Administrator

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Montag, 17 Oktober 2022 14:15

Bildungszug: Malettes - Bildungsherbst

Tagung
INTERALPINE ENERGIE- & UMWELTTAGE
Wasserkraft – Quo Vadis
INNOVATIONSPOTENTIAL DER WASSERKRAFT

bz energieDie Wasserkraft leistet seit über 100 Jahren einen maßgeblichen Beitrag zur Stromerzeugung. Immer wieder totgesagt, kann sie sich im Feld der Erneuerbaren Energien als die älteste Erneuerbare Energie doch immer wieder behaupten. Sie ist die Energieform mit der besten CO2-Bilanz und dem besten Energieerntefaktor, die anders als Wind und Sonne kontinuierlich Strom erzeugen kann und damit wesentlich für die Versorgungssicherheit ist. Eine hochkarätige internationale Rednerriege von erfahrenen Praktikern berichtet aus erster Hand bei den Interalpinen Energie- und Umwelttagen Mals 2022 über aktuelle Entwicklungen.
Datum: Donnerstag, 27.10.2022 von 09:30 – 17:00 Uhr
Freitag, 28.10.2022 Exkursion
Ort: Mals - Kulturhaus
Veranstalter: IBI Euregio Kompetenzzentrum und Büro Patscheider&Partner
Info: www.ibi-kompetenz.eu/energieumweltmals2022

Erziehung
Typisch Mädchen, Typisch Buben
Geschlechtersensible Erziehung

Jedes Kind – unabhängig von seinem Geschlecht – hat unterschiedliche Talente, Bedürfnisse und Vorlieben. Je unvoreingenommener es Eltern gelingt sich auf ihre Kinder einzulassen, umso offener kann das Kind seinen Weg gehen. In diesem Vortrag wollen wir anschauen, wie sich die Geschlechtsidentität entwickelt, wie sich Vorurteile auswirken, wie man unbewusste Haltungen und Einstellungen reflektieren kann und welche Möglichkeiten es gibt, geschlechtersensibel zu erziehen.
Datum: Freitag, 28.10.2022 um 19:30 Uhr
Ort: Mals – Bibliothek
Referentin: Verena Punter (Familienzentrum Vorarlberg)
Veranstalter: ELKI-Obervinschgau

bz konzerJubiläumskonzert
15 Jahre Obervinschger Böhmische
Datum: Samstag, 29.10.2022
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Burgeis - Kulturhaus

Erziehung
BUBertät - Alles rund um das Thema Pubertät
Für Jungs von 11 bis 14 Jahre
So viele Fragen- für Jungs beginnt eine aufregende Zeit. Gemeinsam mit einem Sexualpädagogen wird spielerisch der Körper, seine Veränderungen und vieles mehr erkundet. Sei auch du dabei!
Datum: Mittwoch, 02.11.2022 von 10:00 bis 16.00 Uhr
Referent: Sexualpädagoge Alexander Dangl
Ort und Veranstalter: Mals - Jugendzentrum JUMA
Verpflichtender Elternabend am 24.10.2022 um 18:00 Uhr online

Erziehung
Zyklusshow
Für Mädchen von 10 bis 13 Jahre
Mit farbenfrohen Materialien, Musik und Überraschungen tauchen die Mädchen in die Welt des Zyklus ein. Mit einfacher und wertschätzender Sprache werden den Mädchen die komplexen Vorgänge des Zyklus nachvollziehbar erklärt.
Datum: Mittwoch, 02.11.2022 von 10:00 bis 16:00 Uhr
Referentin: Evi Gufler
Ort und Veranstalter: Mals - Jugendzentrum JUMA
Verpflichtender Elternabend am 25.10.22022 um 18:00 Uhr

Film von Lorenz Abart
Flachsanbau in Schleis
bz flachsDatum: Freitag, 04. November 2022 um 20:00 Uhr
Ort: Schleis - Kultursaal
Im Jahr 1984 wurde in Schleis im Rahmen eines Projektes Flachs angebaut. Die einzelnen Schritte von der Aussaat über die Ernte bis zur Verarbeitung wurden dokumentiert.

 

 

Bildungsausschuss Mals

Montag, 17 Oktober 2022 14:13

Auf den Spuren der Madrisa

Rimpfhof/Kulturwanderung - Zum Abschluss der Vinschger Literaturtage organisierten die Bildungsausschüsse der Gemeinde Laas in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Schlandersburg eine Kulturwanderung zum Rimpfhof. Raimund Rechenmacher, der Leiter der Bibliothek Schlandersburg, begleitete die Gruppe von Allitz zum Rimpfhof und erzählte bei der Wanderung über die Gefahren des Gadriabaches und die Geschichte des Rimpfhofes. Die Märchenforscherin Ulrike Kindl informierte am Rimpfhof über die Saligen, die in Ladinien Ganes und im Engadin Dialas genannt werden. Heike Vigl, die musizierende Geschichtenerzählerin aus Oberbozen am Ritten, trug sehr spannend die Sage von Margareta, Madrisa und Conturina und von Tanna, der Königin der Croderes, vor. Die Musikerin Corin Curschellas aus dem Graubünden umrahmte den Abend musikalisch mit dem Tischharmonium, der Shrutibox und der Maultrommel. Ulrike Kindl meinte, dass wir als Kinder der Aufklärung das Weltbild der alten Völker oft nicht begreifen. In den uralten Erzählungen treten Fruchtbarkeitsgöttinnen auf, es gibt Geschichten vom verlorenen Paradies, von Überlebenskämpfen, von Liebe, Hass und Eifersucht. Viele alte Geschichten wurden durch das Christentum überdeckt und neu interpretiert. Madrisa war eine schöne Frau, die dem jungen Senn auf der Alm bei seiner Arbeit unterstützte. Solange sie zusammen waren, gab es grüne Weiden und die Kühe lieferten viel Milch. Doch als der Vater des jungen Senners auf die Alm kam und Madrisa vertrieb, änderte sich alles. Margareta diente als Zusenn auf der Alm, bis der junge Hüterbub erkannte, dass der „Zusenn“ eine Frau war. Sie musste die Alm verlassen und aus der Almweide wurde eine öde Felsenlandschaft. In beiden Sagen wird die Geschichte des Verlorenen Paradieses oder des Goldenen Zeitalters erzählt, die wir auch aus der Bibel kennen. Nach den Erzählungen gab es in der warmen Stube Erdäpfel mit Butter, Almkäse und Kuchen, bevor die Besucher:innen mit Stirnlampen zu Fuß wieder nach Allitz zurückwanderten. (hzg)

Planeil - Im März 2020 stellten sich Lukas und Norbert Punter die Frage, wie können wir trotz der großen Einschränkungen die Zeit der Pandemie kreativ nutzen und etwas Sinnvolles machen? Lukas hatte die Idee eine Hausorgel zu bauen und konnte seinen Vater sofort begeistern.
Die Planung und das Einlesen in verschiedene Lektüren dauerte ca. zwei Monate, dann begannen sie das Manuale - die Tasten - 45 Stück zu bauen. Es brauchte mehrere Anläufe bis sie passten. Weiter ging es mit dem Bauen kleiner Holzpfeifen. Auch das hat nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich geklappt und so ging es weiter, eins um das Andere. Die Holzpfeifen wurden selber gebaut, 103 Stück. Die Größte ist 120 cm lang und die Kleinste 10 cm lang. Anschließend bauten sie den Balg, welcher für die Luft in der Orgel zuständig ist. Dann kam die Windlade, die Mechanik und langsam das ganze Gehäuse an die Reihe. Viele Stücke mussten sie zweimal und auch dreimal bauen bis sie passten. Dazugekauft wurden 102 Metallpfeifen.
Spielbar gemacht wurde die Orgel im Jänner 2022, nachdem ein Fachmann die Feinabstimmungen an den Pfeifen und am Gesamtklang vornahm.
Fachkundige Informationen holten sich Lukas und Norbert Punter bei dem Orgelbauer Oswald Kaufmann und dem Intonatör Andreas Pütinger. Der Tischler Alexander Wolf und der Tischlermeister Valentin Pazeller standen ihnen immer, wenn es notwendig war, zur Seite.
Anfangs sollte es nur eine kleine Truhenorgel werden, geworden ist es eine kleiderschrankgroße Orgel mit 4 ½ Registern.
Am Samstag, 15. Oktober 2022 fand in der Pfarrkirche zum Heiligen Nikolaus in Planeil ein Konzert mit der Segnung des Punter Orgelpositivs statt. Diakon Norbert Punter, gleichzeitig Erbauer der Orgel, segnete die Königin der Instrumente. Beim Konzert wirkten mit das Vokalensemble Marienberg und die Schola Marienbergensis, welche für die Gregorianik zuständig war. Das Konzert wurde eröffnet mit Anton Bruckners „Locus iste“ und endete mit „Exultate Deo“ von Alessandro Scarlatti. An der Orgel spielten Lukas Punter, Marian Polin und Fabio Rigali. (pt)

Montag, 17 Oktober 2022 14:10

Neues Kreuz für Munt Buffalora

Val Müstair - Munt Buffalora - 24 Leute stiegen am Samstag, 8. Oktober auf den 2627m hohen Munt Buffalora. Dort wurde um 11 Uhr bei strahlendem Sonnenschein das neue Kreuz eingeweiht. Es steht auf dem westlichsten Gipfel der Gemeinde Val Müstair. Somit hat Val Müstair an allen seinen 4 Enden je ein Kreuz: Im Süden auf dem Piz Umbrail, im Norden auf dem Piz Terza, auf dem östlichsten Punkt der Schweiz, dem Piz Chavalatsch und nun auch auf dem Munt Buffalora im Westen. Initianten dieses Kreuzes sind Frau Irma Aebli und der katholische Pfarrer Matthias Rey. Er betete um den Segen und der Präsident der reformierten Kirchgemeinde, Chasper Stuppan gab mit seinem Cornet einen würdigen Rahmen. Die Anwesenden sangen Lieder und zum Abschluss sogar einen dreistimmigen Kanon. Ein Apéro rundete den Anlass ab und nach mehr als 2 Stunden machten sich die ersten Teilnehmer auf den Abstieg.

Montag, 17 Oktober 2022 14:07

Reigen: Lesung mit Musik

Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Zum Auftakt der Spielzeit 2022/23 präsentierte das Südtiroler Kulturinstitut in Schlanders das Drama „Reigen“ von Arthur Schnitzler (1862-1931). Reigen ist das erfolgreichste Bühnenstück des österreichischen Dramatikers. Nach der Uraufführung vor 100 Jahren am 23. Dezember 1920 am Kleinen Schauspielhaus in Berlin löste das Stück einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts aus und führte zum so genannten „Reigen-Prozess“. Das Stück schildert in zehn erotischen Dialogen die „unerbittliche Mechanik des Beischlafs“, der im Stück selbst aber nicht gezeigt wird. Es geht um das Verlangen nach Liebe, um Verführung, Sehnsucht, Enttäuschung und Macht. Am Beginn begegnet die Dirne den Soldaten, dieser darauf das Stubenmädchen, dann erscheint der junge Herr, die Ehefrau, der Ehemann und das süßes Mädel bis zum Dichter, der Schauspielerin und dem Grafen, der am Schluss wieder mit der Dirne zusammentrifft und so den „Reigen“ schließt. In Schlanders wurde das Drama als szenische Lesung mit Musik aufgeführt. Die Schauspieler Regina Fritsch und Sven-Eric Bechtolf vom Wiener Burgtheater interpretieren den Text, und Franui, das zehnköpfige Osttiroler Musikensemble aus dem Innervillgraten, tauchte jede Szene in ein neues musikalisches Milieu ein. Es gab es Musik von Gustav Mahler, John Cage, Franz Schubert, Erik Satie, Giuseppe Verdi, Johannes Brahms u.a. Dadurch wurden aus dem „Theaterabend“ ein Konzert, eine Lesung, ein Musiktheater und ein Hörspiel. (hzg)

Burgeis - Der Beginn einer Freundschaft ist ein Wille, Das Durchstehen einer Freundschaft ist ein Erfolg, Die Zukunft unserer Freundschaft liegt in unseren Händen, so der Leitgedanke auf der Einladung zum 50-Jahr Jubiläum Lohr am Main - Burgeis

von Roland Peer

Was die seit dem Jahr 1969 gewachsene Freundschaft begonnen und im Jahr 1972 mit einer Patenschaftsurkunde besiegelt wurde, wurde am 1. Oktober mit einem Festakt im Kulturhaus Burgeis gebührend gefeiert.
An die 200 Personen mit zwei Musikkapellen, darunter Bürgermeister Dr. Mario Paul und Stadtrat waren dazu aus Lohr angereist. Nach dem Einmarsch aller Festteilnehmer zum Kulturhaus bekundeten der Lohrer Bürgermeister Dr. Mario Paul, Bürgermeister der Gemeinde Mals Josef Thurner und Fraktionsvorsteher Werner Thöni in ihren kurz gehaltenen Ansprachen die immer noch aufrechte, enge freundschaftliche Verbundenheit zwischen Lohr und Burgeis. Für Burgeis war es wohl ein Glücksfall, der heute umso mehr in einer krisengeschüttelten Welt an Bedeutung gewinnt
Das Fundament haben die Gründerväter der Patenschaft Albin Brehm, Gerd Graf, Ludwig Rexroth aus Lohr und Sepp Peer, Eduard Platzer, Sepp Telser aus Burgeis, alle verstorben, gelegt. Mit dieser ging die finanzielle Unterstützung für den Kulturhausbau, für bedürftige Menschen im Obervinschgau und Belebung des Fremdenverkehrs einher. Der feierliche Anlass soll nun die Beziehung auffrischen bzw. vertiefen. Partnerschaftsbeauftragter der Stadt Lohr Wolfgang Weis verglich treffend die Verbindung mit einem Holzfeuer, das immer wieder neu entfacht und durch Nachlegen von Holzscheiten am Leben erhalten werden muss. Damit wurde den jüngeren Lohrer und Burgeiser Bürgern aufgezeigt, dass eine echte Freundschaft ewig Bestand haben kann. Der Lohrer Bürgermeister und der Fraktionsvorsteher von Burgeis unterzeichneten dann auch eine Urkunde, die im Wortlaut nun von Partnerschaft spricht.
Mit einer netten Geste überraschte der Burgeiser Partnerschaftsbeauftragte Florian Punt. Er rief als Zeitzeugen Alt-Musikanten der Burgeiser Musikkapelle auf die Bühne von damals vor 50 Jahren und beehrte sie mit einem Geschenk. Eine Bilderschau mit Eindrücken aus dem Vinschgau und Fotos der Patenschaftsfeier von 1972 durch Heinrich Moriggl lockerte den Abend auf.
Die Burgeiser Jugend bewirtete die Festteilnehmer mit einem Wildschweinbraten, erlegt in Lohr. Bei harmonischen Klängen, darunter der „Burgeiser Marsch“, „Sennerei Marsch“, dem „Land Tirol die Treue“ durch die Lohrer Stadtkappelle und den Musikverein Ruppertshütten fand die Feierstimmung, zu vorgerückter Stunde ihren Ausklang.

Montag, 17 Oktober 2022 14:02

KOLPINGWELT - GEBETSTAG für Südtirol

Kolping im Vinschgau - Der Internationale Kolping Weltgebetstag wird seit mehr als 30 Jahren immer Ende Oktober für ein bestimmtes Kolpingland begangen. Heuer für unser Land Südtirol zum Motto: „Kolping ist ein wichtiger Baustein des Fundamentes der Kirche Gottes, dessen Eckstein Jesus Christus ist.“
Jedes Land bereitet Texte – die in drei Sprachen übersetzt werden - zum Weltgebetstag für Kolping International vor, so auch heuer Südtirol. In dieser Vorlage wird unser Land kurz vorgestellt: Land &Leute, Natur &Kultur, seine Entwicklung vor und nach dem 1. Weltkrieg und dabei vor allem auch die Zeit vor dem 2. Weltkrieg, wie die-Optionszeit. Die Probleme nach dem 2. Weltkrieg der 60ere s18sp1 Internationaler WeltgebetstagJahre, die Lösung des Südtirolproblems, das Paket und deren Umsetzung finden ebenso Platz in dieser Vorlage für alle Kolpingländer der Welt. Der Verband Kolping Südtirol als Glied der Internationalen Kette Kolpings wird ebenso beschrieben. Darin kommen die Schwerpunkte und die Praxisfelder von Kolping Südtirol vor, wie auch die Kolpingsfamilien, die Kolpingjugend und die fünf Kolpinghäuser unseres Landes. Es werden auch die wichtigsten Aktionen aufgezeigt und erläutert. Einen Textvorschlag für eine Messfeier mit Homilie enthält die Unterlage ebenso, wie auch Rezepte zum Kochen von Spezialitäten unseres Landes z.B. Mohnkrapfen und Tirtlen.
Zur Feier selbst am Samstag 29. Oktober um 18 Uhr im Dom von Bozen mit Bischof Ivo Muser, sind alle eingeladen. Anschließend an den Kirchgang Zug mit der Musikkapelle Bozen zum Kolpinghaus, dort kurzer Festakt und gemütliches Beisammensein. ALLE sind herzlich willkommen!
Otto von Dellemann

Frau Rosa Wallnöfer war jahrzehntelang die treibende Kraft im „Gasthaus Lamm“ in Laatsch.
Ihr zentraler Aufgabenbereich war die Küche, wo sie in kürzester Zeit aus den unterschiedlichsten Lebensmitteln etwas Schmackhaftes auf die Teller zauberte.

von Magdalena Dietl Sapelza

Rosa war ein Improvisationstalent in der Küche. Als einmal unerwartet Gäste eines Buses ankamen und erklärten, dass hier für sie das Mittagessen reserviert worden sei, überlegte sie nicht lange und setzte alle Hebel in Bewegung. Sie ärgerte sich zwar, weil sie glaubte, dass ihr Mann, der „Mala Peppi“, die Bestellung angenommen habe, ohne sie zu informieren. Fragen konnte sie ihn nicht, weil er sich in Bozen aufhielt. In kürzester Zeit schaffte sie es, die 60 Leute zu verköstigen. „Es hot selm holt lai oanfoche Sochn gebm“, meint sie. Noch bevor sie ihren Mann zur Rede stellen konnte, erfuhr sie, dass der Bus im „Gasthof Lamm“ in Latsch erwartet worden war.
Rosa kam in Tanas zur Welt. Fünf Tage nach ihrer Geburt starb ihre Mutter. Verwandte standen dem Vater bei der Betreuung der Neugeborenen und deren dreijährigen Schwester zur Seite. „I bin a Wonderbaby gwesn“, sagt Rosa. Der zweiten Ehe ihres Vaters entsprangen noch elf Geschwister. Rosa half auf dem Hof tatkräftig mit. Im Stall achtete sie darauf, dass die Muttersau ihre Ferkel nicht erdrückte. Das Vieh hütete sie in den „Tanaser Leiten“. Als 12-Jährige besuchte sie die „Bürgerschule“ in Prad, die sie zu Fuß erreichte, bis sie eine Verwandte dort aufnahm. Im Jahr darauf holte sie eine Tante nach Schluderns, weil sie eine „Kindsdiarn“ brauchte. Nach dem Schulabschluss arbeitete Rosa als Haushaltskraft bei einer Lehrerin in St. Valentin. Dann verstärkte das Küchenteam im „Bärenwirt“ in Mals. „Mitn Koch unt sai Schwestr bin i oft ausgongan“, erinnert sie sich. Sie lernte Josef Wallnöfer vom „Gasthof Lamm“ in Laatsch kennen. Mit ihm feierte sie 1964 Hochzeit. Nach der Hochzeitsreise führt ihr Weg direkt in die Gasthofküche, wo sie schon bald allein die Geschicke lenkte. Sie war kreativ, verwertete die Produkte aus der hauseigenen Landwirtschaft, die ihr Schwager „Mala Karl“ führte. Sie zerlegte geschlachtetes Vieh und verwertete alle Teile. Weitum bekannt war ihre „Saure Supp“. 365 Tage im Jahr stand Rosa im Einsatz. Es gab keinen Ruhetag. Geschickt gelang es ihr, Arbeit und Erziehung ihrer vier Kinder unter einen Hut zu bringen. Oft übernahm sie spät abends gerne auch noch den Bardienst. „Wenna olm lai in Kuch bisch, wearsch gach gonz toggat“, erklärt sie. Ihr Mann Peppi war oft unterwegs, als Funktionär im Braunviehzuchtverband, als Gemeinderat und Fraktionsverwalter. Rosas Stütze waren ihre Geschwister. „Ohne maine Gschwischtr war i aufgschmissn gwesn“, betont sie. Sie halfen bei größeren Feierlichkeiten, wie Hochzeiten, Erstkommunionen oder wenn alle Gästezimmer besetzt waren. „Zu Ferragosto hobm miar insr Zimmer a oft nou vermiatet unt in der Veranda gschlofn“, lacht sie. Kurzurlaube mit ihrem Mann waren immer mit einer Gästewerbung verbunden. Mit Speck, Käse und Brot im Gepäck besuchten sie in Deutschland die Organisatoren der Gästegruppen, die dann die Gästebetten in Laatsch füllten. Einschneidend für die Familie war Karls plötzlicher Tod 1984. Denn nun stand neben der Arbeit im Gasthof auch jene im Bauernhof an. Mit vereinten Kräften gelang es die Lücke zu schließen. „Selm hobm miar maine Gschwister a fescht gholfn“, bekräftigt Rosa. Als die Kinder älter waren, halfen auch sie mit. Peppi und Rosa investierten laufend in den Gasthof, renovierten die Zimmer und bauten einen neuen Speisesaal. In der Küche führte Rosa unangefochten das Regiment, unterstützt von drei Hilfskräften. Sie verköstigte nicht nur die Gäste im Haus, sondern auch Nachbarn, die sich an der Hintertür der Küche etwas abholten. Den traurigsten Augenblick ihres Lebens erfuhr Rosa am Morgen des 30. März 2008. Als sie aufwachte, lag ihr Mann tot neben ihr. „Sel isch a schiachr Schock gwesn“, sagt sie. Am Abend zuvor war er noch am Stammtisch mit Kollegen voll in seinem Element gewesen. „Antrisch isch, dass zwoa fa dia Kollegn spater norr a nochn Stommtisch gschtorbm sain“, meint sie. Der Verlust ihres Mannes stürzte sie in eine schwere Krise. Es musste ein Koch verpflichtet werden, der ihr nachher zur Seite stand. Mittlerweile ist Rosa als Köchin in den Hintergrund getreten. Doch ganz Abschied nehmen will sie nicht von ihrer Küche, in der sie ihr halbes Leben verbracht und oft mit viel Können geschickt improvisiert hat.

Montag, 17 Oktober 2022 13:55

„Ein Forscher muss neugierig sein“

Mals - Lange Nacht der Forschung am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Mals: Expertenunterricht, Beobachtung der Hirschbrunft, Herstellung von Naturkosmetika:
„Wir haben Tolles erlebt: Der Förster Klaus Bliem zeigte uns in Planeil mitten in der Nacht röhrende Hirsche. Ich hatte noch nie ein Nachtsichtgerät in Händen. Einmalige Eindrücke. Biologin Petra Massoner entführte uns in die Welt der Pharmazie. Wir haben Naturkosmetika selbst hergestellt. Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir sind unseren Lehrpersonen und allen, die aktiv zum Gelingen dieses besonderen Lernangebotes der Schule beigetragen haben, sehr dankbar“, fasst eine Schülerin die Ereignisse rund um die „Lange Nacht der Forschung“ zusammen.
Dem Projekt, organisiert von Nadia Malloth und begleitet von Barbara Wallnöfer, waren intensive Vorbereitungen vorausgegangen: Die Definition der inhaltlichen Schwerpunkte, Recherchen, Referentensuche, Organisation des Labors, der Schulküche, der Übernachtung an der Schule, des Bustransfers nach Planeil spät in der Nacht und vieles mehr.

Montag, 17 Oktober 2022 13:51

Gedanken hinter Gittern

Aus dem Gerichtssaal - Für den Handweber Josef Winkler aus Planeil war seine Verhaftung am Silvestertag des Jahres 1983 und sein anschließender 5-monatiger Gefängnisaufenthalt das Schlüsselerlebnis seines Lebens. Halt gaben ihm dabei nicht nur die liebevolle und aufopfernde Unterstützung seiner Frau. Auch die selbstverständliche Solidarität seiner Landsleute bekam er wohltuend zu spüren. Viele haben auch, so berichtet er, für seinen Freispruch gebetet.
Nachdem Winkler also in der Berufung voll freigesprochen wurde, muss man annehmen, dass ein anderer ihm den Sprengstoff in die Mühle gelegt hat. Wer ihm „das Ei“ beschert hat, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Das Gericht hat den Urheber nicht festgestellt. Vorgewarnt hätte Winkler sein können. Denn ungefähr ein Jahr vor der ominösen Hausdurchsuchung hatte Cristelli ihn wegen einer anderen Geschichte vor den Strafrichter gebracht. Als er in diesem Verfahren freigesprochen wurde, machte der Wachmeister folgende drohende Andeutung: “Un giorno ti porteró a Bolzano e non ci sará Iddio che ti aiuterá“, also „eines Tages werde ich dich nach Bozen bringen und da wird dir auch Gott, der Allmächtige, nicht helfen können.“ Nun kann nur ein Lump vermuten, dass die beiden Intimfeinde des Webers, nämlich der Jagdaufseher Blaas Ludwig und der Wachmeister Cristelli hinter der „Aktion Dynamit“ steckten. Auch muss man den Gerüchten nicht Glauben schenken, dass ein Landsmann Winklers, bloß weil er als Sprengmeister bei einer schweizer Baufirma arbeitete und die eidgenössische Herkunft des Dynamits festgestellt wurde, den „corpus delicti“ geliefert hätte. Tatsache ist, dass dem Winkler gezielt eine Falle gestellt wurde, die am Silvestertag des Jahres 1983 zuschnappte.
Im Gerichtsgefängnis von Bozen war es alles eher als gemütlich. Denn zeitweilig war Winkler dort in einer Zelle mit anderen 15 Mithäftlingen eingepfercht. Dabei kamen ihm einige Zweifel, ob seine Erinnerung an die italienische Verfassung richtig war. Aus der Staatsbürgerkunde glaubte er nämlich zu wissen, dass der Angeklagte bis zu seiner rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig gilt. Auch war er der Meinung, dass bei der von ihm erlebten Behandlung der Gefangenen deren von der Verfassung geforderte Wiedereingliederung in die Gesellschaft nicht gelingen konnte. Jedenfalls erreichte er seine Überstellung ins Bezirksgefängnis von Meran. Dort ging es viel humaner, ja fast schon familiär zu. Die Gefangenen konnten sich sogar selbst bekochen. Winklers Mithäftling war ein wahrer Haubenkoch. „Dort habe ich die beste Pasta meines Lebens gegessen“, meint er schmunzelnd im Rückblick. Auch zu politischen Gesprächen hatte er im „Tschumpus“ Gelegenheit. Von einem Mithäftling bekam er folgende ironische Analyse zur Entwicklung Italiens nach dem 2. Weltkrieg:“ Come gli italiani hanno superato il fascismo? Pitturando una croce rossa sulla camicia nera.“ Also …, wie haben die Italiener den Faschismus überwunden? Indem sie ein rotes Kreuz (DC) auf das Schwarzhemd malten. Meloni lässt grüßen!
Winkler kann heute seinem Abenteuer mit der Justiz sogar positive Aspekte abgewinnen: „Ich habe viel für mein Leben gelernt.“
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it 


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