Kastelbell/Buchvorstellung - Der Tourismusverein Kastelbell-Tschars lud am 2. Mai zu einer besonderen Buchvorstellung in Kastelbell, beim Weingut Köfelgut im Winkel. Manfred Prantl, der Tourismuspräsident konnte neben Gemeindevertretern und Vertreter:innen verschiedener Organisationen auch viele Kinder, Eltern und interessierte Personen begrüßen. Vorgestellt wurde der handliche Kultur- und Erlebniswanderführer „Unterwegs in Kastelbell-Tschars mit dem Lorgg“ mit fünf Rundwanderungen für die ganze Familie. Die Buchautorin und Geschichtenerzählerin Kathrin Gschleier hat zusammen mit der Märchenpädagogin Marzia Poli und der Illustratorin Chiara Rovescala diesen 60 Seiten umfassenden Wanderführer erarbeitet. Eine Arbeitsgruppe unter der Koordination der Büroleiterin Priska Theiner vom Tourismusverein hat in 11 Monaten die Wandervorschläge ausgearbeitet und mit Geschichten, Sagen und verschiedenen Informationen ergänzt und so für Erwachsene und Kinder eine wertvolle Unterlage für spannende Erlebniswanderungen geschaffen. Zusammen mit dem Untervinschger Lorgg können fünf Themenwege, der Mythenweg, Kalkofenweg, Schnalswaalweg, Burgenweg und der Almenweg in 2 bis 3 Stunden erwandert werden. Es sind nicht nur gemütliche Wanderwege von Burg zu Burg, auf Waalwegen und durch Wälder, man erfährt auch vieles über die Geschichte und den Bau der Burgen, über Gesteinsarten, die einzelnen Gebäude einer Burg, die Kalkgewinnung, von Lorggen und Norggen, Burgfräuleins, über die Klumperplatte und den geheimnisvollen Pfoffagonder. Zu jedem Wanderweg gibt es eine Geschichte über besondere Sagengestalten und deren Begegnungen mit den Menschen. Der Wanderführer ist beim Tourismusverein Kastelbell-Tschars und im Buchhandel erhältlich. (hzg)
Einer von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss
Hannes Gamper
Bildungsausschuss Latsch
Hannes ist seit 23 Jahren im Bildungsausschuss und 20 Jahre als Vorsitzender tätig
BILDUNGSARBEIT
Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Eine Arbeitsgemeinschaft, welche die Vereine unterstützt, um im Dorf etwas zu bewegen
Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen im Dorf, die teils unterschiedliche Ziele verfolgen. Die Vielfalt ist spannend
Wie oft wurdest du gefragt: Was ist oder tut eigentlich ein Bildungsausschuss?
Vor 20 Jahren noch oft. Mittlerweile ist der Bildungsausschuss in unserem Dorf sehr präsent und wird von vielen Veranstaltern um Mithilfe und Beratung gebeten. Z.B. jetzt im Mai bei den Latscher Kulturtagen
Welches Bildungsangebot kam gut an?
Das sind mehrere Projekte. Kulturtage, Gesundheitstage, „Zomkemmen und Helfn“ im Advent, Faschingsumzug, um einige zu nennen. Spannend ist es, wenn wir unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ansprechen können
GESELLSCHAFT
Was ist wichtiger im Leben: der Weg oder das Ziel
Der Weg, denn dort kommt es zu Begegnungen und man kann sich weiterentwickeln
Ist das Ehrenamt in Südtirol noch zu retten?
Ja natürlich
Macht dir die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz Angst?
Die KI finde ich sehr interessant
Welche Apps sind auf deinem Handy am Startbildschirm platziert?
Kalender, damit ich keine der vielen Veranstaltungen versäume.
WhatsApp und E-Mail für die Kommunikation
PRIVATES
Wieviel Zeit am Tag ist „Handy-frei“?
Während der Arbeit und von 21.00 bis 8.30 Uhr
Lieblingsort?
Auf dem Campingplatz am See
Lieblingsbuch?
Die Thriller von „Dan Brown“
Was nimmst du auf eine einsame Insel mit?
Etwas zum Genießen
Was regt dich auf?
Unwahrheit
Letztes Mal herzhaft gelacht?
Bei der Aufführung des heurigen Stücks der Volksbühne Latsch
Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Vor einem Monat meinen ersten Klettersteig am Gardasee
Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Urlaub mit meiner Familie am Meer
Titel deiner Autobiografie?
Von der Leichtathletik zur Weiterbildung
Ein Fragebogen für das Ehrenamt
Die ehrenamtlichen BildungsarbeiterInnen leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Anläßlich des 25-jährigen Bestehen des Bezirksservice für die Bildungsausschüsse im Vinschgau werden in den nächsten Ausgaben die Vorsitzenden der Bildungsausschüsse über ihre Erfahrungen und Perspektiven in der Bildungsarbeit, über aktuelle gesellschaftliche Themen und Privates befragt.
Ludwig Fabi
Bezirksservice Vinschgau
Samstag, 07.06.2025
von 10.00 bis 12.00 Uhr
im Innenhof der Bibliothek in Taufers i. M.
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Donnerstag, 22. Mai, 19.00 Uhr
Fraktionssaal Latsch
Alles rund um meine TrachtErfahren Sie bei dem kurzweiligen Vortrag
Wissenswertes über die Pflege und das richtige Tragen der Tracht. Die Referentin Monika Rechenmacher erklärt was bei der Tracht zu beachten ist. Anschließend besteht dann auch die Möglichkeit Fragen zu stellen.
→ Eine Veranstaltung der Bürgerkapelle Latsch
Freitag, 23. Mai, 20.00 Uhr
Bibliothek Latsch
„Crime & wine“ Spannende Literatur mit mörderisch guten Weinen
mit Ingrid Egger und Gabi Mitternöckler
Vorgetragen wird Skurriles, Makabres und Dramatisches aus der „Weinkrimiszene“.
→ Eine Veranstaltung der Bibliothek Latsch
Samstag, 24. Mai,
von 08.30 – 12.00 Uhr
CulturForum Latsch
Faires FrühstückDer Reinerlös der Veranstaltung geht zu Gunsten der Vinzenkonferenz Latsch und unseres Ausbildungsprojektes für junge Mädchen auf den Philippinen.
→ Eine Veranstaltung vom Weltladen Latsch
Samstag, 24. Mai
von 09.00 – 16.00 Uhr
CulturForum Latsch
Ladys KrimskramsDinge, die Frauen lieben, z.B. Kleidung,
Schuhe, Modeschmuck und Accessoires, können verkauft werden. Wer dabei sein mochte, soll sich bitte bis
04. Mai 2025 unter der Telefonnummer: 320 6017282, oder E-Mail:
kfs.latsch@gmail.com anmelden.
→ Eine Veranstaltung von Vinzenzkonferenz, Familienverband
und KVW Latsch
Samstag, 24. Mai, 20.00 Uhr
Spitalkirche Latsch
Kreativ-EnsembleStreichquartett-Konzert
Das Kreativ Ensemble wurde im Jahr 1983 aus der Taufe gehoben und setzt sich aus Instrumentalsolisten namhafter italienischer Orchester zusammen. Es tritt als Streichquartett in der Grundformation sowie als Quintett und Oktett in Zusammenarbeit mit berühmten Solisten für die Aufführung der bedeutendsten Komponisten der Kammermusik vom 18.Jh. bis heute auf. Das Kreativ Ensemble hat an folgenden wichtigen Musikfestivals in Italien teilgenommen: Pesaro Festival, Suoni delle Dolomiti, Musicastello, Bozner Sommer, Roma Giubileo 2000, Pomeriggi Musicali di Milano, Internation Festival von Bergamo und Brescia.
Freitag, 30. Mai 2025
um 19.00 Uhr
Bichlkirche Latsch
Zauber der MusikKonzert Grundschule und Kirchenchor Latsch
Wir laden herzlich ein zu einem besonderen Konzert, das von den Schülern der Grundschule und dem Kirchenchor gemeinsam gestaltet wird. Unter dem Motto „Zauber der Musik“ präsentieren wir eine Auswahl an Liedern, die den Frühling und die Schönheit der Natur feiern. Lasst euch von der Magie der Musik verzaubern und genießt die fröhlichen Melodien. Anschließend: kleiner Umtrunk
→ Eine Veranstaltung von Grundschule und Kirchenchor Latsch
Bildungsausschuss Latsch
SoGym Mals - Hanna Waldthaler von der Deutschen Bildungsdirektion übt Formen der Künstlichen Intelligenz (KI) mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 2 A und 3 A des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums
Waldthaler fungierte dabei gemeinsam mit der Fachlehrperson aus Deutsch Juliane Riedl als Impulsgeberin für die sinnvolle Nutzung von KI. „Es braucht eine KI-kompetente Gesellschaft. Mit dem nützlichen Umgang mit KI kann man deswegen nicht früh genug anfangen“, so die Referentin, „wir müssen lernen, KI wertfrei als Chance und Herausforderung zu sehen. Unser Umgang mit KI entscheidet über Sinn und Unsinn des Ganzen. KI kann Fähigkeiten des Menschen imitieren, logisch denken, planen, arbeiten, Arbeiten erledigen, die normalerweise Menschen machen, maschinelle Lernverfahren zeigen und den ganzen Bereich der Robotik abdecken. KI kann aber nicht fühlen, kreativ sein, spontane Vernetzungen lösen, schließlich kommt bei KI immer nur das heraus, was der Mensch vorher in den Computer an Daten eingegeben hat.“
„Ist KI inzwischen in der Schule angekommen?“, fragte die Referentin die Schülerinnen und Schüler. Chatgpt, Chatpots, fallweise werden KI-Tools genutzt, so die Antworten, z.B. beim schnellen Übersetzen, bei Recherchen, als intelligente Aufgabenhilfe, beim Schreiben von Texten, bei der Vorbereitung von Arbeitsfeldern und Präsentationen, usw. „Man kann in diesen Tools alles fragen und man bekommt schnelle und meist verständliche Antworten“, so eine Schülerin.
Aber Achtung: Wer unterscheidet zwischen falschen, ungenauen und richtigen Antworten? Diese Tools geben vor etwas zu können, können es aber nicht immer, sie sind auch fehleranfällig. Und es gilt zudem Limits und Kosten zu beachten. Der Tipp der Referentin: „KI in den Unterricht einbauen, damit üben, lernen, welche Tools verlässlich sind und wie man Informationen rasch und gezielt überprüfen kann. Um das zu erreichen, müssen sich neben den Schülerinnen und Schülern auch die Lehrpersonen mit KI auskennen. Gemeinsam geübt und genutzt kann KI den Unterricht als begleitendes Lerninstrument bereichern und die Jugendlichen auf ihre Zukunft vorbereiten.“
Schloss Goldrain/Konzert - Im Bildungshaus Schloss Goldrain wird neben verschiedenen Tagungen und Kursen einmal im Monat auch ein kulturelles Abendprogramm bzw. eine gesellschaftspolitische Veranstaltung zu aktuellen Themen angeboten. Es gibt neben Diskussionen auch Lesungen, Kabaretts oder Konzerte. Am 26. April war das Duo Aurora zu Gast im Schloss und erfreute die vielen Besucher:innen mit Harfen- und Geigenmusik im Rittersaal. Das Renaissanceschloss mit dem großen Rittersaal und der prunkvollen Kassettendecke eignet sich wunderbar für die feinen Klänge der Harfe und Violine. Das Duo Aurora besteht seit über 15 Jahren. Christine Hübner an der Harfe und Viktoria Gögele an der Violine präsentieren Musik zwischen Klassik und moderner Musik, von Johann Sebastian Bach bis zu moderner Filmmusik. Im Rittersaal erklangen bekannte Musikstücke aus dem 20. Jahrhundert. Begonnen wurde das Konzert mit drei Alt-Wiener Tanzweisen: Liebesleid und Liebesfreud und Schön Rosmarin des austroamerikanischen Violinisten und Komponisten Fritz Kreisler. Weiter ging es mit Filmmusik von Gato Barbieri aus dem Film Der letzte Tango in Paris und Love Story von Francis Lai. Es folgten zwei Werke des unvergesslichen Ennio Morricone, der 2020 verstorben ist. Einfühlsam war Prélude et danse von Pascal Proust und immer wieder schön Yesterday von John Lennon und Paul McCartney. Zum Abschluss gab es noch stimmungsvolle Stücke von Astor Piazzolla aus Argentinien, Filmmusik von Irving Berlin und Justin Hurwitz mit Mia & Sebastian`s Theme aus dem Film La La Land. Das Publikum dankte mit langem Applaus. (hzg)
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen. So lautet der 1. Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, verabschiedet am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Die Würde des Menschen ist unantastbar, so heißt es in vielen Erklärungen und Verfassungen. Was ist damit gemeint? Ist diese Selbstverständlichkeit auch heute, in einer Zeit der Ambivalenzen, der Globalisierung, der Kriege, der Migration und der Künstlichen Intelligenz noch selbstverständlich? Solche Fragen standen im Mittelpunkt der 29. Marienberger Klausurgespräche am 10. bis 12. April 2025 mit dem Titel „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Facetten (k)einer Selbstverständlichkeit“. Günther Andergassen, der Präsident der Marienberger Klausurgespräche, hat in seiner Einführung auf vier Kränkungen der Menschheit hingewiesen. Auf zwei Referate der Klausurgespräche möchte ich näher eingehen, weil die beiden Referenten, die Schriftstellerin Maxi Obexer und der Theologe Peter Kirchschläger aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema behandelt haben. Ich werde die vorgetragenen Grundgedanken mit eigenen Überlegungen verbinden. Dabei geht es um die zentrale Frage: Was ist der Mensch, welche Rolle spielt er auf der Erde und im Kosmos?
Vier Kränkungen der
Menschheit: Die kosmologische, biologische, psychologische und technologische
Es war Sigmund Freud, der 1917 von den großen Kränkungen der Menschheit sprach und mit diesem Begriff das damalige Selbstverständnis des Menschen durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Frage gestellt sah. Es sind narzisstische Kränkungen, d.h. die Selbstverliebtheit, Selbstbewunderung oder Selbstüberschätzung des Menschen wurde hinterfragt. Der Mensch wurde von seinem hohen Ross, als Krone der Schöpfung und Beherrscher der Welt, heruntergeholt. Die erste Erschütterung ist die kosmologische Kränkung durch Kopernikus und die Kopernikanische Wende. Damit wurde klar: Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Welt. Die zweite Kränkung ist die biologische Kränkung durch Darwin. Damit wurde das Schöpfungsvorrecht des Menschen zunichte gemacht. Der Mensch ist Teil einer evolutionären Entwicklung und stammt aus dem Tierreich ab, was auf seine animalische Natur verweist. Die dritte Kränkung geht auf Freud zurück. Es ist die psychologische Kränkung, die besagt, dass wir nicht Herren im eigenen Haus sind, sondern unser Bewusstsein durch unbewusste Kräfte, Triebe, Wünsche und Ängste gesteuert wird. Als vierte große Kränkung der Menschheit wird heute die technologische bzw. digitale Kränkung bezeichnet. Gemeint ist damit, dass die Menschheit von selbstgeschaffenen Machwerken beherrscht wird, dass wir eine Welt, Weltanschauungen und Technologien geschafften haben, die wir nicht mehr beherrschen. Gemeint sind die Atomenergie, Gentechnik, Erderwärmung, Finanzkrise, Internet, Netzüberwachung, Fake-News, Künstliche Intelligenz… Einige Philosophen vergleichen die Lage des Menschen mit der von Goethes Zauberlehrling.
Die Würde der Tiere und die Würde der Menschen als Gemeinschaftswerk
Maxi Obexer, die Südtiroler Schriftstellerin und Dramatikerin, die den Roman „Unter Tieren“ geschrieben hat, spricht von der Würde der Tiere, vom gemeinsamen Raum, den wir Menschen mit den Tieren und Pflanzen einnehmen. Sie spricht von der Beziehung zwischen Tier und Mensch, vom Vertrauen, der Würde und dem Bewusstsein der Tiere. Sie spricht auch von Massentierhaltung, Tierversuchen und Tiertransporten. Sie spricht vom Anthropozentrismus, d.h dass der Mensch sich selbst als den Mittelpunkt der weltlichen Realität versteht. Würde existiert, wo wundervoll gehandelt wird, meint Obexer. Die Unantastbarkeit der Würde gibt es nicht, sie muss ausgehandelt und immer wieder eingefordert werden. Was Würde ist, wie sie gelebt und kontrolliert wird, das ist Gemeinschaftswerk und muss jede Gemeinschaft immer wieder erarbeiten. Die Würde von Millionen Menschen wir täglich verletzt, obwohl es die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte gibt, obwohl in den Verfassungen und unzähligen Erklärungen die Rechte und Würde der Menschen festgeschrieben ist. Es gibt Misshandlungen, Kriege, Diskriminierung, Rassismus. Es gibt körperliche Gewalt, psychische Gewalt, Folter, Unterdrückung, Manipulation gegen einzelne Personen und gegenüber ganzen Gruppen und Völkern. Es gibt Diskussionen über die Tierethik, über die richtige Tierhaltung. Menschen haben Gefühle, aber auch Tiere fühlen den Schmerz. Wir müssen unsere anthropozentrische Haltung aufgeben und uns als Teil der Natur sehen, von der wir abhängig sind, mit der wir kooperieren müssen. Wir müssen der Natur mit Würde, mit Achtung begegnen, genauso wie den Tieren und den Menschen. Tiere sind nicht nur Waren, Objekte, Ressourcen, die uns Essbares liefern, Tiere geben auch Trost und Liebe. Tiere sind treue Begleiter des Menschen. Obexer meint, dass sich früher der Hausherr eine Hausfrau und ein Haustier hielt. Was verrät die Sprache über die Wirklichkeit? Bildet sie nur die Wirklichkeit ab oder schafft sie auch Wirklichkeit? Wer ist der Mensch, wer sind wir im Gesamtgefüge der Lebewesen? Braucht der Mensch, um Mensch zu sein, ein Tier, oder ist der Mensch ein Mensch, weil er sich vom Tier unterscheidet? Solche Fragen wurden in der Diskussion gestellt. Ich persönlich bin dankbar, dass ich mit Tieren aufwachsen konnte; ihre Sorge umeinander, ihre Zartheit und Zärtlichkeit, ihr Spiel – und im Spiel zu lernen, die Schönheit, mit ihnen in der Welt zu sein, alles, was ich auch Menschen verdanke. Allein schon, ihnen zuzusehen, machte mich – und nicht nur mich, glücklich, so Maxi Obexer.
Künstliche Intelligenz (KI) und der Schutz der Menschenrechte
Im Jahr 2025 ist es möglich, eine App auf den Markt zu bringen, die Kinderbilder sexualisiert und das Einzige, was diesem Unternehmen passiert, ist, dass es viel Geld damit verdient. Im Jahr 2025 ist es möglich, mit Sozialen Medien innerhalb weniger Stunden ein friedliches, funktionierendes und wohlhabendes Land zu destabilisieren. Dagegen müssen wir etwas tun! So begann der Theologe und Philosoph Peter Kirchschläger sein Referat. Seit 25 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema. Er spricht lieber von datenbasierten Systemen (DS), denn die sogenannte KI ist nicht intelligent, sie rechnen nur schneller. KI-Systeme haben keine emotionale und keine soziale Intelligenz. KI macht, was Menschen vorgeben. Nur wir Menschen können erkennen, was ethisch richtig ist, Maschinen können das nicht. Durch die großen Datenmengen und die Sozialen Medien sind wir manipulierbar geworden, beim Einkaufen, Wählen und bei den täglichen Entscheidungen. Deshalb braucht es eine Kontrolle über Daten, es braucht menschenrechtsbasierte Daten, so Kirchschläger. So kann die Verbreitung von Fake News und Verschwörungstheorien entgegengewirkt werden. Damit alle Menschen mit DS aufblühen, hat die UN-Generalversammlung die Resolution „Nutzung der Chancen sicherer und vertrauenswürdiger Systeme der künstlichen Intelligenz für eine nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet, die auf „sichere und vertrauenswürdige Systeme der künstlichen Intelligenz“ abzielt. Es ist jetzt dringend erforderlich, die Resolution der UN-Generalversammlung umzusetzen, indem nachhaltige und menschenrechtsbasierte datenbasierte Systeme (HRBDS) gefördert und eine Internationale Agentur für datenbasierte Systeme (IDA) bei den Vereinten Nationen eingerichtet wird. So wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) bei den Vereinten Nationen die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Nukleartechnik kontrolliert, so soll eine Internationale Agentur für datenbasierte Systeme (IDA) die Kontrolle über die Daten und die KI-Systeme behalte, alles zum Schutz der Menschenrechte. Nach Kirchschläger gibt es ein wachsendes internationales und interdisziplinäres Netzwerk von Expertinnen und Experten, die die Gründung von HRBDS und IDA fordern. Es geht darum, die Sicherheit zu erhalten, die Menschenwürde und auch die Selbstwürde.
Heinrich Zoderer