St. Stephan bei Obermontani in Morter

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Neben der Ruine von Obermontani befindet sich mit und in der St. Stefan Kapelle ein Schatzkasten: Die bedeutendsten gotischen Fresken im Vinschgau geben der außen unscheinbaren Kapelle auch den Namen „Sixtinische Kapelle im Vinschgau“.

von Peter Tscholl

s22 StephanÜber einem Felsabsturz am Eingang ins Martelltal erhebt sich neben der Ruine Obermontani die Kapelle St. Stephan. Die Kapelle wurde mit großer Wahrscheinlichkeit gleichzeitig oder unmittelbar nach dem Bau der Burg Obermontani, in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts errichtet. Man vermutet, dass die Kapelle auf einem prähistorischen Kultplatz errichtet wurde. Es war noch die Zeit der Romanik, die Bauform ist einfach.

Im Inneren der Kapelle sind die bedeutensten gotischen Fresken im Vinschgau zu bewundern. Die St. Stephan Kapelle wird nicht ohne Grund „Die Sixtinische Kapelle im Vinschgau“ genannt.
Der Beginn der Ausmalung des Innenraumes ist mit der Weihe der Kapelle im Jahre 1430 anzusetzen und erfolgte in mehreren Etappen. Die Fresken der Nordwand sind die ältesten. Sie wurden noch von Malern aus dem lombardischen Raum ausgeführt und haben die Legende des Kapellenpatrons Stephan zum Inhalt. Der Stephanszyklus beinhaltet die Wahl zum Diakon, die Predigt bzw. den Disput mit den Juden, die Verurteilung mit der anschließenden Steinigung, die Grablegung und die Wunder nach dem Martyrium. An den Zyklus schließen Darstellungen aus der Ursulalegende an. „Menschen kommen extra aus Köln wegen dieser Darstellungen hierher. Sie wissen genau, dass sich hier drei Bilder der Ursulalegende befinden. Sie sind gut informiert, da braucht man gar nichts zu erzählen“ sagt s22 Steinigung StephanMatthias Oberhofer, der heute zusammen mit Ulrich Wielander die Führungen in der St. Stephankapelle bei Obermontani macht.
Die elf schwarzen Tropfen oder Flammen (in Köln spricht man von Tränen) im Wappen von Köln erinnern an den Kult der heiligen Ursula. Der Legende nach wurde die bretonische Prinzessin Ursula auf der Rückfahrt einer Pilgerreise nach Rom mitsamt ihrer 10 Begleiterinnen von Attila und den Hunnen bei Köln ermordet.
„Auch von Wien oder Turin kommen die Menschen hierher um den einzigartigen Bilderzyklus des Hl. Stephanus zu sehen. Nirgendwo anders ist eine Darstellung des Heiligen zu sehen, bei der ihm die Kleider genommen werden. Das ist ein Rätsel“ meint Oberhofer.

Die Fresken der Süd-und Westwand sind jüngeren Datums als die der Nordwand und entstanden anlässlich der Neuweihe von 1487. Sie wurden von schwäbischen Malern ausgeführt. Der hier abgebildete Passionszyklus beinhaltet den Einzug in Jerusalem, das Abendmahl, der Ölberg, die Gefangennahme, Christus vor Pilatus, die Geißelung und die Dornenkrönung. Zugleich mit der s22 Detail aus dem Jüngsten GerichtPassionsgeschichte wurde das Jüngste Gericht an der Westfassade in Auftrag gegeben. In der Mitte thront Christus in der Mandorla. Ein Lilienstengel berührt seine Wangen. Rechterhand von ihm steigen die Erlösten aus ihren Gräbern, zu seiner Linken werden die Verdammten dem Höllenrachen zugetrieben.

Auffallend in dem vollständig freskierten Innenraum sind die zahllosen Kritzeleien. Darunter befinden sich hebräische, griechische und lateinische Inschriften. Die älteste Datierung findet sich von 1458. Das Phänomen schließt alle Standesschichten mit ein. Neben den Signaturen von Burginhabern ( Caspar von Montani 1551, Franziskus Fortunatus ab Heydorf 1633, Isabella Gräfin von Mohr 1718) finden sich s22 Attila der Hunnenkönigauch Inschriften prominenter Adeliger (Franz Hendl 1570, Sigmund Hendl zu Ober- und Niederreichenberg 1577), von Richtern, Geschichtsschreibern und Geistlichen. Aber auch einfache Leute, die hier ein und ausgingen, haben sich hier verewigt. Die Kapelle St. Stephan war bis 1965 öffentlich zugänglich. 

 

Info: Zugänglich ist die Kapelle heute von Ostern bis Ende Oktober jeweils Freitag und Samstag von 14.30 bis 17:30 Uhr. Auf Wunsch kann die Kapelle auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten besichtigt werden.
Informationen und Anmeldung: Tourismusbüro Latsch 0473 623109 info@latsch.it
sowie Landesmuseum Schloss Tirol 0473 220221

 

I più importanti affreschi gotici della Val Venosta
All‘interno della cappella si possono ammirare i più importanti affreschi gotici della Val Venosta. La Cappella di Santo Stefano non è chiamata „La Cappella Sistina in Val Venosta“ senza motivo.
La pittura dell‘interno iniziò con la consacrazione della cappella nel 1430 e si svolse in diverse fasi. Gli affreschi sulla parete nord sono i più antichi. Sono stati eseguiti da pittori lombardi e raffigurano la leggenda del patrono della cappella, Santo Stefano. Il ciclo di Stefano comprende l‘elezione a diacono, il sermone o la disputa con i giudei, la condanna con la successiva lapidazione, la sepoltura e i miracoli dopo il martirio.

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