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Planeil - In Planeil sind kreative Frauen am Werk, die sich scherzhaft „Knottenbergoaß“ nennen, weil sie sich regelmäßig treffen und gemeinsam Bergtouren unternehmen. Aus dieser Gruppe wurde dann die „Upcycling Gruppe“, die am Projekt und an der Ausstellung „As olt moch nui - Planoal“ arbeiteten. Diese wurde am Sonntag, 13. April 2025 im Dorfsaal der Bevölkerung vorgestellt, als wertvollen Beitrag zur Förderung der Nachhaltigkeit. Die Ausstellung fand große Beachtung der Dorfbevölkerung. Doch der Reihe nach. Ideengeberin für das Projekt Upcycling war Elisabeth Maier, die mit Renate Erhard schon bald eine Verbündete fand. Die beiden Frauen machten sich s20 164242grundsätzlich Gedanken über Wiederverwertung und besuchten erstmals einen Webkurs bei Susanne Weithaler in Stilfs, um aus alten Stoffen Teppiche anfertigen zu können. Denn das Weben hatte einst in Planeil einen hohen Stellenwert. Maier und Erhard motivierten auch die anderen Frauen in der Gruppe, die sich ihnen anschlossen und bereit waren, etwas zu bewegen. Bei den Treffen wurden laufend neuen Ideen geboren, die aus alten, scheinbar unbrauchbaren Dingen etwas Neues entstehen ließen. Es wurden große und kleine Teppiche gewoben, bunte Decken gehäkelt, Stoffsachen genäht, wie zum Beispiel Taschen und Sitzpolster aus Jeansstoff und vieles mehr. Die Frauen beschäftigten sich auch mit der Herstellung von Naturkosmetik und Tinkturen, Und ließen die Erzeugung von Butterschmalz wieder aufleben. Dem Upcycling Projekt der Frauen schlossen sich die Jungschargruppe und die Grundschüler an und Franziska Blaas, die mit der OEW - Ausstellung „Fashion Revolution“ auf die Problematiken rund um die Herstellung von Massenkleidung in Billiglohnländern, verbunden mit der Ausbeutung von Menschen und Natur aufmerksam machte. Ein Teil des Ausstellungserlöses ging an die OEW. (mds)

Gemeinderatswahlen/Kandidaten der SVP - Banond-Mitanond-Firanond“, das ist das Motto mit dem die SVP-Kandidatinnen und Kandidaten der Gemeinde Kastelbell-Tschars in die Gemeindewahlen starten. „Wir haben eine gute, vielseitige Kandidaten/innenliste. Leute in jedem Lebensabschnitt mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Was uns eint, ist der Wille für die Gemeinde und die Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten“, fasst BM-Kandidat Gustav Tappeiner zusammen.
Die Themen des Wahlprogramms, gemeinsam mit allen 15 Kandidatinnen und Kandidaten erarbeitet, umfassen Gesundheit, Familie und Soziales, Umwelt, lebenswertes Wohnen, Landwirtschaft, Wirtschaft und Tourismus sowie sanfte Mobilität und insbesondere das Ehrenamt, die Vereine und die Kultur. Die scheidende Gemeindeverwaltung hat vieles in Gang gebracht und umgesetzt. Trotzdem sind die Kandidaten entschlossen weiter zu arbeiten, zu verbessern und dort wo nötig auch aufzuholen.
Spitzenkandidat Gustav Tappeiner ist jedenfalls mit seiner Mann- und Frauenschaft mehr als zufrieden. „Erfahrung und frischer Wind - wir bieten beides. Besonders hervorheben möchte ich auch, dass allen daran gelegen ist gemeinsam, zusammen und für das Allgemeinwohl zu arbeiten, daher auch unser Leitspruch ‚Banond-mitanond-firanond‘“.
Konkret von Belang sind für die Liste auch die weiteren Pläne für die Dörfer von Kastelbell und Galsaun nachdem die Umfahrung vollendet ist, der Ausbau des Lärmschutzes entlang der Staatsstraße in Tschars, die Errichtung der neuen Bibliothek in Kastelbell sowie das Thema Wohnen und Bauen in der Gemeinde und auch das Thema der Integration neuer Mitbürger/innen.
Die letzten Wochen wollen die Kandidaten/innen dazu nutzen ihre Mitbürger/innen im persönlichen Gespräch zu überzeugen. „Zunächst ist es wichtig, dass möglichst viele Bürger/innen an der Wahl teilnehmen, darüber hinaus glauben wir bereits in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt zu haben, dass wir mit großem Engagement für Kastelbell-Tschars arbeiten, dabei praktischen Sachverstand bewiesen haben und gleichzeitig aber auch „groß und innovativ“ gedacht haben. Das wollen wir fortsetzen“.

Taufers i. M. - Die Schulturnhalle in Taufers i. M. war am Ostersonntag bis auf den letzten Platz gefüllt. Aus nah und fern waren Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber gekommen, um sich das Konzert der Musikkapelle Taufers i. M. anzuhören. Es war das 46. Konzert in der jüngeren Geschichte der derzeit 40-köpfigen Kapelle. Der Kapellmeister Michael Rufinatscha hatte mit seinen Musikerinnen und Musikern in vielen Probestunden ein anspruchsvolles Programm einstudiert, das beachtenswert ist. Barbara Christandl und Rufinatscha Max stimmten die Gäste auf die jeweiligen Musikstücke ein, indem sie das Leben der Komponisten beschrieben und deren Beweggründe und Gedanken zu deren Kompositionen aufzeigten. Zu hören waren im ersten Teil des Konzertes die Krönungs-Ouvertüre von Emil Stolc /arr.Oskar Czepek, Tschaikovsky’s von Pyotr il Yich Tchaikovsky/arr.John Moss, die Zillertal Suite von Andreas Waldner und der Olympiade Marsch von Jaroslav Labsky/arr.Jaroslav Zeman.
Nach der Pause erklang Arethusa von Johan Nijs, Cassiopeia von Carlos Marques Caucho von Dick Ravenal und das Medley 80er Kult (tour) arr. von Thiemo Kraas. Das Programm kam bei Jung und Alt sehr gut an und wurde mit viel Applaus bedacht. Höhepunkt des Abends war die Ehrung des Musikanten Kapeller Raimund für seinen 50-jährigen Einsatz in der Tauferer Musikkapelle. Er und seine große Bass-Tuba sind ein unzertrennliches und bei den unterschiedlichsten Auftritten ein viel bestauntes Duo, und das nicht nur in der Musikapelle Taufers i. M., sondern auch in der Gruppe der Tauferer Wirtshausmusikanten. Auch dem Jubilar wurde mit kräftigem Applaus gedankt. Mit beschwingten Zugaben verabschiedete sich die Musikkapelle von ihrem Publikum. (mds) 

Schlanders - Die Freiwillige Feuerwehr Schlanders feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Als erster Höhepunkt der diesjährigen Feierlichkeiten wurde am 26. April im Kulturhaus Schlanders eine rund 290 Seiten umfassende Chronik präsentiert. 10 Personen wurden geehrt. Günther Hört und Stephan Kostner wurden außerdem zu Ehrenkommandanten, Hubert Flora und Helmut Fischer zu Ehrenmitgliedern ernannt.

von Heinrich Zoderer

Rudi Bachmann, der derzeitige Kommandant der Feuerwehr Schlanders, konnte neben den aktiven Feuerwehrleuten auch Paten und Patinnen, Mitglieder der Jugendgruppe, Ehrenmitglieder, Mitglieder außer Dienst und viele Ehrengäste begrüßen. In einer umfangreichen Präsentation wurde die neue Feuerwehrchronik, erstellt von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Andreas Telfser, vorgestellt. In Bildern, Texten, Dokumenten und Zeitungsausschnitten wird über die vielen Einsätze, Feiern, Ausrüstungen und Entwicklungen in den vergangenen 150 Jahren erzählt. Der Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp meinte in seinen Grußworten, dass sich bei der Ausrüstung vieles geändert hat. Die Feuerwehren sind neben der Brandbekämpfung und dem Einsatz bei Naturkatastrophen vermehrt bei technischen Einsätzen gefordert. Zwei Dinge sind aber immer gleich geblieben: Der Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung und die schnelle, professionelle und ehrenamtliche Hilfsbereitschaft. Gruß- und Dankesworte überbrachten auch Roman Horrer, der Bezirksfeuerwehrpräsident des Untervinschgaus und Dieter Pinggera, der Bürgermeister von Schlanders. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Ensembles der Mittelschule Schlanders. Der Eingangsbereich des Kulturhauses wurde mit Bildern der Feuerwehr, Fotos von allen 23 Kommandanten und Zeichnungen der Mittelschüler und Grundschüler geschmückt.

Montag, 28 April 2025 12:34

„Schnals kann mehr!“

Gemeindewahlen Schnals - Am 4. Mai ist es soweit: In Schnals wird gewählt. Die Süd-Tiroler Freiheit tritt an, um eine bürgernahe, transparente und traditionsverbundene Gemeindepolitik mit zu gestalten und eine echte ehrliche Alternative zu bieten. Die beiden Kandidaten Stefan Oberhofer - Bürgermeisterkandidat (rechts im Bild) - und Pius Gamper - Gemeinderatskandidat (links im Bild) - setzen sich mit Überzeugung für Heimat, Familie, Ehrenamt und Umwelt ein. „Wir wollen ein lebenswertes Tal für alle – offen, ehrlich und mit gesundem Hausverstand“, betonen die beiden Kandidaten der Süd-Tiroler Freiheit.
Zentrale Anliegen sind die Förderung von Handwerk und Dienstleistern, der sinnvolle Umgang mit Gemeinde-Einnahmen wie Ufergeldern und Erlösen aus dem E-Werk, sowie der Schutz unserer Kulturlandschaft. Auch die Parkraumbewirtschaftung, bessere medizinische Versorgung und eine familienfreundliche Gemeinde stehen im Fokus. Die Vereine sollen in ihrer Arbeit gestärkt werden – besonders in den Bereichen Jugend und Ehrenamt.
Der Bürgermeisterkandidat Stefan Oberhofer, Elektrotechniker und aktives Vereinsmitglied, steht für Erfahrung und Einsatz: „Ich kandidiere, weil ich meine Heimat liebe und Verantwortung übernehmen will – nicht nur reden, sondern auch machen.“ Mit dabei ist auch Pius Gamper, langjähriger Gemeindemitarbeiter und leidenschaftlicher Freiwilliger in verschiedenen Organisationen und Vereinen im Tal.

Montag, 28 April 2025 12:34

Impfungen bei Kindern

Am kommenden Samstag, den 10. Mai findet im Kulturhaus von Tschengls ab 14 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Thema Kinderimpfungen mit der Landtagsabgeordneten Renate Holzeisen statt. Impfpflicht? Impfzwang? Welches sind die rechtlichen bzw. auch die wissenschaftlichen Grundlagen der Kinderimpfungen? Die Thematik ist nicht unumstritten und soll in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, Eltern über eine freie und bewusste Entscheidung zu informieren.

Dienstag, 29 April 2025 15:00

„Soulong is drpock, schaug i….“

Gusti kam als bildhübsche, junge Frau von Schluderns nach Taufers im Münstertal. Sie wurde Mutter von drei Kindern. 25 Jahre lang umsorgte sie ihre Schwester, die mit dem Down-Syndrom lebte. Dann betreute sie auch ihren Mann in seinen letzten Lebensjahren.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der schmerzlichste Moment in Gustis Leben war, als sie 1994 am Telefon vom plötzlichen Tod ihres Sohnes Jürgen erfuhr. Dieser war in München dem HIV-Virus zum Opfer gefallen, gegen den es damals noch keine lebensrettenden Medikamente gab. Besonders bitter war für sie und ihre Familienmitglieder, als sie die mit der Post zugeschickte Urne im Gemeindeamt abholen mussten. Dazu kam noch, dass der Ortspfarrer anfangs zögerte, den Beerdigungsgottesdienst mit einer Urne zu zelebrieren.
Als Tochter eines Schneiders wuchs Gusti mit vier Geschwistern in Schluderns auf. Die Bänke der Volksschulklasse teilte sie sich zeitweise mit über 30 Kindern mehrerer Jahrgänge. Die strengen Lehrer waren mit Strafen nicht zimperlich. Ihr erstes Geld verdiente sie sich als Kellnerin in Pontresina. Mit einem Teil des ersten Lohnes kaufte sie sich einen Mantel und einen zweiten für ihre Schwester. Den Rest gab sie daheim ab, wie es damals so üblich war. In der Zwischensaison daheim ging sie oft mit ihrer Freundin aus. Dabei begegnete sie dem Maler Paul Tischler (Jg. 1936) aus Taufers i. M., der sie nach allen Regeln der Kunst umwarb. Er lud sie zu Spritztouren mit seiner Vespa ein und war stolz auf seine schöne Begleiterin. Mit 18 Jahren wurde sie schwanger und brachte ihren Sohn Jürgen zur Welt. Um weiter in Pontresina arbeiten zu können, gab sie den Kleinen in die Obhut von Pauls Familie. Paul besuchte sie regelmäßig, und ein Jahr später führte er sie in Maria Trens zum Traualtar. Aus einer geplanten Hochzeitreise nach Venedig wurde nichts. „I bin bis haint nou nia in Venedig gwesn“, sagt sie. Die Frischvermählten bezogen zuerst eine Mietwohnung in Schluderns und dann in Taufers. Gusti und Paul wollten ihren kleinen Sohn zu sich nehmen. Doch die Großmutter und die Tanten gaben das Kind nicht mehr her. Gusti fügte sich. „Deis tat i haint nia mea“, betont sie. Oft tat es ihr weh, den Kleinen nur besuchen zu können. Die Geburt ihrer Tochter 1964 tröstete sie. 1969 kam ihr zweiter Sohn zur Welt. Liebevoll kümmerte sie sich um die beiden.
Paul bekam als Maler in der Schweiz nur Saisonbewilligungen. Zwischendurch musste er pausieren und übernahm Aufträge im Dorf. Als geselliger Mann liebte er die Abende mit Freunden, die er oft bis spät in der Nacht mit seinen Liedern unterhielt. Und er war leidenschaftlicher Jäger. Die Familie daheim musste oft lange auf ihn warten. Gusti lenkte sich bei Näharbeiten ab. Die meisten Kleider nähte sie selbst oder nahm Änderungen bei jenen Kleidern vor, die sie über einen Katalog bestellt hatte. „Deis, wos i pan Votr glearnt hon, isch miar zugute kemman“, erklärt sie. Sie war stets darauf bedacht, dass Farben und Formen gut aufeinander abgestimmt waren. Ein gepflegtes Äußeres war ihr immer wichtig. Das brachte ihr viele bewundernde, aber oft auch neidische Blicke ein. Nach Jahren in Mietwohnungen bezog die Familie 1985 ihr Eigenheim im Tauferer Ortsteil Pradatsch. „Selm hobmer fescht sporn gmiaßt“, erinnert sie sich. Um etwas zum Einkommen beitragen zu können, nahm sie eine Stelle in der HOPPE Müstair an. Eine Nachbarin beaufsichtigte die Kinder. Nach zwei Jahren gab sie die Arbeit auf. „Deis isch olz nit guat gongen“, meint sie.
Die Kinder wurden erwachsen und zogen aus. Die Enkel kamen ins Haus, und Gusti umsorgte sie. 1991 holte sie ihre jüngste Schwester Rosl von Schluderns zu sich nach Taufers. Diese lebte mit dem Down-Syndrom und bedurfte ständiger Beaufsichtigung. Ihr Mann Paul - inzwischen pensioniert - half ihr dabei und baute ein liebesvolles Verhältnis zu Rosl auf. Dann kam die Todesnachricht von Jürgen. Drei Jahre später im Jahre 1997 erlitt Rosl einen Schlaganfall und wurde zum Pflegefall. Gusti übernahm die Pflege unterstützt von ihrem Mann, bis sich bei ihm die beginnende Demenz bemerkbar machte. „I hon nor niana mea gean kennt unt oft greart“, sagt sie. Nach Rosls Tod 2022 war es dann ihr Mann, den sie rund um die Uhr betreute. In ein Heim wollte sie ihn nicht geben, obwohl sie mit ihren Kräften fast am Ende war. Immer wieder sagte sie zu ihren Kindern: „Soulong is drpock, schaug i a af ihm.“ Und sie schaffte es. Im Dezember 2023 schloss Paul daheim für immer seine Augen.
Die kräfteraubende Pflegearbeit in all den Jahren hat bei Gusti Spuren hinterlassen. Sie ist gebrechlich geworden und lebt zurückgezogen. Bei den Gängen ins Dorfzentrum ist der Rollator ihr Begleiter. Doch sie gibt nicht auf und kämpft - jetzt für sich selbst.

Montag, 28 April 2025 12:30

Ein Engel in Nöten

Rampenlicht Lootsch

Was passiert, wenn ein Schutzengel an seine Grenzen kommt? Wenn himmlische Regeln mit den Problemen auf der Erde zusammenstoßen und das Schicksal eines Menschen plötzlich auf dem Spiel steht? Der Theaterverein Rampenlicht Lootsch widmet sich in seinem neuen Stück genau dieser spannenden Frage.
Mit „Ein Engel in Nöten“ bringt die Theatergruppe unter der Regie von Egon Reinstadler eine turbulente und zugleich tiefgründige Komödie auf die Bühne. Im Mittelpunkt steht Janahar, ein gutmütiger, aber zunehmend überforderter Schutzengel. Als sein Schützling – ein ebenso herzensguter wie ahnungsloser Sägewerksbesitzer – ins Visier dunkler Machenschaften gerät, beginnt für Janahar ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch wie rettet man jemanden, wenn man für die Menschen unsichtbar ist?
Zwischen verrückten Eingriffen aus dem Himmel, seltsamen Nebenwirkungen und einer charmant-teuflischen Gegenspielerin entsteht ein himmlisches Durcheinander voller Humor und Überraschungen. Am Ende bleibt die Frage: Kann das Gute wirklich siegen – oder hat das Böse die besseren Tricks?
Die Premiere von „Ein Engel in Nöten“ findet am Freitag, 9. Mai, im Mehrzweckgebäude von Laatsch statt. Der Theaterverein Rampenlicht Lootsch lädt herzlich zu einem unterhaltsamen Abend ein und freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher!

 

Reservierungen unter: +39 371 140 3892; Telefonisch (ab 16:00 Uhr),
jederzeit auf Whatsapp oder online über Ticketleo!
Für weitere spannende Infos folgt uns gerne auf Instagram und Facebook.

Montag, 28 April 2025 12:30

Vergessene Patrioten (Teil 4)

Kolumne - Im letzten Beitrag hatten wir eigentlich angekündigt, dass wir eine Serie mit Porträts ausgewanderter Vinschger beginnen wollten. Doch dann haben sich zwei Patrioten dazwischengeschoben, deren Schicksal ich erzählen möchte. Jüngeren Landsleuten dürften deren Namen und das geschichtliche Umfeld eher unbekannt sein. Es sind dies Hans Egarter und Hans Pircher. Egarter wurde im Jahr 1909 in Niederdorf im Pustertal geboren, studierte im Vinzentinum in Brixen und war einer der führenden Köpfe der „Dableiber“, also jener Südtiroler, die sich bei den Optionen im Jahre 1939 für den Verbleib in der Heimat aussprachen. Deren Anführer Friedl Volgger wurde nach dem Einmarsch der Deutschen am 08. September 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Danach übernahm Egarter die Obmannschaft im Andreas-Hofer-Bund, also jener noch von Volgger begründeten Vereinigung der Widerständler nicht nur gegen die italienischen Faschisten, sondern auch gegen die deutschen Nationalsozialisten. Während des Zweiten Weltkrieges knüpfte Egarter über die Schweiz Kontakte zum britischen Geheimdienst, von dem er Geld zur Betreuung der besonders im Passeiertal zahlreichen Deserteure der deutschen Wehrmacht erhielt. Gleich nach Kriegsende war Egarter einer der Mitbegründer der Südtiroler Volkspartei und Redakteur bei der Tageszeitung „Dolomiten“. In dieser Eigenschaft trat er energisch dafür ein, eine Bewältigung der Vergangenheit in dem Sinne vorzunehmen, dass die Südtiroler nicht nur Opfer, sondern auch Täter während der NS-Zeit gewesen waren. Doch auch sein im „Volksboten“ vom November 1945 veröffentlichter leidenschaftlicher Appell: „Gerechtigkeit den Opfern und Gericht den Kriegsverbrechern“ verhallte ohne große Wirkung. Denn in Südtirol verhielten sich die Leute ähnlich wie die Deutschen: Keiner wollt ein Nazi gewesen sein. Dazu kam noch der gerade von der neugegründeten Volkspartei ausgehende Aufruf zur ethnischen Geschlossenheit unter dem Motto „lai net rouglen“, der dem Wunsch der Menschen entgegenkam, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich dem Aufbau einer Existenz zu widmen. In der Folge geriet Egarter auch innerhalb der SVP immer mehr in Isolation und zur politischen Randfigur, was ihn 1949 zur Übersiedlung nach Brixen veranlasste, wo er 1966 starb.
Zu Egarters politischer Demontage trug auch ein Prozess bei, in den Männer seines Andreas-Hofer-Bundes verwickelt waren. Mitangeklagt in diesem Prozess war auch Hans Pircher (geb. 1924 in Laas/Allitz, gest. 2002). Wir berichteten über ihn in früheren Ausgaben (Vinschgerwind 26/2020; 2/2024). Er war desertiert, in die Schweiz geflüchtet und hatte sich vom britischen Gemheimdienst als Kurier von der Schweiz aus zu Hans Egarter in Meran anwerben lassen. Während seiner Anwesenheit in Südtirol und bis zum Kriegsende hielt er sich bei Deserteuren im Passeiertal auf, die mit Egarter in Verbindung standen. Der Prozess endete in der Berufung mit Gefängnis für drei von den 18 Angeklagten, die härteste (30 Jahre) traf Pircher.
Doch nun zurück zu Egarter. Er war mit seiner Forderung nach Aufarbeitung der braunen Vergangenheit und Entnazifizierung auch in Südtirol seiner Zeit voraus. Eigentlich hat sie bei uns nie richtig stattgefunden!
Doch ab nun wollen wir uns positiveren Dingen zuwenden, nämlich Biografien ausgewanderter Visnchger Landsleute! Für Hinweise der Leser bin ich dankbar. Richtet sie an meine Mail-Adresse.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
info@rechtsanwalt-tappeiner.it

P.S.: Für den Beitrag verwendete Literatur: Hans Egarter - Eine Lebensskizze, Hans Heiss - Hubert Mock, 2009, Verlag Weger, Brixen

Schloss Kastelbell - Dem Kuratorium Schloss Kastelbell ist es auch heuer wieder gelungen eine große, internationale Künstlerin nach Kastelbell zu bringen. Es ist Margareth Dorigatti. Dorigatti, geboren 1954 in Bozen, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Venedig und anschließend an der Universität der Künste Berlin, wo sie 1983 mit Auszeichnung ihren Abschluss machte. Seither lebt sie als freischaffende Malerin und stellt regelmäßig in privaten Galerien und öffentlichen Kunst-Installationen aus. Gleichzeitig gewann sie den Lehrstuhl zuerst an der Accademia di Belle Arti Bologna, dann an der Accademia di Belle Arti in Rom. Als Gastprofessorin hält sie Vorlesungen an der Universität der Künste Berlin und an der Akademie der Künste München. Dorigatti lebt und arbeitet zwischen Rom und Berlin, kommt manchmal noch als Gast nach Südtirol. Chroma (altgriechisch für Farbe) ist der Titel der Frühjahrsausstellung auf Schloss Kastelbell. Die Eröffnung fand am 26. April statt. Nach der Begrüßung durch den Obmann des Kuratoriums Gerold Tappeiner, führte Karin Dalla Torre in das Leben und Werk der Künstlerin ein. Zu sehen sind auf Schloss Kastelbell ca. 60 Arbeiten aus verschiedenen Werkzyklen (z.B. Erlkönig, Luna/Mond, Lago/See, Epistolarium, Heroes). Dorigatti malt mit Leidenschaft in den Farben des Lebens. Ihre Bilder haben etwas Feines, Zartes, Zurückhaltendes. Sie zeugen von einer sinnlichen Wahrnehmung von sich selbst und der Umwelt. Margareth Dorigatti selbst sagte zur Ausstellungseröffnung: „Ich male aus einem inneren Bedürfnis. Meine Bilder kommen von innen. Ich habe das Privileg und das Glück, das ausdrücken zu dürfen, was ich ausdrücken muss. Ich hoffe, dass man das Leiden nicht sieht, man sollte die Freude sehen“. (pt)

 

Die Ausstellung ist zugänglich vom 27. April bis 22. Juni 2025. Öffnungszeiten 14 – 18 Uhr Dienstag bis Samstag und 11 – 18 Uhr sonn-und feiertags.


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