Stilfs - Schon am Freitagnachmittag um 15 Uhr, noch bevor das „Stilz Festival“ feierlich eröffnet wurde, wurde im Bürgersaal von Stilfs eine Veranstaltung zum Thema Resilienz abgehalten. Sozioökonomin und Projektleiterin des Festivals Daria Habicher, begrüßte die Gäste im Rahmen der Denkwerkstatt Stilfs, sie war es auch, die es am Ende treffend zusammenfasste: „Resiliente Orte schaffen resiliente Menschen“. Starpsychiater Roger Pycha und die ehemalige Präsidentin der Psychologenkammer Sabine Cagol referierten über das Thema. Cagol erläuterte den Begriff und die sieben Säulen der Resilienz und verglich Stilfs mit einem „Vinschger Apfelbaum“, welcher trotz widriger Umstände wie Kälte und Wind auch noch im stark gebeutelten Zustand Früchte trägt. Dann verwies sie auf Natascha Kampusch als Beispiel einer resilienten Psyche. Diese dachte immer an das „danach“ und überlebte so ihren Peiniger, ohne schwere psychische Schädigung. Der Geist sei nicht unverwundbar und Resilienz sei kein Zustand, sondern eine Haltung. Ein Stehaufmännchen beschreibe den resilienten Geist am besten: immer wieder aufstehen, ohne Härte, wie Gummi eben. Roger Pycha erinnerte sich an sein Wirken im Vinschgau in den 90er Jahren, als eine Selbstmordserie das Tal erschütterte. Seit damals beschäftigt ihn die Suizidproblematik in Südtirol. Er erläuterte die „gemeinschaftliche Resilienz“ und meinte es könne sein, dass alpine Dörfer ob der widrigen Umstände und der homogenen Bevölkerungsstruktur und der „Genetik“ widerstandsfähiger sind als andere Orte. Theaterlegende Manfred Schweigkofler, bereits seit drei Jahren im PNNR Projekt Stilfs involviert, fasste die Kernaussagen des Events zusammen und freute sich, ebenso wie Werner Platzer von der Raika, welche das Event mitfinanzierte, ein Teil dieses einzigartigen Projekts sein zu dürfen. (uno)