Administrator

Administrator

Montag, 31 Oktober 2022 13:56

Reden hilft - Du bist nicht alleine

Es gibt seit längerem ein Sorgentelefon bei Demenz im Vinschgau. Die Vereinigung „Demenzfreundlicher Vinschgau - Val Venosta amica della demenza“. Der Dienst ist kostenlos und steht unter dem Motto „Reden hilft - Du bist nicht allein“ und steht für alle, die Demenzkranke betreuen zur Verfügung. Am Dienstag von 9 - 11 Uhr und am Donnerstag von 17 -19 Uhr stehen Fachleute bereit, die Sorgen und Anliegen von Betreuer:innen aufzunehmen und mit Aufklärungsgespräche zur Seite zu stehen. „Sorgentelefon bei Demenz“ 333 298 6884

Montag, 31 Oktober 2022 13:53

Leserbriefe Ausgabe 22-22

Dubioses Licht auch auf den Gemeindeausschuss
Ich maße mir nicht an, beurteilen zu können, ob die Gebäude auf dem Kasernenareal in Schlanders abgerissen werden sollen oder nicht, das sollen Fachleute entscheiden. Was den Denkmalschutz anbelangt, vertraue ich auf das Urteil des Amtes für Denkmalpflege. Hinsichtlich der bautechnischen Qualität wäre trotz eines vorliegenden Projekts, das den Abriss vorsieht, ein Moment des Nachdenkens angebracht, um zu prüfen, ob ein Umbau verbunden mit einer neuen Zweckbestimmung nicht doch möglich ist, zumal nachhaltiges Bauen immer wichtiger wird.
Ich maße mir allerdings schon an zu beurteilen, dass das, was in Schlanders am Mittwoch, 5. Oktober um halb fünf Uhr in der Früh passiert ist, in höchstem Maße verabscheuenswert ist. In einer Nacht- und Nebelaktion mit Baggern aufzufahren, um nackte Tatsachen zu schaffen und einer evt. Unterschutzstellung zuvorzukommen, ist ein Gewaltakt, der seinesgleichen sucht. Die Anrainer wurden weder über den ohrenbetäubenden nächtlichen Lärm und über die enorme Staubentwicklung informiert, noch wurde auf einen geordneten Abbruch zum Recyceln des Bauschutts geachtet.
Die ganze Aktion wirft ein höchst dubioses Licht nicht nur auf unseren Bürgermeister, sondern auf den ganzen Gemeindeausschuss, der – wenn auch kurzfristig – über das Vorhaben im Vorfeld informiert war. Dass niemand von den 4 Frauen und 2 Männern sich diesem Vorhaben widersetzt hat, stimmt sehr sehr nachdenklich und auch die vollmundigen Betonungen unseres Bürgermeisters bezüglich Bürgerfreundlichkeit, Transparenz und Mitbestimmung erscheinen auf dem Hintergrund dieser Aktion in einem neuen Licht.

Waltraud Plagg, Schlanders

 

Pestizide im Salat unserer Hausgärten
Seit Jahren bemüht sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Verantwortlichen in Politik und Landwirtschaft auf das Problem der Pestizidabdrift auf öffentlichen Flächen durch Entnahme von Grasproben aufmerksam zu machen. Die Reaktion der Verantwortungsträger bestand bislang darin zu beschwichtigen mit der Begründung, dass Gras nicht gegessen wird. Dieses Jahr ging die Umweltschutzgruppe Vinschgau der Frage nach, wie es um die Pestizidbelastung von Salat in unseren Hausgärten steht, der bekanntlich gegessen wird.
Am 13. Juni wurden 11 Salatproben in biologisch bewirtschafteten Hausgärten an 10 verschiedenen Standorten in den Gemeinden Naturns, Kastelbell, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und Mals mit dem Einverständnis der BesitzerInnen gezogen. Die Analyse der Proben erfolgte im Labor von Carsten Brühl an der Universität Koblenz – Landau. Die Analyseergebnisse wurden vom Toxikologen Peter Clausing interpretiert. Die Ergebnisse zeigen, dass keine einzige Probe frei von Rückständen war, insgesamt wurden 13 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. In den einzelnen Proben wurden mindestens 2 und maximal 8 verschiedene Wirkstoffe festgestellt. 4 der gefundenen Wirkstoffe wurden von den EU – Behörden als die Fortpflanzung schädigend und Organ schädigend klassifiziert, nämlich Fluazinam, Penconazol, Spiroxamin und Terbuthylazin.
Die Genehmigung dieser 4 Wirkstoffe wurde bereits ein - zweimal verlängert, weil den Behörden die Ressourcen für eine rechtzeitige Neubewertung des Wirkstoffes fehlten. Bei der Zulassung der Wirkstoffe wird die mögliche Kombinationswirkung mehrerer Wirkstoffe nicht berücksichtigt.
Fluazinam wurde in 10 von 11 Proben nachgewiesen. Im Tierversuch wurden durch diesen Wirkstoff Missbildungen bei den Föten beobachtet und er wird als potentiell Hormon schädigend eingestuft.
Penconazole führt im Tierversuch ebenfalls zu Missbildungen der Föten und wird als Hormon schädigend eingestuft.
Spiroxamine führt im Tierversuch zu Missbildungen der Föten und zu toxischen Effekten beim Muttertier.
Terbuthylazine wurde als krebserregend und Hormon schädigend eingestuft.
Außerdem wurden die Salatproben im Labor TLR International Laboratories (NL) auf DDT überprüft. In 2 von 11 Proben wurden Rückstände von DDT nachgewiesen, das seit ca. 50 Jahren in der EU verboten ist. Dass auch der Boden nach 50 Jahren noch mit DDT/ Metaboliten (Abbauprodukten) belastet ist, zeigten Bodenproben, die zusätzlich gezogen wurden. Dieses Ergebnis macht deutlich, dass Pestizide nicht aus dem Boden verschwinden, sondern sich dort anreichern und Jahrzehnte lang Mensch und Umwelt gefährden.
Angesichts dieser Befunde fordert die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Verantwortungsträger auf, die Ausbringung von Pestiziden drastisch zu reduzieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Siedlungsgebiete vor Pestizidabdrift zu schützen. Ein nach wissenschaftlichen Standards erstelltes Pestizidmonitoring ist ebenso unerlässlich, wie die Aufklärung der Bevölkerung über die möglichen Gesundheitsrisiken, so wie von den EU - Behörden vorgeschrieben.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

Untersuchungen nur für Polemiken gut
Nicht alles, was untersucht wird, ergibt seriöse Erkenntnisse: „Manchen geht es augenscheinlich vielmehr darum, das Klima in der Gesellschaft zu vergiften“, stellt Thomas Oberhofer, Obmann der VI.P und Vizeobmann des Südtiroler Apfelkonsortiums fest. Anlass sind Aussagen der Umweltschutzgruppe Vinschgau über angebliche Rückstandsanalysen aus Privatgärten.
Damit eine Untersuchung seriöse Erkenntnisse bringe, müsse sie nach bestimmten Kriterien angefertigt sein, die in der Wissenschaft festgelegt und anerkannt sind. „Die Stellungnahme der Umweltschutzgruppe Vinschgau erhärtet unseren Verdacht, dass dies nicht der Fall war. Vielmehr wurde nach Elementen gesucht, um erneute Polemiken gegen die Bauern anheizen zu können“, so Oberhofer.
Insbesondere bezieht er sich dabei auf die angebliche Interpretation des umstrittenen Toxikologen Peter Clausing. Nur aufzuzählen, welche Wirkstoffe eventuell gefunden worden seien, sei nicht korrekt: „Die heutige Messtechnik ist derart weit entwickelt, dass auch geringste Spuren von Stoffen feststellbar sind“, betont Oberhofer und erinnert an eine wissenschaftliche Studie, die vor wenigen Monaten u.a. Brandschutzmittel im hochalpinen Gelände nachgewiesen hatte.
Die zentrale Frage sei, in welcher Konzentration eventuelle Spuren zu finden seien und ob Grenzwerte überschritten würden. „Darüber gibt die Umweltschutzgruppe Vinschgau keine Auskunft – nicht, wieviel wovon gefunden wurde und auch nicht, wo die entsprechenden gesetzlichen Grenzwerte liegen. Dies ist mehr als unseriös“, so Oberhofer. Es sei offensichtlich, dass es den Autoren nur darum gegangen sei, die Bevölkerung zu verunsichern und einmal mehr gegen die Bauern aufzuhetzen.
Thomas Oberhofer, VIP-Obmann

 

Spieletage 2022
Seit Jahren organisieren die 4. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums gemeinsam mit dem Spieleverein dinx die Spieletage am OSZ in Mals. Nach 2 Jahren Unterbrechung ist es am 12. und 13. November 2022 wieder so weit. In mehreren Treffen haben sich die Schüler:innen vorbereitet, um die Gäste spieletechnisch beraten und kulinarisch verwöhnen zu können. Am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr finden Besucher:innen aller Altersstufen: Hunderte Strategiespiele, Familienspiele, Kartenspiele, Spiele für 2 oder für viele sowie Kinderspiele stehen bereit. Am Samstagabend werden Escape-Spiele vorgestellt, am Sonntagnachmittag von 14 - 17 Uhr kann zusätzlich in der Halle geklettert werden.

 

„Unqualifizierte Äußerungen“

Zum Leserbrief „Jammern“ in der Ausgabe Vinschgerwind Nr. 21 (437) vom 20.10.22
Lieber Herbert Marseiler,
da wir uns ja kennen, und im selben Ort im Vinschgau beheimatet sind (mit Zürich kann ich leider nicht dienen), benutze ich in meinem Beitrag das „Du“.
Mit zunehmenden Bauchschmerzen lese ich deine regelmäßigen, ach so wichtigen Leserbriefe in den verschiedensten Medien, und immer mehr entwickelt sich in mir so ein Gefühl, welches sich immer dann bemerkbar macht, wenn ich mich für etwas, bzw. für jemanden nicht so richtig wohl fühle. Ich möchte von einer genaueren Beschreibung absehen, weil mir der treffendste Ausdruck dafür mangels fehlender Identifikation doch nicht ganz angebracht erscheint.
Du schreibst in deinen Beiträgen über alles und jeden, außer über Rechtschreibung, belehrst Politik, Wirtschaft, Handwerk, gar Straßen- und Tunnelbau (da bist du ja Experte) und weiß Gott, über was uns deine Schreibkunst künftig noch beglücken mag.
Ich bin guten Mutes und vor allem überzeugt, dass unser schönes Land Südtirol u. A. von sehr kompetenten, und verantwortungsbewussten PolitikerInnen regiert wird, welche Südtirol, und auch den Vinschgau zu einer der reichsten, und lebenswertesten Regionen in Europa gemacht haben. Natürlich gibt es auch Ausnahmen und es ist richtig, dass jedwedes Fehlverhalten zum Schaden der Allgemeinheit auch geahndet wird, und die entsprechenden Personen direkt zur Verantwortung gezogen werden. Ich bitte dich aber inständig, künftig von pauschalen, und derart unqualifizierten Äußerungen gegenüber politischen VerantwortungsträgerInnen abzusehen, und auch ihnen mit Respekt, und Wertschätzung zu begegnen.

Mit freundlichen Grüßen
Roland Brenner – Prad a. Stilfserjoch

Mittwoch, 02 November 2022 08:01

Impressionen Gianni Bodini

Am Nockenkofel. „Das Glück dieser Erde, liegt auf den Rücken der Pferde...“
Bei der letzten Vollmondnacht, nach langem Warten und Suchen, habe ich mein „Glück“ gefunden. Dieses Glück möchte ich meinen Lesern weitergeben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Val Müstair - Grosse Ehre für ein kleines Bergtal: Der Bundesrat tagte «extras muros» im Val Müstair.
Was für ein Tag! Am 12. Oktober 2022 durfte das Val Müstair das siebenköpfige Gremium der Landesregierung, genannt Bundesrat, und die fünf Regierungsräte des Kantons Graubünden im Val Müstair willkommen heissen. Zu verdanken war diese Ehre dem Engagement und dem hervorragenden Netzwerk der Gemeindepräsidentin, Gabriella Binkert Becchetti, welche die Einladung an die Regierung ausgesprochen und alles für den Grossanlass in die Wege geleitet hatte. Randregionen müssen sichtbar sein, die Aufmerksamkeit auf sich lenken, um gesteckte Ziele zu erreichen. Mit dem Besuch der Regierung rückte das Val Müstair für einen Tag in den Fokus der s10 Bundespraesident Gemeindepraesidentin2Schweiz, was noch lange in den Köpfen nachhallen und positive Effekte erzielen wird.

«extra muros»
Seine Verbundenheit mit den verschiedenen Regionen des Landes und deren Bevölkerung bringt der Bundesrat damit zum Ausdruck, dass er regelmässig Sitzungen «extra muros», also ausserhalb des Regierungssitzes in Bern, dem Bundeshaus, in allen vier Sprachgebieten der Schweiz abhält. Das erfordert besondere Anstrengungen seitens der besuchten Region und seitens der Bundeskanzlei, um die Sicherheit zu gewährleisten und einen würdigen Anlass zu organisieren.

Tradition und Austausch
Nach der bundesrätlichen Sitzung mit entscheidenden Beschlüssen zu schweizrelevanten Themen in den alten und abhörsicheren Mauern des Weltkulturgutes Kloster St. Johann in Müstair fand bei einem Apero auf dem schönen und neu gepflasterten Plaz Grond das Zusammentreffen mit der Bevölkerung statt. Mit der Nachinszenierung des traditionellen Chalandamarz-Umzugs der Schülerinnen und Schüler, bei welchem die Kinder des Tales jeweils am 1. März mit Glocken den Winter austreiben, wurden die prominenten Gäste zum Empfang mit den zahlreich erschienen Einheimischen, Besuchern und Politikern aus anderen Regionen Graubündens und dem Vinschgau geführt.
In ihrer Begrüssungsansprache gab die Gemeindepräsidentin der Freude Ausdruck, die Landesregierung im Tal willkommen heissen zu dürfen, liess aber auch nicht unerwähnt, mit welchen Problemen Randregionen wie das Val Müstair zu kämpfen haben. Sie betonte mit Nachdruck, dass die zur Debatte stehende Abschaffung der Grenzwache an der Grenze Müstair/Taufers fatale Folgen hätte für das Tal und die Abwanderungsproblematik noch verschärfen würde. Sie appellierte an die Regierung, sich in dieser Angelegenheit unterstützend einzubringen.
Nach dem Willkommensgruss des Regierungspräsidenten des Kantons Graubünden, Marcus Caduff, richtete sich der Bundespräsident, Ignazio Cassis, mit empathischen Worten an die Anwesenden, indem er den besonderen Standort des Tales im Dreiländereck Schweiz/Italien/Österreich und das daraus resultierende Miteinander hervorhob. Als Aussenminister der Schweiz sei ihm mehr den je bewusst, dass man die Meinung anderer Länder respektieren müsse, auch wenn sie sich nicht immer mit denen des eigenen Landes decke. Die Schweiz sei nicht klein, wie oft s10 130943behauptet würde. Im Gegenteil: Vom westlichen Genf bis ins östliche Val Müstair benötigt man mit dem Zug sieben Stunden. In ebenfalls sieben Stunden reist man von Genf bis nach Barcelona. So gesehen dürfe die Schweiz stolz sein und ihre Stärke nicht unterschätzt werden. Er wolle sich als Bundespräsident für die Randregionen einsetzen, stamme er selber doch auch aus einer Randregion der Schweiz, nämlich dem italienischsprachigen Tessin.
Die kurz gehaltenen Ansprachen wurden gespannt verfolgt. Sehr geschätzt wurde aber auch der anschliessende Austausch. Die Bundes- und Regierungsräte gingen mit der Bevölkerung auf Tuchfühlung. Wer wollte, konnte seine Anliegen und Fragen im persönlichen Gespräch vorbringen oder auch nur ein paar freundliche Worte austauschen. Die Gemeinde Val Müstair offerierte einen reichhaltigen Apero aus einheimischen Produkten und eine währschafte Bündner Gerstensuppe für alle.
Die Medienpräsenz war enorm und der Jahrhundertanlass im Val Müstair, wie ihn die Gemeindepräsidentin bezeichnete, wird seine Wirkung nicht verfehlen. Einmal mehr hat das kleine Tal bewiesen, dass es Grosses leisten kann.
Annelise Albertin

Mittwoch, 02 November 2022 09:00

Die Wurst mit Soße und das kleine Geheimnis

Mals - „Wia in olte Zeitn“, „Woasch nou wia long miar do Kortn gspielt hobm.“ Diese Bemerkungen waren beim „Gollimorkt“ in den Stuben im „Gasthof Einhorn“, sprich beim „Hafner“ oft zu hören.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Stuben des ansonsten geschlossenen Gasthauses waren einen Tag lang für Gäste geöffnet. Die Inhaber Markus und Paul Hafner hatten das ermöglicht. Dort ließen Malser Bäuerinnen und Bauern eine alte kulinarische Markttradition aufleben. Auf der Speisekarte standen: Das „Faschanessen - Frankfurter Wurst mit Soße“ und „Das kleine Geheimnis - Frankfurter Wurst mit Soße und Gulaschstücken“, „A Gsottene – Hauswurst mit Senf“. Dazu gab‘s jeweils eine Semmel. Der Durst ließ sich mit einem „Rugale Leps“ (Wein), mit Hopfentee (Bier) oder mit einem „Kracherle“ (Limonade) stillen. Die Bezeichnung „Das kleine Geheimnis“ werde der einstigen Wirtin im „Rössl“ Sophie Waldner zugeschrieben, erzählt Walter Sagmeister, Mitorganisator des Marktschmauses. Einst habe man landauf landab vom „Kleinen Geheimnis“ beim „Rössl“ geschwärmt. „Faschanessen“ könnte es wohl deshalb heißen, weil so mancher „Faschan“, es handelte sich um Vermittler beim Viehhandel, den Verkäufer nach einem guten Geschäft zur „Wurst mit Soße“ eingeladen hatte. Noch bis in die 1960er Jahre war der „Gollimarkt“ neben dem Krämermarkt ein gut bestückter Viehmarkt. Auf „Tschalatscha, standen oft bis zu 1.000 Stück Vieh“, weiß Sagmeister. Ein klein wenig vom einstigen Viehmarktflair des „Gollimorktes“ versuchen die Jungzüchter jedes Jahr zu vermitteln, indem sie einige Tiere auftreiben.
Doch zurück zur „Wurst mit Soße“ und zum „Kleinen Geheimnis“. Sagmeister hatte dafür gesorgt, dass Würste und Fleisch qualitativ hochwertig waren. „A richtigs Frankfurterle muaß pan Brechn so richtig knackn“, erklärt er. Das Gulasch kochte der pensionierte Koch Luis Adam aus Laatsch am Tag vor dem Markt. Die Vorbereitung beim „Hafner“ begannen in aller Herrgottsfrüh. Schon bald stellten sich die ersten Gäste ein. Zu Mittag war kein Platz mehr frei und alle genossen die nostalgischen Markgerichte. Unzählige Menschen gaben sich im Laufe des Tages die Klinke in die Hand. „Schun in spatn Nommitog hobm si olz aufgessn kopp“, lacht Sagmeister. Beim nächsten „Gollimorkt“ könnten die Gerichte erneut serviert werden, so wie in alten Zeiten.

Montag, 31 Oktober 2022 13:49

Ein Blick auf die Perspektive Wohnen

Naturns/Vinschgau - Planst du noch oder wohnst du schon?“ Dieser Werbeslogan eines bekannten Möbelunternehmens ist für manche Wohnungssuchenden bittere Realität. In ganz Europa herrscht mittlerweile Wohnungsnot und „leistbares Wohnen“ scheint für viele in weite Ferne gerückt zu sein. Dass das Thema unter den Nägeln brennt, wissen auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der SVP. Die Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt organisierten daher eine Geprächsarena mit Referentinnen und Referenten, die mit der Problematik bestens vertraut sind.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen waren der Einladung der ArbeitnehmerInnenbewegung der Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt in Naturns gefolgt, um sich über die aktuelle Lage und die Aussichten rund um den Wohnbau zu informieren.
Leonhard Resch von der Arche im KVW informierte über die momentane Situation rund um das Thema und zeigte Perspektiven auf, wie man Verbesserungen erreichen kann, u.a. auch durch neue Modelle wie das gemeinnützige Wohnen.
BMin Roselinde Gunsch Koch erläuterte die Situation in ihrer Gemeinde Taufers im Münstertal und erklärte den Bedarf der Bewohner vor Ort und das Leerstandsmanagement der Gemeinde. BM Zeno Christanell präsentierte die Vorgangsweise der Gemeinde Naturns, die mit der gezielten Planung des Siedlungsraums eine nachhaltige Wohnbaupolitik für jeglichen Bedarf anstrebt. Waltraud Deeg erklärte die Grundlagen des Wohnbaugesetzes und zeigte die Verbesserungsabsichten auf, die mit den geplanten Durchführungsbestimmungen greifen sollen. Sie betonte in ihren Ausführungen, dass es bei 116 Gemeinden im Land genauso viele unterschiedliche Realitäten gäbe und dass es eine große Herausforderung sei, auf diese gezielt einzugehen.
Die Inputs der vier Referentinnen und Referenten führten zu einer regen Diskussion, an der sich auch Urgesteine der Wohnbaupolitik in Südtirol wie Rosa Franzelin beteiligten und Vorschläge einbrachten.
„Wohnen ist ein Thema mit sehr vielen Unterbereichen und Ausprägungen, die alle für sich betrachtet und behandelt werden müssen. Das macht die Suche nach Lösungen nicht einfach und umso mehr muss es Anliegen der ArbeitnehmerInnen-Bewegung in der SVP sein, allen Menschen Perspektiven zu ermöglichen“, stellten die beiden Bezirksvorsitzenden Beatrix Burger und Kunhilde von Marsoner am Ende der Veranstaltung fest.

Montag, 31 Oktober 2022 13:48

Lametta - die 5. Ausgabe

In der 5. Ausgabe von „Lametta“ lädt der Steghof in Naturns zum Schauen, Kaufen und Genießen ein. Vom 11. –13. November 2022, stellen Künstler/Designer/Kreative ihre Werke und Produkte vor und bieten diese zum Verkauf an. Das kreative Team vom „Greiterhaus Eyrs/Laas“ sorgt für das kulinarische Angebot, Wein vom Lehengut, Kastelbell und Süsses von Karins Konditorei aus Naturns. Eröffnet wird am Freitag, den 11. November um 17 Uhr. Am 12. und 13. November jeweils von 10 - 20 Uhr.

Montag, 31 Oktober 2022 13:47

Gutes Geschäftsjahr bei VOG-Products

Leifers/Vinschgau - Die Vollversammlung der Erzeugerorganisation VOG Products hat am 25. Oktober die Bilanz des Geschäftsjahres 2021/2022 genehmigt. Der Verwaltungsrat wurde neu gewählt; Johannes Runggaldier wurde als Obmann einstimmig bestätigt.
VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier konnte im Rahmen der Vollversammlung auf ein gutes Geschäftsjahr 2021/2022 verweisen. Das Obstverarbeitungs-Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr (01.07.2021 bis 30.06.2022) einen Umsatz von 106 Millionen Euro erzielt, wobei die gelieferten Mengen an Rohware höher waren als im Jahr zuvor. Das positive Ergebnis führte zu einem attraktiven Auszahlungspreis an die Mitgliedsgenossenschaften: Insgesamt wurden für das abgelaufene Geschäftsjahr rund 44 Mio. Euro an die Mitgliedsgenossenschaften (Eigentümer sind 18 Südtiroler Obstgenossenschaften und drei Erzeugerorganisationen aus Südtirol und dem Trentino) ausgezahlt.
Runggaldier berichtete über die wichtigsten Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres: Darunter eine Erweiterung des Tanklagers, einen neuen Pasteur und eine „Bag in Box“-Anlage. Für die rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden elektrische Aufladestationen für Autos und Fahrräder installiert, um grüne Mobilität zu ermöglichen.
Direktor Christoph Tappeiner berichtete von den Trends an den Märkten und künftigen Strategien: Im B2B-Bereich wird das Unternehmen weitere Spezialprodukte und Lösungen für die internationale Lebensmittelindustrie anbieten. Im B2C-Bereich wird VOG Products im Private Label-Markt und mit der Eigenmarke Leni’s weiter wachsen.
Der neue Verwaltungsrat, der von der Vollversammlung gewählt wurde, setzt sich folgendermaßen zusammen: Friedrich Karl Alber, Joachim Blaas, Otmar Clementi, Theodor Grasser, Alexander Kerschbaumer, Georg Kössler, Thomas Oberhofer, Markus Pircher, Johannes Runggaldier, Dr. Josef Auer. Die Verwaltungsräte bestätigten Johannes Runggaldier als Obmann. 

Das IBI-Euregio Kompetenzzentrum hat sich auch im Jahr 2022 im Rahmen der diesjährigen Interalpine Energie- und Umwelttage in Mals wieder einem hochaktuellen und brisanten Thema gestellt. Dem Innovationspotential der Wasserkraft.

 

In Europa schlummern hinsichtlich erneuerbarer Energieformen noch wesentliche Potentiale, die es im Rahmen der EU-Klimaschutzziele zu erschließen gilt. Auch die älteste Erneuerbare Energie, die Wasserkraft, hat noch brachliegende Potentiale, die entwickelt werden können. Sie ist eine erprobte, langbewährte Technologie, die sich aber immer wieder neu erfindet.

 

Die weltweite Energiekrise zeigt, wie wichtig eine unabhängige und erneuerbare Energieversorgung ist. Seit Jahrtausenden nutzen Menschen die Kraft des Wassers und auch in unserem Jahrhundert ist der Einsatz der Wasserkraft zur Energienutzung unerlässlich. Ohne diese wird es keine nachhaltige Energiewende und auch keine Abkehr von teuren fossilen Brennstoffen geben. Sie ist die Energieform mit der besten CO2-Bilanz und dem besten Energieerntefaktor, die anders als Wind und Sonne kontinuierlich Strom erzeugen kann und damit wesentlich für die Versorgungssicherheit ist.

 

Innovationspotential

International bekannte Branchenexperten aus Wissenschaft und Praxis haben im Rahmen der Fachtagung Einblicke und Know How zu Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich der Innovation bei Zivilbauten und in Betrieben gegeben. Immer die Ökologie im Blick. Mit dabei Anton Schleiss (em. Univ.-Prof. ETH Lausanne), Thomas Schleker (Policy Officer Europäische Kommission), Jeffrey Tuhtan (Uni Tallin), Magdalena Neuhauser (Hydro Analytics, ANDRITZ Hydro AG), Emil Bieri (Axpo Power AG) u.v.m.

 

Branchenexperten und Teilnehmer im Gespräch

In der Fachdiskussion setzten sich unter reger Teilnahme Experten und Anwesende mit der Frage auseinander, ob eine alte Technologie innovativ sein kann. Zusammenfassend waren alle der Meinung, dass die Wasserkraft in sich wandelnder und immer komplexer werdender Umwelt Innovation braucht. Sie ist ausschlaggebend, ob wir auf ein „Blackout“ zugehen oder es verhindern können. Wichtig wäre, die Bevölkerung miteinzubeziehen und die Wasserkraftwerke als Mehrzweckprojekt zu nutzen. So könne man mögliche Synergien nutzen und für Umwelt und Menschen eine Win Win Situation schaffen. Eine ehrliche, transparente Kommunikation nach außen, würde viele Missverständnisse aus dem Weg räumen, auch weil die Wasserkraft immer wieder Innovationen aufnimmt und umsetzt.

 

Walter Gostner, (Patscheider & Partner GmbH., Mals), Verwaltungsrat IBI-Euregio Kompetenzzentrum und Mitorganisator der Fachtagung zeigt sich äußert zufrieden: „Das überaus aktuelle Thema hat auch bei dieser vierten Auflage für einen voll besetzen Saal, viele Fachexperten und einen spannenden Austausch gesorgt. Wir als Organisatoren sind mit dem Verlauf überaus zufrieden. Die Wasserkraft ist eine notwendige und nachhaltige Energiequelle, die absolutes Innovationspotential hat. Mit dieser Veranstaltung haben wir wieder neue Erkenntnisse gewonnen und sind umso mehr überzeugt, dass durch Netzwerke und die Einbindung der Bevölkerung, zukunftsträchtige und sinnvolle Projekte umgesetzt werden können.“

 

Die Tagung wurde in bewährter Manier von Patscheider & Partner GmbH. (Mals), der Anwaltskanzlei GEISSELER LAW (Freiburg i. Br.), dem IBI-Euregio-Kompetenzzentrum (Vahrn – Südtirol), der TIQU - Tiroler Qualitätszentrum für Umwelt, Bau und Rohstoffe (Ötztal Bahnhof) sowie dem Südtiroler Energieverband SEV organisiert. Für sie ist die Verbindung von Theorie und Praxis grundlegend. Den Abschluss der Interalpinen Energie- und Umwelttage Mals 2022 bildete der „Tag der Exkursion“ mit Besichtigung der im Jahre 2022 in Betrieb gegangenen Kraftwerke Konfall (Schluderns) und Suldenbach (Prad).

 

28.10.2022/AGM

Kürzlich ging der letzte von 33 neuen Hyperchargern für Elektorautos in Betrieb. Damit gibt es in Südtirol über 250 öffentliche Ladestationen und damit über 500 Ladepunkte für E-Autos, so Alfreider.

Seit kurzem ist nun auch die letzte der 33 Schnellladesäulen für Elektroautos, die im Laufe der vergangenen zwei Jahre in Südtirol flächendeckend errichtet wurden, in Betrieb. Insgesamt stehen nun im ganzen Land mehr als 250 öffentliche Ladestationen und damit über 500 Ladepunkte. Das bedeutet, dass pro 100.000 Einwohner über 100 Ladepunkte für E-Autos bereitstehen. Im gesamtstaatlichen Vergleich liegt Südtirol, gemeinsam mit dem Trentino, damit an erster Stelle. Heute (27. Oktober) wurde das gemeinsame Projekt der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG, von Alperia mit der Tochterfirma Neogy, dem Südtiroler Konsortium ARO im Landesverband der Handwerker LVH und der Bozner Firma Alpitronic mit einer Vorstellung der Ergebnisse abgeschlossen.

Anschub für nachhaltige Mobilität

"Wir setzen im Bereich der öffentlichen Mobilität stark auf emissionsfreie Fahrzeuge – hauptsächlich mittels Batterie- und Brennstoffzellentechnologie – und treiben die bestmögliche Verzahnung aller öffentlichen und nachhaltigen Verkehrsmittel an", sagt Landesrat Daniel Alfreider. Im privaten Bereich soll ein dichtes Ladenetz die Entscheidung zum Kauf eines E-Autos erleichtern. "Wir sind auf dem richtigen Weg. 2020 wurden in Südtirol 1900 E-Fahrzeuge zugelassen, 2021 waren es dann schon über 2500 Elektroautos", berichtet Alfreider.

Hypercharger: Elektroautos an 33 Ladestationen schnell laden

Das Projekt wurde von Green Mobility in der STA im Auftrag des Landes abgewickelt. "Finanziert wurden die Schnelladestationen vom Land Südtirol mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Transport in Rom", sagt Harald Reiterer von Green Mobility. Die Hypercharger wurden entlang der Hauptstraßen in allen Südtiroler Bezirken errichtet, etwa an zwei Tankstellen entlang der Schnellstraße Meran-Bozen MeBo, am Bahnhof Niederdorf, entlang der Hauptstraße in Rabland und im Stadtzentrum Leifers. "An den Hyperchargern kann ein E-Fahrzeug – je nach Stromanschluss vor Ort – mit einer Leistung von 100 Kilowatt (kW) bis 150 kW aufgeladen werden. Derzeit gängige Elektroautos sind in rund einer halben Stunde vollgeladen", erklärt Reiterer.

Nachhaltige lokale Energie

Wenn Südtirol heute eine sehr gut ausgebaute öffentliche Ladeinfrastruktur besitzt, so ist dies im Zusammenspiel mit mehreren starken Partnern passiert. "Gemeinsam mit den Unternehmen des Konsortiums ARO im Landesverband der Handwerker LVH garantieren wir im ganzen Land jederzeit funktionstüchtige Anlagen. Diese sind 'Made in Südtirol' und stammen vom Bozner Unternehmen Alpitronic, einem europaweiten Marktführer in Sachen Elektromobilität", sagt Sergio Marchiori, CEO von Alperia-Tochter Neogy. Die Ladestationen können per App und Neogy-Ladekarte oder mit dem direkten Bezahlsystem genutzt werden und seien dank internationalen Roamings auch für Touristen leicht zugänglich.

Webseite mit Echtzeitdaten über Ladestationen fürs E-Auto

Um stets einen Überblick darüber zu haben, wo sich in nächster Nähe eine Ladestation befindet und ob diese auch frei ist, können auf der Webseite charge.greenmobility.bz.it die Position und die Daten der meisten öffentlichen Ladestationen in Echtzeit eingesehen werden. Die Seite wird laufend mit neuen Informationen zu öffentlichen Ladestationen für Elektroautos ergänzt.

red/san


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/user.php on line 260

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.