Bildungsfahrt nach Chur

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Vor dem Denkmal von Benedikt Fontana in Chur v. l.: Brigitte Schönthaler (BA Laas), Heinrich Lechthaler (BA Kortsch), Gudrun Warger und Ingeborg Nollet vom Bildungsauschuss Schlanders. Vor dem Denkmal von Benedikt Fontana in Chur v. l.: Brigitte Schönthaler (BA Laas), Heinrich Lechthaler (BA Kortsch), Gudrun Warger und Ingeborg Nollet vom Bildungsauschuss Schlanders.

Schlanders/Kortsch/Chur - Die Bildungsausschüsse Schlanders und Kortsch organisierten am 4. Mai eine Bildungsfahrt nach Chur. Die Fahrt wurde zu einer Rundreise durch vier Länder und über vier Pässe, war aber auch eine Reise in die älteste Stadt der Schweiz und in die Geschichte einer langen Nachbarschaft zwischen dem Vinschgau und Graubünden. Da der Flüelapass (2383 m) noch geschlossen war, musste der Bus über den Reschenpass nach Landeck, dann über den Arlbergpass (1793 m) und über Lichtenstein nach Chur. Auf der langen Busfahrt erzählten Herbert Raffeiner und Heinrich Lechtaler allerlei Interessantes über die jahrhundertelangen Beziehungen, über die Calvenschlacht, die Sprachenvielfalt im Dreiländereck, über wichtige Persönlichkeiten (Benedikt Fontana, dem Bündner Nationalhelden und Theodosius Florentini, dem aus Müstair stammenden Kapuzinerpater und Sozialreformer) und die heutige Bedeutung der Schweizer Grenzregion für die rund 1.000 Pendler aus dem Vinschgau. Über viele Jahrhunderte gehörte der Vinschgau kirchlich und politisch zu Chur und auch sprachlich war der Vinschgau, besonders der Obervinschgau lange Zeit Teil des rätoromanischen Raumes. Durch den Einfluss der Tiroler und Habsburger kam es zu einer kirchlichen, politischen und sprachlichen Trennung. Bei der Stadtführung durch die Altstadt von Chur wurde auf die lange Geschichte und die frühe Christianisierung hingewiesen. So gab es bereits im 4. Jahrhundert das Bistum Chur, während sich die Stadt ab 1523 der Reformation anschloss. Erzählt wurde vom Einfluss der Römer, den Auseinandersetzungen mit Magyaren und Sarazenen, der Macht der Zünfte und dem Streben der Bürger nach Selbständigkeit, aber auch von der günstigen Lage an einer der wichtigsten Nord-Süd-Routen Europas. Berichtet wurde auch von den drei Bünden (Grauer Bund, Gotteshausbund und Zehngerichtebund), die sich vor 500 Jahren zum Freistaat der Drei Bünde zusammengeschlossen haben und dem Kanton Graubünden, der seit 1803 besteht. Die Rückfahrt erfolgte über den Julierpass (2284 m) und den Ofenpass (2149 m) durch das Münstertal. (hzg)

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