Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Pankratius, 12. Mai 2025
Mit dem Ende des Winters erwacht das Leben auch in der Tierwelt der Wirbellosen und der Wirbeltiere. Wer, wie die Zugvogelarten, dem Winter durch Abwanderung in südliche Länder ausgewichen war, kehrt jetzt in sein sommerliches Brutgebiet zurück. Zu den frühen Heimkehrern gehören die Kurzstreckenzieher wie die Bachstelze, die Singdrossel oder die Felsenschwalbe. Sie überwintern in südeuropäischen Ländern oder in Nordafrika. Späte Heimkehrer sind die Langstreckenzieher. Sie überwintern im subsaharianischen und äquatorialen Afrika. Spätheimkehrer sind etwa der Kuckuck und die Nachtigall.
Eine der auffälligsten und evolutionären Leistungen der Vögel ist das Fliegen. Fliegen war auch immer ein Traum von uns Menschen. Im alten Griechenland baute Daidalos für sich und seinen Sohn Ikarus schon Flügel aus Federn und Wachs, um sich den Traum zu erfüllen, gegen die Schwerkraft der Erde wie die Vögel abzuheben.
Anpassungen an den Flug
Die Anpassungen der Vögel an das Fliegen sind vielfältig. So sind Vögel in ihrem Körperbau auf das Fliegenkönnen hin gewichtsoptimiert. Die oberste Priorität bei der Evolution der Vögel war es, Gewicht einzusparen. Die hauptsächliche Flugarbeit leistet dabei die Flugmuskulatur im Brustraum. So sind die Knochen leicht, innen hohl und im Rumpf mit den Gelenken verwachsen. Dadurch sparen sie an diesen Stellen Sehnen und Muskeln und ermöglichen eine starre, jedoch sehr leichte Struktur. Eine Ausnahme im inneren Aufbau der Knochen bildet die Wasseramsel. Sie braucht schwere Knochen, um unter Wasser tauchen zu können. Dementsprechend sind ihre Knochen nicht hohl, sondern markgefüllt. Auch bei den Organen der Vögel wurde Gewicht eingespart. Die Eierstöcke der Vogelweibchen sind nicht paarig angelegt, sondern sie haben nur einen Eierstock. Die Zähne wurden ganz wegrationalisiert und durch einen Muskelmagen ersetzt, der zwar sehr schwer ist, jedoch wegen seiner Lage am Körperschwerpunkt den Flug stabilisiert. Selbst ihre äußeren Geschlechtsorgane bilden Vögel am Ende der Brutzeit zurück und sparen dadurch Gewicht ein. So schrumpfen die Hoden der Haussperlinge von Bohnengröße auf stecknadelkopfklein, sobald sie nicht mehr gebraucht werden.
Im Umkehrschluss führt das auch dazu, dass bei einigen Vogelarten während der Brutzeit der energieintensive Flug stark beeinträchtigt ist. Beispielsweise nehmen Sperberweibchen durch das Wachstum ihres Eierstockes und durch Fetteinlagerungen 13 Prozent Körpergewicht zu. Sie verlieren ihre Windschnittigkeit und das Jagen wird für sie immer schwerer, je näher die Eiablage kommt. Während sie brüten und auch wenn die Jungen schon geschlüpft sind, werden Sperberweibchen daher von ihren Männchen mitversorgt. Und weil es gerade so gut passt, nutzen die Weibchen die Zeit, um zu mausern.
Abheben
Obwohl ein Vogel tausende Federn hat, sind doch nur einige wenige für das Fliegen zuständig: die Schwungfedern und die Schwanzfedern. Mit diesen steuert ein Vogel seinen Flug. Flügel sind aerodynamische Wunderwerke. Wenn ein Vogel mit seinen Flügeln schlägt, rudert er sich gleichsam durch die Luft und drückt sich vorwärts. Er sorgt dafür, dass Luft um seine Flügel herumströmt. Vogelflügel sind nach oben gewölbt. Wir Menschen haben dieses Prinzip der Wölbung in den Tragflächen der Flugzeuge nachgebaut. Wenn im Flug Luft um die Flügel strömt, ist der Weg oben über dem Flügel länger und ihr Druck lässt dort nach. Dadurch entsteht von unten Auftrieb.
Beim Vergleich mit einem Flugzeug, kann man noch eine andere Herausforderung des Fliegens erahnen. Auch wenn es so leicht erscheint, wenn sich Vögel in die Lüfte erheben und scheinbar mühelos davonfliegen, ist Fliegen doch Schwerstarbeit. Auch ein Flugzeug hebt ja nicht einfach vom Wind getragen in die Luft ab, sondern hat einen sehr hohen Energieverbrauch. Fliegen kostet auch Vögeln sehr viel Energie. Das hat zur Folge, dass kein Vogel fliegt, wenn er nicht muss. Die drei Hauptgründe für Vögel, in die Luft abzuheben, sind Nahrungsbeschaffung, Fortpflanzung und Gefahr. Ein Rotkehlchen bewegt sich durchschnittlich nur etwa eine halbe Stunde am Tag im Flug und bewegt sich so oft wie möglich hüpfend fort.
Schwergewichtler Höckerschwan
Es gibt aber auch Vögel, denen der Flug besonders schwerfällt. Der in den letzten Jahren an den Reschen- und Haidersee eingewanderte Höckerschwan gehört dazu. Aber auch die Großtrappe im Hansag östlich des Neusiedlersees. Der Höckerschwan gehört mit einem Gewicht zwischen 10 und 14 Kilogramm zu den schwersten flugfähigen Vögeln weltweit. Bei einer Flügelspannweite von 2 bis 2,5 Metern fliegen die Höckerschwäne haarscharf an der Obergrenze des aerodynamisch Möglichen entlang. Beim Start zählt für Höckerschwäne jedes Gramm. Deshalb nehmen sie über den Tag verteilt häufige, aber kleine Mahlzeiten zu sich. So halten sie sowohl ihr Gewicht als auch ihr Energieniveau konstant, um jederzeit abheben zu können. Es wäre äußerst ungünstig, wenn sie nach einer üppigen Mahlzeit am Boden gehalten würden und bei Gefahr nicht abheben könnten. Schwäne nutzen beim Abheben den Luftkisseneffekt: Beim Abheben halten sie sich ganz dicht an der Wasseroberfläche. Dadurch staucht sich die Luft zwischen ihren Flügeln und dem Wasser. So entsteht Auftrieb, der dafür sorgt, dass sie auch in der Luft bleiben, bevor sie die eigentlich benötigte Fluggeschwindigkeit erreicht haben. Der Luftkisseneffekt hilft ihnen dabei, ihre Geschwindigkeit weiter zu erhöhen und gleichzeitig Energie zu sparen. Wenn sie den Einzugsbereich des Luftkisseneffektes verlassen und höher steigen, haben sie genug Geschwindigkeit, um selbst den nötigen Auftrieb zu erzeugen, der sie in der Luft hält. Sie brauchen aber trotzdem noch einmal gut 50 Meter, um eine Flughöhe von fünf Metern zu erreichen. Höckerschwäne brauchen also eine freie Fläche von ungefähr 100 Metern, um sich in die Luft zu erheben. Im Anlauf wirken Höckerschwäne durch ihr hektisches und geräuscherzeugendes Flügelschlagen sehr angestrengt. Sind sie aber erst einmal in der Luft, wird ihr Flügelschlag langsam, kraftvoll und elegant. Durch ihr enormes Gewicht sind Schwäne auch im Flug nicht sehr manövrierfähig. Das führt dazu, dass sie relativ häufig mit Stromleitungen kollidieren, da sie nicht kurzfristig zusätzlich an Höhe gewinnen können wie andere Vogelarten.
Bei der Landung immerhin hat es der Höckerschwan leichter: Da er meist im Wasser landet, muss er seine Geschwindigkeit nicht so stark reduzieren wie andere Vögel. Stattdessen nutzt er seine Füße beim Aufsetzen als Bremse und gleitet dann sanft, aber geräuschvoll im Wasser aus.
Sturzflieger Wanderfalke
Der Wanderfalke ist das allerschnellste Tier der Welt. Seine Spezialität ist der Sturzflug. Am eindrucksvollsten hat dies ein besendertes Falkenweibchen vorgeführt. Es wurde mit einem Flugzeug in große Höhe befördert und dort fliegen gelassen. Es flog einem frei fallenden Köder hinterher, der mit Bleigewichten beschwert war. Um den Köder einzuholen, legte die Falkendame ihre Flügel an und sah dann aus wie ein Wassertropfen. Zusätzlich war sie in der Lage, ihre Federn auf maximale Aerodynamik auszurichten. So erreichte sie unglaubliche 389 km/h und war damit deutlich schneller als unser schnellster ICE. Diese enormen Geschwindigkeiten helfen Wanderfalken beim Jagen, denn sie schlagen ihre Beute in der Luft. Dabei wirken enorme Kräfte auf den Vogelkörper. Bei einer anderen Messung bremste das mit Sensoren ausgestattete Falkenweibchen nach einem Sturzflug von 253 km/h ab und erwischte einen Köder 17 Meter über dem Boden. Dabei wirkte die Schwerkraft mit dem 27-fachen der Erdanziehung auf den Vogel. Menschen werden in der Regel bei dem Neunfachen der Erdanziehung bewusstlos. Erstaunlich, was so ein kleiner, leichter Vogelkörper aushalten kann.
Rüttelflieger Mäusebussard und Turmfalke
Andere fliegende Beutegreifer machen bei der Jagd quasi genau das Gegenteil vom sturzfliegenden Wanderfalken: Sie fliegen auf der Stelle. Dabei stehen sie in der Luft, um nach Beute auf dem Boden Ausschau zu halten. Das bezeichnet man als Rüttelflug. Mäusebussarde, Turmfalken und Sumpfohreulen sind darin beispielsweise wahre Meister. Aber wenn man genau hinsieht, rütteln sie gar nicht wirklich. Dieser Flugstil ist eine Mischung aus starkem Flügelschlagen und Gleiten. Durch das starke Flügelschlagen erzeugen die Vögel Auftrieb, damit sie überhaupt in der Luft bleiben können und nicht einfach abstürzen. Gleichzeitig müssen sie den Vortrieb verhindern, der sie sonst vortreiben würde. Rüttler stehen daher immer im Wind. Je mehr er weht, umso weniger Flügelschläge braucht der Vogel, um sich an derselben Stelle zu halten, weil der Wind für zusätzliche Luftbewegung unter seinen Flügeln sorgt. Ist der Wind stark genug, hält der Rüttler die Flügel still, streckt seinen Körper waagrecht aus und segelt im Wind. In diesen sogenannten Gleitphasen fliegt er mit der Windgeschwindigkeit gegen den Wind, so dass seine absolute Geschwindigkeit gleich null ist. In allen Phasen des Rüttelfluges halten die Vögel ihren Kopf ganz stabil, egal, wie sehr der Rest des Körpers im Wind wackelt. So schaffen sie es, die Welt unter ihnen ganz genau im Blick zu behalten, um nach Beute Ausschau zu halten. Der Turmfalke hat zudem „Röntgenaugen“: Er ist u.a. Mäusefresser. Der Urin der Mäuse reflektiert im ultravioletten Licht. Turmfalken sehen im Ultraviolett-Spektrum und können eine Wiese aufgrund des reflektierenden Mäuseurins im Rüttelflug auf den Mausreichtum einer Wiese durchleuchten.
Schlanders hat ein zweites Wahrzeichen. Das neue BSV-Firmengebäude am Eingang des Vinschger Hauptortes ist als liegender Kirchturm konzipiert worden, hat einen skulpturalen, starken Charakter und zieht die Blicke auf sich. Symbolkraft strahlt der neue Bau aus. Entstanden ist ein markantes Gebäude auf einem schwierigen Grundstück mit einer spektakulären Architektur.
Text: Angelika Ploner
Foto doppelseitig: Samuel Holzner
Weitere Fotos: Samuel Holzner, Senfkorn,
Renè Riller und Angelika Ploner
Als Inspiration diente der 96 Meter hohe Schlanderser Kirchturm. Das neue BSV-Firmengebäude am Eingang oder Tor von Schlanders ist inhaltlich auch ein sakraler Entwurf und wurde als liegender Kirchturm konzipiert. „Jetzt steht der liegende Kirchturm“, sagte Architekt Stephan Marx vom Architekturbüro Marx/Ladurner deshalb bei der Einweihung am 2. Mai 2025. Marx hat den Kirchturm, das „Maß aller Dinge in Schlanders“, einfach 120 Meter in die Horizontale gelegt. Das neue BSV-Firmengebäude setzt damit neue Maßstäbe. In Schlanders. In der Architektur. Und natürlich für BSV, den Spezialisten für Fenster, Türen und Sonnenschutz sowie Fassadensysteme im Allgemeinen. Denn er macht nicht nur ästhetisch Eindruck, der neue Firmensitz. Umgesetzt wurde ein visionäres Vorhaben, entstanden ist mutige Architektur und gelungen ein maßgeschneiderter Bau für das Unternehmen BSV mit einer großen Bühne für die Produkte des Fensterherstellers sowie ein neues Zuhause für die MitarbeiterInnen.
Die Einweihungsfeier. Es kamen unzählige Kunden, Lieferanten, Freunde und Handwerker zur Einweihungsfeier am 2. Mai 2025, die von Junior Andreas Rechenmacher moderiert und der Bläsergruppe der Kortscher Musi musikalisch umrahmt wurde. Und es ist zweifelsohne ein besonderer Meilenstein in der Familien- und Unternehmensgeschichte des BSV. „Es ist ein historischer Moment für die Familie und den BSV“, sagte Stefan Rechenmacher vor versammelten Gästen. Seit 2010 suchte die Familie Rechenmacher nach einem geeigneten Standort, wo alle Geschäftsbereiche an einem Ort zusammengeführt werden können. Stefan Rechenmacher: „Wir sind wie ein Bauernhof gewachsen: Da die Mistlege, dort eine Scheune, da ein Stadel“. Die Bereiche des BSV - Lager, Verkauf, Ausstellungs- und Verwaltungsräume usw. - verteilten sich auf mehrere Standorte in Schlanders. Immer wieder pilgerte man zu Bürgermeister Dieter Pinggera, bis dieser die Wiese von Adolf Meister am Ortsrand ins Spiel brachte. Es waren dann mehrere glückliche Zufälle und Fügungen, die auch als Zeichen Gottes gedeutet werden können, und schlussendlich zum Erwerb des Grundstücks führten. Rechenmacher: „Wir haben seit 2010 einen Grund gesucht und innerhalb von zwei Tagen ging dann alles über die Bühne. Es ist ein wunderschönes Grundstück hier zwischen Hasenöhrl und Sonnenberg am Tor zu Schlanders. Von Anfang an war klar: Die Vision war ein Gebäude, wo alle Geschäftsbereiche zusammengeführt werden, aber auch ein Gebäude, wo Menschen ihre Talente entfalten können, wo man Ideen und Produkte weiterentwickeln und Freude und Sinn an der Arbeit erleben kann. Es soll auch ein Ort der Begegnung sein, weit über das Tagesgeschäft hinaus.“ Deshalb haben im neuen BSV-Gebäude Co-Working-Spaces, eine interne Academy, ein Marktplatz, wo man sich trifft, begegnet und wo man Beziehungen baut und eine hausinterne Kapelle als Ort des Rückzugs Platz gefunden.
Einige Varianten waren notwendig, bis das Projekt in seiner jetzigen Form die Zustimmung fand. Am 15. April 2023 erfolgte der Spatenstich. Über zwei Jahre später ist der neue Firmensitz nun fertiggestellt und einweiht worden. Das Grundstück hat - wie erwähnt - die Form des imposanten Baus definiert. Architekt Stephan Marx bei der Einweihungsfeier: „Es war ein kompliziertes Grundstück, ein Dreieck. Wir haben vom liegenden Kirchturm, den Spitz abgeschnitten, 180 Grad gedreht und in das Gebäude geschoben. So ist der trichterförmige Eingang entstanden.“ Symbolkraft nach außen strahlt der Bau aus, eine fast schon monumentale Kraft. Schlichtheit erhob Marx in der Gestaltung zum Stilmittel. Highlight: Der Glasfächer am Eingang zum Sonnenberg hin, zwölf Meter hoch, der allein der Selbstinszenierung dient.
Der Baukörper wird durch ein für Lieferwagen befahrbares abgesenktes Verbindungsglied in zwei Teile geteilt: ein öst-
liches, in dem sich Lager und Produktion befinden, und ein westliches, in dem Ausstellungsflächen und Büros ange- siedelt wurden. Ein besonderes Highlight ist die sechs Meter hohe automatisierte Schiebetür zum Lager, das wie ein Kokon wirkt.
Sämtliche Aufträge gingen an lokale Firmen. „Wir wollten die regionale Wertschöpfung fördern“, sagte Rechenmacher. Die Dimensionen dieses Baus erforderten zweifelsohne Können. Und das haben die Handwerker bewiesen. Rechenmacher lobte: „Wir hatten sehr gute Handwerker. Alle haben Handschlag-Qualität bewiesen.“ Ein besonderer Dank bei der Eröffnungsfeier ging an eine ganze Reihe von Menschen. An BM Dieter Pinggera: „Du warst ein Ermöglicher“. An Stephan Marx: “Danke für deine Geduld.“ An Stephan Niederfriniger, den Bauleiter: „Wir hätten keinen besseren haben können.“ Und weiter: „Danke an alle Lieferanten. Alle Handwerker. Danke für die exzellente Ausführung. Danke an die Techniker und Berater, an die Raika Schlanders. Danke an die Mitarbeiter. Ihr habt den Bau erst möglich gemacht. Wir schätzen euch sehr!“ Und in Richtung Familie: „Ich bin euch unendlich dankbar.“ Rund 50 Mitarbeiter beschäftigt BSV ganz nebenbei bemerkt.
Pastor Jakob Öster segnete die Räumlichkeiten. „Ihr habt das Gebäude auf Gottes Prinzipien ausgerichtet. Das Bekenntnis des christlichen Glaubens an Gott ist euch wichtig. Ihr seid als Firma und Familie Vorbilder. Ihr seid ein Leuchtturm in unserer Gesellschaft.“
Die Hülle, eine puristische weiße Fassade, ist ein Wechselspiel von Offenheit aus Glas und Geschlossenheit aus Beton-Fertigteilen. Die Architektur trägt die Arbeit des Unternehmens nach außen. Deshalb hat Glas - wie könnte es anders sein - seinen großen Auftritt. Die Hauptfassade des zweiteiligen Gebäudes ist deshalb Teil der Selbstinszenierung des auf Fassadengestaltung spezialisierten Unternehmens. Klare Linien dominieren. Struktur trifft Ästhetik. Denn die Betonfertigteile tragen in der Fassade Marmorsplit aus Laaser Marmor, geschliffen und poliert. Entstanden ist eine hochwertige, glatte Oberfläche in Terrazzo-Optik. Das Gebäude lebt aber auch von Kontrasten: Während es als liegender Kirchturm in die Horizontale gelegt wurde, folgt die 120 Meter lange Fassade einem vertikalen Rhythmus. Ein Gebäude mit einer außergewöhnlichen Geometrie ist entstanden.
Markant ist das weit auskragende Vordach, das - wie erwähnt - gemeinsam mit einem imposanten, zwölf Meter hohen Glasfächer den Eingangsbereich dominiert und die enge Verbindung von BSV mit dem Werkstoff Glas eindrucksvoll unterstreicht.
Geprägt von Superlativen ist das Gebäude. Sogar die Eingangstür - eine Pivottür - ist ein Highlight. Die architektonische Geradlinigkeit verbunden mit einem Hauch Extravaganz findet auch im Inneren ihren Fortlauf. In Rot ist der Empfang gehalten, ein Farbtupfer, der sofort ins Auge fällt. Ein beeindruckendes Raumgefüge wird hier präsentiert. Die Ausstellungsfläche erstreckt sich über zwei Geschosse. Hohe und weitläufige Flächen bieten auch den größten Produkt-Exponaten - etwa einer 4 Meter hohen Glasschiebetür - genügend Platz. Die Bodentreppen, die in die oberen Stockwerke führen, tragen geschliffenen Industriebeton. Der 1. Stock wirkt wie eine Galerie. Die vertikalen Ausschnitte in der Fassade ziehen sich an den Decken weiter. Schaumgummi sind dahinter versteckt und absorbieren den Schall. Teppichböden in den Räumen unterstützen diese Funktion und lassen ein angenehmes Raum- und Arbeitsplatzgefühl entstehen. Die Büros - Glaskuben gleich - lassen Blickkontakte zu, rückseitige Schrankwände sind gleichzeitig aber auch Blickschutz und gewähren Privatsphäre. Marktplatz, Kreativräume, Büros und Kapelle finden im zweiten und obersten Stockwerk ihren Platz. Co-Working-Räume stehen zum Vermieten. Mehrere Innenhöfe dienen einmal als Aufenthaltsorte, zum anderen wird Licht ins Innere geholt. Das Gebäude – auch die Lagerhalle – ist in Klimahaus A-Standard ausgeführt. Eine Photovoltaikanlage produziert hier übrigens 180 kW, ein Speicher hat nochmals eine Kapazität von 120 kW.
So spektakulär das Gebäude und seine Architektur anmuten, so spektakulär war auch die Einweihungsfeier mit einer Showeinlage von Karlheinz Stainer. Die kulinarische Inszenierung mit Musik, Fackeln und ein Buffet, das keinen Wunsch offen ließ, begeisterten vollends.
Pinggera sagte bei der Einweihungsfeier: „Das ist ein Tag des Stolzes für unsere ganze Gemeinde. Der neue Bau wertet den Dorfeingang auf. Die Familie Rechenmacher ist für die Gemeinde ein Glücksfall.“ Der 96 Meter hohe Kirchturm ist seit 500 Jahren Wahrzeichen. Schlanders hat jetzt aber auch seinen Stephansdom. Weil mit Stefan Rechenmacher, Stephan Marx und Stephan Niederfriniger, gleich drei Stephans maßgeblich am Werk waren, hat Schlanders, so sagt man scherzhaft, nun auch seinen Stephansdom.
Sommerzeit ist Grillzeit – doch was nach einem gemütlichen Barbecue bleibt, ist oft ein verschmutzter Grill mit eingebrannten Fett- und Lebensmittelresten. Die Reinigung ist meist eine mühsame und unliebsame Aufgabe, vor allem wenn aggressive Reinigungsmittel im Spiel sind. Dabei geht es auch ganz anders – umweltfreundlich, gründlich und chemiefrei. Die Lösung heißt Thermostar – ein kraftvoller Trockendampfreiniger, der mit Hochdruckdampf selbst hartnäckigsten Schmutz entfernt, ganz ohne chemische Zusätze.
Was ist der Thermostar?
Der Thermostar ist ein hochentwickelter Trockendampfreiniger, der mit trockenen, bis zu 174 °C heißen Dampfmolekülen arbeitet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dampfreinigern erzeugt er keinen nassen Dampf, sondern feinste, trockene Dampfmoleküle mit einem Druck von bis zu 9 bar. Dadurch dringt der Dampf tief in jede Pore ein, löst Fett, Eingebranntes, Ruß und Bakterien zuverlässig – und das ganz ohne Chemie.
Das Ergebnis: Porentiefe Sauberkeit, hygienisch rein, umweltfreundlich und gesundheitsschonend.
Grill reinigen leicht gemacht
Ein stark verschmutzter Grillrost oder eine verkrustete Grillkammer – für viele der Albtraum nach dem Grillfest. Der Thermostar nimmt es mit jedem Grill auf, egal ob Gas-, Elektro- oder Holzkohlegrill. Mit dem passenden Zubehör lassen sich:
• Grillroste von eingebranntem Fett und Marinaden Rückständen befreien
• Innenräume von Grillkammern hygienisch reinigen
• Ablagerungen in Ecken und Ritzen mühelos entfernen
• Deckel und Hauben glänzend sauber halten
Einfach den heißen Dampfstrahl auf die verschmutzten Stellen richten, mit einer kleinen Bürste oder einem Tuch nacharbeiten – und schon erstrahlt der Grill in neuem Glanz. Ganz ohne Kratzen, Schrubben oder giftige Dämpfe.
Nachhaltigkeit trifft auf Innovation
Wer mit dem Thermostar reinigt, spart nicht nur Zeit und Kraft, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Denn es wird ausschließlich Wasser verwendet – keine chemischen Reinigungsmittel, keine Verpackungen, kein Müll. Das schützt nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die Gesundheit von Mensch und Tier. Gerade bei der Reinigung von Oberflächen, auf denen später wieder Lebensmittel zubereitet werden, ist das ein unschätzbarer Vorteil.
Zudem ist der Thermostar extrem langlebig und „Made in Italy“ – Qualität, auf die man sich verlassen kann.
Beratung und Vertrieb über Re-Think GmbH in Meran
Wer sich für den Thermostar interessiert oder eine persönliche Beratung wünscht, ist bei der Re-Think GmbH in Meran genau richtig. Das engagierte Team rund um innovative und nachhaltige Reinigungslösungen informiert Sie gerne über die Einsatzmöglichkeiten des Thermostar – nicht nur beim Grill, sondern auch im gesamten Haushalt, in der Gastronomie oder im gewerblichen Bereich.
Fazit
Nie war Grillreinigen so einfach, effizient und umweltfreundlich wie mit dem Thermostar. Wer einmal erlebt hat, wie schnell und gründlich der heiße Trockendampf auch hartnäckigste Rückstände beseitigt, möchte nie wieder schrubben oder zur Chemie greifen. Probieren Sie es aus – Ihr Grill (und Ihre Gesundheit) wird es Ihnen danken!
Vorab: In der Küche kann 1:1 das umgesetzt werden, was auch auf dem Grill möglich ist. Die folgenden Rezepte sollen zeigen, wie aus einem großen Fleischteil mehrere kleine und leckere Gerichte zubereitet werden können.
Christian Angerer sagt: „Wenn man dann auch noch selber Hand anlegt beim Zerlegen, weil man ein großes Fleischteil engros, beim Metzger oder vom Bauern kauft, dann kann man sich dazu auch noch Geld sparen.“
Das Bürgermeisterstück
> 1 Teil - 4 Gerichte
1. Haut und Fett vom Bürgermeisterstück entfernen. Das Bürgermeisterstück ist ein eher unbekanntes Fleischstück und bietet deshalb eine kostengünstigere Alternative.
2. Das spitze, hintere Teil wegschneiden und zu Gulaschwürfeln verarbeiten. Gulasch oder Gulaschsuppe kochen und eventuell einfrieren. Tipp: Auch Herrngröstl oder Reisfleisch kann daraus zubereitet werden).
3. Das geputzte Bürgermeisterstück kann nun weiterverarbeitet werden.
4. Aus dem hinteren Teil gegen die Faser ca. 1 cm dicke Schnitzel schneiden.
Für den Grill: Grill auf sehr hohe Temperatur bringen (ca. 200 Grad C)
Für Küche: Pfanne heiß werden lassen.
5. Pro Seite 1 Minute grillieren bzw. anbraten lassen. So schließen sich die Poren und es entstehen feine Röstaromen. WICHTIG: Fleisch 1 Minute ruhen lassen.
6. TIPP: Auf ein vorgewärmtes Teller oder Holzbrett legen, würzen und servieren.
Das Würzen erfolgt nach Geschmack z. B. mit Kräutersalz. Siehe Rezept KRÄUTERSALZ.
Saftig und zart: Der Name Bürgermeisterstück stammt aus einer Zeit, als in der Dorfgemeinschaft das beste Fleisch für den Bürgermeister reserviert wurde.
Das helle und zarte Stück enthält keine Sehnen und nur wenig Fett. Es ist meist schön marmoriert und damit perfekt für den Grill – als Steaks oder auch am Stück in der Küche. Aufpassen: Immer quer zur Faser schneiden!
Mit Sonnenblumenöl marinieren, salzen und pfeffern. TIPP: Kräutersalz
Für den Grill: Den Grill auf hoher Temperatur vorbereiten.
Für die Küche: Pfanne heiß werden lassen.
Für beide Zubereitungsarten gilt: kurz und scharf auf jeder Seite anbraten. Für den Grill die Temperatur auf maximal 100 Grad Celsius einrichten. Das Backrohr hingegen auf 80 Grad Celsius. Bei Niedrigtemperatur oder Umluft garen. Die Kerntemperatur messen: Bei 57 Grad Kerntemperatur herausnehmen oder vom Grill nehmen.
Gegen die Faser in dünne Scheiben schneiden und kalt servieren. Mit Aioli (siehe Rezept) auf angetoasteten Baguettescheiben (oder nur mit Olivenöl und Parmesanscheiben) servieren.
Kräutersalz
Zutaten:
grobes Salz mit getrockneten Kräutern wie Rosmarin, Thymian, Salbei (nicht zuviel, weil zu dominant), getrockneten Knoblauch und Zwiebel (Granulat kann man mit der Kaffeemühle aufmahlen).
Roastbeef 2,5 kg
> 5 Gerichte für 3 Personen
1. Das Roastbeef putzen, das heißt von Fett und Deckel befreien. Das ist allerdings Geschmackssache: Wer möchte, kann den Fettdeckel auch lassen. Das geputzte Roastbeef bereitstellen.
2. Tartar Rezept:
- 300g Sehnenfreies Rindsfleisch ( Filet, Hüfte, Roastbeef, Bürgermeisterstück, Tafelspitz....)
- Eine Prise Salz,
- Eine Prise frisch gemahlenen Pfeffer,
- 2 EL Olivenöl, - 1 TL Paprika edelsüß, - Eine halbe Zwiebel,
- 3 Sardellen, - 1 Eigelb, - 3 Kirschtomaten, - 2 Essiggurken,
- 2 TL Kapern, - 1 TL Senf, - 1 EL Worcester Sauce, - Petersilie oder Rucola
Alles fein würfeln und mit dem handgehackten Rindfleisch vermengen
Auf einem Teller portionieren (1 Portion 100 – 150 g) und mit Feldsalat und Baguettescheiben servieren.
3. Für den Grill: Denn Grill auf hoher Temperatur vorbereiten.
Für die Küche: Pfanne heiß werden lassen.
Für beide Zubereitungsarten gilt: kurz und scharf auf jeder Seite anbraten.
Für den Grill die Temperatur auf maximal 100 Grad Celsius einrichten. Das Backrohr hingegen auf 80 Grad Celsius. Bei Niedrigtemperatur oder Umluft garen. Die Kerntemperatur messen: Bei 57 Grad Kerntemperatur herausnehmen oder vom Grill nehmen.
4. Gegen die Faser in Scheiben schneiden. Will man Röstaromen haben, so kann man die Schnittfläche 30 Sekunden scharf anbraten. Dazu passten Spaltkartoffel und Feldsalat mit Datterini.
Für die Spaltkartoffeln: Kartoffeln halbieren oder vierteln und blanchieren. In der Heißluftfritteuse oder im Backrohr garen bis sie kross sind.
5. Baguette in Scheiben schneiden (es eignet sich auch Paarlbrot oder jegliches andere Brot).
Baguettescheibe mit dem in Scheiben geschnittenen Roastbeef belegen und mit italienischem Salat oder Kartoffelsalat garnieren.
6. Roastbeef abkühlen lassen, kalt aufschneiden und den Ideen freien Lauf lassen.
7. Kaltes Roastbeef in dünne Scheiben schneiden, pfeffern, mit Parmesanspännen, Aioli und Baguettescheiben anrichten und servieren.
Eignet sich auch als Saures Rindfleisch mit Zwiebeln zubereitet.
8. Speckpraline
1,5 cm dickes sehnenfreies Rindfleisch
Almkäse, Speckscheiben
Rindfleisch mit Almkäse belegen und in Speck einwickeln. Auf dem Grill oder in der Pfanne links und rechts jeweils 1 Minute scharf anbraten und als Gruß aus der Küche servieren.
Aioli rezept
(Verhältnis Milch zu Sonnenblumenöl 1/3 zu 2/3)
100 ml Milch
200 ml Sonnenblumenöl
Salz und bunter Pfeffer
je nach Geschmack Curry oder Knoblauch
Alles zusammen in einen Messbecher geben und mit dem Stabmixer mixen bis sich eine Emulsion bildet (dauert ca. 1 Minute bis alles gebunden ist).
Truthahn Sticks & Chicken Wings
Das Huhn zerlegen und aus den Knochen eine Suppe zubereiten.
Truthahn Sticks
1. Truthahnbrust in Streifen schneiden.
2. Streifen mit Sonnenblumenöl und einer Gewürzmischung nach Belieben marinieren.
3. Mit Mehl bestäuben.
4. Verquirltes Ei dazugeben.
5. Alles gut vermengen und in Brotbrösel wälzen.
6. In der Heißluftfritteuse oder in der Pfanne auf dem Grill Frittieröl erhitzen und goldbraun frittieren. Dasselbe gilt für die Wings. Alternative: Auf dem Grill bei 180 Grad Celsius 35 Minuten goldbraun braten (auf den Grillrost legen).
Chicken Wings
1. Hühnchenflügel bereit stellen. Mit Mehl bestäuben. Verquirltes Ei dazugeben. Alles gut vermengen.
2. Wings in Tortillasplitter wälzen.
3. Mit Mehl bestäuben.
4. Verquirltes Ei dazugeben.
5. Wings in Tortillasplitter wälzen.
6. In der Heißluftfritteuse oder in der Pfanne auf dem Grill Frittieröl erhitzen und goldbraun frittieren. Dasselbe gilt für die Wings. Alternative: Auf dem Grill bei 180 Grad Celsius 35 Minuten goldbraun braten (auf den Grillrost legen).
Kräutermischung
Getrocknete Kräuter nach Wahl, zum Beispiel Rosmarin, Thymian, Salbei (nicht zuviel, weil zu dominant) mit grobem Salz in der Kaffeemühle aufmahlen oder im Mörser zerstampfen und fertig ist die Kräutermischung.
Christian Angerer und Nico Riedl im Gespräch.
Interview: Angelika Ploner
Den Vinschgerwind und Christian Angerer, passionierter Griller und Begründer der Grill- und BBQ-Szene Vinschgau aus Laas, verbindet seit Jahren eine lieb gewordene und gern gepflegte Zusammenarbeit. Heuer hat Angerer den Fleischsommelier Nico Riedl aus Tschengls dazugeholt.
Vinschgerwind: Herr Riedl, wie wird man Fleischsommelier?
Nico Riedl: Vor drei Jahren habe ich die WFO in Schlanders abgeschlossen und habe mich danach für die Metzgerlehre entschieden. Wir haben selbst zu Hause ein paar Schafe, wodurch ich immer schon mit Tieren zu tun hatte. Nach dem Gesellenabschluss habe ich bei der Metzgerei Holzner in Lana angefangen, wo ich die Möglichkeit bekommen habe, die Ausbildung zum Fleischsommelier zu machen. Jetzt habe ich in der Metzgerei die mobile Schlachtung sowie die Geschäftsführung übernommen.
Vinschgerwind: Was heißt mobile Schlachtung?
Nico Riedl: Wir fahren mit der mobilen Schlachtbox zu den Höfen. Die Rinder gehen selbständig auf den Anhänger, wo sie stressfrei geschlachtet werden. Letztes Jahr wurden auf diese Weise circa 50 Rinder geschlachtet. Nach der Schlachtung wird das Rind grob zerlegt, dann beginnt die Trocken- und Nassreifung, damit das Fleisch zarter und geschmackvoll wird, worauf die Feinzerlegung folgt.
Vinschgerwind: Zurück zum Fleischsommelier. Was ist und tut ein Fleischsommelier?
Nico Riedl: Sommelier gibt es mittlerweile in vielen Bereichen. Weinsommelier, Apfelsommelier. Fleischsommelier ist der Genussbotschafter, der sich auf das Thema Fleisch spezialisiert hat und sich dort einfach auskennt. Das fängt an mit der Fleischgewinnung. Das heißt bei der Schlachtung fängt es an bis hin zur Feinzerlegung, der Zubereitung.... da gehört alles dazu.
Vinschgerwind: Und wie wird man Fleischsommelier?
Nico Riedl: Für meine Ausbildung war ich zwei Wochen in Augsburg. Dort haben uns Experten zu jeglichen Aspekten ihr Fachwissen weitergegeben: von Anatomie, Schlachtung, Reifung, Gewürzen bis hin zur Zubereitung. Ein großer Teil betraf die verschiedenen Rinderrassen. Wir haben uns anhand von Genetik und Futter angesehen, welche Rasse am besten für was eignet.
Vinschgerwind: Womit wir bei der nächsten Frage wären: Wie erkenne ich hochwertiges Fleisch?
Nico Riedl: Man sollte den Unterschied kennen zwischen weichem, wässrigem Fleisch und einem schön festen und gut marmorierten Stück. Farbe, Geruch und Struktur geben oft schon viel preis. Hochwertiges Fleisch bedeutet für mich aber auch, dass die ethischen und moralischen Aspekte stimmen – und dass das Tier gutes Futter bekommen hat und stressfrei gehalten wurde. Viel Bewegung ist schlecht für die Fleischqualität, da wird das Fleisch zäh. Da muss man dann einen guten Mittelweg zwischen Auslauf und guter Fütterung finden. Also hochwertiges Fleisch erkennt man am Aussehen, an der Konsistenz und am Geruch.
Vinschgerwind: Umgekehrt: Wie sollte Fleisch nicht riechen?
Christian Angerer: Unangenehm.
Vinschgerwind: Welche Fleischstücke empfehlen Sie und wofür?Christian Angerer: Wenn man Küche und Grillen verbinden will, damit man große Stücke kaufen und sich dabei auch Geld sparen kann, dann eignet sich zum Beispiel ein Tafelspitz. Diesen kann man für ein Gulasch hernehmen, aber auch auf dem Grill zubereiten. Dafür schneidet man 5 mm dicke Scheiben, gegen die Faser, bratet diese auf beiden Seiten kurz scharf an. Dabei werden die Fasern durchbrochen und das Fleisch hat einen leichten Biss. Will man es etwas dicker haben, dann kann man den Tafelspitz im Smoker auf Niedrigtemperatur 80 Grad auf 57 Grad Kerntemperatur garen, somit wird es weich und zart.
Nico Riedl: Ich würde eher auf die modernen Teilstücke setzen, wenn wir uns über’s Grillen unterhalten. Man verwendet da meistens die englischen Begriffe, weil sie auf deutsch nicht so gut klingen. Das Zwerchfell ist von mir aus gesehen eines der besten Stücke für den Grill, weil es marmoriert, feinstrukturiert und einfach zuzubereiten ist. Der Rindfleischgeschmack bei diesem sogenannten Skirt-Steak ist sehr intensiv. Von solchen modernen Teilstücken gibt es beim Rind natürlich noch mehr. Ein Hanging Tender zum Beispiel, das heißt auf deutsch Nierenzapfen. Dieser befindet sich nur einmal in der Mitte vom Rind. Auf dem Grill zubereitet ist das Hanging Tender echt saftig und schmeckt super. Das ist derzeit auch bei uns der Renner.
Christian Angerer: Das Flank Steak ist das nächste dieser modernen Zuschnitte. Dieser wurde früher meistens als Gulasch verwendet oder ins Wurstfleisch gegeben.
Nico Riedl: ...und jetzt ist es eines der besten Steaks.
Christian Angerer: Diese modernen Teilstücke folgen genau der Philosophie „From nose to tail“ – also von der Nase zum Schwanz.
Nico Riedl: Interessant ist auch noch das Spider-Steak. Das ist einfach auf deutsch das Kachelfleisch, das an ein Spinnennetz erinnert. Den “Deckel” von der Nuss kann man zum Beispiel auch nehmen. 30 Prozent von der ganzen Nuss gilt als “Deckel” - die Nuss besteht aus drei Teilen. Normalerweise nimmt man dieses Teil lediglich für Wurst oder Gulasch. Wird es sauber entfließt, so bekommt man ein tolles Steak. Diese Teile kann man eigentlich alle gleich zubereiten. Insgesamt gilt: Je weniger Bewegung das Fleisch hat, desto zarter ist es.
Vinschgerwind: Diese modernen Zuschnitte verfolgen - wie bereits erwähnt - das Konzept „From nose to tail“.
Nico Riedl: Ja, diese Teile haben an Wert zugenommen und dieses Konzept beinhaltet eben die Verwertung der modernen Zuschnitte.
Vinschgerwind: Ist teuer gleich gut und günstig gleich nicht gut?
Nico Riedl: Aus günstigen Teile kann man hochwertige Gerichte herausholen.
Christian Angerer: Jedes Teil ist ein Edelteil, wenn man es richtig zubereitet.
Nico Riedl: Die Zubereitungsart ist das Wichtigste.
Vinschgerwind: Die besten Stücke zum Beispiel vom Rind sind...
Nico Riedl: Es gibt wie gesagt kein bestes Stück...
Christian Angerer: ...und es gibt kein schlechtes Stück. Die Zubereitungsart macht es einfach aus.
Vinschgerwind: Dann sagen wir es anders: Welches Stück vom Rind ist euer Lieblingsteil?Nico Riedl: Das ist schwierig. Wenn ich bei Steaks bleibe, dann würde ich sagen das Hanging tender zu deutsch Nierenzapfen. Wenn ich ein Schmorfleisch mache, dann ein Schulternahtl.
Christian Angerer: Ich würde sagen, alles außer ein T-Bone.
Nico Riedl: Natürlich sind Roastbeef und Spitzrose alles super Teile, aber zusammen mit den modernen Zuschnitten hat man einfach viel mehr an Abwechslung.
Christian Angerer: Wir sprechen ja meistens bei diesen Teilen von jungen Rindern, aber vom alten Rind zum Beispiel bekommt man ein geschmackintensives Faschiertes für einen leckeren Burger. Auch für eine Gulasch zum Beispiel ist Fleisch von alten Tieren für meinen Geschmack besser.
Vinschgerwind: Wie bleibt Fleisch zart und saftig?
Nico Riedl: Da sind wir wieder beim Thema Zubereitung.
Christian Angerer: Wenn du das richtige Teil richtig zubereitest, dann bleibt jedes Fleisch und jedes Teilstück zart und saftig.
Vinschgerwind: Was grillt ihr selber am liebsten?
Nico Riedl: Die Abwechslung macht’s. Ich grille drei, vier verschiedene Teile, wenn ich grille. Also ich nehme drei, vier verschiedene Teile von einem Tier und nicht ein Teil von zwei, drei Rindern.
Vinschgerwind: Zum Beispiel?
Nico Riedl: Das Skirt Steak, dann das Spider-Steak, dann einen Hanging Tender und eventuell ein Nusssteak. Das wäre jetzt nur Rindfleisch, dasselbe gibt es auch vom Schwein.
Vinschgerwind: Bleibt ihr beim Rind als Fleischsorte?
Nico Riedl: Ja, schon eher. Auch Lamm, weil wir das selber haben, oft auch Wild.
Christian Angerer: Ich bevorzuge es gemischt zum Beispiel: Zuerst Fisch oder Geflügel, dann Kaninchen, Schwein, Rind und Wild. Das ist eigentlich bei mir Grillen. Und die Hauptsache ist, es macht Spaß zuzubereiten und Neues auszuprobieren.
Vinschgerwind: Stichwort Zerlegung? Im Großen einkaufen, sparen und selber die Teile schneiden. Was kann man jenen raten, die sich nicht auskennen?
Nico Riedl: Zur Fleischgewinnung gehört die Zerlegung dazu, das heißt Knochen herauslösen und dann in die Einzelteile zerlegen.
Vinschgerwind: Was macht der Metzger und was kann ich als KonsumentIn machen?
Christian Angerer: In meinen Augen ist der Beruf des Metzgers ein Kunsthandwerk und das sollte er unter Beweis stellen. Als Konsument kann ich mir auch ein Schnitzel oder Gulaschwürfel selber aus großen Stücken schneiden und somit wenn ich engros einkaufe auch Geld sparen.
Vinschgerwind: Verwendet ihr Gewürze und Marinaden?
Nico Riedl: Also ich arbeite mit Salz und Pfeffer, Thymian, Knoblauch und Rosmarin. Mehr braucht es nicht.
Christian Angerer: Das ist auch meine Richtung.
Vinschgerwind: Lieblings-Grillgericht?
Christian Angerer: Eine gute Bratwurst mit 75 Grad Kerntemperatur oder Beef Ribs, Beef Hammer oder ein Spanferkel.
Nico Riedl: Lammkotelett vom eigenen Lamm oder ein Skirt-Steak.
Info: Unter moderne Zuschnitte versteht man spezielle Schnitte, welche von den heute üblichen Schnitten abweichen. Moderne Zuschnitte sind oftmals eine günstigere und nachhaltige Alternative zu Edelstücken. Was heute Special Cut genannt wird, hieß früher einfach «Metzgerstück». Das waren schmackhafte Fleischstücke, von denen man scherzhaft sagte, dass sie der Metzger am liebsten für sich selber zur Seite lege. Bis in die 70er-Jahre fand man diese Kurzbratstücke ganz selbstverständlich in den Metzgereien. Heute dienen sie mehrheitlich als Wurstfleisch oder Ragout. Was ist geschehen? Im Zuge des Wirtschaftsbooms der 80er-Jahre konnten man es sich leisten vermehrt Edelstücke zu essen. Die Fleischvorlieben änderten sich. Alternative Stücke und auch das Wissen um ihre Herstellung gerieten etwas in Vergessenheit. Dank dem «Nose to Tail»-Trend und Bemühungen für einen bewussteren Umgang mit Fleisch erleben diese vergessenen Fleischzuschnitte heute ein wohlverdientes Revival. Special Cuts sind übrigens auch attraktiv für‘s Portemonnaie, denn im Vergleich zu Edelstücken sind sie zum Teil um einiges günstiger.
Kastelbell/Buchvorstellung - Der Tourismusverein Kastelbell-Tschars lud am 2. Mai zu einer besonderen Buchvorstellung in Kastelbell, beim Weingut Köfelgut im Winkel. Manfred Prantl, der Tourismuspräsident konnte neben Gemeindevertretern und Vertreter:innen verschiedener Organisationen auch viele Kinder, Eltern und interessierte Personen begrüßen. Vorgestellt wurde der handliche Kultur- und Erlebniswanderführer „Unterwegs in Kastelbell-Tschars mit dem Lorgg“ mit fünf Rundwanderungen für die ganze Familie. Die Buchautorin und Geschichtenerzählerin Kathrin Gschleier hat zusammen mit der Märchenpädagogin Marzia Poli und der Illustratorin Chiara Rovescala diesen 60 Seiten umfassenden Wanderführer erarbeitet. Eine Arbeitsgruppe unter der Koordination der Büroleiterin Priska Theiner vom Tourismusverein hat in 11 Monaten die Wandervorschläge ausgearbeitet und mit Geschichten, Sagen und verschiedenen Informationen ergänzt und so für Erwachsene und Kinder eine wertvolle Unterlage für spannende Erlebniswanderungen geschaffen. Zusammen mit dem Untervinschger Lorgg können fünf Themenwege, der Mythenweg, Kalkofenweg, Schnalswaalweg, Burgenweg und der Almenweg in 2 bis 3 Stunden erwandert werden. Es sind nicht nur gemütliche Wanderwege von Burg zu Burg, auf Waalwegen und durch Wälder, man erfährt auch vieles über die Geschichte und den Bau der Burgen, über Gesteinsarten, die einzelnen Gebäude einer Burg, die Kalkgewinnung, von Lorggen und Norggen, Burgfräuleins, über die Klumperplatte und den geheimnisvollen Pfoffagonder. Zu jedem Wanderweg gibt es eine Geschichte über besondere Sagengestalten und deren Begegnungen mit den Menschen. Der Wanderführer ist beim Tourismusverein Kastelbell-Tschars und im Buchhandel erhältlich. (hzg)
Einer von 112 Ehrenamtlichen im Bildungsausschuss
Hannes Gamper
Bildungsausschuss Latsch
Hannes ist seit 23 Jahren im Bildungsausschuss und 20 Jahre als Vorsitzender tätig
BILDUNGSARBEIT
Wenn du Bildungsausschuss hörst, was fällt dir spontan ein?
Eine Arbeitsgemeinschaft, welche die Vereine unterstützt, um im Dorf etwas zu bewegen
Was hat dich motiviert ehrenamtlich im Bildungsausschuss tätig zu sein?
Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Vereinen im Dorf, die teils unterschiedliche Ziele verfolgen. Die Vielfalt ist spannend
Wie oft wurdest du gefragt: Was ist oder tut eigentlich ein Bildungsausschuss?
Vor 20 Jahren noch oft. Mittlerweile ist der Bildungsausschuss in unserem Dorf sehr präsent und wird von vielen Veranstaltern um Mithilfe und Beratung gebeten. Z.B. jetzt im Mai bei den Latscher Kulturtagen
Welches Bildungsangebot kam gut an?
Das sind mehrere Projekte. Kulturtage, Gesundheitstage, „Zomkemmen und Helfn“ im Advent, Faschingsumzug, um einige zu nennen. Spannend ist es, wenn wir unterschiedliche Bevölkerungsgruppen ansprechen können
GESELLSCHAFT
Was ist wichtiger im Leben: der Weg oder das Ziel
Der Weg, denn dort kommt es zu Begegnungen und man kann sich weiterentwickeln
Ist das Ehrenamt in Südtirol noch zu retten?
Ja natürlich
Macht dir die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz Angst?
Die KI finde ich sehr interessant
Welche Apps sind auf deinem Handy am Startbildschirm platziert?
Kalender, damit ich keine der vielen Veranstaltungen versäume.
WhatsApp und E-Mail für die Kommunikation
PRIVATES
Wieviel Zeit am Tag ist „Handy-frei“?
Während der Arbeit und von 21.00 bis 8.30 Uhr
Lieblingsort?
Auf dem Campingplatz am See
Lieblingsbuch?
Die Thriller von „Dan Brown“
Was nimmst du auf eine einsame Insel mit?
Etwas zum Genießen
Was regt dich auf?
Unwahrheit
Letztes Mal herzhaft gelacht?
Bei der Aufführung des heurigen Stücks der Volksbühne Latsch
Wann hast du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal gemacht?
Vor einem Monat meinen ersten Klettersteig am Gardasee
Schönste Erinnerung aus der Kindheit?
Urlaub mit meiner Familie am Meer
Titel deiner Autobiografie?
Von der Leichtathletik zur Weiterbildung
Ein Fragebogen für das Ehrenamt
Die ehrenamtlichen BildungsarbeiterInnen leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft. Anläßlich des 25-jährigen Bestehen des Bezirksservice für die Bildungsausschüsse im Vinschgau werden in den nächsten Ausgaben die Vorsitzenden der Bildungsausschüsse über ihre Erfahrungen und Perspektiven in der Bildungsarbeit, über aktuelle gesellschaftliche Themen und Privates befragt.
Ludwig Fabi
Bezirksservice Vinschgau
Samstag, 07.06.2025
von 10.00 bis 12.00 Uhr
im Innenhof der Bibliothek in Taufers i. M.
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.