wie Frostschutzberegnung funktioniert, bleiben nicht unbeantwortet. Bei den etwa PAC5851neunzigminütigen, familienfreundlichen Führungen kann nicht nur der Wissensdurst gestillt werden, auch das leibliche Wohl kommt bei der Verkostung von Saft und verschiedenen Apfelsorten nicht zu kurz.

„Ziel der Apfelführungen ist es heuer, besonders Einheimischen die Vorteile des Südtiroler Apfels näherzubringen. Es ist wichtig, den Apfel wertzuschätzen, der praktisch vor der Haustür wächst, und nicht nur zu Orange und Banane zu greifen“, sagt die Botschafterin Christine Schönweger. Damit die besondere Frische, die Qualität und der Geschmack der Südtiroler Äpfel weiterhin erhalten bleiben, muss permanent die richtige Balance zwischen Innovation und Tradition, Ökologie und Ökonomie, soziale Ausgewogenheit und wirtschaftlicher Erfolg gefunden werden. Auch dafür wollen die Führungen sensibilisieren.

Gerade bei der Nachhaltigkeit, die zur Zeit in aller Munde ist, gibt es Neuigkeiten zu berichten: Seit knapp einem Jahr steht „sustainapple“, die Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Apfelwirtschaft: Sie definiert konkrete Maßnahmen, die die Südtiroler Obstwirtschaft bis 2030 über alle Produktionsschritte hinweg klimapositiv machen sollen. Dabei spielen nicht nur die Vermittlung eines achtsamen Naturverständnisses und der Erhalt der menschlichen Gesundheit eine wesentliche Rolle sondern, auch die professionelle Sorge um die Gesundheit der Pflanzen. Zudem sollen die Artenvielfalt in den Obstgärten und die Diversität im Obstbau erhalten und ausgebaut werden.

Wer an den Führungen teilnehmen und mehr erfahren möchte, kann sich in Obstgenossenschaften und Tourismusvereinen anmelden. Alle geltenden Covid-Sicherheitsnormen werden eingehalten. Die Termine sind online unter
www.suedtirolerapfel.com/apfelfuehrungen.html abrufbar.

Trafoi - Ob für erste Klettersteigerfahrung oder als Familienausflug mit Kindern, der neu angelegte Klettersteig auf den „Scheiberknott“ in Trafoi, dem Austragungsort des traditionellen Scheibenschlagens, ist auf alle Fälle für alle angehenden Alpinisten ein tolles Erlebnis.
Neben der schönen Bergkulisse inmitten der Dreitausender wartet er auch mit einzelnen anspruchsvolleren Passagen auf.
Gestartet wird am Parkplatz des Familienhotels „Bellavista“. Der Weg schlängelt sich dort steil bergab zum vom Schmelzwasser tosenden Trafoibach. Vorbei geht´s dabei an einer Fischgrotte mit glasklarem Gebirgswasser, an der eine Grillstelle eingerichtet ist. Dort können evtl. weniger abenteuerlustige Familienmitglieder bereits das Mittagessen vorbereiten. Über eine Holzbrücke gelangt man nun auf die andere Bachseite und nach ca. 10 min. zum Einstieg des Klettersteiges. Achtung: Nur mit kompletter Klettersteigausrüstung zu empfehlen! Nun geht es am Stahlseil ca. 200m steil empor über einige ausgesetzte Passagen bis auf den „Scheiberknott“. Dort ragen im Frühling oft noch die verkohlten Überreste der „Hex“, dem Scheibenschlagerkreuz, für einige Zeit mystisch in den Himmel.
Auf halbem Weg ca. gabelt sich der Klettersteig, wobei rechts die anspruchsvollere Variante unter anderem über senkrecht in den Fels gehauene Tritte verläuft.
Vom Scheiberknott geht es dann bequem über den Waldsteig wieder zurück zum Ausgangsort. Gesamtgehzeit: ca. 1 – 1,5h. (sig)

Montag, 06 September 2021 09:39

Angst, Wut aber auch Träume

Franz-Tumler-Literaturpreis - Die Nominierungen: Teil 5

Hengameh Yaghoobifarah:
Ministerium der Träume.

Aufbau Verlag, Berlin 2021.

Der Debütroman von Hengameh Yaghoobifarah „Ministerium der Träume“ beginnt mit einer Katastrophe: Die Polizei steht vor Nasrins Tür und erklärt ihr, dass ihre jüngere Schwester Nushin einen tödlichen Autounfall hatte. Der Tod ihrer Schwester stellt Nasrin vor neue Herausforderungen, sie übernimmt die Vormundschaft ihrer Nichte Pavin und sie versucht den Tod ihrer Schwester aufzuarbeiten und aufzuklären, war es ein Unfall oder doch ein Suizid? Dabei erfahren wir einiges über das Innenleben der queeren Türsteherin Nasrin, ihre Vergangenheit in Teheran und Lübeck, über ihren Alltag.
Nasrin und Nushin, zwei Schwestern, die füreinander alles waren, ausgewandert aus Teheran versuchten sie sich ihre Träume in Deutschland zu verwirklichen. Der Roman erzählt von bedingungsloser Geschwisterliebe, von der emotionsgestörten Mutter der Beiden, von einer queeren Türsteherin und einer Sexarbeiterin, voller Träume, Ängste und Wut. Wir erfahren so einiges über Alltagsrassismus, über die (deutsche) Gegenwart, aber auch über uns selbst.
Rückblenden, Erinnerungen und die Gegenwart bzw. Fetzen davon, sehr geschickt konstruiert Hengameh Yaghoobifarah den Roman, schafft es mit einer eindringlichen Sprache, einer schonungslosen Offenheit, mit Tempo und Witz den:die Leser:in von der ersten Seite an zu fesseln.
Katrin Klotz

 

s27 Hengameh Yaghoobifarah c Tarek Mohamed MawadHENGAMEH YAGHOOBIFARAH
ist 1991 in Kiel geboren, studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik in Freiburg und Linköping. Nach einem Zwischenstopp in Wien zog Hengameh Yaghoobifarah 2014 nach Berlin und arbeitet dort seitdem in der Redaktion des Missy Magazine. Außerdem schreibt Hengameh Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien, seit 2016 etwa die Kolumne »Habibitus« für die taz. 2019 hat Yaghoobifarah gemeinsam mit Fatma Aydemir die viel beachtete Anthologie »Eure Heimat ist unser Albtraum« herausgegeben.

Dienstag, 07 September 2021 16:02

Die Welt der Vögel in der Fußgängerzone

Schlanders/neues Nationalparkmuseum - Avimundus, die Welt der Vögel, ist das fünfte
Museum im Stilfserjoch Nationalpark. Auf drei Stöcken in einem neuen Nationalparkhaus mitten in der Fußgängerzone von Schlanders werden 400 Objekte und 300 Vogelarten präsentiert.

von Heinrich Zoderer

Stolz auf die neue Einrichtung im Zentrum von Schlanders, konnte BM Dieter Pinggera am 27. August auf der Dachterrasse des neuen Nationalparkmuseums zur Eröffnung und Einweihung eine ganze Reihe von Ehrengästen aus dem Trentino, aus der Lombardei und aus Südtirol begrüßen. Nachdem Avimundus bereits seit einigen Jahren auf engem Raum in der Kapuzinergasse untergebracht war, können nun im neuen Haus die verschiedenen Vogelfamilien und ihre Lebensräume besser dargestellt werden. Wie Hanspeter Gunsch, der Amtsdirektor im Nationalpark ausführte, bildet die Sammlung der Vogelpräparate von Hansjörg Götsch das Herzstück der Ausstellung. Alle heimischen Vogelarten, aber auch viele Zugvögel können in ihrer Vielfalt und Buntheit bewundert werden. Es gibt nichts Vergleichbares in Südtirol, meinte Wolfgang Platter, der das Ausstellungskonzept und die verschiedenen Texte erstellt hat. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vogelwelt in vier besonderen Lebensräumen: der Vinschger Sonnenberg, der See als stehendes Gewässer, Alpine Rasen, Geröllhalden und Felsen und der Bergwald. Auf anschauliche s18 Avimundus 1Art werden einzelne Themenbereiche in Texten und Bildern präsentiert: Vogeleier, Vogelstimmen und die Verständigung im Leben der Vögel, das Fliegen der Vögel und anderer Tierarten und die Vogelfedern als besondere Konstruktion der Natur. Auch der Bartgeier, seine Lebensweise und Wiederansiedelung in den Alpen seit 1986 und das Leben der Fledermäuse bilden einen weiteren Themenschwerpunkt im neuen Museum. Das Gebäude, das von außen aussieht wie ein Vogelkäfig, wurde vom Schlanderser Architekten Stephan Marx geplant. Für die grafische Gestaltung und mediale Inszenierung waren Katrin Gruber und Laurin Kofler verantwortlich. Der Gebäudeankauf und der Neubau betrugen 1,1 Millionen Euro, die Einrichtung 450.000 Euro, wobei das Land 450.000 für den Neubau und 210.000 Euro für die Einrichtung bezahlte. Den Rest brachte die Gemeinde Schlanders auf. Am Ende der Einweihungsfeier äußerte BM Pinggera den Wunsch gegenüber der Landesrätin Kuenzer, dass der Leiter der neuen Museumseinrichtung Ulrich Pfeifer als Vollzeitkraft das ganze Jahr angestellt wird und nicht wie bisher nur in den Sommermonaten.

Dienstag, 07 September 2021 15:01

Pfiati Burgl

Alles ist noch so unwirklich, so als ob es nicht wahr wäre. Es ist schwer zu begreifen. Meine Schwester Burgl hat sich nach einem plötzlichen Herzstillstand bei Holzarbeiten ganz plötzlich und unerwartet am 17. August 2021 aus dem Leben verabschiedet.

von Magdalena Dietl Sapelza

Wie gerne möchte ich den Anrufknopf drücken und mit Burgl reden, mit ihr diskutieren, mit ihr „poorrechtn“, oder sie fragen, ob sie mir einen Alp-Butter besorgen kann. In Gedanken sehe ich sie vor mir, mit der aufgesteckten Lesebrille im Haar, mit ihrem gewinnenden Lachen. Und weil sie wieder einmal zu spät gekommen ist, höre ich sie schmunzelnd sagen: „Ma dertuat schun decht olz, ma muaßas lei nit sou genau nemman“. Sie hatte nicht auf die Uhr geschaut, oder es hatte bei der Stallarbeit „gefuchst“.
Die Liebe zu den Tieren war ihr in die Wiege gelegt. In ihrem Heimatort Taufers i. M. hütete sie schon als Volksschulkind allein die Kälber. Sie wünschte sich sehnlichst ein Pferd. Doch das hätte die niedrige Raumhöhe des Stalles gesprengt.
Nach Abschluss der Handelsoberschule in Mals überlegte sie, in Wien Tiermedizin zu studieren. Das Heimweh war jedoch der Bremsklotz. In der entfernten Großstadt hätte sie es nie ausgehalten.
Zögerlich nahm sie im Gasthaus „Chrusch Alba“ in Zernez eine Stelle als Kellnerin an, weil keine in einem Büro frei war. Sie sorgte sich anfangs, dass ihr die Knödel durch den Saal rollen könnten. Diese Sorge war bald verflogen. Mit ihrer offenen, herzlichen Art zog sie die Gäste an. Auch Vinschger Grenzpendler kehrten bei ihr ein. Wenn es ihr in Zernez auch an nichts fehlte, so plagte sie doch das Heimweh. In der Zimmerstunde fuhr sie oft mit ihrem Fiat 127 für einen Sprung nach Taufers. „Wer Hoamweah nit kennt, woaß nit, wia weah deis tuat“, betonte sie oft.
Von Zernez wechselte sie zur Firma HOPPE nach Schluderns. „Miar hobm iatz a Sekretärin, dia redet olm lei fa di Kiah unt fa dr Baurschoft“, so beschrieb sie ein Schlosser, der selbst Bauer war. In der HOPPE arbeitete auch ihr späterer Mann Richard Stocker aus Plawenn. Mit ihm teilte sie die Passion für das Braunvieh. Augenzwinkernd ließ sie jedoch immer auch andere Rassen gelten.
Nach der Hochzeit 1987 wohnte sie mit Richard zuerst in Taufers und übersiedelte dann mit ihm nach Plawenn. Tochter Miriam war bereits geboren, Stefan und Manuela kamen dazu. Burgl gab die Arbeit in der Fabrik auf, um bei ihren Kindern sein zu können. Sie konzentrierte sich auf die „Baur-
schaft“ und auf den Bau des Eigenheimes. Anfangs 1998 stand der Rohbau. Dann überstürzten sich die Ereignisse. Im Mai 1998 war Richard mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Im Juni starb er. Burgl stand mit ihren drei Kindern im Alter von zehn, acht und fünf Jahren allein da. Mutig krempelte sie die Ärmel hoch. Mit Unterstützung vieler Menschen schaffte sie es, die schwere Zeit zu überwinden und die Lebensfreude wiederzufinden. Sie bewies ein gutes Händchen bei der Zucht. Mit hochwertigen Zuchttieren machte sie sich einen Namen über die Grenzen Südtirols hinaus. Versteigerungen und Viehausstellungen zählten zu ihren Fixterminen. Das empfand sie als Urlaub. Für andere Urlaubstage nahm sie sich selten Zeit. Eine Reise nach Amerika gönnte sie sich jedoch, wo sie 2018 mit ihren Töchtern samt Anhang New York, San Francisco, Fresno und Las Vegas besuchte.
Burgl liebte es, stundenlang mit Züchtern:innen zu diskutieren, mit ihnen zu scherzen und mit ihnen ein „Wienerschnitzl“ zu essen. Sie nahm sich selbst nie wichtig und hatte ein offenes Ohr für alle. Mit Rat und Tat stand sie Kollegen:innen zur Seite, wenn‘s beim „Kälbern“ Probleme gab oder beim „Belegen“. Oft setzte sie erfolgreich Naturheilmittel ein. Sohn Stefan arbeitete mit ihr im Team. Einmal war sie sein Chef, einmal war er der ihre. Burgl war offen für neue Ideen. Sie war dabei einen Laufstall zu planen. „Dassas di Viecher fein hobm“, erklärte sie. Ehrenamtlich engagierte sie sich im Jungzüchterclub, in der Interessentschaft Plawenn, im Meliorierungskonsortium Obervinschgau, im Delegiertenrat der Mila-Bergmilch, als Kassiererin der FF Plawenn und einiges mehr. Burgl hinterlässt eine große Lücke.
Manchmal habe ich mit ihr über den Tod gesprochen. „Wenn’s soweit isch, mechat i umfolln unt aweck sein“, meinte sie. Und genau das hat sie geschafft. Es war jedoch viel zu früh. Burgl ist 59 Jahre alt geworden. Es bleiben nur noch Erinnerungen an ihre offene, unkomplizierte Art, an ihren unverwechselbaren Humor, an ihr herzliches Lachen und an die oft langen Telefonate mit ihr.

Montag, 06 September 2021 09:26

Die 1961-iger – ein „Bomben-Jahrgang“

Schlandersberg - Unlängst fand auf Schloss Schlandersberg ein besonderes Fest statt: Der „harte Kern“ des Maturajahrgangs 1961 des humanistischen Gymnasiums in Meran erinnerte sich an die 60-jährige Wiederkehr ihrer Reifeprüfung. Die Teilnehmer (von rechts nach links): Gritsch Roland, gebürtig aus Latsch, 40 Jahre als Übersetzer in Mailand tätig, seit nunmehr 15 Jahren im Online-Börsengeschäft; Figl Josef („Joe“), gebürtig aus Tarsch, dort auch als „Lehrer-Sepp“ bekannt, Studium der Rechtswissenschaften in Padua, im leitenden Management der Bayer Italia in Mailand tätig; Lorenz Hans-Otto, gebürtig aus Meran, Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck und Padua, Rechtsanwalt in Meran; Frei Matthias, gebürtig aus Lana, hat die Klasse im Maturajahr als Professor für Kunstgeschichte unterrichtet, ist später vom Schuldienst zum Südtiroler Kulturinstitut gewechselt und war maßgeblich am Aufbau der Friedrich-Tessmann-Bibliothek in Bozen beteiligt; Fliri Margit, geboren in Salzburg, mit Vinschger Wurzeln (Taufers), Studium der Rechtswissenschaften in Macerata, Richterprüfung 1969 (eine der ersten weiblichen Richter in Italien), Bezirksrichterin in Meran und Kaltern, ab 1978 Mitglied des Strafsenats und des Schwurgerichts beim Landesgericht Bozen, nach 1996 Präsidentin des Jugendgerichts; Tappeiner Peter („Pedro“), gebürtig aus Laas, Studium des Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Padua, seit 1972 als Rechtsanwalt in Schlanders tätig und als solcher bis heute im Unruhezustand; Grasser Franz, gebürtig aus Laas, eine Zeitlang Klassenkamerad der Jubilare, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen, Rechtsanwalt in Aalen (D); Messner Emmi, Studium der Psychologie an den Universitäten Wien und London, Dienst an der Unikinderklinik in Wien, später maßgeblich am Aufbau des Behindertenzentrums in Bozen beteiligt, das sie bis zu ihrer Pensionierung leitete; Strimmer Alfred, gebürtig aus Laas, Studium der Botanik an der Uni Innsbruck, trug in jahrelanger Kleinarbeit alle möglichen Gräser und Pflanzen aus den Leiten zusammen, zu welchem Thema er auch seine Doktorarbeit über die Steppenvegetation des Vinschgauer Sonnenbergs schrieb; jahrzehntelang Professor am Gymnasium in Schlanders; Demetz Viktor, Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, später jahrelang Leiter des Forstamtes Schlanders. Musikalisch festlich umrahmt wurde die Feier von einer Auswahl des Männergesangvereins Schlanders, welche die Jubilare nicht nur beim Absingen des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“ kräftig unterstützte.

Dienstag, 07 September 2021 15:00

Impressionen Gianni Bodini

Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia. Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it


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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Alle Jahre wieder. Seit Jahrzehnten begleite ich die Schafe und begegne Menschen: schon die dritte Generation! So wie letztlich in Kastelbell bei der 11. Vinschger Gebietsausstellung. Auch durch die Schafe habe ich „Vinschgau besser kennengelernt“.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Um ein Selfie zu machen? Bald ist es mit der Ruhe am Fuße des Madatsch-Ferners vorbei: unerlaubte Autorennen, Motorräder-Prozessionen, ratternde Traktoren, Oldtimer-Treffen, ... Alle wollen auf das Stilfserjoch. Der Verkehr muss reguliert werden!
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Auf der Malser Haide sind noch vier Hauptwaale in Betrieb, ca. 400 ha Wiesen, 1200 Parzellen, 350 Besitzer, viele seltene Wiesenbrüter, ... Wie kann diese Wunderwelt noch harmonisch funktionieren? Um mehr zu erfahren, kann man sich bei den geführten Wanderungen, welche von der Ferienregion Obervinschgau organisiert werden, anmelden.
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Heuzeit. Eine Mähwiese ist eine Wunderkammer der Natur. Heu „verwandelt“ sich in Fleisch, Leder, Wolle, Milch, Käse, und und und. Vielleicht wäre an der Zeit für die zuständigen „monoorientierten“ Funktionäre mehr Aufmerksamkeit auf dieses Naturprodukt zu schenken.
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Der Mond - ein stetiger Begleiter. Am 20. Juli 1969 landeten die ersten zwei Menschen auf dem Mond. Es war eine unvorstellbare technische Leistung. Eine Leistung haben auch die zwei Alpinisten vollbracht, die vielleicht bei Mondschein den Gipfel erreicht haben. Es liegt in der menschlichen Natur immer neue Ziele anzustreben.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Die Elferspitze in Martell. Auch im Vinschgau, so wie im ganzen Alpenraum, gibt es mehrere Gipfel, die, „Zehner-, Elfer-, Zwölfer- oder Mittagsspitze“ genannt werden. Es sind Sonnenuhren! Aber, um die Zeit lesen zu können, muss man den Beobachtungspunkt im Tal kennen: meistens die Kirche oder ein markanter Punkt.
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Die Gruanz. Im Vinschgau durchkreuzen sich verschiedene Grenzen. Einige sind politisch, z. B. Österreich, Schweiz und Burggrafenamt, andere sind sprachlich hörbar, sowie zwischen Laas und Eyrs, andere sind sichtbar, sowie die Waldgrenze oder der Sonnenberg. Hier lebt aus dem mediterranen Raum kommend, die Smaragdeidechse.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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