Zwischen Werkstatt und Weltcup

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Marc Theiner liebt den Bikesport; Foto: Marc Theiner Marc Theiner liebt den Bikesport; Foto: Marc Theiner

Er ist ein Vorreiter in der Südtiroler Mountainbike-Szene: Marc Theiner. Der 26-jährige Latscher ist der erste – und bislang einzige – Südtiroler, der im eBike-Enduro-Weltcup an den Start geht. Seit drei Jahren misst er sich nun mit der internationalen Elite in Weltcuprennen – und das mit beachtlichem Erfolg.

Von Sarah Mitterer

Wir drehen das Rad der Zeit 21 Jahre zurück: Damals entdeckte der fünfjährige Marc beim Sportverein Kortsch - Sektion Radfahren - seine Leidenschaft für den Radsport. Dass er Jahre später einmal mit dem Mountainbike um Weltcuppunkte fahren würde – davon ahnte selbst er noch nichts.
13 Jahren lang absolvierte Marc Rennen im Cross-Country Format. Doch mit der Zeit entwickelte er immer mehr Interesse an einer anderen Disziplin: das Enduro Mountainbiken. Besonders das eBike-Enduro, eine Variante mit elektronisch unterstützten Bikes, hatte es ihm angetan. Dabei kommt es nicht nur auf die Schnelligkeit in den technischen Abfahrten an, sondern auch auf die Fähigkeit, technische Streckenabschnitte bergauf – dabei handelt es sich nicht um Forstwege - schnellstmöglich zu bewältigen. So wurde er schließlich Südtirols erster eBike-Enduro Weltcupfahrer und befindet sich in der aktuellen Weltrangliste unter den Top 300. „Leider gibt es zur Zeit keinen weiteren Südtiroler Fahrer im Weltcup“, bedauert Theiner, der sich über heimische Konkurrenz freuen würde.
Seit drei Jahren ist Marc im Weltcupzirkus nun schon unterwegs und startet für das Dynamic Bike Team Eppan. In diesen drei Jahren konnte er schon einige Weltcuppunkte einfahren, so belegte er unter anderem in Bellwald in der Schweiz den 6. Platz. Doch anders als viele seiner Konkurrenten s54 Marc Theinerist Marc ganz auf sich allein gestellt. „Ich kann mich nicht nur auf das Biken konzentrieren – ich muss alles rundherum selbst organisieren“, erzählt er. Von der Wartung des Bikes über Trainingsplanung bis zur Unterkunft – alles liegt in seiner Verantwortung. Seine Rennkarriere finanziert sich der Biker aus eigener Tasche, von seinem Sport leben kann er noch nicht ganz, doch er gibt alles um irgendwann als Vollprofi seinen Sport ausüben zu können. Daher arbeitet Marc als Bikeguide und Fahrtechniktrainer sowie als Fahrradmechaniker bei Ötzi Bike Academy in Naturns. Außerdem verdient er sich als Fotofahrer für verschiedene Hersteller und Unternehmen etwas dazu.
Sein Trainingsalltag ist strikt durchdacht und folgt einem individuell ausgearbeiteten Plan, der Intervall- und Krafteinheiten umfasst. „Wichtig ist vor allem, so viel Zeit wie möglich auf dem Rad zu verbringen“, betont er. Trotz der Doppelbelastung aus Beruf, Training und Rennalltag ist für den Enduro-Biker eines klar: „Radfahren bedeutet alles für mich, es erfüllt mich.“
Aktuell bestreitet er Bewerbe in ganz Europa, doch für die Zukunft sind Rennen weltweit geplant. Auch wenn der Weg zum Vollprofi steinig ist – Marc tritt weiter kräftig.

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