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Landesrat Walcher: "Ohne vorbildhaften Einsatz Hunderter Freiwilliger wäre Kitzrettung im heutigen Ausmaß nicht durchführbar"

BOZEN (LPA). Seit Jahren übernehmen die Jägerinnen und Jäger in Zusammenarbeit mit Landwirten, Jagdaufsehern und Freiwilligen die Kitzrettung auf Mähwiesen. Dieses ehrenamtliche Engagement ist ein wichtiger Beitrag zur Vermeidung von Tierleid: Jungwild, das unter die Mähmaschine gerät, ist in den allermeisten Fällen schwerstverletzt und verendet qualvoll. Außerdem verseuchen verwesende Tierkadaver die Futtersilage und stellen eine tödliche Gefahr für das Vieh dar.

"Ohne den vorbildhaften Einsatz Hunderter Freiwilliger wäre die Kitzrettung im heutigen Ausmaß nicht durchführbar", unterstrich Landesrat Luis Walcher bei einer Pressekonferenz am 4. August. "Um dieses Engagement zu stärken, wurde nun das 'Netzwerk Kitzrettung – Gemeinsam gegen den Mähtod' gegründet. Es setzt sich aus 15 Akteuren der Bereiche Landwirtschaft, Jagd, Naturschutzund Tierschutz zusammen. Sie haben den Wert der ehrenamtlichen Arbeit in der Kitzrettung erkannt und unterstützen das Netzwerk ideell." Die Landesregierungsprach sich in ihrer Sitzung vom 15. Juli für eine Schirmherrschaft für dieses Projekt aus."

2318 gerettete Kitze in diesem Jahr

In diesem Jahr suchten fast 1000 Freiwillige über Wochen hinweg regelmäßig die Wiesen ab, bevor diese gemäht werden. Dafür stehen sie um 4 Uhr auf, berichtete der Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes Benedikt Terzer: Die Jägerinnen und Jäger machen dies in ihrer Freizeit, weil sie sich für das Wild verantwortlich fühlen. Terzer verwies auf die Zahlen der Kitzrettungssaison 2025: 995 freiwillige Kitzretter, 105 beteiligte Jagdreviere, 12.816 aufgebrachte ehrenamtliche Stunden, 2318 gerettete Kitze.

In Wiesen, die noch mit der Sense gemäht werden, ist die Mahd keine Gefahr für Kitze oder anderes Jungwild. Dort können Muttertiere den Nachwuchs rechtzeitig in Sicherheit bringen, und der Landwirt sieht, ob ein Jungtier im Gras abgelegt ist. Auch in Wiesen, die entweder sehr früh oder sehr spät gemäht werden, werden nur selten Kitze verletzt oder getötet, da zu diesen Zeitpunkten die Kitze noch gar nicht geboren oder groß genug sind, um vor der Mähmaschine zu flüchten. Die gefährlichsten Monate sind Mai und Juni, in höheren Lagen kann die kritische Zeit bis in den Juli dauern.

Gerlinde Wiedenhofer vom Landestierärztlichen Dienst ging bei der Pressekonferenz auf die Auswirkungen des Mähtods auf die Tierfutterqualität ein. Der Präsident der Tierärztekammer Franz Hintner legte dar, welche Gefahr die Heumahd für Wildtiere darstellt. Landesjägermeister Günther Rabensteiner erläuterte, warum der Jagdverband das Netzwerk Kitzrettung gegründet hat. Der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Daniel Gasser wies auf die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten hin. Der Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Hanspeter Stafflerbeleuchtete das Anliegen aus der Sicht seines Verbandes. Der Präsident der Stiftung Sparkasse Stefan Pan verwies auf die Förderung der Drohnen durch die Stiftung Sparkasse.

red/ma

Ein gemütlicher Höhenweg verbindet die beiden Almgebiete über dem Reschen- und Haidersee. Diese kleine Wanderung lohnt sich besonders aufgrund des traumhaften Panoramas.

TOURENINFO: Mit der Kabinenbahn geht es von der Talstation westlich des Dorfes Reschen hinauf nach Schöneben. Die Schönebenütte, direkt an der Bergstation gelegen, ist ein Schmuckstück und lädt optisch und kulinarisch zum Genuss.
Der Wanderweg Nr. 14 verläuft von hier in Richtung Süden. Nach einem ersten kurzen Abschnitt s3 wandern schöneben haideralmwird der Fahrweg (Markierung 9 B) von einem engeren Pfad (Nr. 14) abgelöst, der mit geringem Höhenunterschied den Hang entlang verläuft. Man befindet sich hier in einer Höhenlage entlang der Baumgrenze, daher öffnet sich immer wieder der Blick auf den Reschensee und den Reschenpass bis hinauf zum Inntal im Norden und zur Ortlergruppe im Süden.
Auf der Höhe von Graun, hat man eine wunderschöne Aussicht ins Langtauferer Tal bis zu den Gletschern der Weisskugel. Der letzte Wegabschnitt führt zur Haideralm. Diese liegt direkt oberhalb der Ortschaft St. Valentin auf der Haide und dem Haidersee. Mit der Seilbahn kann man direkt hinab ins Dorf St. Valentin fahren, von wo man mit dem Bus zurück nach Reschen fahren kann.

 

 

Naturgenuss und Abenteuer- lust pur

Wer die Region Schöneben-Haideralm am Reschenpass näher unter die Lupe nimmt, erkennt gleich, dass dieses Gebiet einem Eldorado für Wanderfreunde und Erholungssuchende von nah und fern gleichkommt. Als Paradebeispiele können der aussichtsreiche und beschauliche Höhenweg von Schöneben bis zur Haideralm oder die Tour auf die annähernd 2.900 Meter hohe Seebodenspitze angeführt werden. Neben den einfachen und schönen Obervinschger Panoramawegen, die auch die Almen miteinander verbinden oder in unberührte Seitentäler wie etwa in das Zerzertal oder in das Rojental führen, kann man auch auf herausfordernden Wegen die spektakuläre wie gleichermaßen majestätisch-erhaben wirkende Berg- und Gipfelwelt am Alpenhauptkamm hautnah erleben. Es ist keineswegs falsch, wenn man behauptet, dass im Wald- und Berggebiet rund um den Reschensee Abenteuerlust und Naturgenuss Hand in Hand gehen und der emotionale Erlebniswert besonders und speziell ist.

Naturns/Berlin - 3760 Kilometer, vier Länder, unzählige Erlebnisse: Der Naturnser Patrick Pichler nutzte ein Sabbatical für eine besondere Radreise.

Ein Zelt, ein Fahrrad, ein grober Plan – mehr brauchte Patrick Pichler nicht für sein Vorhaben: mit dem Rad von Berlin bis ans Nordkap zu fahren. Rund zwei Monate war der gebürtige Naturnser unterwegs, größtenteils allein, bei Wind und Wetter, durch raue Gegenden, über lange Küstenstraßen und durch die Weite skandinavischer Landschaften. Am 14. Juli erreichte er den nördlichsten Punkt Europas – das berühmte Nordkap.
Gestartet war er Mitte Mai in Berlin. Dort hatte der heute 37-Jährige selbst viele Jahre gelebt und gearbeitet, bevor er vor rund drei Jahren an den Vierwaldstättersee in die Schweiz zog. Als Ausgangspunkt für die Tour bot sich die deutsche Hauptstadt also an – geografisch wie biografisch.
Die ersten zwei Wochen wurde er begleitet von einem langjährigen Freund, Eugen Christanell, der ebenfalls aus Südtirol stammt. Danach setzte Pichler die Reise allein fort – auf einem geländetauglichen Gravel Bike mit Gepäckträgern, Schlafsack, Kocher und der nötigen Grundausrüstung. Geschlafen wurde meistens im Zelt, auf Campingplätzen oder in der wilden Natur. In Skandinavien findet man in ausgesetzten Landstrichen zudem vielerorts sogenannte «Shelter», einfache Holz-Konstrukte, die ein Dach über dem Kopf bieten.

Kilometer, Kekse und Kontakte
Die Route führte ihn über die dänischen Inseln, die schwedische Ostküste entlang und schließlich durch Norwegen bis ans Ziel. Der Sommer zeigte sich dabei selten von seiner sonnigen Seite. Viel Regen, Gegenwind und kühle Temperaturen prägten viele Etappen. Auch Pannen wie ein platter Reifen, angeknackste Felgen oder Materialverschleiß blieben nicht aus. „Nichts Dramatisches, aber du bist eben auf dich allein gestellt – und musst die Dinge lösen, wie sie kommen. Das erfordert Spontanität und Optimismus“, so Pichler.
Eine Herausforderung war auch die Ernährung: Der Energiebedarf war hoch, aber ebenso wie Fahrradläden sind auch Einkaufsmöglichkeiten in den dünn besiedelten Regionen selten schnell verfügbar. Müsliriegel, Kekse und Nüsse waren deshalb ständige Begleiter. „Es ging darum, die Tagesetappe mit in der Regel bis zu 8 Stunden auf dem Rad zu schaffen – und zwischendurch möglichst schnell Energie zu tanken.“
Neben atemberaubenden Landschaften, Fjorden und Bergketten machten besonders die Begegnungen unterwegs die Reise zu einem besonderen Erlebnis: andere Radreisende, allein, im Tandem, mit mal mehr oder weniger Gepäck, oder abenteuerlustige Camper. „Man fährt ein Stück zusammen, teilt eine Mahlzeit, einen Kaffee oder einen Unterstand – und dann geht jeder wieder seinen Weg.“ Für Pichler waren es oft genau diese kurzen Begegnungen, die den Charakter der Reise prägten: offen, improvisiert, ungeplant. Dafür mit der Inspiration verschiedener Motivationen und Lebensentwürfen.


Lofoten und das Ziel im Norden
Ein Höhepunkt war der Abstecher auf die Lofoten – ein Umweg, der sich gelohnt hat. „Diese Landschaft ist wirklich besonders. Auch wenn der Weg dorthin anstrengend war, war es eine der intensivsten Erfahrungen der gesamten Reise.“
Am 14. Juli, nach rund 205 Stunden im Sattel und mehr als 33.000 zurückgelegten Höhenmetern, stand er schließlich am Globus-Monument des Nordkaps. Die letzte Etappe mit sehr wenig Schlaf, dafür umso mehr Stunden und Kilometern im Sattel, war dann ein fantastischer Moment.
Für Patrick, der vor dieser Tour noch nie länger als ein paar Tage am Stück mit dem Fahrrad unterwegs war, war die Reise eine echte Herausforderung – körperlich wie mental. „Aber gerade das hat ihren Reiz ausgemacht. Du weißt morgens nie, was dich erwartet – und das ist gar nicht so schlecht.“

Reisebilder mit Blick fürs Detail
Seine Eindrücke hielt Pichler unterwegs mit der Kamera fest. Fotografie, vor allem Landschafts- und Street Photography, ist seit Jahren sein Hobby. Auf seinem Instagram-Account @paddy.roams veröffentlichte er regelmäßig Momentaufnahmen seiner Reise in Videos und Bildern.

Text: Alexa Schels
Bilder: Patrick Pichler

Montag, 04 August 2025 14:47

Doppelsieg für Werner Gurschler

Sedlčany/Laas - Doppelsieg für Werner Gurschler: Nach Triumph in Fuglau nun auch Gesamtsieg in Sedlčany
Nach seinem beeindruckenden Sieg am Wochenende vom 20. bis 22. Juni im österreichischen Fuglau setzte Werner Gurschler seine Erfolgsserie fort: Am vergangenen Wochenende dominierte der Pilot aus der Vinschger Gemeinde Laas auch das Rennen der österreichischen Meisterschaft und der Central European Zone (CEZ) Meisterschaft im tschechischen Sedlčany.
Für Gurschler bedeutete die Strecke in Sedlčany Neuland – das erforderte ein komplett neues Fahrzeug-Setup und stellte das Team vor eine zusätzliche Herausforderung. Doch der Südtiroler ließ sich davon nicht beirren: Bereits im Zeittraining am Samstag fuhr er auf Rang zwei – knapp hinter dem Polen Staniszewski Zbigniew und vor Rallycross-Legende Alois Höller, dem 20-fachen österreichischen Meister.
Im ersten Vorlauf belegte Gurschler Rang drei und erkannte, dass auf der technisch anspruchsvollen Strecke noch Luft nach oben war. Der zweite Lauf verlief deutlich besser: Mit konstant schnellen Runden sicherte er sich Platz zwei. Auch im dritten Heat landete er erneut auf Rang zwei – der Druck auf den führenden Staniszewski wuchs weiter.
Ein dramatischer Moment ereignete sich im dritten Lauf: Alois Höller, der alles daran setzte, Gurschler einzuholen, unterlief in der Joker-Runde ein folgenschwerer Fehler – sein Fahrzeug überschlug sich fünfmal, ein heftiger Rückschlag für den Routinier.
Im vierten und letzten Vorlauf mobilisierte Gurschler noch einmal alle Kräfte. Mit einer beherzten Fahrt und perfekter Linie sicherte er sich knapp den Laufsieg gegen Staniszewski und damit den zweiten Startplatz für das große Finale.
Das Finale wurde zur Krönung eines nahezu perfekten Wochenendes: Dank einer klugen Jokerlap-Strategie und einer starken fahrerischen Leistung setzte sich Gurschler durch und holte den Gesamtsieg – auf einer Strecke, die ihm zu Beginn völlig unbekannt war.
Mit diesem erneuten Triumph übernimmt Gurschler aus dem Team 5 Motorsport die Führung in der österreichischen Rallycross-Meisterschaft in der Supercars-Klasse. Der Fokus liegt nun voll auf den letzten beiden Rennen der Saison (23-24.08.2025 Greinbach, Österreich sowie Finale am 20-21.09.2025 Nyirad, Ungarn)– das Ziel ist klar: die Spitzenposition verteidigen und den Meistertitel nach Südtirol holen.

Montag, 04 August 2025 14:46

Unter Europas besten Majoretten

Eyrs/Monza - Wie im Vinschgerwind (Ausgabe 10/2025) berichtet wurde, hatte sich die Kadettengruppe des Majoretten Dance Eyrs durch ihre gute Platzierung bei den Italienmeisterschaften sogar für die Europameisterschaften qualifiziert. Inzwischen ist auch dieses Kapitel geschrieben. Die jungen Tanzsportlerinnen reisten Anfang Juli in die lombardische Stadt Monza und waren dort erneut erfolgreich. Begleitet wurden sie von ihrer erfahrenen Trainerin Michaela Rothova sowie von einigen Müttern, die sie tatkräftig unterstützten. Die Mädchen, sie sind zwischen 9 und 12 Jahre alt und wohnen in Eyrs, Laas und Tschengls, traten in denselben Disziplinen an und präsentierten ihre einstudierten Choreografien mit Präzision und starker Bühnenpräsenz. Ihre Fans konnten von zuhause aus am Bildschirm mitfiebern, da die Großveranstaltung live übertragen wurde. Obwohl das internationale Publikum und die Wettkampfatmosphäre in der großen Halle aufregend waren, bewahrten die Kadetten Ruhe und Nervenstärke. Die intensiv trainierten Elemente aus dem Gruppen- und Einzeltraining setzten sie gekonnt um. In der Kategorie „Classic Baton Stage Cadets“ erreichten die Mädchen den erfreulichen vierten Platz. In der Kategorie „Classic Pom Pon Cadets“ entschieden sich die Wertungsrichter für Platz acht.
Das Erlebnis EM wurde durch eine Reihe von Sponsoren und durch die finanzielle Unterstützung der Raiffeisenkasse Laas ermöglicht. Nun stünde sogar einer Teilnahme an der Majorettentanz-Weltmeisterschaft nichts im Wege, sie wird Ende September in Kroatien ausgetragen. Die Kadetten wären bereit für die nächste sportliche Herausforderung, doch ob sie sich bald mit weltweiter Konkurrenz messen können, bleibt aus logistischen Gründen noch offen. Von den schönen Erinnerungen an die heurigen Meisterschaften zehren sie noch lange, um den Tanzsport weiterhin mit Leidenschaft auszuüben. Als einzige Majorettengruppe in Südtirol nimmt die Sektion im Amateursportverein Eyrs eine besondere und zugleich spannende Rolle ein.
Maria Raffeiner

Dienstag, 05 August 2025 16:07

Zwischen Werkstatt und Weltcup

Er ist ein Vorreiter in der Südtiroler Mountainbike-Szene: Marc Theiner. Der 26-jährige Latscher ist der erste – und bislang einzige – Südtiroler, der im eBike-Enduro-Weltcup an den Start geht. Seit drei Jahren misst er sich nun mit der internationalen Elite in Weltcuprennen – und das mit beachtlichem Erfolg.

Von Sarah Mitterer

Wir drehen das Rad der Zeit 21 Jahre zurück: Damals entdeckte der fünfjährige Marc beim Sportverein Kortsch - Sektion Radfahren - seine Leidenschaft für den Radsport. Dass er Jahre später einmal mit dem Mountainbike um Weltcuppunkte fahren würde – davon ahnte selbst er noch nichts.
13 Jahren lang absolvierte Marc Rennen im Cross-Country Format. Doch mit der Zeit entwickelte er immer mehr Interesse an einer anderen Disziplin: das Enduro Mountainbiken. Besonders das eBike-Enduro, eine Variante mit elektronisch unterstützten Bikes, hatte es ihm angetan. Dabei kommt es nicht nur auf die Schnelligkeit in den technischen Abfahrten an, sondern auch auf die Fähigkeit, technische Streckenabschnitte bergauf – dabei handelt es sich nicht um Forstwege - schnellstmöglich zu bewältigen. So wurde er schließlich Südtirols erster eBike-Enduro Weltcupfahrer und befindet sich in der aktuellen Weltrangliste unter den Top 300. „Leider gibt es zur Zeit keinen weiteren Südtiroler Fahrer im Weltcup“, bedauert Theiner, der sich über heimische Konkurrenz freuen würde.
Seit drei Jahren ist Marc im Weltcupzirkus nun schon unterwegs und startet für das Dynamic Bike Team Eppan. In diesen drei Jahren konnte er schon einige Weltcuppunkte einfahren, so belegte er unter anderem in Bellwald in der Schweiz den 6. Platz. Doch anders als viele seiner Konkurrenten s54 Marc Theinerist Marc ganz auf sich allein gestellt. „Ich kann mich nicht nur auf das Biken konzentrieren – ich muss alles rundherum selbst organisieren“, erzählt er. Von der Wartung des Bikes über Trainingsplanung bis zur Unterkunft – alles liegt in seiner Verantwortung. Seine Rennkarriere finanziert sich der Biker aus eigener Tasche, von seinem Sport leben kann er noch nicht ganz, doch er gibt alles um irgendwann als Vollprofi seinen Sport ausüben zu können. Daher arbeitet Marc als Bikeguide und Fahrtechniktrainer sowie als Fahrradmechaniker bei Ötzi Bike Academy in Naturns. Außerdem verdient er sich als Fotofahrer für verschiedene Hersteller und Unternehmen etwas dazu.
Sein Trainingsalltag ist strikt durchdacht und folgt einem individuell ausgearbeiteten Plan, der Intervall- und Krafteinheiten umfasst. „Wichtig ist vor allem, so viel Zeit wie möglich auf dem Rad zu verbringen“, betont er. Trotz der Doppelbelastung aus Beruf, Training und Rennalltag ist für den Enduro-Biker eines klar: „Radfahren bedeutet alles für mich, es erfüllt mich.“
Aktuell bestreitet er Bewerbe in ganz Europa, doch für die Zukunft sind Rennen weltweit geplant. Auch wenn der Weg zum Vollprofi steinig ist – Marc tritt weiter kräftig.

Montag, 04 August 2025 14:43

Starker Saisonauftakt

Radsport - Mit einem starken 4. Platz beim Bikefestival in Riva del Garda ist Marc Theiner in die neue Saison gestartet. Wenig später sicherte er sich im ersten Weltcuprennen der Saison den 10. Platz. Pech hatte er beim Rennen in Canazei/Val die Fassa, wo er aufgrund einer gebrochenen Federung erstmals in seiner Karriere das Ziel nicht erreichte. (sam)

Montag, 04 August 2025 14:42

Podestplatz zu Hause

Radsport - Ein ganz besonderes Highlight war für Marc Theiner war der dritte Platz bei der Chili Enduro Series in Latsch im vergangenen Jahr: „Das war ein unvergesslicher Moment, vor seinen eigenen Leuten auf dem Podium zu stehen und zu feiern“, schwärmt er. (sam)

Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Joachim und Anna, 26. Juli 2025

Jetzt während der Zeit, in der an der Reschen-Bundesstraße Nr. 180 im Abschnitt Finstermünz eine neue Galerie gegen den Steinschlag gebaut wird und deswegen eine einspurige Durchfahrt eingerichtet ist, weichen wir Vinschger und andere Verkehrsteilnehmer über die Norbertshöhe bei Nauders aus und fahren für die Weiterfahrt nach Tirol ein kurzes Sraßenstück durch das Unterengadin in unmittelbarer Nähe am orographisch linken Ufer des Inns. Dieser Umstand ist Impuls, den Inn und die Klause Altfinstermünz vorzustellen.

Der Inn
Der Inn heißt in der rätoromanischen Sprache „En“. Er gibt dem „En“gadin seinen Namen. Der Inn entspringt auf 2.484 Metern Meereshöhe bei Maloya nahe dem
Lunghinsee im Schweizer Kanton Graubünden. Wie die Etsch für Südtirol, ist der Inn der größte Fluss Tirols. Bis zu seiner Mündung in die Donau bei Passau hat er eine Länge von 519 km. Von dieser Fließstrecke verlaufen 212 km durch Tirol. In der Innschlucht zwischen Nauders und Pfunds liegt die Klausenanlage Altfinstermünz als ehemalige Grenz- und Zollstation des Mittelalters. Der Inn hat sich hier seinen Abfluss durch die baumbestandene enge Schlucht aus dem Bündner Schiefergestein des sogenannten „Engadiner Fensters“ gegraben. Die Schlucht war eine s53 Klause altfinstermünzgefürchtete Engstelle an der historischen Wegverbindung der römischen Via Claudia Augusta zwischen dem Inntal über den Reschenpass in den Vinschgau. Aber sie bot sich geradezu auch an für den Bau einer Befestigungsanlage zum Schutz des Weges.

Baugeschichte
Spätestens ab dem 14. Jahrhundert war diese Befestigungsanlage auch mit einer Zollstation verbunden, die zunächst von Schloss Naudersberg aus verwaltet wurde. Die Befestigungen reichen ursprünglich wahrscheinlich bis in das hohe Mittelalter zurück: In einem Streit des Welfenherzogs Heinrich mit dem Bischof von Chur 1078 ist von einer Besatzung an der Engadiner Grenze die Rede. Im Jahr 1159 wird das Gebiet der Vinestana silva als Grenze zwischen dem Engadin und dem Inntal erwähnt. 1241 ist die Vinstermütz als eine der Grenzangaben für den Eigenbesitz der Grafen von Ulten in diesem Gebiet angeführt. 1263 wird erstmals das castrum Luech in der Vinst(er)minze genannt. 1335 ist von den Wächtern für die Klause die Rede.
Die heute noch erhaltenen Baulichkeiten stammen zum Großteil aus der Zeit Herzog Sigmunds und Kaiser Maximilians. In das Jahr 2019 fiel der 500. Todestag von Kaiser Maximilian. 1472 datieren die ersten Nachrichten über Bauten in der Finstermünz. Damals hatte sich wegen der Schweizer Kriege eine erhöhte strategische Bedeutung für den Brückenübergang am Inn ergeben. Die ersten Bauten betrafen die Errichtung von Sigmundseck, dem erhöht über der Brücke gelegenen, niederen und turmartigen Bau.
Auch die Brücke über den Inn ist ein Bau aus der Zeit Herzog Sigmunds. Der markante Brückenturm mitten im Fluss wird durch zwei Wellenbrecher stabilisiert. Die Straße führt durch den Tum hindurch. Pechnase, Wachstube mit zwei Fenstern und Zinnenbekrönung unter dem späteren Zeltdach markieren den Turm.
In mehreren Etappen kam es zu Beginn des 16. Jahrhunderts zum Bau des mächtigen Klausenturms. Finstermünz war damals schon ein eigenes landesfürstliches Zoll- und Pflegeamt. Im Erdgeschoss des Klausenturms befand sich die Wohnung des Pflegers. In den Obergeschossen gibt es mehrere, teils saalartig große und in Holz ausgetäfelte Räume. Schießfensterchen und Zinnen weisen auf den Wehrcharakter des Baues hin. Eine Sperrmauer führte von hier den Berg hinauf. Auch zum Inn hin gab es eine Zwingermauer. Es gab kein Durchkommen ohne Kontrolle und Zollabgabe.
Sefenstrauch Braunrote Sumpfwurz Wilde Brustwurz Gefleckter SchmalbockDie etwas abgerückt stehende Kapelle ist ein Maria Himmelfahrts-Kirchlein aus dem Jahr 1605. Der nach der Restaurierung 2006 wieder aufgestellte Altar ist ein Säulenaltar von Franz Laukas (datiert 1696) mit Bild Maria Himmelfahrt und Figuren von Joachim und Anna (von Andreas Thamasch), in der Predella Hlg. Johannes Evangelist, Ignatius, Franz Xaver und wahrscheinlich Barbara.

Der Bau der neuen Straße
Nach der Verlegung des Zollamtes 1179 talauswärts nach Martinsbruck und insbesondere nach dem Bau der neuen Reschenstraße (1849-55) verlor Finstermünz seine Bedeutung. Die imposante neue Passstraße wurde nach Plänen der Ingenieure Josef
Duile (aus Graun) und Karl Ritter von Ghega (Wien) von der Firma Perwög aus Silz in einer Breite von 6.70 Metern mit 4% Steigung als „Oberer Weg“ in den Felsen gebaut. In den Sommermonaten waren beim Bau bis zu 1.200 Arbeiter beschäftigt, im Winter 350. Es wurden 75 Tonnen Sprengpulver verbraucht.

Die Restaurierungsarbeiten unter dem Verein Altfinstermünz
2001 wurde auf Initiative des Nauderer Altbürgermeisters Hermann Klapeer der Verein Altfinstermünz gegründet. Seither sind umfassende Sanierungs-, Restaurierungs- und Adaptierungsarbeiten durchgeführt worden. Heute präsentiert sich Altfinstermünz als interessantes und sehenswertes Geschichts- und Dokumentationszentrums der historischen Mobilität.
Man erreicht die Festung Altfinstermünz von der Reschen-Bundesstraße aus beim Gasthaus Hochfinsterminz, ex-Hotel der legendären Wirtin Emmi Priebsch (1930-2018), heute Ruine, über einen Serpentinensteig in einem 30-minütigen Abstieg durch schattigen Trocken-Mischwald, der von Rotföhren dominiert ist. Der Abstieg durch den Wald bietet einige botanische Besonderheiten. Jetzt im Juli hat die Braunrote Sumpfwurz (Epipactis atrorubens) als Wildorchidee in vielen Exemplaren geblüht. In der Krautschicht des Waldes kommt auch die Wilde Brustwurz (Angelica sylvestris) aus der Familie der Doldenblütler vor. Deren Blüten waren bei unserer Begehung übersät von Bestäubungsinsekten: neben Honigbienen und Hummeln flogen auch Fliegen und Käfer wir zum Beispiel der gelb-schwarz gebänderte Gefleckte Schmalbock (Strangula maculata). Am trockenen Felsstandort wächst hier auch der Sefenstrauch (Juniperus sabinae). Im Vinschgau kenne ich dieses Wacholdergewächs nur aus der Schlucht des Schnalstales um Juval herum.

Die alte Römerstraße Via Claudia Augusta
Die alte Römerstraße Via Claudia Augusta wurde unter Kaiser Claudius in den Jahren 46/47 nach Christi Geburt gebaut. Sie dürfte im Bereich Altfinstermünz den Inn mit Hilfe einer Brücke überwunden haben. Die damals einzige Alpentransversale führte von Donauwörth nach Padua und verband als wichtigste Verkehrs- und Handelsstraße die Poebene mit dem Donauraum.

Fr. 22. bis So. 24. August 2025 - Schluderns

Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes bei Schluderns lebt von 22. bis 24. August 2025 zum 18. Mal das Mittelalter auf. An den drei Tagen wohnen in der Zeltstadt rund 3.500 Akteure, darunter Schausteller, Marktleute, Musiker, Gaukler und andere. Rund um die Uhr werden spektakuläre Programmpunkte mit vielen Attraktionen geboten und ein kostenloses Kinderprogramm.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Südtiroler Ritterspiele haben nichts an Faszination verloren. „Wir können stolz darauf sein, dass es uns hier gelingt, ein Fest dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen. Das ist nur machbar, weil die gesamte Dorfbevölkerung mithilft“, erklärte der Präsident der Südtiroler Ritterspiele Edwin Lingg bei der Pressekonferenz am Freitag, 1. August 2025 in der Churburg zu der die Sponsoren der Spiele geladen waren. Gastgeber war Graf Gaudenz Trapp. Die Ritterspiele haben sich im Laufe der Jahre vor allem zu einem Anziehungspunkt für Familien entwickelt. Und das kommt nicht von ungefähr. Das kostenlose Kinderprogramm ist attraktiv und jährlich kommt etwas Neues dazu. „In das Kinderprogramm investieren wir an die 30.000 Euro“, so Lingg. „Insgesamt haben wir als Verein Südtiroler Ritterspiele jährliche Kosten von rund 330 000 Euro abzudecken. Wir schaffen den Rahmen für die Spiele und kalkulieren die Eintrittspreise so, dass wir keine roten Zahlen schreiben. Denn es geht uns nicht darum, große Gewinne zu machen. Seit Jahren investieren wir auch in die Infrastruktur auf dem Festgelände. Das sechsköpfige Team im Vereinsvorstand arbeitet ehrenamtlich. Wir sind eine starke informelle Gruppe, die mit wenigen Sitzungen auskommt und sich fast blind versteht.“
s49 ritterspieleDie Ritterspiele bringen eine beachtliche Wertschöpfung ins Tal. Es profitieren die Vereine mit ihren Versorgungsständen, die Zulieferer, die Handels- und Tourismustreibenden und einige mehr.
Programmkoordinator Mirko Stocker beschrieb die Attraktionen der diesjährigen Ritterspiele. Diese sind nach den Richtlinien Faszination, Abenteuer und Geschichte ausgerichtet. „Wir verpflichten laufend neue Gruppen, das heißt, wir tauschen jeweils rund ein Drittel aus, denn wir können auswählen, da der Andrang groß ist“, so Stocker. Heuer wirken 1.950 Schausteller mit. 117 Marktstände bieten Waren an. 70 Pferde, Kamele und Esel haben ihre Auftritte, darunter erstmals auch Haflinger. Drei Musikgruppen bespielen die drei Bühnen. Zu den Glanzpunkten zählen Ritterturniere, Nachtshows, das römische Streitwagenrennen, die Calvenschlacht, Gaukler und vieles mehr. Das Reizvolle an den Südtiroler Ritterspielen ist das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen mit den jeweiligen Eigenheiten aus ganz Europa.
Ein Höhepunkt wird wieder der große Umzug am Samstag sein, der ab 10.00 Uhr durch Schluderns führt.

 

INFOS: www.ritterspiele.it

von Freitag 22. August
bis Sonntag, 24. August 2025

Reduzierte Eintrittskarten im
Vorverkauf bis 15.08.2025 online
auf www.ritterspiele.it und in den
Tourismusbüros Schluderns und Mals 0039 0473 83 11 90.
Im Vorverkauf ist die Dreitages-Familienkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder beispielsweise für 81 Euro erhältlich.

Das Kinderprogramm sowie sämtliche
Aufführungen und Konzerte auf dem
Festgelände sind kostenlos.

 


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