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Dienstag, 04 Februar 2025 15:01

„Mit nix hobmer ongfongen“

Optiert, zurückgekehrt, mit nichts wieder angefangen – harte Zeiten und Schicksalsschläge prägten das Leben von Martha Pohl, die mit 86 Jahren „eigentlich nia zun Doktor geaht.“

von Eliah Fliri und Angelika Ploner

Martha wird nie vergessen, wie man sie damals, mit kaum fünf Jahren, angespuckt hat, in der Tschechei, als sie mit ihrer Mutter, dem Großvater und ihren zwei Geschwistern, dorthin gezogen war. Einen Hof haben die Nationalsozialisten dem Großvater versprochen gehabt. Die Familie Pohl hatte optiert. „Des isch koane schiane Zeit gweesn“, erzählt Martha rückblickend.
Am 13. April 1938 wurde Martha Pohl in Tarsch geboren. Mit zwei Jahren, 1940, kam Martina mit ihren zwei Geschwistern nach Hallein ins Salzburger Land. Die Eltern hatten optiert und bezogen dort eine Wohnung. Der Vater begann die Holzfachschule zu besuchen, wurde aber bereits nach kurzer Zeit in den Krieg eingezogen. Die Kinder und die Mutter blieben allein zurück. Dem Großvater versprach man alsbald ebenjenen Hof in der Tschechei. Die Mutter, der Großvater und die Kinder übersiedelten in die Tschechei. Nur langsam gewöhnte man sich ein. Den Großvater plagte Heimweh, soweit, dass er nach kurzer Zeit wieder nach Südtirol zurückkehrte. Ein weiteres Mal blieben Mutter und Kinder allein zurück. Bis 1945. Es sprach sich herum, dass der Krieg bald zu Ende sein würde. Viele Südtiroler versuchten vor diesem Hintergrund nach Südtirol zurück zu kehren, auch Martha und ihre Familie. Mit Mühe erreichte man einen Zug, „mit ollerhond Hindernissen sein mir nor holt zrug noch Südtirol.“ Die Reise war eine Tortur. Der Bahnhof wurde unterwegs bombardiert, in Wien mussten sie tagelang im Zug warten, dann ist man irgendwo in einem Warenhaus unter- und nach drei Monaten endlich Zuhause angekommen. Zuhause, in Südtirol, wusste die Mutter nicht wohin sie mit den Kindern gehen sollte. Das Haus, das man verlassen gehabt hatte, war vermietet gewesen und niemand wollte die Familie aufnehmen. Eine Tante nahm Martha und ihre Familie schließlich auf, bis das Haus wieder frei wurde. „Mit nix hobmer ongfongen.“ Mit gar nichts. Ein Nachbar hat ihnen zwei Stühle geliehen, ein anderer Nachbar eine Geiß, sodass zumindest ein bisschen Milch da war. Jeden Tag mussten die Kinder mit dem Korb auf den Berg gehen, um Holz zu holen.
Ob der Vater vom Krieg zurückkehren würde, wusste man nicht. Erst nach drei Jahren zwischen bangem Warten und Hoffen, 1948, kehrte er aus der Gefangenschaft zurück. Danach arbeitete er Tag und Nacht: Nachts stellte er Möbel her, um das Haus wieder einzurichten, tagsüber arbeitete er als Zimmermann. Langsam rappelte man sich wieder auf und bekam auch die Äcker, die verpachtet worden waren, zurück. Die Kinder und die Mutter arbeiteten dann hauptsächlich in der Landwirtschaft. Getreide und Marillen wurden angebaut und brachten Ertrag ein. Obst war damals noch rar. Mit einem Korb wurde geerntet, Fahrwege gab es keine, mühsam aber lohnend war die Arbeit. Der Vater wurde Fraktionsvorsteher und war selten Zuhause. Er bemühte sich Wege zu machen und sorgte dafür, dass die Buben aus dem Dorf arbeiten konnten, um auch ein paar Lire zu verdienen. Nach und nach ging es aufwärts. Die Mutter teilte die Lebensmittel genau ein, sodass alle Kinder jeden Tag etwas zu essen hatten, was nicht selbstverständlich war.
Nach der Volksschule ist Martha in Meran bei den Englischen Fräulein zur Mittelschule gegangen. Früher konnten nicht viele Mittelschule gehen. Martha kam bei Verwandten unter. Geld für ein Heim gab es nicht. Nach der Mittelschule machte sie einen Handelskurs, anschließend in Florenz einen Kurs für die Ausbildung von Landfrauen. „I hat schun Meglichkeiten kop“, aber die Mutter hatte vier kleine Kinder und deswegen fiel es ihr schwer zu gehen. Bis zur Heirat blieb Martha Zuhause und half dort mit, schaute bei allen vieren, machte den Haushalt, schaute bei den Hausaufgaben und half überall mit. Nach vielen Jahren der Freundschaft mit Luis Kofler und unzähligen Bergtouren zusammen, heiratete das Paar. Martha war damals 27 Jahre alt. „De Bergtouren sein für mir olm es Schianschte gweesn.“ Dann zog sie in das Haus ihres Mannes. Nicht einfach war es in eine fremde Familie zu kommen, schwierig es jedem Recht zu machen. Martha ordnete sich viel unter und schaute Tag für Tag, dass es weitergeht. Eigene Wünsche hatten damals keinen Platz. Für andere da sein, immer und überall, war oberstes Gebot. „Suscht hats net funktioniert.“ Drei Kinder kamen nach und nach auf die Welt: Claudia, Andrea und Werner. Das Schicksal traf die Familie hart, als man Werner verlor. Den Verlust verkraftete man kaum, und trotzdem ging alles weiter. Als die Kinder ein bisschen größer waren, baute man sich ein zweites Standbein auf und baute Ferienwohnungen. Dass man selbst viel Hand anlegte, war damals selbstverständlich. Vormittag hat man am Bau gearbeitet, am Nachmittag arbeitete man auf dem Acker. Die Ferienwohnungen liefen von Anfang an gut. „I hon erscht lernen miasst mit die Gescht umzugian“, erzählt Martha rückblickend. Heute, mit 86 Jahren, arbeitet sie immer noch auf dem Feld mit. Die Natur und der Kontakt mit der Natur sind ihr wichtig. Jeden Tag geht sie zu Fuß, „damit i beweglich und fit bleib.“ Mäßig leben, gesund leben und bewusst leben, ist ihre Philosophie. Auch die Kräuter sind sehr wichtig für sie. „I geah eigentlich nia zun Doktor, wenn nor moch i eppes mit die Kräuter, ober kronk bin i eigentlich nia wirklich.“

Montag, 03 Februar 2025 13:40

Landtagspräsident Arnold Schuler in Dachau

Landtag - Präs. Schuler in Dachau bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus
Der Landtagspräsident nahm der Gedenkveranstaltung des bayerischen Landtages teil: „Gedenken heißt für uns nicht nur, der Opfer zu erinnern, sondern auch eine klare Haltung gegen Hass, Intoleranz und Gewalt einzunehmen – hier in Südtirol, in Europa und in der Welt“, so Schuler.
Im Jahr 2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung des NS-Lagers Dachau. Aus diesem Anlass fand gestern auf Initiative des Bayerischen Landtags im Schloss Dachau eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus statt, an der auch Landtagspräsident Arnold Schuler teilnahm.
„Der Blick auf die dunkelsten Kapitel der Geschichte mahnt uns, die Verantwortung für die Wahrung der Menschenwürde und den Frieden in unserer Gesellschaft niemals aus den Augen zu verlieren“, so Schuler zur Veranstaltung, die von bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner eröffnet wurde. „Auch für Südtirol, als Teil Europas, ist das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Aufgabe, die uns nicht nur die Vergangenheit vor Augen führt, sondern uns auch für die Zukunft verpflichtet“, fügt der Landtagspräsident auch im Hinblick auf den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am kommenden 27. Januar hinzu: „Es erinnert uns daran, dass die Freiheit und die Rechte jedes Einzelnen stets verteidigt werden müssen. Gedenken heißt für uns nicht nur, an die Opfer zu erinnern, sondern auch eine klare Haltung gegen Hass, Intoleranz und Gewalt einzunehmen – hier in Südtirol, in Europa und in der Welt.“

Montag, 03 Februar 2025 13:39

Der Gordische Knoten vom Niederjochferner

Aus dem Gerichtssaal - „Endlich wieder ein Tappeiner.“ So euphorisch hat eine Leserbriefschreiberin meinen letzten Beitrag begrüßt. Bei so viel aufmunterndem und liebevollem Zuspruch steht man fast unter Zwang , zur Feder zu greifen und die Rubrik wieder aufleben zu lassen. Wohlan denn!
Dabei verschlägt es mich diesmal ins etwas abgelegene Schnalstal, genauer auf die eisigen Höhen des Niederjochferners. Und was hat der Gordische Knoten da oben verloren? Dort ist vielleicht einmal der Ötzi vorbeigekommen, aber sicher nicht Alexander der Große, von dem wir aus dem Geschichtsunterricht in dunkler Erinnerung haben, dass er einen „Rittl“, also einen kompliziert verschlungenen Knoten mit dem blanken Schwert zerschlagen hat. So einen Alexander bräuchte es da oben dringend, denn das Chaos, besonders das juristische, ist groß. Doch erzählen wir die Geschichte, die zu dem Schlamassel geführt hat, der Reihe nach: Der Pionier des Sommer- und Winterskilaufs im Schnalstal, der legendäre Leo Gurschler, schloss am 22. März 1974 mit dem Land Südtirol einen Konzessionsvertrag, der es der von ihm vertretenen Schnalstaler Gletscherbahnen AG erlaubte, auf Landesdomänengrund am Niederjochferner nicht nur die Bergstation der Seilbahn, sondern auf 3.200 Meter Meereshöhe auch das Hotel Grawand zu errichten. Der Vertrag hatte eine Laufzeit von 28 Jahren, endete also mit dem 31.12.2002. Auf dessen Grundlage wurde das Erbbaurecht an der Bergstation und am Hotel für die Gletscherbahnen AG im Grundbuch eingetragen. Im gleichen Vertrag war vorgesehen, dass, falls die Konzession vor dem Auslaufen mit Ende 2002 nicht verlängert worden wäre, Bergstation und Hotel nicht nur kostenlos ins Eigentum des Landes übergegangen wären. Die Gletscherbahnen waren darüber hinaus sogar verpflichtet, alles abzureißen und den ursprünglichen Zutand wiederherzustellen! Um die Verlängerung der Konzession wurde nicht nur nicht in geeigneter Form angesucht. Mit einem gemeinsamen Grundbuchsantrag vom 23.10.2008 ersuchten die Domänenverwaltung des Landes und die Gletscherbahnen AG sogar um Löschung des Oberflächenrechtes (des Erbbaurechtes) wegen dessen Verjährung! Erst als im Mai 2020 das Land Südtirol sich explizit dahingehend äußerte, dass es auf dem Standpunkt stand, nunmehriger Eigentümer von Bergstation und Hotel zu sein, klingelten bei der Gletscherbahnen AG die Alarmglocken, weshalb deren gesetzlicher Vertreter Dr. Michl Ebner am 06.08.2020 eine Klage gegen das Land Südtirol einbrachte. Diese wurde vom Landesgericht Bozen mit Urteil vom 16.08.2022 abgewiesen. Begründung: Fehlende Gerichtsbarkeit, da für die Auslegung eines Verwaltungsaktes wie dem Konzessionsvertrag ausschließlich das Verwaltungsgericht zuständig wäre. Auch in der Substanz ließ das Landesgericht die Gletscherbahnen AG abblitzen, da aus dem nachträglichen Verhalten des Landes der Wille zur Neubestellung eines Erbbaurechtes nicht herausgelesen werden könnte.
Die Verfahrenskosten für die 1. Instanz wurden der Gletscherbahnen AG auferlegt. Derzeit läuft das Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht.
Das Land Südtirol hat schon mal im Rahmen einer informellen Markterhebung den Wert des ihm gehörigen Eigentums an Bergstation und Hotel vorsorglich mit Euro 3.631.000 veranschlagt. Die Lösung des Gordischen Knotens auf dem Schnalser Gletscher läuft also möglicherweise über die Brieftasche der Aktionäre.
Über diesen Rechtsstreit stand seltsamerweise im „Tagblatt der Südtiroler“ und in anderen lokalen Medien zwischen wenig und gar nichts zu lesen. Dabei wäre dessen Ausgang doch mindestens genau so spannend wie ein Fußballspiel. Nach der ersten Halbzeit steht es jedenfalls 1 : 0 für das Land.
Mancher Leser wird sich vielleicht fragen, wie die Gletscherbahnen AG auf die für ihren Betrieb so elementare Verlängerung der Konzession vergessen konnte. Eine Erklärung könnte sein, dass ihr gesetzlicher Vertreter bei der Fülle der von ihm bekleideten Ämter und des zu verwaltenden Vermögens den Überblick verloren hat.

Peter Tappeiner
Rechtsanwalt

Dienstag, 04 Februar 2025 16:01

Schenken wir uns mehr Gesundheit!

Schlanders/Genusshotel Goldene Rose - Schenken wir uns mehr Gesundheit! Unter dem Motto „Lass es dir gut gehen“ lud der Bezirk Vinschgau der Südtiroler Krebshilfe zum Brunchen ins Schlanderser Genusshotel Goldene Rose. Heinrich Stecher, Gynäkologie am Krankenhaus Schlanders, hielt einen Vortrag zum Thema: Vorbeugen und Früherkennen.

von Heinrich Zoderer

Die neue Initiative der Krebshilfe Vinschgau war ein großer Erfolg. Insgesamt 70 Personen, hauptsächlich Frauen, sind gekommen und haben das Essen und auch den Vortrag am Samstag, den 18. Jänner genossen. Von 8 bis 10 Uhr gab es ein ausgiebiges, vielfältiges und schmackhaftes Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr hielt Heinrich Stecher einen Vortrag zum Thema: Vorbeugen und Früherkennen – Schenken wir uns mehr Gesundheit! Stecher informierte in seinem klar strukturierten Vortrag sehr ausführlich und verständlich über die Vorbeugung durch eine gesunde Lebensweise, die Wichtigkeit der Vorsorgemaßnahmen und über die guten Heilungschancen bei einer Krebsfrüherkennung. Wir werden alle irgendwann sterben, aber wir können viel dazu beitragen unsere Gesundheit zu erhalten und das Sterben lange hinauszuzögern, meinte Stecher. Eine ausgeglichene Lebensweise mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und gutem Schlaf sind wichtige Voraussetzungen, ebenso Nichtrauchen, wenig Alkohol und der vorsichtige Umgang mit der UV-Strahlung. Stecher betonte aber auch, dass das Leben gerade deshalb schön und erfüllend ist, weil wir nicht perfekt und ganz brav leben. Ausführlich sprach Stecher über die Erkennungsmerkmale und Behandlungsmethoden bei Hautkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Krebs tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter auf, viele Krebsarten sind nicht leicht erkennbar, obwohl sich die Erkennungsmethoden deutlich verbessert haben. Eine regelmäßige Voruntersuchung ist ganz wichtig, auch deshalb weil heute bei einer Früherkennung die Heilungschancen sehr groß sind. Es gilt ganz klar: Je früher eine Krebskrankheit entdeckt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Stecher erklärte einige Untersuchungsmethoden, wie z.B. die Darmspiegelung (Koloskopie), vor der man heute keine Angst mehr haben muss, oder den PAP-Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Er sprach über die HPV-Impfung, die Selbstuntersuchung der Brust und das Mammographie Screening Programm des Landes. Am Ende seines Vortrages legte Heinrich Stecher einen Plan für wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer vor. Er sprach von halbjährlichen Kontrollen beim Zahnarzt, einem allgemeinen Gesundheit-Checkup alle drei Jahre beim Hausarzt, einem Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre ab 35 Jahren, ab 50 Jahren Früherkennung von Darmkrebs und regelmäßige Kontrollen beim Gynäkologen bzw. Urologen.

Montag, 03 Februar 2025 13:37

Neuer lvh-Orstobmann in Schluderns

Schluderns - Bei der Ortsversammlung waren zahlreiche lvh-Ortsausschussmitglieder, sowie Vertreter der Gemeinde anwesend, um die Entwicklungen des vergangenen Jahres zu reflektieren und neue Vorhaben zu diskutieren.
BM Heiko Hauser eröffnete die Versammlung mit einem Überblick über die jüngsten Projekte der Gemeinde. Dabei hob er hervor, dass die meisten Arbeiten von lokalen Firmen aus Schluderns und Umgebung ausgeführt wurden. Zu den abgeschlossenen Vorhaben zählen unter anderem die Sanierung der Kita, das Kirchendach und die Fassade, sowie mehrere Straßenverbesserungen, sowie drei neue Citybushaltestellen. Weitere wichtige Projekte seien die Installation von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden sowie die Neugestaltung des Kreuzungsbereichs, die durch Landesmittel finanziert wird. Besonders betonte Hauser den Bau des Seniorenwohnheims, das durch einen großen Haushalt getragen wird, jedoch einer EU-weiten Ausschreibung bedarf.
Günther Platter, lvh-Bezirksobmann, berichtete über die Aktivitäten des Bezirksbüros in Schlanders. Dazu zählten das „Meet and Greet“ für lvh-Funktionärinnen und Funktionäre, sowie Mitgliedsbetriebe, der Austausch mit der Wirtschaftskammer Landeck und SWR-Gespräche mit Landesrat Daniel Alfreider zu Mobilitätsthemen im Vinschgau. Besonders hob Platter den Erfolg der „Erlebniswelt Baustelle“ und der „Kids-Academy“ hervor, die dazu beitrugen, Jugendliche für das Handwerk zu begeistern.
Ein bedeutender Punkt der Versammlung war die Wahl eines neuen Ortsobmanns. Nach dem Rücktritt von Heinz Wegmann wurde Rudi Trafoier einstimmig zum neuen Ortsobmann gewählt, mit Stefan Schug als Vize. Wegmann bleibt dem Ortsausschuss als Mitglied erhalten.
Wirtschaftsreferent Peter Paul Trafojer zeigte sich erfreut über die zahlreichen umgesetzten Projekte und betonte die finanzielle Unterstützung durch das Land. Insbesondere die Beiträge für Betriebe in der A-Zone, die 2022 beschlossen wurden, seien ein wichtiger Impuls für die lokale Wirtschaft.
Die Ortsversammlung zeigte eindrucksvoll, wie enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Handwerk dazu beiträgt, die Region zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Der Appell zur Beteiligung bei den Gemeindewahlen unterstreicht die Bedeutung des Handwerks als zentrale Säule der lokalen Wirtschaft.

Montag, 03 Februar 2025 13:36

Jahresversammlung Altfintermünz

Nauders - Die Jahresversammlung des Vereins Altfinstermünz fand am 20. Januar 2025 im Restaurant Arsangs in Nauders statt. Präsident Horst Ehmayer führte durch den Abend und zeigte sich dankbar für die Unterstützung der Mitglieder. Er zog die Bilanz für das Jahr 2024 und stellte Pläne für das kommende Jahr vor. In einer Schweigeminute wurde der Verstorbenen des Jahres 2024, Christoph Pinzger und Gerlinde Grafl, gedacht.
Einige der Höhepunkte des Jahres 2024 waren erfolgreiche Ausstellungen, musikalische Abende, der Kirchtag und der Vereinsausflug nach Meran. Besonders stolz zeigte man sich über die Restaurierung der Mauerkronen und des Backofens, welche rund 22.300 Euro gekostet hat.
Für 2025 plant der Verein ein Budget von 70.000 Euro und hat einige neue Projekte und Herausforderungen im Blick, darunter das Ritterfest und weitere Ausstellungen. Ein wichtiges Ziel ist ein neuer Vertrag mit der Gemeinde Nauders. Auf Vorschlag des Präsidenten Ehmayr wurden zwei Persönlichkeiten, die sich außerordentliche Verdienste um die Burganlage Altfinstermünz erworben haben, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es sind dies DI Walter Hauser und Mag. Gerald Jochum.
Am Ende der Versammlung bedankte sich der Präsident bei allen Mitgliedern und Unterstützern. Der Verein freut sich darauf, auch 2025 mit vereinten Kräften weiter zu wachsen und die gesteckten Ziele zu erreichen Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus, bei dem über Vergangenes und Zukünftiges gesprochen wurde.

Dienstag, 04 Februar 2025 15:00

Impressionen Gianni Bodini

Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 03 Februar 2025 13:34

Leserbriefe Ausgabe 3-25

Müssen alle Südtiroler KZ-Gedenkstätten sehen?
Es spricht nichts dagegen, während der Schulzeit einmal auch eine KZ-Gedenkstätte besuchen zu müssen. Mit 35 Jahren war ich in Auschwitz und zum ersten Mal überhaupt in einer KZ-Gedenkstätte – was, wie ich finde, eindeutig zu spät war. Bis dahin hatte ich kein greifbares Bild der „Rampe“ vor Augen, an der über den Zeitpunkt des Todes entschieden wurde. Ich konnte mir die Enge in den Wohnbaracken nicht vorstellen, den Blick durch die schmalen Fenster auf die Hinterhöfe mit den Backsteinwänden, an denen Menschen der Reihe nach erschossen wurden. Das Wenige, was ich aus der Schule wusste, stand auf Papier und war weit weg. Auch sechs Millionen ist eine ungeheuer abstrakte Zahl, wenn man in einem Klassenraum mit anderen SchülerInnen sitzt. Mit SchülerInnen, die lamentieren: „Boah, ich kann’s einfach nicht mehr hören“ oder: „Ganz so stimmt das aber alles nicht.“ Und ja, das waren erschreckend viele.
Vor 80 Jahren wurden auf dem Appellplatz im Stammlager Auschwitz Menschen wie Vieh zusammen- und in den Tod getrieben, andere am Sammelgalgen aufgehängt. Genau hier ist das passiert, da, wo ich vor 40 Jahren stand. Verblasste Namensschilder an Koffern und Brillenetuis, die hinter Glasscheiben aufgetürmt wurden, zeigen, dass sie tatsächlich mal jemandem gehört haben.
Man erkennt lieb gehabte und liebevoll ausgesuchte Habseligkeiten, die schnell zusammengepackt wurden, bevor man aus seiner Wohnung geholt wurde. Teddybären, von denen man sich vorstellen kann, wie sie vor lauter Angst an eine zitternde Kinderbrust gedrückt wurden. Oder man sieht Ausweise mit dem eigenen Vornamen, einem ähnlichen Nachnamen. Auschwitz, das für nichts mehr steht als den Tod, erweckt diese Menschen in einem selbst zum Leben. Und weckt dadurch mehr Empathie als jedes Schulbuch.
Ich fände es sinnvoll, wenn jeder Südtiroler verpflichtet würde, mindestens einmal in seinem Leben eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen.

Andreas Waldner, St. Valentin

 

Unterstützung von Vinschgauer Grenzpendlern
Am 10. Dezember 2024 hat die Landesregierung die weitere Mitfinanzierung der Buslinie Mals – Müstair beschlossen. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau begrüßt dies ausdrücklich, wie auch die Einführung des Expressbusses vom Bahnhof Mals zum Bahnhof Landeck. Leider gibt es aktuell keine finanzielle Unterstützung der Grenzpendler für die teuren Busfahrkarten in der Schweiz, der Südtirol-Pass reicht nur bis zur Schweizer Grenze. Die Landesregierung wird aufgerufen eine finanzielle Entlastung für die ca. 400 Pendler in die Schweiz, aber auch für die Pendler nach Österreich vorzusehen.
Idealerweise sollte der Gültigkeitsbereich des angekündigten Pauschal-Tickets für Pendler auf die gesamte Linie Mals – Zernez und Mals – Landeck ausgeweitet werden. Dadurch wäre das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Pendler attraktiver und ein weiterer Meilenstein zur Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Straße gesetzt. An den Fahrplänen fehlt jetzt schon nichts mehr.
Als zusätzliche Maßnahme zur Reduktion des Straßenverkehrs schlägt die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Ausweitung der Gültigkeit des Gästepasses auf die Linien 811 Mals-Zernez und 273 Mals – Landeck vor.
i. A. Karl Zerzer

 

Latsch: SVP Koordinierungsausschuss ernennt Mauro Dalla Barba zum Spitzenkandidat

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen und die Kandidat/innensuche der SVP-Ortsausschüsse von Latsch, Goldrain, Morter und Tarsch für die Gemeinderatswahlen am Sonntag, 4. Mai 2025. Es gilt mindestens 18 Kandidat/innen, inklusive Bürgermeister, für den Gemeinderat der Marktgemeinde Latsch aufzustellen.
Der SVP-Koordinierungsausschuss, unter der Leitung vom Obmann Hermann Raffeiner Kerschbaumer, hat vor kurzem den amtierenden Bürgermeister Mauro Dalla Barba einstimmig zum Spitzenkandidaten ernannt. Laut Dalla Barba war es für ihn auf keinen Fall von Anfang an klar, dass er sich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stellt. „Erst nach Rücksprache mit meiner Familie, habe ich mich Anfang Jänner für die Kandidatur entschieden“, so der amtierende Bürgermeister. Damit die Wahl auch eine Wahl ist und um demokratische Grundsätze zu beachten, soll es auf der SVP-Liste eine/n weitere/n Anwärter/in für den Bürgermeistersessel geben. „Unsere Türen stehen für jeden weiteren Kandidat, egal ob als Bürgermeister und Gemeinderat offen“, so der Koordinierungsobmann Hermann Raffeiner Kerschbaumer. Auch Dalla Barba scheut es nicht, einen Gegenkandidaten auf der Liste zu haben. Es soll eine offene und faire Wahl werden. Interessierte können sich bis spätestens Freitag, 14. Februar beim Koordinierungsobmann oder bei den Obfrauen und Obmännern der Ortsausschüsse von Latsch, Goldrain, Morter und Tarsch melden. Der SVP-Koordinierungsausschuss Latsch freut sich als Sammelpartei auf eine bunte Mischung von verschiedenen Personen. Durch diese Vorgehensweise garantieren die SVP-Ortsausschüsse maximale Transparenz und bieten der gesamten Bevölkerung ein Mitspracherecht bei der Ermittlung der Kandidat/innen.
i.A. Manuel Platzgummer

 

HAIKU - GEDICHT

Frühstückstisch mit Sicht
ins verschneite Tal – zu dritt
mit der Kohlmeise.

©Helga Maria Gorfer

Kommentare und Anfragen zum Thema Haiku an: helga.gorfer58@gmail.com

Bozen/Vinschgau/Venetien - Paolo Zambotto ist seit 1992 im Landestierärztlichen Dienst tätig, davon seit 1996 als Direktor: „In dieser Funktion bin ich für die Gesundheit des Viehs zuständig“, fasst er zusammen. Aktuell (Stand 16. Jänner) ist es um den Viehbestand in Südtirol so bestellt: 133.111 Rinder, 28.972 Ziegen, 37.150 Schafe. Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher sagt: „Tiergesundheit ist die Basis für eine leistungsfähige Landwirtschaft und die Produktion sicherer Lebensmittel tierischer Herkunft. Unser Landestierärztlicher Dienst ist ein bewährter und zuverlässiger Partner in unserem Bemühen um die Aufrechterhaltung eines hohen Standards bei den Tiergesundheitsmaßnahmen und Kontrollprogrammen und damit des Tierwohls und der Lebensmittelsicherheit.“
Seit 1992 sei es etwa gelungen, die Maul- und Klauenseuche von Südtirol fernzuhalten, berichtet Landestierarzt Paolo Zambotto. Der letzte Fall in Südtirol, hat er recherchiert, ist am 10. Februar 1971 in Klausen aufgetreten.
Die Landesregierung hat am 28. Jänner das Ausgabenprogramm für die Tätigkeit des Landestierärztlichen Dienstes im Jahr 2025 mit einer Gesamtsumme von 591.000 Euro und den dazugehörigen erklärenden Bericht genehmigt. Der größte Teil der Summe ist für das Versuchsinstitut für Tierseuchenbekämpfung der Venetien vorgesehen, wo die diagnostischen Untersuchungen auf Tierkrankheiten erfolgen. 

Montag, 03 Februar 2025 13:32

Raumordnung und Nachwuchsförderung

Mals - Die lvh-Bezirksobleute Günther Platter und Hermann Raffeiner Kerschbaumer luden kürzlich zu einem informativen Abend für die Ortsausschussmitglieder der Bezirke Ober- und Untervinschgau sowie die Mitglieder der lvh-Ortsgruppe Mals ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen zentrale Themen wie Raumordnung, leistbares Wohnen und die Zukunft des Handwerks im Vinschgau. Höhepunkt des Abends war die Teilnahme von Landesrat Peter Brunner, der einen umfassenden Einblick in die Arbeitsschwerpunkte seines Ressorts gab. Brunner ging dabei insbesondere auf die Herausforderungen des leistbaren Wohnens und die Bedeutung einer gut durchdachten Raumordnung ein.
lvh-Direktor Walter Pöhl betonte in seiner Rede die Bedeutung von Gewerbeflächen und Wohnraum für Betriebe. „Wenn wir wollen, dass Betriebe erfolgreich in die nächste Generation geführt werden, müssen ausreichend Gewerbeflächen und Wohnraum für zwei Generationen pro Betrieb zur Verfügung stehen,“ fasste Pöhl die Anliegen des lvh zusammen.
Die anwesenden Mitglieder nutzten die Gelegenheit, um sich direkt an den Landesrat zu wenden und Fragen zu stellen. Die Diskussionen zeigten deutlich, wie wichtig der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist, um gemeinsam Lösungen für drängende Herausforderungen zu finden.
Neben der Raumordnung standen weitere Themen wie die Mobilität im Vinschgau sowie die Förderung junger Talente im Fokus. Besonders hervorgehoben wurde die erfolgreiche Kids Academy, die auch im Sommer 2025 wieder in Schlanders stattfinden wird, um Kinder für das Handwerk zu begeistern.
‚Zum Abschluss des Abends waren sich alle Anwesenden einig, wie wertvoll der Austausch zwischen Verband, Politik und Mitgliedern ist. Die Bezirksobleute verwiesen auf die bevorstehenden Ortsversammlungen im gesamten Vinschgau, die in den kommenden Monaten stattfinden und erneut Gelegenheit für Information und Dialog bieten werden.
Der Abend in Mals hat gezeigt, wie wichtig ein enger Dialog zwischen Wirtschaft und Politik für die Entwicklung des Vinschgaus ist – sowohl im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen als auch auf die Zukunftsfähigkeit des Handwerks in der Region.


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