Am vergangenen Wochenende erreichten die Feierlichkeiten rund um die Stilfserjochstraße ihren Höhepunkt. Am Freitag wurde der neue Film „Faszination Stilfserjochstraße“ vom bekannten Prader Regisseur Hans Hofer vorgestellt, am Samstag wurde mit Oldtimern der Pass erklommen und am Sonntag schließlich am Joch gefeiert, wo der Regen den Feiernden einen Strich durch die Rechnung machte. Der Vinschgerwind war bei den Feierlichkeiten dabei und hat Eindrücke und Aussagen gesammelt.
von Bruno Telser
Die Prader haben es bereits am 25. Mai 2025 mit einem grandiosen Umzug historischer Figuren, Fahrzeuge und Szenendarstellungen ordentlich krachen lassen. Die 200 Jahre Stilfserjochtraße wollen gebührend gefeiert werden. Der Vinschgerwind hat das Jahr 2025 mit der Titelgeschichte Nr. 1 mit dem Jubiläum „200 Jahre Stilfserjochstraße“ eröffnet, im „Sommerwind 2025“ mit „Die Königin feiert Jubiläum“ nachgelegt und am Wochenende vom Freitag, den 4. bis Sonntag, den 6. Juli war die Bühne frei für gekonnt inszenierte Feierlichkeiten, die vom OK-Team rund um den Präsidenten der Stilfserjoch GmbH Roland Brenner organisiert worden sind.
Der Prader Regisseur Hans Hofer dreht zurzeit in Bozen den „Südtirolkrimi“, am Freitag wurde sein neuer Film im Aquaprad vorgestellt. Hans Hofer dazu:
„Im Film „Faszination Stilfserjochstraße“ wollten wir auf die Entstehungsgeschichte der Jochstraße blicken und auch die Dörfer Stilfs und Prad am Stilfserjoch unter die Lupe nehmen. Als Prader bin ich ja quasi mit der Jochstraße vor der Tür aufgewachsen - als mir mein Vater dann erzählt hat, dass heuer 200 Jahre Jubiläum ansteht - musste ich mir eingestehen, dass ich so richtig viel über das Stilfserjoch gar nicht weiß. Mit diesem Film wollen wir die Leute mitnehmen auf eine Reise durch unsere Geschichte. Unzählige Protagonistinnen erzählen über die Straße oder das Leben an der Straße - 48 Kehren Joch.“
Stefan Gander, Schwiegersohn der Skilegende Gustav Thöni, der freilich bei den Feierlichkeiten am Sonntag nicht fehlen durfte, hat im Rahmen der Feierlichkeiten das Oldtimertreffen am Freitag gemeinsam mit Rennfahrerlegende Hans Stuck organisiert und die Festschrift „Die Himmelstürmerin“ verfasst. Die Grafik der Festschrift soll die verschiedenen Facetten des Stilfser Jochs durch variable Farbreflexionen zum Ausdruck bringen. Am Samstag wurde ein historisches Rennen auf den höchsten Alpenpass inszeniert. Am Samstagabend fand auf der Fassade des Hotel Bella Vista Trafoi eine einmalige Lichtprojektion zur 200- jährigen, zum 150- jährigen Jubiläum des Hotels und zur Automobilgeschichte am Stilfser Joch statt. Bedrückt ist Gander, weil die Feier am Joch mehr oder weniger ins Wasser gefallen ist und weil im Rahmen des Oldtimertreffens Protestmanifeste entlang der Straße angebracht wurden. An einem gewöhnlichen Sommermontag können locker ein bis zweitausend motorisierte Fahrzeuge das Joch passieren, bei der Veranstaltung am Freitag wurde die Straße jedoch gesperrt und es fuhren lediglich 150 Fahrzeuge an diesem Tag übers Joch, so Gander.
Am Sonntag war der Vinschgerwind am Stilfserjoch präsent und fing die Stimmen der Politprominenz in Wort und Bild ein. Die Statements haben wir in einem Video kurz und bündig zusammengefasst . Das Video ist abrufbar unter: https://youtu.be/Oy-_o91cd5Y
Der „Bündner Chor“ stimmte zum Auftakt der Feierlichkeiten am Sonntag unter anderem die Europahymne (Ode an die Freude) an. Bezeichnend für das Joch, das genau im Dreiländer- und Dreispracheneck liegt. Einst Österreich, Italien und die Schweiz. Heute die Regionen Trentino-Südtirol, Graubünden und die Lombardei. Der Vinschgerwind bringt die wesentlichen Aussagen der Politprominenz:
LH Arno Kompatscher (3. v.r.) – „Low Emission Zone“, Verkehr regulieren, Straßenverkehrsordnung anpassen, Passstraße nachhaltiger gestalten – „Wir, Trentino-Südtirol, die Lombardei und Graubünden, wollen die Passstraße selbst verwalten”: Der Landeshauptmann gratulierte und forderte von Rom Kompetenzen für die Verwaltung und Regulierung der Passstraßen.
Markus Caduff (1. v.r.) Regierungspräsident Graubünden: Deutsch, Italienisch und rätoromanisch - verschieden und doch vereint - und das soll auch in Zukunft so bleiben. Das Joch als Verbindung unserer Kulturen und Regionen. „Wir könnten Forderungen an Bern stellen, das werden wir aber nicht machen“.
Massimo Sertori (5. v.r.), Regionalassessor Lombardei „Man sieht den Stolz der teilnehmenden Personen in ihren Augen.“ Der „Stelvio“ ist ein Teil der gemeinsamen Geschichte. Es gibt noch viel zu erzählen über das Joch. Ich teile die Forderungen des Landeshauptmannes nach Rom. Und: „dieses Unding will ich abgerissen sehen“ sagte er auf den großen Strommasten der Terna hinter dem Festgelände zeigend. „Mit Ehrgeiz lassen sich ambitionierte Ziele erreichen“.
Davide Menegola (7. v.l.), Präsident Region Lombardei „Unsere Gemeinsamkeit ist das antike Rätien, das schon bestand, bevor die heutigen Kulturen entstanden, lange bevor die heute bestehenden Grenzen gezogen wurden. „Unsere drei Sprachen valorisieren, den Tourismus vereint in Maßen vorantreiben und gemeinsam ein Stück Zukunft gestalten.“
Senator Luigi Spagnolli (2. v.r.) Einst als Heerstraße konzipiert, und trotz eines verheerenden Krieges waren die Soldaten doch die, die sie in den vergangenen 200 Jahren am wenigsten nutzten. Das zeigt uns: „auch militärisch gedachte Konstruktionen können Orte der Begegnung werden für Völker aus der ganzen Welt“, so Senator Spagnolli.
LR Daniel Alfreider (6. v.l.) grüßte und gratulierte auf ladinisch; „für uns ist es ganz wichtig, dass wir Maßnahmen setzen können. Dass wir auf den Pässen eingreifen können, was heute noch nicht möglich ist wegen der Straßenverkehrsordnung.“ Das Joch könnte Pilotprojekt für eigenständige Straßenverwaltung der Passstraßen werden. Er bedankte sich bei den Ordnungskräften, die für die Sicherheit sorgen und der Raserei Einhalt gebieten.
LR Christian Bianchi (5. v.l.) „Das ist ein Ort der Emotionen, man braucht nur an die sportlichen Ereignisse wie den Giro denken”, aber wir Bürgermeister „müssen uns vor allem um das Naturerbe dieser Region kümmern und es erhalten. Wir haben das Joch von unseren Vorfahren geerbt und die Aufgabe dieses Erbe weiterzubringen. Dieser Ort ist mit großen Emotionen verbunden, für uns alle.“
Silvia Cavazzi (3. v.l.) BMin Bormio: „Die Berge stellen uns oft auf eine harte Probe, so wie heute, wir hatten im Veltlin in der vergangenen zwei Wochen einige Probleme“ und meinte damit die Folgen der Starken Niederschläge der letzten Tage. Sie gedachte den Menschen des Val di Sotto. „Lo Stelvio è nato per unire e la parola Zusammen caratterizza il nostro spirito e la nostra gioia oggi. Danke an alle!”
Franz Heinisch (4. v.l.) BM Stilfs wünscht sich, dass das Stilfserjoch erneuert wird: „dass wir ein bisschen etwas bauen“, denn in den letzten Jahren hat sich hier oben nicht viel getan und er meint damit, die sich nicht mehr im allzu schönen Zustand befindlichen diversen Gebäude am Joch, von welchen die meisten renovierungsbedürftig sind.
Gabriella Binkert Becchetti (2.v.l.), Gemeindepräsidentin Müstair, welche von Moderatorin Karin Gschnitzer auf rätoromanisch begrüßt wurde und die Einheit in Vielfalt ansprach, bedankte sich bei der Moderatorin und verwies ebenso auf die Gemeinsamkeiten der Sprachen und Kulturen die das Joch miteinander teilen.
Rafael Alber (1.v.l.) BM Prad: „Ein besonderes Fest auch für die Gemeinde Prad, wir sind das einzige Dorf wo das Joch auch im Namen ist und es hat nicht nur deshalb große Bedeutung für uns. Schön heute hier zu sein, auch wenn das Wetter nicht mitspielt, wir feiern trotzdem!“ Eine Kritik bzw. einen Apell wollte er trotz aller Feierlichkeit anbringen. „Bei uns geht die Straße mitten durch das Dorf: Bitte respektiert die Anwohner und die Natur, wenn das gemacht wird, ist bei uns jeder herzlich Willkommen.“
Laas - Mit Manuela Schöpf, die bei der vergangenen Ratssitzung am 2. Juli als neue Gemeindesekretärin von Laas als solche offiziell willkommen geheißen worden ist, kommt neuer Schwung in die Ratsstube, in die Bücher und in die Personalführung der Gemeinde Laas. Sichtbar nach außen wurde dies vor allem mit dem Einbau in diverse Kapitel von mehr als 8 Millionen Euro, die laut Abschlussrechnung frei zur Verfügung gestanden haben. Es hat also einen regelrechten Geldstau gegeben in der Gemeinde Laas, das Geld konnte nicht ausgegeben werden. Mit der 4. Haushaltsänderung waren letzthin 742.000 auf die einzelnen Kapitel aufzuteilen und von den ursprünglichen 8 Millionen blieben wenige 100.000 Euro übrig, die zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden können. „Mit der neuen Sekretärin läuft’s“, sagte denn auch die BMin Verena Tröger vor den großteils neuen Ausschussmitgliedern und Gemeinderät:innen. Die Sachen würden so im Hause abgearbeitet.
In der Tagesordnung vorgezogen wurde der Beschluss für den Neubau der Etschbrücke am Badlplatz. Der Ingenieur Michael Hofer von Pohl&Partner erläuterte detailliert das Vorhaben, das, so die Planung und der Wunsch von Oktober 2025 bis März 2026 verwirklicht werden soll. Die Absprachen mit dem zuständigen Landesrat und den Ämtern in Bozen und auch mit der für den Vinschgerzug zuständigen STA hätten grünes Licht ergeben. Die Kosten werden mit insgesamt 2,8 Millionen Euro angegeben. Davon könne man mit einem Beitrag von rund 150.000 Euro von Seiten der Wildbach für die Hebevorrichtung rechnen. Die Brücke kommt nämlich ohne Hebevorrichtung nicht aus. Die Vorschriften besagen, dass die Unterkante der Brücke von einem 200-Jahr-Wasser 1,5 Meter entfernt sein muss, ob Sanierung oder Neubau. Das gelingt bei der Etschbrücke am Badlplatz nur mit einer Hebung von 1,35 Meter. Eine vergleichbare Hebebrücke befindet sich in Schluderns neben dem Vintschger Museum. Mit zwei Enthaltungen und 145 Ja-Stimmen wurde der Neubau der Brücke mit dem vorgeschlagenen Kosten befürwortet.
Mit einer Bauleitplanänderung wurde unter anderem auch ein 5-Meter-Streifen, der von der Gemeinde von Heinz Fuchs vom Pronto abgekauft wurde, so eingetragen, dass Zufahrt und Parkplätze bei der kommenden Feuerwehrhalle in Eyrs besser gestaltet werden können. Einen großen Teil der Tagesordnung machten dann die Bestückungen diverser Kommissionen aus. (eb)
Prad - Vom Glockentürmchen beim alten Gasthof Goldener Adler, in der so genannten Schmelz, am Ortsausgang von Prad in Richtung Stilfs, wurde offenbar die Antoniusglocke entwendet. Die Glocke, Baujahr 1824 und gefertigt vom damaligen Glockengießer Pruneri in Grosio (Veltlin), wurde früher an Pfingsten geläutet, wenn die von Prad kommenden Pilger in Richtung Trafoi aufbrachen. Auf der Glocke mit der Inschrift “OPUS GEORGII PRUNERI” ist der heilige Antonius mit Kind abgebildet. Nichts Näheres weiß man und bittet deshalb um Hinweise, sollte jemand den Diebstahl bemerkt haben. (uno)
Vom Wind gefunden - Der Ausdruck „Scheißtag“ ist heute eine vulgäre und umgangssprachliche Bezeichnung für einen schlechten und unerfreulichen Tag. An einem Scheißtag gibt es Stress mit dem Chef, der Freundin oder Freunden. Es passieren schlechte Dinge, wie z.B. Verletzungen, ein Blechschaden, ein platter Reifen oder man wird von der Polizei angehalten. Wer einen Scheißtag erlebt, will einfach nur dass dieser vorbei geht. Früher, vor der Zeit von Maschinen und Motorisierung, arbeiteten auf den Bauernhöfen neben der Familie des Bauern häufig Knechte und Mägde. Da ein jeder Mensch mal müssen muss, verdrückten sich auch diese Angestellten regelmäßig hinter die Büsche. Dies wurde als Privatvergnügen angesehen und die entgangene Arbeitszeit musste nachgeholt werden. Während es heute Kaffee- und Zigarettenpausen gibt, gab es früher nicht einmal Toilettenpausen. Ein Scheißtag war demnach ein Arbeitstag, den ein Knecht oder eine Magd ableisten mussten, für den der Dienstherr aber keinen Lohn zahlte. Ein bis drei unbezahlte Arbeitstage mussten für die Verrichtung des Stuhlgangs während der vereinbarten Anstellung ausgeglichen werden. Die Scheißtage wurden nach Ablauf des Dienstvertrages, meist um Lichtmess am 2. Februar, oder am Ende eines jeden Jahres am 29. oder 30. Dezember geleistet. Diese Praxis wurde zwischen dem 18. und frühen 20. Jahrhundert in Österreich und Süddeutschland durchgeführt. Vielleicht sollte so mancher Raucher daran denken, wenn er heute eine Zigarettenpause macht. hzg)
Spondinig - Der Staatsrat hat kürzlich den Rekurs der ZION KG des Günther Theiner in letzter Instanz abgewiesen. Die ZION KG, die das Hotel Post-Hirschen in Spondinig sanieren möchte, rekurriert gegen die Baueinstellung durch die Gemeinde Schluderns seit Jahren.
von Erwin Bernhart
Beim denkmalgeschützten Hotel Post-Hirsch in Spondinig zu fotografieren, ist nicht erwünscht. Gleich dreimal musste sich der Schreiber dieser Zeilen vor Ort rechtfertigen, alles mögliche fotografiert zu haben. Man wolle mit der Presse nichts zu tun haben, sagt Günther Theiner unmissverständlich, der wie zufällig beim Fototermin aufgekreuzt ist. Theiner repräsentiert die ZION KG, die das Hotel Post-Hirsch mit einer Baukonzession von 2019 seit Mai 2021 renoviert. Der Name Zion, sagt Theiner auf Nachfrage zum Vinschgerwind, habe nichts mit den Marienerscheinungen auf der Prader Sand und mit den Pilgerreisen zu tun.
Jedenfalls steht der Bau seit März 2022 still. Das Einstellen der Bauarbeiten hat das Landesdenkmalamt über die Gemeinde Schluderns erwirkt, nachdem von außerhalb Bauten festgestellt worden waren, die vom Denkmalamt nicht genehmigt waren. Eine gemeinsame Besichtigung hatte der Bauherr, so steht es in den Akten, strikt abgelehnt. Anstoß war unter anderem und vor allem der Biergarten, der mit Steinverkleidung ausgeführt und von Schluderns kommend vor dem Hotel gelegen, so vom Landesdenkmlamt keinesfalls genehmigt war. Seither liegt der Fall Post-Hirsch vor Gericht. Denn die ZION KG hat Rekurs gegen die Baueinstellung eingereicht.
Das Verwaltungsgericht in Bozen hat diesen Rekurs Ende 2023 mit genauen Begründungen abgewiesen. Auch mit dem Hinweis, dass der Rekurs ziemlich verschwurbelt formuliert sei. Die Zion KG wollte dann die Aufhebung dieser Abweisung im Dringlichkeitsweg beim Staatsrat erwirken. Dies wurde ebenfalls abgewiesen.
Am 27. Juni 2025 hat der Staatsrat nun letztinstanzlich den Rekurs der ZION KG für unzulässig erklärt.
Damit hat der Weg über das Verwaltungsgericht ein Ende und die Verhandlungen mit bzw. die Bestimmungen des Denkmalamt greifen wieder. Jedenfalls scheint das weithin sichtbare und an der Spondiniger Kreuzung als historisches Landmark herausragende Bauwerk zum Lackmustest des Denkmalschutzes zwischen Bauherren und Landesdenkmalamt zu werden.
Bis es am Bau tatsächlich weitergehen wird, wird Günther Theiner peinlichst genau darauf achten, dass die Baustelle vor Eindringlingen und Dieben sicher sein wird und auch, dass die Baustelle nicht zur Massentoilette für mit Bussen einfallende Gästehorden verkommt. Auch von daher ist ein baldiger Weiterbau und eine baldige Fertigstellung höchst wünschenswert.
Stilfs - Stilfs ist im Aufbruch und im Aufschwung. Die 20 Millionen Euro, die durch das Projekt „Stilfs - Resilienz erzählen“ über den Nationalen Aufbauplan PNRR nach Stilfs transferiert werden, lösten rege Planungs- und nun gewaltige Bautätigkeiten aus. Denn das Projekt bzw. sämtliche finanzierte Bauten und Tätigkeiten sollen bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Der Gemeindeausschuss von Stilfs hatte bei seiner Sitzung am 26. Juni 9 weitreichende Beschlüsse zu den PNRR-Geldern gefasst. Kräne, Bagger und Maurer werden Stilfs für die nächsten Monate beherrschen. Neben diesen großen und finanzierten Vorhaben hat der Gemeinderat von Stilfs kürzlich einen Grundsatzbeschluss gefasst und zwar über ein Fernheizwerk, welches Stilfs mit erneuerbarer Energie versorgen soll. Das Elektrizitätswerk Stilfs hatte am 3. April der Gemeinde den Antrag gestellt, knapp 600 m2 Grundfläche am Eingang des Dorfes und direkt am zu bauenden Mobilitätszentrum angrenzend für eine Fernheizwerkzentrale ankaufen zu wollen. Der Rat hat einer Veräußerung des Grundstückes grundsätzlich zugestimmt, auch mit der Begründung, dass der Bau eines Fernheizwerkes „ein Beitrag für den grünen Wandel in der Gemeinde Stilfs“ unterstütze. (eb)
Ab kommenden Samstag heißt es wieder Bewegung, Spaß und gegenseitiges Kennenlernen für 60 junge Buben und Mädchen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino: Zum zehnten Mal findet das EuregioSportCamp statt, für das heuer die Euregio das Land Südtirol delegiert hat. Sportbegeisterte der Jahrgänge 2011, 2012 und 2013 nehmen vom 12. bis 19. Juli an der Sommerwoche im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ im Vinschgau teil.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Die Stilfserjochstraße und das Stilfserjoch sind ein prächtiger Inszenierungsort mit unglaublicher Tradition. Die Verbindungsstraße nach Bormio, ins Veltlin, in die Lombardei und nach Mailand, vor 200 Jahren vor allem aus militärischen Überlegungen erbaut, ist ein technisches Wunderwerk, sichtbar auch an den in die Landschaft gesetzten Straßenkehren. Die Bauzeit war mit 5 Jahren kurz, die Befahrbarkeit lange auch im Winter gegeben. Die Faszination von Straße, Joch und Landschaft zu Füßen der Gletscher hatten über die 200 Jahre Bestand und sie hat im Laufe der Jahrzehnte zugenommen. Als höchster Gebirgspass Italiens wurde das Joch spätestens als „Cima Coppi“ für den Giro d’Italia bei den sportvernarrten Italienern legendär, „Stelvio“ ziert seit einigen Jahren als Autoname einen Alfa Romeo-Autotyp. Die Stilfserjochstraße und das Stilfserjoch sind mit inspirierenden Geschichten angereichert und dieser mythenverhangene Pass verleitet dazu, schwärmerisch zu werden. Dieser Hang zu Schwärmereien, zu Versprechen aller Art ist am Joch seit Jahrzehnten zu beobachten. Wenn Politiker am „Dreisprachenjoch“ zusammenkommen, dann wird - in der Theorie - das Joch ausgebaut, gesäubert, die Straße hergerichtet, eine Eintrittsmaut verlangt, Gelder zur Verfügung gestellt und allerhand Investitionen versprochen ... kurzum, Joch und Straße vergoldet, den Anrainern Aufschwung und Wohlstand versprochen. Geschehen ist bislang so gut wie nichts. Leider.
Freitag, 18. Juli
19.00 Uhr
Josefshaus Laas
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz