Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Oh ja, das ist mal wieder ein echter ‚Tappeiner‘!
Mit Freude habe ich den aktuellen Beitrag ‚Aus dem wieder erwachten Gerichtssaal‘ gelesen und kann nur sagen: Endlich!
In seiner gewohnt prägnanten, klaren Sprache schildert P. Tappeiner eine Begebenheit aus dem 1. Weltkrieg, die - lang her - dennoch eine Relevanz hat. Der Bezug sind die aktuell schmelzenden Gletscher, die Dinge preisgeben, die im vermeintlich ewigen Eis verborgen waren. Es kommt der unvorstellbar harte Alltag der einfachen Soldaten ans Licht, die auf der höchsten Front des 1. Weltkriegs, nämlich am Ortlermassiv kämpften und starben. Und zeitgleich lassen es sich die Offiziere -einquartiert im warmen Hotel - gutgehen und spielen sogar ‚Krieg‘ ! P. Tappeiner verknüpft die Vergangenheit mit der Gegenwart, indem er das damalige Feststellungsverfahren wieder aufleben lässt und es der Vorstellungskraft des Lesers überlässt, wie es den einfachen Frontsoldaten in den eisigen Höhen des Bergmassivs ergangen ist.
Es schadet auch keineswegs, dass er dabei ein klein wenig Werbung für das Buch ‚Zeit aus dem Eis‘ von Holler/Marseiler macht, das den furchtbaren Alltag der Soldaten anhand vieler Kriegsrelikte, die das Eis nun freigibt, schildert.
Hoffentlich müssen die Vinschger Wind Leser nicht mehr zu lange auf den nächsten Beitrag des Autors P. Tappeiner warten!
Marianne Vollmer, Essen
Gedenkfeier Sepp Kerschbaumer
Von den Herren Urzi, Bianchi und Co., welche als Gast in unserem Land Südtirol leben, brauchen wir keine Belehrungen und Bedrohungen. Vielleicht wäre es besser, wenn sich diese Herren mit der Vergangenheit und deren Taten beschäftigen würden, oder in den italienischen Staatsarchiven nachlesen würden, welches Unrecht, Folter, Erniedrigungen und Unterdrückung auf unser Volk ausgeübt wurde, in all den vergangenen Jahren, seit Südtirol ungerechterweise eine italienische Provinz wurde. Wir Südtiroler werden uns niemals unsere Kultur, Sprache und Gedanken verbieten lassen, von niemanden.
Mit freundlichen Grüßen aus Naturns
Elmar Karl Müller
Unser Chorkollege Max
Dein Platz im Prader Kirchenchor ist nun verwaist. Mit deiner ausgebildeten, feinen Tenorstimme hast du viele Gottesdienste, Proben und Veranstaltungen bereichert. Du warst unsere Leitfigur. Durch deine Tontreffsicherheit und durch deine ausgeprägte Musikalität hast du wesentlich zu einem harmonischen Gelingen der Gesänge beigetragen. Angetan warst du vor allem von lateinischen anspruchsvollen Messen. Max, wir vermissen dich sehr.
Als Jugendlicher kam Max ins Vinzentinum nach Brixen. Sein größter Wunsch war Geistlicher zu werden. Dort blieb er zwei Jahre. Verschiedene Umstände zwangen ihn sich anderweitig umzusehen. Im renommierten Hotel Greif in Bozen erlernte er das Hotelfachwesen. Später arbeitete er in verschiedenen Hotels in der Schweiz. Seine Besonnenheit, sein korrektes Auftreten und seine Dreisprachigkeit zeichneten ihn aus. Lange Zeit war er als Butler bei der wohlhabenden Familie Steigers in Zürich angestellt. Die Familie erkannte sein musikalisches Talent und ermöglichte ihm eine fundierte Gesangsausbildung und das Klavierspielen zu erlernen. Besonders liebte er die Klaviersonaten vom deutschen Komponisten Richard Wagner. Zäh arbeitete er sich durch die klassische Musik. Seine Ausdauer und sein Fleiß führten ihn nach Mailand auf die Skala. Beim Vorsingen von Arien gewann er den 3. Platz unter den vielen Teilnehmern. Bescheiden und doch mit einem gewissen Stolz erzählte er uns davon. In Zürich sang er bei zwei Chören, sang bei Hochzeiten und vielen weiteren Aufführungen. Er war ein gefragter und beliebter Sänger.
Max wollte mehr aus seinem Leben machen. Er begann eine banktechnische Umschulung und arbeitete bis zu seiner Pensionierung auf der UBS-Bank in Zürich. Dort schien er angekommen zu sein.
In seiner freien Zeit besuchte Max gerne seine Großfamilie in Prad. Nach der Pensionierung blieb er endgültig in seiner erworbenen Wohnung in der Heimat. Meist war er mit seinem Rad unterwegs und gerne blieb er auf ein „Ratscherle“ stehen. Allmählich ließen seine Kräfte nach. Liebevoll wurde er von seinen Nichten und Neffen umsorgt.
Lieber Max, nun mögen die Chöre der Engel dich empfangen und dich einstimmen lassen in ihren Gesang, ewiges Leben möge dich erfreuen.
Vergelt’s Gott für alles.
Der Kirchenchor Prad
Gertraud Pobitzer
Gesundheit
Jeder kennt sie: diese Wünsche, etwas in seinem Leben zu verbessern, eine nicht förderliche Gewohnheit ablegen zu wollen, gesünder leben zu wollen und ein Ziel zu erreichen. Gehäuft treten diese Träume und Wünsche rund um Neujahr auf. Tatsächlich birgt diese Zeit der Rauhnächte ein großes Potenzial für Bewusstwerdung und Entfaltung. Wussten Sie, dass 80 % der Vorsätze scheitern? Woran liegt das?
In meiner Beobachtung liegt es hauptsächlich an zwei Gründen: zum einen an der fehlenden Willenskraft und zum anderen am nicht gefühlten Ziel.
Laut Definition ist sie die Fähigkeit, trotz fehlender Motivation, trotz Unlust und innerer Widerstände das zu tun, was getan werden muss. Nun gibt es von Natur aus Menschen mit einer Riesenportion an Willenskraft (=Volition), während andere sich dies hart erarbeiten und Stück für Stück aneignen müssen. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Willenskraft ist mit Selbstbeherrschung gleichzusetzen. Frage dich, unter welchen Umständen du deine Selbstbeherrschung verlierst? Dann kann man diese Situationen vermeiden oder ihnen mit besonderer Aufmerksamkeit begegnen. Das erleichtert die Selbstregulation. Denn jeder von uns hat mit Ablenkungen, Versuchungen, Vermeidungsverhalten oder Sucht zu kämpfen. Um bei Versuchungen NEIN zu sagen, Stolpersteine zu überwinden oder negative Einflüsse abzuwenden oder um klar JA zu sagen, um sein Vorhaben auf Dauer zu erreichen, braucht es einen klaren Willen. Man muss wissen, was man will!
„Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht, findet Gründe.“
Albert Camus
Petra Gamper
GesundSein
Seminare - Coaching - Training
www.petra-gamper.com
Vinschgau/Schlanders - Mit einem Haushaltsvoranschlag von knapp 50 Millionen Euro startet die Bezirksgemeinschaft Vinschgau ins Jahr 2025. Allen Diensten attestiert Generalsekretär Urban Rinner hervorragende Arbeit, auch wenn man trotz 201 Mitarbeiter:innen aufgrund der überbordenden Bürokratie an die Grenzen gestoßen sei.
Von den rund 50 Millionen Euro belaufen sich die laufenden Ausgaben auf 31 Millionen, die Investitionen auf 13 Millionen und Ausgaben für Dienste auf Rechnung Dritter und Durchgangsposten auf 4,5 Millionen Euro.
Großen Anteil am Budget wird den Sozialdiensten zugedacht. Mit Maßnahmen für Kleinkinder und Minderjährige, für Menschen mit Behinderung, für Senioren, mit Maßnahmen für das Recht auf Wohnen, mit der Planung und Steuerung der sozio-sanitären und sozialen Dienste decken die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft ein unglaubliches und äußerst wertvolles Spektrum ab. Rinner hob kurz vor den Feiertagen bei der beschließenden Bezirksratssitzung mit der laufenden Betreuung von 400 Kindern und 100 Familien nur einen kleinen Aspekt der Arbeiten in den Sozialdiensten hervor.
9,4 Millionen Euro müssen für die institutionellen Dienste, Verwaltung und Gebarung aufgebracht werden, die Umweltdienste, vor allem mit der Müllentsorgung und der Abwasserentsorgung, werden mit 10,4 Millionen Euro abgedeckt, 2,6 Millionen gehen in den Nightliner und ins Straßennetz, knapp 3 Millionen in die Entwicklung der Interreg-Programme, 1,7 Millionen in den übergemeindlichen Ortspolizeidienst.
Bei den Investitionen hat die Bezirksgemeinschaft wiederum viel vor: viele Baulose beim Radwegnetz (Holzbrugg-Göflan, Göflan-Laas, Latsch-Kastelbell-Staben, Glurns-Taufers), bei den Kläranlagen in Schnals und in Sulden, bei der Kläranlage im Mittelvinschgau, Sanierungsarbeiten des Josefshauses in Laas, Kleininvestitionen bei den Sozialdiensten und diverse außerordentliche Instandhaltungsarbeiten.
Breite und Richtung Bozen und Rom rügende Diskussion hat das Thema Müllentsorgung eingenommen. Ab 2026 soll der Müllentsorgungsdienst nach den Richtlinien der staatlichen Behörde ARERA neu ausgeschrieben werden. Für die Provinz Bozen habe des bisher eine Ausnahmeregelung gegeben, sagte die Bezirkspräsidentin Roselinde Gunsch. Im kommenden Jahr 2025 werde das Thema alle politischen Ebenen beschäftigen. Die Fragen kreisen um die Vorschläge, ob die gesamte Provinz ein EGATO (laut ARERA: Ente di governo dell’ambito territoriale ottimale) sein solle, oder ob man eine Inhouse-Gesellschaft innerhalb einer oder zweier Bezirksgemeinschaften machen wird können. Sollte es so kommen, dass die gesamte Provinz als Ausschreibeeinheit definiert werde, dann, so Gunsch, ist es die Forderung der Gemeinden, in dieser Einheit die Mehrheit zu haben. Bei einer einzigen Einheit würden die Tarife für die Müllentsorgung vereinheitlicht. „Wir haben gegenüber den Städten einen sehr günstigen Tarif“, sagte Josef Thurner. Die ARERA beanstande mangelnde Qualitätskiterien in Südtirol. Ein Qualitätskriterium sei der Beschwerdeweg. Thurner bringt das auf den Punkt: „Wenn ein Müllbehälter nicht entleert worden ist, dann kontaktiert der Bürger den BM und dieser die Firma Tappeiner. Der Müll wird sofort entleert. Der Unterschied zu Italien: Dieser funktionierende Weg scheint nicht auf. In Italien wird eine Mail geschrieben, der Müll wird irgendwann entleert. Aber dieser Beschwerdeweg ist dann dokumentiert. Bei uns wird nicht dokumentiert, aber es funktioniert.“ ARERA schaue nur auf die Dokumentation, aber nicht auf das Funktionieren. (eb)
Brenner/Vinschgau - Um die Bestandsbrücke statisch zu entlasten, ist auf der Luegbrücke seit 1. Jänner 2025 eine einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen notwendig. Damit an Tagen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen lange Verzögerungen und Staus verringert werden können, wird eine temporäre Zweispurigkeit durch eine besondere Verkehrsführung eingerichtet.
Damit die Brücke an verkehrsstarken Tagen zweispurig befahren werden kann, ist es notwendig, dass schwere Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen auf der Innenseite der Brücke fahren. Damit wird das Tragwerk entlastet. Ein wissenschaftlicher Testbetrieb hat gezeigt, dass diese innovative Zweispurigkeit funktioniert. Alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht müssen auf die linke und somit innere Fahrspur wechseln. Pkw können beide Fahrspuren wie bisher auch nützen.“ So steht es auf der Info-Seite der Asfinag im Web.
„Nur gut informierte Verkehrsteilnehmende sind auch sicher und komfortabel unterwegs. Aus diesem Grund hat die ASFINAG zusammen mit Partnern, Ministerium und Behörden einen Fahrkalender entwickelt, um allen eine optimale Planung für die Fahrten über die Brennerautobahn zu ermöglichen. Dieser Fahrkalender ist ab sofort auf https://www.asfinag.at/luegbruecke als Download erhältlich“, informiert die Asfinag. Und: Neu seit dem Jahreswechsel auf der Website der Luegbrücke: Echtzeitinformationen zu Reisezeiten, Prognosedaten, Stautendenzen und Live-Kamerabilder. Wer also mit dem Auto über den Brenner will, sollte sich vorab über die genannte Infoseite über Zeitverzögerungen und Verkehrsflüsse informieren.
Val Müstair
Der Käse „Tea Fondada“ der Chascharia Val Müstair ist Vize-Weltmeister.
Einen grossartigen Erfolg durfte die Chascharia (Käserei) Val Müstair bei der Käse-Weltmeisterschaft in Portugal verzeichnen: Der Käse „Tea Fondada“ erreichte mit 84 Punkten den 2. Rang und wurde somit Vize-Weltmeister. Knapp 4800 Käsesorten aus 47 Ländern nahmen dieses Jahr an den World Cheese Awards teil. Vier Käsesorten aus der Schweiz schafften es unter die 14 Finalisten. Den ersten Platz erreichte mit 86 Punkten der „Quejo de Ovelha Amanteigado“ aus Portugal, dem Austragungsort.
Käse aus Biomilch aus dem Naturpark
Die Chascharia Val Müstair ist seit 1987 fester Bestandteil des Tales und produziert nebst Biomilchprodukten wie Joghurt, Rahm und Butter verschiedene Käsesorten. Zwölf Landwirte aus dem Val Müstair bringen jährlich rund 1,5 Millionen Liter Kuhmilch und 5‘000 Liter Ziegenmilch in die Käserei. Um höchste Qualität zu garantieren, verzichten die Bauern auf Silofütterung, was für qualitativ hochstehende Biomilchprodukte sorgt. Mit viel Liebe zum Detail werden jährlich über 100 Tonnen Halbhart- und Hartkäse aus der angelieferten Heumilch hergestellt: Extra reif, naturgereift, viertel- bis vollfett, Mutschli, Rahmkäse, Weichkäse und Ziegenkäse. Sämtliche Käse sind mit dem Produktelabel des Naturparks ausgezeichnet.
Bereits 2020 erreichte der naturgereifte «Chavalatsch» den 3. Platz beim World Championship Cheese Contest in der offenen Kategorie Halbhartkäse. Erfolge wie diese sind kaum überraschend, denn schon der Rohstoff überzeugt durch höchste Qualität. Sämtliche Milchlieferanten sind bio-zertifiziert.
Annelise Albertin
Schlanders/Bibliothek - Der Computer ist zum wichtigsten Arbeitsgerät für Betriebe, aber auch für den Privatgebrauch geworden. Neben der Hardware, dem Computer bzw. Laptop und den Zusatzgeräten wie Maus, Tastatur, Bildschirm und Drucker, gibt es auch die Software, d.h. die verschiedenen Programme, Betriebssysteme und Apps. Bei der Software gibt es kostenpflichtige Produkte, in erster Linie von Microsoft wie das Betriebssystem Windows oder die verschiedenen Office Programme wie das Textverarbeitungsprogramm Word, das Tabellenkalkulationsprogramm Excel oder das Präsentationsprogramm Power Point. Viele wissen nicht, dass es eine ganze Fülle an kostenloser Software gibt, mit der man ganz hervorragend arbeiten kann. Es gibt bereits eigene Clubs und Treffen, um sich über die verschiedenen Produkte der freien Software auszutauschen und diese weiterzuentwickeln. In Bozen trifft sich jeden Montagabend die Gruppe LUGBZ (Linux User Group Bolzano-Bozen-Bulsan) im Spazio77 zum Open-Source Labor. In Schlanders organisiert die Bibliothek Schlandersburg zusammen mit Ferdinand Tavernini seit November 2024 ein monatliches Treffen über freie, kostenlose Software. Das Treffen findet jeweils am ersten Dienstag im Monat von 17:00 bis 19:00 Uhr in der Bibliothek statt. Ferdinand Tavernini arbeitet seit Jahren mit freier Software und verfügt über ein umfangreiches Wissen und Erfahrungen sowohl über Linux Betriebssysteme wie Ubuntu oder Fedora. Er kennt aber auch verschiedene Anwenderprogramme wie Libre Office, das Bildbearbeitungsprogramm Gimp, das Designprogramm Inskape, das Programm gLabels für Etikettendruck, die Zeichenprogramme Dia oder FreeCAD, das Videobearbeitungsprogramm Blender, Calibre, ein Programm zur Verwaltung von Bücher oder Dokumenten und verschiedene andere Programme. Beim den bisherigen Treffen gab Tavernini einen Überblick über die Entwicklung des Computers und die verschiedenen Arten der freien Software. Das nächste Treffen ist am 4. Februar um 17. Uhr. Anmeldung ist keine erforderlich. (hzg)
Schlanders - Um die derzeit für viele nicht finanzierbaren Wohnungs- und Mietpreise zu senken, braucht es ein ganzes Bündel an politischen Maßnahmen: Wohnungen mit Preisbindung, Kubatur- und Energiebonus, Mehrgenerationenhaushalt, zinsloses Darlehen, Bausparen und Mietwohnungen mit Kaufoption sind die Zauberwörter dazu.
von Heinrich Zoderer
Bei einer Informationsveranstaltung am 17. Dezember in der Bibliothek Schlandersburg informierte der für die Raumentwicklung zuständige Landesrat Peter Brunner über die verschiedenen Maßnahmen mit dem Ziel die Wohnungs- und Mietpreise zu senken. Leonhard Resch von der Arche im KVW sprach über die praktische Umsetzung am Beispiel Marillen-Anger in Schlanders. Derzeit kostet eine Wohnung in einem Reihenhaus rund 650.000 bis 800.000 Euro. Das ist auch für Familien mit zwei Lohnempfängern nicht zu stemmen. Auch die Mietpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Leistbares Wohnen und die Finanzierbarkeit einer Eigentumswohnung bzw. einer Mietwohnung sind zentrale Aufgaben der politisch Verantwortlichen, so der LR Peter Brunner. Mitte Oktober wurde die Durchführungsverordnung zu den Wohnungen mit Preisbindung verabschiedet. Damit kann die Gemeinde mit einem Bauträger eine Vereinbarung abschließen und Interessierte, die in der Gemeinde wohnen bzw. arbeiten ihr Interesse zum Kauf einer Wohnung anmelden. Ziel ist es durch dieses neue Wohnmodell Wohnungen anzubieten, die rund 20 % unter dem Marktwert liegen, d.h. rund 3.500 Euro pro m² Konventionalfläche kosten. Großer Wert wird auch auf eine gute Bauqualität mit KlimaHaus Standard A gelegt, so der Landesrat. Wohnungen, die nicht verkauft werden, sollen mit einer Kaufoption vermietet werden. Der geförderte Wohnbau, der Kubatur- und Energiebonus wird fortgesetzt. Man will sich stärker für Mehrgenerationenhaushalte einsetzen, ebenso für die Errichtung von Wintergärten in Gebäuden, die vor dem 04.09.2007 gebaut wurden. Neben Schenkungsbeiträgen soll es für den Wohnungskauf auch ein zinsloses Darlehen in der Höhe von 250.000 Euro, rückzahlbar in 25 Jahren, geben. Leonhard Resch stellte das Projekt Marillen-Anger vor. 33 Interessierte haben ihr Interesse angemeldet und den Bedarf dokumentiert. Bis Jänner 2025 wird das bestehende Projekt an die Bedürfnisse der Interessierten angepasst. Die Gemeinde muss das überarbeitete Projekt genehmigen und mit dem Bauträger die Vereinbarung mit genauen Angaben über die verwendeten Materialien, die Preise der Wohnungen und den Zeitplan der Realisierung, abschließen. Interessierte können im April ihre Ansuchen einreichen, es wird eine Rangordnung erstellt. Nach dem Baubeginn im Mai 2025 soll die definitive Rangordnung erstellt und bis August 2025 die Vorverträge abgeschlossen sein. Bis zum Jahresende 2025 soll der Rohbau stehen und zu Jahresende 2026 die Wohnungen bezugsfertig sein. So der Plan.
Partschins - Mit einem üppigen Haushalt startet die Gemeinde Partschins ins Jahr 2025. In den rund 12.2 Millionen Euro an geplanten Einnahmen sind Einnahmen aus der Stromproduktion in einer Höhe von rund 2,35 Millionen Euro enthalten. Die Zielbachgemeinde hat wenig Grund zu klagen. Keine Schulden wolle man 2025 aufnehmen. Auf der Ausgabenseite werden für die laufenden Ausgaben 6,7 Millionen Euro geplant, für Investitionen rund 2,5 Millionen, für die Rückzahlung von Darlehen 1,1 Millionen und als reine Durchlaufposten 1,8 Millionen Euro. BM Luis Forcher erläuterte den Räten einige geplante Investitionen, die man 2025 angehen wolle. Für die Projektierung für eine energetische Sanierung des Rathauses mit Umgestaltung und Erweiterung der Büroräumlichkeiten sind 150.000 Euro vorgesehen, für neue Schilder (die derzeitigen sind vergilbt) am Kulturwanderweg Peter Mitterhofer sind 43.000 Euro eingeplant, für die Projektierung für die Kunstrasensanierung am Sportplatz sieht das Budget 50.000 Euro vor, 70.000 Euro für die Beleuchtung am Kreisverkehr auf der Töll, 150.000 Euro für die Sanierung des Mühlwaales am Pröfingweg, um nur einige zu nennen. Adi Erlacher kündigte erbost seine Gegenstimme an, weil seine schon lange vorgebrachte Anregung für eine GIS-Erleichterung für Handwerksbetriebe keine Berücksichtigung gefunden hat und auch kein Ansatz für die Radwegbeleuchtung auf der Töll vorhanden sei. Jutta Pedri hätte sich erwartet, dass im Zuge des Kreisverkehrsbaues auch jene Häuser an die Kanalistaion angeschlossen würden, die bisher keinen Anschluss hätten. Etwa beim Onkl Taa, denn dort verbreite sich zu bestimmten Tagen Gestank. Es gehe halt nicht alles zugleich, wiegelte BM Forcher ab. Es gebe dazu eine Machbarkeisstudie in einer Höhe von 1,5 Millionen Euro. Sabine Zoderer hätte sich eine informelle Sitzung zum Haushalt im Vorfeld gewünscht. So wurden das Strategiedokument für 2025 bis 2027 und der Haushalt 2025 – 2027 bei vier Enthaltungen und einer Gegenstimme mehrheitlich gutgeheißen. (eb)
Anpassungen vereinfachen Verwaltungsverfahren und vereinheitlichen Einreichtermine
BOZEN (LPA). Auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer hat die Landesregierung in ihrer Sitzung am 17. Dezember die Richtlinien zur Förderung von Tätigkeiten und Investitionen im kulturellen und künstlerischen Bereich durch die Landesabteilung Deutsche Kultur geändert. Eingeführt werden damit mehrere Verfahrensvereinfachungen bei der Einreichung der Anträge und der Gewährung von Förderungen. "Südtirols Kunst- und Kulturlandschaft ist eine sehr vielfältige. Damit weiterhin in jedem Ort in Südtirol Kunst und Kultur gelebt werden kann, unterstützt das Land mit finanziellen Beiträgen", betont Landesrat Achammer. Im Jahr 2023 wurden dafür knapp 25 Millionen Euro an 535 Kulturorganisationen unterschiedlicher Größe und Organisationsformen (darunter auch Verbände und Körperschaften mit Landesbeteiligung) sowie 135 Privatpersonen gewährt.
Zu den wichtigsten Änderungen des Beschlusses zählt die Regelung der Einreichtermine für Anträge auf Förderungen. Die Einreichtermine werden an die Erfordernisse der Digitalisierung angepasst. Dies heißt, dass um ordentliche Beiträge im Zeitraum vom 15. Oktober bis 31. März angesucht werden kann, Anträge um Beiträge für Projekte, Investitionen und Künstlerbeihilfen sind innerhalb 31. Oktober des Bezugsjahres fällig. Anträge um ergänzende Beiträge können bis zum 25. September des Bezugsjahres eingereicht werden. Die geänderten Richtlinien gelten ab dem Bezugsjahr 2025.
Das Land unterstützt die kulturelle Tätigkeit von Körperschaften, Stiftungen, Genossenschaften, Vereinigungen und Komitees. Die Organisationen ohne Gewinnabsicht müssen laut Satzung ausschließlich oder überwiegend kulturelle Tätigkeiten ausüben, die öffentlich zugänglich sind, seit mindestens zwei Jahren in Südtirol tätig sein und über eine geeignete Organisationsstruktur verfügen. Gefördert werden zudem künstlerische Projekte, Studienaufenthalte von Kunstschaffenden sowie Investitionen für Flächen, die für kulturelle oder künstlerische Vorhaben genutzt werden, für den Ankauf und die Restaurierung vonKunstwerken, Musikinstrumenten und Trachten sowie für den Ankauf, Instandhaltung und Restaurierung von Orgeln.