Schlanders/Schaufenster Basis - Die Schüler:innen der Mittelschule Schlanders haben gemeinsam mit den Kunsterzieherinnen unter der Leitung von Isolde Schaller in diesem Schuljahr ein besonderes Kunstprojekt auf die Beine gestellt. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Schlanders haben sie sich intensiv mit der Rolle der Freiwilligen Feuerwehr auseinandergesetzt und verschiedene Arbeiten geschaffen. Entstanden sind fantasievolle Kunstwerke im Kasten, eindrucksvolle Collagen und farbenfrohe Bilder. Diese Arbeiten wurden am 26. April bei der Jubiläumsfeier im Eingangsbereich des Kulturhauses ausgestellt. Anschließend wurden die vielfältigen Schülerarbeiten im Schaufenster der Basis Vinschgau in der Fußgängerzone präsentiert. Dort wurde die Ausstellung am 8. Mai bei einer Feier eröffnet. Unter dem Titel „Splash-Schaufenster #20 - 150 Jahre Feuerwehr Schlanders – retten, bergen, löschen, schützen“, kann die Ausstellung jeden Donnerstag von 9:00 – 12:00 Uhr und von 15:00 – 17:00 Uhr bis am 29. Mai 2025 besichtigt werden. Die Ausstellung kann natürlich auch jederzeit über das Schaufenster betrachtet werden. Für Basis Vinschgau ist es bereits die 20. Ausstellung, die in der kleinen Galerie in der Fußgängerzone von Schlanders gezeigt wird. (hzg)
Latsch - Seit 28. April ist der Eingangsbereich zu den Gemeindeämtern in Latsch eine Ehrenhalle. Denn im Auftrag der Gemeinde Latsch hat der Marteller Bildhauer Walter Kuenz eine bemerkenswerte Skulptur geschaffen, die vordergründig den Bürgermeistern der Marktgemeinde Latsch ab der Nachkriegszeit und den Ehrenbürger:innen der Gemeinde Latsch gewidmet ist. In musikalische Klänge einer Bläsergruppe der MK Latsch eingerahmt, mit erläuternden Worten des Kurators Peter Tscholl versehen (worauf wir zu einem späteren Zeitpunkt zurückgreifen werden) wurde die Gedenktafel enthüllt und gesegnet und deren Inschrift erinnert ab sofort jeden Besucher und jede Besucherin der Gemeindeämter an die demokratisch gewählten Oberhäupter, unter anderem im Bild v.l.: Mauro Dalla Barba, Helmut Fischer, Hans Mitterer, Markus Pircher, Franz Bauer und Sepp Rinner. (eb)
Jubiläumsausstellung - Schnals - 50 Jahre Grauviehzucht Vinschgau hieß es am vorvergangenen Samstag in Schnals und so wurde die Sportzone bei Unser Frau am 03. Mai zum Grauvieh- Zentrum.
Ausgestellt wurden rund 160 Tiere in den verschiedenen Kategorien die von den Preisrichtern Norbert Schöpf und Auer Andreas gerichtet wurden. Obmann der Grauvieh Zuchtgenossenschaft Unser Frau Schnals und Gebietsvertreter Grauvieh Vinschgau Rainer Christian betont, wie wichtig es sei, diese Doppelnutzungsrasse weiterhin zu erhalten, da das Grauvieh auch eine bedeutende Rolle unserer Kultur sei. Die Jubiläumsausstellung soll Freude und Ansporn mitbringen, um weiterhin an der Rasse festzuhalten und Zuchtarbeit zu betreiben.
Jung und Alt präsentieren ab 10.00 Uhr ihre prächtigen Tiere. Begonnen wurde mit der Kategorie der Stiere, trächtigen Kalbinnen, Erstlingskühe, Mehrmelkkühe und Altkühe. Außerdem gab es einen Kinder- sowie Jungzüchterwettbewerb Insgesamt gab es 27 Aussteller, 27 Jungzüchter sowie 15 Teilnehmer beim Kinderwettbewerb.
Den Zuschauern aus Nah und Fern wurden Rinder in perfekten Haltungszustand mit sehr viel Typ und Adel präsentiert. Am Ende der Veranstaltung standen sie großen Finales an, welche gespannt von der Zuschauermenge verfolgt wurden. Zur absoluten Schausiegerin der Kühe kürte sich Delia (neun Abkalbungen), eine Noeos-Tochter von Kaserer Reinhard, Niedermair in Kastelbell, welche sich an diesem Tag in Topform zeigte. Ihre Reservesiegerin wurde Sterne (V. Dobbal) mit vier Abkalbungen von Müller Erich, Pirchhof in Naturns.
Dem Organisationskomitee und den gesamten Grauviehzüchtern vom Vinschgau gilt für diese gelungene Ausstellung ein riesiges Lob für diese perfekt gelungene Veranstaltung.
OSZ Schlanders - Etwa 90 Schüler:innen des OSZ Schlanders nahmen am 23. und 24. April mit ihren Lehrpersonen an der Initiative „Bäume setzen – Klima schützen“ teil. Diese war am Oberschulzentrum von der Arbeitsgruppe Zukunft in Zusammenarbeit mit dem Forstinspektorat organisiert worden, um einen Beitrag zum Erhalt des Schutzwaldes zu leisten und damit die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsgestaltung präsent zu halten.
Die 15- bis 17- jährigen Schüler*innen der WFO, TFO sowie des Real- und Sprachgymnasiums wanderten an den beiden Tagen mit den Lehrpersonen und Förstern vom Schlanderser Bahnhof Richtung Sportplatz Kortsch, wo sie in Kleingruppen arbeiteten und lernten. Während die einen von Stationsleiter Klaus Bliem über Borkenkäfer, Prozessionsspinner und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder informiert wurden, halfen die anderen dabei, ein vorab eingezäuntes Gebiet vom invasiven Greiskraut und von kleinen Schwarzföhren zu befreien. Eine dritte Gruppe pflanzte Bäume – insgesamt waren es an die 160 – und unterstützte damit den Aufbau eines zukunftsfähigen Mischwaldes.
Dieses „Baumfest“ kam auf jeden Fall auch bei den Schüler:innen der Oberschule noch gut an.
Palais Mamming Museum - Vinschgau - Martin Pohl (geb. 1961) und Robert Scherer (geb. 1928), beide stammend aus dem Vinschgau, der eine aus Tarsch/Latsch, der andere aus Kortsch, stellen im Palais Mamming Museum in Meran aus.
Das „zweite Leben“ einiger Leinwände aus Scherers Beständen durch Pohl war sozusagen Anlass für die Ausstellung „Zwiegespräch“, die noch bis zum 18. Mai zugänglich ist. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ursula Schnitzer, der Schwiegertochter von Robert Scherer.
Wie kam es dazu? Im Herbst 2024 beschäftigte man sich mit der Auflösung der Ateliers und Arbeitsräume von Robert Scherer in Ala, wo er seit anfangs der 90er Jahre wohnte. Hochwertige Materialien und Malutensilien hatten sich im Laufe der Jahre angesammmelt, die man im Zuge der Hausauflösung weitergeben wollte. Die Druckerpresse und ein großer Teil der Pigmente ging in die BASIS nach Schlanders. Studierende der Freien Universität in Bozen suchten sich Papier aus und Martin Pohl brachte einige Leinwände zu sich in sein Atelier nach St. Pauls. Die unbemalten Leinwände aus feinem, bereits mit Gips vorbehandeltem Leinen und der Gedanke daran, dass schon ein anderer Künstler sich Gedanken machte, was daraus werden könnte, inspirierten Pohl zu einer neuen Werkreihe mit dem Titel Stille I-IV.
„Weil ich die Stille gesucht habe und sie in einem abgelegenen Kloster in der Nähe von Brescia gefunden habe. Ich verbrachte dort einige Nächte und das, was mir in Erinnerung blieb, versuchte ich in den Bildern auszudrücken“, so Pohl. Was er den vier unvollendeten Leinwänden von Robert Scherer hinzufügt, bleibt fast unsichtbar: ein Fenster, ein Bett, ein schmaler Heizkörper an der Wand. Es sind keine ausdrucksstarken Bilder. Im Dialog zu Pohls Bildern stehen vier Leinwände Robert Scherers: Himmel und Erde, Botschaften zum Leben, Christus am Ölberg, Überlebende. Es sind Arbeiten, die Mitte der 90er Jahre, nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau Johanna, entstanden sind. Es sind sehr expressive Bilder, emotionale Entladungen bzw. das Ausdrücken von unterdrückten Gefühlen. Bei Pohls Arbeiten tritt Malerei bewußt zurück, damit Scherers unbemalte Leinwände spürbar bleiben als Material, als Erinnerungsträger an einen großen Vinschger Künstler, Radierer, Lithograph, Zeichner, Maler, Glaskünstler und Freskomaler von internationalem Rang.
Peter Tscholl
Der Kreis
Mit Charme, Witz, Musik und Tanz bringt der Kreis den Musicalklassiker Sugar – Manche mögen’s heiß auf die Bühne. Die Inszenierung von Regisseur Christoph Brück, unter der musikalischen Leitung von Dietmar Rainer und mit der Choreographie von Vera Holzer, ist temporeich und kurzweilig und führt das Publikum in eine Welt, in der sich schlussendlich alle Probleme in Wohlgefallen auflösen.
Basierend auf Billy Wilders Kultfilm Some Like It Hot erzählt das Stück die Geschichte zweier arbeitsloser Musiker, die Zeugen eines Bandenmordes werden und daraufhin in Frauenkleidern bei einer Damenband untertauchen. Der Rollentausch bringt unweigerlich zahlreiche Turbulenzen mit sich. Christoph Brück gelingt es bei seiner Inszenierung, den Zauber der 20er Jahre aufleben zu lassen und das Publikum mit feinem Humor und liebevoller Detailarbeit mitten in eine Welt aus Musik, Maskerade und Missverständnissen zu entführen.
Musikalisch sorgt Dietmar Rainer für authentischen Sound im Stil der 1920er Jahre. Die eigens zusammengestellte Band aus Trompete, Klarinette, Zugposaune, Tenorsaxophon, Gitarre und Kontrabass spielt live und verleitet zum Mitwippen. Choreografin Vera Holzer bringt zusätzlich Bewegung in das Geschehen. Dadurch überzeugt das Ensemble durch Spielfreude, Gesang und Tanzeinlagen. Glitzernde Abendroben, freche Flapper-Kleider und stilechte Herrenanzüge runden das Bild ab.
Sugar – Manche mögen’s heiß ist eine mitreißende Produktion, die zeigt, wie viel Herzblut und Professionalität in der vinschger Theaterszene steckt. Ein Besuch lohnt sich!
Gespielt wird vom 16. Mai bis 06. Juni im Karl Schönherr Saal in Schlanders. Kartenreservierung online unter: www.derkreis.it/reservierung oder Tel.: 3761290397: 15 – 17:30 Uhr oder ganztägig per Whatsapp
Eyrs/Venedig - Das Eyrser Unternehmen Schönthaler Bausteinwerk ist mit seiner Marke hanfstein.eu in diesem Jahr gleich doppelt auf der renommierten Architekturbiennale Venedig vertreten Zwei innovative Produkte aus Hanf finden dort Eingang in visionäre Ausstellungskonzepte: die Hanfsteine und die SAPPA-Hanfakustikplatten.
Im österreichischen Pavillon steht das Thema „Agency for Better Living“ im Zentrum. Die Ausstellung untersucht, wie Architektur zur Verbesserung der Lebensverhältnisse beitragen kann. In diesem Kontext werden die Hanfsteine von Schönthaler Bausteinwerk als Beispiel für kreislauffähiges und klimaschonendes Bauen präsentier. Die SAPPA-Hanfakustikplatten sind Teil einer weiteren Installation im Rahmen der Biennale: Das Projekt „Raízes de uma Nova Arquitetura“ (Wurzeln einer neuen Architektur). Im Mittelpunkt steht die Kraft von Hanf als Baumaterial der Zukunft – erneuerbar, kreislauffähig, leicht, akustisch wirksam und CO₂-bindend.
Die Architektur Biennale Venedig ist bis zum 23. November 2025 zugänglich.
Infos: www.labiennale.at
humanitas360.org
Latsch - Im Rahmen der Latscher Kulturtage veranstaltete der Heimatpflegeverein Latsch am 2. Mai den Vortrag „Die Annenberger als Mitglieder der Geschichte Tirols“ mit dem Archivar und Historiker David Fliri. „Die Geschichte der Annenberger lässt sich relativ gut rekonstruieren“, begann Fliri in der Spitalkirche in Latsch. Die Familie der Annenberger gehörte im Spätmittelalter zu den wichtigsten Adelsfamilien Tirols. Die Spitalkirche in Latsch und die Burg Annenberg oberhalb Goldrain sind die prominentesten Zeugnisse dieser Adelsfamilie, die knapp 400 Jahre nicht nur die Geschichte des Vinschgaus sondern auch jene des Landes Tirol mitprägte. Auch das Latscher Gemeindewappen erinnert heute an das Adelsgeschlecht. Im Vortrag von David Fliri wurde insbesondere auf den Begründer dieser Adelsfamilie, auf Heinrich von Annenberg eingegangen. Der Annenberger stammte aus der Meraner Familie der Tolde, die nicht zum alten, höheren und freien Herrenadel gehörte. Erst später ist die Familie der Annenberger aufgrund der Verdienste Heinrichs beim Landesfürsten in den Adelsstand aufgestiegen. Heinrich von Annenberg und seine Frau Katharina von Schlandersberg hatten 9 Kinder, 4 Söhne und 5 Töchter. Ihren Wohnsitz hatten sie in der Burg Latsch. Sie war Dreh- und Angelpunkt, hier wurden die Geschäfte abgewickelt. Heinrich von Annenberg war ein geschickter Taktierer und Wirtschafter. Er und seine Frau waren ständig bemüht, ihren Besitz zu vergrößern. Immer wieder wurden eigentümliche Besitze angekauft. „Heinrich von Annenberg würde man heute als neureichen Emporkömmling bezeichnen“, so Fliri. „Er war mit Sicherheit einer der reichsten Männer im Vinschgau“.
Heinrich von Annenberg starb 1363 im „biblischen Alter“ mit über 80 Jahren. Seine Frau Katharina überlebte ihn um einige Jahre. Ihr Vermögen ging an die Kinder über. Die Nachkommen bekleideten zwar noch hohe Ämter und Funktionen um den Tiroler Landesfürsten, sie haben es aber nicht geschafft, sich in demselben Ausmaß wie Heinrich von Annenberg in die regionale Elite zu integrieren und distanzierten sich immer mehr und mehr von ihrem Landesfürsten. Die Geschichte der Annenberger endete mit dem Tod ihres letzten männlichen Vertreters namens Leopold, der 1695 verstorben ist. (pt)
St. Valentin - Schülerinnen und Schüler im Schulsprengel Graun setzten sich im Schuljahr 2024/25 mit dem Thema „Werte in unserer Gemeinschaft“ auseinander. Gemeinsam überlegten sie, welche Werte es gibt und welche für sie besonders bedeutsam sind. Zwei Grundschulklassen beleuchteten das Thema Tierschutz und luden dazu Anita Pichler vom Tierschutzverein Vinschgau ein, der heuer das 10jährige Jubiläum feiert.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse Grundschule St. Valentin mit Lehrerin Heidrun Folie, und der Grundschule Reschen mit den Lehrerinnen Sarah Folie und Evelyn Hohenegger hatten sich im Rahmen des Themas „Werte in unserer Gemeinschaft“ mit dem Thema Tierschutz beschäftigt. In diesem Zusammenhang hatten sie bei Elternsprechtagen Kuchen verkauft und Geld für den Tierschutzverein Vinschgau gesammelt. Sie luden Anita Pichler aus Latsch ein. Sie ist die Vorsitzende des vor 10 Jahren gegründeten Vinschger Vereins und informierte zum Projektabschluss über die Tätigkeit des Vereins.
Begrüßt wurde Pichler vom Direktor Klaus Wallnöfer. Sie und ihr ehrenamtliches Team im Tierschutzverein sind engagierte Ansprechpartnerinnen, wenn Tiere in Not sind. Und in Not kommen häufig Katzen, wenn sie sich unkontrolliert vermehren. Immer wieder kommt es vor, dass verwahrloste Kätzchen mit verklebten Augen, abgemagert, krank und von Parasiten befallen in Dörfern und bei Hofstellen umherirren und irgendwann erbärmlich zugrunde gehen. Der Grund für dieses Katzenelend liegt im Umstand, dass Katzenmütter nicht kastriert sind und einen Wurf nach dem anderen absetzen. Das Elend der Katzenkinder, von so manchen Besitzern billigend in Kauf genommen, berührt viele Menschen und vor allem die Mitglieder im Tierschutzverein Vinschgau, die aktiv werden, wenn sie von umherirrenden Tieren erfahren. „Im heurigen Jahre haben unsere Mitglieder 75 kleine Kätzchen in ihre Obhut genommen und gesund gepflegt“, erklärte Anita. In ihrer Freizeit kümmern sie sich um kranke Tiere, sorgen für deren Kastration und vermitteln sie an Tierliebhaber. Anita selbst pflegt derzeit an die 20 Kätzchen in ihrem Haus. In den vergangenen Jahren haben die Freiwilligen im Tierschutzverein hunderte Katzen in Zusammenarbeit mit Tierärzten kastrieren lassen. Auch freilebende wilde Katzen werden eingefangen und kastriert, um deren Vermehrung zu verhindern. Diese Katzen werden wieder dort freigelassen, wo sie aufgegriffen worden sind. Rund 100 kastrierte Katzen leben derzeit in mehreren wilden Kolonien im Vinschgau und werden dort mit Futter versorgt. Mit den Jahren verkleinern sich die Kolonien auf natürliche Weise. Kastrationen, medizinische Versorgungen und Futter, das alles kostet eine Menge Geld, das der Tierschutzverein aufbringen muss.
Der Tierschutzverein Vinschgau wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden getragen. Anita ist dankbar für jegliche Unterstützung. Ihr großes Anliegen ist es, die Menschen grundsätzlich für mehr Verantwortung gegenüber Tieren - ob Haus- und Nutztiere - zu sensibilisieren. „Denn Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“, betont Anita. „Und jede/jeder kann im eigenen Umfeld etwas tun. Sie wies darauf hin, wie wichtig es ist, für Insekten Lebensräume zu schaffen und Blumenwiesen anzulegen. Ein englischer Rasen ist für Kleinlebewesen wie eine Wüste. Wenn Insekten verschwinden, verschwinden auch viele Vögel, weil ihnen die Nahrung fehlt. Der Schmetterling „Kleiner Fuchs“ braucht beispielsweise die Brennnessel, damit er überleben kann. Anita versuchte den Kindern auch zu vermitteln, dass nur jene sich ein Tier anschaffen sollten, die sich auch bewusst sind, was deren Haltung bedeutet und das über Jahre. Und sie plädierte für eine artgerechte Haltung der Tiere. Ein Hase in einer kleinen Kiste lebt wie in einem Gefängnis. Jedes Tier hat seine Eigenheit und seine Bedürfnisse und hat als Lebewesen Achtung verdient. Anita fordert dazu auf, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, an kranken Tieren nicht vorbeizugehen und Streunerkatzen an den Tierschutzverein zu melden, damit sie eingefangen und kastriert werden können. Die Schülerinnen und Schüler übergaben an Anita abschließend die gespendeten 1.400 Euro. Diese bedankte sich bei jeder/jedem persönlich mit einem Dankeskärtchen.
Der Name „Greut – Greit“ bedeutet so viel wie: eine Fläche die für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet wird. Simon Platter aus Eyrs und Elisabeth Prugger aus Tschengls bebauen lustvoll ihr Greiterhaus als „Fleckerlteppich“ zwischen Tschengls, Eyrs und Prad.
von Christine Weithaler
Simon Platter aus Eyrs und Elisabeth Prugger aus Tschengls, sind beide 1986 geboren, kannten sich flüchtig von der Schule und begegneten sich erst wieder nach ihrem Studium. Elisabeth studierte an der BOKU in Wien und interessierte sich für die BGO (Bürgergenossenschaft Obervinschgau). Seit 2017 arbeitet sie dort im Vorstand mit. 2018 beauftragte sie Simon als Hobbyfotograf für eine Veranstaltung der BGO. Dadurch lernen sie sich näher kennen, entdecken gleiche Denkweisen und Interessen. Beide sind mit der Landwirtschaft groß geworden und bekamen von ihren Familien kleine Grundstücke zur Bewirtschaftung, einige sind dazu gepachtet. Die Grundstücke sind zwischen Tschengls, Eyrs und Prad verstreut und fügen sich zum „Greiterhaus“ zusammen. Der Name „Greut – Greit“ bedeutet so viel wie: eine Fläche, die für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet wird. Geschichtliche Nachforschungen ergaben, dass der kleine Hof von Simons Familie in Eyrs früher mal so hieß. Die Gegebenheit, dass auch sie ein Landstück rodeten, um es für den Betrieb zu nutzen, fanden sie für die schlussendliche Namensgebung stimmig. Simon gestaltete das Logo, Elisabeth ist „die Chefin“, die Betriebsinhaberin und so wächst das gemeinsame Herzensprojekt. Simon arbeitet zwei/drei Tage die Woche als selbstständiger Architekt, unterstützt sie zu Hause wo er kann. 2024 kam Töchterchen Flora zur Welt. Dank der familiären Unterstützung, beiderseits, gelingt es, alles gut zu organisieren. Elisabeth betont, ohne die Unterstützung von Simon, der Familie und Freunde, wäre vieles nicht umsetzbar. Früher stand eine Hofübernahme für Elisabeth nicht zur Debatte. Jedoch wollte sie unbedingt etwas im Landwirtschaftsbereich machen. Sie interessierte sich für Sortenvielfalt, verbrachte mehrere Sommer auf der Alm, an der Landwirtschaftsschule in Salern unterrichtete das Praxisfach Milchverarbeitung. 2016 begann sie kleine Anbauversuche im Acker. Ihr sind die Regionalwirtschaft, kleine lokale Kreisläufe, deren Entwicklung und Förderung wichtig. Jedes Jahr staunt sie über die kleinen Wunder der Natur, wie und was alles wächst, die Dynamik der Natur, Pflanzen und Kleinstlebewesen. Ihr Herz schlägt für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft und für die Vielfalt, auch für die Viehwirtschaft, aber dafür reichen ihr die Flächen nicht aus. So entschied sie Gemüse anzubauen. 2019 begann sie damit in mehreren Beeten. Sie baute auch Kartoffeln an. Die Anbaufläche und der Betrieb wuchsen. Heuer sind es ca. 2 ha auf denen Kartoffeln, Gemüse, Getreide wie Burgeiser Dinkel, Marillen, Zwetschgen, Ringlor, Birnen, Pfirsiche und weitere Streuobstsorten wachsen. Das Gemüse wird in eigener Fruchtfolge angebaut, Getreide und Kartoffeln in Wechselwirtschaft. 70 % der Jungpflanzen ziehen sie selbst, verwenden nur samenfeste Sorten. Elisabeth liebt es, mit ihren Händen in der Erde zu arbeiten, alles wachsen zu sehen. Das Pikieren der Jungpflanzen und versuchsweise das Veredeln von Obstbäumen ist für sie eine meditative Arbeit. Mittlerweile kann sie sich keinen schöneren Beruf mehr vorstellen. Das „Greiterhaus“ bietet vom Frühjahr bis November „Abo Kisten“ mit allem was der Betrieb hergibt, auch Jungpflanzen, an. Man trifft sie auf regionalen Jahresmärkten und Veranstaltungen wie das „Denk.mal Festival“ im Mai in der Basis Vinschgau. In der Weiterentwicklung steckt ihr Cateringservice. Die junge Familie möchte das Haus in Eyrs langsam nach ihren finanziellen Möglichkeiten ausbauen. Die Herausforderung ist es, die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Arbeitsbewältigung zu halten. Die momentane Größe des Hofes verhält sich arbeitstechnisch und finanziell gut, das könnten zu große Investitionen gefährden. Das „Greiterhaus“ möchte mit seinen Möglichkeiten und kleinstrukturierten Standbeinen wachsen, ihre Flächen schonend und doch effizient nutzen. Sie bauen auf die Sortenvielfalt, die mit der Natur mitwächst, möchten darauf achten, dass sich der Boden selber zurück geben kann was er braucht. Sie sind sich sicher, sie besitzen kein Patentrezept, denken, dass sie noch lange nicht ausgelernt haben. Es ist ihnen wichtig auch in Zukunft für Ideen offen zu bleiben und möchten sich ständig weiter bilden. Eine noch entwicklungsfähige Idee ist, ihr jetziges Wissen, an Schulen weiter zu geben. Eine Zukunftsvision des jungen Betriebes wäre es, verschiedene Höfe in einem Kollektiv zusammenzuschließen und gemeinschaftlich auf den Höfen zu wohnen und zu arbeiten. Vielleicht ein Wunschdenken, aus dem noch vieles wachsen kann.